Zum Inhalt der Seite

On the Cusp

Teil Zwei der BtB-Serie
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Detachment, not denial

Es lag ein gewisser Trost in den Schatten. Die Art von Geborgenheit, die sich gestohlenen Augenblicken beugte; Augenblicke, die in die Erinnerung gehörten, reduziert auf ein Schattenspiel an den Wänden des Verstandes. 

 

Erinnerungen…Augenblicke…das ist alles, was wir jemals haben. 

 

Neji blinzelte langsam, während er die Schatten von Regentropfen beobachtete, die über Shikamarus Haut spielten. Sie rannen in bebenden Strömen über die Mulde der Wirbelsäule des Schattenninjas, strichen über die scharfen Abhänge seiner Schulterblätter und die skulpturierten Ebenen seines Rückens entlang. 

 

Als würde Tinte eine atmende Leinwand hinunter laufen. 

 

Neji seufzte leise durch die Nase und schluckte schwer in die Stille. Er hatte keine Ahnung, wie spät es war, oder wie viel Zeit vergangen war. Er hatte Augenblicke einzig und allein an Herzschlägen gemessen, mit seinem Atem tief und regelmäßig; beinahe meditativ. 

 

In völliger Ruhe…

 

Die Art von Ruhe, die er einzig und allein bei dem Ninja gefunden hatte, der neben ihm schlief. 

 

Shikamaru lag ausgestreckt auf dem Bauch, ein Arm verschwunden unter den Kissen, während der andere neben seinem Körper ausgestreckt war. Sein Gesicht war von Neji abgewandt und die Zacken seines Haares verteilten sich in dichten Scherben, schärfer und glatter als schwarzes Glas, über die weißen Laken des Futons. 

 

Über ihnen grollte Donner. 

 

Neji hielt den Atem an und lauschte. 

 

Nichts. 

 

Während sich Shikamaru fü eine ruhelose halbe Stunde immer wieder herum gedreht hatte, hatte er doch endlich eine Position gefunden, die bequem genug war, um in einen komatösen Schlaf zu fallen. 

 

Seitdem hatte er sich nicht mehr bewegt. 

 

Nicht einmal der Sturm hatte ihn aufgeweckt, obwohl er auf Konoha eingeprügelt hatte. Wind hatte Regen gegen Glas geschmettert, Donner hatte gebrüllt und die Himmel erschüttert, während Blitze in einem grellen Aufflammen zurück geschlagen hatten. Die Welt hatte all ihren elementaren Zorn herausgeschrien, doch Shikamarus Welt war nichts weiter als Ruhe und Stille, eingehüllt in Schatten und Schlaf. 

 

Nejis Lippen zuckten in einem schwachen Lächeln. 

 

Er hätte nicht überrascht sein sollen. Immerhin hatte er selbst erlebt, wie Shikamaru in der Lage war, seinen Verstand abzuschalten und seine Sinne herunterzufahren, wenn es darum ging, dass irgendetwas seinen Schlaf beeinträchtigte. 

 

Aber deine Albträume kannst du nicht abschalten, nicht wahr?

 

Vorsichtig veränderte Neji die Position seines Ellbogens auf dem Kissen und neigte den Kopf, um seine Schläfe gegen seine Faust zu lehnen. Durch dichte Wimpern spähte er auf den schlafenden Schattenninja hinunter. 

 

Du wusstest immer, was du zu mir sagen musst…und was du tun musstest, um mich zu beruhigen. 

 

Und geblendet von seiner Wut und Rücksichtslosigkeit, war es Neji niemals in den Sinn gekommen, dass Shikamaru aus eigener Erfahrung so genau gewusst und verstanden hatte, was er tun musste.

 

‚Übung macht den Meister.‘

 

Das gedehnte Sprechen dieser Worte kroch eiskalt durch Nejis Verstand, ließ seine Haut kribbeln und sandte ein fröstelndes Schauern durch sein Blut. Vollkommen arrogant hatte er angenommen, dass Shikamarus Verständnis, einer solchen Panik und solchem Schmerz zu begegnen von Praktikabilität und Vorahnung herrührte. Nicht von der Vergangenheit des Schattenninjas. 

 

Ich war so blind…habe ich dich überhaupt jemals wirklich gesehen?

 

Nejis Starren wurde leer und verlor den Fokus. Seine Aufmerksamkeit wandte sich von den Schatten der Regentropfen auf Shikamarus Haut den Gedankenfetzen zu, die sich in seinem eigenen Kopf abspielten. Fragen, die im Stillen eine einseitige Konversation aufwühlten und ausspuckten.

 

Hast du jemals wirklich geglaubt, was du mir in Hanegakure gesagt hast? Dass die Träume nicht real sind?

 

In Träumen nahm die Realität eine völlig andere Dimension an. Und Neji kannte das verdrehte Wesen von Albträumen nur zu gut. Er wusste, dass die Mächte, die sie heraufbeschworen, weitaus bedrohlicher und grausamer sein konnten als die Kräfte der Natur und, manchmal, ebenso zerstörerisch. Diese Art von Dämonen, ob nun real oder erinnert, entglitten nicht einfach so ohne einen Exorzismus oder ein Begräbnis. 

 

‚Es ist begraben. Es ist nichts.‘

 

Shikamaru musste diese Lüge bis zu einem gewissen Level glauben. Oder zumindest hatte er das für eine bestimmte Zeit. 

 

‚Ich komme jetzt seit zwei Jahren bestens klar.‘

 

Zwei Jahre? Neji zog die Brauen zusammen, während sich eine tiefe Besorgnis in seine blassen Augen ätzte. 

 

Was ist dir zugestoßen?

 

Sich jetzt diese Frage zu stellen erschien überhaupt nicht weiser zu sein, als es noch vor einigen Stunden der Fall gewesen war. Und das Letzte, was Shikamaru brauchte, war jemand, der in seiner Vergangenheit herum wühlte, um nach den Skeletten zu suchen, die in welchem Sarg auch immer eingeschlossen waren, den er sechs Fuß tief unter seinen Lügen begraben hielt. Was die Wahrheit anging? Sie war zerbrechlich. Neji besaß nur wenige Fragmente einer Tatsache. Der Rest war pure Erfindung, im schlimmsten Fall Einbildung und sinnloses Rätselraten. 

 

‚Begib dich nicht mit mir dorthin. Du wirst verlieren.‘

 

Verlieren? Bei Shikamaru konnte man darauf vertrauen, dass er etwas, das er als viel zu persönlich oder schmerzhaft erachtete, auf ein Spiel reduzierte. Doch Neji konnte in seinem Herzen keinerlei Zorn deswegen finden. Wie könnte er auch? Vor zwei Wochen hatte auf brutalste Weise das kostbare Bisschen, das er über Shikamarus Vergangenheit wusste, als Waffe gegen ihn eingesetzt. Es war nicht überraschend, das Shikamaru tat, was auch immer nötig war, um sich jetzt selbst zu schützen. 

 

‚Was für Wahrheiten auch immer ich verdrehe…was für Lügen auch immer ich lebe…ich tue es…weil ich irgendetwas brauche, um es leichter zu machen…nur für eine Weile…zwei Wochen…weitere zwei Jahre…was auch immer nötig ist…‘

 

Was für ein Recht hatte Neji, ihm diese Lügen – diese Defensiven – zu nehmen?

 

Was für ein Recht habe ich, überhaupt hier zu SEIN? Dir deinen Frieden zu nehmen, nur weil ich den meinen einzig und allein dann finden kann, wenn ich in deiner Nähe bin?

 

Dafür war er die schlimmste Art von Bastard, die es gab. Er zeigte in etwa so viel Entschlossenheit, sich zusammenzureißen, wie ein rückfälliger Abhängiger, sein Herz und sein Kopf eingefangen und süchtig nach etwas, von dem er endlich die Stärke finden sollte, es loszulassen – um ihrer beider Willen. 

