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Liebe braucht keine Worte

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine erste Geschichte...seid gnädig mit mir XD
alle handelnden Personen und Orte sind frei erfunden und beruhen auf keiner Vorlage^^
Have fun~ Komplett anzeigen

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Kapitel 1 ~ SMS

Nun steh ich hier!

Angela wuselt neben mir herum. Überall in meinem Zimmer liegen Klamotten verstreut und ihre schrille Stimme ertönt hinter mir. Ich selbst steh etwas genervt vor dem Spiegel. Das Achselshirt in das sie mich gezwängt hat, ist unnötig auffällig und an meinen, nicht ganz so männlichen Beinen sitzt eine dunkelblaue Jeans. „Das reicht noch nicht!“, höre ich Angela mit dem Kopf in meinen Sweetshirts. Ich drehe meinen Kopf in Ihre Richtung. Meine Augen werden groß bei dem Chaos, dass sie angerichtet hat. Nie wieder bitte ich sie um Hilfe.
 

Als ich beobachten kann, dass sich das viel zu niedliche Mädchen mit geflochtenen Zöpfen, beginnt in meiner Unterwäsche zu stöbern, trete ich an sie heran. Angela ist nun wirklich nicht mein Typ. Schrill, niedlich, aufgedreht und einfach…FRAU! Sie schreckt auf und ihre Zöpfe wirbeln herum. Ihre Kulleraugen blicken mich an. „Was denn? Ich will doch nur auf Nummer sicher gehen!“, entgegnet sie mir ohne Aufforderung. Sie kennt mich eben doch zu gut. Ich habe meine Arme vor der Brust verschränkt, hole tief Luft, stoße sie aus und sehe Angela vorwurfsvoll an. Diese nimmt mich nicht wirklich für voll und greift erneut beherzt in meine Slips. Ganz prima, jetzt ist sie die erste Person, neben meiner Mutter die meine Schleifspuren kennt. Ich nehme meine Arme auseinander und mein Blick wird noch finsterer. Sie sieht es natürlich nicht. Ich gehe noch ein Schritt auf sie zu, greife nach ihrer Hand, nehme sie aus der Schublade und schüttle heftig mit dem Kopf. Angela sieht mich mit ihrem, mit Lipgloss verziertem Schmollmund an. War klar, dass sie sich nicht umstimmen lässt. Sie nennt das ganze hier Hilfe, derweil habe ich sie lediglich darum gebeten, mir ein passendes Outfit für eine Party zu suchen. Etwas in dem ich gut aussehe…nicht wie ein Freak…oder gar wie ein Aufreißer. Aber sie hat mich genauso eingekleidet wie sie mich sexy finden würde. Dabei will ich gar nicht sexy für Frauen aussehen.
 

Angela erhebt sich endlich von meiner - dezent privaten- Schrankabteilung und stellt sich vor mich. Ich spüre wie ihre Blicke über mich wandern. „Ach verdammt!“, platzt es aus ihr heraus. „Warum sind alle sexy Jungs nur immer vergeben oder schwul?“, dieses ewige Klischee aus ihrem Mund zu hören macht die Sache hier nicht besser. Bevor ich wirklich auf ihre Worte eingehen kann, geht sie an mir vorbei und schnappt sich eines meiner guten Flanell-Hemden, eins in Dunkelgrün. Ich höre schon jetzt ihre Worte in meinem Ohr. „Das steht dir so gut, und lässt dich charmant wirken!“, genau diesen Spruch bringt sie immer, immer bei DIESEM Hemd! Manchmal denke ich sie würde gern eine Beziehung mit diesem Hemd eingehen. Es ist schon ganz ausgeblichen vom vielen tragen und darauf folgenden waschen. Ich verdrehe also die Augen und nehme es dennoch entgegen. Vielleicht bringt es mir ja Glück. „Du siehst richtig gut aus Andy!“, Angelas schrille Laute und das folgende sinnfreie Klatschen bringt mich in die Realität zurück. Ihre Augen funkeln mich an, wie gern hätte ich so einen Blick mal von einem Mann.
 

