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Süßer Duft und Raue See

(arbeitstitel)
von

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Was verlangte die kleine Frau mit den Schlappohren da gerade von ihm?

Wollte sie wirklich ein Herz?

"Ich glaube ich verstehe nicht."

Genervt schüttelte die Frau den Kopf. "Mir fehlt das frische Herz eines verliebten."

"Und ich soll dir das besorgen?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Es muss frisch sein. Höchstens zwei Stunden alt."

"Was?", langsam dämmerte es ihm.

"Was ist daran so schwer zu verstehen?"

Dazai knurrte leise. "Sie will dass du einem verliebten Gockel das Herz heraus schneidest und damit sie es noch weiterverarbeiten kann, darf es höchstens zwei Stunden außerhalb des Körpers sein."

Nun klatschte das Ding auf ihrem Kopf freudig, was wohl hieß, dass Dazai recht hatte.

"Wieso kein Gold?"

"Gold brauche ich nicht. Was ich brauche ist ein Herz."

Da Dante noch immer zögerte, verdrehte Nimue erneut die Augen.

"Du kleine Muschi. Nimm eine meiner Feen mit, die übernimmt die Arbeit und bringt mir das Herz zurück. Du musst nur dafür sorgen, dass das Herz einem verliebten gehört hat."

"Keine Fee!", fauchte nun Dazai bestimmt und schon begann Nimue zu lachen.

"Deswegen hat Eleven so ein großes interesse an dir. Du bist gebrandmarkt."

Da Dazai schwieg, fuhr Nimue fort. "Was hast du verloren?"

Sie holte begeistert Luft. "Etwa dein Augenlicht?"

Dante blickte zu Dazai und sah, dass dieser den Kiefer angespannt hatte. Er kochte innerlich und Nimue erkannte das.

Eines ihrer größten Freuden war es, andere Leiden zu sehen. Selbst für Dante war sie ein Monster. Er hatte schon vieles gesehen und auch schon viel schreckliche Dinge getan. Doch Nimue war auf eine andere Art grausam.

Doch war ihre Reaktion auf Dazais Schweigen anders, als erwartet.

Sie packte das Wesen an ihren zwei kleinen Flügeln und warf es zu Boden.

Es kreischte auf vor Schmerz und im nächsten Moment wechselte das kleine Tier die Gestalt.

Plötzlich stand ein etwa zwei Meter großes Wolfsartige Wesen mit Sechs riesigen Klauen vor ihnen.

Die vier Vorderbeine waren länger als bei einem normalen Wolf, wodurch die Hinterbeine zu kurz wirkten. Durch das weit aufgerissene Maul sah man die scharfen Zähne, welche durch den Speichel, der dem Vieh auch aus dem Maul lief glänzten.

Augen und Flügel waren verschwunden. Stattdessen war in Römischen Ziffern die Zahl Elf auf dem Hals zu erkennen. Das Fell an Hals und Rücken war lang und dicht, während es an Bauch und Beinen kurz war. Dadurch erkannte man die Rippen des Monsters.

Noch nie zuvor hatte Dante etwas hässlicheres Gesehen. Seine Männer schreckten zurück. Doch Dazai blieb seelenruhig stehen. Natürlich. Konnte er das Ding vor ihnen ja nicht sehen.

Das riesige Ding vor ihnen Knurrte und Fauchte Nimue an, doch diese blieb unbeeindruckt stehen.

"Wie oft habe ich euch gesagt "KEINE BLEIBENDEN SCHÄDEN"?!", knurrte nun die Hasen Frau vor ihnen.

"Im Vertrag steht vereinbart, dass ihr euch an die Regeln zu halten habt. Falls nicht, kann ich mit euch tun und lassen was immer ich will!"

Euch? Ach du Scheiße... Es gab mehr von diesem Ding?

Nun zog Nimue einen Dolch aus ihrer Gürteltasche. "Los, Nimm deine andere Gestalt wieder an. Damit wir das beenden können!"

Das Monster bleckte noch einmal die Zähne und zog dann den Kopf ein.

Im nächsten Moment hatte es wieder die kleine Feenartige Gestalt angenommen.

Seufzend kniete sich Nimue hin. "Du lässt mir keine andere Wahl, Eleven.", seufzte sie und das Wesen vor ihr begann zu jammern.

