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Night out

von

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Sogenannte Kompromisse

„WAS habt ihr zwei vor? SEID IHR EIGENTLICH IDIOTEN?“

Stiles schrie mehr, als das er sprach.

Derek sah ein kleines bisschen schuldbewusst aus, doch das hinderte ihn nicht daran, seinen saublöden Standpunkt weiterhin zu vertreten:

„Scott MUSS bei diesen Verhandlungen dabei sein! Diese beiden Rudel werden niemals Frieden miteinander schließen, ohne seinen stabilisierenden Einfluss!“

Stiles war stinksauer, wollte davon wirklich nichts hören und trat nach einem von Dereks Stühlen in der Küche:

„Nur damit ich das richtig verstehe: Mein bester Freund hat also vor, sich umzubringen, indem er sich mit den beiden bösartigsten Werwolfsrudeln, von denen ich je gehört habe zu Friedensverhandlungen an einen Tisch setzt und hat sich gedacht, es ist nur der halbe Spaß, wenn er meinen Liebhaber nicht auch mit in den Tod nehmen kann! Dem kleinen Mistkerl reiße ich den Arsch auf, wenn ich ihn in die Finger kriege, verdammt nochmal!“

Derek schüttelte den Kopf:

„Du verstehst es nicht, Stiles! Für dich ist Scott der Typ, den du kennst, seit ihr zwei noch in die Windeln gemacht habt und mit dem du dich durch Pubertät, Pickel, Schule, Verliebtheiten und erste feuchte Träume geschlagen hast. Für uns Wölfe ist er aber etwas ganz Besonderes: Er ist ein wahrer Alpha! Seit meiner Mutter habe ich keinen Rudelsführer mehr wie ihn erlebt!“

„Was soll das bedeuten?“ fragte Stiles ärgerlich: „Ist er so etwas wie die Werwolfs-UNO, oder wie? Muss er deshalb sämtliche haarigen Krisenherde der Welt befrieden?“

„Er ist eher so etwas, wie der Werwolf-Gandhi.“ Erwiderte Derek schlicht. Dann schüttelte er über sich selbst den Kopf: „Ich bin echt schon zu lange mit dir zusammen, Stilinski. Solche albernen Vergleiche wären mir früher mit Sicherheit nicht über die Lippen gekommen!“ Stellte er genervt fest.

Stiles zuckte mit den Schultern und erwiderte frech:

„Andere Dinge wären dir vor mir auch nicht über die Lippen gekommen, aber heute kriegst du nicht genug davon!“

Derek fiel die Kinnlade herunter.

Als er seine Stimme wiedergefunden hatte, erwiderte er:

„Das hast du doch gerade nicht wirklich gesagt? Was passiert denn hier gerade? Streiten wir, oder machst du mich an?“

„Beides!“ bestimmte Stiles: „ Ich bin multitaskingfähig!“

„Ich aber nicht!“ erwiderte Derek:

„Pah!“ machte Stiles: „Dein Pech! In diesem Fall streiten wir!“ Und nach einer Weile fügte er ungläubig hinzu: „Ein Werwolf-Gandhi, huh? MEIN Scott? Du verarschst mich doch!“

O.K., zugegeben; der Vergleich plättete Stiles schon ein bisschen: Sein bester Freund sollte ein solcher Ausnahme-Werwolf sein?

Ja gut, diese Vorstellung machte ihn schon ein kleines bisschen stolz. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass er sich von Dereks Worten einfach so weichkochen lassen wollte!

No, Sir!

Also verkündete er großspurig und hochherrschaftlich mit vor der Brust verschränkten Armen:

„Aber trotzdem: Es ist zu gefährlich! Ich verbiete es!“

Derek schüttelte den Kopf mit einem kleinen Grinsen:

„Wer bist du? Die Queen? Du kannst es uns nicht verbieten! Es ist nicht deine Entscheidung, mein Süßer!“

Verdammter Mist!

