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Coma-Boy and his pack

von

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Stiles – Die Waffe des Menschen

Seit der Junge seinem Feind vor einer Weile mit knapper Not lebend entkommen war, war er besser auf der Hut. Er dachte nicht mehr viel nach, sondern er rannte ganz einfach. Leben bedeutete flüchten, das hatte er nun begriffen und er ignorierte alles, was ihn ablenkte, insbesondere die fernen Stimmen. Er dachte auch nicht mehr über das Wort nach, dessen Bedeutung ihm einfach nicht einfallen wollte, denn er hatte die Hoffnung aufgegeben, dass sich jemals etwas an seiner Existenz verändern könnte.

Überleben, das war es, worauf es ankam! Nichts anderes zählte.
 

Das Ungeheuer war weiterhin unermüdlich hinter ihm her, doch dem Jungen gelang es, es stets weit genug auf Abstand zu halten. Er blendete einfach alles aus, was ihn quälte; seine schmerzenden Füße, seine brennenden Lungen und sein rasendes, kurz vor dem Kollaps stehendes Herz.
 

So ging es scheinbar ein Ewigkeit.
 

Doch völlig unvermutet und aus dem Nichts heraus veränderte sich irgendwann etwas. Etwas geschah mit dem Körper des Jungen und das war zu bedeutend, um es zu ignorieren. Es begann mit seinen Lippen, auf denen sich nun eine wohlige Wärme ausbreitete und so ein lustiges, angenehmes Kribbeln.

Der Junge tat etwas, was er seiner Erinnerung nach noch niemals getan hatte, weil es dazu nie einen Grund gab: Er lächelte!

Dann spürte er die Wärme auf seiner Brust und sie breitete sich von seinem Herzen ausgehend in seinem gesamten Leib aus. Plötzlich war da Zuversicht, wo vorher Verzagtheit gewesen war, Erinnerung an das Gefühl von Freude, wie aus einem anderen Leben.

Vielleicht waren Flucht, Dämmerlicht, Schmerz und Todesangst ja doch nicht alles, was existierte!

Vielleicht gab es da ja doch noch etwas anderes?
 

Dann waren auf einmal die fernen Stimmen zurück und diesmal waren sie lauter als je zuvor, beinahe als seien sie direkt neben ihm. Sie klangen so unwahrscheinlich vertraut und der Gejagte konnte plötzlich nicht mehr anders, als auf sie zu lauschen. Und nun fiel auch wieder dieses geheimnisvolle Wort: Stiles!
 

Nun ließ es den Jungen mit einem Mal nicht mehr los. Er wusste, was es bedeutete. Es lag ihm auf der Zunge.

Verdammt nochmal, es musste ihm doch wieder einfallen!
 

Dann wusste er es plötzlich: Stiles?

Das war sein Name!

Er war Stiles Stilinski!

Und nun fiel ihm auch wieder ein was Stiles Stilinski in seinem Wesen ausmachte: Er war niemand, der vor den dunklen Mächten davon lief; nein im Gegenteil, er rannte auf sie zu, stellte sich ihnen entgegen.

Und er besiegte sie, zur Hölle!
 

Stiles blieb schlagartig stehen. Ein gewinnendes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Nein, er würde nicht mehr rennen. Es wurde nun endlich Zeit, diesem widerlichen Mistvieh den Arsch aufzureißen!
 

Aus dem Augenwinkel konnte Stiles sehen, dass neben ihm wie aus dem Nichts auf einmal ein Objekt aufgetaucht war. Er wandte seinen Kopf in diese Richtung und das was er dort sah brachte ihn zum Lachen. Es war ein Baseballschläger, von welchem ein goldenes Licht ausging, welches die ewige Dämmerstimmung an diesem Ort erhellte.

Stiles ergriff die Waffe und drehte sich zu seinem Widersacher um:
 

„Also gut, komm´ her, Arschloch! Ich laufe nicht mehr vor dir weg. Jetzt wollen wir doch mal sehen, wie stark du wirklich bist!“ knurrte der Junge angriffslustig.
 

Sein Feind, momentan in der Gestalt einer riesigen Spinne, stand genau vor ihm und Stiles stellte zufrieden fest, dass er innehielt, anstatt auf der Stelle anzugreifen. Dann jedoch setzte die Spinne zum Sprung an. Stiles holte mit seiner Keule aus und traf das Biest direkt auf seine acht Augen. Das Tier ging zu Boden, lag nun reglos auf dem Rücken, die acht widerlichen, haarigen Beine

verkrümmt.
 

„Und was ist jetzt? Habe ich etwa gewonnen?“ fragte Stiles sich selbst halblaut, denn im Grunde konnte er nicht glauben, dass es so einfach gewesen sein sollte.
 

Da veränderte sein Feind seine Gestalt und wurde zu einem zwei Meter langen, schwarzen, ölig glänzenden Tausendfüßler, welcher nun auf den Jungen zu gekrochen kam:

„Mein Gott, bist du widerlich!“ rief Stiles aus und schwang erneut seinen Prügel. Es gelang ihm, sich das Monster vom Leib zu halten und er landete einige heftige Treffer, ehe das riesige Gliedertier sich endlich nicht mehr regte.

