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Night out

von

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Auf Abwegen

Danny fiel die Kinnlade herunter beim unerwarteten Anblick seines Ex-Freundes. Sein Herz raste wie ein Hochgeschwindigkeitszug und ihm war peinlich genau bewusst, dass Ethan es hören konnte.
 

Kendra begrüßte ihren Mitbewohner mit einem flüchtigen Kuss und fragte dann verblüfft:

„Ihr kennt euch schon? Ist das in eurer Community der Besonderen und Übernatürlichen etwa genauso, wie in unserer Szene: Jeder kennt jeden?“

Ethan lachte! Auch für ihn war diese Begegnung unerwartet gekommen:

„Nein, das hier ist ein bisschen was anderes! Ich bin mit diesen drei Figuren zur Schule gegangen und mit ihm...“ er deutete auf Danny: „...habe ich geschlafen!“
 

Ethan hielt offenbar nicht viel davon, um den heißen Brei zu reden, stellte Stiles im Stillen fest. Nicht dass es ihn störte. Diese Eröffnung war ja nun wirklich keine Neuigkeit für ihn:

„Hey, Kumpel! Das ist ja eine nette Überraschung!“ Begrüßte er ihn und umarmte den alten Schulfreund.

Malia nickte Ethan nur flüchtig zu, denn eigentlich kannten sie beide sich ja kaum.

Danny seinerseits stand einfach nur da, wie angewurzelt und kriegte den Mund nicht mehr zu, so dass schließlich Ethan die Initiative ergriff, auf ihn zutrat, ihn nah an sich zog, wobei eine seiner Hände schon beinahe auf Dannys Hinterteil lag und für die Anderen unhörbar in dessen Ohr flüsterte:

„Ich hätte beinahe vergessen, wie heiß du aussiehst Mahealani!“ was augenblicklich ein angenehmes Ziehen in den unteren Regionen von Dannys Körper verursachte.
 

Fünf war schon immer eine ganz schlechte Zahl für Zusammenkünfte gewesen; insbesondere wenn noch zwei Mal zwei sexuelle Spannung hinzukam, rechnete Stiles nach.

Sie saßen verteilt auf zwei der in dem Club herumstehenden Sofas. Kendra versank beinahe im Blick von Malia und Ethan und Danny saßen eigentlich mehr auf- als nebeneinander, während sie im Gespräch versuchten, die Zeit aufzuholen, die sie ohne einander verbracht hatten.

Na ja und Stiles war der gruselige Spanner in der Mitte, der dem Treiben der beiden Paare, aber auch Creepy-Peter und seinem neuen Spielkameraden genauestens zuschaute.

Irgendwann erhoben sich die beiden Letztgenannten und gingen auf eine Treppe zu, die in den Keller führte:

„Was ist da unten?“ wollte Stiles aufgeregt wissen und unterbrach damit die beiden Pärchen links und rechts von sich bei dem, was sie gerade taten:

„Die Toiletten!“ gab Kendra zurück:

„Und der Darkroom!“ ergänzte Ethan:

„Stimmt, der auch!“ bestätigte Kendra: „Wieso fragst du?“

Stiles sah unbehaglich aus:

„Weil entweder Peter und mein Doppelgänger zur selben Zeit zum Klo müssen, oder sie haben da unten etwas anderes vor!“

„Und?“ fragte Danny unbeteiligt: „Wenn Peter da unten den Wolf rauslässt, hast du vielleicht endlich mal ein bisschen Ruhe vor ihm!“

„Dass er den Wolf rauslässt, ist ja genau meine Befürchtung. Wenn dieser Junge als Ersatz für mich herhalten soll, dann tut Peter ihm vielleicht etwas an!“ rief Stiles alarmiert: „In Peter hat sich wegen mir eine ganze Menge Frust aufgestaut, weil er bei mir ja nun mal nicht zum Zug kommt! Vielleicht lässt er das nun an meinem Ebenbild aus. Du musst ihnen nach Malia und Peter aufhalten, falls das nötig werden sollte!“

