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Heaven's falling

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Duschgewohnheiten

Heaven’s falling
 

Episode VIII: Duschgewohnheiten
 

Rückblick:

Als sie wenig später wieder in die Höhle kam, blieb sie im Eingang wie angewurzelt stehen, denn mit dem Rücken zu ihr stand Poe Dameron wie Gott ihn schuf und übergoss sich gerade mit Wasser aus ihrer Metallbox.
 

Jetzt verstand sie, wozu der Widerstandskämpfer ihre Box brauchte um Wasser darin warm zu machen. Sie hatte zunächst gehofft er hätte irgendwo eine stille Reserve an Kaf entdeckt, denn das war neben ihrem Bett, einer Dusche und etwas vernünftigem zu essen, was sie am meisten vermisste. Aber sie musste zugeben, dass sie auf die Idee mit der Metallbox auch hätte kommen sollen, denn die Idee war echt gut. Sie betrachtete den Piloten der vor ihr stand und sie noch nicht bemerkt hatte einmal von Kopf bis Fuß während er sich Schweiß und Schmutz vom Körper wusch.
 

Wie man für einen Piloten der eine X-Wing flog und damit den körperlichen Belastungen die das mit sich brachte standhalten musste ,erwarten konnte, erschien er von hinten doch relativ durchtrainiert zu sein. Und er schein den Absturz doch um einiges besser überstanden zu haben als sie. Einzig ein paar blaue Flecke, die inzwischen aber schon eine grünlich-gelbe Farbe angenommen hatten, an seinen Beinen, seinem Rücken und seiner Schulter, vermutlich an den Stellen wo sein Gurt ihn beim Absturz zurück in den Sitz gepresst hatte, sowie ein paar kleinere Schnittwunden am Arm, zeugten davon, dass er überhaupt abgestürzt war. Daneben konnte sie einige Überbleibsel von älteren Verletzungen erkennen. Aber das fand sie nicht ungewöhnlich. Er war genauso Soldat wie sie. Es wäre vermessen gewesen zu denken, dass trotz Einsatz von Bacta-Pflastern und Bacta-Tanks nicht ein paar Überbleibsel von Einsätzen und Kämpfen übrig sein würden. Sie sah vermutlich nicht anders aus. Grundsätzlich musste sie aber zugeben, dass die Rückansicht, die er ihr bot doch durchaus sehenswert war. Erst gut eine Minute später bemerkte sie, was sie da gerade überhaupt tat und schüttelte den Kopf über sich selbst. Sie fasste sich relativ schnell wieder und ging unbeeindruckt in die Höhle hinein.
 

„Du hättest mir sagen können wozu du das Wasser benutzen willst“, sagte auf einmal eine Stimme von links. Poe zuckte erschreckt zusammen und musste, da gerade ein Wasserschwall auf ihn hinablief, husten. Alex ging unbeeindruckt hinter ihm vorbei und befestigte das Fell an zwei Stöcken in der Nähe des Feuers um zu trocknen. Ohne sich abzutrocknen, nahm Poe sich den nächstbesten Gegenstand, in dem Fall die Metallbox, hielt sie sich notdürftig vor seine wichtigeren Körperteile und drehte sich um. „Was tust du hier?“, fragte er verwirrt. „Falls es dir nicht aufgefallen ist, teilen wir uns die Höhle?“, entgegnete sie. „Du hättest draußen warten können?“, schlug er vor. „Woher soll ich wissen was du hier drinnen tust, wenn du es mir nicht sagst?“, fragte sie nach. Poe seufzte. Sie hatte schon Recht. Er hätte ihr vermutlich sagen sollen, dass er sich waschen wollte. Aber er hatte geglaubt, dass sie draußen noch eine Weile brauchen würde.
 

