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Höllenfeuer

von

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Kapitel 04

Kapitel 04
 

Inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt und den Himmel in ein leichtes Lila getaucht.

Zwar war es Ethos gewohnt, zu warten, doch dieser unfähige Kommissar überspannte den Bogen allmählich. Nicht nur, dass er zu dieser unsinnigen Zeit Besseres zu tun hatte, nun ließ man ihn, erneut ohne Informationen, draußen vor dem Büro stehen und behandelte ihn wie einen ungewollten Gast. Sonderlich willkommen hatte man ihn bereits von Beginn an nicht geheißen, aber er war auch da, um seine Arbeit zu vollbringen, nicht um sich neue Freunde zu suchen. Doch das hier kam selbst ihm mehr als nur unhöflich vor. Nachdem er angekommen war, hatte ihn ein Polizist bis zu dem Büro des Kommissars begleitet und dann gemeint, er solle so lange warten, bis Leonce hinaus kommen würde. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er sich Zeit für den Priester nehmen könne. Bisher war allerdings nichts dergleichen passiert. Fest entschlossen, dem endlich einen Riegel vorzuschieben, erhob Ethos seine Faust und bereitete sich darauf vor, die Tür nahezu einzuhämmern.
 

Artemis‘ Rappe Coraggio war beinahe am Ende seiner Kräfte angelangt. Weißer Schaum hatte sich an den Flanken gebildet und das Tier pumpte mit voller Kraft Luft in seine Lungen. Der Priester erblickte die Fuchsstute von Ethos und stellte sein Pferd daneben.

Erst jetzt fiel ihm auf, wie gespenstisch still es in den Straßen war. In den umliegenden Häusern brannte kein einziges Licht, alles wirkte wie ausgestorben. Einen Fluch ausstoßend, lief Artemis los und stürmte in das Polizeigebäude. Auch hier war nirgendwo eine Menschenseele zu erblicken. Ein überaus schlechtes Zeichen. So schnell er konnte hechtete Artemis die Treppe hinauf und sah im ersten Stock Ethos vor dem Büro des Kommissars stehen. Der war kurz davor, an die Tür zu klopfen.

„Ethos!“

Erstaunt wandte sich Ethos der Gestalt zu, die seinen Namen geflüstert hatte und entfernte sich wieder von der Tür. „Artemis? Was machst du hier?“

Als Artemis einen Anflug von Zorn in Ethos‘ blauen Augen sah, hielt er sofort seinen Finger vor den Mund und hob dann beschwichtigend die Hände. „Ich bin dir nicht nachgeritten, um dich zu kontrollieren.“ Ethos entfernte sich von der Bürotür und kam auf Artemis zu. „Und was machst du denn hier?“, zischte er wütend.

„Ich bin hier, weil ich eine nicht gerade positive Entdeckung gemacht habe. Da waren Leichen, Ethos. Und die lagen nicht nur im Haus, sondern auch hinten im Hof in einer Hütte. Ich weiß nicht, wie lange die schon da liegen oder hängen, aber so, wie sie aussehen, hätten sie eigentlich so stark riechen müssen, dass uns das hätte auffallen müssen. Vielleicht sind sie auch irgendwie konserviert worden, das habe ich mir auf die Schnelle nicht mehr näher angesehen.“ Auch Ethos' Gehirn begann aufgrund dieser Informationen kräftig zu arbeiten. „Irgendjemand hat den bescheuerten Versuch unternommen, die Leichen schlicht und einfach weg zu schließen und mit einer Tapete zu überdecken. An wen erinnert dich so ein stümperhaftes Vorgehen?“

„Leonce“, antwortete Ethos wie aus der Pistole geschossen.

„Richtig. Ich vermute, dass Leonce in diese ganze Angelegenheit wesentlich tiefer verstrickt ist, als bisher angenommen. Mich wundert es nur, dass wir das Offensichtliche nicht früher gesehen haben.“

„Du meinst...“

„Ja, ich glaube, dass es sich bei Leonce um einen Dämonen handelt. Zumal du niemals errätst, wessen Leiche ich ebenfalls in dem Haus gefunden habe. Die von Christopher Gargon. Aufgespießt an einem Haken.“

Ethos wartete noch einen Augenblick, da er vermutete, dass Artemis sich einen unangemessenen Scherz mit ihm erlaubte. Als der ernste Ausdruck nicht aus dem Gesicht des anderen weichen wollte, schien selbst Ethos für einen kurzen Moment wie erschlagen.

„Demnach bestätigt sich meine Theorie, die ich heute nach dem Gespräch mit dem alten Bauern aufgestellt habe. Sehr interessant.“

„Es wirkt zwar ein wenig lächerlich, da Leonce so viele Fehler begangen hat, doch das gehört möglicherweise zu seiner Tarnung. Menschen machen immer Fehler. Dämonen auch, aber die haben mehr mit ihrer Natur zu tun, als die Art von Fehlern, die wir Menschen machen. Abgesehen davon, dass er sich wie ein Idiot anstellt, ist der Dämon, mit dem wir es hier zu tun haben, vielleicht wesentlich schlauer, als wir gedacht haben.“

„Er hat versucht, uns eine Falle zu stellen“, sagte Ethos ohne weitere Umschweife.

„Wie meinst du das?“, fragte Artemis sichtlich überrascht, dass Ethos anscheinend über alles Bescheid wusste.

