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Nika's Bizarre Adventure ~ The Void

~A Jojo's Bizarre Adventure Story~
von

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~The Famous Mangaka~

Eigentlich war es nur Zufall gewesen, dass Nika einen Tag später vor dem riesigen Haus des bekannten Mangazeichners Rohan Kishibe stand. Nachdem sie eine Weile durch die Stadt gegangen war und sich allgemein schon auf den Weg ins Villenviertel machen wollte, hatte sie beim unbeabsichtigen Lauschen eines Gesprächs zweier Immobilienmakler mitbekommen, wie der eine erzählte, dass er dem berühmten Mangaka Rohan Kishibe ein Haus in Morioh verkauft hätte. Unbemerkt schrieb sie sich daraufhin die Adresse in ihren Reiseführer und machte sich auf den Weg. Nun stand sie da und kam sich auf einmal so arm vor als sie das Haus betrachtete, was schon einer Villa gleichkam.

"Er muss wirklich sehr reich sein wenn er sich so ein tolles Haus leisten kann. Was mache ich eigentlich? Jetzt bin ich endlich da, wo ich hinwollte und kriege kalte Füße! Komm schon, Nika! Jetzt hast du schon den langen Weg von New York nach Japan auf dich genommen, um dein Idol zu treffen, jetzt musst du es auch durchziehen! Ich bin doch schließlich nicht auf den Kopf gefallen und er wird mir sicher den Kopf nicht abreißen! Mehr als nein sagen und mich wegschicken kann er nicht und wenn es so ist, dann muss ich das halt akzeptieren! Ich frage mich, was er wohl für ein Mensch ist. Ob er alleine in diesem riesigen Haus lebt? Muss wohl sehr einsam sein? Komm schon, nicht nervös werden, einfach machen! Okay...ziehen wir es durch."

Vorsichtig trat sie auf die Veranda des Hauses und näherte sich der Haustüre bevor sie stehen blieb und noch einmal tief Luft holte. Zitternd hob sie die Hand und wollte gerade die Klingel betätigen als die Türe blitzschnell einen Spalt geöffnet wurde und jemand Nika argwöhnisch musterte. Für einen Moment blieb ihr die Luft weg, dann erkannte sie denjenigen hinter der Türe und er trat ein Stück vor bevor er die Schwarzhaarige skeptisch musterte.

"Wer bist du? Dich habe ich hier noch nie zuvor in dieser Stadt gesehen."

Eine Sache war Nika klar, ihr Idol nahm definitiv kein Blatt vor den Mund. Schon alleine, dass er sie direkt mit "Du" ansprach zeigte ihr, dass er sich als berühmter Artist einiges rausnehmen und erlauben konnte. Dennoch...obwohl sie die Bemerkung als respektlos empfand überlagerten die euphorischen Gefühle gerade alles und zum ersten Mal bekam Nika kaum ein Wort raus.

"Ent-entschuldigen Sie bitte die Störung aber...sind Sie..."

"Ja?"

"Entschuldigung, Sie sind doch...der Mangazeichner Rohan Kishibe...nicht wahr?"

"Woher weißt du das? Ist meine Adresse veröffentlicht worden? Selbst den Immobilienmaklern kann man nicht mehr vertrauen."

"Nein, bitte...ich habe Ihre Adresse zufällig in der Stadt erfahren. Zwei Immobilienmakler haben darüber gesprochen."

Aus zusammengekniffenen Augen schaute der Zeichner die junge Frau an, er schien sie regelrecht zu analysieren während Nika sprach.

"Nun, wo du schon mal hier bist was kann ich für dich tun?"

Er wirkte eindeutig genervt aber nun war Nika schon so weit gekommen, sie würde jetzt keinen Rückzieher machen und doch spürte sie, wie ihre Hände zitterten.

"Bitte entschuldigen Sie nochmal die Störung aber..."

"Entschuldige dich doch nicht andauernd! Du scheinst ernste Absichten gehabt zu haben, deswegen bist du doch hier!"

"Ja, Sie haben vollkommen recht, ich...eigentlich bin ich hierher gekommen weil ich Sie...um ein Autogramm bitten wollte?"

