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Vom Zauber einer orientlischen Nacht

von

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Glossar

Akkadisch

Erste semitische Sprache, die durch Inschriften (zumeist auf Tontafeln) seit Mitte des 3.Jt. v.d.Zt. belegt ist. Sie wurde – ebenso wie das Sumerische – mittels Keilschriftzeichen wiedergegeben.

Assyriologie

Studienfach, das sich mit den Sprachen des Alten Orients befasst, als da wären: Sumerisch, Akkadisch, Hurritisch, Hethitisch …

 

Babylon

Antike Stadt, die am Anfang des 2. Jt. v.d.Zt. unter Hammurapi I. ihre erste Hochphase hatte. Ihre zweite Hochzeit erlebte sie unter Newuchadrezzar II., der im 6. Jh. v.d.Zt. regierte und von dessen Potenz nicht nur zahlreiche Bauten, darunter das Ischtartor, der Palast, die Ziqqurat zeugen, sondern auch die Bibel, die ihn mit dem sog. Babylonischen Exil verbindet. Soll heißen: er zerstörte u.a. Jerusalem und führte die Bevölkerung dieses Landstrichs ab 598 v.d.Zt. nach Babylon.

 

Eme-Sal

Ein sumerischer Soziolekt, der ab dem 2.Jt. v.d.Zt. v.a. in Texten greifbar wird, in denen weibliche Wesen (Frauen, Göttinnen) sprechen. Er ist mit dem normalen Neusumerisch (eme-gir) zwar verwandt, unterscheidet sich aber auch durch eine teilweise andere Grammatik und vollkommen neue Vokabeln.

 

Enki

Schöpfergott und Hauptgott von Eridu. Seine Wohnstatt ist der Urozean, der Aspu, aus dem alles Leben hervorgeht.

 

Eridu

Antike, über 6.000 Jahre alte Stadt im Süden Mesopotamiens,im heutigen Süd-Irak, gelegen. Hauptgott war der Schöpfergott Enki (sumerisch: Herr der Welt). Laut einem Mythos hat in Eridu mit dem Herabstieg des Königtums vom Himmel auf die Erde die Geschichte begonnen.

 

Historisch-Kritische Methode

Diese Methode ist eigens dazu entwickelt worden, um die Entstehungsgeschichte biblischer Texte rekonstruieren zu können. Vielleicht sind euch beim Lesen einiger biblischer Passagen / Geschichten schon einmal Dopplungen und Widersprüche aufgefallen - oder auch Stilbrüche? Diese können manchmal - ABER nicht immer!!! - damit erklärt werden, dass dieser Text nicht von einem, sondern von mehreren - oftmals zu unterschiedlichen Zeiten lebenden - Autoren verfasst und gestaltet wurde. Ein Beispiel stellen die beiden Schöpfungsberichte dar. Warum gibt es zwei mit so unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, wenn es doch nur eine Schöpfung gab? Oder lest die Sintflutgeschichte (Gen 6-9) mal aufmerksam und euch werden ziemlich viele Brüche, Dopplungen und Widersprüche auffallen. Könnt ihr die vielleicht erklären? Im Grunde ist es ganz einfach ... ;-)

Diese Methode ist zwar, wie ich schrieb, zur Erforschung der biblischen Schriften entwickelt worden, kann aber auch - und das wird in neueren Forschungen getan - auf andere Texte, im Grunde auf JEDEN Text angewendet werden, so auch, wie hier, in dieser Geschichte auf uralte sumerische.

 

Jt. v.d.Zt / Jh. v.d.Zt.

Diese Abkürzungen lesen sich "Jahrtausend bzw. Jahrhundert vor der Zeitenwende". Und was genau ist nun bspw. mit dem 3. Jt.v.d.Zt. gemeint? Ganz einfach, die Zeitspanne zwischen 2.999 und 2.000 v.d.Zt., also exakt diese 999 Jahre. ;-)

 

Kassiten, die

Ein Volk, das ca. ab dem 16. Jh.v.d.Zt. vom Zagros-Gebirge kommend nach Babylonien (heutiger Süd-Irak, auch Mesopotamien genannt) eindringt, um dort im 15. Jh.v.d.Zt. über mindestens 400 Jahre lang die Herrschaft auszuüben. Kennzeichen der Kassiten war deren augenscheinliche Integration, wenn nicht sogar Assimilation in den für sie fremden Kulturbereich. Sie stellen damit ein sehr gutes Beispiel für antike Migration, Kultur- und schließlich Machtübernahme dar.

 

Newuchadrezzar II.

Neubabylonischer König (6. Jh.v.d.Zt.), der v.a. durch seine imposanten Bauten in Babylon (Ischtar-Tor, Marduktempel [Ziqqurrrat] und Palast) sowie das sog. Babylonische Exil (Bibel, vgl. bspw. Jeremia) bekannt geworden ist.