Als Alex keine Anstalten machte wieder nach draußen zu gehen oder ihm etwas Privatsphäre zu lassen, räusperte er sich. „Würdest du dich wenigstens umdrehen damit ich mich wieder anziehen kann?“, forderte er sie freundlich aber bestimmt auf. Sie zog eine Augenbraue hoch und setzte sich ans Feuer. „Wieso?“, fragte sie mit gleichgültigem Gesichtsausdruck. Poe sah sie fassungslos an. „Das fragst du ernsthaft?“ Alex zuckte mit den Achseln und drehte die Fleischspieße, die Poe bereits ins Feuer gestellt hatte. „Glaubst du wirklich ich hätte in meinem Leben noch nie einen…“ begann sie einen Satz, aber Poe warf ihr einen Blick zu, von dem sie schwören konnte, dass er sie auf Anhieb hätte umbringen können. Genervt rollte sie mit den Augen. „Fein. Dann gib mir wenigstens meine Metallbox, damit ich noch etwas Schnee mitbringen kann.“ Dafür bekam sie einen weiteren bösen Blick ab. „Du machst uns das ganze hier echt unnötig kompliziert“, verkündete sie, griff in ihren Kleiderbeutel der neben dem Feuer stand und nahm ein schwarzes T-Shirt heraus. Dann stand sie auf, ging zu dem unbekleideten Mann herüber und hielt ihm das T-Shirt hin. Poe sah abwechselnd zu ihr und darauf und versuchte ihren Plan zu ergründen. „Was soll ich damit?“ „Brauchst du kein Handtuch?“ Der Pilot griff das T-Shirt mit einer Hand und tauschte dieses geschickt mit der Metallbox aus. Diese nahm Alex ihm ab und verschwand aus der Höhle. „Du hast fünf Minuten“, rief sie nach drinnen.
 

Als sie wieder nach drinnen kam, saß Poe in seinen orangenen Fluganzug und dem Fell eingehüllt am Feuer und befestigte seine Hose und sein Hemd, die er beide vorher gewaschen hatte, ebenfalls mit Stöcken an einem Platz neben dem Feuer. Alex stellte die mit Schnee gefüllte Box auf einen Stein am Rand des Feuers. Zu Poes Verwirrung zog sie ihre Schuhe aus und begann dann damit die Bandage von ihrem Fuß und ihrer Hand zu entfernen. „Was hast du vor?“, fragte er verdutzt. „Wonach sieht das aus? Deine Idee war gut. Wieso sollte ich mich dann nicht auch waschen können?“, entgegnete sie. „Hier?“ „Wo sonst? Draußen in der Kälte?“, entgegnete sie. „Jetzt?“, hakte er nach. „Warum nicht?“ „Aber… es ist viel zu kalt für mich in dem Status nach draußen zu gehen“, meinte Poe dann mit Verweis darauf, dass ein Großteil seiner Sachen gerade am Feuer trocknete und er nur den Fluganzug und das Fell anhatte. „Im Vergleich zu dir bin ich nicht empfindlich, wenn es darum geht das andere Leute sehen könnten, dass ich dusche“, verkündete sie und legte die Schiene von ihrem Fuß neben sich ab. „Aber…“
 

Sie rollte wieder mit den Augen. „Mich wundert es immer wieder, dass ihr bei eurem Widerstand mit den ganzen Idealen überhaupt noch lebt.“ „In wie fern?“ „Es ist ja ganz nett, dass ihr bei euch so viel Wert auf Privatsphäre und Trennung von Männlein und Weiblein legt, aber es stört. Im Endeffekt sind wir doch alle nicht mehr als ein Rädchen im System. Und das sollte man so einfach gestalten wie es geht“, meinte Alex und widmete sich nun der Schiene an ihrer Hand. „Bei euch gibt es keine getrennten Duschen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Getrennte Quartiere?“ Alex schüttelte wieder den Kopf. „Wieso sollte es die auch geben? Zwei paar Duschen zu bauen schafft nur doppelt Aufwand. Und Frauen und Männer zu trennen ist wieder ein sinnloser Bürokratieaufwand wenn es um die Zuteilung von Quartieren geht“, sagte sie überzeugt. Alex konnte Poes Verwunderung darüber so gar nicht nachvollziehen. Schon seit sie bei der Ersten Ordnung war, hatte sie sich das Quartier immer mit ihrer Einheit geteilt. Und dabei war es komplett irrelevant ob die Mitglieder ihrer Einheit nun männlich oder weiblich waren. Bei der Ersten Ordnung teilten sie als Einheit alles, denn sie waren ein Team. Einzelinteressen waren dabei fehl am Platz. Genauso irgendwelche Sonderbehandlungen weil jemand männlich oder weiblich war. Sie waren alle gleich und bekamen auch das gleiche. Entsprechend war es für sie das gewohnteste der Welt mit Männern das Quartier und die Dusche zu teilen.
 

