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Just Another Birthday

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I am all that I'll ever be

Hier ist sie also, meine - vollkommen aus den Fugen geratene - Fortsetzung zu All I Want For Christmas. Und auch wenn es mit den beiden fluffig weitergeht, das Rating hat seine Gründe. An denen ist übrigens wie immer Yami Schuld, weil ich sonst nie auf die Idee gekommen wäre, Smut zu veröffentlichen. Ich hoffe ihr habt Spaß mit dem Ganzen hier, über Rückmeldungen jeder Art würde ich mich natürlich wie immer freuen <3
 

 

 

 

Just Another Birthday

Kapitel 1: I am all that I'll ever be

 

 

Zufrieden drehte Tsukasa sich auf seine andere Seite, blinzelte sich noch ein wenig Schlaf aus den Augen. Kaum, dass er aufgewacht war, hatte er bereits das Gefühl gehabt, dass dies ein guter Tag werden würde.

Einer, an dem alles so ablaufen würde, wie er sich erhofft und es geplant hatte. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten schien Hizumi noch zu schlafen und er konnte ihm gerade dabei zusehen, wie er ganz langsam erwachte, müde die Augen aufschlug und ihm schließlich ein hinreißend verschlafenes Lächeln schenkte.

Dies würde ein Tag werden, und daran gab es in Tsukasas Gedanken keinerlei Zweifel, der nur ihnen gehören würde. Kein Stress, keine Verpflichtungen, keine nörgelnden Verwandten, sondern einfach nur Zeit für sie und am Abend die Gesellschaft von ein paar guten Freunden, wenn sie in Hizumis Geburtstag hineinfeierten.

Auch, wenn dieser noch nichts von seinem Glück wusste.

Mit einem Lächeln auf den Lippen zog er den anderen Mann noch etwas näher zu sich, küsste kurz seine Stirn und schloss dann selbst noch für einen Moment die Augen, um die Ruhe um sie herum zu genießen. Allein das Wissen, dass sie nicht sofort aufstehen mussten, ließ ihn zufrieden seufzen, während die Finger seines Schatzes immer wieder sacht an seiner Seite entlang strichen. Tsukasa konnte fühlen, wie der Ältere allmählich wacher wurde und es war vermutlich nur eine Frage von Minuten, bis es ihn nicht mehr hier im Bett halten würde. Schon jetzt wurde Hizumi unruhiger, streckte sich hin und wieder ein bisschen und stützte sich schließlich mit einem Ellenbogen auf der Matratze auf, brachte ihn so dazu ihn doch wieder anzusehen.

Himmel, wie er diese unglaublich schönen dunklen Augen doch liebte.

 

„Na du …“, Tsukasa konnte nicht anders, als zu grinsen als sein Gegenüber angedeutet mit den Augen sollte, aber ebenso amüsiert zu sein schien, wie er selbst.

„Immerhin hast du es nicht mit ‚Na, auch hier?‘ versucht …“, scherzte Hizumi und beugte sich zu ihm herunter, um ihn kurz auf den Mund zu küssen, bevor er sich tatsächlich aufsetzte.

 

Am liebsten hätte Tsukasa protestiert, ihn festgehalten, noch einmal auf die Matratze gedrückt und – nun ja, vielleicht die eine oder andere Sache mit seinem Geliebten veranstaltet, für die sie sonst morgens nie Zeit hatten. Aber, erinnerte er sich gedanklich selbst, das konnten sie später noch nachholen.

Immerhin hatte er einen Plan.

Mit den Worten, dass er schon einmal duschen gehen würde, verließ Hizumi schließlich erst das Bett und dann das Schlafzimmer, während er ihm mit einem trägen Lächeln auf den Lippen hinterhersah, das nach und nach immer breiter wurde, während er sich noch einmal in die Kissen kuschelte.

Oh ja, er hatte einen Plan. Und wie er das tat.

Genau genommen war dieser Plan schon beinahe seit Weihnachten langsam herangereift und noch genauer genommen war sein Schatz selbst Schuld daran, hatte der ihn doch auf die Idee gebracht sich eine Überraschung für seinen Geburtstag auszudenken. Mit den Konsequenzen würde Hizumi dann eben leben müssen – aber so wie er den anderen kannte, würde er das letztlich mehr als gern tun und sich für alles noch auf die ein oder andere wundervolle Art bedanken.

 

Leise seufzend und ein bisschen widerwillig richtete er sich nun ebenfalls auf, streckte sich kurz als er stand und hörte fast schon zufrieden das Knacken seiner Wirbelsäule. Immerhin, was Geräusche machte, war noch da, wie seine Großmutter immer zu sagen pflegte.

Tsukasa griff sich eine bequeme Jogginghose und schlüpfte hinein, ohne sich im Moment damit aufzuhalten, nach einem passenden Oberteil zu suchen. Barfuß schlurfte er ins Wohnzimmer und sah sich, gegen die hier herrschende Helligkeit blinzelnd, um. So schön eine helle Wohnung auch war, manchmal war es für so viel Sonne einfach zu früh.

Mit einem leichten Kopfschütteln fuhr er sich durch die Haare, als wäre jeglicher Versuch etwas Ordnung in das Nest auf seinem Kopf zu bringen, nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dann hielt er plötzlich mitten in der Bewegung inne, als er aus dem Bad nicht nur das Rauschen des Wassers hörte, sondern auch Hizumis Stimme, die irgendeinen Popsong aus dem Radio mitträllerte. Wie eigentlich immer, wenn das passierte, erschauderte er ein wenig und musste sich zusammenreißen, um nicht grundlos emotional zu werden. Denn auch wenn mittlerweile fast ein Vierteljahr vergangen war, so richtig konnte er manchmal immer noch nicht glauben, dass es mit der Stimme seines Liebsten wirklich bergauf ging. Es war zwar noch nicht abzusehen, ob er jemals wieder wie früher für Konzerte auf der Bühne würde stehen können und oftmals frustrierte das Stimmtraining Hizumi, weil er das Gefühl hatte, dass es nicht schnell genug voranging, aber am Ende war es das wert.

Völlig egal, ob sie wieder würden touren können, völlig egal, ob D’espairsRay noch einmal auferstehen konnte: allein die Tatsache, dass sie diese furchtbare, ungewisse Zeit endlich hinter sich hatten, war jeden Aufwand wert. Und sei es nur, damit der andere unter der Dusche schlechten Pop singen oder beim Karaoke einen ihrer alten Songs zum Besten geben konnte. Fest stand, es hatte etwas gefehlt, in all der Zeit, in der dies nicht der Fall gewesen war. Ohne wirklich darüber nachzudenken begann er die Melodie des Liedes ebenfalls mitzusummen, während er weiter in die Küche ging und sich daran machte ihr Frühstück vorzubereiten.

Schließlich sollte es heute um Hizumi gehen und nur um Hizumi.

 

Das war das eigentlich auserkorene Ziel des Ganzen, auch wenn es auf einen Außenstehenden vielleicht nicht unbedingt so wirken mochte. Und auch wenn man berechtigterweise sagen könnte, dass sein Schatz einen solchen Egoboost eigentlich nicht nötig hatte – aber das sei einmal ganz dahingestellt. Denn dass Tsukasa dem anderen einfach mit Haut und Haar verfallen war, war für niemanden, der sie kannte, irgendwie etwas Neues, schließlich hatte sich an diesem Zustand in den letzten Jahren absolut gar nichts geändert.

Er liebte Hizumi und er liebte es ihm auf ihre ganz eigene Art zu zeigen, wie wichtig er ihm war, selbst wenn der ein oder andere, wüsste er davon, ihre Methoden vielleicht anzweifeln würde. Aber dazu würden sie, in einem späteren Teil seines Plans, ohnehin erst in der Nacht kommen. Bis dahin standen erst einmal andere, einfachere Dinge auf dem Programm, mit denen sie sich den Tag vertreiben würden.

Nicht, dass er seinen Schatz damit in falscher Sicherheit wiegen wollte, niemals, er doch nicht, also wirklich – aber es wäre eine Schande, würde er Hizumis natürliche Neugier nicht auch ein bisschen für sich auszunutzen wissen.

Denn, er war sich beinahe sicher, spätestens am frühen Nachmittag würde sein Liebster anfangen misstrauisch zu werden. Und wenn er das war, würde es das Ganze für Tsukasa selbst nur noch ein wenig amüsanter gestalten, er hatte schließlich nie behauptet heute nicht auch auf seine Kosten kommen zu wollen. Denn wie hatte seine bessere Hälfte einmal so schön gesagt: alles, was sie taten, war ein ständiges Geben und Nehmen, das sie am Ende beide erfüllte. Und, um dieses Ziel zu erreichen, durfte er auch hin und wieder ein bisschen gemein sein.

Oder eben auch ein bisschen mehr.

 

Er hatte gerade den frisch gebrühten Kaffee auf den Frühstückstisch gestellt, als Hizumi zu ihm in die Küche kam und, statt sich zu setzen, die Arme um seine Mitte legte, sich zufrieden wirkend an ihn schmiegte. Vollkommen automatisch drückte Tsukasa einen kleinen Kuss auf die Schläfe seines Freundes und ließ seine Hände auf dessen unterem Rücken ruhen. Seine Augen schlossen sich für einen Moment als ihm der Geruch von Hizumis Duschgel, gemischt mit Aftershave und etwas, was einfach sein Mann selbst war, in die Nase stieg.

„Ich hoffe, du hast Lust auf ein ausgedehntes Frühstück. Es gibt …“, er sah wieder auf, spähte über die Schulter des anderen auf den Tisch. „Na ja, so ziemlich alles irgendwie …“, beendete er mit einem kleinen, verlegenen Lachen seinen Satz. Er legte eine Hand an Hizumis Wange, küsste ihn liebevoll auf die Lippen, lächelte innerlich, als er spürte, wie der Ältere sich automatisch noch etwas mehr an ihn lehnte.

„Womit hab ich das denn verdient?“, wollte der dann auch wissen, als sie sich voneinander lösten und Tsukasa dazu überging ihm Kaffee einzuschenken. „Sag mir, wenn ich falsch liege, aber mein Geburtstag ist doch erst morgen?“ Scheinbar unbeteiligt zuckte er mit den Schultern, setzte sich dann endlich ebenfalls hin, warf dem anderen ein definitiv vollkommen unschuldiges Lächeln zu.

„Masterplan“, sagte er nur fröhlich und griff, weiterhin lächelnd, nach seiner Kaffeetasse, während Hizumis Augenbrauen langsam ein Stück nach oben wanderten.

„Masterplan?“ Tsukasa nickte nur.

„Masterplan. Und du bist selbst schuld, du hast mich auf die Idee gebracht und bevor du fragst, nein, ich werde dir nicht sagen, was ich vorhabe.“

 

Sein Gesichtsausdruck wurde nun deutlich amüsierter, denn etwas nicht zu wissen, konnte Hizumi nur schwer ertragen. Vor allem, wenn er wusste, dass es etwas zu wissen gab und man es ihm vollkommen absichtlich vorenthielt.

„Ich verrate dir so viel – ich bin sicher, dass dir gefallen wird, was ich vorhabe. Spätestens im Nachhinein.“ Für einen Moment wirkte Hizumi als wollte er protestieren, schien aber einzusehen, dass dies keinen Sinn hätte und seufzte stattdessen nur leise.

„Wehe du machst mir einen Antrag“, grummelte er schließlich nur gutmütig und bediente sich an dem Omelett, das Tsukasa gezaubert hatte.

„Keine Angst, das kann ich dir versprechen. Die nächsten vierundzwanzig Stunden werden absolut heiratsantragsfrei sein, ich würde es schließlich niemals wagen.“

Sein Grinsen verbarg er diesmal halb hinter seinem Kaffee. Dafür, dass der Ältere immer vorgab so ein Problem mit dem Thema Ehe zu haben, war es erstaunlich, wie oft er darüber redete und er könnte beinahe wetten, dass es irgendwann Hizumi sein würde, der vor ihm in die Knie ging.

