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Am Ende kommt alles anders...

...wie wirst du mit allem fertig?
von

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Prolog

Dass das Leben nicht immer einfach ist, das wissen wir alle.

Es gibt Höhen und Tiefen und oft verzweifeln wir an den Dingen, die passieren und einfach unberechenbar sind.

Man weiß nie, was als Nächstes passiert und wenn einmal ein Tief kommt, dann kann es einen von den Füßen reißen und schlägt ein wie eine Bombe.
 

Mein Name ist Sakura Haruno und ich möchte Euch gerne einen Teil meiner Geschichte erzählen.
 

Wisst ihr, irgendwann ist man einfach an einem Punkt angelangt, da muss alles heraus.

Man muss erzählen, reden...

...denn wenn man alles für sich behält, dann erstickt man an seinen eigenen Gefühlen.

Heute möchte ich Euch von einem Schicksalsschlag erzählen, der mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat.

Ein ziemlich schwarzer Tag, der mich einiges an Kraft gekostet hat.

Ein Tag, an dem sich alles veränderte.
 

Mein Wecker klingelte pünktlich um halb sieben. Eigentlich Zeit zum Aufstehen, doch blieb ich noch fünf Minuten länger in meinem warmen und kuscheligen Bett liegen. Ich brauchte einfach diese extra Zeit am Morgen.

Eher kam ich auch nicht auf die Füße.
 

Gähnend stand ich auf, schnappte mir frische Sachen zum Anziehen aus meinem Schrank und ging ins Bad um mich für den Tag fertig zu machen. Ich duschte schnell, putzte mir die Zähne, föhnte und frisierte mir die Haare, trug etwas Schminke auf und ging dann hinunter zu meinen Eltern.
 

Wie jeden Morgen saß mein Vater an dem großen Tisch in der Küche und las seine Zeitung, während meine Mutter noch schnell die letzten Sachen auf den Tisch zum frühstücken stellte.

Ich begrüßte die beiden und setzte mich zu ihnen, wobei meine Mutter

mir noch eine Tasse mit heißer Milch vor die Nase stellte. Ich fischte mir ein Brötchen aus dem Korb, schnitt es auf und belegte es mir mit Wurst.

Butter brauchte ich nicht, auch wenn meine Mutter wie immer eine Augenbraue nach oben zog und mich mit einem tadelnden Blick anschaute.

Warum auch immer, aber sie mochte es nicht, wenn ich eben diese nicht mit drauf schmierte.
 

Versteh einer die Erwachsenen.
 

Während des Essens beobachtete ich meinen Vater, wie er ab und an von seiner Zeitung aufschaute, einen Schluck von seinem Kaffee nahm und sich dann wieder hinter dem Papier verschanzte.

Kopfschüttelnd aß ich mein Brötchen auf und fragte mich innerlich, wie man dieses Zeugs nur trinken konnte.

Vor guten zwei Monaten hatte ich einmal einen Schluck probiert und Gott, war das Zeug

widerlich! Bitter und absolut nicht nach meinem Geschmack.
 

Nachdem wir alle fertig waren mit dem Essen, verabschiedete ich mich noch von meinen Eltern und machte mich dann auf den Weg zur Schule.
 

Ich erinnere mich noch sehr genau an den Moment, als meine ehemalige Schulleiterin und gleichzeitig auch beste Freundin meiner Mutter nach der vierten Stunde zu uns ins Klassenzimmer kam.

Sie sah arg mitgenommen aus und man sah ihr an, das sie geweint hatte.
 

Mein Blick hatte sich starr auf sie gerichtet gehabt und als sie mir dann mit mitleidigem Blick ebenfalls in die Augen schaute, wusste ich, dass irgendetwas passiert sein musste.

Sie wandte den Blick von mir ab, wechselte ein paar Worte mit unserem Klassenlehrer, welcher daraufhin seinen Blick zu mir gleiten ließ.

"Sakura, würdest du bitte mit Frau Takahashi in ihr Büro gehen?"

"W-Was ist denn los?" Verständnislos schaute ich zwischen den beiden hin und

her und ich bemerkte, wie meine Klassenkameraden aufgeregt anfingen miteinander

zu tuscheln.