Derek schenkte ihm diesen Blick, gegen den er einfach nicht ankam. Er war vielleicht nicht DIE Queen, aber er war offensichtlich doch EINE Queen, und zwar eine von der hirnamputierten Sorte, die sich von ihrem Lover wider alle Vernunft zu Dingen bequatschen ließ, mit denen sie im Grunde gar nicht einverstanden war:

„Ich hasse dich Hale, weißt du das eigentlich?“ Stiles wusste, dass er gerade am umkippen war und er eigentlich seinen Standpunkt konsequenter vertreten sollte, aber was sollte man gegen so einen Augenaufschlag schon machen?

„Lüge! Du liebst mich!“ schnurrte Derek:

„Ach, halt die Klappe, Mann!“ Stiles zog eine Schnute.

Wehleidig fügte er hinzu: „Es sind Frühjahrsferien! Ich dachte, wir drei unternehmen etwas! Etwas nicht Tödliches! Warum schicken wir nicht Peter zu diesen Verhandlungen, damit DER sich dort umbringen lässt und wir fahren ganz einfach nach Disneyworld? Dann hätten jeder etwas gewonnen! Na ja, außer Peter vielleicht.“

Derek zog Stiles in seine Arme und ließ seine Hand zu dessen Hintern hinuntergleiten:

„Niemand wird umgebracht! Scott und ich wissen, was wir tun, O.K.?“

„Nicht O.K!“ beharrte Stiles : „Definitiv nicht O.K.! Und sich mit Sex aus der Affäre ziehen zu wollen ist schon gar nicht O.K.! Du hattest deine Chance auf Multitasking“ Stiles pflückte energisch Dereks Hand von seinem Gesäß.
 

Dann fiel ihm plötzlich etwas ein, das ihn listig grinsen ließ.

`Na warte Hale!´

„Also gut! Fahrt ihr zwei ruhig auf eure Friedensmission. Ich weiß dann schon, was ich in den Frühjahrsferien tun werde: Ich fahre mit Danny nach San Francisco. Er hat mich gefragt und eigentlich hatte ich ihm schon `Nein´ gesagt, aber jetzt habe ich ja Zeit.“

Stiles genoss Dereks Gesichtsentgleisung, als dieser fragte:

„San Francisco? Was wollt ihr denn in San Francisco?“

„Dreimal darfst du raten Kumpel! Bei Danny herrscht in letzter Zeit ein gewisser Notstand. Ich denke, er will sich ganz einfach flachlegen lassen und er braucht einen Co-Piloten; jemanden, mit dem er Nacht für Nacht am Tresen steht, während er heiße Blicke und Telefonnummern in alle Richtungen verteilen kann; jemanden der eng und aufreizend mit ihm oben ohne tanzt, inmitten einer Horde verschwitzter Kerle, bis einer anbeißt.“
 

Stiles genoss jede Sekunde.
 

Derek knurrte:

„Du willst also in die schwule Hauptstadt der Welt fahren, als Cruising-Begleitung für einen Typen, der heimlich ein Auge auf dich geworfen hat? Und warum sollte ich dem zustimmen?“

Stiles lachte:

„Das ist ein Missverständnis Kumpel! Ich frage dich nicht um Erlaubnis, sondern ich setze dich hiermit in Kenntnis. Amüsier` du dich mit deinen harten Jungs; ich suche mir indes meine eigenen.“

„Mit anderen Worten: Wenn ich nicht tue, was du sagst; wenn ich nicht zuhause bleibe und Socken stricke, dann ziehst du los und machst mit anderen Kerlen rum?“

Stiles verdrehte genervt die Augen:

„Ja, sicher doch! Das war der Plan!“ bellte er ironisch: „Bist du eigentlich wirklich so blöd, dass du es einfach nicht begreifst, Derek? Warum mache ich wohl so einen Aufstand? Um dich daran zu hindern, dich in Gefahr zu begeben! Und Scott! Der Gedanke, ich könnte dich verlieren lässt mich beinahe durchdrehen. Ich liebe dich! Ich bin absolut und total verrückt nach dir!“

„Heißt das also, du fährst nicht nach San Francisco?“ erkundigte sich Derek hoffnungsvoll:

„Vergiss es! Ich fahre definitiv!“

Stiles grinste schief.

