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Zwischen Herz und Vernunft

Charakter-OS-Projekt
von

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Charakter-OS


 

❞Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid.❝

(Leonardo DaVinci)

¸.·´¸.·*´¨) ¸.·*¨)

(¸.·´ (¸.·` ♥
 

Ich war in einer festen Beziehung. Ich war verlobt und würde bald heiraten. Ich war glücklich...
 

...jedenfalls bis zu dem Moment, an dem ich IHN kennenlernte.
 

Seither war alles anders. Mein bisheriges Leben geriet nach und nach immer mehr aus den Fugen und in mir tobte das reinste Gefühlschaos. Alles hatte seine Beständigkeit verloren; alles was meinem bisherigen Leben mit Motoki bis dato einen Sinn gegeben hatte.
 

Und nun stellte ich mir Tag ein, Tag aus die Frage: "War ich wirklich glücklich gewesen in meiner bisherigen Beziehung?" Ich meine, wieso passierte es dann ausgerechnet mir? Warum verguckte ich mich in jemanden, der erst vor kurzem in mein Leben getreten war und den ich gerade mal ein paar Wochen kannte? Jemanden, den ich zuvor nur von Erzählungen und Fotos von Bunny und Mamoru kannte?

Bisher hatte ich auch nur einige Nachrichten mit ihm hin und her geschrieben und ein paar Mal telefoniert. Warum also brachte er mein Leben nur so durcheinander? Und warum ließ ich es zu? Warum ließ ich es geschehen??
 

*
 

Es war ein kühler Dienstag Nachmittag gewesen, als ich auf direktem Weg nach Hause war, um ein neues Rezept für einen Kuchen auszuprobieren, welches ich vor einigen Nächten durch Zufall im Internet gefunden hatte, nachdem ich mal wieder schlaflos und grübelnd durch die stockdunkle Wohnung getigert war, ehe ich schlussendlich vor meinem Laptop landete.
 

*
 

Während ich in den Ofen starrte, wo mein Kuchen seit wenigen Minuten vor sich hin backte, kaute ich gedankenverloren auf meiner Lippe herum. Zum x-ten Mal zerbrach ich mir den Kopf über die Tatsache, warum ausgerechnet ich in einem derart tiefen Gefühlschaos steckte und warum es ausgerechnet mich getroffen hatte, obwohl ich doch eigentlich in einer stabilen und glücklichen Beziehung steckte. Naja, zumindest war ich der Meinung gewesen, bis ich ihn schlussendlich persönlich kennenlernte. Wir hatten uns an einer belebten U-Bahn-Station im Zentrum Tokios in einem der unzähligen Cafés getroffen und dort eine halbe Stunde über Gott und die Welt geredet. Völlig gebannt und wie hypnotisiert hatte ich dabei an seinen Lippen gehangen und war in seinen warmen, samtbraunen Augen versunken. Und obwohl um uns herum ein reges und chaotisches Treiben herrschte, verlor ich mich von Minute zu Minute mehr.
 

Zu meinem Bedauern war er noch mit seinem Bruder verabredet gewesen, sodass wir unser Treffen vorzeitig unterbrechen mussten. Doch er versprach mir, dass wir uns sehr bald wiedersehen würden. Und als er mich zum Abschied umarmte und mir dabei sein Duft in die Nase stieg, raubte es mir kurzzeitig den Atem und ließen mein Herz höher schlagen. Ich war hin und weg gewesen und selbst die Tage danach war ich der Meinung, an anderen Männern seinen Duft wahrgenommen zu haben. Verrückt, oder?
 

Und nun stand ich in meiner Küche und blickte immer wieder hinüber zum Tisch, auf dem mein Handy lag. Ob er schon Feierabend gemacht und sich gemeldet hatte? Sollte ich einen Blick riskieren? Doch sofort schüttelte ich den Kopf... -Nein, ich würde nicht schon wieder nachschauen, ob ich eine Nachricht von ihm hatte! Und nein, ich würde ihm auch nicht schon wieder schreiben, nur um sicher zu gehen, dass er mich nicht vergaß!
 

Hm, aber vielleicht dachte er auch in diesem Moment an mich!? Vielleicht sollte ich ja doch einen kurzen Blick auf mein Handy riskieren, nur um zu schauen, ob er nicht doch ......... NEIN!

Ich schüttelte erneut über mich selbst den Kopf und kniete wieder vor dem Backofen. Seit wann war ich nur so ungeduldig und versessen? Und seit wann brachten mich meine Gefühle so aus dem Gleichgewicht? -'Na seit ich ihm begegnet war', antwortete ich mir noch im selbe Augenblick gedanklich und seufzte hörbar.
 