 

Seleukische Zeit

Benannt nach Seleukos I., einem Nachfolger Alexanders des Großen, der 312 vor der Zeitenwende (v.d.Zt.) Babylon einnahm und Herrscher über den gesamten Alten Orient wurde. Die Zeit der Seleukiden währte bis zum Ende des ersten Jahrhunderts v.d.Zt.

 

Sinkaschid

Altbabylonischer König (19. Jh.v.d.Zt.), der v.a. durch seinen Palast in Uruk bekannt geworden ist.

 

Rollsiegel

Ein Rollsiegel ist ein meist ein bis drei Zentrimeter großer Zylinder aus (Edel-)Stein, der mit Gravuren versehen war. In den meisten Fällen diente es als Prestigeobjekt und nannte den Namen des Eigentümers, dessen sozielen Stand u.ä. Das RS wurde an einer Schnur um den Hals getragen. In Mesopotamien ist das RS seit dem 4. Jt.v.d.Zt. weit verbreitet und dient v.a. auch zur Siegelung von Urkunden sowie als Eigentumsvermerk. Ein Beispiel ist hier zu sehen

 

Sumerisch oder Eme-Gir

Weltweit die erste, durch Inschriften (auf Tontafeln) greifbare Sprache überhaupt. Sie ist ab Ende des 4. Jt. V.d.Zt. belegt, Neusumerisch ab dem 3. Jt. V.d.Zt.

 

Uruk

Antike, über 6.000 Jahre alte Stadt, ehedem am Euphrat, in der sog. Schwemmlandebene im heutigen Süd-Irak gelegen. Berühmt ist die Stadt 1) durch ihre Erwähnung im Gilgamesch-Epos, 2) durch seine imposanten Bauten, die von der reichen Architektur der sumerischen Kultur zeugen, 3) durch die Tatsache, dass hier zum ersten Mal am Ende des 4. Jt.v.d.Zt. die Schrift nachgewiesen wurde und die Stadt somit als "Erfinderin der Schrift" gilt. Die Sprache, die hier verschriftlicht zu sein scheint, ist wohl das Sumerische, eine mit keiner anderen toten oder noch gesprochenen Sprache verwandt ist. Hauptgötter der Stadt Uruk waren Anu, der Himmelsgott, und Inanna / Ischtar, die Kriegs- und Liebesgöttin.

 

Vorderasiatische Altertumskunde

Studienfach, das sich mit der Geschichte und der (materiellen) Kultur des Alten Orients (Mesopotamien) befasst.

 

Weißer Tempel

Der sog. Weiße Tempel befindet sich auf einer 12m hohen Ziqqurat im Kult- und Tempelbezirks von Uruk und ist eines der am besten erhaltenen Bauten. Seinen Namen erhielt er durch seine weißgetünchten Wände. Vorgängerbauten datieren bis tief ins 4.000 Jt. v.d. Zt.; sein Zweck, dem Himmelsgott An als Tempel zu dienen, konnte jedoch erst für die seleukidische Zeit sicher nachgewiesen werden. Da man aber aus schriftlichen Quellen weiß, dass An (neben Inanna/Ischtar) einer der Hauptgötter Uruks war, geht man davon aus, dass sich an dieser Stelle auch schon immer sein Tempel befunden hatte - hoch erhoben über der Stadt, wie es einem Himmelsgott zukommt.

 

Wohnhaus, typisch für den Alten Orient

Um einen Eindruck von der Wohnhausarchitekur des Alten Orients zu erhalten, solltet ihr auf http://www.artefacts-berlin.de klicken. Hier seht ihr die Rekonstruktion eines sog. Hofhauses, das aus Lehmziegeln erbaut war. Von einem zentralen Hof gingen zahlreiche - überdachte - Räume ab, in denen die Familie, bestehend aus mehreren Generationen, lebte. Der Grundriss dieses Hauses wurde nicht in Uruk sondern in einer von der Urukkultur beeinflussten Siedlungen namens Habuba Kabira (im heutigen Syrien) freigelegt. Doch er kann, so viel wissen die Archäologen heute, stellvertretend für die Wohnhausarchitektur des AO betrachtet werden. Kurzum: es ist vorstellbar, dass in solch einem Haus auch die in dieser Geschichte auftauchenden Tontafeln gefunden wurden. ;-) Und ich brauche wohl nicht eigens zu erwähnen, dass solch ein Haus von einer reicheren - und somit auch gebildeteren - Gesellschaftsschicht bewohnt wurde.

 

Ziqqurrat

Ein, in fast jeder Stadt im antiken Mesopotamien (vgl. Babylon, Uruk, Eridu, Ur) anzutreffender Turm, der der Form nach an eine ägyptische Pyramide erinnert, jedoch nicht als Königsgrab dient, sondern als Tempel für den jeweiligen Stadtgott.

 



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