Es dauerte jedoch nicht lange, ehe sein Gegner eine weitere Metamorphose vollzog und er erstand dieses Mal als riesiger, pechschwarzer Löwe mit langer, wehender Mähne und mächtigen Reißzähnen wieder auf. Ein ohrenbetäubendes Brüllen ließ den Wald erzittern:
 

„Denkst du etwa, jetzt hätte ich Angst vor dir, du blöder Penner?“ brüllte Stiles kämpferisch, auch um sich selbst Mut zu machen: „Ich habe gegen Alphas gekämpft, gegen einen Nogitsune und einen Kanima. Dagegen bist du gar nichts, ein Niemand, verstehst du? Komm´ doch her und hol dir noch mehr Schläge ab! Ich werde dich am Ende doch besiegen!“

Der Löwe griff an. Es erforderte viele Schläge, um ihn zu erledigen und dessen Krallen hatten Stiles ein paar Mal gefährlich erwischt, doch noch stand er!

Der Löwe hingegen regte sich nicht mehr.
 

Da fiel Stiles auf, dass die Landschaft um ihn herum irgendwie jlangsam verschwamm, undeutlicher und unwirklicher wurde. Sein Feind wurde schwächer, wurde ihm klar!
 

Stiles musste noch Dutzende Inkarnationen desselben Feindes bekämpfen; einen Drachen, eine Art riesigen Menschenaffen, eine meterlange Schlange, eine monströse Hornisse, einen Raubvogel mit einem mörderischen Schnabel und viele andere, doch es wurde jedes Mal leichter, einen Sieg zu erringen und dann war plötzlich alles vorbei. Der steinerne Wald verblasste vollständig, sein Feind löste sich in harmlosem, dunklem Rauch auf und nun erschien es Stiles, als würde er aus den tiefsten Tiefen des Ozeans aufsteigen und unaufhaltsam der Wasseroberfläche entgegenstreben.
 

***

„Scheiße! Also bist DU der Junge, in den sich Stiles verliebt hat? Wie lange läuft das denn schon mit euch beiden.“

Die Stimme von Malia drang an Stiles Ohr.
 

„Waah...? Da läuft überhaupt nichts. Ehrlich nicht!“

Das war Derek, erkannte Stiles.
 

„Warum lügst du denn? Nun, wo die Katze schon aus dem Sack ist, kannst du doch endlich dazu stehen.“

Peter war auch hier? Wie eigenartig!
 

Nun vernahm Stiles wieder die Stimme von Derek. Sie klang recht verzweifelt:

„Dich hat niemand gefragt!“ Das ging in Peters Richtung:

„Das mit Stiles und mir ist doch noch ganz neu, verstehst du. Wir hatten uns gerade erst gefunden, als... na ja... dieser Angriff passiert ist.“

Das war offenbar an Malia adressiert.
 

„Was haben sie mit meinem Jungen zu schaffen, Hale?“

Dad! Sein Vater war auch da!
 

Ein Poltern war zu hören und dann stammelte Derek:

„Ich... uhm... gar nichts, Sir!“
 

Zuletzt hörte Stiles noch die Stimme von Melissa McCall:

„Was ist denn das für ein Radau? Das hier ist ein Krankenhaus und kein orientalischer Basar!“
 

Stiles öffnete die Augen und krächzte mit so viel Nachdruck, wie ihm möglich war:

„Leute, lasst gefälligst Derek in Ruhe! Er hat nichts Böses getan.“
 

Alle Blicke richteten sich auf den Patienten in seinem Bett.
 

„Bro! Du bist wach!“ rief Scott aus.
 

Im selben Moment ertönte die erleichterte Stimme des Sheriffs:

„Junge! Gott sei Dank!“
 

Alle beide stürzten auf das Krankenbett zu, dicht gefolgt von Malia und Lydia.
 

„Ich dachte wirklich, wir hätten dich verloren!“ rief die erdbeerblonde Banshee aus und küsste Stiles auf die Stirn.
 

„Mensch, siehst du Kacke aus!“ stellte Malia fest und Peter knuffte Stiles nicht eben sanft in den Oberarm und sagte anerkennend:
 

„Gut gekämpft, Prinzessin! Ich wusste, du schaffst es!“
 

„Ich muss doch sehr bitten, meine Herrschaften!“ ertönte nun der strenge Ruf von Melissa McCall aus dem Hintergrund: „Alle weg von dem Patienten und raus hier! Ich muss Stiles erst einmal gründlich untersuchen und dann dürft ihr Wiedersehen feiern, ist das klar?“
 

Widerwillig zogen Freunde und Familie sich nach und nach zurück.
 

Dass Derek direkt nach Stiles Erwachen klammheimlich verschwunden war, hatte in dem Durcheinander niemand bemerkt.



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