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Amnesie

Wo ist Katsuya?
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Türchen 4 öffnet sich heute für euch, habt freude damit. Desweiteren wünschen wir euch, ein schönes Wochenende und einen eben so schönen zweiten Adventsonntag. Kommt gut durch die Zeit, bleibt alle gesund gerade das kann man nicht oft genug sagen.

Nun bleibt mir nur noch euch allen viel Spaß beim lesen zu wünschen, das euch die Türchen jeden Tag ein wenig aufmuntert in diesen Tagen.

LG
Onlyknow3
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Das Zerwürfnis

Kapitel 04 - Das Zerwürfnis
 

Seto blickte auf den Monitor seines Laptops, auf dem in einem Videocall Mokuba ihn mit seinen grau-blauen Augen anschaute. Noch immer hatte sich Seto nicht an die Kurzhaarfrisur gewöhnt, die sein Bruder seit über einem Jahr trug. Das ließ Mokuba noch fremder wirken, als es sich für Seto ohnehin schon anfühlte.

"Und tatsächlich ist es Jonouchis Tasche", meinte Seto abschließend.

"Was macht euch da so sicher? War sein Portemonnaie drin?", fragte der Schwarzhaarige.

"Nein, war es nicht", antwortete der Ältere.

"Woher kommt dann die Gewissheit?", hakte Mokuba nach.

"In ihr war ein Skizzenbuch und Bleistifte, so Künstlerzeug eben", erwiderte Seto.

"Na ja, aber das ist ja nun nichts, was es nur einmal gäbe", merkte Mokuba an und sah kurz an seiner Webcam vorbei auf etwas, was dahinter war. Ein kurzes Lächeln huschte ihm über das Gesicht, was Setos Brust kurz stechen ließ.

"Es war kein leeres Skizzenbuch. Jonouchis Stil ist unverkennbar, sowohl in der Strichführung, als auch in der Motivwahl", kam es etwas reservierter von Seto, was sofort Mokubas Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete.

"Motivwahl?", fragte der Schwarzhaarige.

"Überwiegend war das Buch voller Skizzen und Zeichnungen von... mir", meinte Seto nach einem kurzen Stocken. Honda hatte es ihm schon zich mal gesagt, doch er hatte es nie so recht glauben wollen: Jonouchi war allen Anscheins auch in ihn verliebt gewesen. Warum hatten sie damals einander nicht lesen und erkennen können, dass ihre Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten?

"Aber ändert dieser Fund wirklich etwas?", fragte Mokuba schließlich ruhig. Seto sah ihn leicht schockiert an.

"Wir wissen jetzt, dass er auf dieser Straße unterwegs war und wenn er das Pech hatte, dass ein Volltrottel ihm mit hoher Geschwindigkeit entgegengekommen ist könnte er über die Leitplanke gestürzt sein", meinte er etwas echauffiert.

"Ja, okay. Wir können damit eine Eventualität der Geschehnisse vermuten, aber es ändert nichts daran, dass Jonouchi to...", kam es neutral von Mokuba, als ihm sein Bruder das Wort abschnitt.

"ER IST NICHT TOT", keifte der Brünette entrüstet. Mokuba rollte mit den Augen und seufzte schwer.

"Ich weiß, du hörst das nicht gerne, aber nach vier Jahren ohne ein Lebenszeichen kann man doch alles andere ausschließen", erwiderte Mokuba weiterhin ruhig. "Jonouchi. Ist. Tot!"

Seto klappte seinen Laptop zu und beendete damit jegliche Aktivität dessen, was auch für das Videogespräch mit Mokuba bedeutete. Er sprang auf und tigerte in seinem Heimbüro auf und ab. Verzweifelt ging er sich mit den Händen durch sein Haar, während er mit den Zähnen knirschte. Genau so ein Gespräch hatte vor anderthalb Jahre dazu geführt, dass Mokuba sich für ein Studium weit weg von ihm entschieden hatte.
 

"Es sind jetzt schon zweieinhalb Jahre", rief Mokuba aufgeregt. "Ich weiß, dass es weh tut. Du bist nicht der einzige, der ihn vermisst. Aber wir müssen uns einfach den Tatsachen stellen und akzeptieren, dass er to..."

Die Ohrfeige schallte laut in dem Heimbüro des älteren Kaibas, der seinen Bruder entgeistert anstierte.