Das Klicken des Türschlosses ließ mich hochschrecken und zur Uhr hinüber blicken. Motoki hatte wohl früher Feierabend gemacht, denn er kam fröhlich pfeifend zur Tür hereinspaziert.
 

"Hallo Mako, meine Schwester konnte schon früher und hat den Rest meiner Schicht übernommen."

"Einfach so? Oder ist etwas passiert?"

"Mamoru hat vorhin gefragt, ob ich kurzfristig Zeit habe. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, plant er eine große Überraschung zu Usagis Geburtstag."

"Achso! Dann bist du also gleich wieder weg, ja?"

Motoki nickte und küsste mich kurz, ehe er im Schlafzimmer verschwand, um sich umzuziehen.
 

Seufzend hockte ich mich daraufhin wieder vor den Backofen nieder, während ich ihn im anliegenden Schlafzimmer hantieren hörte. Eigentlich hätte ich enttäuscht sein müssen, dass er sich für seinen besten Freund kurzfristig freinehmen konnte, während er meine letzte Bitte diesbezüglich abwiegelte, mit der Begründung, es sei momentan im Crown tagtäglich die Hölle los. Und doch machte es mir gerade nichts aus, denn es bedeutete, dass ich in Ruhe mit Nephrite mailen konnte, ohne Angst haben zu müssen, dass mir jemand über die Schulter blickte und Fragen stellte, mit wem ich schrieb.
 

*
 

Nachdem Motoki unsere gemeinsame Wohnung verlassen hatte und der Kuchen zum Abkühlen auf dem Fensterbrett stand, entschied ich mich spontan dafür, ein heißes Entspannungsbad zu nehmen.
 

Noch während das heiße Wasser lief und sich die Badewanne nach und nach füllte, hatte ich mich auf den Rand gesetzt und schrieb Nephrite:
 

*Hey :) Na, schon Feierabend?*
 

Sobald ich sah, dass er gerade imstande war, eine Antwort zu schreiben, breite sich auch schon wieder dieses intensive kribbelnde Gefühl in mir aus, dass mich seit den letzten Tagen stetig begleitete, sobald ich an ihn dachte, mit ihm schrieb oder telefonierte. Vermutlich hätte ich auch gerade wieder dieses dümmliche Grinsen im Gesicht, wenn ich jetzt in den Spiegel schauen würde....
 

*Hallo meine Liebe, ja ich bin gerade zu Hause rein und fix und fertig. Meine Chefin hatte wieder einige Sonderaufträge für mich und meine Kollegen. Wie geht's dir und wie war dein Tag?*
 

Bevor ich jedoch auf seine Frage antwortete, legte ich kurz das Handy beiseite und stieg in das herrlich duftende und dampfende Badewasser. Genüsslich schloss ich kurz die Augen und spürte, wie mein Körper sich sofort entspannte. Doch es dauerte keine Minute, da hatte ich das Handy schon wieder in der Hand:
 

*Sonderaufträge? Das heißt wohl vermutlich, dass du heute Stress hattest!? Mein Tag war ganz okay. Ich habe vorhin ein neues Kuchenrezept ausprobiert und entspanne gerade in der Badewanne.*
 

*Badewanne? Hmmm, das regt ja sofort meine Phantasie an...*
 

Ich grinste bei seiner Antwort, denn auch meine Phantasie war schon immer sehr ausgeprägt. Passend dazu kam mir direkt ein Spruch in den Sinn: "Mein Kopfkino hätte einen Oscar verdient".
 

Grübelnd blickte ich auf das Antwortfeld. Ich wollte unbedingt schlagfertig sein und ihm eine freche Antwort zurückschreiben, doch mir fiel beim besten Willen einfach nichts ein und so legte ich das Handy kurz beiseite, um in dem herrlich duftenden Schaumbad ein wenig einzutauchen.
 

Nur einen Augenblick nachdem ich wieder aufgetaucht war, vibrierte mein Handy und zeigte mir den Eingang einer weiteren Nachricht von Nephrite an. Kurz trocknete ich meine Hände, ehe ich die Nachricht öffnete.
 

*Erzähl mir von deinen Gedanken. Von deinen Phantasien... Alles!*
 

*Die sind aber geheim*, antwortete ich ihm noch immer grinsend, während mir das Herz dennoch bis zum Hals schlug. In welche Richtung verlief diese Unterhaltung nur?
 