 

Das hier wird dir nichts weiter als Kummer und Leid bringen und dennoch kostet es mich alles…

 

Wenn er zugelassen hätte, etwas länger bei diesem Gedanken zu verweilen, dann hätte ihn das vielleicht davon abgehalten, seine Hand auszustrecken. Zaghaft strich er ein paar Strähnen aus Schwarz von Shikamarus Schulterblatt und fuhr mit den Fingerspitzen über die Erhebung von Knochen und hinunter über die warme Haut. 

 

Shikamaru rührte sich nicht. 

 

Langsam wiederholte Neji die Geste und ließ seine Hand nach oben wandern, um seine Finger in das dunkle Haar zu fahren und es von dem beschatteten Gesicht fort zu schieben. Mit einem Knöchel streichelte er über den Grat des sichtbaren Wangenknochens. 

 

Keine Reaktion. 

 

Wie hast du auf Feldoperationen überhaupt überlebt, Nara? Ein Feind würde dich im Handumdrehen ausschalten.

 

Der Gedanke war belustigend, wenn nicht sogar ein wenig unfair. Neji wusste bereits, dass Shikamarus Verstand auf einem ganz anderen Level des Bewusstseins operierte, wenn er sich ‚in seinem Element‘ befand. Es machte nur Sinn, dass wenn er sich sicher genug fühlte, um vollkommen loszulassen, einfach alles verschlafen würde, das nicht als Bedrohung klassifiziert wurde. 

 

Ein Lächeln geisterte über Nejis Lippen und seine Belustigung wurde von Traurigkeit verdunkelt. 

 

Du vertraust mir, nicht wahr? Das solltest du nicht…

 

Blitze erhellten den Raum wie ein Schnappschuss und prägten den Augenblick in fotografischem Detail in Nejis Verstand ein. Er rahmte ihn ein und verstaute ihn zusammen mit all den anderen Bildern und Teilen, die in seinen Erinnerungen hingen. 

 

‚Was willst du Neji? Eine weitere Erinnerung, die man zu vergessen versucht?‘

 

Ein heftiger Stich verdrehte sich in Nejis Brust und er presste fest die Lider zusammen, während er das Gesicht abwandte. Und als sie sich wieder hoben, richtete sich sein Blick auf das kalte Schimmern von Stahl am Ende des Futons. 

 

Sein Hitai-ate. 

 

Was auch immer ihn dazu gebracht hatte, es abzunehmen, es war dasselbe Ding, das ihn davon abhielt, es wieder aufzunehmen. Er wollte, dass es fort war, völlig ungeachtet dessen, was es immer für ihn bedeutet hatte. Den Schorf über seiner eigenen Wunde, die Rüstung, die er nicht hätte fallen lassen sollen. 

 

Und du bringst mich immer noch dazu, nicht mehr kämpfen zu wollen…

 

Ein weiterer törichter und gefährlicher Gedanke. 

 

Ich hatte so viele davon diese Nacht…und ich habe entsprechend jedem gehandelt…

 

Vielleicht war das ein Teil und gehörte einfach dazu, wenn man ein „Macher“ war und zuließ, dass Instinkt alles andere übersprang. Oder vielleicht war das auch die bisher schlechteste Ausrede. Er hatte keinerlei Überzeugung, die diese Erklärung untermauert hätte.

 

Weil es eine Lüge ist.

 

Eine, die ihn nicht davon abhielt, für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Taten, die er niemals hätte begehen sollen. Wegen Gedanken, die er niemals hätte haben sollen. Wegen Worten, die er niemals hätte aussprechen sollen. Und wegen Gefühlen, die er niemals hätte empfinden sollen. All diese Dinge dienten als vernichtendes Zeugnis in einem Prozess, für den sein Verstand bereits das Urteil vorbereitet hatte.

 

Schuldig im Sinne der Anklage…

 

Für Vergehen des Herzens.

 

Er hatte sein Geständnis bereits in Taten abgelegt, oder nicht? Und in Lügen, die die Wahrheit heraus geschrien hatten. 

 

Neji blinzelte langsam, während sich bewölkte Opalaugen wieder auf den Körper fokussierten, der neben ihm ruhte. Für einen langen Moment sah er Shikamaru einfach nur an und Zeit entschwand wie der Regen, der von den Scheiben rann. Ein Teil von Nejis Verstand drängte ihn, ebenso zu entschwinden; den Ort des Vergehens zu verlassen, sodass der Schattenninja ihn abriegeln und alle Beweise auslöschen könnte. 

 

Lass ihn endlich vergessen…

 

Neji besaß nicht die Fähigkeit, es alles rein zu waschen, wie es Shikamaru tat. Er war die Art von Mensch, die festhielt, auch wenn es so viel mehr schmerzte, als loszulassen. Er würde daran festhalten, bis es ihn vollkommen ausblutete und bis auf die Knochen aufschnitt. Vielleicht lag wirklich eine masochistische Tendenz darin – doch auf der anderen Seite war es schon immer so gewesen, dass ihn Kummer und Schmerz vorwärts trieben. Kein Wunder also, dass sich die einzige Sache, die ihm jemals Frieden und Vergnügen gebracht hatte, als ein zweischneidiges Schwert herausstellen würde. 

 

Das reicht jetzt. Geh. 

 

Ein paar Sekunden mehr verstrichen, sammelten sich zu Minuten, die schwerer und schwerer auf seinem Gewissen lasteten.

 

Geh!

 

Neji strich sich sein Haar mit einem rauen Schwung zurück und krallte sich in die Mokkasträhnen, während sein Ellbogen nach unten fiel. Er vergrub das Gesicht in der Armbeuge und knurrte einen leisen Fluch hervor. 

 

Du schwächlicher Bastard.

 

Die Augen fest zusammengepresst atmete er lange durch die Nase und tauchte tief in dieses Reservoir innerer Stärke, das ihm durch die anstrengendsten Kämpfe geholfen hatte. Doch einen Feind zu bekämpfen war etwas vollkommen anderes, als sich selbst. 

 

Ich weiß immer noch nicht, wie ich das hier bekämpfen soll…

 

Ein scharfes Luftschnappen erscholl und das Bett ruckte. 

 

Nejis Augen flogen auf und sein Kopf schnellte nach oben. 

 

Shikamarus Körper hatte sich auf den Laken wie eine Sprungfeder angespannt und der Arm, der an seiner Seite gelegen hatte, hatte sich aufgestellt, als würde er sich jeden Moment darauf hochstemmen. 

 

Doch er tat es nicht. 

 

Neji runzelte die Stirn und beobachtete wachsam, wie Shikamarus Ellbogen zitterte und sich die Finger in das weiße Laken gruben. Erneut verkrampfte sich der Schattenninja, wodurch sich olivfarbene Haut über den bebenden Muskeln seines Rückens straff zog. Ein feiner Schimmer aus Schweiß brach schlagartig auf seinem Körper aus. 

 

Doch er gab keinerlei Laut von sich. 

 

Neji legte den Kopf auf die Seite und spitzte die Ohren, um die Atmung des Nara über dem hämmernden Regen hören zu können. Er schaffte es jedoch nicht. 

 

Verdammt.

 

Statt sich näher zu lehnen, hielt sich Neji zurück, sah einfach nur zu und wartete; vorsichtig genug, auf Abstand zu bleiben. 

 

Gib ihm einen Moment…

 

Wenn Shikamaru gerade zwischen Albtraum und Realität gefangen war, dann war er bereits desorientiert genug. Sich dort hineinzustürzen, um ihn aus diesem flüchtigen Zustand heraus zu zerren würde eine ähnliche Reaktion riskieren, die Neji bereits erlebt hatte, als er ihn aus dem Wasser gezogen hatte. 

