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Ein Winter in Durmstrang

von

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Erstens

Schon seit Anfang Oktober hatte es geschneit, es dauerte nur ein paar Tage schon hatte sich eine weiße Decke über die Landschaft gelegt. Die Erde kühlte ab und die Tier zogen sich langsam zurück, nur einige trieb es raus in die Kälte, meist war es der Hunger. Denn kein normales Tier wagte sich nach Ausbruch des Winters auch nur in einem Kilometer Umkreis in die Nähe von Schloss Windamere, indem seit jeher das ehrenwerte Durmstrang Institut für Magie und Zauberei residierte.

Schloss Windamere hatte die selbe unscheinbare Farbe wie der Felsen auf denen es stand und dessen Mauern aus jenem Gestein, nahe der nördlichen Grenze Skandinaviens, gehauen war. Hinter einer Bergkette, dessen immer wolkenverhangene Gipfel die Aussicht auf das Plato das ganze Jahr über verdeckten, war es errichtet wurden. Wie ein schlafender Drache hatte es sich eine ebene Stelle gesucht, um auf dem höchsten Punkt, eingerollt gegen das wilde Wetter zu trotzen. Um nach Windamere zu kommen, musste man entweder fliegen oder wie einige der reicheren Mitschüler bevorzugten, einen Schlitten haben. Diejenigen die auf einen Besen angewiesen waren, mussten sich unterhalb der Bergkette in dem kleinen Dorf Gothenburg sammeln, bevor ein Lehrer sie abholte. Gothenburg war eine kleine Ansammlung an Hütten, einer Bar und einem Laden für den allgemeinen und magischen Gebrauch, es war der letzte Verbindung zur restlichen Zivilisation. Nur Schüler von Durmstrang und einige Wilderer trafen sich an diesem unwirklichen Ort, im Winter gab es dort nicht viel außer Schnee, Eis und Snettle, auch Drachspucke genannt, ein Schnaps hergestellt aus einer Futterpflanze für Zwergspucker, der drei Tag später noch in der Kehle brannte. Wer Flug, stockte in Gothenburg seine Vorräte auf, bevor man durch Wolken über einen magischen Pass, nach Windamere geführt wurde. Jene die mit ihren Schlitten anreisten hatten es da weit aus komfortabler um über den Pass zu kommen.

Auf Schloss Windamere angekommen, wenn man im September Glück hatte, erwischte man einen regenlosen Tag und man war nicht völlig durch geweicht. Der Vorplatz war mit meist schwarzen Steinen bedeckt, da in dieser Klimazone kaum ein Pflanze die Lust verspürte zu wachsen, wirkte die freie Fläche ohne die schützende Schneedecke fast nackt. Hatte man den Platz überquert kam man zu dem großen Eingangstor, das nur am Jahresanfang und Jahresende weit offen stand, die restliche Zeit des Jahres konnte man durch eine kleine Seitentür oder einen Ausgang auf der anderen Seite heraustreten. Das Haupttor war mit schweren Eisen beschlagen, ein Relikt der Zeit in der man Angriffe von wilden Drachen noch fürchten musste. Mit der Zeit hatte man es abgenommen und durch weit aus kunstfertigere Werke ausgetauscht, nur an der Spitze fand man noch das Original. Ein altes Stück magisches Eisen, unabnutzbar, aber durch einen Feuerodem schwarz versenkt.
 