"Ein Autogramm? Von mir? Du bist ein Fan?"

"Ja. Ich bin...extra aus New York angereist weil ich...Sie treffen wollte."

"Aus New York? Extra für mich? Das erstaunt mich jetzt aber!"

Anscheinend hatte Nika sein Interesse geweckt, seine Miene hellte sich auf als sie das mit New York erwähnte und sie erkannte ein Lächeln auf seinen Lippen.

"Nun, wenn du ein Fan bist möchte ich nicht so sein. Es ehrt mich, dass ein Fan die lange Reise von New York nach Japan auf sich genommen hat, um mich zu treffen. Verzeih wenn ich so unfreundlich war. Dürfte ich es wieder gutmachen indem ich dich auf eine Tasse Tee einlade?"

Er schien wie ausgewechselt aber seine Freundlichkeit wirkte auch nicht aufgesetzt. Etwas verunsichert drückte Nika ihre Tasche an die Brust.

"Wenn es für Sie keine Umstände macht...sehr gerne."

"Ich bin eben mit meiner Arbeit für heute fertig geworden, deswegen habe ich jetzt ein wenig Zeit. Bitte komm herein."

"Vielen Dank, das ist sehr freundlich von Ihnen."

Nika staunte nicht schlecht als sie das Innere des Hauses betrachtete. Es befand sich nicht viel im Eingangsbereich, dennoch erkannte Nika weiße hohe Wände und eine Treppe, die in die zweite Etage führte.

"Soll ich dir mein Atelier zeigen? Wir können uns dort gerne hinsetzen."

"Aber das ist doch nicht nötig."

"Ich bestehe darauf. Ich bin fasziniert, dass jemand den ganzen Weg aufnimmt um sein Idol zu treffen. Bitte...nimm meine Gastfreundschaft an."

"Gerne...vielen Dank."

Und während hinter Nika die Haustüre ins Schloß fiel, bemerkte sie das Grinsen auf den Lippen des Mangazeichners nicht.
 

*~*
 

Das Atelier war von Wänden in einem zarten Rosa getaucht und Nika erkannte auf der rechten Seite ein dreieckiges Bücherregal während auf der linken Seite ein weiterer Schrank stand, über dem diverse gezeichnete Originale an der Wand hingen. Ansonsten fiel ihr auf, dass die Rolladen komplett runtergelassen worden. Auf dem hiesigen Arbeitstisch konnte sie ein Grafiktablett und alle mögliche Untensilien zum Zeichnen erkennen sowie ein Faxgerät und einen Scanner.

"Fühl dich wie Zuhause!"

"Vielen Dank nochmal. Das ist also Ihr Arbeitsplatz?"

"Genau, hier zeichne ich meine Manga."

"Das...das alles...wirkt gerade so...unwirklich."

"Wieso das denn?"

"Genau das war es, was ich immer wollte. Mein Idol treffen. Ich bin..."

Krampfhaft versuchte Nika die Tränen zurückzuhalten, sie war nicht hergekommen, um ihrem Idol einen vorzuheulen. Trotzdem konnte sie sich eine Träne nicht verkneifen.

"Entschuldigung, ich bin einfach nur gerührt."

Der Mangazeichner hatte derweil auf seinem Schreibtischstuhl Platz genommen und blickte die junge Frau ausdruckslos an. Nun, wo sie ihn richtig vor sich sah bemerkte sie, wie hübsch der junge Mangaka eigentlich war. Sein Gesicht war durchaus androgyn, nichtsdestotrotz wirkte er männlich und gut gebaut unter dem grün- und lilafarbenen Outfit. Sein Kopf zierrte ein grünes Stirnband, über dem seine dunklen Haare hervorschauten, in denen ein leichter Grünschimmer zu erkennen war. Unterhalb des Stirnbands konnte Nika einen Undercut erkennen. Interessant waren auch die goldenen Ohrringe, die wie Füllerfedern aussahen.

"Nun, ich war schon so dreist. Dürfte ich dich noch nach deinem Namen fragen?"