 

Gewalt und Furcht. 

 

Nach einem qualvollen Moment, der sich nach mehreren Minuten anfühlte, schien Shikamaru von sich aus an die Oberfläche zu gelangen. Die Anspannung in seinen Muskeln brach und seine Rippen hoben sich einmal, bevor sein Körper erschauerte. 

 

Sein Atem entfloh ihm bebend und stoßartig und wurde mit einem erstickten Schlucken wieder eingesogen. 

 

Dann war Stille. 

 

Neji zählte bis fünf und richtete sich dann auf seinem Ellbogen auf. 

 

Der Futon neigte sich leicht.

 

Shikamaru versteifte sich angesichts der Bewegung, verschleierte die Anspannung aber rasch in einer seiner Chamäleonbewegungen und sein Körper lockerte sich sichtbar; vielleicht sogar absichtlich. Neji konnte sein Gesicht nicht sehen, doch er ging schwer davon aus, dass der Ausdruck des Nara seine entspannten Bewegungen Lügen gestraft hätte. 

 

„Shikamaru…?“, murmelte er.

 

Shikamaru zog seinen Arm unter dem Kissen hervor und hakte eine Hand über den Rand, während er seinen Kopf hob, um sich mit bebenden Fingern über die Augen zu fahren und sein Gesicht abzuschirmen. Er ließ ein leises krächzendes Summen in den Tiefen seiner Kehle hören. Und dann wurde er sehr still und sehr leise – genug, um jeden anderen davon zu überzeugen, er wäre wieder ins Land der Träume hinüber geglitten. 

 

Doch Neji fiel nicht darauf herein.

 

Opalaugen wurden weich mit Verständnis. 

 

Langsam blinzelnd wurde sein Blick auf Shikamarus Rücken härter, bis er ihn intensiv anstierte. Eine Sekunde später pochten die Venen des Byakugans an den Schläfen des Hyūga und das Pulsieren von Chakra traf seine Augen. Blasse Seen wurden weit und nahmen die nadelstichartigen Pupillen seines Dōjutsus an. 

 

Und dann sah er es. 

 

Shikamarus Herz. 

 

Der Muskel donnerte in seiner Brust wie eine Bombe, die jeden Moment in die Luft ging. 

 

Neji ließ seinen Blick hinunter über den Rest des Körpers des Nara wandern und prüfte dabei aufmerksam die Tenketsu. Das verschwommene Wabern von Shikamarus Chakra sah wieder einigermaßen gesund aus, wenn auch ein wenig grau und fleckig an manchen Stellen. Das könnte durch eine ganze Reihe von Dingen verursacht worden sein, obwohl Neji diesmal nichts Bösartiges entdecken konnte. 

 

Zumindest kann ich ihn jetzt wieder wahrnehmen…

 

Neji deaktivierte sein Dōjutsu, blinzelte langsam und fokussierte sich wieder auf die feuchte Haut von Shikamarus Rücken. Vor seinem geistigen Auge konnte er noch immer das Abbild des Herzens des Naras sehen, das seine Panik heraus hämmerte. Und gemessen daran, wie aufgeregt Shikamarus Körper war, hätte es eigentlich nur Sinn gemacht, wenn er um sich schlagend oder vor Schreck aus dem Schlaf gerissen worden wäre; doch der Schattenninja hatte kaum irgendein Geräusch von sich gegeben. 

 

Du hast wirklich Übung darin, oder?

 

Eine ausweidende Besorgnis ließ Neji mit einer Ahnung zurück, die sich fremdartig anfühlte…aber heftig…

 

Für eine weitere lange Sekunde glitten seine Augen über Shikamarus Rücken. Dann, ohne nachzudenken, lehnte er sich nach unten, um seine Lippen in das Tal zwischen den Schulterblättern des Nara zu drücken. Liebevoll küsste er eine beruhigende Spur über die salzige Haut. 

 

Sein Gewissen trat ihn gnadenlos für diese Aktion. 

 

Die Küsse hätten wahrscheinlich genauso gut ein Messer in Shikamarus Rücken sein können. Hatte er den Nara nicht bereits genug verraten? Er hatte sein Versprechen unzählige Male gebrochen und das nur, um einen selbstsüchtigen Augenblick zu stehlen. 

 

Shikamaru atmete leise durch die Nase aus. 

 

Das Geräusch schreckte Neji auf und er hob den Kopf. Seine langen Mokkasträhnen streichelten wispernd über Shikamarus Haut. Die Rückenmuskeln des Schattenninjas spielten in einem wohligen Erschauern. Vollkommen fasziniert von der Reaktion streichelte Neji mit der Handfläche die warme Haut entlang, um dem Erschauern aufwärts nachzujagen, bis er den Nacken des Nara liebkoste. 

 

„Shikamaru?“

 

„Immer noch hier“, wisperte Shikamaru mit schläfrig schwerer Stimme. 

 

Neji hielt inne; nicht sicher, ob es sich hier um eine Frage oder eine Aussage handelte. 

 

Hast du gedacht, ich wäre fort?

 

Er stellte die Frage nicht. Stattdessen reagierte er, indem er höher griff, um Shikamarus Hinterkopf zu streicheln und einzig und allein mit dem sanften Druck seiner Finger zu kommunizieren. 

 

Berührungen sprachen auch. 

 

Shikamaru neigte leicht den Kopf nach hinten und rieb sich die Augen. „Zeit…?“

 

„Ich weiß nicht“, gestand Neji leise und fuhr mit den Fingern nach unten, um seinen Daumen zaghaft direkt unter Shikamarus Kiefer zu haken, wo er den rapide donnernden Puls fühlte. „Wenn ich dich frage, was es war…wirst du es mir erzählen?“

 

Shikamarus Kiefer zuckte, ansonsten gab er aber keinerlei Reaktion von sich – oder Erwiderung. 

 

Die Frage hing schwer und unbeantwortet in der Luft. 

 

Das einzige Geräusch war der Rhythmus des Regens, der sich von der brutalen Sturzflut zu einem dumpfen Trommeln gegen die Scheiben abgemildert hatte…beständig…beruhigend.

 

„Es ist keine Verleugnung, keine Ablehnung.“, sagte Shikamaru letztendlich. 

 

Neji blinzelte angesichts dieser plötzlichen und unerwarteten Worte und seine Finger verlangsamten ihr Streichen durch die tintendunklen Strähnen. „Ablehnung?“

 

„Es ist Abtrennung. Das ist ein Unterschied.“

 

Ist es das?

 

Neji dachte über diese schmale Unterscheidung nach. Bewältigungsstrategien waren gewaltige und mannigfaltige Dinge. Sie erstreckten sich über ein psychologisches Spektrum, in dem sich er und Shikamaru vielleicht an unterschiedlichen Enden befanden. Neji drängte diese Dinge nach unten und erstickte sie bis zur Taubheit, während Shikamaru sie hinauf in seinen Kopf zerrte und sie mit Analyse betäubte. 

 

Und es führte beides zum selben Ende. 

 

Vermeidung. 

 

Gab es wirklich einen Unterschied zwischen seiner Verleugnung und Shikamarus Abtrennung?

 

Kopfschüttelnd kam Neji zu dem Schluss, dass seine Gedanken in dieser Sache vollkommen irrelevant waren. Was von Bedeutung war, war, dass Shikamaru den Dämonen, die er eingesperrt hielt, eine Stimme gab, vollkommen gleichgültig, ob er sie nun in seinem Schädel oder in seiner Brust gefangen hielt. 

