Zum Inhalt der Seite

Summerrain

Trotz all den Wolken und dem Regen ... || Puppyshipping ||
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
HalliHallo!

Jaa, ich weiß, dass ich noch ein paar Geschichten offen habe ._. aber meine Konzentration und Kreativität reicht momentan nicht aus, um mich daran zu setzen. Einige sind dennoch nicht vergessen und werden weiter bearbeitet! Soviel kann ich Euch versprechen!

Kommen wir aber mal zu "Summerrain" - wieso habe ich die Geschichte angefangen?

Einmal für den Wettbewerb Es wird Sommer, den die Nahil gestartet hat :3 Ich überlege schon länger, was ich zu diesem Projekt starten möchte und habe denke ich, eine gant schicke Idee :3 - Aber vorneweg. Nach "Summerrain" wird es weitergehen. Die Geschichte selbst wird nur max 10 Kapitel haben (plus Prolog & Epilog) und sich ausschließlich um den Sommer drehen ;) (Wie im Wettbewerb gewünscht :D)

Doch anschließend wird eine neue Geschichte kommen - Name ist noch nicht entschieden, doch "Summerrain" könnte man als Vorgeschichte sehen - eine Entwicklung und wie die Beziehung angefangen hat ;)

Ich hoffe Ihr werdet ebenso Spaß wie ich haben :D
Und jetzt genießt mal den Prolog!
Das nächste Kapitel wird in 1-2 Wochen kommen :3

Eure Anja ♥ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
okay okay ... ich habe etwas länger für dieses Kapitel gebraucht ...
dass hatte mehrere Gründe ... zuerst einmal habe ich seit Anfang des Monats (ENDLICH!) einen neuen Job und muss mich bisschen einfinden D:
Und dann hab ich es geschafft, dass bereits fertige Kapitel einfach zu überschreiben ... hasse ich mich? Ja :)

Ich hoffe trotzdem dieses Kapitel gefällt euch :3 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Raintears ...

 

Prolog

 

Tränen bedeuten nicht,

dass man schwach ist,

sondern dass das Herz mehr fühlt,

als es verkraftet ...

 

„Du bist so nutzlos“, lallte mein Vater und gab mir eine schallende Ohrfeige. Ich biss die Zähne zusammen, als der Schmerz mich kurz schwindeln ließ. Stumm sah ich zu, wie der Alte von mir weg taumelte und mit einem Grunzen aufs Sofa fiel. Der Fernseher lief laut, irgendeine Nachrichtensendung, die mich nicht mal annähern interessierte. Vater schaute das eigentlich auch nicht wirklich, weil er in seinem Suff eh kaum was verstand.

 

Ich blieb nur einen kurzen Moment stehen, weil ich nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich lenken wollte, bevor ich langsam rückwärtsging und dann in meinem Zimmer verschwand. Schwer seufzend lehnte ich mich gegen die Tür und starrte ins Leere, während meine Wange brannte. Tränen wollten sich hervorkämpfen, doch ich biss mir auf die Unterlippe und schluckte sie runter.

 

Seit zwei Tagen waren Sommerferien und obwohl sich jeder normale Schüler darüber freuen sollte, hatte ich den Wunsch, wieder zur Schule zu gehen. Dann müsste ich zumindest nicht hier in dieser versifften Wohnung festsitzen und mich den Launen dieses besoffenen Alten hingeben. Dabei waren es nicht mal die Ohrfeigen und die Schläge in den Magen, die mir zu schaffen machten – es waren viel mehr seine Worte, die mich innerlich zerfraßen.

 

Du kannst nichts.

Willst du lieber gleich auf die Straße?

Na, jetzt weiß ich, wozu du zu gebrauchen bist … zu nichts!

