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Tief in Gedanken stocherte sie in ihrem Porrige.

Sie hasste Porridge, aus tiefster Seele. Aber sie hatte sich aus versehen eine Schale genommen und bereits einen Löffel verspeist bis ihr im Halbschlaf der Fehler aufgefallen war.

Aber das war jetzt eigentlich auch zweitrangig.

Tibby saß alleine am Ravenclawtisch, nun nicht ganz alleine, aber ihre Klassenkameraden waren entweder schon los zum lernen oder waren noch auf ihren Zimmern.

Artemis hatte noch über einer Zaubertränke Hausaufgabe gehangen und gesagt sie käme später nach. Das war jetzt schon 40 Minuten her und ihre Freundin noch immer nicht in Sicht.
 

Aber das war es eigentlich auch nicht. Ihr Problem saß einen Tisch weiter. War vertieft in ein Gespräch mit einer Slytherin und lächelte über glücklich.

Ein tiefer Seufzer entfuhr ihrer Kehle, sie stütze die Ellenbogen auf der Tischplatte ab – ihre Großmutter hätte einen Tobsuchtsanfall bekommen – legte ihr Gesicht in die Hände und ließ den Kopf so tief hängen das ihre Locken erst kurz vor der Oberfläche des verhassten Frühstücks stoppten.

Vielleicht lass ich die Haare wachsen? Er scheint ja lange Haare schöner zu finden... bei diesem Gedanken seufzte sie noch tiefer.

„Was los? Kopfschmerzen? MENSCH! Pass auf! Gleich sind die Haare im Essen!“ die junge Hexe hob den Kopf und sah neben sich ihre beste Freundin sitzen.

„Ja... Kopfschmerzen...“ sie traute sich nicht mehr zum Hufflepufftisch herüber zu sehen. Feigling.

„Ich hab etwas von der Weidenrindentinktur dabei, das wir für Zaubertränke machen mussten. Wenn ich alles richtig angemischt habe sollten deine Kopfschmerzen verschwinden!“ Artemis lächelte Tibby an und zog ein kleines braunes Fläschchen aus der Schultasche, aber Tibby winkte ab

„Lass mal. Nicht das Slughorn dir ne schlechte Note gibt, weil zu wenig drin ist. Die Kopfschmerzen gehen bei genug frischer Luft schon wieder weg. Ich will noch trainieren gehen. Kommst du mit?“ sie wollte nicht alleine sein, auch wenn Artemis nicht wirklich mit ihr trainieren würde.
 

Ihr Blick viel nun doch wieder auf den Hufflepufftisch und in dem Moment ließ Tayren seinen Blick schweifen, vermutlich unbewusst. Ihre Blicke trafen sich.

Tibbys Sommersprossiges Gesicht wurde rot und sie sah hastig wieder auf die Tischplatte.

Der Traum.

Er war wieder so präsent in ihrem Bewusstsein, wie kurz nach dem Aufwachen.

„Alles... gut?“ Artemis klang mehr als verwirrt über das komische Verhalten ihrer Freundin und sah dann dort hin, wo sie glaubte das Tibby hingeschaut hatte.

„Ach so ist das“ hörte Tibby da ein Grinsen heraus? Sie sah auf und tatsächlich war da der Hauch eines Grinsens in Artemis' Gesicht.

Verärgerung machte sich in Tibby breit und sie boxte die Hexe mit den blauen Haaren ungehalten in die Seite „ Was grinst du denn so? Das ist ja nicht so das ich mir das ausgesucht habe! Wenn ich könnte dann...“

„Was willst du ändern?“ oh nein... Tibby sah erschrocken auf und da stand ihr bester Freund.

Der beste Freund für den sie mehr als nur Freundschaft empfand.

Der beste Freund der über beide Ohren in Elliot Cawling verknallt war.

Der, der sich erst letztens dafür bedankt hatte das er immer mit ihr Reden konnte.

Der, von dem sie diese Nacht geträumt hatte.
 

Bilder blitzen vor ihrem inneren Auge auf.

Wie sie mit ihm im Traum über die Ländereien gelaufen war, auf der Suche nach etwas. Was genau, das konnte sie gar nicht mehr sagen, nur das es wichtig war.

Wie sie vor irgendwelchen Zauberern davon rannten, in eines der Gewächshäuser stürzten und sich eng hinter einem der Hochbeete zusammen kauerten um nicht entdeckt zu werden.

Tayrens warme Hände auf ihrem Rücken, wie er sie fest an sich gezogen hatte.

