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Liebe braucht keine Worte

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
All meinen Lesern wünsche ich ein wunderschönes Wochenende^_^

Jetzt beginnt der Kitsch...oder Sex? na mal sehen ;)
Viel spaß mit dem neuen Kapitel!

und wiedermal ein großes Dankeschön an YumeKahoko fürs Beta lesen und unterstützen! Komplett anzeigen

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Kapitel 9 ~ Stummfilm

Kapitel 9

Stummfilm~
 

Etwas vertieft in meine Arbeit stehe ich vom Schreibtisch auf, als es leise an der Tür klopft. Ohne weitere Gedanken gehe ich auf die Tür zu. Ich weiß, dass Steve wegen einer Aufgabe nochmal vorbei kommen wollte. Als ich die Tür nur einen Spalt weit geöffnet habe, rutscht mir mein Herz in die Hose.

Ich kann sofort erkennen wer da vor mir steht und dennoch kann ich es nicht fassen. Meine Hand verkrampft sich kurz um den Türgriff. Könnte ich sprechen, würden mir jetzt die Worte fehlen. Mein Mund öffnet sich leicht und meine Augen fixieren Dean. Ich schlucke, aber mein Mund ist schlagartig trocken. Er schenkt mir jedoch ebenfalls nur ein stummes Starren, als hätte er nicht erwartet, dass ich wirklich hier wohne. Diesen Zustand halten wir Beide gefühlte 10 Minuten. Dann lösen sich meine Finger und ich schiebe die Tür weiter auf. Meine Wangen fangen an zu glühen. Ich schlucke erneut und bitte Dean mit einer Handgeste in mein Zimmer. Mein Herz rast und ich spüre das Pochen bis in meinen Kopf. Er ist wirklich hier, das hätte ich nicht gedacht!
 

Dean setzt sich etwas steif auf meinen PC-Stuhl und schenkt mir neben einem Lächeln ein leises „Hi!“. Die Pizzaschachtel legt er neben sich. Ich begebe mich in seine unmittelbare Nähe. Mein Gehirn macht grade nicht ganz mit. Eigentlich habe ich mich perfekt für diesen Moment vorbereitet. Ich habe mir sogar genau überlegt, was ich ihn sagen möchte. Aber genau jetzt habe ich alles vergessen, stehe starr neben ihm und fühle mich wie ein Trottel. Mein Blick ist gesenkt und ich hoffe er sieht meine roten Wangen nicht. „Willst du ein Stück Pizza?“ Deans Worte sind ein guter Anfang in ein längeres Gespräch. Aber mir ist gerade eher schlecht, als das ich hungrig bin. Ich spüre, wie meine Hände schwitzig werden, aber ich richte meinen Blick auf ihn. Als Reaktion auf seine Frage nicke ich höflich, woraufhin Dean die Schachtel öffnet und mir eines der Reststücke reicht. Ich trete ein Stück näher an ihn heran und greife nach der Pizza. Unsere Finger berühren sich kurz und ich kann seine Wärme spüren. Für ihn scheint all das nicht sonderlich besonders zu sein. Warum er hier ist, weiß ich auch nicht. Aber er sitzt genau vor mir, ich träume nicht, da bin ich mir sicher. In meinem Körper wird alles warm und ich weiß nicht warum. Ich führe mir das Pizzastück zum Mund und beiße einen Bissen ab. Es schmeckt kalt, rau und irgendwie fad, sozusagen das Gegenteil von der Stimmung zwischen uns. Ich blicke schüchtern in Deans Augen. In seinem Blick liegt eine angenehme Ruhe. Ich frage mich, wie das Ganze zwischen uns geworden wäre, wenn wir uns unter anderen Umständen…nein halt, wir hätten uns nie kennengelernt. Dean spielt einfach in einer ganz anderen Liga. Schon wieder schaffen es mein Hirn und Herz nicht sich zu konzentrieren. Den Bissen schlucke ich meine trockene Kehle herunter. Danach ist mir allerdings noch schlechter. Ich lege, ohne einen Mucks zu machen, das Essen zurück in die Schachtel. Anschließend wende ich mich von Dean ab. Seine Blicke spüre ich auf mir, er beobachtet mich, bleibt aber still und drängt mich nicht. Ich schnappe mir mein Handy vom Nachttisch und gehe zurück zu Dean. Schnell tippe ich in eine leere SMS „Danke!“.

