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For all the Ghosts that are never gone

von

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Kapitel 12: Das Smaragd-Armband

Kapitel 12: Das Smaragd-Armband

 

"Bring mich zum Grimrock"

 

Wenn Phil mich auch nur im Ansatz verstand, wie er behauptete, dann musste er mir diesen Gefallen tun. Deshalb irritierte mich sein schweres Seufzen.

"Phil, bitte!", flehte ich und starrte ihn durchdringend an. Doch er wich meinem Blick aus. Stattdessen blickte er nachdenklich in die Leere der Nacht.

 

"Bitte, ich muss da hin", war mein nächster Versuch, ihn zu überzeugen.

 

"Das verstehe ich!", sagte er in einem merkwürdig ruhigen Ton.

 

"Na dann, auf geht's! Lass uns fahren.", schnell war meine Euphorie geweckt.

 

"Nein", mit diesem harten Wort wurde ich auf den harten Boden der Realität zurückgeholt.

 

"Warum?!", wieder hatte ich Tränen in den Augen.

 

"Es ist mitten in der Nacht. Du bist alkoholisiert.", während Phil sprach, warf er einen Blick auf meine Füße. "Und du hast nicht mal mehr Schuhe an."

 

"Das ist mir egal"

 

"Mir, aber nicht!"

 

"Phil", sagte ich vorwurfsvoll, "Ich dachte, du würdest mich verstehen."

 

"Das, tue ich auch!"

 

"Warum willst du mir dann nicht helfen?!"

 

Phil schnaubte. "Es ist viel zu gefährlich!"

 

"Weil es dunkel ist?", meine Euphorie war wieder da." Dann lass uns morgen fahren!"

 

"[MC]...", Phil atmete betrübt aus.

 

"Bitte!"

 

"Auch bei Tageslicht ist es zu gefährlich..."

 

"Das Risiko muss ich einfach ein gehen." Mein Gegenüber blieb jedoch stumm.

 

"Phil", flehte ich.

 

Ich hörte sein schweres Seufzen: "Die Minen sind stark einsturzgefährdet."

 

"Es recht, wenn du mich da absetzt. Ich gehe schon allein rein."

 

"Darum geht es nicht!" Phils Stimmlage hatte sich in einen ernsteren Ton gewandelt.

 

Ich schnaubte wütend. Doch an Phils Meinung änderte sich nichts: "Dir könnte etwas passieren! Und so sehr ich deine Beweggründe nachvollziehen kann, kann ich dir diesen Gefallen nicht tun. Es tut mir leid."

 

"Was mit mir wird, kann dir doch egal sein!", schrie ich ihm meine Verzweiflung entgegen.

 

"Nein, ist es eben nicht.", sprach er ruhig. "Sieh das ganze Mal aus meiner Sicht. Ich habe schon einen, eigentlich zwei, Menschen verloren, die mir wichtig waren. Da soll ich dann einfach zusehen, wie du in dein Verderben rennst?"

 

Er machte eine kurze Sprechpause. Jedoch hatte ich keine Chance, etwas entgegenzubringen. "Und dann wofür? Um dir ein Trauma zu verpassen und du im schlimmsten Fall diejenige bist, die die Leiche deines Freundes findet?"

 

"Vielleicht...", war das einzige Wort, das ich noch unter meinen Tränen hervorbringen konnte.

 

Phil lächelte sanft. "Ohne Nahrung wird er dort unten sicherlich keine zwei Monate überlebt haben können."

Seine Worte schnürten mir die Luft ab.

 

"Es tut mir leid. Ich verstehe, dass du ihn suchen möchtest. Dennoch am Grimrock, und vor allen in den Minen, ist es zu gefährlich. Und dass nur für eine Antwort, die du eigentlich gar nicht haben willst."

Meine Tränen flossen unaufhörlich. Sanft tätschelt Phil mir über den Rücken.

 

"Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht helfen möchte. Aber ich kann es nicht unterstützen, dass du dich sinnlos in Gefahr bringst. Dein Freund würde mir da sicherlich zustimmen."

