Kapitel 26
Kapitel 26
Ich war fast eingeschlafen, als mich ein Geräusch aufschrecken ließ.
Bille, bille, bille. Bille, bille, bille.
Ich sprang auf und lief in unserer Kajüte hin und her, bis ich endlich die kleine Teleschnecke von Mom fand.
„Ja?“, fragte ich.
„Mei?“, ertönte eine Männerstimme. Erst erkannte ich ihn nicht, aber dann machte es klick.
„Inazuma, ich bin es, Shin.“
„Wo ist deine Mutter?“ Im Hintergrund hörte ich Kampfgräusche und Schreie.
„Sie hat Nachtdienst, was ist los?“
„Ihr müsst verschwinden, Shin. Sakazukis Männer hat uns erwischt und ist in der Oberhand. Ich weiß nicht, ob Ivan ihre Verwandlung aufrecht erhalten kann.“
„Wir sind auf See, wir können hier nicht verschwinden“, bekam ich Panik. Das war nicht gut. Sie durfte sich hier nicht zurück in eine Frau verwandeln.
„Dann versteckt ...“ Die Verbindung riss und ich bekam Panik. Okay, Shin, ganz ruhig. Wir brauchten jetzt keine Panik, ich musste genau nachdenken. Was würde Dad tun? ...
Ich musste erst einmal Mom finden. Schnell zog ich mir etwas an und lief dann los. Sie musste irgendwo auf dem Schiff herumlaufen. Ich sah mich leicht panisch um, weil ich sie nirgendwo erkennen konnte.
Plötzlich wurde es lauter. Auf dem Deck hatten sich etliche Soldaten versammelt und erst da sah ich, das neben uns ein weiteres Marineschiff ankerte ... und das war kein normales Schiff. Es war Sakazukis Flotte. Und genau der kam gerade über eine Brücke herüber. Garp wartete schon auf ihn und war überrascht. Wir waren doch erst vor Stunden bei ihm gewesen.
„Oberadmiral Sakazuki, hatten wir etwas vergessen?“, fragte Grap, aber Sakazuki schüttelte den Kopf.
„Nein, aber ich habe eine Information zugespielt bekommen.“
„Eine Information?“
„Ja, das sich hier jemand eingeschlichen hat.“ Und genau in dem Moment hörten wir einen erstickten Schrei. In meinem Unterbewusstsein erkannte ich diesen Schrei, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Doch im nächsten Moment kam auch schon der Beweis. Der Schiffsarzt trat in die Mitte des Kreises, der sich wie von selbst mitten auf dem Deck gebildet hatte und stieß eine Person auf den Boden, die nur mit einem Lacken bedeckt war. Es war eine Frau und ihre braunen Locken brachten mich dazu die Luft einzusaugen. Mom!
Sie stützte sich mit eine Hand ab und warf ihre Haare zurück, damit sie zu Garp und Sakazuki aufsehen konnte. Mit der anderen Hand hielt sie das Lacken fest, das ihren Körper bedecken sollte. Ich musste etwas tun, ich musste sie irgendwie hier weg bringen. Aber das war unmöglich. Schnell lief ich um die Gruppe und drängte mich dann doch wieder hinein. Ich wollte weiter zu Mom laufen, aber da traf mich ihr Blick und sie schüttelte den Kopf. In ihren Augen stand Sorge, aber nicht um sich sondern um mich. Irgendwie verstand ich, was sie von mir wollte. Ich war nützlicher, wenn ich mich versteckte und dann Dad Bescheid gab. Damit würde ich ihr mehr helfen. Also zog ich mich zurück und wartete ab. .. was nicht so leicht war. Ich wollte Mom helfen. Auch wenn ich am Anfang gedacht hatte, sie sei eine einfache Hausfrau hatte ich in den letzten Wochen erst richtig verstanden, was Mom alles drauf hatte. Sie war genau so cool wie Dad. Auch jetzt behielt sie die Ruhe. Ich hatte sie falsch eingeschätzt und ich war unverschämt gewesen. Wenn wir es hier heraus schafften, musste ich mich entschuldigen ... auch wenn das nichts gut machte, was ich getan hatte.