Und, das versprach er sich immer wieder selbst, er würde in dem Moment sein Bestes tun, ihn nicht damit aufzuziehen. Nein, er würde die romantische Stimmung nicht verderben und deswegen zumindest damit warten, bis sie in den Flitterwochen waren und es für den anderen zu spät wäre seine Entscheidung zu bereuen. Aber sein Timing diesbezüglich war vermutlich das Letzte worüber er sich im Augenblick Gedanken machen musste – vorerst hieß es den heutigen Tag wie geplant über die Bühne zu bringen und nicht schon zu früh seiner eigenen Vorfreude zu erliegen.
 

~~~
 

Wenn er ehrlich war, hatte er nicht wirklich damit gerechnet, dass tatsächlich alles so tadellos funktionieren würde, denn wann gönnte das Leben einem so etwas schon einmal? Richtig: sehr, sehr selten.

Aber der heutige Tag war anscheinend eine der wenigen Ausnahmen, die es gab, dachte er sich, milde belustigt darüber, wie Hizumi gerade mit Karyu, Shun und einem befreundeten Designer herumalberte, während Nimo und Kazuya an ihnen vorbei Richtung Balkon torkelten, um draußen eine zu rauchen. Tsukasas Augen glitten über seinen Freund, konnten es wieder einmal nicht lassen ihn ganz genau zu betrachten, obwohl sie sich mittlerweile so lang kannten, dass er jede Linie seines Körpers schon gefühlte hunderte Male erkundet hatte. Gewohnheit schien jedoch rein gar nichts an seiner Faszination für den anderen Mann ändern zu können. Dementsprechend reagierte er vorerst nur mit einem abgelenkten „Mh?“, als er angesprochen wurde.

Er drehte den Kopf zur Seite und sah sich mit einem offensichtlich schon ein wenig angeheiterten Zero konfrontiert, der ihn gerade mit einem breiten Grinsen bedachte.

„Ich sagte, dass du aufpassen sollst, dass du nicht das Sabbern anfängst“, wiederholte sein, wie immer überaus charmanter, Bandkollege aber immerhin. „Also entweder das oder du springst den armen Hizumi gleich quer über den Couchtisch hinweg an“, fügte er dann hinzu und zuckte unbekümmert mit den Schultern, bevor er mit einem langen Zug seine Bierflasche leerte.

Tsukasa selbst schüttelte den Kopf.

„Lass mich doch ein bisschen den Ausblick genießen.“ Die Augenbrauen des anderen wanderten leicht nach oben, während er sich in die Sofaecke lehnte.

„Ihr wohnt zusammen, Tsukachi – du siehst ihn jeden Tag.“

„Du und Karyu seht euch auch jeden Tag und das hindert euch nicht daran, ständig spitz auf einander zu sein, oder?“

„Touché.“ Zero gestikulierte mit der leeren Bierflasche vage in seine Richtung und lachte leise angetrunken vor sich hin. „Aber wenn du wüsstest-“

„Zero, mein Freund, ich will es nicht wissen. Wirklich nicht.“

 

Jetzt konnte Tsukasa nicht anders, als ebenfalls zu lachen, der Ausdruck auf dem Gesicht seines besten Freundes war einfach zu herrlich entrüstet. Aber so eng ihre Freundschaft auch war – es gab Dinge, die musste er einfach nicht wissen, egal wie aufgeschlossen er sexuellen Themen gegenüberstand. Und was Karyu mit dem Bassisten im Bett anstellte gehörte definitiv zu diesen Dingen; er breitete seine Bettgeschichten schließlich auch lieber nicht vor den anderen beiden aus. Abgesehen davon, hatte er dahingehend aktuell wirklich genug Gedanken, die sich um Hizumi drehten und die waren wesentlich angenehmer.

„Ich hol‘ dir noch ein Bier“, sagte er also versöhnlich und klopfte dem Bassisten kurz auf die Schulter, als er aufstand.

 

Im Vorbeigehen strich er Hizumi liebevoll über den Arm und wollte ihn eigentlich nicht aus seinem Gespräch reißen, aber eine warme Hand schloss sich um sein Handgelenk, brachte ihn dazu stehenzubleiben. Und wieder einmal ließ ihn der glückliche Ausdruck auf dem Gesicht seines Liebsten ein bisschen schmelzen. Himmel, er musste selbst definitiv aufhören zu trinken, sonst würde er seine Pläne für den späteren Abend vertagen müssen, weil er sich zu sehr nach seinem Freund sehnte.

„Alles gut?“, fragte er daher leise, ließ sich von dem Älteren auf die Armlehne von dessen Sessel hinabziehen.

„Alles super.“ Hizumi lehnte sich ein bisschen an ihn, ließ seine Lippen ganz sacht über Tsukasas Hals geistern. Und selbst wenn er wusste, dass dies aus purer Berechnung geschah, konnte er nicht anders als die Berührung zu genießen, sich ihr etwas entgegen zu recken.

„… nein, ich werde dir den Rest des Plans nicht verraten“, meinte er dann nur gespielt streng und gab dem anderen einen kurzen Kuss auf die Stirn, als er das Gefühl hatte, dessen Unzufriedenheit förmlich spüren zu können. „Hab noch ein bisschen Geduld, okay?“, fügte er versöhnlich hinzu und griff vollkommen beiläufig nach der noch fast vollen Bierflasche in Hizumis anderer Hand, nahm sie mit, als er wieder aufstand. „Sobald wir alleine sind, hat das Warten ein Ende.“

 

Er warf seinem Liebsten noch ein kleines Lächeln zu, ging dann aber endgültig weiter in Richtung Küche und erst als er die Tür dort hinter sich schließen konnte, erlaubte er sich ein Grinsen, das von einem sachten Kopfschütteln begleitet wurde.

So Leid es ihm auch tat Hizumi seinen Spaß ein bisschen zu verderben, aber dass sein Schatz sich betrank, passte leider so gar nicht zu seinem Ziel für die Nacht. Auch wenn angetrunkener Sex durchaus seine Reize hatte, weil sein Liebster dann dazu neigte ihm sehr forsch und überaus laut und deutlich mitzuteilen, was er wollte und wie sehr er es genoss – der heutige Abend würde ein wenig mehr Finesse fordern. Und damit diese sich auch auszahlte, war es einfach besser, wenn sie beide zumindest halbwegs nüchtern waren.

Für einen Moment lauschte er dem Lachen und den lautstarken Scherzen, die aus dem Wohnzimmer zu ihm hinüberschallten, bevor er die Bierflasche auf der Anrichte abstellte und sich dann daran machte im Kühlschrank nach einem neuen Getränk für Zero zu suchen.

 

Mittlerweile war er fast sicher, dass das angehende Geburtstagskind schon eine vage Ahnung hatte, in welche Richtung seine Pläne gingen. Zumindest würde das die immer größer werdende Ungeduld des anderen erklären, die er vor ihm zu verbergen versuchte. Was, wenn er ehrlich war, ebenso niedlich wie zwecklos war; dafür kannten sie sich einfach zu lang und zu gut. Er wusste genau, was es bedeutete, wenn sich die Linie von Hizumis Schultern leicht verspannte und er ihm immer wieder Seitenblicke zuwarf, die nicht halb so verstohlen waren, wie sein Schatz es vermutlich dachte. Nein, selbst als sie am Nachmittag gemütlich durch eine Kunstausstellung geschlendert waren und sich nur seicht über die ausgestellten Arbeiten unterhalten hatten; unterschwellig war da diese Spannung gewesen, die ihm sagte, dass Hizumi geradezu fieberhaft darüber nachdachte, was ihn noch erwarten würde.

Hätten sie sich weniger gut gekannt, hätte der Ältere vielleicht vermutet, dass die kleine Überraschungsfeier mit einigen Freunden und Kollegen der Gipfel seines Plans war oder dass er irgendeine peinliche Überraschung auf der Party organisiert hätte. Und ginge es um den Geburtstag eines guten Freundes, wäre das vielleicht nicht einmal so unwahrscheinlich gewesen.

Aber, hier ging es um Hizumi und sie wussten beide, dass dies die Sache etwas anders aussehen ließ. Und zum jetzigen Zeitpunkt, davon konnte er ausgehen, hatte sein Mann die meisten anderen Möglichkeiten bereits ausgeschlossen.

Eine Ahnung, die bestätigt wurde, als er ins Wohnzimmer zurückging und sich, äußerlich vollkommen entspannt, wieder neben Zero niederließ und dem anderen sein Bier in die Hand drückte, während er selbst einen Schluck Wasser trank. Noch bevor er aufblickte, konnte er förmlich spüren, wie Hizumis dunkle Augen auf ihm lagen. Mit leicht hochgezogenen Augenbrauen hob er den Kopf und begegnete dem Blick des anderen, in dem nun etwas lag, das man fast schon als Hunger beschreiben konnte.

Anscheinend hatte sein Schatz gerade eine kleine Erleuchtung gehabt. Tsukasa verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen, wandte sich dann aber wieder an Zero, der damit begonnen hatte, ihm von irgendeinem Ausflug zu erzählen, den Karyu und er zu seinen Eltern gemacht hatte.

Hizumi hatte verstanden, worum es heute Abend ging und dieses Wissen würde nur noch mehr an seinen Nerven zehren, je weniger er selbst es beachtete.

 

~~~

 

Mit einem kleinen Lächeln sah er zu, wie Hizumi sich an der Tür ihres Apartments von den letzten Gästen verabschiedete, ließ seine Augen nachdenklich über den Körper seines Freundes wandern. Es war ihm im Laufe des Abends leichter gefallen, als er befürchtet hatte, seine Vorfreude unter Verschluss zu halten und nun würde er endlich nicht mehr viel länger warten müssen. Nach außen hin wirkte Tsukasa weiterhin wie die Ruhe in Person, als er sich von ihrer Couch erhob, einige leere Gläser, die auf dem Tisch standen, in seinen Händen sammelte und sie in die Küche trug.

Er war gerade dabei sie in die Spülmaschine zu räumen, als er Schritte hinter sich hörte.

Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde einen Moment breiter, bevor er es schaffte sich wieder unter Kontrolle zu bringen und sich zu seinem Freund umdrehte. Denn schließlich war es das, worum es hier letztlich ging: Kontrolle und darum sie zu haben oder aufzugeben.

Hizumi sah ihn aus seinen dunklen Augen forschend an, lehnte scheinbar entspannt gegen den Türrahmen, als würde er auf etwas warten. Doch Geduld war noch nie seine Stärke gewesen und so dauerte es nicht lang, bis er die Stille schließlich brach.

„Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mich heute nicht hast trinken lassen, obwohl es meine Geburtstagsfeier war?“, fragte er schließlich, aber auch wenn er ein wenig unzufrieden klang, schwang in seinen Worten so etwas wie Humor mit.

„Vielleicht.“ Tsukasa wandte sich wieder dem Küchengerät zu, sortierte den Rest der Gläser hinein, bevor er die Klappe schließlich schloss. Als er sich erneut umdrehte, war Hizumi näher gekommen, sah ihn mit einem nun definitiv amüsierten Gesichtsausdruck an.

„Du hast also wirklich noch Pläne, was den heutigen Abend angeht?“ Auch wenn er es wie eine Frage formuliert hatte, eigentlich war es eher eine Feststellung.

„Vielleicht?“ Der Ältere ließ ein leises Lachen hören und schmiegte sich an ihn, während Tsukasa seine Arme um ihn legte, sacht über seinen Rücken streichelte. Fast schon herausfordernd drängte sich Hizumi näher, hauchte kleine Küsse auf seinen Hals und hielt schließlich an seinem Ohr inne.

„Hat es etwas mit meinem Geburtstagsgeschenk zu tun?“ Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, jagte ihm der rauchig-dunkle Ton der Stimme einen Schauer über den Rücken, ließ ihn seine Arme fester um den anderen schließen.

„Wer sagt denn, dass du ein Geburtstagsgeschenk verdient hast, mh?“ Nun lehnte Hizumi sich etwas zurück und er musste lachen, als er geradezu pikiert angesehen wurde, auch wenn ihm das eindeutig verspielte und vorfreudige Glitzern in den Augen seines Schatzes nicht entging.

„Ich würde schon sagen, dass ich es verdient habe…“

Tsukasa musste für einen Moment die Augen schließen und sich zwingen nicht einmal tief durchzuatmen. Egal wie ihre Beziehung auch sonst aussehen mochte, es gab nichts daran zu rütteln, dass der Mann vor ihm ihn jederzeit fest in der Hand hielt.

„Ist das so, ja?“ Betont ruhig öffnete er die Augen, betrachtete forschend das Gesicht Hizumis, bevor er ihm einmal sacht über die Haare strich und kurz seine Lippen küsste. Seine Stimme hatte jedoch einen weit weniger sanften Klang, als er weitersprach, war stattdessen ruhig und bestimmend. „Schau doch noch kurz auf dem Balkon nach, ob da noch Flaschen stehen. Ich bin schon mal im Schlafzimmer.“
 

Mit diesen Worten löste er sich von Hizumi, verließ die Küche ohne sich noch einmal nach dem anderen umzusehen. Er wusste, dass sie beide dem Rest der Nacht gleichermaßen erwartungsvoll entgegensahen, selbst wenn sein Partner noch nicht wirklich wusste, was auf ihn zukam. Aber auch das war nur ein weiterer Teil ihres Spiels, der vor allem für den anderen einen nicht unwichtigen Teil des Reizes an der Sache ausmachte.

Hizumi wollte und würde alles genießen, was er mit ihm vorhatte, dessen konnte Tsukasa sich sicher sein. Und dieses Wissen half ihm selbst, gerade weil sie nicht allzu oft dazu kamen ihre etwas aufwendigeren Vorlieben auszuleben, da es oft an der Zeit und Ruhe fehlte, die er dazu gern hatte. In dieser Hinsicht war er einfach Perfektionist. Aber genau dadurch sorgte er auch dafür, dass jede Gelegenheit zu etwas Besonderem wurde.
 

Im Schlafzimmer angekommen sah er sich kurz um, ging dann zu den Fenstern, um einen Blick nach draußen zu werfen, bevor er die Vorhänge zuzog und sich dem Raum zuwandte. Seine Bewegungen hatten etwas eindeutig methodisches, waren fast schon routiniert, als er zu ihrer Kommode ging und deren mittleren Kasten aufzog. Ein kleines, berechnendes Lächeln umspielte seine Lippen, als er drei handliche Bündel daraus hervorzog, sie oben auf das Möbelstück legte, bevor er eine Kleiderschere daneben platzierte. Bisher hatte er das Werkzeug nie gebraucht, aber es war besser für sie beide – und vor allem für Hizumis Gesundheit – wenn er sie im Fall des Falles griffbereit hatte. Als Nächstes zog er ein weiches Tuch hervor, das er jedoch vorerst in der hinteren Tasche seiner dunklen Jeans verschwinden ließ.