 

Einer meiner Mundwinkel verzog sich zu einem leichten Lächeln. Jake würde dem zustimmen. Schließlich war er immer darauf bedacht, mich zu beschützen. Doch dass er gerade Phil bei einer Aussage zustimmen musst, würde Jake nur mit einem Grummeln erdulden können.

 

"Kann ich noch eine Zigarette haben?" Phil sah mich nach dieser Frage meinerseits erst irritiert an.

 

"Ja, klar", sagte er schlussendlich und reichte mir die Schachtel. Ich nahm mir eine Zigarette und ließ mir auch diese von Phil anzünden. Dieses Mal schmeckte es auch gar nicht mehr so schrecklich.

 

"Jake würde dir zustimmen.", sprach ich ruhig und atmete den Zigarettenrauch aus. "Nur um mich zu beschützen, ist er überhaupt erst in diese dämliche Mine gegangen." Ich machte eine kurze Sprechpause, um einen erneuten Zug meiner Zigarette zunehmen. "Ich bin so wütend auf ihn!"

 

Ein leichtes, liebevolles Glucksen war Phils Reaktion. "Ich habe Jennifer damals wütende Nachrichten geschrieben, weil ich dachte, sie hat mich versetzt.", sprach er, während er nach seinen Zigaretten kramte. "Selbst als klar war, dass sie wirklich verschwunden war. Ich wollte es nicht wahrhaben. Also habe ich mir eingeredet, sie ist nur nicht bei ihrem Vater aufgetaucht, weil sie sich schämte, mich versetzt zuhaben. Je mehr Zeit verstrich, gab ich ihr die Schuld, dass ich sie nicht abholen durfte."

 

Phil zündete sich eine Zigarette an. "Nur weil ich mir nicht eingestehen wollte, wie wütend ich auf mich war." Er zog an seiner Zigarette. "Also [MC], warum bist du wütend auf dich selbst?"

 

"Weil mir die ganze Zeit bewusst war, dass ihm etwas passieren wird." Ich zog scharf die Luft ein. "Ich hätte mehr darauf bestehen müssen, dass er nicht geht."

 

Phil lächelte mich sanft an. "Das hast du mir schon gesagt." Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Ich weiß nicht, auf was du hinauswillst."

 

"Ich will auf nichts Bestimmtes hinaus. Eigentlich möchte ich nur, dass du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzt."

 

Ich blickte auf den Boden. "Hm...? Vielleicht, weil ich die letzten zwei Monate wie Häufchen Elend in meiner Wohnung gelegen habe, anstatt etwas zu unternehmen. Ich hätte viel früher nach Duskwood fahren müssen."

 

"Du musst das nicht jetzt eine Antwort finden. Obwohl das schon mal ein guter Anfang ist. Dennoch darf ich fragen, warum du meintest, du hättest früher fahren müssen?" Phil seufzte, bevor er fortfuhr: "Versteh mich nicht falsch, aber glücklich wirkst du nicht gerade."

 

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich hätte viel früher für die Anderen da sein müssen!"

"Obwohl es dir offensichtlich so schlecht geht?", hakte Phil besorgt nach.

 

Erneut zuckte ich mit den Schultern.

 

Waren meine Gefühle nicht eigentlich total egal?

 

"Und jetzt sag' nicht, dass deine Gefühle egal sind", sprach Phil, als hätte er meine Gedanken gelesen. "Es ist löblich, dass du versuchen willst, für die anderen da zu sein. Aber da es dir offensichtlich so schlecht geht, hätte deine Antwort eher lauten sollen, dass du Ablenkung mit deinen Freunden brauchst."

Gedankenverloren zog ich an meiner Zigarette und sah ihn mit leeren Augen an.

 

Womit sollte ich nur im Ansatz verdient haben, eine glückliche Zeit zu erleben?

 

Nach all dem Drama, welches ich in den letzten Tagen verursacht hatte!

 

Welches ich mein ganzes Leben schon verursacht hatte...

 

Und vor allem, welches Leid ich über meine angeblichen Freunde gebracht hatte!!! Nur durch mein Einmischen in Hannahs Vermisstenfall. Es war ein Wunder, dass sie mich nicht hassten.

Sie sollten...

Sie müssten!

 

Ich war doch diejenige, die an allem überhaupt die Schuld trug!