Sie erinnerte sich an diese kleine Berührung so detailliert, dass sie ihre Hand dafür ins Feuer gelegt hätte das es wirklich passiert wäre.

„Erde an Tibby! Was ist denn los mit dir?“ Tibby kehrte in das Hier und Jetzt zurück und blinzelte verwirrt.

„Sorry... Kopfschmerzen...“ murmelte sie und rieb sich mit der linken Hand übers Gesicht.

„Schlecht geschlafen?“ Tayren ließ sich auf die Bank gegenüber von Tibby und Artemis fallen und sah sie doch tatsächlich etwas besorgt an.

Jetzt schau mich nicht so an! dachte sich die rothaarige Hexe, murmelte jedoch nur:

„ Ja... so ungefähr.“ sie gähnte zur Bekräftigung und fragte dann, um Tayren von seiner ersten Frage abzulenken „ Möchtest du mit trainieren? Ich brauch echt frische Luft!“
 

Das typische schiefe Tayren Lächeln breitete sich im Gesicht ihres besten Freundes aus und er nickte bekräftigend „ Klar doch! Da kannst du vom besten Hufflepuff lernen!“ er griff sich an das Revers seiner Robe und richtete sich noch gerader auf.

Tibby riss die Augen in gespielter Überraschung auf und japste nach Luft

„ Trainiert etwa Aidan mit uns?“ sie schaffte es gerade noch einem kleinen Brötchen auszuweichen, das Tayren als Reaktion nach ihr geworfen hatte.

„Also wenn du so Quidditch spielst, wundert es mich nicht das ich dich – mit der rechten Hand auf den Rücken gebunden – besiege!“ rief sie ihm zu, während sie bereits nach ihrer Tasche griff, Artemis an der Robe zog und aus der großen Halle rannte.

Die drei kamen, mittlerweile in langsameren Laufschritt, relativ schnell am Quidditchfeld an.

„Dir zeig ichs McArren!“ lachte Tayren und baute sich vor ihr auf – mit dem Versuch breiter zu wirken als er war.

„ Glaubst auch nur du Thorborn!“ Sie versuchte sich ebenfalls groß zu machen, es änderte jedoch nicht viel an ihrem Größenunterschied, aber die Freunde waren sich so nahe das ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten.

Tibby spürte wie ihr das Herz in der Brust zu explodieren drohte, sie hielt den Atem an und zuckte beinahe schon erschrocken zusammen als Tayren plötzlich rief:

„ Wer zuerst umgezogen in der Luft ist!“ und los wetzte.

„Hey! Das ist unfair!Du hast Vorsprung!“ rief Tibby, durch das Luft anhalten sehr außer Atem, als sie ihm nachsetzte um vor ihm die Umkleideräume zu erreichen.

Sie warf sich in ihre Quidditchrobe, zog ihre Arm und Beinschoner an, die Schutzbrille baumelte um ihren Hals und das Treiberholz lag angenehm weich in ihrer Hand.

Als sie nach draußen trat, sah sie etwas weiter, aus der Umkleidekabine der Jungen, Tayren treten.

Beide erstarrten für einen Moment, die Besen standen genau zwischen ihnen an einem Holzgestell, jeder hatte seinen festen Platz.

Tibby sprintete los, Tayren tat es ihr gleich, beide tief entschlossen der oder die Erste zu sein.
 

Kurz vor den Besen trat Tibby auf etwas, was es war konnte sie nicht ausmachen, sie spürte nur das sie wegrutschte.

Sie strauchelte, warf sich nach vorne und damit gegen Tayren den sie halb mit sich zu Boden riss.

Dieser, sehr erschrocken durch das plötzlich ungelenke Verhalten seiner Freundin, versuchte sie noch zu packen, bekam jedoch nur ihre rechten Unterarm zu greifen.

Das tut gleich weh! Tibby stürzte mit der Nase voran in den Dreck, das Handgelenk, das in einer von Tayrens Händen landete knackte laut.

„Au au au au au“ stöhnte Tibby.

Tayren hatte beim knackenden Geräusch ihre Hand losgelassen, als sich also die Ravenclawtreiberin wieder aufrichten wollte und sich aus dem Dreck hoch drückte, schoss ein unsäglicher Schmerz durch ihr rechtes Handgelenk und sie fiel zurück in den Dreck.

„Tibbs! Alles in Ordnung?“ Tayren ließ sich neben sie auf den Boden fallen und half ihr sich aufzurichten.

„Ach, alles in Or.. AUA!“ er hatte ihr rechtes Handgelenk berührt und sie hatte daraufhin, mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand zurück gezogen und biss sich wütend auf die Unterlippe.

