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Bandlife [WIP]

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das ist so eine dumme Idee von mir, aber ich hab' bis dato so viel Support von Freunden und sogar von meinem Freund bekommen, dass ich daran schreiben soll. Also hier ist es. JoJo meets Bandori! :D Komplett anzeigen

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Ringin Bloom

Polnareff - Prolog
 

Weihnachten war immer ein besonderes Erlebnis. Vor allem in der Familie Polnareff wird diese Tradition großgeschrieben und so war es auch dieses Jahr wieder ein Fest. Doch soll dieses Weihnachten einiges für den jungen Jean-Pierre verändern.

Aufgeregt, wie jeder Junge in seinem Alter, saß er nun beim Weihnachtsessen des 24. Dezembers am Tisch und blickte mit großen Augen zu den Köstlichkeiten. Auch wenn die Familie selbst nicht mehr in der französischen Heimat lebte, sondern vor einigen Jahren nach Japan gezogen ist, konnte sie solche Traditionen einfach nicht hängen lassen. Dafür war der Dinde aux Marrons einfach zu gut.
 

Klein Jean-Pierre konnte es kaum mehr abwarten loszulegen, aber die blöden Erwachsenen mussten sich ja wieder Zeit lassen. Wem interessiert der blöde Wein? Müssen die denn jetzt wirklich noch aus dem Keller holen? Hätten die das nicht schon vorher machen können?! Er hatte Hunger, was man ihm auch ansah.
 

„Hihi, du kannst es kaum mehr abwarten, oder Bruder?“, kicherte das kleine Mädchen, welches neben ihm saß. Seine kleine Schwester, sein ganzer Stolz, „wirst die Nacht wohl auch kaum schlafen können, so wie du aussiehst! Bist wohl ganz gespannt was Papa Noël uns dieses Jahr bringen wird! Ich hoffe doch, dass ich das Puppenhaus bekomme, was ich mir so sehr gewünscht habe!“ Das Mädchen hüpfte auf und ab während sie auf dem Stuhl saß. Ihr lockiges braunes Haar bewegte sich dadurch ebenfalls hoch und runter, und wieder hoch und runter. Bis sie dann doch von ihrer Mutter ermahnt wurde. Sie solle das doch sein lassen.

Der Junge grinste daraufhin seine Schwester an.

„Bist du sicher, dass ich der Einzige bin, der den nächsten Morgen kaum abwarten kann?“, fragte er sie neckisch und streckte ihr die Zunge raus, woraufhin sie keine Sekunde wartete und ihm die gleiche Geste entgegen gab, bis die Mutter ein erneutes Ermahnen aussprechen musste, die Kinder sollen sich doch bitte benehmen.

Das war eben der Alltag in der kleinen französischen Familie Polnareff, die sich mitten in Tokyo niedergelassen hatte. Jeder Tag war wegen den Kindern ziemlich anstrengend, doch ihre Eltern würden dieses Leben niemals missen wollen. Sie liebten die Zwei dafür viel zu sehr. Der tollpatschige, aber liebenswerte Jean-Pierre und die immer neugierige Cherie waren ihr ein und alles.
 

„Aufwachen! Aufwachen Bruderherz!! Papa Noël war hier! Komm schnell! Ich reiße dir sonst die Bettdecke weg! Und whooooops! Jetzt ist sie weg!“, kicherte das Mädchen am nächsten Morgen während sie auf dem Bett ihres Bruders auf und ab sprang, um ihn zu wecken. Das war schon ein morgendliches Ritual, anders wurde der Junge kaum wach. Dieses Mal war es aber besonders schlimm für das Mädchen. Schließlich wollte sie endlich wissen, ob sie nun ihr Puppenhaus bekommen hatte oder nicht! Aber Jean-Pierre wollte einfach nicht aufwachen!

„Jeaaaaaaaan!!! JEEEEEEEAAAAAAAAN!!“, fing Cherie an zu schreien und boxte ihn leicht, worauf der Schlafende sogar eine Reaktion von sich gab. Grummelnd öffnete er seine Augen und sah verschlafend auf seine kleine Schwester. Es brauchte nicht lange, da war er dann auch schon wach und sah sie mit großen, nicht mehr ganz so verschlafenden, Augen an.

„Geschenke!“, war sein erstes Wort an diesem Morgen und er sprang sofort auf, packte Cheries Hand und rannte mit ihr in das Zimmer, wo die Familie den Weihnachtsbaum aufgestellt hatte.
 