Damit Dean es lesen kann, halte ich es ihm vor die Nase. Er ist doch nicht zum Resteressen hier? Was Dean nicht weiß ist, dass ich Steve vorgestern erneut Bericht erstattet habe. Steve war von meinem Handeln nicht wirklich begeistert, was mir völlig klar war. Aber er gehört zu den Freunden, die einem trotzdem alles Glück der Welt wünschen, auch wenn es zum Scheitern verurteilt ist.
 

Deans Augen richten sich nur eine Sekunde auf das Display bevor er mich wieder ins Visier nimmt. Unverständnis ist in seinen Augen deutlich zu sehen. Ich antworte auf ihn völlig falsch. Mein Kopf senkt sich schnell und meine Augen verengen sich. Verdammt, warum passiert mir immer dasselbe, ich will einfach nur sterben gehen. Meine Hände ballen sich zu Fäusten. Ich zucke heftig zusammen als ich spüre, dass Dean seine große Hand auf meine Faust legt. Damit habe ich nicht gerechnet! Was ist das hier verdammt? Träume ich? Er ist nett, und gar nicht fies! Er sitzt da verdammt nochmal, vor mir und ich weiß nicht warum! Warum kann er mir nicht einfach richtig das Herz brechen, das ich einen Grund habe ihn zu hassen und zu vergessen!? „Sag mal Andy, bist du wirklich so schüchtern oder kannst du einfach nicht…mit mir…naja…reden?“ Ich reiße mein Kopf zu ihm um, meine Augen heften sich an seine. In Deans Stimme ist Unsicherheit, fast schon Angst. Doch nicht etwa Angst davor mir wehzutun? Mein Mund klappt erneut auf, aber es kommt nichts heraus. Ich hasse diesen Moment so sehr. Wenn aus Spaß Ernst wird und ich keine Chance habe zu fliehen. Ich kann nicht einfach rausrennen und ihn erneut stehen lassen. Ich kann nicht heulen und wie ein Weichei dastehen. Vor allem kann ich jetzt nicht lügen. Mein Herz rast so heftig, dass ich das Gefühl habe, Dean könnte es hören. Meine Glieder sind erstarrt und ich blicke ihn einfach nur an. Genauso wie er mich. Erneut stecken wir in einer endlosen Zeitschleife des Anschweigens.
 

Ich fühle mich wie in einem Stummfilm, wo jemand auf Stopp gedrückt hat. Doch ich kam nicht umher es ihm zu sagen. Die Gedanken in meinem Kopf und mein Mageninhalt fahren Achterbahn. Verdammt, Dean ist so geduldig. Wie lange starren wir uns nun schon an? Deans Hand um meiner wird fester, meine Faust lockert sich und ich fasse einen Entschluss. Ich nehme meine Hand aus seiner, lege sie an Deans Wange. Seine ist bei weitem nicht so heiß wie meine. Ich sehe bestimmt wie eine Karotte aus. Dean zuckt gar nicht zusammen, ganz im Gegenteil, er schmiegt sich in meine Hand. Als er für eine Sekunde seine Augen schließt, brennt in mir eine Sicherung durch. Ich schiebe sein Gesicht etwas näher zu mir, beuge mich zu ihm herunter und küsse ihn. Ein Blitz durchfährt mich. Schlagartig kribbelt es überall in mir. Es ist ganz anders als im Club. Seine Lippen fühlen sich warm und weich an. Meine liegen nur ganz zart auf seinen und dennoch empfinde ich etwas. Ich kann es nicht definieren, was dieser Mann mit mir macht, aber es ist, völlig anders wie alles bisher. Meine Augen schließen sich. Dean lässt den Kuss geschehen. Ich streife noch kurz mit dem Daumen über seinen Wangenknochen, bevor ich den Kuss löse.
 