„Das sollte sich Artemis anschauen!“ stellte Tayren mit ruhiger Stimme fest, sah auf, zum anderen Rand des Spielfeldes, wo Artemis bereits angelaufen kam.
 

„Tibby! Was war das denn für ein Anfängerbalett?“ kam es, war das wieder ein Lachen?, von Artemis, als diese bei den Beiden angekommen war.

„Danke McLaggen für deine Fachliche Meinung!“ zickte Tibby, aber konnte sich selbst ein Grinsen nicht verkneifen.

„Das sah ganz schön dämlich aus, oder?“ sie sah zu Tayren, der immer noch neben ihr saß und sich sein schiefes Grinsen nicht verkneifen konnte:

„Schon.“ sagte er mit sanfter Stimme.

Es war ein Versehen, sie sah auf seine Lippen und sah wieder ihren Traum vor sich.

Wie sie beide im Gewächshaus saßen.

Wie er sie an seine Brust drückte, eine Hand auf ihrem Rücken, mit der Anderen ihr Kinn hoch drückte und sich vorbeugte... und sie küsste.

Vorsichtig und zurückhaltend zuerst, es steigerte sich, sie wurden leidenschaftlicher... und dann hatte Sam sie geweckt.

Mit den Worten, dass sie nicht den ganzen Samstag verschlafen sollte.

Röte breitete sich auf ihrem Gesicht aus, bis ein stechender Schmerz in ihrem Handgelenk sie wieder in die Realität zurückholte.

Tibby drehte ruckartig den Kopf zur Seite und sah wie Artemis das Handgelenk fachmännisch abtastete.

„Das sieht nicht so schlimm aus. Verstaucht würde ich sagen, ein kleiner simpler Heilzauber sollte genügen.“ gesagt getan, die zweite Heilerin des Quidditchteams der Ravenclaws zog ihren Zauberstab, aus einer geheimen Tasche ihrer Robe, und murmelte etwas vor sich hin.

Sie tippte das Handgelenk ihrer besten Freundin an, es gab ein erneutes knackendes Geräusch und plötzlich war der Schmerz komplett verschwunden.
 

Tibby hob die Hand, schloss die Finger zur Faust und ließ dann die Fingerknöchel knacken.

„Besser als zuvor!“ rief sie und rappelte sich auf.

„Artemis McLaggan, Ihre Heilerin vom Dienst! Stehts zur Stelle!“ Artemis salutierte belustigt und wandte sich dann ab, wobei sie im weggehen über die Schulter rief:

„ Ich sitz auf der Heilerbank, ruft falls was ist!“

„Jaaahaaa.“ riefen beide Treiber in Unisono, sahen sich verdutzt an und begannen dann zu lachen.

Tayren knuffte Tibby an die Schulter „ Erschreck mich nicht so das nächste Mal!“ kam es, etwas erstickt durch das Lachen, von dem Hufflepuff.

„Ich versuchs!“ Tibby wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.

„ Will der große Thorbon mir etwa sagen das er sich um mich gesorgt hat? Mich? Die Treiberin, die ein Treiberholz von Dorcas Meadowes ins Gesicht gekriegt hat und trotzdem weitergespielt hat?“ Sie ließ ihre Muskeln spielen und griff dann nach ihrem Besen, an Tayren vorbei, der sie nun doch etwas ernster ansah.

„ Hättest du dich schlimm verletzt, hätte ich mir große Sorgen um dich gemacht!“ er legte ihr eine Hand auf den Kopf, sah ihr tief in die Auge. Tibbys Herz schlug wieder schneller. Er trat etwas näher an sie heran. Er würde doch nicht...?

Das Grinsen. Tayrens Grinsen kämpfte sich an die Oberfläche.

Er hob seine Hand von ihrem Kopf und schnippste ihr gegen die Stirn, während die andere Hand nach seinem Besen griff und er losprintete.

Im laufen rief er ihr noch zu: „Wer zuletzt in der Luft ist, ist ein lahmer Kniesel!“
 

Ihre Stirn puckerte etwas, sie rieb mit dem Handballen über die Stelle, ihr Herz beruhigte sich wieder.

Er sah sie nicht so. Er sah sie als Freundin. Das wusste sie, aber ihr Herz wollte das nicht wahrhaben.

Dumme Nuss! Scholt sie sich selbst und lief Tayren dann nach, auf die freie Fläche des Quidditchfeldes, während sie in einem spielerisch beleidigtem Tonfall rief

„ Das ist Unfair! Du hattest Vorsprung!“



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