Viel Zeit würde er für seine Vorbereitungen nicht haben, wenn er die Ungeduld seines Liebsten richtig einschätze, deswegen griff er ohne weiteres Zögern nach zwei Kerzen, die ebenfalls ihren Platz in der Schublade hatten, wägte kurz ab und entschied sich dann für das tiefrote Exemplar, das er ebenfalls auf der Kommode abstellte und dessen Docht auch gleich anzündete. Genauso verfuhr er mit einigen anderen, im Raum verteilten, Windlichtern. Er wusste zwar, dass Hizumi es mitunter genoss, wenn er die normale Zimmerbeleuchtung brennen ließ und er sich Tsukasa wie auf dem Silbertablett präsentieren konnte, aber ihm selbst war heute eher nach etwas stimmungsvollerem Licht zumute.

Gerade überlegte er noch, ob er etwas vergessen hatte, als Hizumi das Zimmer betrat, ihn mit einem Gesichtsausdruck ansah, der irgendwo zwischen leichter Nervosität und großer Vorfreude lag. Fast ein bisschen so wie er früher geschaut hatte, kurz bevor er die Bühne betrat.

 

Tsukasa ging zu dem Älteren hinüber und legte eine Hand in seinen Nacken, um ihn in einen liebevollen Kuss zu ziehen.

„Du kennst die Regeln?“, fragte er dann, leise, aber ebenso bestimmt wie schon wenige Minuten zuvor. Hizumi nickte und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als sein Blick kurz hinüber zur Kommode flackerte. Dann wurde Tsukasas Griff in seinem Nacken fester, ließ ihn erschaudern und seinen Blick wieder zu seinem Partner wandern. „Du weißt, dass ich eine richtige Antwort brauche.“

„Ja, ich kenne die Regeln.“

„Wenn ich dich frage, ob alles in Ordnung ist, wirst du mir ehrlich antworten?“

„Ja, natürlich.“

„Gut.“ Tsukasa zog seinen Geliebten etwas näher zu sich, gab ihm noch einen Kuss, auch wenn dieser wesentlich kürzer und weniger innig ausfiel als der letzte. „Zieh dein Shirt und deine Hose aus.“

 

Er trat einen Schritt zurück, lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand. Scheinbar ungerührt sah er zu, wie der Ältere ohne Zögern seiner Anweisung Folge leistete, seine Kleidung einfach zu Boden fallen ließ, ohne den Blickkontakt zwischen ihnen zu unterbrechen. Und schon jetzt war es, als könnte er die erwartungsvolle Spannung im Körper seines Liebsten förmlich sehen, als würde ihm jede Faser seines Körpers sagen wollen, wie sehr er sich nach dem sehnte, was ihn nun erwartete. Nur noch mit schlichten schwarzen Shorts bekleidet blieb Hizumi dann stehen, bis Tsukasa ihn mit einer kleinen Geste zu sich winkte.

„Brav so…“

 

Hizumi ließ zu, dass der andere ihn an sich zog, seine Hände über seinen Rücken fahren ließ, um dort mit seinen Fingernägeln ganz leicht über die helle Haut zu kratzen. Seine eigenen Hände legten sich automatisch an Tsukasas Hüften, begannen mit dem Stoff des langärmligen Hemdes zu spielen, dass dieser trug.

„Willst du, dass ich es ausziehe?“, hörte er den Schwarzhaarigen an seinem Ohr murmeln und nickte automatisch, bevor er sich etwas zusammenriss.

„Ja, bitte.“

„Mh…“ Unwillkürlich entfuhr Hizumi ein leises Seufzen, als er Tsukasas weiche Lippen an seinem Hals fühlte. Mit jedem sachten Kuss wurde seine Gänsehaut etwas stärker und er kniff die Augen zusammen, als eine feuchte Zungenspitze über seinen Puls glitt. „Ich glaube, dann musst du es mir ausziehen.“

Würde er das hier nicht jetzt schon ein bisschen zu sehr genießen, würde Hizumi sich jetzt einmal mehr dafür verfluchen, wie sehr er seinem Freund auch nach Jahren noch so verfallen war. Und wäre seine Vorfreude auf das, was der Abend noch für ihn bereithalten würde, nicht schon jetzt so immens, würde er sich vielleicht fragen, ob es wirklich so gut war, wenn man genau wusste, was den jeweils anderen wahnsinnig machte und dieses Wissen regelmäßig strategisch ausnutzte.

 

Auch wenn Tsukasa das Gesicht des Älteren nicht sehen konnte, allein seine Körpersprache verriet ihm, dass das hier definitiv in die richtige Richtung ging, auch wenn sein Schatz seine Eigenständigkeit heute mit Sicherheit nicht ohne Widerspruch aufgeben würde.

Er löste seine Umarmung ein wenig, um Hizumi etwas mehr Spielraum zu geben und betrachtete dann dessen schönes Gesicht, während er sich an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen machte, es ihm langsam aber zielstrebig schließlich von den Schultern schob. Mit einem leisen Rascheln fiel der Stoff dann ebenso umstandslos zu Boden, wie Hizumis Kleidung es getan hatte. Als die Hände des anderen jedoch begannen, sacht über seinen Brustkorb zu wandern, griff Tsukasa nach seinen Handgelenken, sah ihn mit einem Kopfschütteln an.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dir das erlaubt zu haben.“

Augenblicklich senkte Hizumi den Kopf und murmelte eine leise Entschuldigung, konnte es aber dennoch nicht lassen seine Finger verlangend der warmen Haut entgegenzubewegen, sich ein wenig gegen den festen Griff zu wehren.

 

„Ich sehe schon…“ Tsukasas Tonfall wurde dunkel, fast ein wenig drohend, als er eines der Handgelenke losließ, seine eigene Hand stattdessen erneut mit Druck im Genick des anderen platzierte. „Du bist heute anscheinend nicht besonders gut darin, Anweisungen zu befolgen. Vielleicht muss ich dir anders zeigen, dass du deine Hände besser bei dir lässt.“

 

Und auch wenn Hizumis Nicken ein wenig zögerlich war, in seinen Augen lag ein Schimmern, dass er problemlos als Vorfreude deuten konnte und das ihm die Sicherheit gab, die er brauchte, um sich selbst auch noch ein wenig mehr in seine Rolle in diesem Spiel fallen lassen zu können.

Er löste seinen Griff im Nacken seines Mannes, strich in einer fast schon besitzergreifenden Geste über dessen Oberkörper, bis seine Fingerspitzen den Bund der Shorts berührten. Eine Sekunde verharrte er so, wandte sich aber dann ab, um den Abstand zur Kommode zu überwinden.

Mit einem geübten Handgriff schlossen seine Finger sich um das erste Bündel und öffneten den einfachen Knoten, der es sicherte. Mit einem dumpfen Geräusch fielen einige Meter dunklen Seils auf den Boden, bis er nur noch den Anfang davon in den Händen hielt, damit wieder zurück zu Hizumi ging.

„Ich dachte, das dunkle Violett würde gut zu deiner Haut passen…“, sagte er leise, aber so nebensächlich als würde er über etwas vollkommen Alltägliches reden. Er legte das Seil locker um den Hals des anderen und nickte sich mit einem zufriedenen Lächeln zu, das nur stärker wurde, als ein leichter Schauer durch dessen ganzen Körper ging. „…und ich glaube, ich hatte Recht damit.“ Noch einmal fand seine Hand ihren Weg zu Hizumis Wange, strich dort sanft über dessen Haut. „Bereit ein bisschen verschnürt zu werden?“, wollte er dann noch wissen, hatte aber kaum ausgesprochen als sein Freund auch schon nickte.

When You Lay Your Hands Over Me


 

Kapitel 2: When You Lay Your Hands Over Me

 

Ohne, dass er es verhindern konnte, jagte ein heißer Schauer durch Hizumis Körper, der seinen Puls für einen Moment in die Höhe schnellen ließ. Endlich hatte er eine Antwort auf die Frage, die ihn schon in den letzten Stunden gequält hatte – oder zumindest einen Anfang einer solchen. Noch einen Moment länger lagen seine Augen auf dem dunklen Seil, bevor er den Kopf hob und seinen Geliebten mit einem kleinen Lächeln ansah.
 

„Ich hab mich schon den ganzen Abend gefragt, was du genau vorhast…“

 

„Ich weiß.“ Hizumi konnte nicht anders als leise aufzulachen.

 

„Du elender Sadist“, setzte er an, wurde aber postwendend von Tsukasa unterbrochen, dessen Grinsen nun geradezu gefährliche Züge angenommen hatte.

 

„Deswegen liebst du mich doch … Du leidest einfach ein bisschen zu gern, mein Schatz. Deswegen sind wir ja hier.“

 

Und ohne noch weiter auf einen eventuellen Protest zu achten, begann er dann damit das Seil etwas weiter zu sich heranzuziehen und mit den Augen Hizumis Körper zu vermessen. Oh, er wusste genau, was er vorhatte und es würde wundervoll aussehen, wenn sein Werk erst einmal vollendet war, daran hatte er keinerlei Zweifel.

 

„Streck‘ deine Arme nach oben“, wies er seinen Geliebten dann an, nickte anerkennend, als Hizumi dem ohne Zögern nachkam.

 

Mit geübten Bewegungen nahm er das dunkle Seil doppelt und begann damit es methodisch mehrere Male eng um den Brustkorb des anderen zu legen, fixierte es schließlich mittig unter seinem Brustbein. Der Harnisch würde heute kein Gewicht tragen müssen und diente eher als Dekoration und zentrale Verbindung zu anderen Seilstücken, weswegen er ihn nicht übermäßig stabil aufbauen musste. Die Länge seines Werkzeugs legte er über Hizumis Schulter nach hinten, nachdem er überprüft hatte, dass er noch zwei Finger unter das Seil schieben konnte, damit es auf Dauer nicht zu eng wurde. Schließlich sollte sein Schatz das hier genießen und nicht mehr Schmerzen haben, als er zu ertragen bereit war. Aber zu seiner Freude spürte er schon jetzt, wie die leichte Nervosität aus dem Körper seines Liebsten wich und er, langsam aber etwas sicher, etwas weicher unter seinen Händen wurde.

 

„Setz dich hin“, war die nächste sachliche Aufforderung, mit der er Hizumi sacht auf den Rand ihres Betts drückte. „Kannst du noch gut atmen?“, wollte er dann wissen, während er bereits nach einem zweiten, kürzeren, aber ebenso tiefviolettem Seil griff.

 

„Ja, alles in Ordnung.“ Tsukasa sah zu, wie der andere sich etwas gegen den simplen Harnisch streckte, noch in der Bewegung seine Augen genüsslich für einen Moment schloss. Ganz offensichtlich hatte er richtig damit gelegen, dass der etwas rauere Hanf, aus dem seine neuste Errungenschaft gefertigt war, seinem Liebling sehr zusagen würde.

 

„Okay. Ich mache am Hals weiter, sag bitte, wenn es heute nicht geht.“ Diesmal nickte Hizumi nur und er konnte sehen, wie er schwer schluckte. So sehr der andere es oftmals genoss, wenn seine Atmung ein wenig eingeschränkt war, nicht zuletzt durch seine Stimmprobleme kam es vor, dass er die Enge so dicht an seiner Kehle nicht ertragen konnte.

Schon deswegen fuhr er nun umso umsichtiger fort, auch wenn er nicht bestreiten konnte, dass das dunkle Seil, so eng um den Hals seines Mannes, ihn selbst alles andere als kalt ließ. Langsam, fast schon genüsslich legte er die Schlaufen um Hizumis Nacken, bis sie ihn wie ein breites purpurnes Halsband umschlossen.

 

„Das machst du ganz wundervoll“, lobte er leise, zog probeweise leicht an der Schnürung, um deren Stabilität zu prüfen, und war mehr als zufrieden, als Hizumi daraufhin ein leises Aufseufzen entkam. Anscheinend war heute ein guter Tag, für das, was er vorhatte. Damit mehr als zufrieden machte er sich daran, das Halsband mit dem Harnisch zu verbinden und so den ersten Teil des großen Ganzen zu schaffen, das er für heute geplant hatte.

Für einen Moment lang sah Tsukasa seinen Mann einfach nur an, bewunderte wieder einmal das Vertrauen, dass dieser in ihn hatte – haben musste, um sich ihm einfach so hingeben zu können. Mit diesem Gedanken ließ er sich langsam vor ihm auf den Boden sinken, sah zu ihm nach oben und schmiegte eine Wange an sein Knie, drückte einen kleinen Kuss auf dessen Innenseite.

Fast schon ein wenig überrascht sah Hizumi ihn an, schien so vollkommen in seinen Empfindungen versunken gewesen zu sein, dass es einen Moment dauerte, bis er sein warmes Lächeln erwiderte und dann, solange er die Bewegungsfreiheit noch hatte, mit einer Hand durch das schwarze Haar Tsukasas fuhr.