 

Und das waren noch nette Worte. Seit Mutter ihn zusammen mit Serenity verlassen und mich bei ihm gelassen hatte, gab es nichts mehr, was den Penner aufrecht hielt. Am Anfang hatte ich noch versucht das Beste draus zu machen und ihn immer wieder aufgepäppelt, wenn es ihm dreckig ging. Bis er mir das erste Mal vor fünf Jahren die Faust ins Gesicht gerammt hatte. Er hatte mich beschimpft, angeschrien und bespuckt … und ich hatte es geschockt über mich ergehen lassen.

 

Seit dem half ich ihm nicht mehr. Wenn er trank, versuchte ich ihm aus dem Weg zu gehen. In der Schule klappte das am Besten, an Wochenenden versuchte ich mich bei Yugi oder Tristan zu verstecken und in den Ferien … in den jetzigen Ferien blieb mir nicht viel, wohin ich flüchten konnte. Yugi war zusammen mit Atemu – der nicht zurück in seine 3000 Jahre zurückliegende Zeit gereist war – nach Ägypten aufgebrochen, um die Wurzeln des ehemaligen Pharaos zu erkunden. Tea war in irgendeinem Tanz-Camp und Tristan hatte einen Ferienjob, bei dem er scheinbar seine Bald-Freundin getroffen hatte.

 

Und ich habe nichts

 

Ich hörte meinen Vater laut schnarchen, rieb mir das Gesicht und schnappte dann nach meiner Tasche, um leise aus dem Zimmer zu schleichen. Eine Minute länger in diesen schimmligen vier Wänden und ich würde mich in meinem Kissen ersticken. Nicht dass mein Alter das bemerken würde, wahrscheinlich würde ihn nicht mal der Geruch einer verwesenden Leiche stören, da er selbst manchmal wie eine stank.

 

Die Haustür quietschte laut, doch nach einer kurzen Schreckminute stellte ich erleichtert fest, dass der Besoffene sich nicht rührte und lautstark weiter schnarchte. Schnell schlüpfte ich aus der Wohnung, fuhr mir seufzend durch Haare und trabte dann das Treppenhaus hinunter. Wir wohnten im 4ten Stock des Mehrfamilienhauses und in einer Gegend, die ich nicht mal meinen Freunden zeigen wollte.  Sie alle dachten, ich lebte in einer normalen Gegend aber in einer so kleinen Wohnung, dass Besuch immer unmöglich war.

 

Sobald meine Füße den Asphalt berührten, begann ich zu rennen. Einfach weg, war mein Gedanke, als ich meine Wohngegend verließ und die richtige Stadt betrat. Domino City war vieles – belebt, ruhig, wild, entspannend … aber ebenso konnte es gewalttätig, unmenschlich und zermürbend sein. Und das ich gerade diese Seite dieser Stadt zu spüren bekam, war unfair – zumindest für mich.

 

Außer Atem und schwitzend, kam ich im Stadtpark an und ließ mich schwer auf eine der unzähligen Holzbanken fallen. Die Sonne stand bereits tief am Horizont, doch es wurde bereits sehr viel dunkler, weil der Himmel von grauen Wolken überzogen wurde. Ich legte den Kopf in den Nacken und sah dabei zu, wie die Dunkelheit immer mehr wurde und mir der Geruch von Regen in die Nase stieg.

 

Ich musste anfangen zu lächeln, als die ersten Tropfen meine Stirn trafen, bevor der richtige Fall begann. Um mich herum begann die Panik, als der Schauer immer schlimmer wurde. Eine Mutter mit zwei Kindern rannte Richtung Ausgang, auch wenn die Kleinen lachten und in die bereits entstehenden Pfützen sprangen.

 

Ich bemerkte meine Tränen erst, als sie mir salzig in den Mundwinkel liefen , während Schluchzer in meiner Brust bebten. Trotzdem schluckte ich jeden Laut runter, auch wenn ich bereits nach wenigen Minuten allein im Park war und mich niemand hören könnte. Stumm zu weinen erschien mir keine so große Schwäche, wie lautes Heulen und Geschluchze. Außerdem … wenn ich laut weinte, könnte man darauf kommen, dass ich wollte das man mich fand. Mich tröstete …

 

Aber das wird eh nicht passieren … aus dem Grund, weinte ich still und leise vor mich hin, während der Regen unablässig auf mich nieder prasselte.