„Und bist du noch sauer wegen der Sache mit den Friedensverhandlungen?“

Stiles genoss ein wenig zu sehr, wie kleinlaut Derek klang:

„Ja, bin ich!“

„Heißt das, du wirst heute nicht hier bei mir übernachten?“

Derek sah hinreißend aus, wenn er sich schuldig fühlte. Stiles schmolz ein kleines bisschen dahin, griff ihn sich und zog ihn fest zu sich heran:

„Doch, natürlich werde ich hier schlafen. Ich will DICH bestrafen, aber doch nicht mich selbst!“
 

Stiles zog sich seine Converse an und griff nach seiner Jacke:

„Hey!“ rief ihm Derek verwirrt zu: „Hast du nicht gerade gesagt, dass du bleiben würdest?“

„Nein.“ erwiderte Stiles: „Ich habe gesagt, ich würde hier übernachten. Vorher habe ich aber noch ein paar Dinge zu erledigen. Wir sehen uns später! Ich erwarte etwas Besonderes zum Abendessen. Du hast etwas gut zu machen, Freundchen!“ Dann fügte er zwinkernd hinzu : „Und beim `Nachtisch´ solltest du dir heute auch ein bisschen mehr Mühe geben, als sonst. Lass´ dir etwas einfallen!“

„Zu Befehl!“ erwiderte Derek grinsend und salutierte scherzhaft:

„Braver Junge!“ lobte Stiles, ging auf die Zehenspitzen und küsste ihn sacht zum Abschied.
 

Scott lag auf seinem Bett in ihrem gemeinsamen Zimmer im Studentenwohnheim, Musik auf den Ohren und gerade in einen dicken Wälzer vertieft. Er hörte Stiles nicht einmal hereinkommen, was dieser zu seinem Vorteil nutzte. Mit einer Hand riss Stiles seinem besten Freund die Kopfhören herunter, die andere hatte er zur Faust geballt und knuffte ihm in den Oberarm, so fest er konnte:

„Ganz schlechte Idee, Mahatma!“ brüllte er ihn an: „Wirklich ganz schlechte Idee!“

Scott hob verwirrt den Kopf. Dann erblickte er die Zornesfalte zwischen Stiles Augenbrauen und stellte fest:

„Derek hat mit dir gesprochen, huh?“

Stiles nickte ärgerlich:

„Zwei Fragen: Erstens, was soll der Blödsinn und zweitens, was zum Teufel soll der Blödsinn?“

„O.K. Welche Frage soll ich zuerst beantworten?“ fragte Scott und hatte sein bezauberndstes Lächeln aufgesetzt:

„Versuch bloß nicht, dich mit Charme aus dieser Sache herauszuwieseln! Ich drehe dir den Hals um!“

knurrte Stiles:

„Du weißt, wieso wir es tun müssen, Stiles.“ erwiderte Scott: „Wir stehen seit Monaten knietief in toten Werwölfen. Dieser Krieg muss endlich aufhören!“

„Aber wieso müsst ausgerechnet ihr zwei das erledigen; kannst du mir das verraten Super-Alpha?“

„Die beiden verfeindeten Rudelsführer haben mich darum gebeten.“ Erwiderte Scott: „Weißt du eigentlich, was das bedeutet? Sie sind sich endlich in zwei Dingen einig: Sie wollen das töten beenden und sie wollen dabei meine Hilfe. Das ist mehr Einhelligkeit als seit Ewigkeiten. Du musst dir keine Sorgen machen, Stiles. Die Alphas werden nicht zulassen, dass Derek und mir etwas geschieht. Wir sind zu wichtig für sie.“ Scott sprach ganz ruhig und was er sagte, klang beinahe vernünftig, doch Stiles war immer noch nicht einverstanden:

„Aber wieso geht ihr allein? Zu zweit seid ihr angreifbar. Das ist eine Sache für das ganze Rudel, also trommle die Truppen zusammen!“

Scott schüttelte den Kopf:

„Derek und ich gehen nicht zum Kämpfen dort hin. Im Gegenteil! Wir wolle deeskalieren!“ erklärte er.