„Und selbst wenn wir getrennte Duschen hätten: Ich habe in meinem Leben genug unbekleidete Männer gesehen und du sicher auch genug unbekleidete Frauen. Es gäbe also nichts was du nicht ohnehin schon kennen würdest, oder? Immerhin hast du einen Ruf zu verlieren“, verkündete sie grinsend und widmete sich nun ihrem Fluganzug. „Vermutlich nicht, da hast du Recht. Dennoch…“ „Dennoch, was? Dass irgendwas Unschönes passiert, wenn Männer und Frauen gemeinsam duschen? Glaubst du, dass du nicht genug Selbstbeherrschung hast eine unbekleidete Frau nicht anzufassen, niederzureißen und dann zu vögeln?“
 

„Bitte?“, fragte Poe entsetzt nach. Sie sah ihn unbeeindruckt an. „Du hast mich schon verstanden. Dieses Pseudo-Argument wird immer angebracht und so getan als hätten wir alle keinerlei Selbstbeherrschung und das Gehirn jedes Menschen würde sich automatsch beim Anblick nackter Haut verabschieden. Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich für meinen Teil kann ganz hervorragend jemanden sehen ohne ihn direkt anzuspringen. Denn es gibt Männer die ich nicht attraktiv finde. Und sogar selbst wenn ich das täte, kann ich mich zurückhalten“, erklärte sie und machte sich weiter am Reißverschluss ihres Fluganzugs zu schaffen, der nicht wirklich aufgehen wollte. „Ist bei mir nicht anders“, versicherte er. „Wo ist also das Problem?“, fragte sie ernst. Poe zuckte mit den Achseln. So ganz falsch lag sie dabei nicht. Vielleicht war es wirklich eine Sache der Erziehung und der Gewohnheit, dass der Gedanke gemeinsamer Duschen für ihn abwegig war. Er lehnte sich zurück und grinste. „Wie du meinst. Schließlich willst du dich jetzt ausziehen. Nicht ich“, verkündete Poe dann amüsiert. Er hatte schließlich keinen Grund sich zu beschweren. Immerhin würde er eine kleine Show geliefert bekommen. „Na also.“
 