 

¥©¥

 

„Wieso halten wir, Roland?“

„Es tut mir leid, Mister Kaiba, aber auf der Kreuzung gab es einen Unfall und wir müssen warten, bis die Polizei alles freigegeben hat.“

 

Missmutig verzog Seto das Gesicht, ließ das Trennungsfenster wieder hochfahren und sah aus den getönten Scheiben. Es schüttete wie aus Eimern, was seine Laune stark senkte. Eigentlich war er zum Abendessen mit Mokuba verabredet gewesen, doch wiedermal hatte die Firma ihm einen Strich durch die Rechnung gezogen und ihn mehr Zeit gekostet als erwartet. Jetzt war es fast neun Uhr und sein kleiner Bruder würde bald zu Bett gehen, doch Seto hoffte, ihm wenigstens vorher Gute Nacht zu wünschen. Zumindest, wenn sich dieser Stau nicht so lange hinzog.

 

Sie standen neben dem Stadtpark, so, dass Seto perfekt hinein sehen konnte und obwohl alles durch den Regen verschwommen und kaum zu erkennen war, war da dennoch diese Person auf einer Bank, die direkt am Eingang saß. Seto konnte nicht sehen wer es war – nicht dass es ihn interessieren sollte – doch er sah helles Haar die Frisur und kam ihm entfernt bekannt vor.

 

So wie dieser Junge da saß – und die Person war eindeutig männlich – erinnerte er ihn an einen begossenen … Pudel. Einen Köter. Ein Ruck ging durch seinen Körper. „Warten Sie hier, Roland.“

 

„Mister Kaiba?!“

 

Er ignorierte die Rufe seines Chauffeurs, öffnete die Wagentür und trat in den Regen hinaus. Innerhalb weniger Sekunden war er klatschnass, während er mit langen Schritten den Park betrat und zu der Person ging. Je näher er kam, desto mehr kam ihm der Junge bekannt vor, bis er ihn tatsächlich als den identifizierte, den er geglaubt hatte.

 

„Wheeler?! Wieso sitzt bei diesem beschissenen Wetter hier draußen? Hat der Köter seine Hundehütte verloren oder was?“, fragte er mit einem verächtlichen Unterton, doch auf eine Erwiderung wartete er vergeblich. „Was ist? Ist dir das Gebell ausgegangen, Whe-“, die restlichen Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als der Blonde endlich den Kopf hob und ihn mit so leerem Blick ansah, dass Seto eine Gänsehaut über den Rücken lief. Tränen liefen in einem stummen Bach die blassen Wangen hinab, während das blonde Haar dunkler als üblich am Kopf klebte.

 

Alles an Wheeler wirkte wie leer gesaugt. Da war kein Feuer, dass ihm entgegensprang, kein frecher Spruch der ihn einerseits erzürnte, ihn aber ebenso anstachelte. Da war bloß Leere … und Angst. Er konnte Angst in dem leeren Blick des Köters erkennen und selbst als er sich vorbeugte, machte der Blonde keine Anstalten, ihn zu erkennen.

 

„Wheeler. Sieh mich an, Wheeler“, er sprach langsam und deutlich und umfasste die rechte Schulter seines Gegenübers, doch gerade das, schien einen Schalter umzulegen. Die braunen Augen flackerten kurz, während Erkennen in seinem Blick aufblitzte, bevor sein Blick sich verklärte und er sie so stark verdrehte, dass das Weiße abstrakt hervortrat. Seto konnte ihn nur auffangen, während Wheeler zittern und völlig unterkühlt in seinen Armen zusammenbrach.

 

Wie lange sitzt er schon in diesem beschissenen Wetter?!