Die Angesprochene verzog angewidert das Gesicht:

„Du willst, dass ich meinem Vater in einen dunklen gruseligen Raum folge, wo er irgendeinen Burschen auf´ s Kreuz legt? Such´ den Fehler in diesem Bild, Stiles!“ rief sie empört aus:

„Der Darkroom hier ist gar nicht dunkel und gruselig. Eigentlich ist es da ganz gemütlich und...“ Kendra blickte in Malias ärgerliche Miene und brach mitten im Satz ab: „Entschuldige!“ murmelte sie stattdessen: „Das war wohl gerade nicht der Punkt!“

„Ich mach`s!“ verkündete Ethan und erhob sich. Dann blickte er sich zu Danny um: „Kommst du?“

„Wie?“ fragte dieser überrumpelt. Dann verstand er und meinte grinsend: „Na ja, es ist für einen guten Zweck. Da kann ich wohl schlecht `Nein´ sagen!“
 

Zwanzig Minuten später kam zunächst Peter aus dem Keller zurück, zwinkerte Stiles im Vorbeigehen quer durch den Raum zu und verließ dann den Club. Wenige Augenblicke später kehrten auch Danny und Ethan eng umschlungen zu den anderen zurück:

„Was ist passiert?“ fragte Stiles aufgeregt: „Geht es dem Jungen gut?“

„Er liegt noch im Aufwachraum, aber ich denke, er hat nichts gekriegt, wonach er nicht verlangt hätte, würde ich sagen.“ erwiderte Ethan anzüglich:

Stiles blickte ihn verständnislos an:

„Was soll das bedeuten?“

„Muss ich echt deutlicher werden?“ fragte Ethan zurück: „Dem Jungen geht es gut. Peter hat eine sehr kreative Art mit Frust umzugehen, würde ich sagen, aber da ist nichts passiert, was unser Eingreifen erforderlich gemacht hätte.“

„Oh! Gut!“ murmelte Stiles verlegen: „Danke dass ihr das gemacht habt!“

Danny hockte sich nah zu Stiles und griff nach dessen Hand:

„Entspann` dich doch ein bisschen! Nicht alles, was Peter tut ist deine Verantwortung. Lass´ uns tanzen, ja?“

Stiles nickte und von da an wurde es tatsächlich noch ein sehr schöner Abend.
 

„Darf ich reinkommen?“ fragte Peter, der mitten in der Nacht an Stiles Zimmertür geklopft und nun den Kopf durch einen Spalt gesteckt hatte, weil Stiles dummerweise nicht abgeschlossen hatte.

Immerhin hatte der Werwolf sich diesmal wenigstens nicht einfach so selbst Zutritt verschafft und Stiles war bereit, dies als Fortschritt und Erziehungserfolg zu verbuchen.

Und so etwas musste durch Belohnung verfestigt werden, dachte er sich, also nickte er.

Als Peter dann wie selbstverständlich auf dem Bett Platz nehmen wollte, schüttelte er jedoch energisch den Kopf und deutete auf einen Stuhl.

Im Licht der Nachttischlampe konnte Stiles Peters leises Lächeln sehen:

„Hattest wohl einen schönen Abend, wie?“ erkundigt er sich finster:

„Ich hatte schlechtere.“ gab Peter zurück:

„Und? Warum bist dann jetzt hier bei mir und nicht bei deinen neuen kleinen Freund?“ erkundigte sich Stiles mit einem spöttischen Unterton:

„Er ist nicht du!“ erwiderte Peter: „Er mag dir ähnlich sehen, aber sobald er den Mund aufmacht wird klar, er besitzt weder deinen Witz, noch deine Cleverness!“

„Komisch! Ich hatte mir immer eingebildet, du wärst in erster Linie scharf auf meinen heißen Körper!“ plapperte Stiles unvorsichtig drauflos, weil er nun mal so funktionierte, sobald er nervös wurde:

„Also darin stand dieser Junge dir vermutlich in nichts nach.“ Peters Lächeln wurde anzüglich: „Als ich ihn unter mir hatte und er endlich zu reden aufgehört hatte, konnte ich mir schließlich für einen Moment vorstellen, du wärst es!“

Stiles verzog angewidert das Gesicht:

„TEUFEL NOCHMAL, PETER! Warum sollte ich so etwas hören wollen?“

„Komm schon Stiles! Sag´ nicht, du hättest dir noch nie vorgestellt, wie es wäre?“ Fragte Peter forschend:

„Ich bin zu betrunken für dieses Gespräch!“ bestimmte Stiles und drehte Peter den Rücken zu:

„Wir würden dieses Gespräch gar nicht führen, wenn du nicht betrunken wärst!“ kommentierte Peter:

„Damit hast du zweifelsohne recht!“ stimmte Stiles zu und fuhr dann fort: „Also gut Peter. Nehmen wir mal an, ich hätte es mir schon einmal vorgestellt, und ich sage damit nicht, dass es so ist. Nehmen wir weiterhin an, es gäbe Derek nicht, der dieser Sache im Weg stünde: Auch dann würde ich mich niemals auf dich einlassen; nicht für einen One-Night-Stand und schon gar nicht für etwas, was drüber hinausgeht. Ich könnte dir niemals genug vertrauen. Und schlimmer noch, oft genug fürchte ich dich sogar!“

„Vertrauen Stiles?“ höhnte Peter: „Wie unglaublich öde! Du sprichst von Berechenbarkeit, Vorhersagbarkeit! Das tötet jede Leidenschaft im Keim! Du und ich: das könnte aufregend, episch und monumental sein. Du und dein verdrehtes, geniales Hirn, ihr schafft es immer wieder auf`s Neue, mich zu überraschen und zu faszinieren! So etwas passiert mir nicht allzu oft. Und was macht es, wenn ich dir ein bisschen Angst mache? Angst kann doch ziemlich sexy sein!“

Stiles drehte sich mit einem Ruck wieder zu ihm um:

„WEIßT DU, WAS SEXY IST? NEBEN DEINEM NEFFEN AUFZUWACHEN UND MICH BESCHÜTZT UND SICHER ZU FÜHLEN!“ schrie er: „MIT IHM ZU SCHLAFEN UND ZU WISSEN, DASS ER ES GUT MIT MIR MEINT!“ Leiser und mit einem kleinen Kopfschütteln fügte er hinzu: „Aber das sind Dinge, die du einfach nicht verstehen kannst. Ich weiß nicht, was du ausgerechnet von mir willst, aber es hat nichts mit mir zu tun. Du liebst mich nicht! Du weißt gar nicht, was das ist! Das, was du von mir willst, ist eher so ein Raubtier-Ding: Du hast Freude an der Jagd und wenn es dir irgendwann gelänge, mich einzufangen; wenn ich es eines Tages nicht mehr schaffte, dir zu entkommen, dann würdest du mich zerstören. Du würdest alles verzehren, was mich ausmacht, weil es nun einmal das ist, was Raubtiere tun!“

Ein Blick in Peters Gesicht verriet Stiles, dass er mit seinen Worten ins Schwarze getroffen hatte. Und er verriet ihm sogar noch mehr; nämlich, dass Peter sich diese Dinge selbst wohl noch nie so ganz klar gemacht hatte und dass es ihn anmachte, es in diesem Augenblick einmal in dieser Deutlichkeit vor Augen geführt zu bekommen:

„Wahrscheinlich hast du recht!“ stimmte Peter zu: „Eine Verbindung zwischen dir und mir wäre vermutlich nicht für die Ewigkeit angelegt und höchstwahrscheinlich würden nicht nur du, sondern wir BEIDE ziemlich gebeutelt daraus hervorgehen!“ Stiles blickte ihn überrascht an und Peter beantwortete die, mit dem Blick gestellte Frage mit den Worten: „Aber sicher! Was denkst du denn? Du hast MACHT über mich Stiles, ist dir das denn gar nicht klar?“

Peter schluckte und Stiles wusste, dass dies vermutlich die ehrlichsten Worte waren, die er je von ihm gehört hatte; ehrlicher, als dieser es offenbar eigentlich beabsichtigt hatte.