 

"Ich kann das nicht ignorieren!", riss Phil mich mit einem strengen Ton aus meinen Gedanken. "Bei Michael habe ich es getan, bis ich eines Tages sein Testament in der Aurora gefunden habe."

 

Ich sah die Schuldgefühle in seinen braunen Augen.

 

"Er war die ganze Zeit für mich da, obwohl ihn seine Schuldgefühle von innen aufgefressen hatten. Mittlerweile denke ich, dass er deswegen so bedacht, darauf war, dass ich wieder auf die Beine komme."

 

"Also ist Michael wirklich tot...", wisperte ich zur mir selbst.

 

"Ja.", antwortete Phil knapp. Doch ich spürte seinen skeptischen Blick auf mir ruhen.

Mein Herz raste vor Nervosität. Nur dieses Mal lag es nicht an der sexuellen Spannung zwischen uns. Diese hatte sich fairerweise gesagt, gänzlich in Luft aufgelöst.

 

"Darf ich dich etwas fragen?" Ich nickte, auch wenn Phil Frage rein rhetorisch gemeint war.

 

"Den Michael, den du statt Richy am Grimrock erwartet hast, war aber nicht etwa Michael Hanson?"

Auch hier nickte ich kurz zur Bestätigung.

 

"Darf ich fragen, warum du ihn verdächtig hast?" Auch diese Frage war von Phil nur rhetorisch gemeint. Dennoch, oder gerade, weil ich diese Frage nicht beantworten wollte, schüttelte ich vehement den Kopf.

"Bei meiner Verhaftung hatte man mir gesagt, dass es wegen meiner Verbindung zu Michael Hanson dringend tatverdächtig wäre."

 

"Ich habe damit nichts zu tun.", fiepste ich erschrocken. "Es war nur weil- ", begann ich, aber ich brachte es einfach nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zusagen.

 

"Weil Amy an Jennifers Gedenkstein gefunden wurde?", hakte Phil nach.

 

"Ja?", unbeabsichtigt war meine Stimme mehr fragend als wie geplant bestimmend.

 

"Da ist noch mehr, nicht wahr?", sagte Phil ruhig. Ich nickte. "Und du willst es mir nicht sagen?", schlussfolgerte Phil aufgrund meiner Reaktionen.

 

Daraufhin schüttelte ich den Kopf: "So ist es nicht."

 

Plötzlich fiel mir das Atmen schwer. Aus heiterem Himmel tauchten die Bilder von dem nächtlichen Angriff auf Jessy vor meinem inneren Auge auf.

 

Es war alles meine Schuld!

 

Ich hatte alles nur noch schlimmer gemacht.

 

"Ich bin einfach nicht die richtige Person, die dir die ganze Wahrheit erzählen sollte.", belog ich mehr mich als Phil.

Er sah mich an. Allerdings spülte mein Gehirn immer und immer wieder die Bilder ab; wie der Mann ohne Gesicht, also Richy, Jessy hinterrücks angriff.

 

Ich japste nach Luft. "Es ist alles meine Schuld!" Mit dieser Aussage fing ich mir einen irritierten Blick von Phil ein.

"Deine Schwester wurde meinetwegen angegriffen! Nur um mich davon abzuhalten, weiter zu ermitteln! Ich hätte es spätestens da nicht mehr ignorieren dürfen! Dann hätte Richy auch nie den Verdacht auf dich lenken müssen. Und du wärst nie ins Gefängnis gekommen!", sprudelte es auch mir heraus.

 

"Warte! Warte!", unterbrach Phil mich. "Jetzt mal ganz langsam, [MC]. Davon ist doch nichts deine Schuld!"

 

"Doch!", schluchzte ich. "Mein Einmischen hat doch das Ganze nur provoziert."

 

"Du wolltest doch nur helfen...", versuchte Phil mich zu trösten.

 

"Das wollte Richy doch auch nur!"

 

"Indem er Hannah entführt?!", hakte Phil skeptisch nach.

 

"Ja!", brachte ich noch hervor, bevor meine Tränen meine Stimme erstickten.