Es wand sich und kreischte, doch es floh nicht.

Und dann setzte Nimue ihren Dolch an und trennte die Flügel vom Körper des kleinen.

Der Wind zischte durch die Blätter der Bäume, als Eleven aufschrie und kurz hatte Dante Mitleid mit dem Wesen.

Dann stand Nimue wieder auf und die Fee rannte davon, während die Flügel zu Asche wurden.

"Was zur Hölle war das?", fragte Dante nun ungläubig.

"Eine Unglücksfee.", antwortete Dazai an ihrer Stelle und Nimue nickte.

"Das ist nicht möglich. Diese Dinger sind nur eine alte Legende."
 

Jeder Bürger Laomedeias kannte die alten Geschichten über diese Kreaturen.

Sie tauchten immer nur an bestimmten Tagen auf. Immer nur dann, wenn der dreizehnte eines Monats auf einen Freitag fiel.

Dann kamen diese Kreaturen aus ihren Verstecken und brachten Unglück über die Nationen.

Niemand wusste wieso das so war. Und woher diese Geschichten kamen. Aber es war eine Tatsache, dass an diesen Tagen mehr passierte als an anderen.

Vor Seeleuten machten sie allerdings Halt. Egal ob im Wasser oder in der Luft.

Dante selbst hatte nie an diesen Spuk geglaubt. Aber seine Männer taten dies und Dazai ganz besonders. Nun hatte er auch eine Vermutung, woran das lag.

"Was hat es dir angetan?", fragte Nimue nun mit sanfter Stimme. Doch Dazai schüttelte den Kopf.

Dante wusste wieso er nichts erzählen wollte. Es ging die anderen Männer nichts an. Nicht mal ihm hatte er davon erzählt.

Die Hasen Schamanin seufzte und drehte sich um. "Dann nicht. Pirat."

Sie ging in ihre Hütte. Kaum hatte sie diese betreten, drangen lautes Geknurre und Gejaule heraus. Es klang, als würden auch einige Käfige umfallen und andere Dinge im Haus zerbrechen. Doch Nimue hörte man nicht. Als sie wieder herauskam, waren ihre Hände gewaschen und sie wirkte genervt.

"Gabs da drinnen gerade ärger?“, erkundigte Dante sich vorsichtshalber.

Nickend kam sie näher. "Die anderen sind mit Elevens Bestrafung nicht einverstanden und randalieren. Doch es gibt Regeln. Und an diese wird sich gehalten."

Nun sah sie streng zu Dante. "Wie sieht es nun aus? Erhalte ich ein Herz?"

Auch wenn er nicht gerade begeistert war, nickte er stumm.
 

Lord Stag war nun seit bereits vier Tagen wieder zurück nach Reothart gereist, doch Masuko hatte noch immer ein ungutes Gefühl. Sie war sich nur allzu sicher, dass ihre freche Art ihm gegenüber noch Konsequenzen haben würde.

Gerade saß sie unten in der Übungshalle und übte an der Schamisen. Doch ihre Prothese wollte einfach nicht richtig funktionieren. Wobei die Prothese schon funktionierte. Sie war einfach nicht zum Musizieren geeignet.

Aber die Kunden verlangten immer mehr nach Musik und sie kam sich so Schäbig vor, wenn sie dem Wunsch nicht nachgehen konnte.

Pandora versuchte sie auch schon aufzumuntern, doch es brachte einfach nichts.

"Wie denkst du geht es Dante und den anderen?", fragte ihre Freundin nun wie aus dem nichts.

Verwirrt sah sie zu Pandora. "Das interessiert mich nicht.", antwortete sie kühl.

Und das stimmte auch.

Ja, vielleicht war er nicht so wie sie erwartet hatte. Vielleicht war er netter. Charmanter.

Aber sie war nicht dumm. Das gehörte zu seiner Taktik und seit er wieder unterwegs war, hatte er keinen Gedanken mehr an sie verschwendet. Sie war eine Art Unterhaltung für ihn, während er hier in Blár war.

Und er war nichts weiter als eine Last, die sie nun endlich losgeworden war.

"Denkst du Dazai denkt noch manchmal an mich?", Pandora sah verträumt ins Nichts, während sie leise fragte.