 

Neji wog seine nächsten Worte sorgfältig ab, bevor er mit hypnotisch leiser und ruhiger Stimme sprach: „Es ist eine sehr schmale Linie zwischen Beidem, Shikamaru.“

 

„Na klar, wenn du derjenige bist, der sie zieht“, raunte Shikamaru und ein Hauch von Groll machte seine Stimme rau. „Du liebst schmale Linien, nicht wahr?“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da schüttelte er auch schon seufzend und entschuldigend den Kopf. 

 

Nejis Gesichtsausdruck blieb neutral. Er hatte bereits Zorn und schneidenden Sarkasmus erwartet, daher war er weder wütend, noch überrascht davon. Wenn überhaupt, dann bestätigte es nur, was er bereits vermutet und gesehen hatte; dass unter der faulen und apathischen Fassade, Shikamaru vollkommen aufgewühlt war. 

 

Verängstigt.

 

Und dieser Gedanke trieb eine tiefe Falte zischen Nejis Brauen. Er neigte den Kopf weit genug, um Shikamarus Hand erspähen zu können, die noch immer über seine dunklen Augen drapiert war und sie abschirmte. Die Finger des Schattenninjas waren verkrampft vor Anspannung, obwohl der Rest seines Körpers vollkommen locker erschien. 

 

Neji hatte das bereits schon einmal in Hanegakure gesehen. 

 

Langsam rutschte er näher, begann eine sanfte Massage der Kopfhaut des Schattenninjas und fand empfindliche Bereiche mit völlig intuitiven Berührungen. Und auch wenn er nur Zugang zu einer Seite von Shikamarus Kopf hatte, dann war es dennoch genug, um etwas von der Anspannung des Nara zu lösen. 

 

Shikamarus Finger entspannten sich nach und nach, doch sie bewegten sich nicht von seinen Augen fort. Seine Atmung veränderte sich, wurde tiefer und ruhiger. Er schien einzudösen, während Nejis Finger umherwanderten und kneteten. Gelegentlich schniefte oder schluckte er, als er seinen Nacken durchbog, um sich fester Nejis Berührung entgegen zu drücken.

 

„Diese Position kann unmöglich bequem sein“, sprach Neji sanft in die Stille; widerwillig, den anderen Ninja zu stören. 

 

Shikamaru grunzte. „Kann ich nicht wirklich sagen…“

 

Nejis Stirn legte sich in Falten. „Huh?“

 

„Ich habe vor fünf Minuten einen Krampf bekommen und jedes Gefühl verloren.“

 

Ein plötzliches Lachen rollte warm durch Nejis Brust und stolperte mit einem sonoren Klang von seinen Lippen. „Ich nehme an, dass sich diese Taubheit bis in dein Hirn ausgebreitet hat, bevor du daran denken konntest, dich anders hinzulegen?“

 

Shikamaru schnaubte. „Bin mir ziemlich sicher, dass das ganze Blut schon viel früher aufgehört hat, in mein Hirn zu fließen.“

 

„Ist das ein Kompliment oder eine Beschwerde, Nara?“ Neji schmunzelte, während er zaghaft mit den Fingern durch das Haar des Schattenninjas fuhr und einen kurzen Blick auf den schwachen Hauch von Röte auf Shikamarus Wangenknochen erhaschte, auch wenn er immer noch nicht die Augen des Schattenninjas sehen konnte. „Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass dein Körper für sich selbst spricht.“

 

Shikamaru schnaubte erneut, doch widerwillige Belustigung machte seine Stimme weich. „Ich würde dir darauf eine nonverbale Erwiderung mit meinem Mittelfinger geben, wenn das nicht voraussetzen würde, dass ich meine Hand bewegen muss.“

 

„Wie unvorhersehbar faul von dir.“

 

„Wohl eher, dass ich kein Problem damit habe, kein Gefühl darin zu haben.“

 

Neji blinzelte und ernüchterte leicht. Sein Blick folgte dem langen Arm, der unter den Kissen verschwand und versuchte einzuschätzen, wo genau die bandagierte Hand des Nara ruhte. 

 

„Und du wirfst mir vor, durch Wände zu brechen“, murrte der Hyūga trocken. „Zumindest habe ich keine Knochen gebrochen.“

 

„Dann ist es ja gut, dass ich dir nicht auf den Schädel geschlagen habe. Das hätte höllisch weh getan.“

 

„Ganz sicher; wahrscheinlich hättest du meinen Kiefer gebrochen.“

 

„Scheiß auf deinen Kiefer, Hyūga, ich rede von meiner Hand.“

 

Neji kämpfte hart darum, nicht zu lachen, doch dieses so stark vermisste Geplänkel zerschmetterte jeden Versuch, eine kühle Mauer gegen die Wärme in seiner Brust zu errichten. Verzweifelt versuchte er, das Gefühl zu ersticken, da er wusste, dass es ihn nur eiskalt mit einer unentrinnbaren Sehnsucht zurücklassen würde. 

 

Hör auf, das noch härter zu machen.

 

Energisch hielt er die Gedanken in Schach und hob eine Braue, während ein leichtes Schmunzeln an einem seiner Mundwinkel zupfte. „Ah, also war dieser misskalkulierte Schlag zu deinem Schutz gedacht und nicht zu meinem?“

 

„Darauf kannst du wetten.“

 

„Ist ziemlich nach hinten losgegangen, findest du nicht?“

 

„Was auch immer. Ich bin mir trotzdem sicher, dass dein Schädel noch viel härter gewesen wäre.“

 

Nejis einseitiges Lächeln wanderte hinüber zu der anderen Seite seines Mundes und komplettierte einen Ausdruck, von dem niemand denken würde, dass der Hyūga dazu fähig war. „Und jetzt wirst du es niemals sicher wissen. Du hast deine Chance verstreichen lassen. Nicht viele kommen so nah an mich ran.“

 

Shikamarus Finger krümmten sich und verschwanden langsam von seinem Gesicht. Er drehte den Kopf und warf Neji einen Seitenblick aus dem Augenwinkel zu. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Hälfte deines Kopfes aus steinhartem Ego besteht?“

 

Neji hielt mit dem Streicheln von Shikamarus Haar inne und sein Lächeln verzog sich zu einem Grinsen. „Und wenn man dann noch daran denkt, dass du die Gelegenheit verpasst hast, einen Treffer zu landen und mich von meinem hohen Ross zu holen. Oder zumindest hättest du es versuchen können.“

 

Ihre Blicke trafen sich. 

 

Shikamarus Augen flackerten auf. 

 

Es war die einzige Warnung, die Neji bekam. Der Rest geschah so schnell, dass wenn Neji das Funkeln von Absicht in den Augen des Schattenninjas verpasst hätte, er blitzschnell festgepinnt worden wäre.

 

Shikamaru schnellte herum. Sein linker Arm schwang in einem rückwärtigen Bogen nach außen, der Nejis Brust treffen und ihn aus dem Gleichgewicht bringen sollte. 

 

Das glaube ich eher nicht.

 

Schmunzelnd und mit spielenden Muskeln duckte sich der Jōnin unter dem Angriff hinweg. Rasch kam er wieder in die Aufrichtung und zielte darauf ab, den Spieß umzudrehen, indem er auf den Knien für einen Gegenschlag herumwirbelte.

 

Doch es war ein misskalkulierter Zug. 

 

Ein taktischer Fehler seines ‚steinharten‘ Egos. 

 

Er hatte nicht erwartet, dass es Shikamaru wirklich ernst meinte. 

 

Noch bevor Neji blinzeln konnte, parierte der Schattenninja seinen Hieb und warf sich wie ein Blitz in die nächste Attacke. Flink folgten Shikamarus Hüften dem Momentum seiner Bewegung. Mit einem scharfen Drehen zog sich sein Knie gerade dann nach oben, als Neji Anstalten machte, sich umzuwenden und schnellte auf den Rücken des Hyūga zu. 