*Umso neugieriger bin ich jetzt. Los, komm schon...*
 

*Naja, es gibt da schon etwas... also gut, ich verrate es dir. Ich würde gerne mal einen fremden Mann küssen. Einen, den ich gerade erst kennengelernt habe und der mir auf Anhieb gefällt. Unabhängig davon, dass ich vergeben bin und es verboten ist. Aber, hmmm, gerade das macht es ja so verrucht...*
 

Ich schluckte, als ich auf senden geklickt hatte und verfolgte, wie er schrieb. Seine Antwort brachte mich nun vollends aus der Fassung und ließ mich unruhig in der Badewanne hin und her rutschen.
 

*Ich würde es gern tun... -Also dich küssen*
 

Sofort drifteten meine Gedanken ab und ließen mich wohlig seufzen. Sofort kam mir die Kurzgeschichte in den Sinn, die ich vor wenigen Tagen gelesen hatte. Ähnlich stellte ich es mir in diesem Moment mit Nephrite vor...
 

*
 

"Ihr Herz pochte wie wild in ihrer Brust. Sie musste es einfach riskieren und so zog sie ihn am Hemdkragen zu sich herunter und küsste ihn.
 

Nur zögerlich erwiderte er ihren Kuss, doch er blieb weiterhin wie erstarrt stehen, ohne sie auch nur in irgendeiner Weise zu berühren. Und so ließ sie langsam wieder von ihm ab und blickte zu ihm hoch. Mit zusammengekniffenen Augen sah er auf sie hinab und es verunsicherte sie.
 

Von seiner fehlenden Reaktion enttäuscht, schloss sie kurz die Augen und machte einen Schritt zurück. Mit gesenktem Kopf stand sie da und nahm noch immer seinen intensiven Duft sowie die Hitze seines Körpers wahr. Innerlich verfluchte sie das intensive Gefühl, welches sie dazu getrieben hatte, sich ihm regelrecht an den Hals zu werfen. War es ein Fehler gewesen? Hatte sie sich umsonst die Blöße gegeben, als sie ihm hinterher gerannt war, um ihn dann zu küssen? Nun konnte sie ihm nicht mal mehr in die Augen schauen, so sehr schämte sie sich in diesem Moment."
 

*
 

Tagelang hatte Nephrite sich nicht mehr gemeldet, nachdem ich meinen Unmut über seine ständigen und vor allem kurzfristigen Absagen unserer geplanten Treffen Luft gemacht hatte. Und dann sah ich ihn unverhofft in der Stadt. Arm in Arm mit einer rothaarigen Frau.
 

Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in mir breit; eine Mischung aus Enttäuschung und Wut. Letzteres wohl eher auf mich selbst, weil ich wirklich so dumm gewesen war, mich auf diesen Flirt und sein Spiel einzulassen, obwohl ich bereits am Anfang das Gefühl hatte, dass Frauen für ihn nur Beute und irgendwelche Trophäen waren. Doch ich hatte mich in seiner Aufmerksamkeit gesuhlt, mich von ihm einlullen und bezirzen lassen. Er hatte mir für einen Moment das gegeben, was mir bei Motoki fehlte - das Gefühl, begehrenswert zu sein.
 

Und nun stand ich da und fühlte mich wie einfach nur völlig vor den Kopf gestoßen. Mein Gott, was hatte mich nur getrieben, meine eigentlich harmonische und beständige Beziehung mit Motoki in Frage zu stellen? Für diesen Kerl? Für einen Schürzenjäger?
 

Mein Herz wurde schwer, als ich an unseren gestrigen Streit zurückdachte. Eigentlich wusste ich gar nicht mehr, was den Ausschlag dazu gegeben hatte, dass wir uns irgendwann derart verletzende Dinge an den Kopf warfen, dass Motoki schlussendlich wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt und die Tür hinter ihm derart lautstark ins Schloss gefallen war, dass die Gläser in der Vitrine klirrten.
 

Mittlerweile tat es mir unendlich leid, dass ich ihm in meiner Rage vorgeworfen hatte, dass ihm unsere Beziehung egal und er ja nur mit seinem Job und dem Crown verheiratet war. Ich hatte in diesem Moment all den angestauten Frust raus gelassen, der sich Stück für Stück angesammelt hatte. Mit am schlimmsten war jedoch, dass ich ihm sogar vorgeworfen hatte, dass ihm Mamoru und sogar Bunny wichtiger waren, als ich. Na gut, als sein bester Freund entsprach das vielleicht sogar ein wenig den Tatsachen. Aber es wurmte mich trotzdem, dass er in der letzten Zeit entweder arbeitete und dabei sogar Überstunden ohne Ende schob oder die Zeit eben mit Mamoru verbrachte. Es kam mir beinahe so vor, als würde er sich immer weiter von mir entfernen und zurückziehen. Hm, ob da vielleicht mehr dahinter steckte?
 

