Zum Inhalt der Seite

Crack!Pairing Bingo

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schatten der Vergangenheit [Zoltan & Ves]

Ves läuft bibbernd die wenigen Stufen nahe der Eiche hinauf, die hier trutzig ihrem eigenen Untergang entgegenfiebert. Der Baum ist mächtig genug, um in den warmen Monaten fast dem gesamten unteren Innenhof Schatten zu spenden. Doch hier oben, in den nördlichsten Ausläufern der Blauen Berge, verlieren die Bäume schon im Spätsommer ihr Blätterkleid. Laubhaufen liegen am Eichenstamm, einige Blätter wirbelt der Wind wieder in den Hof zurück. Ein einzelner Rabe sitzt auf dem unteren Ast und beobachtet Ves. Sie sieht zu dem Vogel hoch.

Täuscht sich die adrette Blondine, oder hat er tatsächlich einen weißen Fleck auf dem Bauch? Nach einigen Augenblicken zuckt sie mit den Schultern und geht weiter. Die Sonne schaut zwischen Wolken und Bergspitzen hindurch, schnell wird sie hinter dem Gebirge verschwunden sein. Wird Zeit, dass Ves einen wärmeren Ort aufsucht. Sie geht durch das mächtige Holztor und betritt den zentralen Innenhof. Hier war niemand zu sehen.

Vor einigen Tagen war sie mit dem Befehlshaber der Temerischen Freischärler, Vernon Roche, hier angekommen. Die schiere Größe der Anlage hatte ihr Respekt eingeflößt. Vesemir, der hier der Hausherr war, hatte sie herumgeführt.

Inzwischen kennt Ves die wichtigsten Wege. Sie überquert den Innenhof und setzt gerade den rechten Fuß auf die erste Stufe zum Eingang der Zitadelle, als ihr jemand zu pfeift. Sie hält inne und schaut sich um. Der kleine Zwerg, der einen Tag nach ihnen mit einem großen Wagen hier angekommen war, kommt auf sie zu. Ves sieht ihn abschätzig an. Der Zwerg hingegen strahlt über sein ganzes, faltiges Gesicht. Die für Zwerge typische Knollennase ist bei ihm besonders auffällig.

„Wohin des Weges?“, fragt er.

„Dahin, wo es nicht so kalt ist“, sagt sie und wendet sich von ihm ab.

„Gut, da komm ich doch gleich mit“, sagt er und folgt ihr.

Ves seufzte.

„Ich hab hüben wie drüben einige Mauersegmente ausgebessert. Jetzt friert mir der Arsch ab“, erzählt er ungeniert.

Ves schweigt. Der Zwerg läuft an ihr vorbei, um die Tür zur Zitadelle zu öffnen.

‚Will er Aufmerksamkeit heucheln‘, wundert sie sich.

Er grinst sie an. Ves geht mit ausdrucksloser Mine an ihm vorbei bis zur großen Halle. Dort sieht sie sich um. Der Zwerg tritt hörbar neben sie und mustert ebenfalls die Szenerie.

„Scheint niemand hier zu sein“, stellt er fest. 

Ves nickt.

„Wollen wir uns ein oder zwei Schlückchen Mahakamer Met am Kamin gönnen?“, fragt er.

„Auf keinen Fall!“

Die Blondine braust davon. Sie hört noch ein „He, jetzt warte doch mal!“, und eiliges Fußgetrappel hinter sich. Ignoriert es und geht zur hinteren Seite der Halle. Auch hier hält sich niemand auf. Ves brummt missbilligend.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht beleidigen“, sagt der Zwerg, der sie eingeholt hatte.

Ves seufzt.

„Hab ich was falsch gemacht?“

Sie schüttelt den Kopf.

„Was ist dann mit dir los?“

„Ich frag mich, wo alle sind.“

Ausweichen scheint ihr die bessere Lösung zu sein. Vielleicht lässt der Zwerg dann von seinem gehaltvollen Vorschlag ab. Der Anderling muss nicht wissen, dass sie nur sehr wenig Alkohol verträgt. 

Sie stockt. Hat sie ihn gerade tatsächlich mit der abwertenden Bezeichnung der Menschen für Zwerge, Elfen und alle anderen, nichtmenschlichen Spezies bedacht? Das war ihr noch nie passiert. Trotz der Erfahrungen, die sie als junge Frau machte, der Vernichtung ihres Dorfes durch die Scoia’tael und ihre jahrelange Gefangenschaft, war sie üblicherweise bedachter im Umgang mit Zwergen oder Elfen.