 

„Ich hoffe, das war noch nicht alles, was du heute vorhattest?“, wollte er dann dreist wissen, was Tsukasa dazu brachte ihm spielerisch in den Oberschenkel zu beißen.

 

„Und ich hoffe, dass du mich besser kennst, als das tatsächlich zu glauben.“ Mit diesen Worten richtete er sich etwas auf, drückte Hizumi mit einer bestimmenden Bewegung nach hinten, bis dieser auf dem Bett zu liegen kam, bevor er sich nun dem widmete, was sich gerade eher auf seiner Augenhöhe befand.

Geradezu hingebungsvoll begann er damit die Innenseiten von Hizumis Oberschenkeln mit Lippen und Zunge zu erkunden, genoss jede kleine Bewegung, mit der sein Liebster sich ein wenig unter ihm räkelte und die kleinen Laute, die er schon jetzt von sich gab. Ganz gemächlich arbeitete er sich weiter vor, bis sein Mund auf den wenigen Stoff traf, den sein Mann noch am Körper trug. Er ließ seine Finger an den Beinen des anderen nach oben streichen und leicht unter die Shorts fahren, während er seine Küsse über das weiche Material hinweg weiter verteilte.

Hizumi stieß einen dunklen Laut aus, als seine Lippen auf dessen Männlichkeit trafen und dann doch nicht dort verharren wollten. Stattdessen schob Tsukasa sich noch etwas nach oben, bis er auf dem Bettrand über dem Älteren knien und auf ihn hinuntersehen konnte.

Für einen Moment hielt er so inne, sah einfach nur zufrieden auf seinen Mann hinunter und konnte nicht anders als Dankbarkeit dafür zu empfinden, dass sie sich so nahe sein konnten. Schließlich senkte er seinen Kopf etwas, nippte sacht an der weichen Haut seines Liebsten, arbeitete sich, als hätte er alle Zeit der Welt, langsam von seinem Brustkorb zu seinem Schlüsselbein vor, ließ sie dunklen Brustwarzen dabei aber noch gänzlich unbeachtet. Bis zu Hizumis Hals leckte er nach oben, biss erneut zu, diesmal aber ein wenig fester, was ihm einen kleinen, erstickten Laut einbrachte, der noch ein wenig eindringlicher wurde, als er mit den Zähnen spielerisch an dem Seil zupfte, das er so herrlich eng um den Hals des Älteren geschlungen hatte.

 

„Ich will dich heute bewegungslos haben“, murmelte er dunkel in das Ohr seines Liebsten, ließ seine Zungenspitze wie zufällig über dessen Ohrmuschel wandern. „Ich will sehen, wie sehr du es genießt, mir einfach nur ausgeliefert zu sein, ohne, dass du etwas dagegen machen kannst … Was hältst du davon, mh?“

 

Er senkte sich etwas weiter ab, kam halb auf Hizumi zu liegen, sodass ihre Oberkörper sich berührten und er sein Becken neckend gegen das des Älteren drücken konnte, um ihn spüren zu lassen, wie sehr ihm selbst diese Idee gefiel. Hizumi selbst nickte erst nur, ließ es sich aber nicht nehmen nach einer Sekunde des Zögerns seine Beine um Tsukasas Hüften zu schlingen und ihn noch etwas fester an sich zu ziehen. Seine Hände vergrub er im dunklen Haar seines Freundes und schaffte es so, ihn in einen innigen Kuss zu ziehen. Lange auskosten konnte er diesen allerdings nicht, da Tsukasa einen Laut von sich gab, der fast schon ein dunkles Knurren war, und sich abrupt aufrichtete. Er griff nach Hizumis Händen, drückte sie über dessen Kopf in die Matratze, nur um die Handgelenke dort mit seiner Linken festzuhalten, während er mit der anderen Hand nach der Front des Harnischs griff und nicht eben sanft daran zog.

 

„Was hatte ich dir gesagt?“, verlangte er streng zu wissen. „Hattest du die Erlaubnis mich anzufassen?“ Hizumis Mund verzog sich schmollend, dann schüttelte er sachte den Kopf, bevor er an den Strähnen seines Ponys vorbei nach oben sah.

 

„Tut mir leid“, entschuldigte er sich beinahe schon kleinlaut, aber mit einem erwartungsvollen Funkeln in den Augen. „Aber ich will dir einfach nur nahe sein.“

 

Tsukasas Hand löste sich aus dem violetten Seil, schob ich nach oben und legte sich an Hizumis Wange, strich im Gegensatz zu seinen harschen Worten sanft darüber.

 

„Keine Angst, mein Schatz. Du wirst mich noch zu spüren bekommen, hab nur Geduld.“ Er beugte sich kurz nach vorn, gab seinem Liebsten noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er sich endgültig von seinen Hüften erhob und seinen Griff von den Handgelenken des anderen löste. „Leg dich richtig hin“, forderte ihn dann auf, während er sich um die noch lose Länge des Hanfseils kümmerte, die sich durch Hizumis kleinen Überfall zwischen ihnen verfangen hatte.

 

Kurz schien er zu überlegen, wie er fortfahren sollte, dann griff er nach der rechten Hand seines Liebsten und führte sie an seinen Mund. Tsukasa hauchte einen kleinen Kuss auf die Fingerknöchel, schmiegte sein Gesicht in einer liebevollen Geste dagegen, bevor er den Arm vorsichtig beugte und so positionierte, dass Hizumis Handgelenk sich knapp unterhalb seines Brustbeins befand. Dann griff er nach dem restlichen Seil und wand es einige Male um den Unterarm, führte es wieder und wieder zwischen diesem und dem unteren Seil des Harnischs hin und her und fixierte den Arm so, dass der andere ihn zwar noch etwas bewegen, aber nichts mit seiner Hand würde greifen können.

Ein nächster kleiner Kuss landete kurz oberhalb von Hizumis Bauchnabel, bevor er sich einmal mehr aufrichtete.

 

„Beweg kurz deine Finger“, bat er, lächelte, als sein Liebster diesem Wunsch nachkam und erhob sich noch einmal kurz, um nach dem letzten Hanfbündel zu greifen, das er bereitgelegt hatte.

 

Diesmal kniete er sich neben seinen Mann, strich für einen Moment gedankenverloren über seinen Oberschenkel und legte das Seil noch einmal kurz auf dem Bett ab. Während Hizumi, neugierig wie immer, den Kopf etwas hob, machte er sich daran, die Shorts seines Liebsten nun endlich auch noch loszuwerden – spätestens jetzt würde das Kleidungsstück nur noch stören. Er bedeutete dem anderen seine Hüften kurz anzuheben, konnte nicht anders als sich leicht auf die Unterlippe zu beißen, als er sehen konnte, wie sich dessen Bauchmuskeln unter der warmen Haut anspannten. In seiner fließenden Bewegung zog er den schwarzen Stoff nach unten und ließ ihn schließlich einfach vors Bett fallen, ehe er seine Finger wieder an Hizumis Bein nach oben streicheln ließ. Er machte einen kleinen Umweg, strich federleicht über die Kniekehle seines Mannes und musste breit grinsen als dieser daraufhin heftig zusammenzuckte und ihm einen bösen Blick zuwarf.

 

Nur wenige Augenblicke später schlossen sich die dunklen Augen jedoch wieder und ein langgezogenes Seufzen verließ seine Lippen, als sich Tsukasas Hand fest um seine nun wahrlich nicht mehr zu verleugnende Erregung schloss. Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, reckte Hizumi sich seinem Geliebten entgegen, der ihn wieder einmal mit einem Blick musterte, der so hungrig war, dass er ihm hätte Angst machen können, würde er ihn nicht so genießen. Die rauen Schwielen an den Fingern des Schlagzeugers reizten seine empfindliche Härte, ließen ihn schon jetzt einfach nur noch mehr wollen und den Namen des anderen leise hauchen, als dessen Daumen bestimmt über seine Eichel bewegte. Während seine freie Hand sich unruhig in die Laken krallte, fand seine Rechte keinen anderen halt als seinen eigenen Oberkörper, sodass seine Fingernägel rote Spuren dort hinterließen, sich erst wieder lösten, als Tsukasas Hand genauso plötzlich wieder verschwand, wie sie ihn umfasst hatte.

 

„Tsuka…“, murmelte er leise, warf dem Jüngeren einen bittenden Blick zu, der aber nur mit einem leicht überheblichen Lächeln erwidert wurde.

 

„Du musst Geduld haben, mein Herz. Die Nacht ist noch lang und wir haben noch einiges vor.“ Erneut beugte der Schwarzhaarige sich nach unten, um einen Kuss auf Hizumis Bauch zu hauchen, griff dann endgültig nach dem langen Seil, das bisher noch immer unbenutzt war. „Winkel dein Bein an“, forderte Tsukasa ihn dann auf, tippte sacht auf den linken Oberschenkel und wartete darauf, dass ihm Folge geleistet wurde.
 

Und wie immer war da dieser eine, kurze Moment der Scham in ihm, ein kleiner aber hartnäckiger Widerstand dagegen, sich so zu entblößen, selbst wenn es nur vor seinem Mann war. Aber dieser Moment war so schnell wieder vorbei, wie er gekommen war und wurde von so etwas wie Euphorie darüber abgelöst, dass er Tsukasa so explizit vertraute, dass er sich trotzdem vollkommen sicher fühlte.

Je weiter er sich in den Halt der Seile sinken lassen konnte, desto mehr genoss er es, dass ihm noch mehr seiner Bewegungsfreiheit genommen wurde. Seine Augen folgten den fähigen Händen seines Liebsten, sahen genau dabei zu, wie sie das Seil, das mit seiner dunklen Farbe einen großartigen Kontrast zu seiner Haut bildete, um seinen Ober- und Unterschenkel schlangen, bis er keinerlei Möglichkeit mehr hatte sein Bein auszustrecken. Erneut verließ ein leises Seufzen seine Lippen, als er es nicht lassen konnte auszuprobieren, wie wenig er sich tatsächlich noch bewegen konnte und von Tsukasa dafür prompt einen spielerischen Klaps auf den Hintern bekam. Diesmal konnte er sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

 

„Ich muss doch schauen, ob du auch ordentlich arbeitest“, meinte er in einem geradezu dreisten Tonfall, auf den hin Tsukasa nur eine Augenbraue hochzog.

 

„Du willst einfach nur, dass ich dich noch ein bisschen mehr leiden lasse.“

 

Hizumi lachte nur leise, schüttelte amüsiert den Kopf und ließ zu, dass der Jüngere seinen Oberschenkel näher an seinen Torso brachte und die Seile dort gekonnt mit dem Harnisch verband, ihn dann wieder ansah.

Und diesmal war ein Funkeln in den dunklen Augen, dass ihm eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ. Oh ja, sein Mann hatte ich für heute definitiv noch so einiges für ihn ausgedacht – und er konnte kaum erwarten, was das wohl sein würde. Anscheinend spiegelten sich seine Gedanken auch auf seinem Gesicht wider, denn kaum hatte er sie gedacht, streichelte Tsukasas Hand sacht über seinen Arm, griff dann auch noch nach seiner linken Hand und drückte sie leicht.

 

„Kannst du so halbwegs bequem liegen?“, wollte er wissen, wartete Hizumis Nicken ab, bevor er sich daran machte den Arm des Älteren in die Position zu bringen, in der er sie haben wollte.

 

Schließlich nutzte er den Rest des leicht kratzigen Seils, um den Unterarm an das schon fixierte Bein zu binden, sodass Hizumi einzig und allein sein rechtes Bein noch frei bewegen konnte.

Offensichtlich zufrieden mit seiner Arbeit richtete er sich anschließend etwas auf. Seine Blicke glitten über den schönen Körper seines Mannes, konnten sich für einige Momente nicht von diesem wundervollen Anblick lösen. Schon jetzt hinterließ das Seil erste Spuren auf Hizumis heller Haut. Spuren, die ihnen mit etwas Glück auch noch ein oder zwei Tage erhalten bleiben würden.

Mit einem unterdrückten Seufzen löste er sich aus seiner Betrachtung, machte sich nun wieder eher methodisch daran zu überprüfen, ob die Fesseln so saßen, dass sie zwar die Bewegungsfreiheit des anderen einschränkten, aber nicht die Blutzufuhr in seine Gliedmaßen unterbrechen würden. Erst dann sah er den Älteren wieder an.

 

„Ich glaube jetzt können wir mit dem angenehmen Teil des Abends beginnen…“

 

Mit einer geschmeidigen Bewegung brachte er sich über Hizumi und nun war er es, der fast schon hemmungslos begann, den Mund des anderen zu plündern.

Er hatte sich so lange zusammenreißen müssen, dass er sich diesen süßen Moment einfach gönnen musste. Immer wieder tauchte seine Zunge in die Mundhöhle seines Liebsten ein, umschmeichelte ihr Gegenstück, nur um sich dann wieder zurückzuziehen, damit er mehr oder minder sacht an Hizumis Lippen knabbern konnte. Er konnte spüren wie der andere immer wieder versuchte sich ihm unruhig entgegenzubewegen, wie er erschauderte, wenn seine Härte über den rauen Stoff von Tsukasas Jeans rieb und ihm schließlich ein leises Wimmern entkam, als dessen Hand sich fest in seinem Haar vergrub. Er löste den Kuss, blieb aber mit seinen Lippen so nah an denen des anderen, dass sie sich immer wieder sacht berührten, wenn er sprach.