„O.K., aber dann nehmt wenigstens mich mit, damit ich auf euch aufpassen kann!“ verlangte Stiles. Wieder ein Kopfschütteln seines besten Freundes:

„Ich will dich nicht zwischen den ganzen Fängen und Klauen haben! Das ist eine Werwolfsache und du gehörst da nicht hin! Basta!“

„Ach was? Und wann bin ich zu uncool für euren elitären Vollmondclub geworden?“ fragte Stiles verletzt:

„Du weißt, dass es darum nicht geht, Stiles! Derek und ich lieben dich! Und das wissen diese Wölfe. Wenn wir dich mitnehmen, macht uns das angreifbar, falls solche unter ihnen sind, die den Frieden verhindern wollen!“

Stiles schwieg eine ganze Weile und starrte mürrisch an die Wand, ehe er sich endlich dazu durchringen konnte, etwas zu sagen:

„O.K.! Ich genehmige eure kleine Selbstmordmission. Aber eins solltest du wissen: Du bist ein hundsmiserabler bester Freund und ich hasse dich für immer!“

Scott lachte, richtete sich auf und umarmte Stiles:

„Ich liebe dich auch, Kumpel!“
 

Nachdem Stiles sich von Scott verabschiedet hatte, rannte er hinauf in den ersten Stock, klopfte dort an Dannys Tür und trat ein, ehe er ein `herein ´ gehört hatte:

„Ey, Mann! Du kannst hier nicht einfach so hereinplatzen!“ grummelte der Bewohner des Zimmers, der auf dem Rücken auf seinem Bett lag, alle Viere von sich streckte und an die Decke starrte: „Was, wenn ich mit einem Kerl hier drinnen gewesen wäre?“

Stiles lachte:

„Bei deiner derzeitigen Trockenperiode wäre die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich dich mit der Hand in der Hose erwischt hätte, Kumpel!“

„Du bist wirklich eine furchtbare Person; weißt du das Stilinski?“

Wieder ein Lachen von Stiles:

„Ich weiß! Du sagst es mir ja immer wieder. Also wie sieht`s aus: bist du gerade fertig geworden oder wolltest du just anfangen?“

Danny schüttelte matt den Kopf:

„Für Onanie bin ich zu deprimiert!“ erklärte er:

„Ach, du Armer“ erwiderte Stiles: „Rutsch´ mal rüber!“

Danny tat wie ihm geheißen und Stiles legte sich neben ihn, den Kopf in seine Armbeuge gebettet:

„Was denn Stiles? Wirst du mir jetzt zur Hand gehen, oder was?“ fragte Danny hoffnungsvoll:

„Träum weiter, Kumpel!“ erwiderte Stiles grinsend: „Auf die hier...“ er hielt seine Rechte in die Luft und wackelte mit den Fingern: „...hat bereits ein Anderer ein Monopol. Ich bin bloß hier, um zu fragen, ob du mir Blümchen in die Haare flechten willst?“

Danny blickte ihn an, als zweifele er an Stiles Verstand:

„Na, wenn wir nach San Francisco fahren, um das dortige Nachtleben unsicher zu machen!“

Danny erhob sich und blickte Stiles mit großen Augen an:

„Heißt das, du kannst nun doch?“

„Sieht fast so aus. Es sei denn, es stört dich, der Lückenbüßer zu sein. Denn wie es aussieht versetzen mich Scott und Derek für solche Nebensächlichkeiten wie Lebensgefahr und Werwolf-Politik!“

„Es stört mich nicht! Ich freue mich!“ erwiderte Danny begeistert:

„Ich freue mich auch!“ erwiderte Stiles und stellte innerlich fest, dass das wirklich der Wahrheit entsprach.