Mit knallrotem Kopf sehe ich ihn an. Dean fängt auf einmal an zu lächeln. „Andy…damit…hab ich jetzt nicht gerechnet!“ Sein Satz löst auch in meinem Gesicht ein Lächeln aus. Wie macht er das nur? Dean legt seinen Kopf zur Seite und blickt mich an, als hätten wir uns gerade nicht geküsst. Wie kann er bei allem nur so cool bleiben? Gedanken versunken lege ich meinen Finger auf meine Unterlippe und schaue zur Seite. „Leider ist meine Frage damit nicht beantwortet.“ Nun klingt seine Stimme fordernder. Er steht also nicht auf meine Spielchen, sondern will endlich eine Antwort. Wieso muss er so hartnäckig sein? Ich schlucke heftig. Dann beginne ich leicht den Kopf zu schütteln. Seine Augen weiten sich und ich kann sehen wie er innerlich Eins und Eins zusammenzählt. „Heißt das du bist Stumm?...Ich meine so richtig?“ Seine Worte stechen tief in mein Herz. Sein Tonfall klingt schockiert und ich kann nichts dagegen tun. Ich beginne also langsam zu nicken und rechne damit, dass Dean gleich schlagartig den Raum verlässt. Es dauerte noch ein paar Augenblicke, bis Mister Hotti abrupt vom Stuhl aufsteht und zu raffen scheint, in was er hineingeraten ist. Ich kenne diesen Moment sehr gut. Ich hatte ihn oft genug, dass ich nicht mehr daran zerbreche. Lediglich mein Ex ist geblieben, weil er es „lustig“ fand. Für einen Mann der gern diskutiert und Recht haben will, war ich natürlich der perfekte Partner. Das hier gerade ist anders, absolut anders. Ich blicke auf und sehe zu wie Dean in seiner vollen Größe vor mir steht und selbst keine Worte findet. Meine Beine werden weich und ich lasse mich auf meine Bettkante nieder.
 

Jeden Moment wird er gehen und mich nie wieder sehen wollen. Doch Dean handelt völlig entgegengesetzt. Er bewegt sich zu mir ans Bett. Lässt sich neben mir nieder und wendet sich mit einer unglaublich liebevollen Art an mich. „Andy…ich…ich wusste das nicht!“ Seine stotternden Worte geben mir das Gefühl von einer Entschuldigung, auch wenn er es noch nicht ausspricht. Ich habe das Gefühl, Dean falsch eingeschätzt zu haben. Er ist geblieben, er sitzt vor mir…und…und er entschuldigt sich bei mir. Ich würde alles geben, um zu wissen welche Gedanken in ihm herumspucken, genau in diesem Moment. Darum schenke ich ihm ein kleines Lächeln und hoffe, dass er es richtig deutet. Ich will nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hat. Ich habe ihn ebenfalls wehgetan und kann mich jetzt gerade nicht dafür entschuldigen, dementsprechend muss er es auch nicht tun. Seine Augen werden kleiner, sein Atem ruhiger. Das Empfinden, das er mich hassen würde, wird immer kleiner. Vor meinen Augen ist ein attraktiver Mann, der so vieles hat, was ich schon immer haben wollte, aber die Hoffnung, dass er mir gehören könnte, erlaube ich mir nicht. Ich sehe wie Deans Arm sich auf mich zubewegt. Auch seine Hand findet den Weg zu meiner Wange und ich kann verstehen, warum er sich vorhin an meine geschmiegt hat. Die Wärme seiner Haut durchströmt mich und ich bekomme Lust auf mehr. Sein Gesicht nähert sich meinem und ich vergesse zu atmen. Leise flüstert Dean, nur wenige Millimeter vor meinen Lippen. „Es tut mir leid Andy!“ Dann küsst er mich. Erneut kribbelt es überall.
 

