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What´s cooking?

von

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Dinner mit Offenbarung, Teil 2

Als alle sich bei Tisch eingefunden hatten, füllte Stiles reihum die Teller und ließ sich in seiner staatstragenden Tätigkeit auch nicht davon beirren, dass sein Vater ihn mit seinem fragenden Blick förmlich zu durchbohren versuchte.

Als jeder seine dampfende Portion vor sich stehen hatte und nun auch endlich der Koch selbst seinen Platz eingenommen hatte, verlor der Sheriff endgültig seine Geduld:

„Sohn, du sagst mir jetzt endlich, was hier los ist! Vorher werde ich keinen einzigen Bissen anrühren, denn ich halte diese Anspannung nicht mehr aus.“
 

Einen Moment lang lieferten sich Stiles und sein Vater schweigend ein Blickduell, bis der Sohn schließlich einlenkte:

„Also gut, ich sage es dir: Derek und ich lieben uns. Wir sind ein Paar. Will jemand noch Soße?“
 

„Moment Mal! Wie war das bitte?“ fragte Noah Stilinski fassungslos:
 

„Soße, Dad. Ich habe gefragt, ob noch jemand Soße möchte.“ gab sein Sohn zurück:
 

„Nun lass´ mich doch mit der verdammten Soße in Ruhe!“ pöbelte der Sheriff: „Ich meinte natürlich das, was du davor gesagt hast!“
 

„Die verdammte Soße?“ echauffierte sich Stiles: „Weißt du eigentlich, wie lange ich heute dafür in der Küche gestanden habe? Die Soße ist perfekt gelungen und normalerweise liebst du diese Soße doch. Also was ist denn nun? Willst du noch etwas davon, oder nicht?“
 

Der Sheriff sah aus, als würde er gleich vor Wut platzen und auch in Stiles Körper war jede einzelne Sehne bis zum äußersten gespannt. Er sah aus wie eine Raubkatze, kurz vor dem Sprung.
 

In dieser Situation schaltete Derek sich ein. Er legte seinem Gefährten beruhigend eine Hand auf die Schulter und forderte sanft:

„Nun lass´ doch mal den Blödsinn, Stiles und hör´ auf deinen Vater zu provozieren! Es ist doch kein Wunder, dass er überrascht ist und ein wenig Zeit braucht, um diese Neuigkeit zu verdauen. Wir haben uns damit doch auch nicht leicht getan. Jede Reaktion ist okay und hat ihre Daseinsberechtigung, denkst du nicht.“
 

Anfänglich blinzelte Stiles ihn für diese Worte feindselig aus zu Schlitzen verengten Augen an, doch mittendrin schien er dann doch noch einzusehen, dass Derek möglicherweise irgendwie ein kleines bisschen Recht hatte, denn er atmete tief durch, wendete sich wieder seinem Vater zu und wollte wissen:

„Also gut Dad, hast du irgendetwas dazu zu sagen, dass Derek und ich zusammen sind? Hast du irgendwelche Fragen, oder so?“
 

Der Gesichtsausdruck des Sheriffs wechselte nun von ärgerlich hin zu unbehaglich. Er zögerte mit einer Erwiderung, zweifellos weil er diese vorher sehr genau abwägte, um nichts Falsches zu sagen. Schließlich fragte er:

„Wie lange geht das denn schon mit euch beiden?“
 

„Wir haben gestern geredet und entschieden, dass wir ein Paar sein wollen.“ erwiderte Stiles wenig detailreich, dafür mit gehörigen Portion Angriffslust in der Stimme:
 

„Erst seit gestern?“ fragte der Sheriff verwirrt: „Also wisst ihr noch gar nicht wirklich, ob das mit euch etwas Ernstes wird, oder wie?“
 

Wie von der Tarantel gestochen sprang Stiles vom Tisch auf und pöbelte mit hochrotem Kopf:

„Wie kannst du so etwas sagen? Sicher ist es etwas Ernstes! Denkst du, wir haben uns das leicht gemacht? Oder dass das nur so eine Art spaßiges Experiment für uns ist und irgendwann werden wir wieder normal? Ist es aber nicht! Wir lieben uns und basta! Warum sagst du nicht einfach direkt, dass du mich so nicht akzeptieren kannst und ich meine Sachen packen und verschwinden soll? Gar kein Problem, das kannst du gern so haben! Aber dann siehst mich nie wieder, nur damit das klar ist!“
 

„Aber, ähm...? Nein, nicht... !“ machte der Sheriff erschüttert und war in seinem Stuhl ganz klein geworden.
 