"Es wäre besser, wenn ihr das im Büro klären würdet. Glaub mir, es ist besser so." Herr Nakamuro wandte den Blick von mir ab und fuhr sich einmal fahrig über die Augen.

Ich schluckte und fühlte regelrecht, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete. Was war nur los?

Nach der Reaktion zu Urteilen nichts Gutes, also schnappte ich mir schnell meine Schulsachen und begleitete unsere Schulleiterin in ihr Büro. Diese setzte sich seufzend an ihren Schreibtisch und legte ihren Kopf zwischen ihre Handflächen.

"Mizuki, bitte sag mir endlich was los ist! Bitte!" Fuhr ich sie flehend an, denn ihr Verhalten war absolut nicht normal. Etwas Schreckliches musste passiert sein und ich hoffte, nein, ich flehte zu allen Göttern das es nichts mit meinen Eltern zu tun hatte. Allerdings wurden meine Hoffnungen mit dem nächsten Satz der Braunhaarigen zerstört.

"Sakura, deine... deine Eltern hatten einen schrecklichen Unfall u-"

"Was?" Ich fühlte mich, als bekäme ich kaum noch genügend Luft zum Atmen und japsend versuchte ich immer wieder tief ein- und auszuatmen, doch das brachte alles nichts. Die ersten Tränen flossen meine Wangen hinab.

Nein, NEIN! Das konnte nicht sein! Lieber Gott, lass es bitte nicht wahr sein! Flehte ich innerlich und schlug mir die Hände vor mein Gesicht.

"D-Dein Vater liegt zurzeit schwer verletzt im Krankenhaus. Deine Mu-Mutter

allerdings, hat es leider nicht überlebt."
 

Vater liegt im Krankenhaus...

Mutter nicht überlebt...

Vater liegt...

Mutter...
 

Ich schrie. So laut, wie ich sicher noch nie geschrien hatte und spürte zwei Arme, die sich sanft um mich legten. Ich weinte eine gefühlte Ewigkeit, der Schmerz saß tief und ich glaubte, ich würde innerlich zerreißen.
 

Ich weiß nicht mehr, wie lange ich in den Armen von Mizuki

lag und hemmungslos vor mich hin geweint hatte. Das einzige was ich nebenbei

bemerkt hatte war, das sie ebenfalls die ganze Zeit am Weinen war.
 

Als nach einer gefühlten Ewigkeit die Tränen endlich versiegt und wir uns beruhigt hatten, machten wir uns auf den Weg in das Krankenhaus.

Man gab uns die Auskunft, das mein Vater noch im OP lag und es noch einige Zeit dauern könnte.

Also hatten wir uns vor dem OP-Saal hingesetzt und gewartet.

Nach über zwei Stunden kam dann ein Arzt aus dem Saal, fast gleichzeitig sprangen wir auf und er berichtete uns, dass mein Vater derzeit stabil sei und keine Gefahr bestünde. Er würde es überleben.
 

Zwei Wochen später konnte mein Vater dann das Krankenhaus verlassen. Fürs Erste musste er in einem Rollstuhl durch die Gegend fahren, denn er hatte noch mit einem gebrochenen Bein und etlichen Blessuren zu kämpfen.
 

Eine Woche später war dann die Beerdigung meiner Mutter. Mizuki und ich hatten uns in der Zeit, als mein Vater noch im Krankenhaus lag um alles gekümmert.

Wir standen vor dem Grab meiner Mutter und gleich würde die Beisetzung beginnen. Rings um uns herum verteilt standen etliche Leute...

Freunde, Familie, Bekannte. Manche weinten, manche- so wie ich, starrten einfach nur auf den Sarg.

Andere hielten sich gegenseitig oder legten eine Hand auf die Schulter des anderen.
 

Doch niemanden nahm ich in diesem Moment so wirklich war. Es fühlte sich alles an wie in Watte gepackt, so unwirklich.

In meiner Hand hielt ich eine weiße Rose, klammerte mich regelrecht an sie. Die Lieblingsblumen meiner Mutter. Mein Vater, der noch im Rollstuhl saß, hatte ebenfalls eine in der Hand. Nur seine war Rot.
 

"Meine Damen und Herren...", hörte ich dann einen Mann sprechen, doch ich schaute nicht auf. Schaute nur mit trüben Augen auf das Grab meiner Mutter.

