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Diamonds Are Forever

von

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„- wegen den Unruhen in der Miene in Ocha machen die Russen uns das Leben dort grade schwer. Seit letzten Sonntag haben wir keine Diamanten mehr von Sakkalin erhalten. Üben wir noch mehr Druck aus, könnten sie abspringen...“

Sie hörte nicht weiter zu. Das wichtige war, dass es keine Diamanten mehr von der russischen Insel Sakkalin, nördlich der japanischen Insel Hokkaido, gab. Die Russen hatten sie schon immer genervt und waren ihr als Geschäftspartner zuwider.

„Gut“ unterbrach sie ihren Mitarbeiter, der grade über die dortige Situation berichtete, allerdings mitten im Satz verstummte, als sie die Stimme erhob „Sie sind mehr auf uns angewiesen, als wir auf sie. Richte ihnen aus, dass ich den Deal platzen lasse, wenn hier nicht bis nächsten Montag die vereinbarte Monatsmenge an lupenreinen Diamanten liegen.

Der Mann vor ihr nickte und verließ dann zügig das Zimmer.
 

Sakura Haruno ließ sich zurück in ihren Schreibtischstuhl fallen und schwenkte mit ihm herum, sodass sie nun freien Blick über die Dächer Tokios hatte. Ihr Büro befand sich in der 87. Etage eines Wolkenkratzers mitten im Herzen der japanischen Hauptstadt.

Sakura handelte – immer am Rande der Legalität – mit Diamanten. Die glitzernden und funkelnden Steine hatten sie schon als kleines Mädchen fasziniert. Ihr Vater war Goldschmied gewesen und so war sie schon früh mit ihnen in Berührung gekommen. Gedankenverloren strich sie über die Kette, die um ihren Hals hing. Sie war aus Silber und so lang, dass der Anhänger in ihrer Bluse verschwand. Jetzt holte sie ihn hervor und strich andächtig über die fein gearbeitete Kirschblüte. Es war ein Geschenk ihres Vaters zu ihrem 21. Geburtstag gewesen.

Nur ein Jahr später waren ihre Eltern bei einem Autounfall verstorben. Ein Betrunkener war ihnen vor den Wagen gelaufen, ihr Vater hatte ausweichen wollen und war frontal vor einen Baum gefahren. Ihre Eltern waren sofort tot gewesen.
 

Ein Klopfen riss Sakura aus ihren trüben Gedanken und sie drehte sich in ihrem Stuhl wieder zur Tür.

„Herein.“

Eine etwa gleichaltrige Frau betrat den Raum.

„Ich gehe dann jetzt Haruno-san.“

„Ist gut Tenten. Bis Morgen!“

Ihre Assistentin schloss leise die Tür hinter sich und Sakura schielte auf die Uhr. Es war tatsächlich schon nach neun Uhr abends. Sie ließ den Blick über die Papiere auf ihrem Schreibtisch schweifen und machte sich seufzend daran, das Chaos wenigstens etwas zu beseitigen.
 

Knapp zwei Stunden später hatte Sakura das Gröbste hinter sich gebracht, alle Zahlen durchgesehen und auch die Probediamanten von eventuell neuen Geschäftspartnern überprüft. Grade hatte sie die Diamanten zurück in den Safe gelegt, als sie vom Flur her das 'Ping' des Aufzugs hörte. Hatte Hinata etwas vergessen oder wer kam hier zu nachtschlafender Zeit vorbei?

Natürlich brachte die Branche in der sie tätig war auch das ein oder andere Risiko mit sich, deswegen griff sie jetzt in den Safe neben die Diamanten. Sakura war im Umgang mit Handfeuerwaffen vertraut – wie gesagt: sie bewegte sich immer am Rande der Legalität und da wurde ab und zu eben auch schon mal von Waffen Gebrauch gemacht. Sie schloss den Safe ab und huschte zur Tür. Erst war kein Geräusch von draußen zu vernehmen, doch dann hörte sie ganz leise, schleichende Schritte.

Neben ihrer Tür befand sich eine Gegensprechanlage, deren grünen Knopf Sakura jetzt drückte.

„Ja, Haruno-san?“ ertönte es leise aus dem Lautsprecher und Sakura erkannte die Stimme von Shito.

„Schicken Sie mir ihre Leute hoch, hier sind ungebetene Gäste.“

„Ok.“
 

Sakura lauschte erneut an der Tür, doch im Moment war von Draußen kein Ton zu hören. Vorsichtig drückte sie die Türklinke herunter und öffnete die Tür einen minimalen Spalt breit.