Und dann sah er es zum ersten Mal.
 

Mitten im Raum stand ein Schlagzeug.
 

Auf einem kleinen Zettel standen sein Name und die Notiz „Geh‘ deinen Traum“.
 

Es war seines. Sein eigenes Schlagzeug!
 

Das stand zwar auf seiner Wunschliste, aber nie im Leben hätte er gedacht, dass dieser Traum wahr werden würde.

Jean-Pierre war regungslos und rührte sich nicht. Wie angewurzelt stand er im Zimmer und sah das Instrument an. Das war doch ein Traum, oder? Das musste ein Traum sein! Nie im Leben war das die Wirklichkeit!

„Kneif mich mal...“, murmelte der Junge leise zu seiner Schwester, welche dies nur zu gerne tat, „aua! Nicht so fest!“ Cherie kicherte dabei kurz und sah ihn dann ernst an.

„Du musst mir jetzt etwas versprechen, okay?“, sagte sie leise, woraufhin er sie verwirrt anguckte. Was wollte sie denn jetzt von ihm?

„Versprich mir, dass du eine Band gründest und du mit dem Schlagzeugspielen berühmt wirst!“ Jean-Pierre blinzelte verblüfft, nickte daraufhin aber. Eine Sekunde darauf grinste er sie mit dem größten Grinsen an, was nur ein Jean-Pierre Polnareff besitzen konnte.

„Na klar! Ich verspreche es! Und wenn ich etwas verspreche, halte ich es auch! Für dich, meine kleine Lieblingsschwester!“
 

„Und deswegen… deswegen… werde ich weiter an diesem Versprechen glauben… Ich… ich werde dich nie enttäuschen, Cherie… Bitte… wache über mich… über unsere Familie… Deine Freunde… Wir… Wir werden dich nie vergessen…“

Ein deutlich älterer Jean-Pierre stand vor dem Altar der St. Marien Kirche in Tokio. Neben ihm ein offener Sarg. Darin friedlich und für immer schlafend ein Mädchen mit braunen Locken, keine 14 Jahre alt. Er konnte kaum in die Richtung von seiner toten Schwester blicken, zu schmerzhaft war der Anblick. Die anwesenden Gäste waren sprachlos, es war still in der Kirche. Niemand hätte gedacht, dass Cherie so schnell von ihnen gehen würde.

Es war schwer die Tränen zu unterdrücken, aber Jean-Pierre musste stark sein. Für sie. Sie hätte nicht gewollt, dass er weinen würde. Nicht für sie.

„Ich… werde unseren Traum, dein Versprechen, unser Versprechen… Nicht aufgeben. Ich werde weiter üben, bis ich ganz oben bin!“, sagte er leise, aber trotzdem mit voller Entschlossenheit.

Weitere Stille im Raum, bis er plötzlich ein Klatschen hörte. Was nur von einer Person, seiner Mutter, ausging, erfüllte am Ende den ganzen Saal. Die Trauergäste hatten den Schmerz von ihm erkannt und fanden das dies eine wunderschöne Idee war, dass er, auch wenn sie es nicht mehr erlebt wird, dieses Versprechen nie vergessen hatte und nun noch mehr an diesem Traum hing.
 

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Kakyoin – Prolog
 

Er deckte die Klappe des Klaviers zu und just in dem Moment hörte man lauten Beifall aus dem Publikum ertönen. Der junge Mann blickte daraufhin kurz in die Menge und an seiner Lippe bildete sich ein Lächeln. Trotzdem war er nicht begeistert von sich. Es fehlte noch etwas. Etwas, was er bis dato noch nicht gefunden hatte, obwohl er schon Jahre danach suchte. Er war sich seit geraumer Zeit unsicher, ob er es je finden würde. Vor allem nicht, nachdem man ihm seine Muse genommen hatte…

Kakyoin stand auf und verbeugte sich, bevor er die Bühne verließ und schon wurde der nächste Pianist aufgerufen. Ein ewiger Kreislauf und er steckte Mittendrinnen fest. Er kam nicht voran und es nervte ihn. Es nervte ihn, dass er sich bei seiner Musik noch immer so stark an sie klammerte. Aber davon ablassen konnte er nicht. Würde er es jemals können? Er musste doch einmal seinen eigenen Weg gehen und aufhören in der Vergangenheit zu schwelgen. Sein eigenes „Ding“ finden, das, was ihn von den anderen Künstlern unterscheiden wird.
 