"Jonouchi ist nicht tot", erwiderte Seto zischend. Mokuba rieb sich die Wange, während eine Träne sich löste und über die gerötete Haut lief.

"Das ist Realitätsflucht, Seto", meinte Mokuba unpassend ruhig. "Du klammerst dich an die Ungewissheit und hoffst auf das Unwahrscheinliche. Weder die Polizei, noch unser Hausdetektiv konnten einen Hinweis auf seinen Verbleib finden."

"Das ist auch unfähiges Pack", kam es leise und angespannt von dem Brünetten. "Ich hab jetzt einen auf vermisste Personen spezialisierten Detektiv engagiert."

"Und wie viel wird der für seine Dienste fordern?", fragte Mokuba nüchtern.

"Ist mir egal. Wir haben Geld wie Heu. Wir könnten den lieben langen Tag Geld bündelweise im Kamin verbrennen und hätten immer noch mehr als wir je in unserem Leben ausgeben könnten", hatte Seto mit Schmerz in der Stimme erwidert.

"Du musst damit aufhören, Seto", rief sein Bruder verzweifelt. "Lass endlich los und finde einen Abschluss. Lebe dein Leben weiter. Ansonsten wird dich das alles zugrunde richten."

"Ich kann nicht", flüsterte Seto mit dem Rücken zu Mokuba gewandt. "Er ist da draußen und wartet darauf, dass ich ihn finde."

"Und ich kann das auch nicht mehr, Seto", kam es nach einem langen Moment der Stille von dem Jüngeren. Seto sah halb über seine Schulter und musterte den Schwarzhaarigen.

"Was meinst du?", fragte er kraftlos.

"Dir dabei zusehen, wie du in diesen Abgrund stürzt und jede Chance auf Rettung ausschlägst", erklärte Mokuba mit Tränen in der Stimme. "Du willst dich nicht dem stellen, was so offensichtlich ist, okay. Aber ich halte dir nicht die Hand, während du immer mehr zerbrichst."

"Was...?", kam es entsetzt von Seto, als er sich langsam zu seinem Bruder umwandte.

"Ich hab eine Zusage von der Uni in London", kam es wieder ruhiger von Mokuba. "Ich werde also Ende nächsten Monats von hier verschwinden."

Seto starrte seinen kleinen Bruder an, bevor er sich ein Lächeln abrang.

"Ich bin sehr stolz auf dich, dass du an dieser Uni aufgenommen worden bist. Du hast hart dafür gearbeitet und es freut mich, dass du dir diesen Traum erfüllen wirst. Ich werde einen Makler anrufen, damit er dir dort eine schöne Wohnung oder ein kleines Häuschen sucht", meinte Seto schließlich gezwungen ruhig.

"Ist das alles?", fragte Mokuba mit einer Spur Enttäuschung in der Stimme, was Seto missinterpretierte.

"Natürlich kannst du dir auch etwas größeres aussuchen, ich möchte dich da nicht beschränken", erwiderte Seto beschwichtigend. Wieder seufzte Mokuba schwer, schüttelte leicht den Kopf und wandte sich zum Gehen. Seto sah ihm noch nach, nachdem Mokuba längst nicht mehr zu sehen war.
 

Es war kaum zu glauben, dass das schon anderthalb Jahre her war. In dieser Zeit war Mokuba nicht einmal nach Hause zurück gekehrt. Seto wusste nicht einmal genau, was Mokuba studierte. Aber wenn er den Blick seines Bruders richtig gedeutet hatte, hatte dieser wohl jemand kennen gelernt.