 

Der Tritt war wie ein Hammerschlag und donnerte in Nejis verletzte Niere. 

 

Schmerz flammte mit einer weißglühenden Woge durch ihn. 

 

Opalaugen pressten sich hart aufeinander und Zähne bissen heftig zu. 

 

FUCK!

 

Shikamarus Hand legte sich um seine Kehle und drückte ihn nach unten. Nejis Rücken traf mit einem Flattern von Laken auf dem Futon auf und der Schattenninja saß rittlings auf ihm, bevor er ein Husten herauf würgen konnte. Ein Übelkeit erregender Schmerz schwamm wie ein Schwarm Stachelrochen durch Neji; Tentakel scharfer, beinahe elektrischer Pein, getragen von Wellen aus Übelkeit und dem heftigen Drang, sich zu übergeben.

 

Hitaro hatte einen grausamen, aber klugen Punkt als Ziel ausgewählt. 

 

Bastard.

 

Neji blinzelte, als er spürte, wie Shikamarus Finger von seiner Kehle verschwanden und durch sein Haar fuhren, um es von seiner verschwitzten Stirn fort zu schieben. Und dann ummantelten warme, raue Hände sein Gesicht. Rapide blinzelnd sah Neji hinauf in die dunklen Seen von Shikamarus Augen, die weit und wild vor Adrenalin waren. Er sah grimmig und erhitzt aus – fast schon wild. 

 

Neji spürte, wie sich eine Grube aus Feuer in seiner Magengegend öffnete und sowohl Übelkeit als auch Schmerz schluckte. 

 

Urtümliche sexuelle Hitze. 

 

Ein gieriger und animalischer Hunger. Einer, der von dem primitiven Drang ausgeblutet wurde, seine eigene Dominanz gegen die von Shikamaru zu werfen, nur um zu sehen, wer von ihnen gewinnen würde. Nur um zu sehen, wie weit sie sich gegenseitig in dieses Feuer treiben könnten, bis einer von ihnen –

 

HÖR auf damit…

 

Neji erschauerte und zügelte sich selbst. 

 

Shikamaru runzelte die Stirn und Strähnen aus Haar wippten, als er heftig keuchte. 

 

„Scheiße. Bist du okay?“, krächzte er. 

 

Neji nickte abgehackt und schluckte die Galle hinunter, die seine Kehle hinauf gekrochen war. „Gut ausmanövriert, Nara. Du fängst an, dich zu bewegen wie du denkst.“

 

Seine vorherige Aussage über Shikamarus Geschwindigkeit waren keinesfalls leere Worte gewesen. Und abgelenkt von diesem Gedanken folgte Neji ihm und wenn nur, um seinen Verstand von dem Feuer in seinem Blut fernzuhalten. Ganz offensichtlich hingen die Nijū Shōtai mit Shikamarus Stärke zusammen. Und während Ausdauer im Ninjutsu und schiere Kraft niemals auf Shikamarus Seite sein würden, hatten sich seine Taijutsu Geschwindigkeit und seine Reflexe erheblich verbessert.

 

Asuma-senpai hat deine Entwicklung sehr gut voran getrieben.

 

Für einen Fernkämpfer und Strategen wie Shikamaru war es die perfekte Verbesserung, seinen Körper mit der Geschwindigkeit seines Hirns in Einklang zu bringen. 

 

Du bist wirklich viel schneller geworden.

 

Sogar das Tempo, in dem Shikamaru seine Miene änderte und seinen Gesichtsausdruck verschleierte, machte es noch härter, ihn zu lesen. 

 

So wie jetzt im Moment. 

 

Der Ausdruck auf dem Gesicht des Nara war schwierig einzuschätzen. Linien aus Anspannungen ätzten sich in seine Züge und verschwanden gleich darauf wieder, zuckten an seinen Augenwinkeln und zupften an seinem Mund und zwischen seinen Brauen. Mit einem raschen Schwung seines Blickes musterte er Nejis Konturen und letztendlich richteten sich die dunklen Seen auf die Hämatome entlang des Kiefers des Hyūga. 

 

„Du hast Schmerzen.“ Es war keine Frage. 

 

Und auch keine Aussage, der Neji aus dem Weg gehen konnte. Die beste Lösung hierbei war diejenige, von der hoffte, dass Shikamaru sie zu schätzen wusste und darauf reagieren würde. Humor. 

 

„Nicht jeder schätzt die Knochen in seiner Hand mehr als die Stärke des Schlags, Nara“, neckte Neji schwach. 

 

Und Shikamaru ließ einfach nur eine angespannte Pause in der Luft hängen. Ohne die Augen von Nejis Gesicht abzuwenden ließ er seine bandagierte Hand über die Seite des Hyūga wandern und schob sie unter Nejis Rücken. Vorsichtig drückten sich Fingerspitzen höher über die Haut, bis sie auf die empfindliche Stelle direkt über seiner Niere trafen. 

 

Der Schmerz biss sich tiefer, als sich diese Finger graben konnten. 

 

Stur verkrampfte sich Nejis Kiefer, doch er konnte die Qual nicht aus seinen Augen fernhalten. 

 

Shikamarus Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie zusammen. „Wie?“

 

„Jemand hat seine Chance genutzt, als sie sich geboten hat“, murmelte Neji und die Verbitterung in ihm wurde von dem verzweifelten Drang abgemildert, seinen Verstand von Hitaro und seinem Clan fernzuhalten. „Das hättest du auch tun sollen.“

 

Shikamaru runzelte die Stirn und zog seine Hand zurück. Der Hyūga konnte praktisch spüren, wie er darüber nachdachte, diese indirekte Befragung weiter zu führen oder nicht. Eine, die zu einem Kampf führen würde, für den Neji nicht den Zorn hatte, ihn zu befeuern. 

 

Lass es gut sein, Shikamaru…

 

Das waren die Dinge, die er vergessen wollte. Die Mahnungen, die er nicht brauchte. Der Schmerz, den er mit gestohlenem Frieden linderte. Die bitteren Erinnerungen, die er mit all den zerbrochenen Augenblicken zu ersetzen begonnen hatte, die er nicht vergessen konnte. 

 

Und selbst wenn dieser Augenblick zerbricht wie all die anderen zwischen uns…ich werde die Teile aufbewahren…

 

Neji nahm einen langsamen Atemzug; er atmete durch den Schmerz in seinem Rücken, bis er sich zu einem tolerierbaren Level abstumpfte und ließ ein leises bebendes Seufzen hören. Angesichts des Klanges wurden Shikamarus Augen weich und seine Handflächen drückten sich zu beiden Seiten von Nejis Kopf in die Kissen. 

 

Ihre Blicke trafen sich und verschmolzen zu einem Starren, das Haut kribbeln ließ. 

 

Jeder einzelne Sinn in Nejis Körper wurde schärfer. 

 

Er spürte, wie sein Puls heftig in seiner Kehle pochte. 

 

Shikamaru beugte sich nach und nach weiter nach unten. „Ich habe gerade eben eine Chance genutzt, oder?“ Seine gehauchte Stimme geisterte über Nejis Lippen. „Also sag mir. Hat es dich getroffen?“

 

Du triffst mich härter, als du es dir jemals vorstellen könntest, Shikamaru.