Und wieder war es Derek, welcher ihm hilfreich beisprang. Er zog Stiles in seinen Stuhl zurück und direkt in seine Arme, wo die Wut des Jüngeren schlagartig in Verzweiflung umschlug und er in Tränen ausbrach. Derek streichelte sanft den Rücken seines Gefährten und wiegte ihn sacht vor und zurück, während er an den Sheriff gewandt erklärte:

„Ich verstehe vollkommen, dass das alles für sie sehr plötzlich kommt, Sir. Stiles und mich hat es auch ein wenig überrumpelt, aber das bedeutet nicht, dass es uns nicht ernst wäre. Stiles war in den vergangenen Wochen für mich da und hat mir über eine schwerwiegende persönliche Krise hinweg geholfen. Dabei sind wir uns sehr nahe gekommen. Ich habe mich in ihn verliebt und er sich auch in mich. Es ist mir ernst mit ihrem Sohn. Ich will mit ihm zusammen sein. Ich weiß, ich bin sicher nicht die Person, die sie gern an der Seite ihres Sohnes sehen würden, aber sie müssen wirklich keine Sorge haben. Ich werde ihnen beweisen, dass von mir keine Gefahr für Stiles ausgeht. Im Gegenteil, ich werde für ihn da sein, ihn unterstützen und beschützen... und ganz sicher werde ich ihm niemals wehtun. Ich werde gut zu ihm sein, das verspreche ich ihnen.“
 

Im Gesicht des Sheriffs spiegelten sich zur gleichen Zeit Rührung, Unwohlsein und Verwirrung. Er nickte leicht und murmelte stotternd:

„Gut. Gut... das ist... das ist gut, denke ich?“
 

Stiles hatte aufgehört zu weinen. Er hatte genau gehört, was sein Geliebter gesagt hatte und jedes Wort davon hatte ohne Umwege sein Herz erreicht:

„Oh Mann!“ seufzte er, schlang die Arme um den Hals des Älteren und küsste ihn.
 

Scott stieß ein kleines Lachen aus und erinnerte so die Anwesenden daran, dass er sich ebenfalls noch im Raum befand:

„Oh Leute, das ist so verrückt!“ urteilte er kichernd: „Ich hätte jede Wette gemacht, dass ihr beide euch eines Tages gegenseitig so sehr an die Gurgel geht, das einer von euch draufgeht. Aber DAS...? Das hatte ich echt nicht kommen sehen. Aber was soll ich sagen? Ich find´s toll!“
 

Irgendwie löste sich durch dieses Statement schlagartig jede Spannung im Raum auf und alle anderen Anwesenden am Tisch stimmten in das Lachen des Alphas ein. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Noah Stilinski:

„Also jetzt könnte ich aber definitiv noch mehr Soße vertragen!“
 

Das brachte die anderen erneut zum Lachen und Stiles goss seinem Vater großen Klecks der sämigen braunen Flüssigkeit auf den Teller.
 

Vielleicht waren in diesem Moment noch nicht alle Fragen geklärt und alle Unsicherheiten ausgeräumt, doch für´s Erste war es in Ordnung. Alles weitere würde die Zeit richten und Stiles und sein Vater würden irgendwann noch ein aufrichtiges Vier-Augen-Gespräch führen, doch für heute war es gut.

Die vier Männer sprachen stattdessen über harmlose, unverfängliche, alltäglichen Themen, das Essen und sein Koch wurden in den höchsten Tönen gelobt, man ließ es sich schmecken, aß mehr als einem guttat und als zum Dessert noch die fantastische Rotweinmousse serviert wurde, war die kulinarische Glückseligkeit perfekt.
 

Nach dem Essen hatte die Runde noch eine ganze Weile beisammen gesessen und als Scott dann ankündigte heimgehen zu wollen, schien Derek sich ihm anschließen zu wollen, doch Stiles kam ihm zuvor indem er fragte:
 

„Wie wär´s, wenn du über Nacht bleiben würdest.“
 

Noah Stilinski wurde ein wenig blass bei diesem Vorschlag, doch er liebte seinen Sohn und wollte dass dieser sich unterstützt fühlte, also nickte er schnell und behauptete, dies sei eine fantastische Idee.
 

Derek bekam die Unsicherheit seines Sozusagen-Schwiegervaters sehr wohl mit, doch ebenso war ihm klar, dass für Stiles ein Nein nicht akzeptabel war, also murmelte er ein unsicheres:

„Also... wenn es keine Umstände macht?“
 

Scott überließ das Trio ihrem Dilemma, verabschiedete sich und ging. Und so kam es, dass nachdem sie mit Noah noch gemeinsam das Geschirr abgetragen und die Küche aufgeräumt hatten, Derek und Stiles eine Weile später Seite an Seite im Badezimmer der Stilinskis mit Zahnbürsten im Mund vor dem Waschbecken standen und sich im Spiegel anschauten:
 

„Was ist eigentlich mit deinen Reißzähnen? Putzt du die denn nicht mit?“ erkundigte sich Stiles neugierig, nachdem er ausgespuckte und nachgespült hatte.
 