Sie verwies dann nach einigen Sekunden des Schweigens mit der Hand auf ihren Fluganzug. „Kannst du mir kurz helfen? Der Reißverschluss klemmt und mit einer Hand krieg ich ihn nicht auf“, sagte sie dann. Poe entschloss sich das ganze nun wirklich mit Humor zu nehmen. „Jetzt soll ich dich auch noch ausziehen? Sicher, dass du keine Hintergedanken hast?“, fragte er amüsiert. Alex rollte mit den Augen. „Du bist nicht mein Typ, Dameron“, verkündete sie. Was glaubte er eigentlich wer er war? Poe grinste erneut. „Jetzt sind wir schon sicherheitshalber bei Nachnamen angekommen? Du überzeugst mich gerade nicht wirklich.“ Alex zupfte weiter an ihrem Fluganzug und versuchte selbst den Reißverschluss zu öffnen. „Freu dich, dass ich überhaupt deinen Namen nutze. Ich könnte dich nennen wie ich will. Du benutzt meinen Namen ja auch konsequent nicht“, antwortete sie genervt. Der Pilot lächelte. „Du hast keinen Nachnamen, den ich benutzen könnte. Es sei denn ich würde mir einen einfallen lassen“, schlug er vor. „Bloß nicht“, sagte sie schnell auch wenn Alex zugeben musste, dass der Name den er ihr gegeben hatte ihr langsam doch begann irgendwie zu gefallen. Er legte den Kopf schief. „Sicher? Er wäre bestimmt hervorragend.“ Die Pilotin der Ersten Ordnung war langsam genervt darüber, dass er nicht weiter machte. „Halt die Klappe und mach einfach“, forderte sie. Poe entschied sich allerdings dazu, dass ganze noch weiter auszuschlachten. „Hast du es so eilig von mir ausgezogen zu werden? Ich gehe sowas eigentlich immer ganz entspannt an“, sagte er mit einem Zwinkern. Sie rollte die Augen. „Eher hast du es eilig, denn je mehr du nervst, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass ich unsere Vereinbarung vergesse und dich erschieße.“
 

Der Widerstandspilot grinste nur weiter. Die Situation war echt köstlich und es machte ihm echt Spaß sie aus der Fassung zu bringen. Und der Blick den sie inzwischen aufgesetzt hatte, sprach Bände. „Das würdest du nicht tun. Du behauptest zwar felsenfest von eurem Getratsche auf der Basis nichts zu glauben, aber das kaufe ich dir nicht ab. Du bist garantiert neugierig, ob die Gerüchte wahr sind. Wer weiß was du mit mir vorhast,“ meinte er dann. Alex öffnete den Mund um etwas zu entgegnen, brach dann aber ab bevor sie etwas sagen konnte, da Poe ihr vorsichtig über die Wange strich, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Wir hatten gesagt, dass alles was auf diesem Planeten passiert, hierbleibt. Vielleicht gibt es mehr Dinge die hierbleiben könnten, als du glaubst“, erklärte er dann und lächelte süß. Sie sah ihm in die braunen Augen. Gott sie hasste ihn für das was er gerade versuchte. Und sie hasste sich selbst dafür, dass ein Teil von ihr das gar nicht so sehr ablehnte wie ihr Kopf. Alex atmete einmal tief durch, „Ich glaube es ist eher deine Hintergedanken als meine, Dameron. Und wenn du meinst noch so süß lächeln zu können, ich hab immer noch kein Interesse an dir.“ Der Pilot des Widerstands lachte dann. „Gut. Ich nämlich auch nicht an dir“ erklärte er, griff mit beiden Händen nach dem Reißverschluss ihres Fluganzugs und zog diesen mit einem festen Griff ein Stück nach unten, so dass sie den Rest nun selbst machen konnte.
 

Alex zog den Anzug aus, stand langsam auf und humpelte mit der Metallbox in der Hand in die Ecke der Höhle die Poe als Duschplatz auserkoren hatte. Dort angekommen stellte sie diese auf dem Boden ab und begann sich, mit dem Rücken zu Poe, weiter auszuziehen. Poe suchte derweil fieberhaft nach einer Ablenkungsmöglichkeit, denn eigentlich verbat sein Anstand es ihm ja schon irgendwie ihr beim Duschen zuzugucken. Die Tatsache, dass ihr das total egal zu sein schien, hielt sein Bauchgefühl nicht wirklich davon ab das Ganze als falsch zu werten. Als die ihm mit dem Rücken zugewandte Alex gerade ihr unterstes Shirt auszog, entschied sich Poe nun wirklich tätig werden zu müssen und drehte sich kurzerhand einfach um und starrte die Wand an. Dabei überlegte er, was sie beide heute mit dem angebrochenen Tag noch anfangen konnten. Der Schneefall draußen hatte sich nicht gelegt, weswegen sie wohl den Rest des Tages hier verbringen würden.
 

