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Frei wie der Wind

Sabo x OC
von

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Nur Freunde?

Ein Sonnenstrahl, der durch das kleine, runde Fenster fiel, kitzelte mich an meiner Nase. Langsam öffnete ich die Augen. Ich lag auf Sabos Bett. Als ich aufstehen wollte, bemerkte ich, dass meine Beine durch etwas Schweres davon abgehalten wurden sich zubewegen. Ich richtete mich, so gut es ging, auf und sah einen blonden Haarschopf auf meinem Oberschenkel. Anscheinend waren wir tatsächlich irgendwann beide eingeschlafen und dann zur Seite gekippt. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Er war also wirklich bei mir geblieben. Da ich ihn nicht aufwecken wollte, legte ich mich wieder hin und dachte nach, wie es weiterging. Ich wusste nach wie vor nicht, ob ich mich den Revolutionären anschließen sollte oder nicht. Mein Blick blieb an Sabos Beinen Hängen, die ein Stück über die Bettkante hinausragten. Schlanke Beine, in eine graublaue Hose gehüllt. Aber wieso führten mich meine Gedanken immer wieder zu diesem Menschen? Wir kannten uns gerade mal einen Tag und trotzdem fühlte es sich so an, als wären wir schon unser Leben lang befreundet. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Es war so laut, dass auch Sabo hochschrak, zur Tür taumelte und sie einen Spalt weit öffnete. „Ah, Sabo. Ist auch alles in Ordnung? Du siehst verschlafen aus. Ich wollte dir nur sagen, dass wir bald auf Gumping Island ankommen werden. Dort müssen wir unser nächstes Ziel lokalisieren und uns für den Kampf vorbereiten. Aber das können wir auch später besprechen. Hier hast du dein Frühstück“, sagte Hack und reichte Sabo ein Tablett. Dieser nickte, nahm das Tablett und schloss die Tür. Als er dann mich ansah, lächelte er mich an und fragte: „Und? Gut geschlafen? Hast du Hunger?“ „Ja und ja“, antwortete ich, woraufhin er sich mit dem Tablett auf dem Schoss zu mir setzte und wir uns das Essen teilten. Ich aß hauptsächlich das Obst, während Sabo sich auf die etwas deftigeren Delikatessen stürzte. Das einzige Problem war, dass auf dem Tablett nur eine Tasse mit Tee stand. Keiner von uns wollte sie für sich beanspruchen, sodass sie bis zum Schluss übrigblieb. Sabo wollte die peinliche Situation anscheinend retten, indem er mir die Tasse reichte. Ich nahm einen großen Schluck und reichte ihm die Tasse. „Du kannst gerne den Rest haben“, meinte ich und er trank aus. „Wegen gestern“, begann ich, „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich weiß nicht, wieso ich weggelaufen bin. Und wegen der Ohrfeige…“ – Ich griff an seine Wange – „ich hoffe, es hat nicht wehgetan.“ Sabo zog seinen Hut tiefer ins Gesicht, stand auf und stellte das Tablett auf seinen Tisch. Dann stellte er sich vor mir hin, reichte mir seine Hand und half mir auf. Ich stellte mich hin und er blickte mir tief in meine Augen. Sein Blick schien alles in mir zu sehen. Er nahm meine Hand und legte sie auf seine Wange. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich halte das schon aus und wenn du mal wieder jemanden schlagen willst: Ich bin ja da“, sagte er und ich musste sofort schmunzeln. „Danke!“, antwortete ich. „Ich glaube, ich sollte langsam einmal meinen Verband wechseln. Wo ist denn der Schiffsarzt?“, fragte ich. „Ich kann das auch für dich machen“, meinte Sabo sofort und ich nickte. Ich folgte ihm in das Behandlungszimmer, das ich bereits kannte, und setzte mich auf das Krankenbett. Sabo holte Verbandsmaterial und eine Wundsalbe aus einem der großen Schränke. Er ging zu mir und ich hob mein Top an. Behutsam schnitt er den Verband auf und betrachtete die Wunde. Er starrte regelrecht darauf und dann starrte er mich an. „Was ist los?“, fragte ich beunruhigt. „Wie ist so etwas möglich?“, fragte er mich. Ich blickte auf die Wunde und sah, dass die Stichwunde nur mehr ein Kratzer war. „Ist das denn nicht normal?