Ich trete an den Spiegel heran, zumindest so gut wie es geht zwischen den Jeans, Pullovern und…hat sie da etwa meine…ach nein es ist nur ein Werbeprospekt von Orion. Das dumpfe Licht meiner Nachttischlampe ist ausreichend um mich zu betrachten. Ich lasse meine Augen über mich selber wandern. Angela hat eigentlich keinen schlechten Geschmack finde ich und nicke ihre Kreation ab. Ihre Reaktion sind ein freudiger Hüpfer auf der Stelle und ihre Hände vor dem Herzen gepresst. Ich drehe mich wieder zu ihr herum und gebe ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie etwas aufräumen soll. Sie grinst mich dämlich an und beginnt die Kleidungsstücke wenigstens auf mein Bett zu stapeln, den Rest mache ich lieber alleine. Ich verlasse wortlos den Raum und begebe mich ins Bad.
 

Dort angekommen begutachte ich mich erneut im Spiegel. Meine Haut ist Pickelfrei und frisch rasiert, in dieser Beziehung hatte ich immer Glück nicht aus zu sehen wie ein Kraterfeld nach dem zweiten Weltkrieg. Meine dunkelblonden, leicht gewellten Haare gehen mir knapp über das Ohr. Ich sollte wohl mal wieder zum Frisör gehen, aber dafür fehlen mir schlichtweg die Zeit und das Geld. Ich beschließe sie nur etwas nach hinten zu gelen damit sie nicht so wirr im Gesicht hängen. Anschließend wasche ich mir die Hände und zupf an meinem, ach so tollen, Hemd herum. Ganz überzeugt bin ich von all dem hier nicht, aber ich denke der Abend ist sowieso für die Katz. Warum ich mir das hier alles überhaupt antue weiß ich auch nicht so recht. Wie war das noch gleich?
 

Ich setze mich gedankenversunken auf den geschlossenen Klodeckel und meine Erinnerungen rasen an mir vorbei.

Es sind endlich Semesterferien. Vor fünf Monaten bin ich auf die XY - Uni gekommen. Auf Wunsch meiner Eltern habe ich entschlossen ein Studium in Physik zu beginnen. Was ich irgendwann mal damit machen will weiß ich auch nicht, aber ich empfand es als Möglichkeit von Zuhause weg zu kommen und mein eigenes Leben zu führen. Der Einzug in das Wohnheim war von Anfang an für mich klar, wie sollte ich auch 400 Kilometer jeden Tag hin und her fahren. Aufgrund gewisser Umstände habe ich ein Einzelzimmer bekommen und bin damit sehr glücklich. Nur weil ich mein eigenes Leben führen wollte heißt das ja nicht dass ich in einer Massen-WG landen wollte, was ohnehin Probleme bereitet hätte. Zu Beginn des Studiums habe ich irgendwie verpasst groß Freundschaften zu schließen. Dies bereue ich allerdings ebenfalls nicht. Ich habe in der Bibliothek Steve kennengelernt, mit dem ich mich wunderbar unterhalten kann, das reicht mir vollkommen. Angela? Ja Angela habe ich ebenfalls in der Bibliothek kennengelernt. Sie hat mir vor drei Monaten ihre Liebe gestanden. Sie studiert Lehramt für behindertengerechte Einrichtungen. Als sie dann allerdings gemerkt hat dass ich schwul bin, sind wir über die Zeit einfach gute Freunde geworden. Leider hat mein Studium mehr Mühe und Fleiß bereitet, als ich eigentlich investieren wollte, dies war mir nicht egal. Ich bin kaum aus dem Zimmer gekommen, habe keine Studentenparty mitgenommen oder war auf WG-Partys. Das typische Studentenleben blieb mir bis jetzt verwehrt. Irgendwie würde ich mich gern an wilde Partys, heiße Bekanntschaften oder sonst irgend etwas Krasses erinnern wollen. Doch mein Leben ist so verdammt öde, dass eine Rückkehr in die Heimat schon fast erwägenswert wäre. Glücklicherweise habe ich diesen Flyer in der Mensa gefunden. Ein buntes Bild mit dem Logo eines Clubs. Nach ausgiebiger Recherche habe ich herausgefunden, dass es sich tatsächlich um einen Studentenclub für Schwule handelt. Davon abgesehen das man sich als SCHWUCHTEL insgeheim immer allein fühlt, dachte ich dort vielleicht wenigstens einen Flirt zu finden bevor mir noch eine Vagina wächst.
 

„Andy du musst los!!“. Angelas lautes Rufen aus meinem Zimmer lässt mich kurz erschauern. Ich schau auf meine Uhr und sehe das sie Recht hat, ich muss los. Aber ob das die richtige Entscheidung ist? Vielleicht sollte ich einfach so weiter machen und…ach was rede ich da. Ich richte mich auf. hole mein Handy aus der Hosentasche, checke meinen Akkustand und gehe zu Angela herüber.

