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Pinocchio reloaded

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der One-Shot ist nicht betagelesen und ich weiß, dass er nicht fehlerfrei ist, deshalb würde ich euch bitten, mir keine RS/GR-Fehler in die Kommentare zu kleben, danke =) Komplett anzeigen

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Er hatte sich schon immer ein Kind gewünscht. Besonders an Feiertagen drängte sich ihm dieser Wunsch schmerzlich auf. Aber das Schicksal spielte nie so mit wie es sollte.

Marco beobachtete seine Frau, wie sie einen bunten Strauß mit Blumen in die Mitte des Tisches stellte. Ostern stand vor der Tür und auch in ihrem Blick konnte er lesen, wie traurig sie die Tatsache stimmte, dass sie über die Feiertage erneut nur zu zweit waren. Ein schweres Seufzen entwich ihm und er stand schließlich auf und ging nach draußen in seine Werkstatt. Dort konnte er sich ablenken. Das war schon immer so gewesen.

Kaum stieg ihm der Duft des Holzes in die Nase, hatte Marco seine Sorgen vergessen. Für ihn zählte in diesem Moment nur, seine Frau glücklich zu machen. Sie war das Wertvollste, das er besaß. Marco durchquerte die Werkstatt und setzte sich auf einen Stuhl im hintersten Eck. Kurz nach Weihnachten hatte er begonnen eine Puppe für seine Frau zu schnitzen. Bisher war er aber nicht vollends zufrieden damit, doch neue Motivation hatte ihn gepackt. Er wollte sie ihr schenken. Morgen. Am Ostersonntag. Er wollte sie wieder lächeln sehen.
 

Aus irgendeinem Grund hatte Marco eine peinlich genaue Vorstellung, der Holzpuppe. Es sollte das Abbild eines Jungen werden. Bewegliche Arme und Beine, eine spitze Nase und blaue Augen. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er das Stück Holz heranzog und seine Arbeit fortführte.

Marco bemerkte gar nicht, wie die Zeit verging. Erst als es draußen langsam dunkel wurde, sah er von seiner Arbeit hoch und betrachtete sein Werk. Sein Herz schmerzte. Das, was vor einigen Wochen ein einfaches Stück Holz gewesen war, war zu einem Jungen geworden. Ein Junge, dessen Umarmung Marco am liebsten gespürt hätte.

Der Schreiner verfeinerte noch ein paar Details und stand schließlich auf. Er hatte vor ein paar Wochen etwas in Mr. Golds Laden entdeckt, das perfekt für seine Puppe passen würde. Eine halbe Stunde später stand er in besagtem Laden und atmete erleichtert auf, als Mr. Gold ihm die gewünschten Sachen über den Tresen reichte. Marco bezahlte und verabschiedete sich mit einem „Frohe Ostern“ von dem Ladenbesitzer, der seinen Gruß nur mit einem Grummeln erwiderte.

Zurück in der Werkstatt konnte Marco sein Glück kaum fassen. Er hatte der Puppe ein Paar Socken und braune Schuhe über die Füße gestreift, nachdem er sie in eine braune, kurze Hose gesteckt hatte. Ein weißes Hemd, das Marco hoch krempelte und eine dunkelgrüne Weste rundeten das ganze ab. Er band der Puppe ein oranges Tuch um den Hals und setzte ihr einen roten Hut auf. Marco war mehr als zufrieden mit seinem Werk. Das Geschenk war sogar noch besser geworden als in seiner Vorstellung.
 

Am folgenden Tag, war er einige Stunden vor seiner Frau wach. Er hatte vor lauter Aufregung ohnehin nicht wirklich schlafen können. Als die Sonne langsam in das Schlafzimmer kroch, schlich Marco sich aus dem Raum und deckte den Frühstückstisch. Die Puppe setzte er auf den Stuhl seiner Frau, während er auf seinem eigenen Platz nahm und an seiner Tasse Kaffee nippte.

Als er die leisen Schritte hörte, sprang er sofort auf und strahlte seiner Frau entgegen. Sie wünschten sich gegenseitig ein schönes Osterfest und umarmten sich fest. Erst dann entdeckte Marcos Frau die Puppe auf ihrem Stuhl.

„Was ist das?“, fragte sie überrascht, lächelte aber bis über beide Ohren, als sie die Puppe hoch nahm und betrachtete.

Ohne große Erklärungen meinte Marco nur: „Jetzt müssen wir die Feiertage nie mehr alleine verbringen.“

Sie betrachtete die Puppe liebevoll und fiel Marco erneut in die Arme.

„Vielen Dank. Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest.“

„Gibst du ihm einen Namen?“

Seine Frau überlegte kurz und meinte dann: „Pinocchio. Er soll Pinocchio heißen.“

Noch immer zierte ein breites Lächeln ihre Lippen, während ihr einzelne Tränen über die Wangen kullerten. Aber sie lächelte. Und das war das Wichtigste für Marco.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  konohayuki
2017-04-25T15:38:31+00:00 25.04.2017 17:38
Hey :)

Ich dachte, ich schau mal bei dir vorbei. Ich muss zugeben, dass ich schon länger nicht mehr bei Once Upon A Time auf dem Laufenden bin, aber zumindest ein bisschen was im Hinterkopf hatte ich dann doch noch. Da du darum gebeten hast, Rechtschreibung und Grammatik außen vor zu lassen, werde ich da hier nicht großartig drauf eingehen (war aber zumindest jetzt auf den ersten Blick auch nicht viel, worüber ich da gestolpert wäre).

Ich finde, du beschreibst hier eine sehr schöne und vor allem rührende Situation. Auch wenn sie keine Kinder haben, versucht Marco was in seiner Macht steht, um seine Frau doch glücklich zu machen. Man merkt, wie viel ihm seine Frau bedeutet, und wie sehr er sich wünscht, sie glücklich zu machen.
Aufgrund der vorgegebenen Kürze ist das Ganze natürlich etwas gerafft, aber das fand ich jetzt hier im Kontext gar nicht so schlimm.
Alles in allem auf jeden Fall eine sehr süße Idee, die du meiner Meinung nach auch sehr angenehm umgesetzt hast.

Liebe Grüße,

konohayuki
Antwort von:  -Zaphira-
02.05.2017 12:15
Da warst du wohl schneller als ich! =D
Vielen Dank für deinen Kommentar, freut mich sehr, dass es dir gefallen hat =)
Ja, das mit der vorgegebenen Kürze wäre mir beinahe zum Verhängnis geworden, ich wäre wirklich mehr ins Detail gegangen, bis ich dann mal auf den Wortzähler geklickt habe ='D Aber schön zu sehen, dass es dem Ganzen nichts genommen hat.
Vielen Dank noch mal! =)
Lg Zaphi


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