Best Birthday Gift Ever!
Glücklich sah sie das Plastikstück in ihrer Hand an. So oft hatten sie es versucht, so lange vor allem. Und dieses Mal hatte es geklappt. Sie hatte den Beweis in ihrer Hand, sie war schwanger.
„Schatz, ich bin zu Hause!", vernahm sie von draußen. Sofort galt Liliths Aufmerksamkeit zur Tür. Ihr Mann war endlich da, sie konnte ihm die frohe Botschaft gleich mitteilen. Also stand sie auf, versteckte den Test in ihrem Ärmel und lief aus dem Bad hinaus. Sofort ging sie auf ihn zu, ein glückliches Lächeln auf den Lippen. Sie begrüßte ihn, küsste ihn und sah ihn an. Ihr Lächeln wurde erwidert. „Du siehst so glücklich aus, was ist los?" Das Lächeln wurde automatisch nur größer. „Ich habe auch großartige Neuigkeiten!" Matty neigte seinen Kopf zur Seite. „Tatsächlich? Welche denn?" Noch bevor Lilith nur ein Wort heraus brachte, hörte man ein glückliches Mädchen rufen.
„Daddy! Du bist wieder da!" Sofort sprang Lucy ihrem Vater auf den Arm. Dieser hob sie auch ganz locker hoch und drückte die achtjährige an sich. „Na, Prinzessin", lächelte er sie an, ehe seine Aufmerksamkeit wieder zu seiner Frau glitt. „Also, was ist denn diese wundervolle Nachricht?" Sie schüttelte allerdings nur ihren Kopf. „Meinem.. Bruder geht es einfach nur wieder besser, das freut mich nur so sehr." So sehr sie es ihm sofort sagen wollte, Lucy musste es nicht sofort erfahren. Es konnte am Anfang noch sehr viel passieren. Und ihre Tochter würde sowas wahrscheinlich nicht verkraften. Oder nur sehr schwer. Also sah sie ihrem Mann und ihrer Tochter hinterher und entschied sich, es ihm morgen zu sagen.
Am nächsten Tag setzte sich Lilith gerade auf ihre Couch, nachdem sie ihre beiden Kinder ins Bett gebracht hatte. Matty war wieder unterwegs. Timio brauchte Hilfe und hatte ihn und Eric gefragt, ob sie ihm helfen könnten. Danach gab es natürlich ein Bier als Dankeschön. Das Problem? Bei den dreien blieb es nie bei nur einem Bier, aus einem wurden zwei und aus zwei drei und so weiter und so weiter. Lil hoffte inständig, dass er nicht allzu viel getrunken hatte, wenn er wieder hier war.
Doch der Wunsch wurde ihr verweigert, denn nach zwei Stunden kam ihr Ehemann die Tür hinein. Und sie musste ihn weder sehen noch sprechen guten um zu wissen, dass er zu tief ins Glas geschaut hatte. Leise seufzte sie, als er schwankend zu ihr ins Wohnzimmer trat.
„Du bist ja noch wach?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Seine Frau stand auf, schaltete den Fernseher aus und lief auf ihren Mann zu. Da war er schon den ganzen Tag unterwegs gewesen und sie konnte es ihm jetzt nicht sagen, weil er mit den anderen beiden zu viel getrunken hatte. Wie Lilith solche Abende doch liebte!
„Wie ich sehe hattet ihr viel Spaß, ihr drei?" Ein wildes nicken kam als Antwort. „Oh ja! Timio hat einen Kasten Bier gekauft und dann haben wir noch was geholt. Und dann kamen wir plötzlich zu Scotch." Er fing an zu lachen. „Du solltest Eric sehen, der ist richtig hinüber! Aber pssst!" Er hielt sich seinen Finger an seine Lippen. „Du darfst Rain nichts verraten, sonst gibt es Ärger." Ein kleines Lächeln entkam ihr. „Keine Sorge, ich werde Rain nichts verraten. Ich schätze, sie wird es schon selber bemerken, wenn sie ihn sieht." Seine Gesichtszüge entgleisten ihn. „Glaubst du wirklich? Dabei hatte Eric voll den guten Plan!" - „Na komm, lass uns ins Bett kommen." Sie nahm seine Hand in ihre und ging mit ihm die Treppe hinauf in ihr Zimmer. „Das glaube ich dir." - „Eric wollte sich nüchtern stellen." - „Das klingt ja ganz schlau, aber ich bezweifle das Rain darauf rein fallen wird." - „Glaubst du das wirklich?" Sie nickte. „Ja, das glaube ich." Lilith schloss die Tür hinter sich. „Der arme Eric.."
Drei Tage später und sie hatte es ihm immer noch nicht sagen können. Am Tag nachdem Matthew sich mit den Jungs voll laufen lassen hat, hatte er den Tag darauf im Bett verbracht. Seine Kopfschmerzen brachten ihn fast um. Nicht das er einen Kater hatte. Er hatte sich wahrscheinlich bei Timios Tochter angesteckt, diese war nämlich krank gewesen und seitdem wieder top fit gewesen. Wie sie fand aber eine die perfekte Bestrafung. Das hatte er nun davon, Alkohol ihr vorzuziehen.
