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Coming Home

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer: Keiner der Charakter gehört mir! Ich verdiene hiermit auch kein Geld. Komplett anzeigen

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Seit Stunden war es in der gesamten Wohnung schon still und dunkel. Die Straßenlampen warfen ihr fahles Licht durch die Fenster auf den Boden und erhellten innerhalb der Wohnung nur ein paar Stellen, tauchten dabei den Rest vom jeweiligen Raum in ein diffuses Licht. Im Wohnzimmer war das leise Ticken der Wanduhr und das Gluckern des kleinen Aquariums zu hören.
 

Es war spät, weit nach Mitternacht, als ein Schlüssel im Türschloss gedreht wurde. Ein hochgewachsener, schlanker Mann betrat den Eingangsbereich und zog die Tür hinter sich zu.

Der Schlüsselbund fand seinen Platz neben einem zweiten und klimperte leise am Schlüsselbrett. Ein leises Klicken war zu hören. Die beiden magnetischen Schlüsselanhänger hatten ihr Gegenstück gefunden. Er lächelte, als er sich zum wiederholten Male daran erinnerte, wie er sich anfangs über diese Schlüsselanhänger aufgeregt hatte.
 

Sie waren erst seit kurzem zusammen, als er das vermaledeite Ding zwischen seinen Schlüsseln gefunden hatte. Ein silbernes, halbes Herz mit einem grünen Stein in der Mitte. Darunter war ein Datum eingraviert. Der Tag, an welchem sie endlich ehrlich ihrer Gefühle füreinander gewesen waren. Das Gegenstück zu seinem Anhänger hatte er am Schlüsselbund seines Freundes gefunden. Auch dort war das Datum eingraviert, doch besaß er einen roten Stein. Als er die beiden Herzhälften aneinander hielt zogen sie sich gegenseitig an. Mit einem leisen Klick vereinigten sie sich zu einem vollkommenen Herz.

Inzwischen hatte er sich so sehr daran gewöhnt, dass er den Schlüsselanhänger nicht mehr missen wollte und schon darauf wartete, dass sich die beiden Herzhälften fanden und dieses Klicken der kleinen Magnete ertönte.
 

Er stellte seine große Reisetasche neben der Garderobe ab. Die Bewegung schaltete das kleine Nachtlicht ein, das im Flur den Bereich zwischen Schlaf- und Badezimmer erhellte, sodass man zwischen den beiden Räumen hin und her gehen konnte ohne das Flurlicht anschalten zu müssen.

Der junge Mann mit den blonden Haaren blinzelte kurz und zog dann seine Jacke aus, hängte sie an die Garderobe und streifte auch seine Schuhe von den Füßen, stellte diese neben die anderen Paare, die sich in einem kleinen, offenen Schuhschrank unterhalb der Garderobenhaken befanden.

Er nahm seine Reisetasche wieder auf und betrat das Badezimmer. Mit routinierten Bewegungen verteilte er seine Schmutzwäsche farblich sortiert in die dafür vorgesehenen Körbe in einem Regal, wusch sich den Staub und Schweiß der Reise unter der Dusche vom Körper und putzte sich die Zähne. Er war froh, sich endlich etwas frisch machen zu können nachdem er so lange unterwegs gewesen war. Die trockenen und flauschigen Kleider, die er nun trug, fühlten sich angenehm auf der Haut an.
 

Seine Füße trugen ihn anschließend durch das Wohn- und Esszimmer in die angrenzende Küche. Aus dem Schrank holte er ein Glas und füllte es mit Mineralwasser aus einer Flasche.

Während er sein Wasser trank schlenderte er zurück ins Wohnzimmer und bemerkte nun erst den gedeckten Tisch im schwachen Licht der Straßenlampen. Auf der weißen Tischdecke lagen zwei Teller, Besteck, Gläser und Servietten schön angerichtet. In der Mitte stand eine noch nicht entzündete Kerze, darum lagen rote Rosenblätter verteilt. Ein angenehm dezenter Duft der Blütenblätter lag in der Luft.
 

Bei diesem Anblick schlug sein Herz höher. Er trank sein Wasser aus, brachte das Glas zurück in die Küche und stellte es in die Spülmaschine. Suchend blickte er sich um, warf erst einen Blick in den Kühlschrank und öffnete dann den Backofen. Dort wurde er fündig. Ein lecker aussehender Braten lachte ihn an.
 

Sein Flug war wegen eines Unwetters über zehn Stunden verspätet gewesen. Das Unwetter hatte aber nicht nur den Flugverkehr lahm gelegt. Das ganze Land war still gestanden. Die Züge und auch viele Straßenfahrzeuge blieben stehen. Auch das Telefonnetz brach am Ende zusammen. Er hatte somit nicht einmal anrufen können um Bescheid zu geben, dass es später würde.
 

Er schloss die Tür vom Backofen wieder. Der Braten ließ sich bestimmt aufwärmen. Hunger hatte er im Moment eh nicht.

Ein leises Gefühl des Bedauerns regte sich in ihm. Aber da er persönlich nichts für den Sturm konnte schob er das Gefühl beiseite und machte Platz für ein viel stärkeres Gefühl. Ein Gefühl, das er die letzten Tage während der Arbeit immer verdrängt hatte um nicht abgelenkt zu werden: Sehnsucht. Sehnsucht nach der einzigen Person, die er für immer an seiner Seite haben wollte. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als er mit großen Schritten den Weg zum Schlafzimmer hinter sich brachte. Er wollte nicht länger warten!