Vermutlich um das zu überspielen, fuhr Peter rasch fort: „Aber wir würden HEIß BRENNEN du und ich, soviel ist klar! Ich könnte dich mit Anteilen von dir selbst bekannt machen, von denen du selbst nicht einmal ahnst. Wir könnten Türen in deinem Geist öffnen und die Dunkelheit dahinter gemeinsam ergründen.“

„Verschlossene Türen haben ihren Sinn!“ murmelte Stiles verstört.

Er konnte eigentlich gar nicht richtig fassen, dass Peter und er dieses Gespräch führten.

Sie schwiegen eine Weile, bis Peter irgendwann in die Stilles hinein sagte:

„Es ist Sicherheit, nach der du dich sehnst? Ich kann dir auch Sicherheit geben; vielleicht nicht auf dieselbe Weise wie Derek, aber ich könnte für dich sorgen. Ich habe mehr Geld, als mein Neffe.“

Stiles unterbrach ihn genervt:

„Denkst du, dass es das ist, was ich will? Meinst du etwa, das ist es, was Derek und ich haben? Die Versorger-Nummer? Du kennst mich überhaupt nicht, Peter!“

Der Werwolf lächelte:

„Wenn du meinst! Aber auch in emotionaler Hinsicht könnte ich für dich sorgen. Sicher, ich würde dich dazu treiben, deine Grenzen auszutesten, aber glaubst du wirklich, dass ich dich danach in voller Härte auf den Boden aufschlagen lassen würde, ohne dich aufzufangen?“

„Pfft!“ machte Stiles: „Vielleicht nicht! Du würdest sicher nicht wollen, dass dein Spielzeug allzu bald kaputt geht. Aber immer noch würdest du bestimmen wollen, wie weit die Dinge gehen. Es ist Macht, nach der du ein Verlangen hast. Das ist immer schon so gewesen, und es wird sich wohl auch nie ändern. Doch mich wirst du niemals beherrschen. Du magst mir körperlich überlegen sein, aber das ist auch schon alles!“ er machte eine kurze, nachdenkliche Pause und fuhr dann kopfschüttelnd fort: „Ich weiß überhaupt nicht, warum wir über diese Dinge sprechen. Es wird nie irgendetwas davon geschehen!“

„Wir reden darüber, weil es im Raum steht!“ behauptete Peter:

„Es steht im Raum, weil du es immer wieder auf`s Neue hineinstellst, Peter. Diese Sache mit uns ist dein Hirngespinst, nicht meins!“

„Red´ dir das ruhig ein!“ entgegnete Peter gelassen. Und nachdenklich fügte er hinzu: „Manchmal vermisse ich den sechzehnjährigen Stiles, der mir schöne Augen gemacht hat. Das war ein todesmutiger Draufgänger; bevor mein Neffe in weich gekocht hat mit seinen romantischen Vorstellungen von ewiger Liebe. Dieser Stiles hätte vermutlich nicht lange gezögert, sich mir mit Haut und Haaren hinzugeben!“

„Drei Dinge!“ rief Stiles empört aus: Erstens: Der sechzehnjährige Stiles war ein Idiot! Zweitens: Derek hat mich nicht weichgekocht, sondern er hat mir Wurzeln geschenkt und das ist etwas, wofür ich ihm ewig dankbar sein werde. Und drittens: Auch der sechzehnjährige Stiles hat nur mit dir geflirtet, weil er es darauf abgesehen hatte, Dereks Aufmerksamkeit zu erregen! Verstehst du mich?“