Auch wenn die Umstände, die dazu geführt hatten ihm ganz und gar nicht passten: Auf einen Ausflug mit Danny freute er sich dennoch. Er hatte den sensiblen Kerl mit der Tragik im Blick nämlich mittlerweile richtig liebgewonnen.
 

Als Stiles am Abend in Dereks Apartment zurückkehrte staunte er in zweierlei Hinsicht nicht schlecht: Erstens hatte Derek selbst gekocht; so etwas geschah eigentlich nur jedes siebte Jahr; und zweitens war das Essen zwar einfach, aber dennoch verdammt gut. Die Spaghetti waren al dente, die Tomatensoße aus frischen Zutaten und dazu gab es sogar noch einen frischen Salat:

„Hast du etwa endlich deine hausfräuliche Seite entdeckt, Hale?“ neckte er ihn zwinkernd:

„Irgendwie muss ich dich ja davon überzeugen, dass ich eines Tages Ehemann-Material sein könnte!“ erwiderte Derek.
 

Nach dieser Äußerung musste Stiles erst mal schlucken. Sicherlich hatte er allein und im Stillen hin und wieder über das `Und-sie-lebten-glücklich- bis-ans-Ende-ihrer-Tage´ nachgedacht, doch er hatte keine Ahnung dass Derek das auch tat. Auch nach mehr als zwei Jahren rechnete Stiles im Grunde immer noch damit, dass es Derek mit ihm irgendwann zu bunt werden könnte. Wenn der Altersunterschied ihnen nicht das Genick brechen würde, dann doch möglicherweise die Tatsache, dass sie so unterschiedlich waren, oder das er, Stiles, so anstrengend, streitsüchtig, besserwisserisch und auch sonst in jeder Weise unvollkommen war.
 

Derek Hale dachte also tatsächlich übers Heiraten nach?

`Naja´, sagte eine andere Stimme in Stiles. `So überraschend ist das nicht. Derek ist schließlich ein ziemlich traditioneller Kerl und heiraten ist eine sehr traditionelle Sache.´

Was aber ganz und gar nicht traditionell war, war ihre Beziehung: Zwei Kerle, einer ein Mensch und einer ein Werwolf
 

Stiles fühlte sich glücklich!

Und er fühlte sich starr vor Angst!
 

„Wenn ich gewusst hätte, dass die reine Erwähnung der Möglichkeit, dass wir zwei eines Tages heiraten könnten dir derart die Sprache verschlägt, hätte ich meine Klappe gehalten.“ Sagte Derek unbehaglich: „Ich wollte dich nicht in die unangenehme Situation bringen, mir `Nein´ sagen zu müssen. Aber wenn du es tun musst, dann brich´ mir mein Herz wenigstens schnell, denn ich ertrage dein Schweigen keine Sekunde länger!“

Stiles blickte erschrocken zu Derek auf:

„Wie kommst du bloß darauf, dass ich `Nein´ sagen könnte?“ stotterte er verlegen: „Ich meine, vielleicht ist es noch zu früh, weil ich noch studiere und so, aber später...? Mit wem sollte ich sonst vorhaben, den Rest meines Lebens zu verbringen?“

Er erhob sich vom Tisch, ging zu Derek hinüber, um auf seinem Schoß Platz zu nehmen und hob mit einer Hand dessen Kinn ein wenig an, damit sie einander in die Augen sehen konnten:

„Ich bin nicht dein Anwalt Hale, aber ich muss dich dennoch warnen. Mit mir ist es nicht einfach. Du solltest dir gut überlegen, worauf du dich einlässt!“

