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Coma-Boy and his pack

von

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Stiles – Ferne Stimmen

Das Rennen war zur zweiten Natur des Jungen geworden. Dies war nun sein Leben; er war die Beute und die Kreatur auf seinen Fersen der Jäger. Die Rollen waren verteilt, so war die Ordnung der Dinge.
 

Nur in ganz seltenen, schwachen Momenten dachte der Junge daran, aufzugeben und sich einfach fangen zu lassen, doch noch fürchtete er sich zu sehr vor dem, was dann kommen würde. Und es war nicht der Tod, vor dem er Angst hatte, es war das Sterben.

Er wusste, es würde fürchterlich werden!
 

Doch nun war da etwas Neues, was der Junge beinahe noch mehr fürchtete, als seinen Verfolger und das waren diese Stimmen! Noch waren sie zu weit weg, um sie wirklich zu verstehen. Das einzige was der Junge heraushören konnte, war immer wieder dieses eine Wort, dieses verdammte Wort, an dessen Bedeutung er sich partout nicht erinnern konnte, von dem er jedoch genau wusste, dass es wichtig war:

Stiles!
 

Woher der Junge wusste, dass die Stimmen böse waren?

Sie waren schmeichelnd, liebevoll, sanft und freundlich!

Aber Freundlichkeit gab es in seiner Welt nicht, also war dies der Beweis, dass jene Personen, die da redeten ihn täuschten und in Wirklichkeit etwas Furchtbares mit ihm vorhaben mussten; etwas das grauenerregender war als der Tod selbst.
 

Und so rannte der Junge nun ebenso vor ihnen davon, wie vor seinem Jäger, halb blind vor Angst, immer weiter durch das ewige Halbdunkel des versteinerten Waldes, ganz gleich wie er schöpft er inzwischen war und wie sehr seine Knochen und Muskeln schmerzten.
 

Bloß einmal ließ der Junge sich doch ganz kurz ablenken, denn eine diese Stimmen klang einen Moment lang so verführerisch und vertraut, dass er ihr beinahe vertraute.

Er achtete nur eine Sekunde lang nicht auf den Weg und dann war da diese Baumwurzel. Er schlug der Länge nach hin und ein reißender Schmerz schoss von seinem Fuß aus, das gesamte Bein hinauf und ließ ihn Sterne sehen.
 

Fluchend und keuchend versuchte der Junge sich aufzurichten, doch es schmerzte so wahnsinnig, also hielt er einen Moment lang inne und versuchte wieder ein wenig zu sich zu kommen.
 

Er lauschte.

Da war das Geräusch seines rasenden Herzens und seines pfeifenden Atems. Dann das Heulen des Windes hoch über ihm in den Baumwipfeln. Die Stimmen waren in diesem Moment vollständig verstummt, doch der Junge hörte etwas anderes, etwas dass ihn zu Tode ängstigte und das waren die Schritte seines Widersachers, welche bereits ganz nah waren.
 

Und dann sah er ihn.

Er hatte eine menschenähnliche Gestalt und war dennoch weit davon entfernt, ein Mensch zu sein. Er hatte eine tiefschwarze, ledrige Echsenhaut, große, schwarze, ölig glänzende Augen, mächtige, messerscharfe Krallen an Händen und Füßen und ein ganzes Maul voll von den gewaltigsten Reißzähnen.

Dem feindlichen Wesen entströmte ein furchtbarer Gestank nach Fäulnis und Tod.

Der Junge stieß eine Schrei des Entsetzens aus, rappelte sich auf, doch da war es bereits zu spät. Die Klauen des Monsters bohrten sich tief und schmerzhaft in Brust und Bauch des Jungen und die Kiefer des Ungeheuers klappten auf und zu, in dem Versuch, sich etwas von dem rosigen, zarten Fleisch seines Opfers zu schnappen.
 

Doch noch war der Junge nicht vollkommen am Ende. Er ignorierte seinen Schmerz und seine Furcht in diesem Moment und er kämpfte! Er schlug um sich und hielt sich das Maul mit den mörderischen Fängen mit Händen und Füßen vom Leib.

Die Kämpfenden gingen zu Boden, rangen miteinander und mit einem Mal erkannte der Junge die einzige verwundbare Stelle seines Gegners. Blitzschnell holte er aus und stach dem Wesen mit seinen Fingern mit aller Kraft in die riesigen, tintenschwarzen Augen.
 

Das Monster heulte auf vor Schmerz und zog seine Klauen aus dem Fleisch des Jungen, um seine seine verletzten Sehorgane schützend mit den eigenen Händen zu bedecken.
 

Der Junge war frei!
 

Selbst schwer verletzt rappelte er sich, dennoch auf und rannte wieder.

Für diesen Moment hatte er es geschafft, auch wenn er irgendwie bereits wusste, dass sein Feind sich rasch erholen und die Jagd dann weiter gehen würde.
 

Doch etwas war eigenartig? Der Junge spürte ganz plötzlich gar keine Schmerzen mehr. Immer noch rennend, nahm er sich kurz die Zeit, seine Wunden zu inspizieren. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass unter seinem zerfetzten, blutgetränkten Shirt bereits jetzt schon wieder alles verheilt und vernarbt war.
 

Wie war das möglich?



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