Phil, dessen meine Worte nur noch mehr verwirrten, tätschelte sanft über meinen Rücken. Als ich mich ansatzweise wieder beruhigt hatte, fragte Phil liebevoll: "Du bist zwar wunderschön und klug, dennoch kann ich dir ohne die Zusammenhänge nicht folgen. Möchtest du sie mir vielleicht erklären?"

Als Antwort schniefte ich die Nase. Phil wiederum lächelte mich genauso liebevoll an, wie er mit mir gesprochen hatte.

 

Ich wischte mir die Tränen weg. Zugebenermaßen war dies eine überflüssige Tätigkeit, da sich meine Augen sofort wieder mit der salzigen Flüssigkeit füllten.

 

"Es tut mir so leid, Phil.", begann ich. Er hatte die Wahrheit verdient. Auch wenn ich nicht die richtige Person war, die ihm Tatsachen offenbaren sollte. Nur hatte ich berechtigte Zweifel, ob er sonst jemals die ganze Geschichte zum Unfalltod seiner Freundin erfahren würde.

 

Ein Vorteil war zudem, dass seitdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, die Bilder von Jessy Angriff vor meinem inneren Auge verschwunden waren.

 

Ich holte noch einmal tief Luft, um ich zu beruhigen. Dann brabbelte ich hektisch los: " Richy wollte, dass er, Hannah und Amy sich stellen. Er hatte Hannah vor zehn Jahren den AMC Gremlin gegeben. Und Hannah hat...Sie hat..."

 

Panisch japste ich nach Luft.

 

"Hannah hat Jennifer überfahren?", ergänzte Phil fragend in einem ungewöhnlich ruhigen Ton.

Ich nickte zur Bestätigung. "Danke, dass du es mir gesagt hast.", der Ton in Phils Stimme blieb unverändert ruhig.

Wir schwiegen. Durch diese unangenehme Stille hörte ich meinen zu schnellen Atemzügen.

 

"Und deswegen dachtet ihr, Michael steckt hinter alle dem.", schlussfolgerte Phil schließlich und unterbrach somit das Schweigen.

 

Auch hier nickte ich zur Bestätigung. Zu meiner Überraschung schmunzelte er. "Wenn du Michael gekannt hättest, wüsstest du, wie absurd dieser Gedanke ist." Ich zuckte mit den Schultern.

 

"Du bist nicht wütend auf mich?", fragte ich nach einigen Sekunden des Schweigens.

"Ich sehe keinen Grund, wütend auf dich zu sein. Bei gar nichts, was du mir heute Nacht erzählt hast."

 

"Aber...", begann ich schluchzend.

 

"Ich bin dir dankbar, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Obwohl es dir so offensichtlich schwergefallen ist.", er kramte wieder nach seinen Zigaretten. Doch dieses Mal reichte er mir automatisch auch eine. "Sonst hätte ich es wohl nie erfahren."

 

Er zündet meine Zigarette an, danach erst seine.

 

"Vielleicht wollte es Hannah dir sagen, als sie dich auf das Armband ansprechen wollte.", überlegte ich laut.

 

"Welches Armband?", kam es von Phil verdutzt. "Hannah hat auf jeden Fall nie mit mir über Jennifer gesprochen."

Ich schluckte nervös. "Hannah hatte herausgefunden, dass du Jennifers Armband bei Pfandleiher abgegeben hast. Deswegen wollte sie sich auch mit dir treffen."

 

Ich schweig für einige Sekunden. "Warum hast du es den überhaupt bei dem Pfandleiher abgegeben?"

 

"Ich dachte, es wäre langsam Zeit mit ihrem Tod abzuschließen." Phil machte eine kurze Pause. "Dennoch habe ich mir ja irgendwie ein Hintertürchen offengehalten, indem ich es nur bei Mr. Oakley abgegeben habe."

Gedanken versunken zog ich an meiner Zigarette. "Du hast noch nicht damit abgeschlossen, nicht wahr?!"

 

Phil lächelte mich mit traurigen Augen an.

 

"Tut man das überhaupt irgendwann?", seine Stimme war melancholisch.

 

"Ich denke nicht.", antworte ich in demselben Ton.

 

Wir schwiegen uns bis zum Ende der Zigarette an. Ich war dankbar für Phils Ehrlichkeit. Auch wenn wohl nie über Jakes Verschwinden, seinen vermeintlichen Tod, hinwegkommen würde, so war es doch ein tröstender Gedanke, dass es irgendwann etwas erträglich werden würde.