Die Antwort darauf erhielt ich, als ich wenig später nach Hause kam und neben den fein säuberlich zusammen gelegten Sachen von Motoki auch sein Handy entdeckte, während ich aus dem Badezimmer leise das Rauschen der Dusche vernahm.
 

Was mich schlussendlich dazu veranlasste, sein Handy tatsächlich zu nehmen und seine Nachrichten aufzurufen, ist mir immer noch unklar... vielleicht aus einer inneren Eingebung, eine Art Kurzschlussreaktion, einfach ohne weiter nachzudenken. Jedenfalls traf es mich an diesem Tag zum zweiten Mal wie ein Schlag, als ich im Nachrichteneingang zig Mal ihren Namen las...
 

Reika Nishimura
 

Geschockt ließ ich mich auf das dunkelgrüne Sofa sinken und blickte völlig fassungslos auf das Handy-Display.
 

Natürlich war es für Motoki's Ex-Freundin das willkommene Fressen gewesen, dass es zwischen ihm und mir nicht mehr so gut lief. Damals hatte sie ihn an mich verloren, aber eigentlich war es nur so weit gekommen, dass Motoki und ich uns angenähert hatten, weil sie für ihr Studium einige Zeit ins Ausland ging. Nach ihrer Rückkehr machte sie jedoch keinen Hehl aus ihrer Abneigung mir gegenüber und dass sie Motoki zurück wollte. Und nun entdeckte ich Nachrichten von ihr auf seinem Handy. Sah, dass sie wieder täglich Kontakt hatten, miteinander schrieben und telefonierten. Tränen drängten in meine Augen und mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, als ich realisierte, dass ich imstande war, ihn wieder an sie zu verlieren. Dass ich ihn mit meinem Verhalten von mir weg und direkt zurück in ihre Arme getrieben hatte.
 

*
 

Das Rauschen der Dusche hatte aufgehört und ich saß immer noch geschockt auf dem Sofa, starrte vor mich hin und konnte keinen klaren Gedanken fassen. In ihrer letzten Nachricht hatte sich Reika bei Motoki für den schönen Abend und das Essen bedankt. Er hatte sich mit ihr getroffen; er hatte sich Zeit für sie genommen und ihr bei einem gemeinsamen Essen vermutlich wieder Hoffnungen gemacht.
 

Meine Kehle schnürte sich zu, als ich mir vorstellte, wie sie sich bei Kerzenschein gegenüber saßen. Wie sie sich über den Rand ihrer Weingläser tiefe Blicke zu warfen...
 

Ich fühlte mich belogen und betrogen. Hintergangen und vorgeführt.
 

Als sich wenige Minuten später die Badezimmertür öffnete, saß ich immer noch wie erstarrt und vom Schmerz betäubt da. Erst als Motoki mich ansprach und ich aufblickte, überwältigte mich eine unbändige Wut. Eine Wut auf Motoki, der mir eine heile Welt vorspielte, mich hinter meinem Rücken aber hinterging. Eine Wut auf Reika, die jede Chance nutzte, sich an Motoki ran zu machen und mein Glück zu zerstören. Eine Wut auf Nephrite, für den ich nur Mittel zum Zweck war. Vor allen Dingen war ich aber wütend auf mich selbst, weil ich mir und meinen Werten selbst untreu geworden war.
 

Im Endeffekt konnte ich Motoki das mit Reika nicht einmal zum Vorwurf machen, denn ich war ja selbst nicht besser. Ich selbst hatte mein Glück mit Füßen getreten...
 

"Mako? Ist alles in Ordnung?" Besorgt war Motoki vor mir in die Knie gegangen, entdeckte aber schon im nächsten Moment sein Handy in meinen Händen. "Warst du an meinem Handy?"

Wieder traten mir die Tränen in die Augen, als er mich fassungslos anblickte, während ich stumm nickte.

"Was ist nur los mit dir?" Verständnislos schüttelte Motoki den Kopf, nahm mir das Handy aus der Hand und erhob sich. Das jedoch führte dazu, dass ich wieder zu Sinnen kam, mich nun ebenfalls abrupt erhob und energisch und mit erneut aufflammender Wut die Hände in die Hüften stemmte.