 

„Wie ist dein Safeword?“, wollte er leise wissen, ließ es sich aber nicht nehmen seine Hüften etwas fester gegen Hizumis zu pressen, sodass dem statt einer Antwort nur ein erstes leises Stöhnen entkam.

 

„Gemini“, hauchte er dann leise, ließ allein mit diesen drei Silben einen so heftigen Schauer über Tsukasas Rücken rieseln, dass es ihn einige Anstrengung kostete ihr kleines Spiel nicht einfach vorzeitig zu beenden und sich schon jetzt zu nehmen, was er so sehr begehrte.

 

„Gut“, sagte er stattdessen, konnte sich gegen das leise Zittern in seiner Stimme allerdings nicht wehren. So gut wie er wusste, dass es Hizumi etwas gab, wenn er nach außen so unberührt wie möglich wirkte, umso schwerer fiel ihm dies mit jeder Minute, die er seinen Geliebten so willig unter sich hatte. Aber, das wusste er, das Warten würde sich lohnen, für das, was sie einander am Ende zu geben bereit waren.

Also zog er nun endlich das dunkle Tuch aus seiner Hosentasche hervor, zeigte es dem anderen.

 

„Wir wollen dir deine Geburtstagsüberraschung ja nicht verderben, oder?“
 

Für einen Moment schlossen sich die dunklen Augen des anderen, bevor Hizumi nickte und seinen Kopf anhob, damit er ihm die Augen so verbinden konnte, dass er wirklich nichts mehr sehen würde. Als dies geschafft war, beugte er sich erneut kurz zu ihm, hauchte einen Kuss auf die einladend halb geöffneten Lippen, setzte sich schließlich wieder auf. Seine Fingerspitzen glitten sacht über Hizumis Körper, konnten spüren, wie der Ältere immer wieder leicht erschauerte, seine Muskeln sich aber gleichzeitig ein wenig zu entspannen schienen, je bewusster er sich der neuen Situation wurde.

Vorsichtig kletterte Tsukasa vom Bett und ging noch einmal hinüber zur Kommode. Möglichst leise öffnete er die obere Schublade und holte eine kleine, schwarze Schachtel daraus hervor, deren Inhalt ihnen beiden heute noch viel Freude bereiten würde. Einen Moment lang hielt er inne, warf seinem gefesselten Schatz einen kurzen Blick zu und fischte dann noch eine kleine Tube aus der Kommode hervor. So ausgerüstet, nahm er wieder auf dem Bett Platz, kniete diesmal zwischen Hizumis Beinen.

 

„Du siehst wundervoll aus, wenn du so voller Ungeduld bist…“, sagte er leise, strich langsam, aber bestimmt, über das ausgestreckte Bein seines Mannes, bevor er seine Hand erneut um dessen Härte schloss.

 

Hizumis Mund entkam ein ersticktes Aufkeuchen und seine Hüften bewegten sich ihm so aufreizend entgegen, dass er nicht anders konnte, als sich nach unten zu beugen und seine Lippen um die samtene Spitze zu legen. Ganz langsam ließ er die Erektion des anderen tiefer in seinen Mund gleiten, umspielte sie etwas mit seiner Zunge und konnte spüren, wie seine eigene Männlichkeit immer fordernder gegen seine Hosen drängte. Immer wieder entkamen dem Älteren kleine, fast schon bittende Laute, die einen eindeutig frustrierten Unterton annahmen, als Tsukasas Lippen sich wieder von ihm lösten. Leise flüsterte er den Namen seines Geliebten, erhielt daraufhin aber nur einen kleinen Kuss, der neben seinem Hüftknochen platziert wurde.

 

„Stell dein Bein an“, forderte der Schwarzhaarige stattdessen nur, half ein wenig nach, als Hizumi dem nicht schnell genug nachkam.

 

„Ich dachte du wolltest mich warten lassen?“ Trotz seiner nicht eben wehrhaften Position, umspielte ein frecher Zug den Mund des anderen, verleitete Tsukasa dazu ihm leicht in den Hintern zu kneifen, bevor er antworte.

 

„Du denkst doch nicht wirklich, dass das schon alles war, mh?“ Statt jedoch preiszugeben, was genau er noch vorhatte, ließ er nur mit einem deutlich vernehmbaren Klicken die Tube aufschnappen und drückte sich etwas des Gleitgels auf die Finger seiner rechten Hand.

 

„Vielleicht will ich dich einfach so sehr?“ Hizumis Tonfall schwankte irgendwo zwischen einer Frage und der unausgesprochenen Bitte, ihn eben nicht noch länger warten zu lassen.

 

„Auch dann wirst du dich gedulden müssen.“

 

„Wehe es lohnt sich nicht hier herumzuliegen.“ Tsukasa gab ein leises Schnauben von sich.

 

„Allein für diesen Satz wirst du noch ein bisschen länger warten müssen.“

 

Und ohne noch weiter zu zögern, ließ er seine Finger zwischen Hizumis Pobacken wandern, fand dort zielstrebig den kleinen Muskel, der ihm schon erwartungsvoll entgegenzuckte. Sein Mann zog deutlich hörbar seinen Atem ein, reckte ihm sein Becken regelrecht entgegen, sodass er kaum etwas zu tun brauchte, um die Spitze seines Zeigefingers in dessen Innerem verschwinden zu lassen.

Tsukasa biss sich heftig auf die Lippen, als er seinen Finger tiefer in den willigen Körper schob, ihn die heiße Enge dort umfing, sonst hätte er wohl in das halblaute Stöhnen seines Geliebten mit eingestimmt. Himmel, er konnte es wirklich kaum erwarten endlich tief in diesen wundervollen Körper zu stoßen, endlich wieder eins mit seinem Mann sein zu können.

So ruhig wie möglich atmete er durch, drängte dann, ohne noch länger zu warten, einen zweiten Finger durch den engen Muskel, begann nach einem nur kurzen Innehalten damit sie langsam in Hizumi zu bewegen. Und selbst jetzt ging immer wieder ein leichtes Zittern durch den Körper des anderen, als wäre seine Ungeduld tatsächlich sichtbar. Eine Weile machte Tsukasa einfach so weiter, ohne seine Augen von Hizumi zu lösen – er liebte es einfach seinen Mann so ansehen zu können, ihn so zu sehen, wie es niemand sonst jemals können würde.

Er liebte es mindestens so sehr, wie der andere es liebte sich ihm zu präsentieren, von ihm angesehen und förmlich mit Blicken verschlungen zu werden.

 

„Ich hab dir etwas zum Geburtstag besorgt“, sagte Tsukasa schließlich in die herrschende Stille hinein, brachte seinen Schatz so dazu mit einem Mal ganz ruhig zu halten.

 

„Ist es etwas Schönes?“, wollte der wissen, klang schon jetzt leicht heiser und leckte sich erwartungsvoll über die Lippen, die ihm mit einem Mal furchtbar trocken erschienen.

 

„Oh ja … es ist sehr schön.“ Hätte Hizumi ihn sehen können, wäre ihm der fast schon gemeine Zug um Tsukasas Lippen aufgefallen, als er weitersprach. „Es ist ein wundervolles kleines Ding, das dir die süßesten Qualen bereiten wird, bevor ich mich näher mit dir beschäftige…“

 

Er zog seine Finger aus Hizumi zurück, wischte sie nachlässig an den Bettlaken ab und machte sich daran die Schachtel zu öffnen, die er aus der Kommode geholt hatte. Mit fast schon fahrigen Bewegungen fischte er einen kleinen schwarzen Gegenstand daraus hervor, strich damit spielerisch über die Seite seines Geliebten, um ihn die seidig weiche Oberfläche des Spielzeugs spüren zu lassen, bevor er auf dieser ein wenig Gleitgel verteilte.

Geradezu neckend strich er flüchtig mit dem Fingerspitzen über die Innenseiten von Hizumis Oberschenkel, bevor er die Berührung mit dem kleinen Gegenstand zwischen den Pobacken des anderen fortsetzte, den schwarzen Plug dann mit nur ein wenig Druck in den Körper seines Mannes gleiten ließ. Hizumi wand sich leicht, bog dann seinen Rücken durch und gab eine ganze Reihe reizender kleiner Laute von sich, bis das Spielzeug schließlich vollkommen in ihm versunken war. Tsukasa konnte das leichte Zittern fühlen, das den anderen ergriffen hatte, in ihm fast schon etwas wie Stolz darauf auslöste, dass er seinen Partner so gut kannte, dass er genau wusste, was ihm gefiel.

 

„…fühlt sich gut an…“, murmelte der Ältere in diesem Moment, ließ in einer fast schon aufreizenden Bewegung sein Becken etwas kreisen.

 

„Wird noch besser, du wirst sehen…“

 

Eigentlich hatte er sich einmal mehr aufrichten wollen, aber er brachte es einfach nicht übers Herz. Stattdessen lehnte Tsukasa sich über seinen Geliebten, schmiegte sich an ihn, brachte ihre Körper einmal mehr dicht zueinander, um die Hitze zu spüren, die von dem anderen ausging, während Hizumis Lippen sich zu einem zufriedenen Lächeln verzogen – schließlich hatte er es wieder einmal, quasi durch seine bloße Anwesenheit, geschafft den Jüngeren ein bisschen aus dem Konzept zu bringen. Und wenn das kein Triumph war, wusste er auch nicht.

Allein deswegen reckte er sich dem Jüngeren noch etwas mehr entgegen, ließ seine Lippen über dessen Kieferknochen streifen, knabberte ein wenig an dem Stück weicher Haut, das er so erreichen konnte, bevor er es schaffte sich blind zu dessen Lippen vorzutasten, während dessen Hand in seinen Nacken wanderte. Und schon diese bloße Geste ließ ihn in ihren Kuss stöhnen, fühlte sich für ihn doch alles noch um ein vielfaches intensiver an, wenn er nicht sehen konnte, was der andere vorhatte, er sich vollkommen in dessen Hand begeben, sich ihm hingeben musste. Und so sehr er es sonst auch brauchte, Dinge zu kontrollieren, in diesem Moment liebte er es, sich fallen lassen zu können, sich einfach darauf einzulassen, was Tsukasa mit ihm vorhatte.

Vor allem, wenn die Dinge so vielversprechend waren, wie im Moment.

 

„Wie willst du mich heute zum Schreien bringen, mh?“, murmelte er gegen die weichen Lippen seines Geliebten, genoss es im nächsten Moment, dessen unterdrücktes Seufzen nicht nur hören, sondern durch ihre Nähe auch spüren zu können. Für eine Sekunde presste Tsukasa sich enger an ihn, löste ihren Kuss dann aber endgültig und vergrub stattdessen sein Gesicht an Hizumis Halsbeuge, rieb mit der Wange ein wenig an den Seilen, die um seinen Hals geschlungen waren, entlang. Ganz als wäre er es nun, der sich erden müsste.

 

„Ich dachte wir fangen mit einer kleinen Dosis Schmerz an, wie fändest du das?“, flüsterte er ihm dann ins Ohr, klang dabei so herrlich heiser, dass Hizumi nicht anders konnte, als sich etwas unter ihm zu räkeln, sich seinem Mann förmlich anzubieten.

Schließlich nickte er nur, so gut er konnte, bevor er mit einem „und dann“ weiter nachhakte.

Dies brachte Tsukasa nun jedoch leider dazu, sich von seinem Körper zu erheben, die kühle Luft des Schlafzimmers wieder an seine empfindliche Haut zu lassen.

 

„Auf den Rest wirst du warten müssen, mein Herz.“ Und als wäre sein kleiner Lapsus nie dagewesen, schien der Jüngere jetzt wieder vollkommen beherrscht, als wäre das hier eine vollkommen alltägliche Situation.

Auch, wenn das in ihrem Fall zugegebenermaßen nicht ganz falsch war.

 

Hizumi hörte ein leises Rascheln, spürte die Bewegung der Matratze, als der andere für einen Moment noch einmal aufstand. Doch noch bevor er dazu kam, sich Gedanken darüber zu machen, was Tsukasa wohl noch für ihn haben würde, durchschnitt mit einem Mal ein plötzlicher Schmerz seine Wahrnehmung, entlockte ihm ein scharfes Zischen. Etwas Heißes ergoss sich über sein rechtes Schlüsselbein, lief über seine Schulter aufs Bett und nach unten bis in seine Fesseln. Er konnte spüren, wie sein Atem schlagartig schneller wurde, sein Puls in die Höhe schoss, doch dann waren da stumpfe Fingernägel auf seiner malträtierten Haut und all seine Empfindungen schlugen in Lust und Verlangen um. Langsam, methodisch und mit genau dem richtigen Druck kratzte Tsukasa das warme Wachs von seiner Haut, während er vor Verlangen bebte.