 

„Ein flüchtiger Schlag, Nara“, erwiderte Neji leise, atmete tief und bemühte sich, die Dinge auf dem sicheren Gebiet von Humor zu halten; bemühte sich, den Drang an die Kandare zu nehmen, sich nach oben zu lehnen und seine Zunge und Zähne über die Unterlippe des Nara wandern zu lassen. „Nicht genug, um mich aus dem Spiel zu bringen. Auch wenn ich sehen kann, dass du deines verbessert hast.“

 

Shikamaru zögerte und legte dann den Kopf mit einem schiefen Lächeln auf eine Seite. Die dunklen Zacken seines Haares umrahmten ihrer beider Gesichter. „Nun, du kannst dich entspannen. Mein nächster Zug wird nur darin bestehen, Opossum zu spielen.“

 

„Ich gehe stark davon aus, dass du das bei jeder sich bietenden Gelegenheit spielst.“

 

„Und ich bin wirklich gut darin.“

 

„Erwiesenermaßen.“ Neji schmunzelte und neigte seinen Kopf auf die andere Seite, um ihre Blicke in einem spielerischen Winkel auf eine Ebene zu bringen. „Willst du, dass ich bei deinem Bluff mitgehe, Nara?“

 

„Nur zu. Wenn es um Nahkampf geht, bin ich ein ziemlicher Fachidiot.“

 

„Mit lauter Tricks im Ärmel“, sagte Neji und versuchte, dabei nicht allzu amüsiert zu klingen. 

 

Shikamarus Lächeln wurde schärfer und schnitt ein Grübchen in seine schlanke Wange. „Ich bin alle Arten von Trickreich.“

 

Der dämliche Spitzname war genug. 

 

Ein atemloses leises Lachen stieg auf und Nejis Lächeln zeigte ein kurzes Aufblitzen seiner Zähne, während sich das Lachen seine Augenwinkel zusammenzog. Und dieser Ausdruck verursachte eine seltsame Veränderung auf Shikamarus Gesicht. Der Kopf des Nara neigte sich etwas weiter auf eine Seite. Das Glimmen trockenen Schalkes entwich aus seinen Augen und sie weiteten sich etwas mehr, als geweitete Pupillen in die Dunkelheit seiner Iriden bluteten. Sein Blick wanderte langsam über Nejis Gesicht – als würde er eher etwas sehen, als danach suchen. 

 

Die Wärme in diesen Augen zerrte an Neji wie ein Magnet. 

 

Sein Puls donnerte heftig und hämmerte sich zu einem Rhythmus, den Shikamaru vor zwei Wochen in sein Herz getrieben hatte. 

 

Du hast mich an einem Ort getroffen, von dem ich gedacht hatte, er wäre viel zu hart, um irgendetwas fühlen zu können. 

 

Und ganz sicher war es nicht sein Kopf gewesen.

 

________________________

Sooo und es geht wieder weiter :) Ich denke, einige von euch werden erleichtert sein, dass Neji nicht einfach so abgehauen ist, oder? ;) 

Und ich denke, dass es einigen von euch wahrscheinlich schon bewusst ist, denn diese Geschichte nähert sich langsam aber sicher auch schon wieder ihrem Ende...Ich weiß noch nicht, wie viele Kapitel genau noch kommen werden, aber es werden (denke ich) höchstens noch acht...Wahnsinn, wie die Zeit vergeht.

Ich hoffe wie immer sehr, dass euch das Kapitel gefallen hat! :)
 

Vielen Dank auf jeden Fall wie immer an alle Reviewer/innen und Leser/innen!! <3

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lady_Ocean
2022-03-31T12:54:19+00:00 31.03.2022 14:54
Wie alle anderen bin ich auch sooooo erleichtert, dass Neji noch da war, als Shikamaru am nächsten Morgen aufgewacht ist. Aber es war doch eine ziemlich knappe Sache gewesen. Neji hat - mal wieder - bis zuletzt mit sich gerungen, ob er bleibt oder geht. Sein Verstand hat ihn gedrängt zu gehen, aber sein Herz hat sich nicht vom Fleck berührt. Ich bin froh, dass sein Herz - wieder - die Oberhand gewonnen hat.
Ich habe sehr mit Neji mitgelitten, als er den schlafenden Shikamaru betrachtet hat und so viel über die vergangenen Wochen sinniert hat. Was für ein schlechtes Gewissen er bekommen hat, weil er nicht eher bemerkt hat, was da tief im Innern von Shikamaru schlummern muss, wenn er dermaßen professionell auf Nejis Panik reagieren kann. Aber ich kann es ihm wahrlich nicht verübeln, dass er die Anzeichen nicht eher gesehen hat. Er war zu tief in dem Sumpf seiner eigenen Probleme versunken. Und an dessen Ende war er zu sehr von Schmerz überwältigt. Es hat Zeit gebraucht, das alles setzen zu lassen, um es mit Abstand und einem kühlen Kopf betrachten zu können, so wie er es nun tut.
Und auch wenn Neji sich jetzt viele Gedanken darum macht, dass er nicht zu weit gegangen ist mit all den in Lügen gepackten Offenbarungen, finde ich von meiner Perspektive als Beobachterin, dass es gut war, all diese Dinge ausgesprochen zu haben. Ja, er hat Shikamaru versprochen, einen Strich unter das, was sie hatten, zu ziehen, und ihm nicht mehr nahe zu kommen. Und als sie das ausgehandelt hatten, wollte Shikamaru es auch so. Aber inzwischen stehen die Dinge etwas anders. Und das, was sie beide betrifft, ist nicht etwas, was Neji allein entscheiden kann. Wenn er Shikamaru nicht wieder verletzen will, muss er auch seine Sicht der Dinge berücksichtigen. Aber ich kann verstehen, dass Neji das im Moment nicht so sieht. Würde er diese Perspektive in Erwägung ziehen, käme es ihm nur so vor, als würde er eine Ausrede suchen, um seine selbst gefassten Vorsätze über Bord werfen zu können, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Etwas anknüpfend daran fand ich es auch schade, dass er Shikamaru nicht mehr darüber offenbart hat, wie die Verletzung an seiner Niere zustande gekommen ist. Shikamaru hätte es zu schätzen gewusst, wenn Neji ihn an seinen privaten Problemen teilhaben lässt und sich nicht länger so sehr verschließt. Aber ich kann auch Neji verstehen, der in Shikamaru einen Ruhepol, eine Zuflucht sieht, bei der er all diese Negativität, diese Probleme für eine gewisse Zeit vergessen kann. Er will das einfach nicht in seine Zuflucht hineinziehen. Diese klare Trennung hilft ihm beim Abschalten. Und vielleicht möchte ein Teil von ihm auch nicht, dass Shikamaru sich selbst und auch Neji mit fremden Problemen ablenkt, um weiterhin alles zu verdrängen.

Als Nejis Gedanken während seines stillen Sinnierens auf sein Hitai-Ate fielen, kam mir übrigens noch ein Gedanke dazu in den Sinn, warum er es abgenommen hatte und nun nicht mehr aufsetzen wollte. Meine erste Eingebung war, dass er mit dem Abnehmen zeigen wollte, dass der Hyuga-Clan und das Fluch-Siegel nicht mehr diese infinite Macht über ihn besaßen, mit der sie ihn früher umklammert gehalten hatten. Dass er Shikamaru deutlich machen wollte, dass er stärker geworden war, weiter gekommen war. Aber ich denke nun, dass da auch noch ein anderes Bedürfnis dahinter steckt, das nicht auf Shikamaru gerichtet ist, sondern auf ihn selbst. Neji will auch einfach für sich nicht mehr von dieser Form der Rüstung abhängig sein. Im Moment braucht er das Hitai-Ate noch, um diesen empfindlichen Punkt zu schützen, aber er will für sich selbst stärker werden und sich aus diesem Gefühl des Unterdrücktwerdens befreuen.

Und dann dieses wunderbare Wortgefecht zwischen den beiden - Himmel, wie habe ich das vermisst. Das war purer Balsam auf der Seele!