Als ich das Zimmer betrete steht sie mit bebenden Fuß vor meinem Bett. Darauf türmen sich meine Kleidung und Zeitschriften, ich hoffe inständig dass dies für sie nicht die Definition von Aufräumen ist. „Du bist immer so langsam Andy!“. Ihre Wortwahl motiviert mich nicht wirklich. Ich trete an sie heran, schenke ihr ein seltenes Lächeln und umarme sie zum Dank für ihre Hilfe. Ich kann spüren wie sie kurz zusammenzuckt und rot wird, nur lässt mich diese Reaktion völlig kalt. Ich löse mich von ihr und grinse ein wenig in mich hinein. Sie schaut mich mit roten Wangen an. „Hab…hab ich doch gern gemacht, aber ich muss jetzt auch zurück!“. Ich beobachte sie kurz wie sie sich ihre Tasche schnappt und mit einem kurzen winken den Raum verlässt. Ich schnappe mir mein Portemonnaie und schlürfe ebenfalls zur Tür. Ich bin gespannt was diesen Abend so alles passiert. Denke ich mir als ich die Tür hinter mir abschließe.
 

Ich blicke in den Flur aus dem Angela schon längst verschwunden ist und begebe mich ins Treppenhaus.

Auf dem Weg nach unten vernehme ich einige feierwütige Stimmen aus unterschiedlichen WG`s. Wirklich neidisch darauf bin ich nicht, als Schwuler hat man auf solchen testosterongesteuerten Partys meist ein Problem…oder mehrere.

Ich verlasse das Wohnheim und steige in den nächstbesten Bus in die Richtung des Clubs. Die laue Nacht stimmt mich Positiv. Ich sitze im Bus und blicke aus dem Fenster. Ich checke mich in meiner eigenen Spiegelung ab und finde dass Angela doch keinen so schlechten Einfluss auf mich hat. Der Bus ist ziemlich leer, was wohl an dem Stadtviertel liegt in das ich soeben einfahre. Ich schlucke kurz. Die nächste Haltestelle ich meine.
 

Der Club ist trotz seines gesitteten Aussehens nicht zu übersehen. „The royal cock“. Als ich den Clubnamen in Gedanken wiederhole empfinde ich die Wortwahl nicht ganz so gelungen, ich meine, was sind „edle Schwänze“? Okay, lassen wir das.

Die Schlange am Eingang ist nicht besonders lang und ich reihe mich mit auf. Keine fünf Minuten später, stehe ich vor dem Türsteher. Ich lächele ihn freundlich an, er mustert mich, ich erschauere, er winkt mich durch, ich lauf los und bin erleichtert. Kaum betrete ich den Club steigt mir der Geruch von Schweiß und Deo in die Nase. Ach ja…und tonnenweise Testosteron! Der Raum ist gut gefüllt, die Musik hat genau die richtige Basslautstärke das man den Beat spüren kann und sich trotzdem unterhalten kann. Das Interieur ist, wie versprochen, edel und mit LEDs wo es auch nur geht. Die Stühle und Sofas sind mit weißem Leder bezogen und alle Ablageflächen sind aus schwarzem Granit. Ich überlege heftig ob ich überhaupt genug Geld für ein einziges Bier habe. Ich dränge mich also in Richtung der Bar. Auf den wenigen Metern spüre ich Blicke auf mir. Da ich aber nicht einmal ansatzweise seelisch und moralisch angekommen bin erwidere ich sie nicht. Naja, immerhin könnte der Wunsch nach einem Flirt in Erfüllung gehen. Denke ich mir und lehne mich auf die schwarze Granitplatte an der Theke.
 

Der Barkeeper bemerkt mich und tritt zu mir heran. „Was darfs sein Kleiner?“, sagt er von sich selbst überzeugt zu mir. Kleiner? War das jetzt wirklich nötig? Ich meine ich bin nur 168 cm groß, ja das ist nicht sonderlich groß…aber… Ich schnaube und wühle etwas widerwillig in meiner Hosentasche. In solchen Momenten würde ich gern Kontern. Aber ich nehme es hin und hoffe das Bier schmeckt gut! Ich tippe kurz das Wort „Bier“ auf meinem Textfeld und zeige es dem, ach so großem, Mann hinter der Theke. Dieser nickt und ich bekomme nur wenige Sekunden später mein Bier gereicht, diesmal ohne dummen Kommentar aber mit der Zahlungsaufforderung. „7 Euro!“. Ich stocke etwas. Die Wildledercouch muss ja auch einer bezahlen. Denke ich mir und reiche ihm das Geld. Ich schnappe mir die 400 ml goldgelber Flüssigkeit für sage und schreibe sieben Euro und gehe etwas an den Rand des Raumes.
 