„Du bist wirklich zu anständig für diese Galaxis“, sagte irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit eine Stimme hinter ihm. Poe wandte sich in dem Glauben dass Alex fertig wäre, um. Sie stand allerdings immer noch am gleichen Platz wie vorher, ihm den Rücken zugewandt und versuchte gerade ihre nassen Haare zu entknoten. „Interessant, dass du beobachtest ob ich dich beobachte“, erklärte er belustigt. Alex grinste. „Du warst unverhältnismäßig still. Ich wollte nur sichergehen, dass du nicht tot umgefallen bist“, verkündete sie ohne sich umzudrehen. Der Pilot des Widerstands musterte sie nun genauer. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie gutaussehend war. Der Status ihres Körpers entsprach daher ziemlich genau seinen Erwartungen. Nicht, dass er sich besonders viele Gedanken darüber gemacht hätte.
 

Als er sich das nächste Mal umdrehte, hatte Alex ihren Fluganzug gewaschen und aufgehangen und war wieder in ihre Uniform geschlüpft. Im Vergleich zu ihm ließ sie aber ihr neues Fell am Feuer stehen. „Hast du…?“, begann er einen Satz. Alex sah ihn böse an. „Frag nicht!“ Der Pilot des Widerstands nickte nur und machte ihr mit einer Geste deutlich zu ihm rüberzukommen damit er ihr dabei helfen konnte ihr Bein und ihr Handgelenk wieder zu bandagieren. Im Vergleich zum Vortag, wo er erst mit ihr darüber hatte diskutieren müssen, ging Alex direkt zu ihm rüber und ließ sich so vor ihm nieder, dass er sein Fell um beide von ihnen legen konnte. „Wir könnten heute die Unterstruktur des Schlittens noch fertig machen“, schlug er dann irgendwann vor, während er ihre Hand bandagierte. „Jetzt auf einmal haben wir es eilig von diesem Planeten wegzukommen?“, hakte sie nach. „Hatten wir es das nicht immer? Ich will nicht wirklich länger hierbleiben als unbedingt notwendig. Und du sicher auch nicht.“ Sie nickte. Auch wenn die Gesellschaft sich bislang als besser herausgestellt hatte als gedacht, musste sie von hier weg. Sie musste zurück, bevor jemand anfing zu glauben sie sei abtrünnig geworden. Und sie musste erst recht zurück, denn der Pilot des Widerstands fing langsam an sie mehr zu beschäftigen als es sinnvoll wäre.
 

Nachdem beide sich angemessen aufgewärmt hatten und Alex Handgelenk und Bein wieder bandagiert waren, machten sie sich entsprechend daran weiter an ihrem Schlitten zu arbeiten. Während Poe sich damit beschäftigte aus einem großen Ast die zweite Kufe ihres Schlittens zu schnitzen, nahm sich Alex ihre Werkzeugkiste und setzte sich zu dem Stapel von Teilen ihrer Schiffe. Der Pilot des Widerstands sah ab und zu ihr herüber. Scheinbar hatte sie bereits einige Teile in ihrem Stapel gefunden mit denen sie etwas anfangen konnte, denn sie baute gerade etwas von dem Poe aber noch nicht wirklich sagen konnte was es werden würde. Spät am Abend hatten beide es fertiggebracht aus den beiden Ästen, mehreren Schrauben und ein paar Metallteilen aus den Schiffen zumindest die Unterkonstruktion des Schlittens zu bauen. Diese würden sie zumindest insoweit schon nutzen können, als dass sie als Transporthilfe für ihre Ersatzteile zur Verfügung stehen würde.
 