„Denkst du, das wüsste ich nicht?“ gab Peter schulterzuckend zurück: „Aber es wäre doch interessant zu wissen, wie weit du damals gegangen wärst, wenn uns Derek nicht dazwischen gefunkt hätte. Und, ob es dir wohl gefallen hätte?“

„Da es nie so weit gekommen ist, habe ich ja wohl das Privileg, nicht darüber nachdenken zu müssen!“ gab Stiles kühl zurück: „Ich will jetzt endlich schlafen! Verschwinde, Peter.“

Der Angesprochene erhob sich von seinem Stuhl und blickte auf Stiles in seinem Bett herab.
 

Und da war mit einem Mal etwas in Peters Blick, dass den Jüngeren beinahe zu Tode erschreckte; etwas Hungriges und Gemeines.

Da half alles CIA-Training nicht: Stiles hatte plötzlich Angst, weil er spürte, dass sich in diesem Augenblick erweisen sollte, ob Peter neulich Morgen die Wahrheit gesagt hatte; nämlich ob er wirklich kein Vergewaltiger war, sondern der Aufforderung zu gehen unwidersprochen folgen würde.
 

Danny und Malia waren nicht in der Nähe, weil sie mit Ethan und Kendra nachhause gegangen waren.

Er war allein!

Stiles dachte an den Elektroschocker im Nachttisch. Er würde ihn niemals erreichen, ehe Peter bei ihm wäre.
 

Einen kurzen Augenblick lang schien es in dem Werwolf ein kleines Unentschieden zu geben, doch dann sagte er:

„Gute Nacht Stiles. Ich danke dir für dieses Gespräch!“

Er verschwand und Stiles sprang umgehend aus dem Bett und schloss die Tür ab.

Im Einschlafen hielt er den Elektroschocker in Händen, wie einen Talisman und ein Satz stand in Leuchtbuchstaben vor seinem geistigen Auge:

Du hast Macht über mich!
 

Was hatte Peter damit gemeint?
 

Danny lag neben Ethan in dessen Bett und fühlte sich schüchtern und beklommen:

„Das ganze ist so verwirrend und unerwartet. Verstehe mich nicht falsch; du bist großartig und aufregend wie immer, aber ich bin noch immer total überwältigt. Wärst du sehr enttäuscht, wenn ich für`s Erste lediglich reden möchte?“

Ethan stützte den Kopf auf die Hand und blickte amüsiert auf ihn hinab:

„Klar. Wir machen, was immer du sagst!“ Gab er zurück:

Danny blickte ihn aufmerksam an, forschte in dem vertrauten und doch so lange vermissten Gesicht und rang sich schließlich dazu durch, ihm die Frage zu stellen, die ihn bewegte:

„Vielleicht willst du nicht darüber sprechen und wenn es so ist, dann sag es mir ruhig, aber ich würde gern wissen, wie es dir mittlerweile geht, nachdem Aiden...ich meine, nach seinem Tod warst du so fertig. Hast du es mittlerweile verwinden können?“

Er konnte die Regungen, die sich auf dem Gesicht des Werwolfs zeigten nicht wirklich deuten:

„Aiden und ich waren mehr als Brüder. Wahrscheinlich sogar mehr als bloß normale Zwillinge. Er mag manchmal ein übler Kerl gewesen sein, doch er war ein Teil von mir. Wir waren eins! Wenn es nicht so gewesen wäre, wären wir zu dieser Vereinigung nicht fähig gewesen, die uns unsere Macht verliehen hat. Und das bedeutet, ein Teil von MIR ist nun nicht mehr da. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich das jemals ganz verwinden werde, aber es geht mir besser! Als ich hier in San Francisco angekommen bin, war ich ein ziemliches Wrack. Weißt du, wie das ist, wenn nichts, was du tust dir dabei helfen kann, den Schmerz zu betäuben? Drogen, Alkohol was auch immer: dank meiner besonderen Physiologie zeigt nichts auch nur die kleinste Wirkung. Das einzige, was funktioniert hat, war Sex und davon hatte ich eine Menge!“ Danny blickte ihn mit großen Augen an, sagte jedoch nichts und Ethan fuhr fort: „Hab´ zuerst sogar mein Geld auf diese Weise verdient!“