“, fragte ich verwundert. „Nein! Deine Wunde ist schon fast verheilt. Aber wieso?“ „Ich weiß es nicht. Das war schon immer so“, antwortete ich. Immer noch etwas aus der Fassung betupfte er die Wunde mit der Salbe und klebte anschließend ein Pflaster darauf. Er strich es glatt und berührte dabei meine Haut. Seit dem Vorfall gestern behandelte er mich wie etwas sehr Zerbrechliches. Er überlegte jedes Mal, bevor er mich anfasste, gut, ob und wie er mich anfasste. Seine sanften Berührungen ließen meine Haut kribbeln und ich errötete prompt. Gott sei Dank war er damit beschäftigt, alles wieder zurückzulegen, denn so konnte er meine rosigen Wangen nicht sehen. Was war nur los mit mir? Das passierte mir doch sonst nie. „Was machen wir heute?“, fragte mich der Blonde und ich zuckte nur mit den Schultern. „Wie wäre es mit ein bisschen Kampftraining? Ich will schließlich wissen, was eine 200-Millionen-Berry-Frau so drauf hat“, sagte er und lachte mich dabei an. „Von mir aus.“ Wir gingen an Deck und fanden sogleich noch ein paar Revolutionäre, die ihr Können unter Beweis stellen wollten. Aber niemand wollte gegen Sabo antreten. War er etwa so stark? Was hatte die Nummer zwei der Revolutionäre denn so drauf? Zuerst forderte mich ein Revolutionär auf, der mich wohl etwas unterschätze. Er war ein Schwertkämpfer. Ich zückte auch ein Schwert und blockte seine ersten Schläge. Dies machte ich nur, um zu wissen wie er beim Kämpfen die Luft um ihn aufwirbelte. Ich suchte nach dem Zentrum des Wirbels, harkte mit einer Hand ein, zog daran und er landete etwas unsanft auf seinem Rücken. Mit meiner Schwertspitze vor seinem Gesicht sagte er: „Gut, du hast mich besiegt. Aber wie hast du das gemacht? Du hast mich ja noch nicht einmal berührt.“ „Wenn jemand kämpft, dann bewegt er die Luft um sich herum. Ich sehe diese Wirbel und kann sie ausnützen, um den Schwachpunkt meines Gegners ausfindig machen. Wenn ich ihn gefunden habe, kann ich in der Luft einharken und so meinen Gegner zu Fall bringen“, erklärte ich und harkte dabei demonstrativ meine Finger in der Luft ein. „Du bist eine starke Kämpferin. Aber kannst du es auch mit mir aufnehmen?“, fragte mich der Besitzer der Mera-Mera-No-Mi. Ich blickte ihn herausfordernd an und um uns bildete sich ein Kreis von Zuschauern. Sabo machte sich kampfbereit und wir gingen eine Zeit im Kreis, bis er zuerst Angriff. Er war eindeutig schneller als mein voriger Gegner. Ich blockte seine Drachenklaue mit meinem Schwert. Er war unglaublich stark. Ich rutschte ein Stück zurück und lenkte seinen zweiten Angriff nur mehr ab. Ich versuchte mich auf die Luftwirbel zu konzentrieren und fand seinen Schwachpunkt. Anscheinend hatte er das bemerkt, denn als ich versuchte, in die Luft einzuharken, griff er erneut an und sein Tritt verfehlte mich nur um Millimeter. Ich schaffte es endlich in der Luft einzuharken und riss dem Generalstabschef die Beine weg. Er rollte sich aber gekonnt ab und gab mir somit nicht die Chance, ihn Schachmatt zu setzen. Wieder visierte ich den Luftwirbel an, aber diesmal mit dem Schwert und schnitt ihn durch, woraufhin Sabo leicht nach vorn kippte. Er stütze sich auf seine Hände und blockte meinen nächsten Angriff mit seinem mit Haki verstärkten Schienbein. Ich holte erneut zum Schlag aus, aber er war schneller und schaffte es, wieder auf die Beine zu kommen, meinen Angriff mit seiner Drachenklaue zu blocken und mein Schwert festzuhalten. Ich konnte es keinen Zentimeter bewegen. Mit einer ruckartigen Bewegung riss er es mir aus der Hand. Sofort machte ich einen Satz nach hinten und holte meinen Fächer aus meinem Gürtel. So schnell würde ich mich nicht geschlagen geben. „Aero-Blade!“, rief ich und ein Regen aus Luftklingen prasselte auf meinen Gegner ein, doch dieser blockte jeden einzelnen Schlag. Ich stieß mit meinem Fächer in einen seiner Luftwirbel und holte ihn erneut von den Beinen. Diesmal schaffte ich es, dass er auf dem Rücken landete. Triumphierend stand ich über ihm, er lachte und packte mich am Knöchel. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel auf ihn drauf. „Unentschieden!“, lachte er. Ich lag immer noch verdattert auf ihm und konnte mich zuerst nicht bewegen. Wir waren uns noch nie so nahe. Ich hörte seinen schnellen Herzschlag und spürte, wie sich sein Brustkorb unter mir hob und senkte. Ich schluckte schwer und als ich die Fassung wieder zurückerlangt hatte, rollte ich mich von ihm herunter, stand auf und klopfte mir den Staub von der Kleidung. Er tat es mir gleich und streckte mir seine Hand entgegen. Ich nahm sie, woraufhin er sie schüttelte und sagte: „Gut gekämpft. Ich wusste doch, dass du was drauf hast!“ „Danke! Du bist aber auch nicht übel!“, lobte ich zurück und erst jetzt fiel mir auf, dass er nicht mit voller Kraft gekämpft hatte. Hatte er mich denn nicht ernst genommen oder wollte er einfach nur sichergehen, dass er mich nicht noch einmal verletzte? Er hatte weder seine Teufelskraft eingesetzt, noch hatte er nach seinem Rohr gegriffen. Wieso nur? Die Menge um uns herum löste sich langsam wieder auf und manche gratulierten mir, andere gingen einfach wieder. Der Generalstabschef stand immer noch vor mir. „Willst du deine Technik noch etwas verbessern?“, fragte er mich und ich nickte. „Na gut. Dein Busoshoku-Haki ist schon recht stark, aber du könntest noch etwas an deinem Kenbunshoku-Haki arbeiten. Ich zeige dir, wie du dich schneller bewegen kannst.“ Ich nahm meine übliche Kampfposition ein und Sabo griff nun nach seinem Rohr, dass er am Rücken trug. Er hielt es wie einen Degen und stieß damit immer wieder in meine Richtung. Zuerst konnte ich jedem Schlag locker ausweichen, doch dann wurde er immer schneller und ich hatte Schwierigkeiten, mit ihm mitzuhalten. Ein Schlag traf mich am Oberarm. Ich taumelte zurück und hielt mir die schmerzende Stelle. Sabo hielt inne und fragte: „Alles okay?“ Ich nickte und begab mich wieder in Abwehrhaltung. „Vertraue auf dein Haki.“ Ich befolgte seine Anweisung und konzentrierte mich. Ich konnte wirklich leichter mit ihm mithalten. Doch nun schien auch Sabo sein Haki zu benutzen. Er sah meine Blocks voraus und traf mich am Oberschenkel. „Du lernst wirklich schnell. Aber du könntest deinen Stand noch etwas verbessern“, meinte mein Trainer und half mir einen stabilen Stand zu finden. Dann stellte er sich hinter mich und griff nach meiner rechten Hand. Sein Kopf war ganz nah an meinem Ohr, als er flüsterte: „Wenn du in dieser Haltung Angriffe abwehrst, kannst du schneller zum Gegenangriff ansetzen.“ Er machte mit meiner Hand in seiner eine Abwehrtechnik nach und packte dann meinen linken Arm, schloss meine Finger behutsam zu einer Faust. Dann führte er meine Hand in einer Schlagbewegung nach vorne. Er stand mir so nahe, dass ich seinen Atem auf meinem Hals spürte. Mein Puls beschleunigte sich und ich konnte mich nicht mehr auf das konzentrieren, was er sagte. Erst als Sabo eine weitere Abwehr-Angriff-Kombination mit meinen Händen darstellte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Er ließ meine Hände los und stellte sich vor mich. „Hat wirklich Spaß gemacht mit dir zu trainieren. Wollen wir was essen gehen?“, fragte er mich, und wie auf Kommando meldete sich mein Bauch vor Hunger. Sabo hörte das auch und wir gingen in die Kombüse. Da es auf dem Schiff üblich war, dass jeder für sich selbst Essen beschaffte, fingen wir an, nach Lebensmitteln zu suchen. Ich schnappte mir einen Apfel und auch Sabo nahm sich einen. Er biss herzhaft hinein und etwas Apfelsaft lief über sein Kinn. Auch ich kostete den Apfel. Er war sehr süß, doch diese Süße war nichts im Vergleich zu dem Anblick, den der Revolutionär mir bot. Wieso waren meinen Gedanken schon wieder bei ihm? Ich schüttelte den Kopf, um ihn kurz aus meinen Gedanken zu schmeißen. Um mich weiter abzulenken, nahm ich einen weiteren Bissen des Apfels. Bald hatten wir unsere Äpfel verzehrt und gingen wieder an Deck. „Ich