Die Ergebnisse standen fest. Als er diese sah konnte er nicht anders als zu seufzen. Fünfter Platz. Nicht einmal auf das Siegestreppchen hatte er es geschafft.
 

„Nejiko… Ich hoffe, du konntest mein Stück hören…“, murmelte Kakyoin leise als er die Suntory Hall verließ, fasste sich an den Kopf und grinste kurz, „was ein grausames Schicksal… Du als Nummer 1 wirst es nie wieder hören können, aber mir bleibt mein Gehör?“
 

Während er durch die Straßen Tokios ging dachte er immer und immer wieder an seine alte Kindheitsfreundin. Sie hatte ihm beigebracht das Piano zu lieben… Nicht einmal ein Jahr war nun vergangen, seit sie ihr Gehör komplett verloren hatte. Ihm hatte sie nie etwas davor erzählt. Aufgefallen ist es ihm zu der Zeit nicht… Nicht einmal als sie immer lauter sprach, dass sie das Radio lauter stellen musste und Musikstücke plötzlich nicht mehr so genau nachspielen konnte wie früher. Nichts hatte er bemerkt und die Schuld nagte an ihm immer noch, obwohl er wusste, dass er nichts dagegen tun hätte können.

Nein, sogar angeschrien hatte er sie noch. Sie solle gefälligst nicht einen auf Beethoven machen. Wie ironisch, neben Nejiko gehörte Beethoven zu einem seiner Lieblingspianisten.
 

„Ich bin wieder Zuhause“, kam es von dem Jungen, nachdem er die Wohnungstür des Hauses seiner Familie aufgeschlossen hatte. Seine Mutter blickte sofort zum Flur, um ihn zu begrüßen und nachzufragen, wie es denn gelaufen wäre, worauf Kakyoin ihr nur die Antwort gab, dass er weiter üben müsste.

„Langsam mache ich mir Sorgen um den Jungen… Er ist die ganze Zeit allein in seinem Zimmer und übt… Er soll sich doch wie ein normaler 17-jähriger benehmen und mit Freunden abhängen…“, bemerkte die Mutter zum Vater, worauf dieser seufzte und seine Zeitung weiterlas.

„Von Nichts kommt nun mal Nichts.“
 

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Joseph & Caesar – Prolog
 

„Wer zuerst bei dem Kirschbaum ist, hat gewonnen!“, sagte ein braunhaariger Junge zu seinem blonden Freund und lief schon mal los, bevor das andere Kind reagieren konnte.

„Hey! Das ist unfair! Joseph du Idiot!!“, schrie der Blonde und fing auch an zu rennen. Nur wusste er jetzt schon, dass er ohne Tricks nie im Leben Erster sein wird. Dafür war Joseph einfach zu schnell. Er musste handeln, irgendetwas tun, damit er die Vorderhand gewann. Nur was? Er spielte keine faulen Spielchen, das verbot ihm sein Stolz… Doch dann passierte es. Vor seinen Augen fiel sein Freund auf den Boden.

„Auauauauaua…“, beschwerte sich der Braunhaarige. Der Blonde konnte nicht anders als sich zu ihm zu bücken und versuchen ihn aufzuhelfen. Ein schwerer Fehler, wie es sich dann herausstellte. Denn kaum als sich der Helfende zu dem Gefallenen bückte, sprintete der Braunhaarige wieder los.

„Ätsch! Reingelegt, Caesar!“, kicherte er und erreichte binnen Sekunden das Ziel. Caesar war etwas verblüfft, eigentlich hätte er mit solchen Tricks rechnen können…

„Joseeeeeph! Das wirst du bereuen!“, schrie Caesar ihn ärgerlich an, worauf der Angesprochene ihm nur die Zunge rausstreckte.
 

So war die Freundschaft zwischen den beiden Jungen. Ein ewiger Streit wer der Bessere war-
 

Und so standen die Zwei jetzt auch hier.
 

„Ich werde dir schon zeigen, dass mein Gesang die Mädels umhauen lässt!“, grinsend sah Joseph zu seinem Freund, der gerade seine Gitarre stimmte. Dieser schüttelte ebenfalls grinsend den Kopf.

