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Zwei Schurken und ein Masterplan

von

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"Nie wieder!", grollte die wütende Stimme eines Teenagers, doch die dicken Kellermauern ließen kein Wort nach außen dringen.

"Nein, Bro. Nie wieder!", stimmte ihm ein nur unwesentlich älterer Tenor grimmig entschlossen zu.

"Du weißt, ich halte nicht viel von Magie. Ich bin Wissenschaftler! Aber ich betrachte dich für die Dauer unserer Zusammenarbeit einfach als eine Art 'Leiter', wenn du verstehst, was ich meine.", konnte sich Varian nicht enthalten, der Form halber klarzustellen. Luzifers schlanke Finger sausten aggressiv über die Tasten des archaischen Computers vor ihm.

"Hör auf zu sabbeln, Mann. Dieser Schrott, den du mir da zusammengezimmert hast, tut gerade so seinen Dienst. Ich krieg noch 'n Krampf bei dieser klobigen Tastatur! Wissenschaftler, ja nee, is' klar.", grummelte der gefallene Engel und ehemalige Dämonengeneral vor sich hin. Der Alchemist aus Alt Corona stützte seine dick behandschuhten Hände auf den improvisierten Arbeitstisch.

"Hey, du sagtest, du brauchst so was. Ich hab in meinem Leben so ein Teil noch nicht gesehen und doch konnte ich was bauen, das funktioniert! Also wage es nicht, dich auch noch zu beschweren!", brauste er auf und fuhr dann nahtlos in einem weit sachlicheren Tonfall fort, "Also, wie hilft uns das Ding jetzt, Rache an Corona zu nehmen?"

Lucifers niedliche Stupsnase kräuselte sich über einem hinterhältigen, schmalen Lächeln.

"Dein Problem, Mr. Wissenschaftler, ist, dass du nie vorhersagen kannst, ob deine abgefahrenen Geräte auch funktionieren. Dieses Programm hier schickt deine Konstruktionen durch einen virtuellen Test und berechnet seine Schwachstellen. So kannst du sie so lange ausbessern, bis der Computer eine 100 prozentige Erfolgswahrscheinlichkeit ausspuckt und dann...", sein Grinsen wurde teuflischer.

"... und dann?", fragte Varian zerstreut und ließ damit Lucifers Grinsen wieder sterben.

"Und dann machen wir diese dämliche Seuche platt, du Genie."

Nun erblühte auf dem spitzen Gesicht des Alchemisten ein hasenzähniges Lächeln.

"Oh, ja, natürlich! Was glaubst du, wie viele Versuche wir brauchen werden?", fragte er und rieb sich in diabolischer Vorfreude die Hände. Lucifer wollte gerade zu einem weiteren respektlosen Spruch ansetzen, da wurde der geflickte und mottenzerfressene Vorhang, hinter dem die beiden Schurken ihren Computer versteckt hatten, energisch beiseite geschoben. Zwei Paar übermüdete Augen mit tiefdunklen Schatten darunter wandten sich entnervt und empört dem Eindringling zu.

"Das ist jetzt nicht der richtige...", fing Varian an, doch Lucifer überschrie ihn.

"Ey, Dude, wir arbeiten hier! Mach' die Mücke, du störst!", fuhr er wütend auf. Doch den Eindringling beeindruckte das nicht. Er setzte sein Vorhaben augenblicklich in die Tat um und brachte seine rote Waffe aus Holz und Lack gnadenlos zum Einsatz. Lucifers langes lila Haar, das ihm in fettigen Strähnen über Schultern und Rücken hing wurde ordentlich, aber grob durchgebürstet.

"Ihr Zwei hockt jetzt schon seit Tagen hier im Keller! Ich finde es ja schön, dass ihr miteinander spielt, aber ihr haust hier unten wie die Affen! Lucifer, du hast Kartoffelchipkrümel im Haar, und was diese Flecken auf Varians Kleidung verursacht hat, kann ich nicht einmal identifizieren! Ihr kommt jetzt hoch, wascht euch anständig, zieht euch was Frisches an und kommt dann zum Essen. Anschließend könnt ihr von mir aus weiter hier unten Weltherrschaft spielen, aber nicht bevor ich hier gelüftet habe!"

Die beiden Superschurken starrten wie zwei ungläubige Teenager, die man unerklärlicherweise wie Kinder behandelte. Sie konnten es einfach nicht fassen.

"Yeah whatever, Mom!", stieß Lucifer schließlich sarkastisch aus, doch Varian übernahm diesmal den erklärenden Part.

"Wir entwickeln hier eine ultimative Waffe gegen Corona. Technik, Alchemie und Magie vereint werden ...", begann er leidenschaftlich und mit großer Geste, doch der Eindringling schnitt ihm das Wort ab.

"In einer viertel Stunde sitzt ihr geduscht und gekämmt in frischen Klamotten am Tisch, oder ich leg' euch beide übers Knie! Eins, zwei, ..."

Der Alchemist und der gefallene Engel sprangen aus ihren Drehstühlen und hasteten - so schnell ihre eingeschlafenen Beine sie trugen - die Kellertreppe hinauf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MariLuna
2022-04-08T16:43:19+00:00 08.04.2022 18:43
LOL ich lach mich weg. Ashiya wie er leibt und lebt! Herrlich! Varian sagt mir jetzt nix, ist mir aber voll egal. Gibt es noch mehr dazu oder bleibt das ein Oneshot?
Antwort von:  Dollface-Quinn
09.04.2022 10:08
Das war genau genommen nur die Fanartbeschreibung. Macht sich aber auch gut als Oneshot, ne. XD
Antwort von:  MariLuna
09.04.2022 13:34
Ja, macht sich gut. ^^


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