 

Eins war Seto sofort klar: Er würde definitiv Antworten verlangen. Doch zuerst musste er den Köter aus diesem Sauwetter schaffen, bevor er sich eine Lungenentzündung holte – wenn es dafür nicht sogar schon zu spät war. Roland hielt ihm bereits die Hintertür auf, sparte es sich jedoch, ihm den Regenschirm über zuhalten, nasser als jetzt konnte er nicht werden.

 

Die Kreuzung war zum Glück endlich wieder frei, als Seto den Blonden auf der Rückbank hinlegte und sich ihm gegenübersetzte. Der Wagen musste anschließend in die Reinigung, aber das war kaum der Rede wert, während er den Köter betrachtete, der selbst in seiner Bewusstlosigkeit nicht aufhörte zu weinen. Das Wimmern dass er ab und zu ausstieß, erinnerte ihn an einen getretenen Welpen und der Wunsch, jemanden die Fresse zu polieren, ließ Setos Faust kribbeln.

Er würde herausfinden, wer so einem Sturkopf wie Wheeler eine so schreckliche Angst machte, dass jener statt zurückzubeißen, seelisch zusammenbrach. Und dann würde diese Person bluten.

Wake up ...

Wake Up

 

Aufwachen ist die beste Art,

seine Träume wahr werden zu lassen.

 

Mit einem leisen Stöhnen kam ich langsam wieder zu mir. Das kalte, klamme Gefühl des Regens war einer molligen Wärme gewichen, die mich wie eine Decke umarmte. Als ich mich leicht bewegte, bemerkte ich erst, das ich tatsächlich zudeckt in einem Bett lag. Panik wallte in mir auf, als ich daran dachte wo ich sein könnte. Eigentlich gab es nur zwei Möglichkeiten:

Die Schlimmste wäre, dass ich wieder Zuhause war. Doch dagegen sprach die Wärme, die mich umwickelt hatte – in diesen schimmligen vier Wänden würde ich mich niemals wohl fühlen. Das zweitschlimmste wäre das Krankenhaus und das wäre eigentlich sogar das logischste, denn keiner der mich in diesem Mistwetter fand, würde wissen, wo ich lebte oder wer ich war. Die erste normale Handlung wäre, mich in ein Krankenhaus zu bringen.

 

Die Angst davor, in einem zu sein, ließ mich hektisch atmen, doch ich traute mich nicht, die Augen zu öffnen. Sobald ich mich dieser Realität stellen musste, würde ich zurück müssen. Zurück zu meinem Erzeuger und zurück in diese Wohnung. Ich schreckte zusammen, als eine Tür sich öffnete und dann leise Schritte bis zu mir ans Bett führten. Ich hielt die Augen so entspannt ich konnte zu und rechnete mit einer routinierten Untersuchung, doch als sich jemand zu mir auf die Bettkante setzte, konnte ich nicht verhindern die Stirn zu runzeln.

 

„Mach die Augen auf, Wheeler. Ich weiß das du wach bist.“

 

Ich zuckte heftig zusammen und riss die Augen auf, bei der tiefen kalten Stimme, die mich selbst in meine Träume verfolgte. „Kaiba?!“, entfuhr es mir und ich wollte mich aufsetzen, doch mehr als ein heftiges Stöhnen als Schwindel mich erfasste, bekam ich nicht hin. Ich hielt mir den Kopf und sank zurück in die weichen Kissen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich weder bei mir Zuhause noch im Krankenhaus war. Dieses Zimmer war viel zu edel eingerichtet, als dass es als öffentliches Patientenzimmer durchgehen konnte. Ich bin bei Kaiba …

 

Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte und sah meinen alten Schulkammeraden an. Wobei … waren wir das jemals? Schulkammeraden? Schulkollegen … oder eher Schulfeinde. Das käme eher hin, auch wenn ich mir was anderes gewünscht hätte. Das gehört hier nicht her, Wheeler! Ich vermied es, die Gedanken abzuschütteln – Kaiba hielt mich vermutlich schon für eine verlauste Töle, da musste er nicht noch denken, ich wäre geistig verrückt. Wenn es das nicht bereits denkt.