Nun zeigte sich Entsetzen auf Dannys Gesicht. Er war schließlich bloß ein Kleinstadtjunge, zu Besuch in der großen Metropole und hatte mit gewissen Dingen bislang noch keine Erfahrung:

„Aber das ist doch wahnsinnig gefährlich!“ rief er aus.

Ethan lachte:

„Mit wem sprichst du denn hier? In welcher Weise soll es für jemanden wie mich gefährlich sein? Ich bin stark, ich kann nicht krank werden und wie gesagt sind Drogen auch kein Thema! Das einzige, was Schaden genommen hat, war mein Glaube an die Menschheit. Du hast echt keine Ahnung, was für kranke Bastarde da draußen herumlaufen. Und wenn sie dir ihr Geld geben, meinen sie plötzlich ein Anrecht auf dich zu haben. Ich war voller Hass und Misstrauen, als ich schließlich Kendra traf. Sie hat mich wieder aufgerichtet, hat mir ein Zimmer gegeben, einen Job als Trainer und ihre Freundschaft. Im Grunde verdanke ich ihr alles, was du heute vor dir siehst!“

In Dannys Augen standen mit einem Mal die Tränen. Er zog Ethan fest an sich:

„Ich hab´ dich vermisst, Mann!“

Ethan erwiderte darauf nichts, doch er richtete sich in Dannys Umarmung ein, atmete tief durch und mit einem Mal schien eine große Anspannung von ihm abzufallen.

Wenig später schliefen die beiden in genau dieser Position ein.
 

Aus der Anlage ertönten die düster-schönen Klänge von `Out of this world´ von Bush und es brannten einige Kerzen in dem ansonsten dunklen Schlafzimmer von Kendra:

„Lust, dein erstes Mal würdig nachzuholen?“ wollte sie von Malia wissen.

Die Angesprochene setzte ein schiefes Grinsen auf:

„Na, rate mal?“

Kendra erwiderte das Lächeln:

„Ich würde sagen, die Antwort lautet ja! Ja, bitte Kendra, führe mich in die Geheimnisse der sapphischen Liebe ein, weil nur du das kannst! Richtig?“

„Du bist wirklich gut im raten. Vielleicht solltest du dein Geld als Quizshowkandidatin verdienen.“

Erwiderte Malia lachend, zog die Andere fest an sich und küsste sie leidenschaftlich, bis beiden irgendwie die Luft wegblieb.

„Ich muss jetzt unbedingt wissen, was sich unter diesen Kleidern befindet! Ich habe ja bislang nur einen flüchtigen Eindruck davon gewinnen können.“ verkündete Kendra schließlich schnurrend und begann, Malias Bluse aufzuknöpfen.
 

Als Derek aus dem Badezimmer kam, nur in Jeans, mit einem Handtuch um die Schultern traf er auf dem Flur auf dem Weg zurück in sein Zimmer plötzlich auf diesen Jungen.

Misstrauisch scannte er Damian von oben bis unten mit seinem Blick, um zu sehen, ob er eine Waffe dabei hätte, doch so weit er erkennen konnte war da nichts:

„Hi!“ sagte Damian:

„Hi!“ erwiderte Derek stirnrunzelnd: „Was machst du hier, Junge. Wieso schläfst du nicht?“

„Ich warte auf dich!“ war die schlichte Antwort:

„Und was willst du von mir!“ erkundigte Derek sich:

„Ich will dir Gesellschaft leisten!“ erwiderte Damian mit einem vielsagenden Lächeln.
 