Die Metapher zur Verdrängung von Shikamarus Vergangenheit ("um nach den Skeletten zu suchen, die in welchem Sarg auch immer eingeschlossen waren, den er sechs Fuß tief unter seinen Lügen begraben hielt") fand ich übrigens unglaublich schön. Sowieso schreibst du ja immer echt toll. Aber das hier war in diesem Kapitel stilistisch meine Lieblingsstelle. :)
Und an einem Punkt ist mir eine kleine Wiederholung aufgefallen: "Rapide blinzelnd sah Neji hinauf in die dunklen Seen von Shikamarus Augen, die weit und wild vor Adrenalin waren. Er sah grimmig und erhitzt aus – fast schon wild." Das zweite "wild" wirkte auf mich hier ein wenig holprig, weil Shikamarus geweitete Augen auch zuvor schon als "wild" beschrieben wurden. Aber wenn du das gern so stehen lassen möchtest, lass es ruhig so!
Antwort von:  _Scatach_
01.04.2022 17:29
Hey nochmal :)

Haha, ja, als ich es das erste Mal gelesen hab, war ich auch RICHTIG erleichtert, dass sich Neji nicht einfach so verzupft hat :D Obwohl man ja wirklich merkt, dass Neji sehr mit sich zu kämpfen hat und sein Kopf ihm wirklich anbrüllt, endlich zu gehen. Aber wenn es um Shikamaru geht, dann gewinnt eben sein Herz. Das ist einfach keine Kopfsache.
Naaaw, irgendwie freut es mich voll, dass du so mit Neji mitgelitten hast, denn ich hatte gehofft, dass Nejis Gefühlswelt hier deutlich wird. Es ist ein wichtiger Augenblick für Neji, in dem er viel Zeit hat, über einiges nachzudenken. Vor allem eben auch, wie er zu Shikamaru steht und was er für ihn eigentlich bedeutet. Wichtig ist da immer wieder dieses Bewusstwerden, dass er seinen Frieden einfach nur mit Shikamaru finden kann. Etwas, dessen er sich zwar bewusst ist, was er aber vor allem in seinem Kopf noch nicht vollständig akzeptieren kann.
Es sind diese Momente, auch, wenn sich sein schlechtes Gewissen zeigt, die deutlich machen, wie extrem wichtig Shikamaru für ihn ist. Und er macht sich natürlich auch Gedanken darüber, was Shikamaru eigentlich zugestoßen ist. Im Nachhinein bereut er es schon, dass er es nicht früher bemerkt hat, dass Shikamaru irgendein Trauma mit sich herum schleppt, aber wie du sagst, kann man es ihm im Grunde wirklich nicht verübeln...er war ja so in seinen eigenen Problemen versunken, dass er es gar nicht wahrnehmen KONNTE.
Finde ich total schön, dass du als Beobachterin der Meinung bist, dass es wichtig war, dass Neji gewisse Dinge - wenn auch verdreht - ausgesprochen hat. Es ist für beide wichtig, auch wenn sie es niemals laut zugeben würden und es sich vermutlich nicht einmal selbst eingestehen können. Sie sind in dieser Hinsicht einfach sehr, sehr langsam. Schneckentempo ist da noch viel übertrieben :D und sie sind ja beide sehr stur und wenn sie sich weigern, etwas anzuerkennen, dann ziehen sie das auch wirklich eine ganze Weile durch xD
Dieses 'Strich drunter machen' und einfach das Leben weiterleben wie zuvor war von beiden der Plan ja, weil es im Grunde auch alles einfacher machen würde. Da muss man aber auch einfach sagen, dass beide erwartet haben, dass ein gewisser Abstand und Zeit dafür sorgen würden, dass sich diese Sehnsucht irgendwann legt. Wie das bei einer Schwärmerei halt so ist. Am Anfang tut es verdammt weh und man ist sich ganz sicher, dass man das nie überlebt und dann nach ein paar Wochen trägt man sich, was man überhaupt so unfassbar toll an der anderen Person fand. Darauf haben beide gehofft, obwohl sie tief im Inneren wussten, dass das bei ihnen nie passieren würden. In der Nacht, als sie zum ersten Mal "wirklich" miteinander geschlafen haben, ist ihnen das beiden im Unterbewusstsein mehr als klar geworden, dass das zwischen ihnen nicht einfach nur ein "Crush" ist. Wie du sagst sind die Dinge hier jetzt schon ein bisschen anders. Es wurde deutlich, dass es weder Zeit noch Abstand geschafft haben, dieses Band auch nur ansatzweise zu schwächen, das zwischen ihnen existiert und es wird immer schwerer, das zu ignorieren.
In diesem Kapitel begeben sie sich eben auch immer wieder zaghaft auf dieses Gebiet von Themen, die für beide unangenehm sind. Bei Shikamaru sind es seine Albträume. Wie du sagst, muss Neji hier auch sehr auf Shikamarus Perspektive Rücksicht nehmen, auch wenn er Antworten haben will. Gleichzeitig will er Shikamaru ja aber nicht noch weiter in dieses Trauma zerren, als er es ohnehin schon gemacht hat. Bei Neji sind es die Verletzungen durch Hitaro, die Shikamaru bemerkt und von denen Shikamaru natürlich auch wissen will, wie es dazu gekommen ist.
Neji hat hier mehrere Gründe, aus denen er Shikamaru nichts davon erzählen will. Der wichtigste ist natürlich, dass die Augenblicke mit Shikamaru für Neji kostbarer sind als alles andere. Sie sind sein "gestohlener" Frieden, die Augenblicke, die er sich im Herzen bewahrt und das letzte, was er auf seinem Weg zu ANBU noch zu verlieren hat und bisher nicht bereit ist aufzugeben. Er will um jeden Preis verhindern, dass diese kostbaren Augenblicke von solchen Dingen beschattet oder gar vergiftet werden. Und auch wenn sie die Bindung zwischen ihnen niemals als "Beziehung" bezeichnen würden, Neji weiß, dass Shikamaru einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt ihm gegenüber hat (umgekehrt aber genauso ^^). Neji weiß, wie Shikamaru reagieren würde, sollte Neji ihm alles über Hitaro erzählen. Natürlich kann sich Shikamaru schon denken, dass die Verletzungen irgendwie mit dem Clan zusammenhängen, aber es ist eben doch nochmal was ganz anderes, wenn man es wirklich ausspricht. Neji will auf gar keinen Fall, dass Shikamaru davon erfährt, weil er auch niemals wollen würde, dass sich Shikamaru in irgendeiner Weise in diese Angelegenheit einmischt. Und - ist einfach so, so tragisch es ist - Neji ist halt auch einfach irgendwo ein extrem stolzer und ja, auch ein bisschen arroganter Mensch. Eine Schwäche zuzugeben fällt ihm auch bei Shikamaru immer noch extrem schwer und sein Stolz ist mit sowas einfach gar nicht einverstanden ^^ Auch wenn das hier wirklich nur ein verschwindend geringer Grund im Gegensatz zu den anderen ist :D

Was Nejis Hitai-ate angeht hast du absolut recht! Ich kann dazu eigentlich gar nicht mehr viel sagen, denn ich würde nur wiederholen, was du ohnehin schon geschrieben hast :D

Naaaaw, es freut mich so, dass du dich so über das Geplänkel zwischen den beiden gefreut hast :) Es ist so bezeichnend für die beiden geworden und so wichtig für ihre Dynamik. Und irgendwo ist es auch eine ihrer "Love languages" wenn man so will :D

Oh Gott und vielen Dank wieder für das Kompliment! *-* Ich freu mich so, wenn man mir sagt, welche Phrasen oder Sätze einem besonders gefallen! :) Und danke für das Kompliment zu meinem Schreibstil, ich freu mich SO sehr gerade!! <3