 

„Also, Wheeler. Wieso?“

„Hä … wieso was?“

 

Ich runzelte die Stirn bei seiner Frage und fasste mir im selben Moment an den Hals. Meine Stimme klang viel kratziger, als nach meinem ersten Ausruf und erst jetzt bemerkte ich, wie trocken er war. Ich konnte nicht mal sagen, wann ich das letzte Mal richtig gegessen oder getrunken hatte. Überrascht blinzelte ich, als Kaiba tatsächlich ein Glas Wasser mit einem metallenen Strohhalm in den Händen hielt und ihn mir reichte. Ich brauchte geschlagene drei Minuten, bis ich mich in eine sitzende Position kämpfen konnte, da mein Kreislauf scheinbar den Geist aufgegeben hatte. Entweder das oder ich war innerhalb weniger Stunden um achtzig Jahre gealtert.

 

„Danke“, murmelte ich undeutlich, als ich das Glas mit zitternden Fingern nahm und anfing am Strohhalm zu nuckeln. Das Wasser war nicht eiskalt, eher zimmerwarm, wofür ich dankbar war. Meine Kehle fühlte sich so wund an, dass kaltes Wasser vermutlich alles schlimmer gemacht hätte.

 

„Ich erwarte immer noch eine Antwort, Köter“, sagte Kaiba und riss mich aus meinem dämmrigen Trinksaugen. Gerade so konnte ich verhindern, dass ich mich verschluckte und sah auf die Bettdecke. Das Glas sank zwischen meinen Beinen auf die Matratze und ich blickte in die verschwommene Reflexion. Ich konnte Kaiba unmöglich erzählen was passiert war. Das ging einfach nicht. Aber jede andere Lüge hätte er enttarnt – eine halbausgedachte Geschichte ging ebenso nicht. Yugi, Tristan oder einen meiner anderen Freund hätte ich damit vielleicht überzeugen können … aber Kaiba nicht. Dieser Penner war viel zu schlau – leider.

 

„Wheeler.“

„Ich mag … den Regen.“

 

Ich wollte mich verbal selbst verprügeln. Ich MAG den Regen?! Was besseres fiel mir nicht ein? Kein Wunder dass alle Lehrer und auch Kaiba mich für dumm hielt. Und mein Vater. Den sollte ich nicht vergessen. Bittere Galle stieg in mir auf, als ich an seine Ohrfeige dachte und seine lallenden, undeutlichen Worte. Jedes davon schnitt mir tiefer ins Fleisch. Würden Worte Narben hinterlassen, würde die ganze Welt sie sehen können.

 

„Du magst den Regen also? Hast du mich deshalb nicht erkannt, als ich dich angesprochen habe? Hast du deshalb in einem halb verwahrlosten Zustand auf dieser Parkbank gesessen und geweint? Bist du deshalb in meinen Armen zusammen gebrochen, als ich deine Schulter berührt hab? Weil du den Regen … magst?“

 

Meine Augen weiteten sich bei jedem seiner Worte. Angesprochen? Geweint? In seinen Armen … zusammen … gebrochen … Ich öffnete den Mund, um irgendwas zu sagen. Irgendeine Erklärung, die ich mir vermutlich nicht mal selbst glauben konnte. Doch das einzige was heraus kam, war ein Schluchzen. Tränen liefen mir wieder über das Gesicht und tropften auf die Bettdecke und in Glas. Ich schlug mir eine Hand auf den Mund, um das Geräusch zu dämpfen aber das war genauso sinnvoll, wie blutend vor einem Hai davon zuschwimmen. Kaiba hatte meine offene Wunde gesehen und er würde darin herum bohren, bis ich nichts mehr konnte, als zu wimmern.