Darauf den Tag ging es ihm zwar wieder besser, allerdings hatten sie Besuch von ihrem Vater und ihrem Bruder. Das war nun wirklich nicht der perfekte Zeitpunkt um ihrem Mann zu sagen, dass sie wieder Eltern wurden. Ihr Vater hatte da nichts verloren! Am Abend war sie allerdings viel zu müde gewesen und war mit ihrem Buch in der Hand eingeschlafen. Das Bett war einfach viel zu bequem gewesen!
Heute allerdings wollte sie es ihm sagen! Lil wollte verhindern das er dachte, sie hätte es ihm verschweigen wollen. Zudem war es sein Geburtstag. Gab es da ein besseres Geschenk als das? Sie dachte eher weniger.
Während seine Gäste im Esszimmer redeten und die Kinder in den Kinderzimmern spielten, hielt sie sich im Schlafzimmer auf, um etwas vorzubereiten. Zum Glück dauerte es auch nicht lange und somit fiel ihr nicht anwesend sein gar nicht auf. Falls doch stempelte man es eventuell auch nur als "Toilettenbesuch" ab. Da war sie sich sicher.
Am Abend endlich waren ihre Gäste weg und während sie den Spül in die Spülmaschine stellte, brachte er Lucy und Dorian ins Bett. Sie fand es süß, wie sie mit dem kleinen umging, obwohl dieser nicht mal von ihm war, ganz anders als Lucy. Sie war sich sicher, dass Matty garantiert auch ein prima Vater für das Baby sein würde, welches jetzt auf dem Weg war.
„Also, Dorian hat wieder mal versucht etwas Zeit hinaus zu zögern, in dem er nach einem Wasser gefragt hat. Und das nach dem zweiten Buch, den ich ihm auch nur vorgelesen habe, weil er mich so traurig angesehen hat! Du musst dringend mal mit deinem Sohn darüber sprechen!" Ein kleines Lachen entkam seiner Kehle, denn natürlich meinte er es nicht ernst. Er hatte den kleinen Kerl echt gern, obwohl er nicht sein eigener Sohn war. „Naja und Lucy hat sich heute anscheinend ziemlich verausgabt. Ich habe ihr einen gute Nacht Kuss gegeben und bevor ich das Licht aus gemacht habe, war sie schon am schlafen." Nun grinste Lilith. Ja, Lucy war eindeutig ihre Tochter, denn dies kannte sie viel zu gut von sich und ihrem Vater.
Sie drehte sich um, nachdem sie ihm einen Kuss gab und wartete wenige Minuten, ehe sie dann wieder anfing zu sprechen. „Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun? Ich habe oben im Schlafzimmer noch etwas liegen. Würdest du mir das bitte holen?" Er nickte, erkundigte sich worum es ging und wo genau es denn lag und sprintete sofort die Treppen hinauf. Sofort legte sie das Spültuch auf Seite und folgte ihm.
Oben angekommen sah sie, wie er an der Tür wie fest gefroren da stand. Den Schwangerschaftstest hatte sie auf die Kommode gestellt, einen kleinen Zettel direkt daneben und einen Baby Body. Da sie noch nicht wusste was für ein Geschlecht es wurde, hatte sie sich für eine Geschlechter neutrale Farbe entschieden. Vorsichtig lief er hinein, nahm den Zettel in die Hand und las sie. Dort stand nicht mehr drauf als 'Ich freue mich schon dich kennenzulernen, Daddy', doch er verstand. Er mochte vielleicht nicht gerade das hellste Licht im Kronleuchter sein, doch selbst er verstand die Botschaft dahinter.
Lilith sah, wie er sich zur Tür drehte, vielleicht um nach ihr zu rufen und sah sie direkt an. „Heißt das..?" Er kam nicht weiter, doch sie nickte bloß. „Ja." Matty hatte den Zettel wieder zurück gelegt, war zu ihr gelaufen und nahm sie in den Arm, eine Hand ließ er vorsichtig über ihren Bauch streicheln. Dann sah er sie wieder richtig an. „Wir werden also wieder Eltern?" Wieder ein nicken.
Ein fröhliches Lächeln glitt in sein Gesicht. Er wurde wieder Vater. Und der Gedanke daran, dass seine Frau wieder Mutter wurde, erfüllte ihn irgendwie. Sein größter Wunsch ging in Erfüllung, seine Familie wuchs. Er sah seine Frau weiter an, welche können!ihn an lächelte und wohl versuchte nicht vor Glück zu weinen. Zärtlich lief er mit seinem Daumen die Konturen ihres Gesichts nach, bevor er sie an sich drückte und küsste. Besser hätte sein Geburtstag nicht enden können!