Er ließ ihm kaum einen Augenblick, um durchzuatmen, bevor sich der nächste Schwall auf seinen Rippenbogen ergoss, ihm nun ein langgezogenes Stöhnen entlockte. Wieder folgten geschickte Finger den Spuren des Wachses, hinterließen herrliche rote Striemen auf seiner Haut, an denen er sich vermutlich ein paar Tage lang würde erfreuen können. Wieder drückte Hizumi sein Kreuz durch, reckte sich seinem Mann entgegen als würde er ihn auffordern wollen, jetzt bloß nicht aufzuhören. Ein leises Lachen versicherte ihm, dass seine stumme Bitte erhört worden war und gleich darauf konnte er erneut diese wundervoll beißende Hitze spüren, die ihn Tsukasas Namen stöhnen, ihn um mehr bitten ließ. Er erzitterte unter den festen Berührungen und dem Brennen, das die Fingernägel auf ihm hinterließen, konnte sich selbst deutlich atmen hören. Sein Kopf fiel kraftlos nach hinten, als für einen Moment sämtliche Spannung aus seinem Körper wich.

Himmel, er hatte das hier gerade wirklich gebraucht.

Und auch Tsukasa schien das so zu sehen, strich ihm nun erst beruhigend über den Unterarm und drückte dann kurz seine Hand.

 

„Hältst du mehr aus?“, wollte er dann wissen, seine Stimme nun warm und weich und nicht mehr ganz so perfekt beherrscht wie am Anfang ihres kleinen Spiels. Hizumi nickte, leckte sich erneut kurz über die Lippen.

 

„Bitte…“ Worum er genau bat, hätte er nicht einmal wirklich sagen können: mehr des süßen Schmerzes, mehr von Tsukasas Berührungen, mehr von seinem Mann selbst – im Moment war ihm alles recht, wenn er es nur einfach genießen durfte. Formulieren konnte er diese Gedanken gerade jedoch nicht wirklich, stieß stattdessen nur ein leises Wimmern aus, als die Finger seines Liebsten sich aus seinem Griff wanden.

Anscheinend hatte Tsukasa jedoch nicht vor ihn gerade noch mehr betteln zu lassen, stattdessen drückte er, sanft aber bestimmt Hizumis gefesseltes Bein etwas nach außen, sodass seine Körpermitte noch ein wenig entblößter war und streichelte federleicht über die Haut seines Oberschenkels, die nicht von den Fasern des Seils bedeckt war. Der Ältere musste kurz schlucken, versuchte vergeblich ein leichtes Zittern zu unterdrücken als einen Augenblick lang nichts passierte, doch gerade als er den Mund öffnete, um sein Bitten zu wiederholen, breitete sich stechende Hitze über der Stelle aus, die Tsukasa gerade noch so zärtlich berührt hatte, entlockte ihm nun tatsächlich ein leises Aufschluchzen, dass sich mit einem weiteren Stöhnen mischte, während er unruhig seinen Kopf hin und her bewegte. Dann spürte er die weichen Lippen seines Mannes, die einen liebevollen Kuss auf sein Knie drückten und dessen Hand, die sich geschickt wieder um seine Erregung legte, die in den letzten Minuten nur noch zugenommen hatte.

Hizumi schnappte nach Luft, spannte sich automatisch an und spürte dadurch den Plug in seinem Hintern nur noch deutlicher.

 

„Tsuka…“, der Name verließ seinen Mund als ein Flehen und er konnte spüren, wie der Jüngere gegen sein Knie lächelte, bevor er von seiner Härte abließ. Geradezu spielerisch zart fuhren seine Fingernägel über Hizumis Leisten, verharrten dann kurz auf den dunklen Seilen, bevor er den Druck verstärkte und über das Bein nach oben kratzte.

 

Tsukasas Augen blieben förmlich an der geröteten Haut kleben, die sich ihm unter dem tiefroten Wachs nun wieder offenbarte und er konnte nicht anders als seine Finger tiefer hineinzugraben, um noch deutlichere Striemen zu hinterlassen, während Hizumi immer wieder leise Geräusche von sich gab, sich ihm entgegen bewegte und alles in allem einfach das Bild eines perfekten, unersättlichen Subs abgab, nachdem er nun endlich jegliche verbale Gegenwehr aufgegeben hatte – zumindest für den Moment.

 

„Du machst das ganz wundervoll, mein Schatz“, lobte er ihn deswegen leise, hauchte einen weiteren Kuss auf das Knie des anderen, lehnte für einen Moment seine Stirn dagegen. Die Berührung ließ ihn spüren, dass Hizumi immer noch leicht zitterte, allem Anschein nach damit kämpfte wieder etwas ruhiger zu atmen. „Ich werde dir eine kleine Pause gönnen, okay?“

Ein kleiner Protestlaut verließ die Kehle des Älteren und seine Hände öffneten sich, als wolle er nach Tsukasa greifen, während der ans Ende des Bettes rutschte.

Er versuchte sich so bequem wie möglich hinzusetzen, sodass er seinen Liebsten einfach nur ansehen und sich selbst ebenfalls wieder ein bisschen in den Griff bekommen konnte.

 

„Willst du mich etwa hier alleine lassen?“, wollte Hizumi nach kurzer Zeit, in der Stille geherrscht hatte, schließlich wissen, bevor er vorsichtig sein Bein ausstreckte, als wolle er testen, ob ihm dies nun gestattet war.

 

„Nur ein bisschen beobachten.“ Mit diesen Worten griff Tsukasa nach einem kleinen Buch, das, zusammen mit einem Bleistift, ebenfalls seinen Platz auf der Kommode hatte und zog es zu sich „Ich habe schließlich alle Zeit der Welt und du kannst dich ein bisschen beruhigen.“

Hizumi ließ nur ein sarkastisches Schnauben hören.

 

„Wirke ich im Moment so, als ob ich Ruhe will?“

 

„Nein, aber es ist nicht so, dass du eine Wahl hättest, oder?“

I know that it's weak

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

But God Help Me I Need This


 

 

Kapitel 4: But God Help Me I Need This

 

 

Das Erste, was er spüren konnte, als er am nächsten Morgen langsam erwachte, war die Erschöpfung, die sich noch immer angenehm bleischwer in seinem Körper ausbreitete. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen öffnete Hizumi die Augen und stellte fest, dass sein Mann ihn selbst im Schlaf noch schützend in den Armen hielt.

Vor dieser Beziehung hätte ihn allein diese Geste vermutlich mehr gestört, als er hätte zugeben wollen – er war einfach nie jemand gewesen, der übermäßigen Wert darauf legte zu kuscheln. Aber hier und jetzt fühlte er sich bei Tsukasa einfach nur wohl und geborgen; eines der vielen Dinge, in denen der andere seine Ausnahme von der Regel war.

 

Mit einem kaum hörbaren Seufzen hob er den Kopf etwas an, konnte das Sonnenlicht ausmachen, das von draußen in ihr noch immer angenehm halbdunkles Schlafzimmer fiel. Er hätte nicht sagen können wie spät am Morgen es war, musste aber zugeben, dass es ihm eigentlich recht egal war. Es war schließlich nicht so, als ob er heute dringend irgendwo hinmüsste. Oder zumindest hoffte er gerade ein bisschen, dass der sogenannte Masterplan seines Schatzes eher Punkte wie ‘geliefertes Essen’ und ‘Filmmarathon’ enthielt, als irgendwelche anderen Aktivitäten.

Auf der anderen Seite war Tsukasa aber eben Tsukasa und allein diese Tatsache ließ in ihm den Verdacht aufkeimen, dass der Tag vermutlich weniger ruhig werden würde, als er sich hier gerade ausmalte.

 

Und als hätte der Jüngere seine Gedanken gehört, schmiegte er sich für einen Moment noch etwas enger an ihn und murmelte ein verschlafenes „Guten Morgen“, bevor er ihm einen kleinen Kuss in den Nacken drückte.

Ganz automatisch schlossen sich Hizumis Augen wieder und er fühlte, wie sein Körper sich noch etwas mehr entspannte, ganz als wäre das seine natürliche Reaktion auf die Nähe seines Liebsten. Und vielleicht war das nach all den Jahren gar nicht mal so weit hergeholt, schließlich war es nicht gerade so, dass er das Bedürfnis hatte daran etwas zu ändern, eher im Gegenteil: Momente wie dieser hier waren ihm viel zu wertvoll, um daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden.

Das Lächeln auf seinen Lippen wurde ein wenig weiter, als er spürte, wie Tsukasas Fingerspitzen sacht über seinen Bauch strichen, seine warme Haut immer wieder sanft liebkosten. Und er schaffte es tatsächlich diese Gesten ein paar Minuten einfach nur in stiller Verschlafenheit zu genießen, bevor er sich schließlich doch ein wenig aufrichtete.

Die dunklen Augen seines Geliebten blinzelten ihm entgegen, wollten schon fast ein wenig unzufrieden wirken, aber statt ihr Bett jetzt schon zu verlassen, drehte Hizumi sich lediglich so um, dass er den anderen weiterhin ansehen konnte. Mit dieser Wahl offensichtlich zufrieden ließ sein Partner es sich nicht nehmen ihn gleich noch etwas näher zu sich zu ziehen und diesmal kurz auf die Lippen zu küssen. Und statt dann wieder von ihm abzulassen schien sein Schatz allmählich wacher zu werden und begann zielstrebig damit seinen Mund für sich zu erobern, ihn langsam und innig und mit soviel Liebe zu küssen, dass ihm allein das schon beinahe den Atem raubte. Ohne jegliche Gegenwehr ließ er sich nur zu gern auf den Rücken drücken, seufzte in ihren Kuss, als Tsukasa sich etwas über ihn schob, und vergrub seine Finger tief in dessen dunklem Haar.

Wenn es nach ihm ging, sollten viel mehr ihrer Morgen genau so beginnen.

 

Als sie sich schließlich voneinander lösten, lag auch auf Tsukasas Lippen ein zufriedenes Lächeln, während er auf den Älteren hinuntersah.

 

„Happy Birthday“, sagte er leise und ließ es sich nicht nehmen noch einen weiteren kleinen Kuss auf Hizumis Mund zu hauchen. „Wie fühlst du dich?“, wollte er dann wissen. Aber wie so oft sah er den Schalk in den Augen seines Liebsten aufblitzen, der ihm sagte, dass seine berechtigte Sorge wieder einmal nicht ernst genommen wurde.

 

„Alt.“

 

„Armer Schatz …das hatte ich schon befürchtet, du bist ja jetzt quasi fast schon Rentner. Aber davon abgesehen?“

 

Er konnte spüren, wie Hizumis Finger ihren festen Griff in seinem Haar etwas lösten, stattdessen damit begannen immer wieder auf eine geradezu beruhigende Art und Weise hindurchzufahren.

 

„Bisher ist alles gut“, beruhigte ihn der Ältere dann, bevor er den Kopf etwas zur Seite neigte. „Wie sieht es aus?“

 

Und es war gemein, dass es ihm so leicht fiel ihn damit von seiner aufkeimenden Besorgnis abzulenken – aber er konnte nicht anders, als mit seinen Augen der Geste zu folgen und schließlich den Kopf etwas zu senken, um seine Lippen über die noch immer gut sichtbaren Spuren, die das Seil am Abend hinterlassen hatte, geistern zu lassen.

 

„Ganz wunderbar“, murmelte er gegen die weiche Haut seines Mannes, richtete sich dann wieder ein bisschen auf und nun war er es, dessen Grinsen eine gewisse Dreistigkeit innewohnte. „Ich glaube, damit werden wir heute viel Spaß haben.“

 

Ohne auf diese Aussage für den Moment noch weiter einzugehen war es nun Tsukasa, der sich aufrichtete, sodass er über seinem Mann kniete. Kurz hielt er inne, drückte ihm einen kleinen Kuss auf den Bauch, bevor er das Bett ganz verließ und zielstrebig ihren Kleiderschrank ansteuerte.
 

Auch wenn er die wie immer neugierigen Blicke seines Mannes spüren konnte, ließ er sich nicht davon abhalten in aller Ruhe nach dem zu suchen, was ihm gerade eingefallen war und seine Müdigkeit ebenso vertrieben hatte, wie die Nähe zu seinem Mann.

Mit einem geradezu triumphierenden Grinsen richtete er sich nach wenigen Augenblicken auf und hielt in der einen Hand einen dicken, schwer wirkenden Umschlag und in der anderen einen länglichen Karton, in den man vielleicht sonst einzelne langstielige Rosen betten würde, um sie vor Schaden zu schützen. Allerdings wussten sie beide, dass Blumen nicht unbedingt den Dingen gehörten, die sie einander schenkten, sodass er den leicht verwirrten Gesichtsausdruck, den der Ältere gerade zeigte, durchaus genoss. Langsam ging er wieder zum Bett, auf dem Hizumi sich mittlerweile aufgerichtet hatte und hielt ihm beides entgegen.

 

„Was wäre ein Geburtstag ohne Überraschungen, mh?“, fragte er amüsiert, wartete kurz, bis sein Schatz eben diese angenommen hatte und kletterte dann wieder zu ihm. So konnte er in aller Ruhe zusehen, wie sein Mann die beiden Gegenstände musterte, nur um ihn dann mit einer nach oben gezogenen Augenbraue anzusehen.

 

„Ich schätze das heißt, ich habe doch Geschenke verdient?“, wollte er wissen, spielte offensichtlich auf ihr Gespräch am letzten Abend an, brachte Tsukasa so zum Lachen.