Der Zwerg neben ihr sah sie abschätzig an.

„Entschuldige, ich glaub‘, ich hab deinen Namen vergessen“, erklärt sie.

Sein breites Grinsen kehrte zurück.

„Ach, halb so wild! Ich bin Zoltan Chivay, für Freunde einfach nur Zoltan!“, erwidert er.

„Ves.“

„Ves? Und wie weiter?“

„Einfach nur Ves.“

Zoltan grinst. Ein schüchternes Lächeln huscht auf Ves‘ Lippen und sie geben sich die Hände.

„Also, wo wir das nun geklärt hätten, wollen wir’s uns nicht doch vor dem Kamin gemütlich machen?“

Ves verdreht innerlich die Augen. Er lässt sich nicht von seinem Met abbringen. Widerwillig nickt sie. Zoltan strahlt über das ganze Gesicht.

„Schieb schon mal zwei bequeme Stühle vor den Kamin, ich geh mal den Met holen“, wies er sie an und flitzte los. Seine schweren Schritte hallen über den Boden, als er um die Ecke saust. Sie sieht ihn auf der anderen Seite des Kamins durch die Küche huschen, ehe Zoltan durch die Tür verschwindet.

‚Ich sollte ihn vielleicht fragen, wo er sein Zimmer hat‘, überlegt sie. ‚Und ihn vorher bitten, mich ins Bett zu bringen, wenn ich zu betrunken bin ... Hoffentlich kommt nicht der Hauptmann vorbei ...‘

Ves sieht sich um. Die Ecke der Halle, in der sie steht, wird als Essbereich genutzt. Die vergangenen Tage hatten sich hier mal größere, mal kleinere Gruppen zu den Mahlzeiten versammelt. Wobei ihr Vorgesetzter stets darauf geachtet hatte, weder dem Zwerg, noch dem Hexer aus Guleta zu begegnen. Der jungen Frau war es einerlei, wem sie beim Essen begegnete. Nur der eine Hexer mit den kurzen dunklen Haaren hatte sie gestört. Wie er sie ansah.

„Was ist denn das?“, sagt jemand hinter ihr.

Ves zuckt zusammen und dreht sich um. Zoltan steht dort mit zwei Flaschen und sieht sie an, sein Ausdruck besorgt.

„Ist alles gut?“

„Ja ja, natürlich. Ich war nur in Gedanken.“

Ves beeilt sich, einen Stuhl vor den Kamin zu ziehen. Der Zwerg stellt die Flaschen auf den Boden ab und hilft ihr.

„Möchtest du vielleicht über das reden, was dich bedrückt?“

Die Blondine schüttelt den Kopf. Sie hebt die Flaschen vom Boden auf, während Zoltan einen zweiten Stuhl zu dem ersten stellt. Ves liest das Etikett, seufzt dann.

„Zwergisch ist nicht meine Sache ...“, meint sie.

„Ich kann es dir beibringen, wenn du willst.“

Zoltan klingt sofort wieder begeistert. Sie hat Mühe, mit seinen plötzlichen Gefühlsumschwüngen mitzukommen. Er geht zu dem großen Esstisch hinüber. Ves nutzt die Gelegenheit, um eine der Flaschen zu entkorken und an dem Gebräu zu riechen. Sie verzieht das Gesicht. Selbst in den Augen brannte ihr der Met.

„Hast du nicht vielleicht doch etwas mit weniger Prozent?“, fragt sie den Zwerg. „Ich vertrag eigentlich keinen Alkohol.“

Zoltan sieht sie mit seinen dunkelbraunen Augen an. Er stellt zwei geschnitzte Krüge auf einen der Stühle.

„Ich weiß genau, was du brauchst!“, sagt er und verschwindet erneut.

Ves sieht ihm verblüfft hinterher. Sie beschließt, es in der Abwesenheit des Zwergs darauf ankommen zu lassen. Mutig schenkt sie sich einen der Krüge zu einem Viertel mit Mahakamer Met voll. Sie stellt die geöffnete Flasche gerade wieder ab, als Zoltan zurückkehrt. Vorsichtig riecht sie noch einmal an dem Alkohol.