"Natürlich, mein Name ist Trinidad Zambrano, ich werde aber von allen Nika genannt."

"Trinidad Zambrano? Klingt nicht gerade amerikanisch."

"Ich bin ursprünglich auf Jamaika geboren worden, lebe aber in New York."

"Interessant. Ein sehr außergewöhnlicher Name und du bist ein Fan. Aber in Amerika gibt es gar keine englische Ausgabe."

"Genau deswegen habe ich mir die italienische Variante gekauft. Mein bester Freund kann italienisch, wir haben sie zusammen gelesen."

"Das ehrt mich wirklich. Ein wirklich treuer Fan."

"Ja, ich...ich habe alle Manga von Ihnen gesammelt. Aber ich möchte Sie wirklich nicht..."

"Bitte...nenn mich einfach Rohan."

"Ist das denn in Ordnung?"

"Du scheinst anders als meine anderen Fans zu sein. Man merkt direkt wenn Freundlichkeit aufgesetzt wirkt, das habe ich bei dir nicht."

"Eh..."

Er war eindeutig direkt und frei raus, das respektierte Nika aber trotzdem wirkte die Situation etwas merkwürdig.

"Nun gut, Rohan...ich freue mich sehr deine Bekanntschaft zu machen. Wenn ich mir die Frage erlauben darf, arbeitest du hier alleine?"

"Durchaus, ich habe keine Assistenten. Alleine kann ich am besten arbeiten. Bis vor kurzem habe ich noch in der Stadt S in Tokyo gelebt aber diese Stadt ist so laut und chaotisch. Morioh ist so viel ruhiger und es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Wenn ich nicht gerade zeichne, gehe ich raus und sammele Dinge und Erfahrungen für meinen Manga. Viele Menschen denken, dass Fantasie einen guten Manga ausmacht aber das stimmt nicht! Es ist die Realität, worauf es ankommt. Realität ist der Ursprung eines guten Manga! Wenn ich etwas finde oder erfahre, was mich sehr berührt, füge ich dies meinem Manga hinzu."

"Das...das ist wirklich eine außergewöhnliche Art einen Manga zu zeichnen aber das...das spürt man durchaus...auf jeder einzelnen Seite."

Dabei öffnete Nika ihren Rucksack und aus dem Augenwinkel konnte Rohan erkennen, dass die junge Frau die drei ersten Bände mit sich trug, wobei sie nur Band 1 aus ihrem Rucksack holte und ihn öffnete.

"In diesen Seiten...steckt so viel Leben. Es ist als ob man in die Story oder die Seiten hineingezogen wird..."

"So hat noch nie jemand über meinen Manga gesprochen."

"Nun...dein Manga...er hat mir Kraft gegeben...und mir gezeigt, dass man nie aufgeben sollte..."

"Wie meinst du das?"

"Ach, gar nichts! Ich denke...das tut nichts zur Sache! Es tut mir leid, eigentlich werde ich nicht so oft so emotional!"

Einen Moment lang musterte Rohan seine Gegenüber eindringlich, dann lächelte er.

"Ich denke, ein warmer Tee sollte dir helfen. Magst du Grüntee?"

"Sehr gerne!"

"Du kannst gerne hier warten. Einen Moment bitte."

Nika nickte und blieb wie angewurzelt stehen bis Rohan mit zwei Tassen gefüllt mit warmen Tee zurückkam und ihr eine davon reichte.

"Vielen Dank."

"Gerne. Sag, Nika...wenn ich mir die Frage erlauben darf...dürfte ich dich zeichnen?"

"Eh...mich? Aber wieso?"

"Du scheinst ein sehr interessanter Mensch zu sein. Ich würde dich gerne verewigen. Diese grünen Augen, die vollen Lippen, dein schwarzes Haar und diese schneeweiße Haut...ein perfektes Meisterwerk!"

Nika entging nicht, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Warum sollte sie es eigentlich nicht tun? Es wäre ein einmaliges Erlebnis und eine schöne Erinnerung. Man lebt halt nur einmal, was hatte sie schon zu verlieren? Sie lächelte.