Nach einer weiteren unfreiwilligen Nacht mit nur einem Fell als Bettdecke, machten beide sich am nächsten Morgen bereits früh und nun beide in ihre getrockneten Sachen und Felle eingewickelt, wieder auf den Weg zu ihrer Absturzstelle um weitere Teile für den Oberbau ihres Schlittens zu sammeln. Poe musste zugeben, dass sie inzwischen doch eine relativ gute Form der Zusammenarbeit gefunden hatten. Und auch die Kommunikation lief zufriedenstellend, denn bereits am Vortag hatten beide herausgefunden, dass es ein Thema gab über das beide genug zu sagen hatten: Flugzeuge. Während beide vor sich hin arbeiteten, diskutierten sie friedlich, wenn auch kontrovers über Vor- und Nachteile verschiedener Typen von Jägern und Transportflugzeugen.
 

Während Alex sich daran gemacht hatte sich um den Antrieb für ihren Schlitten zu kümmern, versuchte Poe sich nur mit einem Hammer und einem Schraubenzieher bewaffnet daran einen Oberbau für den Schlitten zu konstruieren über welchen sie die Ausstiegsluke seiner X-Wing befestigen würden. Um die Maße bestimmen zu können die seine Konstruktion haben musste, ließ er sich im Cockpit der X-Wing an seinem üblichen Platz nieder. Trotz der Kälte befand er schnell, dass er an diesem Platz stundenlang sitzen bleiben könnte. Seine Hand suchte nach dem familiären Gefühl seines Steuerknüppels in der Hand. Vermutlich hatte es in den letzten fünf Jahren keinen so langen Zeitraum gegeben an dem er so lange nicht geflogen war.
 

„Schon sentimental?“ Er sah nach unten zu Alex, die sich scheinbar an den Bordcomputern ihres TIE-Jägers zu schaffen gemacht hatte und beide Hände voll mit Platinen, kleinen Bildschirmen und Kabeln hatte. „Vielleicht…“, entgegnete er mit einem Lächeln. Alex nickte, platzierte ihre Sachen auf dem Schlitten und kletterte zu ihm nach oben. Interessiert sah sie sich das Cockpit an. Sie hatte ja schon vorher mit dem Gedanken gespielt eine X-Wing fliegen zu wollen. Das Innenleben des Cockpits brachte sie nun nicht wirklich auf gegenteilige Gedanken. Es wirkte nicht ganz so modern wie ihr TIE-Jäger und etwas mechanischer als ihres, aber dennoch begann sie sofort die verschiedenen Instrumente, Hebel und Knöpfe nach ihrer möglichen Funktionsweise zu analysieren. Poe bemerkte ihr Interesse und grinste sie von der Seite an. „Willst du probesitzen?“, fragte er dann. Alex wusste, dass sie das nicht tun sollte wenn sie ihr Interesse an dem Flugzeug verlieren wollte, aber wen interessierte das hier? Außerdem wäre es ihr sicher nützlich im nächsten Kampf genau zu wissen, wie das Schiff des Gegners funktionierte. „Warum eigentlich nicht?“
 

Poe wollte gerade aus dem Cockpit klettern, als ein lauter Knall aus einiger Entfernung zu hören war und der Boden leicht vibrierte. Da beide nicht damit gerechnet hatten, erschreckten sich beide und verloren das Gleichgewicht. Poe fiel wieder zurück in seinen Sitz und landete relativ weich auf dem bereits durchgesessenen Polster. Alex, die am Rand des Cockpits gestanden hatte, versuchte sich noch sich irgendwie am Schiff festzuhalten, fiel dann aber rückwärts ins Schiff. Poe schaffte es so gerade sie aufzufangen, so dass sie halb in seinen Armen und halb auf seinem Schoß landete. Beide sahen sich verwirrt an. „Alles okay?“, fragte er, ohne sie loszulassen. Alex lachte. „Ich bin weich gelandet. Ich sollte eher dich fragen“, entgegnete sie. Der andere Pilot nickte nur als Zeichen, dass ihm ebenfalls nichts passiert war. „Was war das?“, fragte sie dann. Der Widerstandspilot lächelte. „Ich vermute das war unser Beweis, dass wir auf diesem Planeten nicht allein sind.“



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