„Also ...!“, echauffiert sich der Zwerg. „Ich hab dir jetzt extra den Kriek geholt!“

„Ich kann ihn ja wenigstens einmal probieren“, sagt Ves. „Der Höflichkeit halber.“

„Aber kipp mir hier nicht um. Dein Hauptmann reist mir sonst den Kopf ab.“

Zoltan grinst, stellt drei Flaschen Kirschbier ab und schnappt sich seinen eigenen Krug. Ves schenkte ihm ein und gemeinsam nehmen sie Platz. Der Zwerg hebt einen Moment später den Krug.

„Auf Ciri!“

Die Blondine zögert kurz, folgt dann seinem Beispiel. Obwohl sie die sagenumwobene Ciri bisher noch nicht kennt.

„Auf Ciri.“

Ves trinkt und verschluckt sich. Sie fängt fürchterlich zu husten an, während Zoltan neben ihr auf seinem Stuhl zusammenzuckt. Er erschrickt sich so sehr, dass er seinen Krug Mahakamer Met fallen lässt. Der Inhalt ergießt sich auf seine Hose und den Boden, der Holzkrug klackert fröhlich auf den Steinplatten. Die Blondine braucht einige Momente, um sich wieder zu beruhigen. Der Zwerg kratzt sich verlegen am Hinterkopf, als es ihr besser geht.

„Entschuldige ...“

„Warum entschuldigst du dich?“, fragt Zoltan. „Mir sollte es leidtun, dass ich dich nicht vorher gewarnt habe, wie stark er ist.“

Ves hustet noch einmal, reicht ihm dann ihren Krug. Der Zwerg grinst und nimmt einen großen Schluck. Ves hat das Gefühl, dass er den verbliebenen Inhalt in einem Zug leert. Als er fertig ist, hält Zoltan den Krug bedächtig an seinen Bauch gedrückt. Seine Mine wirkt zufrieden.

„Das tut gut. Nach einem langen, harten Arbeitstag gönn‘ ich mir gern ein Schlückchen.“

Die Blondine nickt zustimmend.

„Hast du ganz alleine gearbeitet?“, möchte sie wissen.

„Eigentlich sollte Lambert mir helfen. Aber er hat mehr kaputt gemacht, als repariert. Ich hab ihn weggeschickt.“

Ves‘ Gedanken klicken einmal, der Hexer mit den kurzen schwarzen Haaren.

„Oh. Das ist natürlich ärgerlich. Und bist du wenigstens noch fertig geworden?“

„Nah, ich muss morgen noch mal ran. Aber hier oben im Gebirge wird es um diese Jahreszeit schon so früh dunkel, dass man nicht lange am Tag arbeiten kann.“

Ves nickt erneut, räuspert sich. Zoltan schiebt ihr mit seinem Fuß eine Flasche Kirschbier zu. Sie lächelt entschuldigend, steht auf und legt einige Holzscheite ins Kaminfeuer. Das Bier greift sie sich auf dem Rückweg.

„Und kennst du Geralt und Ciri schon lange?“, fragt sie dann.

Ves beobachtet, wie der Zwerg Luft holt.
 

~
 

„Aber genug von mir“, beendet Zoltan seine Geschichte. „Wie steht’s mit dir?“

Ves ignoriert ihn. Ihre glasigen Augen fixieren einen Punkt hinter ihm.

„Du meine Güte, sie verträgt ja wirklich nichts“, brummt Zoltan und schielt zu den drei Flaschen Kriek, die auf dem Boden vor der Blondine verteilt liegen.

Er greift nach einer der Metflaschen, die neben ihm auf den Boden stehen, will sich erneut einschenken. Nichts kommt aus der Flasche. Der Zwerg stellt sie wieder ab und greift nach der anderen.

„Auch leer!“, stellt er enttäuscht fest.

„Häh?“

Zoltan sieht auf.

„Na? Wieder wach?“

„Wo bin isch?“, nuschelt Ves.

„... In Kaer Morhen?“

Sie mustert den Zwerg verwirrt.

„Oh!“, meint sie dann. „Hab isch etwa getrunk‘n?“

Zoltan muss sich zusammenreißen, um nicht zu lachen.

„Nur ein bisschen“, sagt er.