Natürlich freute sich Seto für seinen jüngeren Bruder. Er wollte diesen glücklich sehen. Doch in solchen Augenblicken, wie beim Videotelefonieren, wurde ihm bewusst, dass er außen vor war. Aber das konnte er Mokuba nicht zum Vorwurf machen. Das war allein seine Schuld gewesen. Doch Jonouchi aufgeben? Niemals.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Shijin
2020-12-04T18:02:39+00:00 04.12.2020 19:02
Shijin: Och ihr zwei japanischen Sturschädel! *heul*
Isono: Wenigstens telefonieren sie miteinander.
Shijin: Seto könnte ein bisschen... nur ein winziges bisschen Interesse an Mokis Studium zeigen. Und Moki könnte ihm erklären, was er macht. Ein winziger Schritt auf den anderen zu. Seto soll ja nicht seine Hoffnung aufgeben, aber die Brüder so getrennt zu sehen. *schnief*
Antwort von:  Shijin
04.12.2020 19:03
Romantiker: ABER... zum Glück ist Moki nicht tot. *jubel*
Antwort von:  Onlyknow3
05.12.2020 06:40
Nein Moki ist nicht tot, er ist nur tausende Kilometer von ihm entfernt. Was Moki studiert würde Seto schnell begreifen, wenn dieser mit seinen Gedanken dabei wäre bei ihren telefonaten. Doch es dreht sich da alles nur um Katsuya, das ist es was Moki vertrieben hat. Die einzige stütze die Seto hat, ist Honda.
Danke für deinen Kommi, bleib gesund und habe ein schönes Wochenende.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Neko20
2020-12-04T16:05:51+00:00 04.12.2020 17:05
Es ist schade und traurig das es zu diesem Zerwürfnis kam. Trotzdem finde ich es gut, dass Seto so an seiner Meinung festhält und auch wenn er es noch nicht genau weiß, hat er ja recht damit.
Vielleicht finden die beiden ja wieder zueinander, wenn dich rausstellt das Katsuya noch lebt.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen.
Wünsche euch einen schönen Abend und bleibt gesund!
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
04.12.2020 17:45
Das wird sich alles wieder in Wohlgefallen auflösen, wenn Mokuba hört das Seto im recht war. Wenn sich heraus stellt das er zusammen mit Honda auch Katsuya gefunden hat. Bis dahin werden die beiden, nur das nötigste miteinander sprechen, wegen den Studium, oder wenn Seto was neues weiß zu Katsuya.
Danke für deinen Kommi, auch dr ein schönes Wochenende und bleib gesund.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Tsumikara
2020-12-04T13:50:18+00:00 04.12.2020 14:50
Jetzt wissen wir immerhin was mit Mokuba ist. Es muss für beide sehr schwer sein, loszulassen. Mokuba wird das auch nicht so leicht gefallen sein, wie er da wohl gezeigt hatte. Sie haben nur sich und er hofft einfach, dass es seinem Bruder irgendwann besser geht. Ich denke auch, dass die großen Schuldgefühle hochkommen werden, sobald sie Katsuya finden werden. Und das Seto nicht loslassen kann, wissen wir eh alle. (Man erinnere sich an den 4. blauäugigen weißen Drachen) Es ist schon irgendwie schade, dass man ihm nicht zuflüstern kann, dass Katsuya noch lebt. Dann würde er wenigstens aufhören, sich so fertig zu machen.
Zum Glück (oder Pech?) ist ja jetzt Wochenende, da kann man immer direkt lesen, wenn das neue Kapitel da ist. Leider kann man sich dann aber auch nicht so gut mit Arbeiten ablenken und das warten wird dann teilweise recht unerträglich.

Trotzdem ist es eine tolle Geschichte und das Warten lohnt sich!
Tsumi
Antwort von:  Onlyknow3
04.12.2020 17:35
Dann lies doch auch den von MAC01 mit, der ist genau so Interessant wie dieser hier.
Dieser streit setzt Seto mehr zu als er zugibt, auch Mokuba gegen über. Das er sich mit Honda angefreundet hat, liegt nur an der gemeinsamen suche nach Katsuya, das sie sich so nahe gekommen. Doch es gibt bei Seto nur eine Person der er Blind vertrauen kann, diese hat sich ihm jetzt entzogen.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Alistor
2020-12-04T13:08:10+00:00 04.12.2020 14:08
Oh je...Dieser Schmerz von Seto ist so tiefgreifend.
Klar, dass Mokuba es nicht mehr ausgehalten hatte.
Aber beide reden aneinander vorbei. Hoffentlich können die beiden wieder zueinander finden.

Ja Seto hat recht. Er ist nicht tot und ich finde es gut, dass er nicht aufgibt. Wir als Leser wissen ja, dass er lebt..

Ich freu mich schon sehr auf morgen
Antwort von:  Onlyknow3
04.12.2020 17:06
Klar das es Seto zusetzt, gerade weil ihm sein Bruder so am Herzen liegt, tut es weh das auch er nicht mehr da ist. Denn neben Mokuba gab bisher keinen dem er so vertraute, das wird sich auch vorerst nicht ändern. Es wird wohl Katsuyas Aufgabe sein, die beiden wieder zu einen, damit Seto seinen Seelenfreiden wieder bekommt. Danke für deinen Kommi, bis morgen dann.

LG
Onlyknow3
MAC01


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