 

Wieso hab ich mich in so einen kaltherzigen Mann ver-

Meine Gedanken brachen ab, wie eine Verbindung die plötzlich gekappt wurde. Ich starrte mit aufgerissenen Augen auf meine Hand, die das Glas umklammert hielt, während ich mir die andere auf den Mund presste. Die warmen, langen Finger von Kaiba strichen durch mein zotteliges Haar und strichen es mir von der Stirn, dann wanderten sie zu meinem Nacken und kraulten mich da. Ich bekam die ganze Situation nicht richtig zu fassen, doch meine Augen schlossen sich, bei dem wolligen Gefühl, dass sich ausbreitete.

 

Die Tränen wollten trotzdem nicht aufhören zu fließen. Der Schmerz bereitete sich  aus und musste raus, wie ein Damm der gebrochen war und all das Wasser nun herausdonnern ließ. Wie lange ich jedoch weinte und Kaiba meinen Nacken streichelte, konnte ich nicht sagen. Als ich endlich wieder ruhiger wurde, reichte er mir ein Taschentuch und wartete bis ich mir die Nase geschnäuzt und die Tränen weggewischt hatte. Ich nahm das Glas wieder an mich, dass Kaiba mir in meiner Heulattacke wohl abgenommen hatte und trank wieder ein paar Schlucke.

 

„Schlaf noch etwas, Hündchen. Aber wir reden noch“, ich traute mich nicht zu widersprechen und brachte nicht mal die Kraft auf, mich dem Hundevergleich entgegen zu stellen. All meine Energie schien irgendwie komplett aufgebraucht, da klang Schlaf wirklich verlockend. Ich legte mich wieder hin und sah überraschte Kaiba an, als jener mir die Decke bis zum Kinn hochschob und mir anschließend nochmal durchs Haar strich.

 

„Schlaf.“

Ich war tatsächlich gehorsam und schloss die Augen, während ich spürte wie Kaiba sitzen blieb. Seine Anwesenheit beruhigte mich viel mehr, als ich zugeben wollte und war schließlich auch der Grund, wieso ich mit einem leisen Seufzen endgültig wegdriftete.

 

-_-

 

Seto verließ das Gästezimmer in dem Wheeler schlief erst, als er sich sicher war, das jener tief und fest schlief. Er war skeptisch gewesen, ob der Köter wirklich im Bett geblieben wäre, wenn er eher hinaus gegangen wäre. Außerdem war die Sorge um den Blonden wirklich größer, als er es sich in Wahrheit eingestehen wollte. Das ausgerechnet der sture, laute und unfreundliche Joey Wheeler mal weinend auf seinem Gästezimmerbett zusammenbrechen und weinen würde, hätte der CEO niemals für möglich gehalten.

 

Für ihn stand eindeutig fest, dass da viel mehr schief gelaufen war, als Wheeler versuchte zu überspielen. Außerdem war Seto sehr wohl aufgefallen, dass die rechte Wange seine Gegenüber angeschwollen gewesen war. Nicht sehr doll, jedoch deutlich genug und er hatte sowas schon oft an sich selbst beobachten können. Gozaburo Kaiba war nie ein liebender Zieh-Vater gewesen, hatte ihm in seiner Kindheit oftmals eine Ohrfeige verpasst.

 

Eine normale Prügelei ist das auch nicht gewesen. Der blonde Köter war dafür bekannt, dass er – vor allem vor seiner Freundschaft mit Muto – sich gerne mal mit anderen halbstarken Jungs geprügelt hatte. Doch dann wären da mehr Blessuren gewesen und wenn Seto ehrlich mit sich war; so eine einfache Prügelei hätte den Blonden niemals so verstört.