Mist!
 

Und Derek hatte so gehofft, dass es hier lediglich um Mordabsichten ginge.
 

„Ich will keine Gesellschaft!“ erklärte er deutlich:

„Ist es wegen diesem Scott?“ wollte Damian wissen: „Er braucht nichts davon zu wissen. Es gibt einen Schuppen draußen im Wald. Da wären wir ungestört. Ich verrate nichts!“

Derek seufzte genervt:

„Scott ist nicht...ich meine wir sind nicht...! Ach, verdammt; er ist doch bloß mein Alpha!“

Damian kniff nachdenklich die Augen ein wenig zusammen:

„Aber da ist jemand anders, oder? Ich habe Gerüchte gehört, dass du mit einem Menschenjungen zusammen bist!“

„Er ist kein Junge mehr. Er wird bald einundzwanzig!“ gab Derek unnötigerweise zurück. Nicht, dass es diesen Burschen irgendetwas anginge, mit wem er sein Leben verbrachte:

„Was kann ein Mensch dir schon geben?“ wollte Damian wissen: „Er versteht unsere Natur nicht, ist schwach. Ich habe dir Besseres anzubieten!“

Und mit diesen Worten langte er ungefragt zwischen Dereks Beine.
 

Derek war außer sich, verwandelte sich, packte den fremden Jungen an der Kehle, presste ihn an die Wand hinter ihm und knurrte:

„Probier´ das noch einmal und ich töte dich!“

Damien blieb ganz gelassen:

„Ich habe keine Angst vor dir!“ erklärte er.

Derek konnte erkennen, dass das der Wahrheit entsprach. Er konnte es riechen, er konnte es an dem gleichmäßigen Herzschlag hören und er konnte es in den hellblauen Augen sehen. In ihnen lag so viel über Jahre angesammelte Verzweiflung, Schmerz und Enttäuschung, dass eine Morddrohung mehr oder weniger keinen Unterschied mehr machte.

Es berührte Derek eigenartig.

Was immer dieser Bursche hinter sich hatte, es musste die Hölle gewesen sein.

Er verwandelte sich zurück und ließ Damien los:

„Geh´ zu Bett, Junge!“ befahl er väterlich: „Wir reden morgen über das hier!“

Er hatte sich bereits zum gehen gewandt, doch dann drehte er sich noch einmal um und sagte: „Eins sollte jedoch klar sein: du wirst mich nie wieder ungefragt anfassen!“

Damien nickte und verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hatschepueh
2016-05-23T08:37:18+00:00 23.05.2016 10:37
Ich weiss nicht ob ich Peter dafür hassen soll das dieser mit dem Stiles Doppelgänger in einem Darkroom verschwindet. Kopfkino aus! Oder dankbar weil so Ethan und Danny hinterher gehen. Kopfkino an!
Das drauffolgende Gespräch zwischen Peter und Stiles war dagegen sehr aufschlußreich.
Damien ist ganz schön frech aber irgendwie kann ich ihn nicht hassen. Er scheint ja eine ganze Menge mitgemacht zu haben. Und ich denke mal das wir noch ein bisschen mehr von ihm hören werden.
Antwort von:  GingerSnaps
23.05.2016 14:00
Das Stiles/Peter-Gespräch hat mich ganz schön durch die Mangel gedreht, weil es mir so düster und abgründig vorkommt. Nach dem Schreiben war ich jedenfalls ziemlich fertig und bedrückt und war mir zunächst nicht sicher, ob ich mich überhaupt traue, es zu veröffentlichen.
Tja und Damien wird sicher noch für die eine oder andere Überraschung gut sein.
Antwort von:  Hatschepueh
24.05.2016 09:26
Aber gerade wegen dieser Atmosphäre ist das Gespräch ja gut geworden. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Gespräch in dem Peter ehrlich ist anders verlaufen könnte.


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