„Jeder weiß doch, dass die Mädels voll drauf abfahren, wenn Männer Gitarre spielen!“ Daraufhin spielte er ein paar Riffs, um zu zeigen was er draufhatte. Joseph wusste schon immer, dass Caesar ein Talent für das Instrument hatte und dass er sich stätig verbesserte. Er war eben schon immer ein angemessener Rivale.

Und dann wurde Joseph auch schon aufgerufen.

„Wir sehen uns, Caesar! Während ich auf dem Siegertreppchen verweile!“, grinste der Junge weiterhin und ging los.

Auf der Bühne angekommen stellte sich Joseph seinem Publikum vor.

„Und deswegen bin ich Besser als jeder andere!“, sagte er am Ende seiner Vorstellung vor lauter Stolz. Caesar, der die Übertragung auf einem kleinen TV im Vorbereitungssaal verfolgte, schüttelte den Kopf.

„Das kannst du doch nicht sagen… Die Leute hassen dich jetzt sicherlich…“
 

Kurz darauf fing Joseph an zu singen und es wurde plötzlich alles still, bis auf seine Stimme, die den Saal erhellte.

‚Gut, vielleicht hast du Recht… Aber ich bin auch noch an der Reihe, mein Lieber!‘, dachte sich der Blonde und hörte der Performance seines Freundes zu.

Als er fertig war, klatschte der ganze Saal laut auf. Blöd grinsend sah sich Joseph um. Er liebte es einfach im Mittelpunkt zu stehen und die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

Caesar wurde aufgerufen, woraufhin er seine Gitarre, die er damals als Kind „Bubble Launcher“ genannt hatte, nahm und losging. Weshalb er genau diesen Namen für sein Instrument gewählt hatte wusste er heute nicht mehr. Wahrscheinlich wegen irgendeinem Superhelden Anime oder Ähnliches. Nichtsdestotrotz liebte er seine Gitarre mehr als alles andere auf der Welt. Mit ihr ging er schon früh durch dick und dünn. Wie oft er sich die Finger an „Bubble Launcher“ wund gespielt hatte wusste er nicht mehr. Die Zahl war aber ziemlich hoch, das war ihm sicher.

Caesar begrüßte sein Publikum freundlich und fing dann auch direkt an zu spielen. Es wurde wieder still in dem Saal.

Als er fertig gespielt hatte, blickte er auf und war etwas überwältigt über die positive Resonanz, die von jedem einzelnen im Saal kam.
 

„Grandios“, hauchte einer der Jury Mitglieder in sein Mikrofon und dann erhellte sich sein Lichtblick, als hätte der Bewerter eine fantastische Idee bekommen, „Leute, wie wäre es, wenn wir den letzten Kandidaten nochmals auf die Bühne holen, damit die Zwei zusammen musizieren? Das wäre doch was, oder?!“ Caesar blinzelte kurz auf. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er solle mit Joseph zusammen musizieren? Aber sie waren doch Rivalen. Doch das Publikum kreischte vor Aufregung. Es wären dann schließlich zwei sehr talentierte und gutaussehende Jungs auf der Bühne.

„Jaja, das ist genau das, was ich hören will! Also wo ist der Sänger von gerade eben? Die Zwei müssen einfach ein Duo bilden!“ Nun fing plötzlich an das Publikum laut „Joseph und Caesar!“ anzustimmen. Kurz darauf kam der Braunhaarige auch schon wieder auf die Bühne, der ebenfalls so verdutzt aus der Wäsche blickte wie sein blonder Freund.

„‘n toller Wettkampf ist das…“, murmelte Joseph und grinste Caesar aber an. Tief in ihm drinnen wollte er schon immer mal mit ihm zusammen auf einer Bühne stehen. Klar haben sie oft miteinander geübt, aber wenn es um solche Wettbewerbe ging, hatte jeder seinen eigenen Weg eingeschlagen.

„Die lieben uns halt, geben wir ihnen, was sie wollen“, meinte Caesar darauf und sah Joseph an, „du weißt, welchen Song ich gleich anstimme, oder?“

Darauf nickte er. Natürlich wusste er was Caesar meinte. Schließlich war es der Song, denn sie zu Zweit vor Jahren selbst eingeübt hatten.

Joseph griff zum Mikro und sah zum Publikum.