glaube, ich gehe mich mal frisch machen“, sagte ich zu Sabo und dieser nickte nur, lehnte sich gegen die Reling und blickte aufs Meer hinaus. Ich verschwand unter Deck und ging in das Mädchenbadezimmer. Ich sah in den Spiegel und stellte fest, dass ich ziemlich mitgenommen aussah. Der Schweiß verklebte meine schon filzigen Haare. Ich rieb mich mit dem Waschlappen ab, weil meine Wunde nach wie vor nicht nass werden durfte. Danach wusch ich meine Haare und steckte sie mit einer Spange, die ich fand, hoch. Ich ließ mir sehr viel Zeit. Ich drehte ein großes Handtuch um meinen Körper und machte mich auf dem Weg in mein Zimmer. Auf dem Flur kam mir Sabo entgegen. Er sah mich, zog seinen Hut tiefer ins Gesicht und verschwand in der nächsten Tür. War das nicht die Tür zu einem der anderen Schlafzimmer? Ich schritt vorbei und hörte ein leisen „Verdammt“. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, deshalb ging ich ins Mädchenzimmer, wo ich zum Glück auf Koala traf. „Kannst du mir bitte noch einmal etwas zum Anziehen borgen?“, fragte ich und die Fischmenschenkaratemeisterin antwortete: „Da ist Kleidung drinnen. Nimm dir einfach was dir gefällt.“ Ich folgte ihrem Hinweis und wühlte mich durch den Kasten. Ich fand ein kurzes, indigoblaues Kleid und dazu passende, ultramarinblaue Schuhe. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Um meine Haare zu trocknen, ging ich an Deck und setzte mich in die Sonne. Ich blickte auf das weite Meer hinaus, welches die gleiche Farbe wie Sabos Hemd hatte. Schon wieder hat sich der Generalstabschef der Revolutionsarmee in meine Gedanken geschlichen. Aber irgendwie fing ich an gern an ihn zu denken. Vielleicht lag es daran, dass ich mich in seiner Nähe einfach wohl fühlte oder weil er der erste wahre Freund war, den ich jemals hatte. Mir war nicht klar, was ich für ihn fühlte. War es mehr als nur Freundschaft? „Wenn man von der Sonne spricht“, dachte ich mir, als der besagte Blonde auf mich zukam. Er sah wirklich aus, wie ein Sonnenschein, denn er brachte Licht in mein dunkles Leben. Er beschützte mich vor der Finsternis, in die ich fast gefallen wäre. Und genau in dem Moment beschien ihn die Sonne von hinten und legte einen hellen Schein um seinen Körper. Er sah aus wie ein Engel, alleine schon, wie er mich anblickte - als wäre ich das Kostbarste auf der Welt. Sein Blick… Es sah wirklich so aus, als wäre ich Sabo wichtig. Ich starrte ihn an und verlor mich dabei mal wieder in seinen grauen Augen. Er hatte wunderschöne graue Augen, die mich jedes Mal in eine andere Welt führten. In eine Welt ohne Finsternis und trotzdem war sie geheimnisvoll und mysteriös. Der Generalstabschef trat näher an mich heran und blieb vor mir stehen. Wieso hatte ich nur das Glück, dass mir so jemand begegnet war? Er streckte seine Hand aus und griff hinter meinen Kopf. Er umgriff den Griff der Spange, öffnete diese und erklärte dabei: „Offene Haare stehen dir viel besser.“ Wir standen uns so nahe, dass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Wenn er noch näherkommen würde, würde der Rand seines Hutes meine Stirn berühren. Ich wollte wissen, was in den nächsten Minuten passieren würde, aber ich wollte auch, dass dieser Moment niemals aufhörte. Ich fühlte mich so frei und auf der anderen Seite wollte ich mich endlich wieder binden – binden an dieses Schiff, an meine neu gewonnenen Freunde und natürlich an Sabo.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chokkan7_12
2016-06-04T14:38:57+00:00 04.06.2016 16:38
Wow, Tuuli scheint echt stark zu sein...
Ich hätte auch gerne ein Kampftraining mit Sabo, er ist sicher ein guter Lehrer. ^^
Bin schon gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt!
Wieder ein sehr gutes Kapitel, Daumen hoch!
Antwort von:  Tuuli
04.06.2016 16:40
Danke für die vielen Kommentare! :)
Ich versuche so schnell wie möglich das nächste Kapitel hochzuladen


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