 

„Nachdem du gestern so brav gewesen bist natürlich, mein Herz.“

 

Auch wenn er es eigentlich nicht vorgehabt hatte, er konnte Hizumi im Zweifelsfall eben nie widerstehen. Dies zeigte sich jetzt einmal mehr, als der Ältere ihn mit einem so selbstzufriedenen Blick bedachte, dass er nicht anders konnte, als ihn erneut liebevoll zu küssen und die zufriedene Ruhe zu genießen, die gerade in ihm herrschte. Auch wenn diese, ganz abhängig davon, wie seine kleinen Aufmerksamkeiten und der Rest seines Plans ankamen, vermutlich nicht lange anhalten würde.

Schließlich löste er sich von den weichen Lippen seines Partners und richtete sich ein wenig auf.

 

„Zuerst das hier“, wies er an, zeigte auf den Umschlag, der für den Moment fast schon vergessen auf der Bettdecke gelegen hatte.

 

„Warum?“

 

„Damit du fragen kannst.“ Erneut konnte er sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, als Hizumi ein empörtes Geräusch von sich gab und ihm nur halb spielerisch gegen die Schulter boxte.

 

„Sag schon.“

 

„Weil es einfacher ist und du dich darüber freuen wirst.“

 

Es war offensichtlich, dass sein Schatz auch mit dieser Antwort nicht wirklich zufrieden war, es sich aber bewusst verkniff noch ein weiteres Mal nachzufragen. Stattdessen griff er nun nach dem cremefarbenen Umschlag, drehte ihn einige Male in seinen Händen hin und her, bevor er Tsukasa einen zweifelnden Blick zuwarf.

 

„Er wird dich nicht beißen…“, meinte er ermutigend, strich dem anderen zärtlich über die Wange, konnte dessen Zögern gerade nicht wirklich einordnen. „Wir können auch erst frühstücken, wenn dir nicht nach Geschenken ist?“

 

Die Sorge in Tsukasas Stimme ließ Hizumi lächeln und dann den Kopf schütteln, bevor er sich leicht in die warme Handfläche schmiegte, die noch immer an seinem Gesicht lag.

 

„Alles gut“, versuchte er den Jüngeren zu beruhigen, auch wenn seine Stimme nun unversehens etwas rau klang. „Manchmal kann ich nur nicht glauben, dass du wirklich so bist, wie du bist.“

 

Nun war es der Jüngere, der die Augenbrauen ein wenig hochzog.

 

„Ich hoffe, das ist ein Kompliment?“

 

„Natürlich, du Idiot.“
 

Das Lächeln, das Hizumi dem Jüngeren schenkte, war durch und durch liebevoll – wie hätte es auch anders sein können?

Für ihn gab es niemanden, würde es nie jemanden geben, der ihn so glücklich machte, wie der Mann, der ihm hier gerade gegenübersaß. Selbst wenn er nie damit gerechnet hatte, dass sein Leben so aussehen würde, war er froh, dass alles so gekommen war und dass der Tsukasa an seiner Seite hatte. Sie scherzten manchmal darüber, dass sie keinen richtigen Jahrestag hatten, weil keiner von ihnen sich sicher war, wann ihre Beziehung sich eigentlich von Freundschaft zu Liebe gewandelt hatte, aber er konnte sich, wenn er ehrlich war, absolut nichts Besseres vorstellen, als in seinem besten Freund auch gleichzeitig seinen Partner gefunden zu haben.

Innerlich schüttelte er über sich selbst den Kopf. Es war selten, dass er so kurz nach dem Aufwachen schon solche Gedanken hatte, aber heute war schließlich sein Geburtstag, da durfte er sicher auch einmal ein bisschen emotional werden.

Um sich dies allerdings nicht ganz so sehr anmerken zu lassen, sah er auf den Umschlag hinunter, den er noch immer in den Händen hielt und begann nun endlich damit ihn vorsichtig zu öffnen. Er ließ sich damit mehr Zeit, als vielleicht unbedingt nötig, aber so ganz traute er Tsukasa und vor allem dessen Plan dann doch nicht.

Als er sich dann allerdings den Inhalt besah, konnte er nicht anders als ruckartig den Kopf zu heben und den anderen fassungslos anzusehen.

 

„Ist das dein Ernst?“
 

Die Lippen des Jüngeren umspielte nur ein glückliches Lächeln, während er ihm sacht durch die Haare fuhr.

 

„Überraschung geglückt?“, wollte er wissen und stieß ein überraschtes Lachen aus, als Hizumi ohne Umschweife beide Hände an seine Wangen legte und ihn so zu sich zog.
 

Diesmal war er es, der den Mund des Jüngeren stürmisch eroberte, versuchte seiner Freude wortlos Ausdruck zu verleihen, weil er gerade tatsächlich nicht wirklich wusste, was er sagen sollte.

Dementsprechend groß war das Grinsen auf seinem Gesicht, als er sich schließlich von Tsukasas Lippen löste und dessen Frage mit einem verspäteten, aber enthusiastischen Nicken beantwortete, bevor er wieder auf das Papier, das in seinem Schoß lag, hinuntersah. Nun betrachtete er den aufwendig und doch traditionell gestalteten Gutschein genauer und je mehr er las, desto größer wurde seine Vorfreude.
 

„Es ist nur ein verlängertes Wochenende“, unterbrach die sanfte Stimme seines Mannes schließlich seine Gedanken, ließ ihn immer noch lächelnd aufsehen. „Aber es soll eines der besten Ryokan in ganz Japan sein.“
 

Wieder konnte er nur nicken, strich fast schon abwesend mit dem Daumen über das feste Papier, das er in den Händen hielt. Er hatte tatsächlich schon von eben diesem Ryokan gehört; eine Bekannte hatte ihm davon erzählt, da gemeinsame Freunde dort einen Urlaub verbracht hatten. Allerdings hatte er, soweit er sich erinnern konnte, nie mit dem anderen darüber geredet, auch wenn er schon damals den Gedanken nicht losgeworden war, dass eine Auszeit in dieser kleinen Oase einfach traumhaft sein musste. Und beinahe wollte er fragen, wie Tsukasa davon gewusst hatte, aber das ein wenig selbstzufriedene, noch immer amüsierte Lächeln in dessen Gesicht ließ ihn ahnen, dass er keine wirkliche Antwort erwarten konnte.
 

„Miyako hat erzählt, dass das Essen fantastisch sein soll“, sagte er stattdessen, sah zu, wie sein Partner noch etwas näher zu ihm rückte. Allerdings küsste Tsukasa ihn nicht auf den Mund, sondern ließ seine Lippen geradezu aufreizend sacht an seinem Unterkiefer entlangwandern, bis er schließlich bei seinem Ohr ankam.
 

„Weißt du, was das eigentlich Beste an diesem Ryokan ist?“, murmelte der Jüngere gegen seine empfindsame Haut, nippte spielerisch an seinem Ohrläppchen, bevor er fortfuhr. „Die Unterkünfte sind auf einem wirklich großen Gelände voller Bambuswald verteilt … man legt dort sehr viel Wert auf Ruhe und Privatsphäre…“

 

Ohne, dass er es hätte verhindern können, musste Hizumi trocken schlucken, während in seinem Bauch ein ganzer Schwarm Schmetterlinge aufstob, der sich als Gänsehaut auf seinem Körper zeigte. Und das nur beim Gedanken daran, was in diesen drei Tagen denn so alles passieren könnte. Es war einfach unfair.

 

„Klingt …einladend…“, murmelte er schließlich leise und wandte seinen Kopf etwas zur Seite, um Tsukasas Lippen, die er an seiner Haut lächeln spüren konnte, noch etwas mehr Spielraum zu bieten. „Ich schätze, dann könnte man die Zeit dort wirklich …in vollen Zügen genießen…“

 

Seine Augen schlossen sich und ein leises Seufzen fand den Weg zwischen seinen Lippen hervor, als es nun Tsukasas Zähne waren, die er mit Nachdruck an seinem Hals spüren konnte und die sicher ein deutliches Mal auf seiner ohnehin geschundenen Haut hinterlassen würden. Dann endeten die Liebkosungen plötzlich, ließen ihn ein wenig unzufrieden zurück, bis er den anderen schließlich wieder ansah.

Das warme Lächeln war nun einem wissenden Grinsen gewichen, das ihn sicher sein ließ, dass der Jüngere nur zu genau wusste, was gerade in seinem Kopf vorging.
 

„Willst du das andere Geschenk nicht auch öffnen?“, fragte der Schwarzhaarige nun aber, ohne noch weiter auf das einzugehen, was er gerade impliziert hatte.
 

Und allein das sollte ihn vermutlich stutzig machen.

Genauso wie die Tatsache, dass es Tsukasa so wichtig zu sein schien, dass er sich jetzt sofort ansah, was er ihm schenken wollte, obwohl sie doch den ganzen Tag für sich hatten. Für einen Moment zogen sich Hizumis Augenbrauen ein wenig misstrauisch zusammen, bevor er ohne weitere Worte nach dem länglichen Päckchen griff. Einen Moment lang betrachtete er den schlichten dunklen Karton, zog dann aber ohne Zögern an den Enden der Schleife, die ihn verschlossen hielt und hob vorsichtig den Deckel.
 

„Deine Geschenke waren auch schon einmal weniger egoistisch, mein Lieber“, sagte er nach einigen Sekunden, die schweigend vergangen waren, schmunzelnd, sah aus den Augenwinkeln zu seinem Mann. Der zuckte seinerseits nur überaus scheinheilig mit den Schultern und schien drauf und dran zu sein ihm eine Antwort zu geben, aber stattdessen hob Hizumi eine Hand, ließ ihn so innehalten. „Wenn du jetzt etwas von Masterplan sagst, dann probieren wir das gute Stück sofort aus und ich finde mit Sicherheit einen Weg, dass selbst du das nicht mehr genießen kannst.“
 

Wie nicht anders erwartet stieß Tsukasa ein amüsiertes Lachen aus, sagte aber glücklicherweise nichts weiter, während er selbst sich sein Geschenk nun näher betrachtete.

Beinahe schon liebevoll in den mit cremefarbenen Stoff ausgekleideten Karton gebettet lag eine schlanke Reitgerte aus schwarz-glänzendem Fiberglas, die am Knauf mit Messing-Elementen verziert war. Er musste zugeben - hätte er dieses Prachtstück irgendwo gesehen, hätte er vermutlich auch nicht daran vorbeigehen können.

Hizumi war sich den forschenden Blicken seines Liebsten mehr als bewusst, als der die Gerte aus ihrer Verpackung befreite und sie probehalber durch die Luft bewegte. Schon jetzt erzeugte sie einen Ton, der mehr als vielversprechend war.
 

„Gefällt sie dir?“, wollte Tsukasa mit kaum gezähmter Neugier in der Stimme wissen und er hätte schwören können, dass der Jüngere geradezu darauf brannte dieses neue Stück in ihrer Sammlung auszuprobieren. Natürlich tat er das. Es fiel dem anderen eigentlich immer mehr als schwer seine Finger von Dingen zu lassen, die ihm den süßen Schmerz versprachen, den er mitunter so mochte.
 

„Sehr.“ Sein Lächeln wurde verspielter, als er sich seinem Geliebten ein wenig mehr zuwandte und mit der Spitze seiner neuen Errungenschaft sacht dessen Kinn anstippte. „Auch wenn es nicht gerade die feine Art ist mir etwas zu schenken, von dem du viel mehr haben wirst als ich.“
 

„Ich hab in zwei Tagen auch Geburtstag?“
 

„Das ist trotzdem kein Grund so egoistisch zu sein.“ Diesmal streifte das Ende der Gerte fast schon liebevoll über Tsukasas Nasenspitze. „Aber ich weiß ja, dass ich genau das denken soll, damit du bekommst, was du willst, nicht wahr?“
 

Hin und wieder tat es ihm tatsächlich gut die Dynamik ihrer Beziehung ein wenig auf den Kopf zu stellen und zu zeigen, dass er seinen Mann ebenso durchschauen konnte, wie dieser es umgekehrt mit ihm und seinen Wünschen und Bedürfnissen tat. Anders würde das alles vermutlich nicht funktionieren.

Und natürlich würde er seinem Liebsten seinen Wunsch früher oder später erfüllen. Aber diesmal wäre er es, der bestimmte, wann und zu welchen Bedingungen.

Für den Moment beugte er sich erst einmal zu ihm und presste seinem Liebsten mit einem “Danke für die Geschenke” einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Dann legte er eben diese vorsichtig beiseite und erhob sich, um ins Bad zu gehen.
 

„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Tsukasa, gerade, als er zur Tür hinaus wollte.
 

Hizumi warf er einen Blick auf die Uhr, die im Wohnzimmer hing und hielt erstaunt inne.
 

„Schon halb elf. Wieso?“
 

Für einen Moment drehte er sich noch einmal in Richtung Schlafzimmer um, sah zu seiner Verwunderung nun Tsukasa im Schneidersitz und mit der Reitgerte in den Händen auf ihrem Bett sitzen.
 

„Oh dann müssen wir uns ja fast schon beeilen.“ Der Ausdruck auf dem Gesicht des Jüngeren konnte nichts Gutes bedeuten, sodass er nur fragend die Augenbrauen nach oben zog. Währenddessen ließ seine sogenannte bessere Hälfte das neue Spielzeug so verträumt durch seine Finger gleiten, als würde er es am liebsten jetzt sofort ausprobieren.
 

