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Alles war anders

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Der letzte Sommer im Ligusterweg Nr. 4

1. Der letzte Sommer im Ligusterweg Nr. 4

 

"Großartig." stöhnte Harry.

Es hätte ein ganz normaler Morgen sein können, war es aber nicht. Stattdessen war es erst halb 5 und noch dunkel. Ein lautes Quietschen und Knarren aus dem Nebenzimmer hatte Harry aus dem Schlaf gerissen und sehr zu seinem eigenen Bedauern, konnte er diese Geräusche viel zu leicht zuordnen. Dudley hatte ein paar Monaten eine Freundin, die mehrmals die Woche bei den Dursleys übernachtete.

Harry zog sich sein Kissen über den Kopf und versuchte wieder einzuschlafen, aber es half nichts. Nach einer halben Stunde stand er entnervt auf und schlurfte zum Fenster, um es zu öffnen. Zu seiner Überraschung saß dort auf dem Fensterbrett Erol, die Posteule der Weasleys, und sah ihn wütend an, weil er es gewagt hatte, seinen Flug gegen die Fensterscheibe zu überhören.

" 'Tschuldige Erol." murmelte Harry müde und griff nach dem Brief an Erols Kalle. Er hatte eigentlich nicht erwartet, dass Ginny ihm doch noch antworten würde. Vor drei Wochen hatte er in einem Brief mal wieder mit ihr Schluss gemacht. Als Harry jedoch auf den Umschlag schaute, erkannte er sofort Rons Handschrift und atmete erleichtert auf.

Während er den Umschlag öffnete, begutachtete er Erol. Er sah aus, als könnte jeder Flug sein letzter sein und Harry und fragte sich, wieso Ron ihm nicht Pigwidgeon geschickt hatte. Erol schien seine Gedanken erraten zu haben und flog eingeschnappt davon.

Harry seufzte und entfaltete den Brief.

 

Lieber Harry,

Ich hoffe, die Zeit bei deinen Verwandten ist nicht allzu schlimm und du kannst dich gut erholen.

Leider muss ich dir für die nächste Woche absagen. Es tut mir leid, aber ich kann dir im Moment nichts genaueres sagen.

Bis bald,

Ron

 

Er hatte sich geirrt. Das war schlimmer, als ein Brief von Ginny, denn nun musste er einen weiteren Monat mit seinen Verwandten verbringen. Er zerfetzte den Brief und schlug gegen die Fensterscheibe, die mit einem ohrenbetäubenden Lärm zersplitterte.

Es war jedoch unwahrscheinlich, dass jemand im Haus durch die Geräusche aufwachte. Sabrina und Dusley waren ohnehin wach und außerdem beschäftigt und Onkel Vernon und Tante Petunia schliefen neuerdings mit Stöpseln in den Ohren.

Wütend entschied Harry sich dazu, ins Wohnzimmer zu gehen und fernzusehen, aber leider lief zu dieser Zeit nur Mist. Nach der dritten Folge Teletubbies schlief er auf dem Sofa ein.

 

Er fand sich in einem nebligen Gang wieder. Er konnte nur etwa 5 Meter weit schauen, aber die eine Richtung führte scheinbar in die Dunkelheit, die andere ins Licht. Harry entschied sich, in diese Richtung zu gehen und einen Ausgang zu suchen.

 

Er erwachte durch einen lauten Knall. Mitten im Zimmer war ein Mann in grünem Trainingsanzug erschienen, der seine langen braunen Haare zu zwei Zöpfen gebunden trug.

"Wer sind sie?" fragte Harry verdattert.

"Ich bin dein Vater." sagte der Fremde und fing an dich auf ihn zuzubewegen. Im nächsten Moment stand er vor Harry und zog ihm an den Ohren.

"Potter! Aufwachen!"

Harry schlug die Augen auf und blickte in das verärgerte Gesicht seines Onkels, der vor dem Sofa stand, die Arme in die Seiten gestemmt.

"Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst nicht vor laufendem Fernseher schlafen? Wie wäre es, wenn du demnächst unsere Stromrechnungen bezahlst?"

"Mach ich." murmelte Harry und gähnte. Seine Ohren schmerzten ihm ein wenig.

"Werd ja nicht frech, Junge!" donnerte Vernon. "Du solltest lieber froh sein, dass wir dich all die Jahre-"

"Hey, dad!" rief Dudley plötzlich. Er stand am Fenster und deutete hinaus. "Ich glaub, die Connors kriegen einen Brunnen für ihren Vorgarten geliefert."

"Na und?" Vernon hatte nur kurz in Richtung Fenster geschaut und wandte sich nun wieder Harry zu. "Du solltest froh sein, dass deine Tante und ich so großzügig-"

"Er ist größer als unserer." sagte Dudley.

Vernon sah seinen Sohn an und kniff die Augen zusammen. "Soso." sagte er leise. Ein paar Sekunden stand er so da, scheinbar unschlüssig, was er nun machen sollte, dann stürmte er ohne ein weiteres Wort aus dem Wohnzimmer.

 

Aus Richtung Küche kam ein lauter Seufzer. Harry drehte sich um, und sah, dass seine Tante gerade den Tisch deckte. Wahrscheinlich machte sie sich Sorgen darüber, an welcher Ecke Vernon das Geld für einen neuen Brunnen einsparen wollte. Dass Sabrina bereits am Tisch saß und schon vor dem Frühstück den ersten Kaffee trank, schien ihr auch nicht zu gefallen. Mit hochgezogenen Augenbrauen warf sie einen kurzen abschätzigen Blicke auf den neuen Eindringling. Harry mochte sie, wobei er zugeben musste, dass ein nicht unbedeutender Grund dafür die Tatsache war, dass er während ihrer Anwesenheit nicht mehr den einzigen Störfaktor in der Familie darstellte.

 

"Einscheißen kann ich mich selber." Vernon kam in die Küche gestapft. "Kein Brunnen weit und breit. Wenn der Postbote ihn in Connors Briefkasten geworfen hat, kann er so groß jedenfalls nicht sein. Ich weiß nicht, was du gesehen haben willst, Dudley."

"Nun lass uns erstmal in Ruhe frühstücken, Schatz." sagte Petunia.

"Ja." Vernon lies sich auf seinen Stuhl fallen. "Jah, ist gut, Petty."

Eigentlich, dachte Harry, lässt es sich hier mittlerweile ganz gut aushalten. Die Zeit bis das Schuljahr beginnt, würde er schon irgendwie rumkriegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BODYROCKER
2016-10-11T17:34:26+00:00 11.10.2016 19:34
Sehr schön geschrieben:) Harrys Traum war witzig . Mann im grünen Trainingsanzug und zwei zöpfen XD. Bin gespannt was noch so alles auf Harry zukommt:)


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