„Dito!“ erwiderte Derek mit einem leisen Lächeln: „Du solltest wissen, ich bin übellaunig, humorlos und habe ein kleines Aggressionsproblem!“

„Klingt unwiderstehlich!“ säuselte Stiles: „Obwohl du` pingelig´ und `krankhaft eifersüchtig´ vergessen hast!“

„Ich liebe dich, Stiles!“ flüsterte Derek:

„Und ich dich erst, Mann!“ erwiderte der Jüngere:

„Willst du jetzt dein `Dessert´?“ wollte der Werwolf wissen:

„Darauf kannst du wetten!“
 

Sie waren ihre Kleider bereits auf dem Weg ins Schlafzimmer losgeworden. Dort angekommen staunte Stiles nicht schlecht über die Menge an Kerzen, die hier brannten.

Stiles blickte Derek fragend an und dieser meinte schulterzuckend:

„Du wolltest etwas Besonderes, oder nicht? Und ich habe gedacht, du könntest dir eine Sache aus der Nachttischschublade aussuchen, die du ausprobieren willst!“

Die Nachttischschublade war randvoll mit Spielsachen, die seit einer Ewigkeit dort Staub ansetzten, weil die beiden Männer bislang noch keine Veranlassung gesehen hatten, sie auszuprobieren. Die Sachen waren Geschenke des Rudels zum Einjährigen von Stiles und Derek.

Die Anderen fanden ihre Idee wahnsinnig lustig, und so hatte das Paar mitgelacht und das Zeug dann achtlos beiseitegelegt.

Und darum hatte Stiles auch keine Ahnung, warum ihn die Idee, nun doch etwas davon auszuprobieren plötzlich ein wenig nervös machte.

Er kramte in der Schublade herum und zog schließlich ein Paar Handschellen, welche mit geschmacklosem roten Samt überzogen waren daraus hervor:

„Die hier!“ bestimmte Stiles:

„Für dich oder mich?“ wollte Derek wissen:

„Rate Mal! Ich kenne nur einen, der gerade etwas zu büßen hat.“ Erwiderte Stiles grinsend:

„Du weißt, dass es ein Leichtes für mich ist, mich aus den Dingern zu befreien, oder?“ neckte Derek.

Stiles verdrehte die Augen:

„Na großartig! Mit der Einstellung haben wir eine lange, langweilige Nacht vor uns!“ maulte er: „Es geht hier doch bloß um ein Spiel, Mann!“

„Also gut! Ich bin ganz Dein! “ sagte Derek ironisch und streckte artig sein Hände aus: „Tu` mit mir, was du willst!“

Stiles grinste, denn er hatte beschlossen, auf die Worte und nicht auf den Tonfall zu hören.

Er ließ die Handschellen zuschnappen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hatschepueh
2016-05-13T09:43:28+00:00 13.05.2016 11:43
Die FF hat kaum angefangen und ich bin schon am grinsen. Das kann ja nur gut werden. Und der Rest des Kapitels bestätigt es nur. Ich freu mich auf den Rest.
Antwort von:  GingerSnaps
13.05.2016 14:07
Hoffe nur, ich verzettele mich nicht mit drei FF in verschiedenen Zeitzonen und werde allen gerecht. Auf die neue Idee habe ich jedenfalls richtig große Lust!
Antwort von:  Hatschepueh
15.05.2016 12:15
Ja das stelle ich mir zeimlich schwierig vor. Meine Lösung wäre definitiv eine Tabelle oder eine Liste. Mit solchen Hilfsmitteln arbeite ich viel aber nicht jeder mag sie. XD
Antwort von:  GingerSnaps
15.05.2016 15:21
Ich bin ja eher der kreativ-chaotisch-intuitive Typ. Ich muss halt jedes Mal vor dem Schreiben wieder ein bisschen lesen, ehe ich loslegen kann. Gut, dass mir meine eigenen Geschichten nicht langweilig werden, sonst hätte ich ein Problem;-)


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