Und da Masuko nicht unhöflich sein wollte, setzte sie bereits zur Antwort an, als Schritte ertönten und jemand an die Tür klopfte.

"Ja?"

Eine Dienstmagd kam herein mit einem Brief und überreichte ihn Masuko.

Masuko seufzte, während sie den Brief las.

Pandora rückte immer näher und sah sie fragend an.
 

"Meine liebste Masuko.

Die Reise, die ich antrat, wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Also kümmere dich weiterhin um alles im Teehaus.

Sollte es Ärger geben, melde dich.

Der Grund meines Briefes ist allerdings ein anderer.

Es gibt ein Problem mit der Lieferung aus Coirra und ich bitte dich mit einer unserer Mädchen dahin zu reisen und nach dem Rechten zu sehen.

Sobald du das Problem gelöst hast, bitte ich um eine Rückmeldung.

Auf Bald."
 

Natürlich war der Brief nicht unterzeichnet. Das war er nie. Die Besitzerin des Teehauses tat dies nie.

"Wen wirst du mitnehmen?", fragte Pandora nun neugierig, wie sie war.

Masuko erhob sich und räumte das Instrument zurück in den Schrank. "Dich, du Dussel."

An der Tür blieb sie nochmal kurz stehen. "Pack deine Sachen. Wir reisen morgen früh ab. Ich kümmere mich um alles."
 

Danach verschwand Masuko in ihr Zimmer, packte ihre Tasche und kümmerte sich danach sofort um die Fahrt.

Für eine Unterkunft schickte sie auch ein Telegramm los und erhielt fast sofort eine Antwort.

Als alles geregelt war, nahm sie ein Bad und legte sich schlafen.

Die Reise nach Coirra war äußerst lästig. Zwei Nationen lagen zwischen Blár und Coirra. Das bedeutete eine zweiwöchige Reise.

Nur um dorthin zu gelangen.

Die Nacht war schneller vorbei, als sie gehofft hatte. Geschlafen hatte sie natürlich kaum. Aber daran konnte sie nichts ändern.

Müde zog sie sich an und nahm ihre Tasche. Unten am Eingang wartete bereits der Fahrer und kurz nach ihr kam auch Pandora. Top gestylt runter.

"Was stimmt mit dir nicht?", fragte Masuko gähnend, als die Drachen Frau grinsend zu ihr schritt und ihren Koffer neben sich herschwang.

"Es ist meine erste große Reise."

Masuko nickte nur und ging mit ihr nach draußen. Dort gab nun auch Pandora ihren Koffer ab und sie stiegen in die Kutsche, welche sie zum Bahnhof fuhr.

Die Reise durch Blár war noch ganz angenehm. Als sie vom Zug zum Dampfmobil wechselten, wurde es allerdings lästig. Diese Dinger waren unglaublich laut und so verstand man kaum die Person neben sich. Also schwiegen sie die meiste Zeit des Tages.

Pandora fragte sie nach ein paar Tagen, wieso sie nicht mit dem Luftschiff flogen, da dies doch viel schneller ginge.

Doch waren reisen mit den Luftschiffen teuer. Es hätte sie mindestens das dreifache gekostet. Und diese Kosten wollte sie ihre Chefin nicht tragen lassen. Also die längere, lästigere Reise.

Die Unterkünfte, in denen sie spontan hausten, waren meist schäbig. Aber für eine Nacht war dies genug.

Solange die Betten einigermaßen sauber waren und man die Zimmer absperren konnte, war Masuko zufrieden.

Durch ihre Jahre als Sklavin war sie allerdings auch das schlafen am nackten Boden gewohnt. Vermutlich waren ihr Ansprüche deswegen sehr gering.

Pandora hingegen ließ sich jedes Mal aus, war aber bisher immer als erste eingeschlafen.

Als sie endlich die Landesgrenze erreichten und Awnim betraten, war Pandora mehr als erstaunt.

Awnim war eine einzige große Wüste.

Und das unbewohnteste Reich. Es gab lediglich fünf Städte und drei kleine Dörfer bei den Oasen.