"Wir alle sind heute an diesem Ort und zu dieser Zeit zusammengekommen, um

von Mebuki Haruno endgültig Abschied zu nehmen. Sie ist vergangenen Dienstag im jungen Alter von 36 Jahren verstorben.

Der Tod ist gewiss, ungewiss' nur die Stunde, heißt es. Nun ist diese Stunde gekommen und wir müssen uns von Mebuki verabschieden.

Der amerikanische Schriftsteller Thornton Wilder(*) hat einmal gesagt:

Da ist ein Land der Lebenden und da ist ein Land der Toten; als Brücke

dazwischen ist unsere Liebe.

Über das Land der Lebenden gemeinsam mit ihm(*) haben wir viele Erinnerungen und könnten noch viel mehr erzählen, mehr noch, als die Zeit hier und heute reicht.

Über das Land der Toten, können wir nichts sagen. Dahin ist er nun unterwegs.

Wir wissen nicht, wie es dort sein wird und was ihn dort erwartet.

Wir können ihm nur hilflos nachblicken. Wir geben ihm aber unsere guten

Wünsche mit für die Wege, die er nun geht, für das Land, das ihn erwartet.

Wir trauern um einen liebevollen Menschen. Mebuki Haruno, du warst ein

wundervoller Mensch und wir werden dich nie vergessen."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schlagt mich, falls ich die Beerdigung vielleicht zu lieblos? geschrieben habe. Ich war bisher nur auf einer Beerdigung und ja, das war nicht unbedingt ein riesen Ding. Eher etwas kleines. Ohne viele Worte und traram.


Zu den Sternchen im Text: *gesprochen: Sornten Wailder * Ihm – dem Verstorbenen Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Inara
2016-12-17T14:32:40+00:00 17.12.2016 15:32
Guter, trauriger Anfang.
An der Beerdigung hab ich nichts auszusetzen. Ich war auf mehreren und die waren recht unterschiedlich. Je nach dem für wen sie war.
Ich bin übrigens auch kein Fan von Butter.
Antwort von:  --Lucy--
17.12.2016 17:41
Das Sakura hier keine Butter mag, ist mir eigentlich nur als spontane Idee gekommen und da ich ebenfalls keine mag und meine Mutter damals immer genau so reagiert hatte, naja... das ich dann doch hier zwei finde, die ebenfalls der Meinung sind, lässt mich schmunzeln. Find ich gut! :) Vielen Dank für dein Review :3
Von: abgemeldet
2016-12-13T02:00:06+00:00 13.12.2016 03:00
Hallo und gute Nacht/guten Morgen, was auch immer :3
Bin mal wieder ein wenig unterwegs gewesen, um Geschichten zu lesen - was bei mir tatsächlich nicht häufig vorkommt - und dabei auf deinen Prolog gestoßen (Geschichte ist es ja noch nicht, da kommt ja noch mehr, hoffentlich! :D) und bis jetzt gefällt mir dein Stil sehr gut. Ich fand überhaupt nicht, dass es lieblos war (war selber auch erst auf einer). Ich fand es eher schön, dass du nicht ins allzu Dramatische abgesunken bist, weil das meistens eher ungut endet (Im Geschriebenen). Bis jetzt bin ich auf jeden Fall sehr gespannt und ich freu mich, wenns weiter geht :)

Yuki

P.S.: Lustiger Zufall, Butter unter der Wurst ist auch kacka, da hat Sakura schon ganz recht! :P
Antwort von:  --Lucy--
13.12.2016 07:12
Guten Morgen! :)
Vielen lieben Dank für dein Review :3 Es freut mich total, das dir der Prolog gefallen hat ^-^

Ja, ich fand auch das zu viel Dramatik hier nicht ganz hinein gepässt hätte. Es ist immerhin auch, oder eben nur "ein Prolog". Da ist zu viel des guten auch nicht gut. Im richtigen Leben mag das dann sicherlich anders Aussehen auf einer Beerdigung.

Und es wird auf jeden Fall noch mehr kommen, sei dir da sicher, das erste Kapitel ist sogar schon fertig! ;)

Liebe Grüße und einen schönen Dienstag,
Lucy


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