Darinkas kalte Hände fuhren über das alte Holz und die kleine Seitentür schwang nach innen auf, fröstelnd zog sie die Lederhandschuhe aus, die der Kälte nur dürftig hatten Stand halten können und zog die Kapuze mit dem schweren Pelzbesatz vom Kopf. Trotz der Tatsache, dass das Hauptgebäude nur drei Stockwerke und sich jeweils anlehnende Türme hatte, war das Schloss wesentlich größer im Inneren als man es von außen sah. Vieles hier war anders als es schien. Ein Hauself war hinter dem uralten Holztresen hervor getreten und nahm ihr den schwarzen Mantel ab, der nun nass vom Schnee auf einen noch älteren dunkelbraunen Teppich tropfte. Augenblicklich hatte man ihr auch ihre Uniform gereicht. Schülern von Durmstrang war es nicht gestattet ohne Uniform, auf dem der jeweilige Rang und das Alter abgebildet wurde, sich auf dem Schulgelände aufzuhalten. Sie knöpfte die Messingknöpfe von unten nach oben auf ihrer blutroten Jacke zu. Auf ihrer Brust hatte man drei goldene Streifen anbringen lassen, dass wies darauf hin, dass sie im dritten Stadium ihrer Ausbildung war. An den verzierten Messingknöpfen konnte man durch die eingravierten Punkte erkennen, dass sie siebzehn war und hätte sie nicht eine Genehmigung gehabt, hätte sie wohl einigen Ärger bekommen können. Denn ein Ausflug zu so später Stunde wurde nicht geduldet, bis man das vierte Stadium erreicht hatte. Doch Darinka war vorbereitet und war sogar geschickt wurden, sie war also abgesichert falls es zu Fragen kommen würde. Mit einem kurzen Griff zog sie die Jacke zurecht und ordnete mit gekonnte Hand ihren Zopf mit den platinblonden Haaren. Ohne auf ihre Umgebung zu achten schritt sie an dem Tresen vorbei in den Hauptflur.

Im Lauf der Zeit hatte man die Steinwände erst mit Wandteppichen verhangen, doch man hatte sich später entschieden dunkle Holzvertäfelungen anzubringen, alle waren mit präzisen Schnitzereien verziert. Es gab eine Platte die Darinka wirklich schön fand, sie lag auf der rechten Seite, kurz bevor man in den rechten Turm aufsteigen konnte oder in die Kellergewölbe absteigen. Es zeigte eine Drachenjagd auf einen Spreitzschwanz, heute fast ausgestorben und nur noch in den Tiefen des Urals zu finden. Wenn man genau hinsah konnte man auf jeder Platte etwas entdecken, durch Schritte auf den alten Steintreppen, bewegte sich Darinka wieder weiter nach unten. Unter dem Rechten Turm führte die Treppe nur zum ersten und zum dritten Gewölbe, auf der linken Seite gelangte man in das zweite und das vierte Gewölbe, aber alle führten noch vile tiefer. Es wurde von Durmstrang wie jeher geregelt, dass die Schüler in den verschiedenen Stadien auch in unterschiedlichen Gewölben untergebracht wurden. Die Stadien wurden jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus absolviert, diese lange und intensive Ausbildung war schon seit Jahrhunderten kultiviert wurden. Eben so, dass die jüngsten in den obersten Gewölben untergebracht wurden und die ältesten in den letzten Gewölben, bevor man noch tiefer gelangte und zur Bibliothek kam. Doch Durmstrang reichte noch weit aus tiefer, es war wohl eine Hinterlassenschaft des Zeitalters in dem man sich noch tief in den Berg zurück ziehen musste um sich vor Drachen zu schützen, manche sagten auch, das sich um ein Nest eines Erdwurms gehandelt haben musste.