„Tsukasa…“ Auf die Warnung in diesen drei Silben hin bekam er erneut nur ein Schulterzucken.
 

„Ich hab doch gesagt, dass mein kleiner Masterplan noch weitergeht…“ Der Jüngere hob den Kopf und sah zu ihm auf, als könne er kein Wässerchen trüben – eine Lüge, der sie sich beide nur zu bewusst waren. „Wir treffen uns zum Mittagessen mit deinen Eltern. Sie haben sich sehr über die Einladung gefreut, weil ihr euch ja schon wieder so lange nicht gesehen habt…“
 

Unfähig etwas zu sagen, starrte Hizumi den anderen einen Moment lang einfach nur an, während seine Hand automatisch an seinen Hals wanderte. Seinen Hals, der neben den Bissmalen von vorhin, noch immer überdeutlich von Seilspuren verschönert wurde. Genauso wie seine Unterarme.
 

„Du bist ein furchtbarer Mensch, ich hoffe, dass du das weißt“, murrte er, konnte sich gerade noch ein ‚das wird Konsequenzen haben‘ verkneifen. Schließlich war es genau das, was der andere wollte.
 

„Natürlich, deswegen passen wir so gut zusammen, mein Herz.“ Das Grinsen auf den Lippen des Jüngeren wurde noch etwas größer, als wäre ihm gerade eine großartige Idee gekommen. „Du kannst mich ja dafür bestrafen.“
 

„Leck mich, Tsukasa.“
 

„Gern, du musst nur brav darum bitten.“
 

Hizumi wünschte sich, dass er sich sein Grinsen hätte verkneifen können, als er sich mit einem Kopfschütteln umdrehte und endlich seinen Weg ins Badezimmer fortsetzte, aber er war sicher, der sadistische Idiot, mit dem er sein Leben teilte, es gesehen hatte.

Sein Mann war einfach eine furchtbar perfide Kreatur, wenn er wollte, und er konnte sich noch nicht einmal darüber aufregen, weil er es viel zu sehr genoss, Opfer seiner Pläne zu werden. Selbst wenn diese daraus hinausliefen, ihn in objektiv eher unangenehme Situationen zu bringen.

 

Eines stand allerdings fest: früher oder später würde er seine Rache bekommen und dann wäre es Tsukasa, der um Erlösung betteln würde, bis er heiser war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich kann es kaum glauben, aber es ist geschafft. Auch wenn meine Musen mal wieder mit mir durchgegangen sind und das hier deswegen viel länger geworden ist, als ursprünglich geplant - es ist fertig und ich bin ein bisschen stolz auf mich.
Und ich hab die Vermutung, dass das nicht das letzte Mal sein wird, dass ich in diesem Universum ein bisschen spiele, wer weiß, wer weiß.
Wenn euch die Story ein bisschen gefallen hat würde ich mich über Kommentare oder Favoriten natürlich freuen - wenn ihr Kritik habt, dann auch immer gern her damit.
Ansonsten bis zum nächsten mal :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  QueenLuna
2019-11-03T09:10:24+00:00 03.11.2019 10:10
Juhuuu und die nötige Portion Fluffigkeit, Emotionalität und Kuscheldecken-Gefühl am Morgen fehlt natürlich auch nicht <3

Und Tsukasas zwei Geschenke waren wunderbar passend und natürlich ganz uneigennützig xD
Wobei ich bei Tsukasas vollendeten Masterplan schon lachen musste... Schon etwas gemein, der Gute xD aber es passt halt einfach zu ihrer Beziehung und auch zu den Charakterbeschreibungen, die du hier aus den beiden gezaubert hast ^^ für mich passt alles sehr gut zusammen und wirkt stimmig <3

Also es war mir wieder eine Freude deiner Geschichte zu folgen <3

:*
Luna <3

PS: ich mag die 'Kosenamen' der beiden für einander xD "mein Herz" ist ebenso passend romantisch, wie ein gesagtes "Idiot" frech daherkommt xD
Antwort von:  -Red-Karasu
22.11.2019 12:17
Absolut. Nachsorge, vor allem auf emotionaler Eben ist wichtig und das wissen die beiden. Also ganz abgesehen davon, dass sie eh nicht die Hände voneinander lassen können ;)

Und Tsukasa macht sowieso und überhaupt nur uneigennützige Geschenke, wer würde denn darauf kommen ihm da etwas anderes zu unterstellen ;) Und klar ist sein Plan gemein, sonst würde es ja keinen Spaß machen und er nicht auf die passende Revanche zählen können *hust*

Wie gesagt Kosenamen sind so ein bisschen ihr Ding, egal ob kitschig oder in die andere Richtung, und das haben sie einfach von alleine angefangen, ich hatte da irgendwie wenig Mitspracherecht.

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich freu mich total, dass die Story dir gefallen hat und dass du sie bis zum Ende verfolgt und kommentiert hast <3 Und es erinnert mich daran, dass da irgendwann mal noch ein Teil folgen sollte. Mal schauen, wann ich dazu dann komme xD
Aber bis hierher noch mal ein dickes, fettes Dankeschön <3 <3 <3
Von:  QueenLuna
2019-11-03T08:49:53+00:00 03.11.2019 09:49
Schon der Einstieg in dieses Kapitel hat mich amüsiert xD konnte mir richtig vorstellen, wie Hizumi da ungeduldig vor sich hin wartet... Am besten mit einer kleinen Gewitterwolke über seinem Kopf xD

Auch die "Gespräche" zwischen den beiden waren während des gesamten Kapitels irgendwie herrlich erfrischend ^^ einfach schön unterhaltsam xD

Und ich würde echt gern Tsukasa Skizze sehen xD

Zum generellen "Akt" *lach*: ich fand, es war die richtige Mischung auf Lust, Liebe und Leidenschaft und es kam wunderbar rüber, wie die beiden einander lieben und begehren ^^

Liebe Grüße
Luna <3

PS: Lieblingssatz: "Ich mag dich nicht, [...] ich bin dir hoffnungslos verfallen" - hach... Das hat echt Potenzial für Kribbeln und Gänsehaut *g* hat er schön gesagt
Antwort von:  -Red-Karasu
22.11.2019 12:13
...würden wir Tsukasas Skizze nicht alle gern sehen, wenn wir ehrlich sind? ^^°

Und danke für das Lob, was ihre Gespräche angeht. Selbst wenn ich gewollt hätte, so komplett ernst und stoisch hätte das Ganze – gerade bei den beiden – einfach nicht funktioniert. Allein schon, weil sie beide keine Gelegenheit für nen dummen Spruch auslassen (und Tsukasa zu gern mit Kosenamen für Hizumi um sich schmeißt)

Aber freut mich, dass dir die Szene an sich auch gefallen hat – da ich sonst ja eher selten so expliziten Smut schreibe, musste ich da schon ganz schön dran feilen ^^° Von daher erleichtert es mich, wenn es sich gut liest ^^
Von:  QueenLuna
2019-11-03T08:17:46+00:00 03.11.2019 09:17
Auf geht's zum nächsten Kapitel ^^ Hab mich nun doch entschieden, alle zu kommentieren, nachdem du so schön und detailliert geschrieben hast ^^

Obwohl es im vorherigen Kapitel schon so rüber kam, dass Tsukasa seine recht dominate Seite herauskehren würde, mag ich es sehr, wie umsichtig er Hizumi verschnürrt... Da kommt es schon wunderbar rüber, auf welcher Ebene sich ihre Beziehung befindet und abspielt.
Generell mag ich Tsukasas Verhalten hier... Eine gute und angenehme Mischung aus... Hmmm ich nenne es mal... dominanten und befehlenden Moment und dann wieder einer gewissen liebevollen Umsichtigkeit. Ich hoff, du weißt wie ich das meine^^` mir fehlten gerade die passenden Worte xD

"Wehe es lohnt sich nicht hier herum zu liegen." - ich musste bei dem Satz irgendwie voll lachen, da ich mir richtig gut Hizumis Ton vorstellen konnte xD

Auch den Wechsel der Perspektiven finde ich sehr angenehm gestaltet... Es passt einfach schön ^^

Und ich finde die Umschreibung toll, wie gut sich die Beiden in ihrem... sagen wir... Vorlieben, Wünschen und Leidenschaften ergänzen ^^

Den Dialog am Schluss fand ich sehr unterhaltsam xD schon dezent gemein von Tsukasa sein Schnürrpaket so liegen zu lassen xD aber ich geh stark davon aus, dass die "Ruhe" nicht lang anhalten wird, oder xD

Liebe Grüße
Luna <3
Antwort von:  -Red-Karasu
22.11.2019 12:08
Ich bin tatsächlich der Meinung, egal wie dominant Tsukasa gerade ist oder sein möchte, dass wird nie etwas daran ändern, dass ihm Hizumis Wohl über alles geht. Was am Ende vielleicht sowieso das Wichtigste in Szenarien wie diesen ist. Ohne Einfühlungsvermögen und Umsicht kann man kein guter Dom sein und erst recht nicht, wenn es um den Menschen geht, den man liebt. Und auf der anderen Seite wäre Hizumi nicht er selbst, wenn er nicht auch noch hübsch verschnürt dumme Sprüche bringen würde ^^°

Übrigens schön, dass dir der Perspektivwechsel gefällt – wie neulich schon gesagt, bin ich da ja eigentlich kein Fan von, aber hier war‘s irgenwdie nötig, damit man einfach mitbekommt, dass hier niemand ausgenutzt wird oder whatever, sondern dass die beiden da ganz definitiv in gegenseitigem Einvernehmen handeln ^^°
Von:  QueenLuna
2019-11-02T23:54:55+00:00 03.11.2019 00:54
Soooo.. Nachdem wir uns ja gestern erst drüber unterhalten haben über diese FF und sie schon eine Weile in meiner Leseliste auf mich wartet, hab ich jetzt endlich mal angefangen xD und das nicht in der Öffentlichkeit *hust* xD
Ob ich jedes Kapitel kommentieren werde, weiß ich nohh nicht, mal sehen... Bin ja noch mitten im Lesen ^^

Eins vorweg: Wie ich sicher einige Male, mal indirekt, mal etwas direkter, erwähnt habe... Ich liebe einfach deinen Schreibstil und man merkt auch einfach, wie er sich im Laufe der Jahre verändert und verbessert hat <3 aber er war stets schön flüssig und abwechslungsreich und ich fühle mich jedes Mal wunderbar mit den Geschichten verbunden ^^

Ich mochte den recht sanften Anfang der FF sehr gerne, wo du einfühlsam und nachvollziehbar Tsukasas Liebe und Verfallenheit zu Hizumi beschrieben hast. Da konnte ich Tsukasa völlig verstehen ^^
Und natürlich darf auch die passende Despa-Fan-Wehmuts-Passage nicht fehlen... Hach ja <3

Du hast auch gleich zu Beginn schon nach und nach die nötige Spannung fürs kommende Geschehen reingepackt, wo man sich unweigerlich fragt, was der Gute für seinen Liebsten plant, wobei man dich recht schnell eine Ahnung davon bekommt xD besonders bei der Aussage, dass Andere "ihre Methoden" nicht so schätzen würden bzw Hizumi "im Nachhinein" das Ganze schon zu schätzen bzw zu genießen wüsste, wird schon deutlich in welche Richtung es gehen könnte xD
Aber trotzdem bist du nicht gleich zu brutal mit der Tür ins Haus gefallen ^^ im passenden Maße eben.

Bin ja gespannt, wie du das Ganze weiterführst ^^ werd morgen weiterlesen xD

Bis dann <3
Luna

PS: "Immerhin, was knackt, ist noch da..." - den Satz muss ich mir merken xD der ist echt gut und begründet so viel
Antwort von:  -Red-Karasu
22.11.2019 12:04
Gott ey, ich hab echt vollkommen verplant auf deine ganzen Kommentare hier zu antworten @_@ Aber ich hol das jetzt mal nach, alles nach dem Motto ‚besser spät als nie‘ und so ^^°

Ich bin ja erstmal ganz sehr positiv überrascht, dass du wirklich zu jedem Kapitel nen Kommentar geschrieben hast <3 Deswegen gleich mal ein ganz großes Dankeschön dafür und für die Mühe, die du dir damit gegeben hast <3 Und gleich hinterher auch noch ein großes Danke für das Lob, was den Stil angeht – ich bin tatsächlich super erleichtert, wenn du sagst, das man merkt, dass der sich im Laufe der Jahre entwickelt hat <3

Sein wir ehrlich: könnte ich je eine Despa-Fic ohne Despa-Wehmuts-Passage schreiben? Die Chancen sind gering ^^° Aber ja, Tsukasa ist seinem Hizumi von Kopf bis Fuß verfallen und daran wird sich auch nix ändern ;)

Und klar, ein bisschen was andeuten musste ich ja schon, weil sonst würde man da ja nie vorankommen, aber ich bin halt auch kein Fan davon bei sowas mit der Tür ins Haus zu fallen. Man muss ja auch die Leser mal ein bisschen zappeln lassen, ne? ;)
Von:  MarryDeLioncourt
2018-09-18T06:52:37+00:00 18.09.2018 08:52
Oh Mann ich muss sagen ich liebe die Kombi hizu und tsukasa. Ich hoffe es folgt noch ein Teil mit tsukasas Geburtstag ^^. LG Marry


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