Die Musik hämmert in meinem Kopf. Ich lasse den Blick über all die Gäste schweifen, tanzende Männer, trinkende Männer, Männer die in Kuschelecken rummachen, Männer die sich unterhalten…und unter all den Männern bin ich. Für einen kurzen Moment fühle ich mich wohl. Doch meine Entspannung wird von einem fremden gebrochen der direkt auf mich zugelaufen kommt. Ich nippe an meinem Bier und warte was passiert. „Hey! Neu hier? Hab dich noch nie gesehen!“. Der Mann vor mir ist ein kleines Stück größer als ich, hat blonde Haare und wohl ebenfalls eine Freundin wie Angela, da er meinen Kleidungsstil kopiert hat, oder Angela hat einen schwulen Kleidungsgeschmack. Zumindest nicke ich kurz und hole mein Handy erneut heraus und tippe eilig. „Hi, ich bin das erste Mal hier, netter Laden!“. Glücklicherweise tippe ich selbstbewusster als ich eigentlich bin.
 

Ich halte ihn den Display vor die Nase. Der Mann jedoch runzelt die Stirn. „Ah, okay. Soll ich dir ein wenig Gesellschaft leisten?“. Erwidert der Mann ohne Namen. Ich tippe erneut auf meinem Handy. „Warum nicht!“, zeige ich ihm auf dem Bildschirm kurz und knapp. Die Musik um uns herum ist nicht sonderlich laut. Der Mann runzelt erneut die Stirn. „Bist wohl schüchtern oder hat du keine Lust zu quatschen?“. Verständnislos sieht er mich an. Ich sehe ihn etwas genervt in die Augen. Ich das sein ernst, immer dasselbe, deswegen hasse ich Partys, denke ich mir und beginne erneut zu tippen. Der Fremde hält jedoch seine Hand auf mein Display. „Sorry Frischling, aber auf solche Spielchen habe ich keine Lust!“. Haut er raus und lässt mich einfach stehen. Fassungslos sehe ich ihm nach, forme meinen Mund zu einem „Fick dich“ aber keine Ton erreicht ihn. Anschließend exe ich mein Bier aus Frust. Ich wusste, dass es ein Fehler war hier her zu kommen.
 

Niemand versteht mich. Ich werde den Anschluss nie finden. Ich geh einfach zurück in mein Zimmer, lerne, mache meine Eltern stolz und sterbe irgendwann allein. Mein Pessimismus ist soeben wieder auf dem Höchststand und ich hasse mich selbst dafür. Aber wenn man seinen Frust nie herausbrüllen kann staut sich eben einiges an. Zum Glück wirkt der Alkohol in meinem Blut und ich erhole mich schnell von dem verkackten Flirt. Ich entschließe dem Laden noch eine Chance zu geben und beginne meine eigene Führung durch den Club.

Vorbei an der tanzenden Menge, vorbei an der Kuschelecke und vorbei an dem Vorhang. Dass es hier sogar richtig zur Sache geht hätte ich nicht gedacht. Für ein paar Sekunden überlege ich wann mein letztes Mal war. Nach meiner ausführlichen Runde komme ich zurück in den großen Tanzsaal. So langsam denke ich, dass es doch besser wäre, wieder nach Hause zu gehen.
 

Ein charmantes Lachen lässt mich zur Seite blicken. Ich erspähe eine kleine Männergruppe. Ich trete ein paar Meter näher, aber so unauffällig wie es geht. Wieder ertönt das unvergleichliche Lachen. Der großgewachsene Schwarzhaarige scheint diese Geräusche von sich zu geben. Ich begebe mich noch einen Schritt näher. Die Männergruppe beginnt sich in Bewegung zu setzten, zumindest alle außer dem Schwarzhaarigen mit dem phänomenalen Hinterteil. Dieser dreht sich zu den tanzenden Massen und ich kann ihn im Profil begutachten. Flüchtig sieht er zu mir herüber. Mit einem Schlag trifft es mich. Der Fremde wendet sich seinen Freunden an der Bar zur und lässt den Klang seiner Stimme ertönen. Mir stockt der Atem. Ich stehe an der Stelle wie angewurzelt. Ich schlucke heftig und habe das Gefühl zu ersticken. Verdammt was ist das nur, mein Herz hat ausgesetzt, ich hab doch gerade keinen Herzinfarkt oder? Meine Gedanken schweifen in die völlig falsche Richtung ab. Allerdings kann ich mir meine eigene Reaktion gerade selbst nicht erklären. Mein Blick heftet sich an den Hotie da an der Bar.
 