Die Schritte kamen näher, jemand kam aus dem rechten Turm, die oberen Stockwerke waren für den Unterricht und das Auditorium reserviert. Aber sie wollte gar nicht wissen wer sich so spät noch dort oben rum trieb, also beeilte sie sich die Stufen etwas schneller zu nehmen und zu ihrem Gewölbe zu gelangen. Die Wände wurden nur vereinzelt durch einige schwebende Lampen erhellt, hier unten kam die Sonne niemals hin. Sie erreicht das Gewölbe, dass dem dritten Stadium vorbehalten war und bog wieder nach rechts ab. Bevor man wieder Schülerinnen aufgenommen hatte, war die Aufteilung immer recht simpel gewesen. Auf der linken Seite waren die Schlafräume verteilt, meist Viererzimmer, doch wer Einfluss hatte, hatte meist ein Doppelzimmer. Und auf der rechten Seite der Treppe befanden sich die Bäder und weiter hinten die Aufenthaltsräume. Doch mit der Neuerung wurde ein Teil des Bades für die Mädchen umgebaut und einige Aufenthaltsräume musste zu Gunsten von Schlafsälen weichen. Darinka betrat den linken Flur und das Geräusch ihrer Schritte wurde von dem schweren dunkelroten Teppich geschluckt. Fast hätte sie einen kleinen Laut der Überraschung von sich gegeben als die Tür der Bäder aufgerissen wurde und drei Jungen ihres Jahrgangs nur mit Handtüchern in ihrem Weg standen. Manchmal machten sie das nur um eins der Mädchen abzupassen, schließlich waren es immer noch Jungs, aber bisher hatte es keiner gewagt sie auf diese rüde Weise aufzuhalten.

Ein kurzer Blickwechsel und sie gingen weiter, nach ein paar Schritten fingen sie wieder an Witze zu machen, aber Darinka ignorierte sie und hielt zielstrebig auf ihr Zimmer zu. Sie teilte es sich mit drei weiteren Mitschülerinnen und sie war froh, dass sie diese auch mochte, unvorstellbar so lange Zeit mit Hexen verbringen zu müssen, die man nicht mochte. Es war schon weit nach Zehn Uhr als Darinka so leise wie möglich ins Zimmer schlüpfte. Nur eine schwebende Laterne erhellte die Stelle an der sie stand mit bläulichem Licht. Wie immer nahm sie ihre Jacke ab und hing sie an den vorgesehenen Hacken. Jeder musste dort seine Uniformsjacke abhängen und seine Schuhe abstellen, erst dann zog man seine Pantoffeln an und ging zu der Ecke in der sein Bett und sein Schrank stand. Darinkas Pantoffeln waren zartrosa und hatten keine plüschige Federn am Rand, sie mochte ihre Uniform, aber noch mochte sie es, dass anzuziehen was sie mit Daddys Kreditkarte bezahlt hatte. Ihr Bett stand recht weit vorne, dass Bett von Mascha war ihrem am nächsten. Mascha war eine junge Hexe aus einem Vorort von Moskau, sie hatte vielleicht nicht die Mittel wie die meisten anderen Schüler hier zur Verfügung hatten, aber sie beeindruckte durch ein großes Talent für Verwandlungen. Darinka mochte sie von Anfang an und natürlich war es der Angesprochenen nicht entgangen wie spät sie gekommen war. "Na, wieder in dunklen Ecken herum getrieben", unterbrach ein Flüstern die Blondine beim Ablegen ihrer Kleidung. "Gott Mascha, erschreck mich nicht so", fauchte sie gut gemeint zurück und knöpfte ihre Hose auf, um zu nächst das eine und dann das andere Bein zu befreien. "Wo warst du schon wieder", hackte ihre Freundin nun doch interessierter nach. Darinka zog sich gerade ihren schwarzen Kaschmirpullover aus und stand nur noch in feiner Victoria-Secret-Spitzenunterwäsche vor ihrem Bett. "Ich musste etwas erledigen", dann zog sie ihr Nachthemd über sich, ein Hauch von Seide und kleinen rosa Schleifen am Dekolltee. "Also hast du dich mit Valentin in dunklen Ecken herumgetrieben und verbotenen Sachen ausprobiert", witzelte Mascha weiter, aber die Blondine verdrehte nur die Augen, er war ein Möchtegern, nichts weiter und sie mochte diesen arroganten Arsch nicht. "Es ist eine Überraschung und glaub mir, es wird dich und die Anderen aus den Stiefeln hauen", gab sie geheimnisvoll von sich, bevor sie unter ihre Decke kroch und jedes weitere "was" und "Verrat es mir", von Mascha ignorierte und in einen wohlverdienten Schlaf sank.



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