„Oh ...“

Ves‘ Erinnerungsvermögen kommt langsam zurück.

„Wo war‘n wi‘ gerade?“

„Ich habe dir erzählt, wie ich Geralt und Ciri kennen gelernt habe.“

Sie sieht ihn an, kann sich nicht daran erinnern, eine solche Geschichte gehört zu haben.

„En‘schuldige ...“, piepst sie kleinlaut.

„Jetzt bist du mir was schuldig, meine Liebe!“

„Un‘ was?“

Zoltan überlegt, plötzlich hellt sich sein Gesicht auf. Ves ahnt an dieser Stelle bereits Schlimmes.

„Wieso erzählst du mir nicht, wie es dich in Roches Einheit verschlagen hat?“, schlägt er vor. „So’n junges Ding wie du bei so einer Männerbande? Die Geschichte würde mich schon sehr interessieren.“

Die Blondine verzieht das Gesicht. Insgeheim vermutet sie, dass es von Anfang an die Absicht des Zwerges war, sie betrunken zu machen. Um sie jetzt ausfragen zu können. Aber ihr ist klar, dass sie aus der Nummer nicht so schnell heraus kommt. Ves lässt die Schultern hängen und seufzt.

„Keine schöne Geschichte?“, hakt der Zwerg nach.

Sie schüttelt leicht den Kopf.

„Oh, du musst natürlich nicht erzählen, wenn du nicht willst.“

Ves schüttelt erneut den Kopf.

„Ähm ...“

„Is‘ siche‘ besser, wenn ich vielleich‘ ma‘ drüber rede.“

Ves rückt sich auf ihrem Stuhl zurecht, holt für Zoltans Geschmack ein bisschen zu theatralisch Luft und fängt an, völlig nüchtern ihre Geschichte zu erzählen:

„Ich war gerade 16 Lenze alt, wie man damals in meinem Dorf sagte. Die Gerste zeigte schon die ersten Ähren, das Wetter war bisher gut gewesen und meine Eltern zuversichtlich. Dann kamen sie.“

Zoltan erwidert zunächst nichts, wartet, ob sie weiter spricht. Einige Augenblicke später legt er den Kopf schief. Er bemerkt, dass Ves auf den Boden zwischen ihnen schaut.

„Wir hatten uns schon alle hingelegt“, fährt sie unvermittelt fort. „Ich höre noch heute meinen Paps schnarchen ... kurz darauf ...“

Erneut verfällt sie in Schweigen. Zoltan lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und faltet die Hände auf seinem Bauch. Er befürchtet, einzuschlafen, wenn die Blondine nicht zusammenhängender weiter erzählt.

„Es müssen mindestens 50 gewesen sein ... vor allem Elfen, aber auch einige ...“

Ves bricht erneut ab. Sie sieht Zoltan nicht an.

„... Zwerge“, beendet er ihren Satz.

Sie nickt schwach, atmet mehrmals bewusst die trockene Luft.

Dem Zwerg realisiert, dass es eine traurige Geschichte wird.

„Hör mal ... wir kennen uns kaum ... du musst mir die Geschichte wirklich nicht erzählen ...“, versucht er.

Sie schüttelt entschieden den Kopf.

„Sie haben sie alle niedergemetzelt, auf dem großen Platz vor der Taverne. Sogar eine Taverne gab es in meinem Dorf ...“, erzählt Ves weiter. „Erst zusammengetrieben, dann ...“

Zoltan beobachtet sie. Obwohl ihr die Erinnerungen noch sehr nahe zu gehen scheinen, hat sich Ves gut unter Kontrolle. Andere wären seiner Ansicht nach vermutlich schon längst in Tränen ausgebrochen. Aber die Blondine ist tapfer.

„Wie bist du entkommen?“, fragt der Zwerg.

Zoltan bemerkt ein Blitzen in Ves‘ Augen, bevor sie schnell wieder zu Boden blickt.

„Der Anführer ...“

„Er hat dich verschont?“

Der Zwerg ist überrascht. 

„Warum?“

Sie schüttelt den Kopf, schaut Zoltan wieder ins Gesicht, deutet auf ihren Kopf.

„Huh? Dein Kopf hat ihm gefallen?“

„Ich hatte damals noch lange Haare“, erklärt sie.