Doch dieses Mal ist es keine zaghafte Berührung. Es ist ein Kuss. Ein richtiger Kuss. Ich öffne meine Augen ein kleinen Spalt und blicke auf Deans lange Wimpern. Er ist wahnsinnig sexy. Meine Gefühle spielen verrückt, genauso wie mein Körper. Ich schiebe meine Hand in seine Richtung und finde den Weg zu seinem Oberarm, dass er Sport macht erkennt man sofort. Immer wieder treffen unsere Lippen aufeinander. Er knabbert leicht an meiner Unterlippe. Aber alles…wirklich alles fühlt sich anders in mir an. Vielleicht träume ich doch und gleich wache ich aus diesem wunderschönen Traum auf und all das ist nur eine Wunschvorstellung. Denn jemand wie Dean, spielt absolut nicht in meiner Liga.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  little_sunshine
2017-02-25T18:34:20+00:00 25.02.2017 19:34
Endlich ein neues Kapitel ;) du versüßt mir echt immer den Tag.

Endlich ist es passiert, ich dachte das geht noch ne weile weiter. Aber endlich, dem Himmel sei Dank :)
Ich hoffe die beiden Versagens jetzt nicht mehr, sie sind ein so süßes Paar. Oh ich kann das nächste und die nächsten Kapitel gar nicht erwarten.

Mach weiter so, du bist echt die beste 😘
Antwort von:  _usagi_
25.02.2017 19:43
Oh danke für dein Kommi!
jedes Einzelne versüßt auch meinen Tag und motiviert mich weiter zu machen und besser zu werden^_^
Das nächste wir nicht lange auf sich warten lassen XD...ich bin momentan zu gut drin!

Und vielen dank♥...ich gebe weiter mein bestes!
Von:  Meowlody100
2017-02-25T13:19:24+00:00 25.02.2017 14:19
Guten Morgen du Blitzmerker XD
Wenigstens hat er es jetzt geschnallt.
Ich bin echt gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  _usagi_
25.02.2017 15:23
Haha besser spät als nie...die große Frage ist...wie es mit den beiden weiter geht.
;)
Von:  YumeKahoko
2017-02-25T11:39:47+00:00 25.02.2017 12:39
Ja da hast du uns ganz schön auf die Folter gespannt, aber endlich haben sie sich ausgesprochen...Mehr oder weniger XD
Hoffentlich geht's jetzt wirklich bergauf ;P
Und ich helfe immer wieder gerne :)

LG Yume
Antwort von:  _usagi_
25.02.2017 13:11
Haha.
Ja habe ich XD
Aber die Geduld zahlt sich aus, versprochen.
Und vielen Dank :)))
Antwort von:  Maire
25.02.2017 14:29
Ausgesprochen ist gut, doch ich muss sagen ich finde Deans Reaktion gut. Und Unverständnis kommt bei mir auf wenn ich das lese, als er dachte das alle anderen dann verschwunden sind oder gelacht haben ! Hallo!? Also wirklich. Unmöglich so ein Verhalten.
Das Dean sich sogar entschuldigt, obwohl er es ja nicht besser wissen konnte, finde ich lieb =) Da bekommt er gerade mal wieder Bonuspunkte XD
Hoffentlich geht das nächste Kapitel so fein weiter =3

Bis dahin
=3
Antwort von:  _usagi_
25.02.2017 19:42
es freut mich sehr das Dean ein paar pluspunkte sammeln konnte ;)
und danke für dein Kommi...ich finde solche intoleranten Menschen auch ganz schlimm!
lg :3
Antwort von:  YumeKahoko
25.02.2017 22:02
Ich stimme mit meiner lieben Maire in allen Punkten überein. Bonuspunkte für Dean!!! ;D
Von:  Scorbion1984
2017-02-25T09:37:47+00:00 25.02.2017 10:37
Na endlich hat er es rausgekriegt ,aber super wie er sich verhält !
Vielleicht bekommt Andy jetzt mehr Selbstbewusstsein ,wäre ihm zu wünschen !
Antwort von:  _usagi_
25.02.2017 12:32
Vielen Dank für dein kommi.
Ich hoffe auch das Andy schnell begreift das er mehr wert ist als er denkt.
Mal sehen wie diese prickelnde Atmosphäre zu ende geht.
;)


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