 

Er betrat das Esszimmer und sah zu seinem kleinen Bruder, der sofort in seine Richtung sah und dann leicht enttäuscht wirkte. Eigentlich hatte er vorgehabt, Wheeler zum Abendessen runter zu holen, doch allein die Tatsache das dieser sich nicht mal von allein richtig aufsetzen konnte, war mehr als aufschlussreich gewesen. Er würde seinen Hausarzt nach dem Essen zum Köter schicken und ihn durchchecken lassen; persönlich vermutete er eine Lungenentzündung oder zumindest die Vorboten davon. Selbst im Sommer war es nicht gesund, in starkem Regen, nachts auf einer Parkbank herum zu sitzen.

„Wheeler schläft wieder. Nach dem Essen kannst du zusammen mit Doktor Kiran zu ihm gehen. Aber vermeide es, dich anzustecken.“

 

Sein Blick war mahnend, doch Mokuba strahlte bloß und nickte wie ein Wackeldackel, bevor er sich auf sein Essen stürzte und ihm gleichzeitig von seinem Schultag erzählte. Er hörte ihm mit halbem Ohr zu, während er nach neuen E-Mail-Eingängen sah und sie nach Wichtigkeit scannte. Zufrieden stellte er fest, dass viele Dinge sich auf den nächsten Tag verschieben lassen konnten, so blieb ihm ein wenig Zeit, die er mit seinem kleinen Bruder verbringen konnte.

 

Jetzt da Sommerferien war, blieb Mokuba die meiste Zeit zuhause, auch wenn er bereits ein paar Verabredungen vereinbart hatte und ihn schon angebettelt hatte, ein paar Tage Strand und Kaiba-Land einzuplanen. Seto hatte gleich gesagt, dass er nichts versprechen konnte, doch insgeheim war bereits alles geplant und reserviert worden. Die Zeit mit seinem kleinen Bruder wollte er sich nicht nehmen lassen – nicht mal von seiner eigenen Firma.

 

Und für dich überlegen wir uns auch was, Hündchen.

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neko20
2019-09-16T16:45:59+00:00 16.09.2019 18:45
Eine schöne FF!
Die Idee und dein Schreibstil gefallen mir sehr gut.
Seto macht sich mehr Sorgen um Katsuya als er zugeben will.
Bin sehr gespannt wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Von:  _Seto_Kaiba_
2019-09-15T21:10:36+00:00 15.09.2019 23:10
Yaaaaaaaaay .........
Es geht weiter.... *-*
Dein schreibstil gefällt mir sehr...... richtig fesselnd.....
Bitte schteib weiter so
:-)
Von:  CharlieBlade1901
2019-09-15T20:24:56+00:00 15.09.2019 22:24
Ich Fall vom Glauben ab.

Charlie: „Kaiba du hast Emotionen. Das ist...ne echte Leistung.“
Kaiba: „Du tust gerade so als sei ich ein emotionsloses Monster!“
Charlie: „Das hast du jetzt gesagt. Aber ja genau dafür halt ich dich.“
Von:  lenne87
2019-07-11T19:02:16+00:00 11.07.2019 21:02
Das ist ein echt guter Einstieg in die Geschichte, ich hoffe auf weitere Kapitel. Mal sehen was du aus dem ungleichem Paar zaubern willst ich bin gespannt
Von:  kuschelmietz
2019-07-06T20:14:50+00:00 06.07.2019 22:14
Das hast du mega gut geschrieben. Ich bin gespannt wie es weiter geht. :D
Von:  CharlieBlade1901
2019-06-15T06:13:02+00:00 15.06.2019 08:13
Wow das verspricht spannend zu werden. Ich will mehr. Schreib schnell weiter
Von:  Lunakaiba
2019-06-14T22:15:38+00:00 15.06.2019 00:15
Hammer ich hoffe es geht schnell weiter
Von:  Arya-Gendry
2019-06-11T21:32:39+00:00 11.06.2019 23:32
Hi^^
Ist schonmal ein super Anfang. Joey tut einen echt leid bei so einen Vater und bei denn Worten die er zu hören bekommt Wörter können oft mehr weh tun als Schläge. Aber nun wird es ihn mit Sezo besser gehen. Auch wenn es nicht einfach werden wird.
LG.


Zurück