Zwar schmückten unzählige Geisterstädte das Land, aber niemand lebte mehr dort. Es waren Orte die durch die harten Bedingungen zu Grunde gingen. Man erzählte sich von Geisterhaften Wesen die dort ihr Unwesen trieben.

Die Seelen der Verstorbenen. Doch Masuko glaubte nicht an solche Geschichten. Es waren einfache Halluzinationen der Reisenden. Dehydration hatte sie Dinge sehen lassen, welche nicht da waren. Da war sie sich sicher.

Awnim hatte sie bisher noch nie besichtigen können. Eigentlich hatte sie außer Blár und Reothart noch kein Reich genauer gesehen. Durchgereist war sie schon durch ein paar. Aber mehr war nicht drin. Auch dieses Mal fuhren sie nur hindurch.

Während Pandora von Awnim begeistert war, war ihre Reaktion zu Coirra eher nüchtern.

Coirra war aber auch kein schöner Ort.

Und zu dieser Zeit sollte man es auch meiden. Doch leider waren sie genau zwei Tage vor dem dreizehnten angekommen.

"Beeil dich. Ich will so bald wie möglich im Hotel sein!", knurrte Masuko, als Pandora sich genüsslich umsah.

"Aber ich dachte wir könnten uns die Stadt ansehen?"

"Wir gehen in die Unterkunft. Rasten. Klären morgen die Angelegenheiten und Reisen abends wieder ab. Ich möchte das Reich verlassen haben bevor das Unglück uns ereilt."

Nun lachte Pandora. "Glaubst du an die Legende der Unglückswesen?"

Masuko nickte. "Ich wurde am Tag des Unglücks entführt. Jahre später wurde ich an diesem Tag als Sklavin verkauft und auch an diesem verlor ich meinen Arm."

Sie hatte nie daran geglaubt, aber sie war sich sicher, dass etwas an diesem Tag nicht mit rechten Dingen zuging.

Geister waren eine Sache, aber Monster... Eine ganz andere.

"Ist das Dante?", fragte Pandora unsicher und Masuko drehte sich in die Richtung, in die Pandora zeigte.

Und tatsächlich lief der einarmige Pirat gerade aus einer Kneipe heraus. Mitten am Tag. Mit einer Frau in seinem Arm.

"Es scheint so."

Nun kam auch Dazai heraus und drehte seinen Kopf sofort in ihre Richtung. Verflucht war seine Nase.

Er sagte etwas zu seinem Kapitän und es ging offensichtlich um Masuko und Pandora, denn nun drehte sich auch Dante um und grinste sie an.

Sofort kam er auf die Frauen zu und Masuko seufzte. Musste das sein?

Die Frau in seinen Armen wirkte etwas verwirrt.

"Fräulein Masuko.", begrüßte er sie grinsend.

"Pirat."

Sie hatte keine Lust sich zu unterhalten.

"Es freut mich, dich so bald wieder zu sehen.", schnurrte er, die Frau immer noch an sich gedrückt.

"Das kann ich nicht behaupten.", antwortete Masuko kühl.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Dazai mit Pandora flirtete und diese es offensichtlich genoss.

"Wir haben es eilig. Und ihr habt Gesellschaft. Also habt etwas Anstand und lasst uns durch."

Die junge Frau lächelte nun zu Dazai. "Ja, lasst uns gehen. Wir wollten doch etwas alleine sein, Liebster."

Liebster?

Masukos Augenbraue schnellte nach oben. Hatte sie gerade richtig gehört?

Dante flüsterte der Waschbär Frau etwas ins Ohr und sie kicherte, während seine Hand unter den Rock der Frau wanderte.

Widerling...

"Vielleicht sehen wir uns die Tage ja nochmal?", fragte er nun an Masuko gewandt.

"Eher nicht."

Masuko drehte sich etwas weg und wollte an ihm vorbei gehen. Doch er ließ die andere Frau los und packte Masuko am Arm.

"Wieso nicht?"

Wütend blickte sie von ihrem Arm zu ihm hoch. "Ihr solltet sowas unterlassen, wenn eure Liebste nebenan steht.", knurrte sie.

"Oh... Ist das Liebchen etwa eifersüchtig?" Dante flüsterte ihr diese Worte ins Ohr, damit nur Masuko sie hören konnte.

"Träumt weiter. Pirat."



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