Ich hatte schon immer ein Faible für gut aussehende Männer. Aber ein Mann wie ihn kennt man dann doch nur aus Film oder Anime. Ich schlucke erneut heftig. Ich wünschte mir ein weiteres Bier in meiner Hand oder gleich einen doppelten Wodka. Ich umklammere mein Handy. Meine Augen lassen nicht von Ihm, in meinem Mund sammelt sich Speichel und meine Hände sind schwitzig. Ich versuche mich zusammen zu reißen. „Andy! Reiß dich zusammen!“, ermahne ich mich. Ich beobachte die Situation eine Weile. Ich habe nicht das Gefühl das die drei untereinander flirten, es wirkt eher wie ein freundschaftliches Gespräch. Meine Thesis wird kurz darauf bestätigt, als die zwei Männer, außer dem Hotie, grinsend Richtung Kuschelecke verschwinden. Erneut muss ich schlucken, wobei es eher ein symbolisches Schlucken ist, da mein Hals trocken ist wie die Sahara.
 

Der Hotie nippt an den letzten Tropfen seines Drinks und ich reiße mich nun endgültig zusammen. Ich nutze die Gunst der Stunde und versuch, mit leicht zitternden Fingern, auf dem Display Worte zu verfassen. Meine Augen und mein Gehirn können sich nicht so ganz konzentrieren, wie ich es gern hätte. Zudem bewegen sich meine Füße in Richtung des gutausehenden Fremden, obwohl ich noch nicht ganz fertig bin mit Tippen. Mit einem etwas ängstlichen Blick im Gesicht tippe ich ihm auf die Schulter. Und WAS für eine Schulter! Sie ist kräftig und ich kann den Knochen spüren, es fühlt sich männlich an und ich wünschte kurz ich könnte die Haut unter dem Shirt berühren. Zu meinem positiven Entsetzen dreht sich Mr. Hotie zu mir um. Unsere Blicke treffen sich im halbdunkeln des Clubs und Mr. Hotie wird schlagartig zu Mr. Perfekt! Ich schlucke sichtbar.
 

Um die unangenehme Stille zwischen uns zu stoppen halte ich Ihn meinem leuchtenden Display vor sein Gesicht. Der Schwarzhaarige muss ein paar Mal blinzeln gegen das helle Licht. Das schönste Lächeln das ich je gesehen habe breitet sich auf dem Mann vor mir aus. Dann habe ich wohl doch nicht so einen Mist geschrieben, oder doch? Denke ich mir, aber ich kann meinen Blick nicht von diesen tannengrünen Augen lassen. „Klar warum nicht!“, ist seine Antwort auf meinen Text. Seine Stimme ist wie Schokolade, man kann nie genug davon bekommen. Wäre er Dozent, wäre das das erste Modul das ich jede Woche besuchen würde -freiwillig-. Der bildschöne Mann vor mir richtet sich auf. Warum eigentlich? Während er sich vom Barhocker erhebt sehe ich in meine Hand und somit auf den Display. Darauf steht etwas zu mutig und unfassabar geschrieben „Find dich heiß, Tanzen?“. Ich werde knallrot und hoffe er kann es in der Dunkelheit nicht sehen. Habe ich allen Ernstes diese dämliche SMS verfasst. Bin ich verrückt? Ich habe allerdings nicht sonderlich lange Zeit über die Konsequenzen nachzudenken, da Mr. Perfekt mich tatsächlich auf die Tanzfläche zieht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aaron94
2018-07-12T21:11:08+00:00 12.07.2018 23:11
Ich finde den Anfang Sehr gelungen und bin gespannt wie es weiter geht
Antwort von:  _usagi_
17.07.2018 23:13
Vielen lieben Dank das du hier her gefunden hast.
Viel Spaß beim lesen...und hoffe sehr Es gefällt dir 😉


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