„Ihr wolltet es, ihr bekommt ihr es!“, sagte er und sah schnell zum Gitarrenspieler, um ihm das Zeichen zu geben, dass er losspielen soll. Dieser überlegte auch nicht lange und fing sofort an.
 

‚What moved me was this place where I belonged to / Towards the sky that cleared up little by little.‘
 

Und just in diesem Moment war ihnen klar, dass sie nicht allein spielen brauchen, um ihr größtes Potential auszuschütten.
 

„„Lass uns eine Band gründen!““
 

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Jotaro - Prolog
 

„Anscheinend kommt er heute wieder nicht…“, murmelte eine etwas ältere, blonde Frau besorgt und sah dabei den Kugo-Harfen Lehrer an. Dieser seufzte darauf und schüttelte seinen Kopf.

„Das wievielte Mal schwänzt er meinen Unterricht jetzt schon? Wenn er keine Lust auf das Instrument hat, soll er es sagen und ich lasse ihn in Ruhe.“

„Jotaro war schon immer ein Freigänger und hatte einen Dickkopf. Er muss eben immer seinen eigenen Willen durchsetzen… So ist mein kleiner Junge eben…“
 

Jotaro stand währenddessen in einer kleinen Musiker Lounge, die er sich extra für die Stunde gebucht hatte und zupfte an den Saiten seines E-Basses. Daheim konnte er nicht darauf spielen, seine Mutter würde sich sofort einmischen und wollen, dass er ihr etwas vorspielen solle. Klar, hatte er seine Familie gerne, aber er war ein Freiläufer. Er wollte allein sein Ding machen und niemand sollte ihm vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hatte.

Genervt knirschte er mit seinen Zähnen, als er einen Ton falschspielte. Natürlich wusste er, dass er nicht perfekt sein konnte, wenn er nur begrenzt Zeit hatte, um das Instrument zu üben, aber sein Perfektionismus war stark in ihm verankert. Die meisten Menschen bemerkten diese Charaktereigenschaft nicht; hatte er doch immer ein kühles Auftreten, egal in welcher Situation er sich befand. Aber hier konnte er sich ärgern, wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen passierte.

Nichtsdestotrotz spielte er weiter. Schließlich musste er die Stunde so gut nutzen, wie es nun mal möglich war. Dass die Stunde für die Kugo-Harfe drauf ging war ihm sichtlich egal. Er hatte genug von diesem, ja schon langweiligen, Instrument. Es passte einfach nicht zu seinem Charakter. Aber natürlich hatte seine Mutter genau so etwas für ihn ausgesucht. Schließlich war sie als hergezogene Amerikanerin fasziniert von der japanischen Kultur. Tradition ist schön und gut, aber hätte sie nicht etwas für ihn suchen können, das deutlich besser zu dem jungen Mann passte?
 

Noch einige Zeit lang übte der junge Mann an seinem E-Bass, bis die Session vorbei war. Seufzend packte er alles zusammen, ging aus dem Raum und gab der jungen Leiterin noch ein Handzeichen als Dankeschön. Derweil bemerkte er nicht, wie zwei gleichaltrige Jungs ihn mit großen Augen ansahen. Die Beiden dachten wohl, dass er cool rüberkam. Vielleicht wäre er auch ein passendes Mitglied für die Band, die sie erst kürzlich gegründet hatten?
 

Daheim angekommen versteckte Jotaro seinen E-Bass in der Scheune. Seine Mutter ging nie in das kleine Häuschen, weshalb sie sein Geheimnis hoffentlich nie herausfinden wird.

„Bin wieder da“, sagte der Junge als er das Wohnhaus betrat und seine Mutter rannte sofort zu ihm.

„Alles okay? Was ist passiert? Hatte die Bahn einen Unfall? Dir geht es gut, oder? Jotaro, so antworte mir doch!“ Voller Besorgnis überschüttete Holly ihren Sohn und sah ihn auch mit großen Augen an. Der darauf seufzte nur. So war eben seine Mutter.

„Oh man… Ich lebe, mir ist nichts passiert. Beruhige dich.“ Etwas genervt sah Jotaro sie an und drückte seine Mutter von sich weg.

„Ich gehe jetzt in mein Zimmer, okay?“ Kurz nachdem er den Satz beendet hatte, ging er auch schon los. Seine Mutter konnte echt anstrengend sein.

„Ach… Das ist mein liebenswerter Sohn…“, kicherte Holly und sah ihm nach.



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