Leise öffnete er die Tür zum Schlafzimmer, huschte in den dahinterliegenden Raum und zog die Tür hinter sich zu.
 

Im Zimmer selbst war es dunkel. Das Fenster war gekippt. Der sanfte Wind, der vom Sturm übrig geblieben war, wehte ins Zimmer und bauschte die Vorhänge leicht auf und ließ sie leise flattern. Das Licht der Straßenlampen erreichte diesen Raum nicht, sodass nur der abnehmende Mond am inzwischen wolkenlosen Himmel sein weniges Licht hinein warf. Unter dem Fenster stand ein großes Doppelbett. Darin lag zusammengerollt eine Person und schlief.
 

Mit einem leisen Rascheln streifte er seine Kleidung ab, behielt aber seine Shorts an, und ließ seine Kleidung auf einen Stuhl fallen, der neben dem breiten Schrank, welcher eine Wand des Zimmers komplett für sich beanspruchte, stand. Die kühle Brise hinterließ eine Gänsehaut auf seinem Körper. Mit geschmeidigen Bewegungen setzte er sich auf die Kante des Bettes.

Sein Blick wanderte über die Konturen der Person, die dort lag. Die Sehnsucht in seinem Herzen schwoll bis ins Unermessliche an. Sanft zog er die Decke ein Stück beiseite, betrachtete nun das schlafende Gesicht mit den entspannten Zügen. Ein feines Lächeln lag auf den leicht geöffneten Lippen und ein zarter Hauch von Rot färbte die Wangen und hob die Sommersprossen deutlicher hervor als sonst. Die grünen Haare, die ein noch viel größeres Durcheinander waren als gewöhnlich, sahen in dem wenigen Licht fast schwarz aus.
 

Er streckte die Hand aus und ließ seine Finger zärtlich durch die Locken gleiten. Der Schlafende regte sich leicht, wachte aber nicht auf. Er zog seine Hand zurück und bemerkte dann das Kissen, welches der andere im Arm hielt und an seine Brust drückte. Er kannte das Kissen. Es zeigte sein eigenes Gesicht. Er schnaubte leise. Wann würde sein Freund es endlich entsorgen? Aber so war er nun mal, sein Izuku.
 

Wie oft hatten sie sich in der Vergangenheit gestritten, bekämpft und verletzt bis sie beide endlich den Mut gefunden hatten ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen? Dieses Kissen stammte noch aus der Zeit, als sie diesen Mut noch nicht besaßen. Und was wäre er für ein Freund, wenn er es der Liebe seines Lebens verbieten würde, die Sehnsucht damit etwas zu lindern?

Trotzdem störte es nun. Sanft löste er daher geschickt Izukus Umklammerung um das Kissen, zog es unter der Decke hervor und legte es ans Fußende ihrer gemeinsamen Schlafstätte.

Dann schlüpfte er selbst unter die Decke, spürte sogleich warme Hände auf seiner eigenen kühlen Haut. Er schob seinen Arm unter Izukus Kopf, auch wenn er wusste, dass er es am nächsten Morgen wohl bereuen würde, da dann sein ganzer Arm eingeschlafen sein würde, doch im Moment wollte er nur eines: Seinen Freund ganz nahe bei sich haben!
 

Er zog ihn in eine Umarmung und spürte dann, wie Izuku nun doch langsam erwachte.

„Schlaf weiter, Izu...“, flüsterte er gegen die grünen Locken, atmete dabei den süßen Duft ein, den der andere verströmte.

„Kacchan...“, murmelte Izuku. „Mein Kissen...“, nuschelte er und tastete mit seiner Hand suchend umher.

Katsuki lächelte in sich hinein. „Wozu brauchst du dein Kissen, wenn du das Original haben kannst?“, fragte er belustigt.

„Das Original war leider nicht verfügbar. Und ich hab dich sooooo sehr vermisst...“, grummelte der grünhaarige.

„Mein Flug hatte Verspätung wegen des Unwetters... Es tut mir Leid, dass ich dich so lange habe warten lassen...“, erklärte Katsuki und hauchte dem kleineren einen Kuss auf die Stirn. „Du glaubst nicht, wie sehr ich dich vermisst habe...“
 

Zufrieden lächelnd seufzte Izuku und schmiegte sich nahe an seinen Freund. Es dauerte nicht lange bis er wieder eingeschlafen war.

Auch Katsuki konnte sich nun endlich vollkommen entspannen, genoss den warmen, gleichmäßigen Atem an seiner Brust, die schlanken Beine, die sich um seine eigenen geschlungen hatten und driftete wenig später ebenfalls in die Traumwelt ab.
 

~Ende~
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Salada
2020-03-05T08:41:14+00:00 05.03.2020 09:41
Eeeeetwas zu kitschig (für die beiden) finde ich persönlich aber ich mag es, wie gut und sauber du alles beschrieben hast ;)
Von:  Yuna_musume_satan
2020-03-04T23:33:15+00:00 05.03.2020 00:33
Hach *seufz* so traumhaft süß die beiden
Von:  gelberblitz
2020-03-04T08:12:22+00:00 04.03.2020 09:12
So schön 🥰


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