Sie wagte noch ein wenig mehr und sah dann die Lichtkegel von zwei Taschenlampen, die aber anscheinend erst andere Büros durchforsteten.

Vor dem Aufzug entdeckte sie dann noch eine Person und Sakuras Herz fing an fast verräterisch laut zu klopfen. Der Mann dort vorne am Aufzug war komplett in Schwarz gekleidet und hielt ein Sturmgewehr in der Hand.

Fieberhaft begann ihr Hirn zu arbeiten. Den Aufzug würde sie vermutlich nicht unbeschadet erreichen. Sie war zwar eine einigermaßen gute Schützin, doch der Flur war knapp 30 Meter lang und bis sie nachgeladen hätte, wäre sie vermutlich längst tot.

Ihr blieb nur die Feuertreppe, die am Ende eines Flurs lag, der sich etwa mittig zwischen ihrem Büro und dem Aufzug befand.

Vielleicht, wenn sie den richtigen Moment abpassen könnte...
 

Draußen vor ihrem Büro erklangen dann plötzlich gedämpfte Stimmen. Es dauerte einen Moment, bis Sakura schaltete, denn die Personen sprachen nicht japanisch.

Durch mehrere Besuche ihrer Mienen auf der russischen Insel Sakkalin kannte sie den dort gesprochenen Akzent und konnte die Männer so zweifelsfrei eben dieser Insel zuordnen.

Ihr Russisch ließ aber leider zu wünschen übrig und so filterte ihr Gehirn nur die Worte 'Diamanten', 'Schlampe' in Zusammenhang mit 'Haruno' – na schönen Dank auch – und 'beseitigen' heraus.

Dann kam Bewegung in die Gruppe, die sich grade vermutlich beratschlagt hatte, denn der Aufzug setzte sich in Bewegung und die Stockwerkanzeige sprang mit einem leisen rattern von einer zur anderen Zahl.

Einer presste sich direkt an die Wand neben der Fahrstuhltür, die anderen beiden verschanzten sich rechts und links in den jeweils ersten offenen Bürotüren.
 

Sakura schüttelte unmerklich den Kopf. Eigentlich ziemlich dumm, dass das Team von Sicherheitskräften mit dem Fahrstuhl kam und dieser zu allem Überfluss auch noch durch sowohl Anzeige, als auch durch deutlich zu hörenden Geräuschpegel ihre Position verriet.

Gleich würden die Wachleute ankommen, da fiel Sakuras Blick auf ihre Handtasche, die auf der Anrichte auf der anderen Seite der Tür stand und vor allem ihr Notizbuch/Kalender enthielt; mit allen mehr oder weniger seriösen Kontakten und Plänen für die kommenden Monate.

Schnell schob sie sich an dem kleinen Spalt vorbei und hängte sich die Tasche quer über die Schulter, dann schlich sie sich wieder auf die andere Seite der Doppeltür.

Die drei Russen hatten ihre Position nicht verändert und Sakura fiel noch etwas siedend heiß ein: Mit den 12cm Pfennigabsatzpumps würde sie 1. einen ziemlichen Lärm verursachen, wenn sie über den mit Fliesen ausgelegten Flur laufen wollte und 2. würde auch das Laufen an sich zum Problem werden. Kurzerhand schlüpfte sie also aus ihren Schuhen und hob sie vom Teppich auf.
 

Der Fahrstuhl hatte sein Ziel jetzt fast erreicht und Sakura machte sich für den Sprint ihres Lebens bereit – mit Pumps in der linken und Pistole in der rechten Hand. Sie würde den Mann, der momentan neben dem Aufzug stand zumindest verwunden müssen, um eine Chance zu haben, denn er stand mit dem Gesicht zu ihr gewandt und würde als erstes auf sie aufmerksam werden.
 

Die Augenblicke, bis der Aufzug hielt, fühlten sich für Sakura wie eine Ewigkeit an, es handelte sich jedoch nur um wenige Millisekunden.
 

'Pling'



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jillianZ
2016-08-23T14:36:42+00:00 23.08.2016 16:36
Hört sich sehr spannend an. Bin gespannt wie es weiter geht. Lg ❤
Von:  DarkBloodyKiss
2016-08-21T21:05:50+00:00 21.08.2016 23:05
Hi Nabend ^^
Sehr Spannender Anfang !!!!
Sehr schön geschrieben !!!!
Da kann man gar nicht anders als gespannt zu sein wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!


gglg & ein sehr schönes rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  soelki89
2016-08-21T20:39:55+00:00 21.08.2016 22:39
Sehr spannend :D Gut geschrieben. Ich freu mich aufs nächste Kapitel


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