Aaah vielen vielen Dank auch für den Hinweis zu der Wiederholung!! Bitte sag mir sowas immer, wenn es dir auffällt, ich bin da einfach irgendwann so 'betriebsblind', deswegen bin ich richtig dankbar, wenn man mich auf sowas aufmerksam macht! :)

Vielen Dank für alle deine wunderbaren Reviews liebe Nancy, ich hab mich wie ein kleines Kind gefreut und freu mich immer noch! Das war heute absolut mein "Mady my Day" Moment!! *-* <3
Ganz ganz liebe Grüße,
Scatach
Antwort von:  Lady_Ocean
03.04.2022 14:43
Ach, so langsam finde ich sie eigentlich gar nicht in ihren Erkenntnissen zu ihren persönlichen Gefühlen. Man muss ja auch die Umstände bedenken, nämlich dass sie beide Ninja sind, zudem in Kriegszeiten, und wie unglaublich gefährlich Gefühle da werden können. Außerdem haben sie es ja von ihrer Elterngeneration vorgelebt bekommen, dass Gefühle in ihrer Welt nichts zu suchen haben. Das erschwert es zusätzlich, sich damit auseinanderzusetzen. Und DANN kommt dann noch der große Schmerz hinzu, den sie sich gegenseitig zugefügt haben: Shikamaru Neji, indem er ihn in einen Hinterhalt gelockt hat und dann gegen dessen Willen versucht hat, ihm seine Therapie aufzuzwingen. Und im Anschluss dann Neji Shikamaru, indem er ihm mit der festen Absicht, ihn totzuprügeln, aufgelauert hat. Ich denke, hier gilt das englische Sprichwort "Once burt, twice shy" sehr schön.
Und als du grad angesprochen hast, dass Neji sich normalerweise wahrscheinlich gar nicht mit seinen Gefühlen und der Beziehung zu Shikamaru auseinandersetzt: Stimmt. Das glaube ich auch. Und das liegt sicher an dieser Umgebung, in der sie aufwachen. Und dass es ihnen halt von je her eingetrichtert wurde, so was zu verschließen und zu unterdrücken. In gewohnter Umgebung wird sicherlich dieser Autopilot reinklicken und es ist ganz schwer, den abzuschalten. Wenn auch natürlich nicht vollkommen, denn dafür stecken sie beide viel zu tief da drin. Aber hier, in dieser ruhigen Nacht, an Shikamarus Seite, wird Neji sehr viel mehr zum Nachdenken gekommen sein als normalerweise.

Deine Antworten zu meinen Kommentaren sind auch immer wieder eine unglaublich tolle perspektivische Bereicherung! :D Vieles deckt sich, aber an manchen Enden geht meine Beobachtung bzw. Interpretation dann doch noch nicht so weit wie deine und da ist es immer voll cool, noch so einen neuen Faden aufzunehmen. Vor allem, weil du das schaffst, ohne zu spoilern! :D
Antwort von:  _Scatach_
04.04.2022 13:06
Da hast du absolut recht, dass man die ganze Umgebung in dieser Sache nicht unterschätzen darf! Es prägt die beiden natürlich extrem, in was für einer Welt sie aufwachsen. Bei Neji ist das ja noch ein bisschen heftiger als bei Shikamaru, weil Neji als Zweigmitglied ja quasi nicht wirklich viele Rechte hat und nur dazu da ist, die Hauptfamilie zu beschützen. Also wird von ihm eigentlich sowieso erwartet, sein Leben irgendwann für seine Cousinen oder so zu geben.
Und bei Shikamaru ist gerade sein Vater auch nicht gerade die Ausgeburt emotionaler Zuwendung :D Und bei seiner Mutter ist es ja eher rauere Zuwendung ^^ Und natürlich kommt dann noch dieser Schmerz hinzu, den sie sich selbst zugefügt haben, genau wie du gesagt hast. Das macht es den beiden natürlich alles andere als einfach. Und das Sprichwort passt da auf jeden Fall sehr gut! auch wenn ich es als "Once bitten twice shy" kenne :D
Stimmt auch definitiv, dass Neji hier viel mehr zum Nachdenken kommt als während des Alltags. Hier kann er einfach alles fallen lassen, was ihn tagsüber so einspannt und bedrückt.

Freut mich sehr, dass dir auch meine Antworten so gut gefallen :) Dieser Austausch hat mir irgendwie echt gefehlt :D Und es ist ja gerade deswegen spannend, weil man auch einfach mal andere Blickwinkel bekommt! :) Ich finde übrigens, dass deine Interpretationen schon sehr weit gehen! :)
Haha, ja, ich gebe mir auf jeden Fall Mühe, nicht zu spoilern ;)
Antwort von:  Lady_Ocean
04.04.2022 14:05
Zu dem Sprichwort seh ich auch grad, dass ich mich da total vertippt hatte. XD "Once burned, twice shy" wollte ich schreiben. ^^° Aber die Version "Once bitten, twice shy" kenne ich auch - jetzt, wo du sie schreibst. Scheint beide zu geben.
Ich genieße das auch immer, dass von dir so viel Feedback zurück kommt (obwohl das ja auch voll viel Zeit in Anspruch nimmt!). Es macht halt einfach so viel Spaß, seine Gedanken und Gefühle mal mit anderen zu teilen und abzugleichen. :D
Von:  cutestrawberry
2021-11-10T17:42:11+00:00 10.11.2021 18:42
Oohhhh, das war schön❤️ Das Kapitel war wirklich Balsam für die Seele ❤️ Die beiden sind schon sehr süß zusammen 😁

Ich freue mich sooooo, dass Neji geblieben, hach toll. Ich liebe alles an diesem Kapitel!

Liebe Grüße, Moni ☀️
Antwort von:  _Scatach_
13.11.2021 12:45
Ja, dieses Kapitel ist wirklich ein seltener Moment der Ruhe und Verbundenheit zwischen den beiden. Aber das muss auch mal sein zwischendrin, oder? :D
Schön, dass es dir so unglaublich gut gefallen hat! Vielen dank dafür und ganz liebe Grüße,
Scatach
Von:  SasukeUzumaki
2021-09-14T06:20:11+00:00 14.09.2021 08:20
Hey Scatach 🙂

Ein wirklich tolles Kapitel, ich liebe diese Geplänkel zwischen den beiden total. 🥰 Finde das man da ihre Zuneigung zueinander sehr spürt.

Ich bin echt froh das Neji nicht gegangen war. 😊

Schade das der 2te Teil auch bald vorbei ist aber ich freue mich auf die anderen und ich weiß da ist noch lange nicht schluss. 😍

Liebe Grüße ❤

SasukeUzumaki
Antwort von:  _Scatach_
15.09.2021 18:10
Huhu :)

Wie schön, dass dir das Kapitel und vor allem das Geplänkel zwischen den beiden so gut gefallen hat :) Super, dass auch diese tiefe Zuneigung zwischen den beiden gut rüber kommt! :)

Schön, dass du dich bereits auf den dritten Teil der Serie freust, so langsam wird es wirklich ernst :D

Vielen lieben Dank wieder für dein Review und ganz liebe Grüße,
Scatach
Von:  Scorbion1984
2021-09-13T18:35:08+00:00 13.09.2021 20:35
Es herrscht zwischen ihnen nun doch langsam eine gewisse Basis an Vertrauen.
Also den Hitaro kann ich überhaupt nicht ab.
Hoffentlich kriegt der bald mal seine eigene Medizin zu schmecken.
Antwort von:  _Scatach_
15.09.2021 18:09
Ja, da hast du auf jeden Fall recht!
Verstehe ich auch sehr sehr gut, dass du Hitaro nicht leiden kannst ;)


Zurück