"Welch Komplimente, das bin ich gar nicht gewöhnt! Aber wenn du möchtest...es wäre mir eine Ehre wenn du mich zeichnen würdest."

"Sehr schön. Aber bevor wir anfangen...wärst interessiert wenn ich dir mein heutiges Manuskript zeige?"

"Eh...das geht doch nicht. So ein unberührtes Manuskript...das ist, als ob man ein wohl behütetes Geheimnis aussprechen würde."

"Oh, du kannst sehr gut mit Worten umgehen. Dann würde ich es dir ganz besonders gerne zeigen."

"Bitte, das ist zu viel..."

"Ich bestehe darauf!"

Einerseits wurde die Situation immer merkwürdiger, andererseits wollte Nika dem Mangaka seine Bitte auch nicht abschlagen. So nickte sie nur bevor Rohan die fertigen Seiten aus einem Umschlag nahm und sie ihr reichte.

"Wow...das...einfach atemberaubend! Unglaublich...als ob...als ob sie mich..."

"Ja?"

"Als ob mich die Zeichnungen aufnehmen und ich vollkommen in ihre Welt eintauchen würde."

"Vielleicht...tun sie das sogar..."

"Was?"

"Schon okay. Sag, würdest du dich auf den Stuhl setzen? Ich würde dein Wesen gerne so natürlich wie möglich einfangen."

"O-okay."

Keine Wiederrede, ohne zu zögern nahm Nika auf dem Schreibtischstuhl Platz und positionierte sich so wie Rohan sie wollte.

"Sehr gut. Wunderschön. Bleib genauso sitzen!"

Es dauerte nicht wirklich lange bis die Skizze vollendet war, eigentlich war er schon für Nika's Augen fast zu schnell, doch konzentrierte sie sich gerade auf etwas ganz anderes und ihre Augen huschten nervös von der einen Ecke in die andere.

"Merkwürdig...irgendetwas...stimmt nicht. Ich...ich fühle mich irgendwie..."

"Fertig! Ein weiteres Meisterwerk hat seine Vollendung gefunden! Möchtest du es sehen?"

Ohne eine Antwort erhob sich Nika und blickte auf die Skizze, die sie wirklich eins zu eins darstellte. Es war beinahe als ob Rohan ein Foto von ihr geschossen hätte.

"Das bin wirklich ich. Das ist...wunderschön."

"Sogar mit Signatur."

"Was? Das ist...für mich? Nein, das...kann ich niemals annehmen!"

"Ich bestehe darauf."

"Das kann ich doch nicht annehmen."

"Doch, ich möchte es. Behalte es als Andenken. Wenn du möchtest signiere ich dir auch gerne deine Bänder."

"Das ist wirklich sehr freundlich aber...ich denke, ich sollte nun gehen."

"Aber...du hast deinen Tee kaum angerührt."

"Bitte, ich habe schon zu viel von deiner Zeit in Anspruch genommen, ich sollte..."

Doch mitten im Gehen erstarrte Nika auf einmal und ihr Blick blieb konstant auf Rohan gerichtet.

"W-was...was ist das? Irgendwie...fühlt sich mein Körper...so komisch an!"

"Bitte bleib doch noch ein bisschen. Ich würde gerne mehr über dich erfahren. Du hast mein Manuskript gesehen. Damit hast du meine Fähigkeit aktiviert."

"Fähigkeit? Wovon redest du? Was?"

Und dann schaute Nika nur noch geschockt auf ihre Finger.

"Was ist das? Was passiert mit mir?"

In jenem Moment beobachtete sie nur noch mit Schrecken, wie Stellen an ihren Händen und Fingern sich wie Buchseiten öffneten und dies ebenfalls mit ihrem Gesicht passierte. Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf ihren Gegenüber, der sie schon beinahe hämisch anlächelte und als sie machtlos zu Boden ging konnte sie nur noch das laute Pochen ihres Herzens in ihren Ohren wahrnehmen sowie sich darauf konzentrieren, dass sie dem Zeichner hilflos ausgeliefert war.



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