 

Irgendwann, in ferner Zukunft...

 

Aber auf der anderen Seite war es erleichternd zu wissen, dass ich nie wirklich darüber hinwegkommen würde. Ich wollte mir niemals nie erlauben, Jake zu vergessen. Oder auch nur meine Gefühle für ihn.

"Danke, Phil.", sagte ich, als ich den Zigarettenstummel auf den Boden warf. "Für alles, meine ich."

 

Er lächelte mich an. "Dafür hat man doch Freunde."

 

Ich nickte.

 

"Aber ich sollte dich langsam zu den Anderen bringen.", sagte Phil, als er aufgestanden war.

 

"Ja, das stimmt wohl.", seufzte ich.

 

"Du kannst auch bei mir übernachten...Und keine Sorge, ich schlaf auch auf der Couch und überlass dir, gentlemanlike, mein Bett."

 

Mein Gesichtsausdruck musste sich unbemerkt von mir verzogen haben. Phil grinste mich breit an. "Du hast Angst, dass er morgen früh zufällig bei meiner Wohnung vorbeilaufen könnte und die falschen Schlüsse zieht, stimmt's?!"

Beschämt blickte ich zu Boden.

 

"Im Leben kann es schon die verrücktesten Zufälle geben." Phil reichte mir seine Hand, um mir beim Aufstehen behilflich zu sein. "Dann bring ich dich besser in die Hütte zu deinem Freunde."

Wir stiegen in Phil's Van. Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, mir die Beifahrertür zu öffnen. Bevor wir losfuhren, rief er Jessy über seine Freisprechanlage an.

 

"Oh mein Gott, Phil! Sag mir bitte, du hast sie gefunden.", schrie seine kleine Schwester regelrecht ins Telefon.

 

"Ja, keine Sorge. Es geht ihr auch gut. "

 

"Danke, Phil.", hörte ich Jessy schluchzen.

 

Das schlechte Gewissen durchflutete meinen Körper, sodass ich mir ein erneutes Weinen nicht mehr unterdrücken könnte.

 

Was war ich für ein furchtbarer Mensch, dass ich meinen Freunden solche Sorgen bereitet hatte...

 

"[MC]!!!", schrie Jessy meinen Namen, während Phil seine Hand, zu meiner Beruhigung, auf meine Oberschenkel legte.

 

"Ich fahr jetzt zur Hütte. Wir sehen uns da." Ohne auf eine Antwort zu warten, legte er auf.

 

"Geht's wieder?", fragte er, als er einige Minuten später den Motor startete.

 

"Ja.", meinte ich knapp.

 

"Es ist okay, dass es dir zurzeit nicht gut geht, eigentlich auch verständlich. Und ich weiß aus eigenen Erfahrungen, dass ein Gespräch die Welt nicht in Ordnung bringt. Doch lieber werde ich im Zweifelsfall von deinem Anruf geweckt, als dass dich deine Probleme überhandnehmen. Bevor ich nachher noch auf deiner Beerdigung stehe."

 

"So schlecht geht es mir auch nicht.", versuchte ich seine Aussage zu beschwichtigen.

 

"So wirkst du aber überhaupt nicht.", meinte Phil streng. "So schnell, wie du immer wieder aufgewühlt wirst."

 

"Ist doch egal.", entgegnete ich.

 

"Nein, ist es nicht! Du gibst dir an allem, was passiert ist die Schuld. Auch wenn du sie überhaupt gar nicht trägst.

 

Das hat Michael auch getan und er konnte es irgendwann nicht mehr ertragen... Versprich mir einfach, dass du dich meldest, wenn du jemanden zu reden brauchst."

 

"Versprochen", murmelte ich und senkte meinen Blick. "Aber du meldest dich auch, wenn du jemanden zum Reden brauchst. Egal wie es mir geht…Ich meine...Auch wegen Jennifer und die Sache mit Hannah."

 

"Mach dir darüber keinen Kopf.", lächelte Phil. "Aber ja, wenn ich das Bedürfnis darüber zu reden, melde ich mich bei dir."



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