"Das fragst du ernsthaft? Wie lange geht das mit dir und Reika schon? Wie lange hältst du mich schon zum Narren? Wie lange, Motoki?"

Der Blonde schüttelte den Kopf. "Du machst es mir doch jetzt nicht zum Vorwurf, dass ich für eine Freundin da bin, wenn es ihr schlecht geht? Würdest du nicht dasselbe machen, wenn es Bunny, Ami oder einer der anderen Mädchen schlecht gehen würde?"

"Reika ist nun mal nicht irgendeine Freundin... und wieso erzählst du es mir nicht, wenn du den Abend mit ihr verbringst? ... Verdammt Motoki, ich habe einfach das Gefühl, dass du dich von mir entfernst und ich dich an sie verliere. Und wenn ich dann noch durch Zufall rauskriege, wie du heimlich mit ihr schreibst und dich mit ihr triffst..."

Wir standen uns gegenüber und in seinem Blick lag etwas, dass ich anfangs nicht deuten konnte. Er wirkte betroffen und ich nahm erst an, dass es ihm leid tue, dass er mir das mit Reika verschwiegen hatte. Das es so etwas wie Reue war.

"Bisher habe ich dir nie zum Vorwurf gemacht, dass du heimlich mit anderen Männern schreibst. Warum also tust du es bei mir, obwohl es nichts außer ein Freundschaftsdienst bei Reika war...? Warum schenkst du mir so wenig Vertrauen, Mako?" Seine Haltung veränderte sich mit einem Mal und ich registrierte, wie er die Schultern hängen ließ, als würde er resignieren. "Ich hatte nach unserem letzten Streit angenommen, dass alles nur ein Missverständnis war, was uns dazu trieb, uns verletzende Worte an den Kopf zu werfen... aber nach heute habe ich das Gefühl, als würdest du alles daran setzen, mir Untreue vorwerfen zu können, nur damit sich dein Gefühl bestätigt. Dabei bist du es selbst, Mako! Du selbst machst deinem Verhalten gerade alles kaputt, was wir uns aufgebaut haben." Kurz holte er Luft und dann erkannte ich es in seinen Augen - etwas war in ihm zerbrochen. "Ich habe euch gesehen - ich habe dich und diesen Kerl in der Stadt zusammen im Café sitzen sehen."
 

Ich erstarrte. Er wusste es. Er wusste von ihm.
 


 

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Der Blick durch das Fenster erinnerte mich schmerzvoll daran, was ich verloren hatte. Wie immer stand Motoki hinter dem Tresen und goss Mamoru soeben einen Kaffee ein, während sie sich rege unterhielten. Allein sein Anblick ließ mein Herz automatisch ein paar Takte höher schlagen. Er fehlte mir so wahnsinnig und ich hätte wohl alles darum gegeben, die Zeit zurückdrehen zu können. Doch ich musste mit den Fehlern leben, die ich begangen hatte. Ich musste akzeptieren, dass ich ihn aufgrund meiner Taten verloren hatte.
 

"Mako? Möchtest du mit reinkommen?" Mitfühlend hatte Bunny mir eine Hand auf die Schulter gelegt und mir war klar, dass sie die Antwort bereits kannte, ohne dass ich sie aussprach.
 

Kurz nach der Trennung von Motoki hatte ich ihr alles erzählt, angefangen mit meinem Fehltritt mit Nephrite, der Eifersucht auf Reika, dem Streit mit Motoki und meinem anschließenden Vertrauensbruch, als ich sein Handy nahm, um ihn dann Untreue mit Reika vorzuwerfen.
 

Ja, ich hatte dafür gesorgt, dass meine einst so glückliche Beziehung zerbrach und nun lief ich Tag ein Tag aus über diesen Scherbenhaufen.
 

Aufmunternd strich Bunny über meinen Arm, als mir erneut die Tränen in die Augen traten.

"Gib ihm und dir etwas Zeit, Mako, denn "zwei Menschen die zusammen gehören, gehen vielleicht kurze Zeit mal nicht den selben Weg; doch die werden immer in die selbe Richtung laufen und wieder zusammen finden."


 


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die weiteren Beiträge zum Charakter-OS-Projekt (COS) findet Ihr bei http://www.fanfiktion.de/ Komplett anzeigen

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Von:  emymoritz
2016-10-16T18:48:27+00:00 16.10.2016 20:48
Geht es noch weiter


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