Derek gab ein gutmütiges Lachen von sich, nannte ihn einen `Quatschkopf´ und behauptete:

„Das mache ich nur, wenn ich jemanden gebissen habe, den ich nicht leiden kann.“
 

„Selber Quatschkopf!“ kicherte Stiles und gab dem Werwolf einen Kuss, obwohl beide noch Reste der Zahncreme im Mundwinkel hatten:
 

„Das ist nett.“ stellte Derek fest:
 

„Was denn? Stehst du etwa auf minzfrische Küsse?“ neckte ihn der Jüngere:
 

„Ja, das auch.“ lachte Derek: „Aber ich meinte eigentlich das Ganze hier; zusammen Zähne putzen, herumalbern, Alltagszeug eben. Ich finde das schön.“
 

„Ich auch!“ bestätigte Stiles und gab seinem Nebenmann einen zarten Klaps auf den Hintern: „Und nun ab ins Bett mit dir, du Schmuckstück!“
 

Derek sah aus, als könne er es nicht fassen und kommentierte auf dem Weg in Stiles Schlafzimmer:

„Du bist wirklich verdammt frech, Kleiner.
 

„Das sind jetzt nicht gerade Breaking News, oder? Ich denke, das war hinlänglich bekannt, schon bevor du dich auf mich eingelassen hast, also musst du damit leben. Es gibt kein Rückgaberecht.“ stellte der Jüngere klar:
 

„Gut. Ich will dich nämlich behalten.“ versicherte Derek, küsste Stiles noch einmal und ließ sich im bequemen, breiten Jungendzimmerbett seines Gefährten nieder.
 

Stiles knipste das Licht aus, schlüpfte zu ihm unter die Decke und es war erstaunlich unkompliziert für beide Männer, eine bequeme Schlafposition zu finden. Ihre Körper fügten sich ineinander, wie zwei Puzzleteile. Es war einfach perfekt.
 

Derek war schon beinahe eingeschlafen, da fühlte er eine vorwitzige Hand, welche sich ihren Weg unter sein Shirt suchte und vernahm die schnurrenden Worte seines Bettnachbarn gegen sein Ohr:

„Das was du heute zu meinem Vater gesagt hast, war irgendwie... verdammt heiß.“
 

„Aha?“ machte Derek, vorsichtig abwartend.
 

Stiles fuhr fort:

„Ich denke mein Dad schläft bereits. Könnten wir nicht... ? Also ich meine, immerhin haben wir noch gar nicht richtig... du weißt schon!“
 

„Das ist doch wohl hoffentlich nicht dein Ernst, Stiles! Du willst das unser erstes Mal jetzt und hier stattfindet? Mit deinem Vater, der vielleicht, vielleicht aber auch nicht schläft und das nur zwei Türen weiter und der mit dieser neuen Situation noch gar nicht richtig klarkommt? Kommt überhaupt nicht in die Tüte!“ erwiderte der Ältere streng: „Das vergisst du am besten ganz schnell wieder!“
 

„Ich würde auch ganz leise sein.“ behauptete Stiles, doch Derek erkannte:
 

„Das würdest du mit Sicherheit nicht. Und ich wahrscheinlich auch nicht, so viel Energie wie sich da mittlerweile zwischen uns aufgestaut hat. Außerdem bin ich auch gar nicht sicher, ob ich überhaupt könnte in dieser Situation. Ich würde andauernd an deinen Vater denken und an die Peinlichkeit am nächsten Morgen. Es tut mir leid, aber das geht so leider nicht.“
 

„Ich gefalle dir nicht und das ist der Grund.“ erwiderte der Jüngere schmollend, doch Derek versicherte:
 

„Du gefällst mir sehr, Kleiner und ich kann unser erstes Mal kaum erwarten, aber wir finden eine bessere Zeit und einen besseren Ort dafür, versprochen!“
 

„Du bist langweilig!“ murrte Stiles und forderte: „Aber dann zieh´ wenigstens dein Shirt aus, damit ich an dir schnuppern kann.“
 

„Du bist unmöglich!“ gab Derek mit einem leisen Lachen zurück, doch er kam der Aufforderung nach, entledigte sich seiner Oberbekleidung und zog seinen Nebenmann noch ein wenig enger an sich:
 

„Schön!“ murmelte dieser und vergrub seine Nase an der breiten Brust.



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