„Oh.“

Er versucht, sie sich jünger und mit einer langen blonden Haarmähne vorzustellen. Auch mit ihrer jetzigen Kurzhaarfrisur findet Zoltan sie hübsch für eine Menschenfrau. Damals muss sie eine Augenweide gewesen sein, der alle jungen Burschen nachstiegen.

„Und wie kamen die Temerier ins Spiel?“, erkundigt er sich, um vom Thema abzulenken.

„Roche hat mit seiner Einheit das Kommando ausgelöscht und mich befreit, aber erst einige Jahre später.“

„Einige Jahre später erst?!“, ruft Zoltan. „Himmel!“

Er springt von seinem Stuhl auf die Füße und schaut sie entsetzt an. Dabei kickt er eine seiner Metflaschen weg, sie schlittert unter den großen Esstisch und bleibt dort liegen. Ves sieht ihm erschrocken zu, dann verlegen zur Seite.

„Was ist?“

Er steht immer noch vor ihr.

„Es ist nicht so, dass es mir schlecht gegangen wäre in den Jahren meiner Gefangenschaft“, erklärt sie.

Zoltan schaut Ves überrascht an. Täuscht er sich, oder wird sie leicht rot um die Nase?

„Jedenfalls, so grausam die Scoia’tael zuvor mein Dorf niedermetzelten, so erbarmungslos sind die Blauen Streifen ihnen dann zu Leibe gerückt. Mich hätten sie dabei auch fast erwischt, aber Roche erkannte rechtzeitig, dass ich ein Mensch bin.“

Der Zwerg sieht sie schief an.

„Warst du denn nicht in einen Käfig gesperrt?“

Sie schüttelt kurz den Kopf.

„Warum nicht?“

Ihr steigt die Schamesröte ins Gesicht.

Der Zwerg braucht einige Momente, bis er ein verstehendes „Ah!“ von sich gibt. Ves sieht, wie er sich verlegen am Hinterkopf kratzt, dann die Arme verschränkt.

„Hast du ihn geliebt?“

„Damals ja.“

Zoltan kratzt sich an der rechten Wange und setzt sich wieder auf seinen Stuhl.

„Tut mir leid für dich.“

Sie schüttelt den Kopf.

„Es ist lange her. Ich mach mir da nichts vor. Es war am Ende nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder zu den Menschen zurückkehre.“

„Mhm. Jedenfalls verstehe ich jetzt, warum du zurückhaltender bist.“

Ves sieht ihn irritiert an.

„Wie meinst du das? Na ja, dein Hauptmann ist ab und zu ...“

„Er rümpft die Nase, wenn du vorbei gehst?“, hilft sie ihm.

„Ja, höflich ausgedrückt. Ich glaube, ab und zu will er auch Ausspucken, verkneift es sich aber. Du bist irgendwie komplett anders. Ich hatte ja gedacht, dass ihr von den ehemaligen Streifen irgendwie alle wie Roche seid.“

„Na ja, von der ursprünglichen Einheit sind kaum noch welche dabei, die meisten sind gefallen. Roche nimmt inzwischen fast jeden auf, der die nötigen Voraussetzungen mitbringt und sich uns anschließen will. Viele sind es indes nicht.“

Zoltan weiß nicht, was er darauf erwidern soll, also schweigt er.

„Jetzt kennst du meine Geschichte. Wir sind quitt“, sagt Ves.

Er nickt.

„Und gib mir nie wieder Alkohol!“, fügt sie ernst hinzu, ehe sie aufsteht. Zoltan blickt Ves verwundert an. Sie dreht sich um und geht, bleibt dann noch einmal stehen, um dem Zwerg ernst in seine braunen Augen zu blicken.

„Und erzähl Roche nicht, dass ich was mit dem Elfen hatte ... bitte.“
 

~ ENDE ~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vegetasan
2019-06-29T22:33:28+00:00 30.06.2019 00:33
Huhu,
das Pairing hast du doch super hinbekommen.
Eine nette kleine Geschichte für zwischendurch. Und mein Rabe ist scheinbar auch dabei <3
Sie liest sich gut, nur wenn Zoltan die Geschichte anfängt zu erzählen, hättest du vielleicht ein, zwei Sätze erzählen lassen können, ehe der SPrung kommt.

Aber gefällt mir gut!

gruß Chris


Zurück