„Nun, wie bereits gesagt habe ich mich heute mit einem Bauern unterhalten, der nicht nur von einem Mord gesprochen hat, sondern von einer ganzen Serie. Es würde jetzt zu lange dauern, dir das alles im Detail zu erläutern, aber ich gehe davon aus, dass Leonce in alle involviert war. Und dass wir diese Leichen, die du gerade erwähnt hast, finden sollten. Ich weiß zwar nicht, was er genau damit bezwecken wollte, aber wer platziert schon Leichen in einem Haus zusammen mit denjenigen, die die Mordserie bezüglich der Leichen auflösen sollen?“

„Wir sind also das erste Mal von einem Dämon verarscht worden?“ Artemis sprach mehr zu sich selbst als zu seinem Kollegen. Der Gedanke, dass ausgerechnet so ein minderbemitteltes Wesen wie ein Dämon, der noch nicht mal zu den Schlausten unter seiner Art gehörte, sie verarscht hatte, machte ihn ziemlich wütend. Auch Ethos wirkte etwas fassungslos.

„Ist der Typ gerade da drinnen?“, fragte Artemis und zeigte auf die Tür von Leonces Büro.

„Ja und er ist vielleicht nicht alleine.“ Ethos brauchte nur Artemis' verschmitztes Lächeln zu sehen, um zu wissen, was der Priester im Kopf hatte. „Schauen wir doch einfach mal, was wir noch so herausfinden können. Du bleibst am besten hier. Wenn Leonce mich herein bittet, kann es nicht schaden, den Überraschungsmoment auf meiner Seite zu haben, sollte er mich angreifen.“

Artemis nickte bloß und zog sich bis zur nächsten Treppe zurück, um sich hinter einem Balken zu verstecken. Ethos wiederum trat erneut an die Tür heran und lehnte sich leicht dagegen. Er nahm aus dem Inneren des Büros gedämpfte Stimmen wahr. Es handelte sich dabei um die Stimme von Leonce und eine weitere, die Ethos nicht identifizieren konnte. Der Fremde redete in einem tiefen und strengen Ton, er wirkte zudem sehr gereizt.

„Hast du jetzt alles, was du brauchst? Du bist ein echter Vollidiot! Du kannst wirklich froh sein, dass Esrada mich geschickt hat und nicht selbst vorbei gekommen ist. Der hätte dich bereits gegrillt. Besonders dafür, dass du den zweiten Priester vorschnell hierher gelockt hast.“

„A-Aber Monsieur Blackcage. Das können wir uns doch genauso gut zum Nutzen machen oder etwa nicht?“, stammelte Leonce kleinlaut.

„Können wir, aber schlau war es trotzdem nicht“, fauchte der andere Mann geradezu. „Vor allem traue ich es dir nicht wirklich zu, sowohl Turino, als auch dazu noch Dal Monte zu töten. Du solltest, die beiden voneinander trennen, bevor du dich mit ihnen anlegst. So dass du dich erst um den einen, dann um den anderen kümmern kannst, aber das macht die Angelegenheit nicht wirklich leichter.“

„Überlassen Sie das nur mir.“

„Werde ich auch. Ich habe dir alles gegeben, um diese beiden lästigen Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ich selbst kann mich nicht darum kümmern, ich habe Wichtigeres in England zu erledigen. Deshalb werde ich dir auch nicht beistehen können, wenn du es vermasselst. Selbst wenn ich dies wollte. Und jetzt werde ich gehen.“

Noch bevor Leonce etwas hätte erwidern können, hörte Ethos, wie sich schwere Schritte auf die Tür zubewegten. Der Priester wich zurück und tat, als habe er niemals an der Tür gestanden und gelauscht. Allerdings wartete Ethos vergeblich darauf, dass jemand hinaus und ihm entgegen trat. Stattdessen ging die Tür auf und lediglich Leonce stand ihm gegenüber. In seinen Augen spiegelten sich Angst und Unbehagen. Zudem schwitzte er schon wieder so stark, dass sich auf seinem Hemd eindeutige Flecken bildeten.

„Herr Turino? Was machen Sie denn hier?“

„Haben Sie es denn schon vergessen? Sie haben mich darüber unterrichten lassen, dass Sie sich heute Abend noch einmal mit mir zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen möchten.“

„Ach ja, stimmt“, quetschte Leonce hervor und schaute sich nervös um. „Wo ist Pater Dal Monte?“

„Oh, er wird sich leider verspäten, schätze ich. Seinem Pferd scheint es nicht gut zu gehen. Vermutlich bekam ihm die lange Reise nicht und nun versucht er bei den ansässigen Bauern ein neues Reittier zu erwerben.“

Sichtlich erleichtert öffnete Leonce die Tür und bat Ethos hinein.

Der bemühte sich beim Eintreten darum, sich nicht anmerken zu lassen, was er bereits wusste. Dennoch verschaffte er sich einen Überblick, als er in das Büro trat, ob sich nicht der eben erwähnte Blackcage irgendwo befand und nur darauf wartete, ihm die Kehle heraus zu reißen. Die Tür des Büros schloss sich, ohne dass eine weitere Person zu sehen war.
 

Artemis hörte, wie die Tür in ihre Angeln fiel. Er wollte sich gerade aus seinem Versteck hervor wagen, um ebenfalls zu lauschen, als er etwas bemerkte. Vor der Tür erschien leichter Rauch, der sich nach und nach verdichtete. Zuerst war es nur ein wildes Gemisch aus einzelnen Rauchfaden, die aus dem Boden hervor schlängelten, dann bildeten sie schemenhaft den Umriss einer Gestalt. Der Qualm weitete sich in immer größer werdenden Zügen aus, bis er schließlich wie ein Mensch wirkte. Ein Lodern erschien im Inneren des Rauchgebildes und eine Flamme flackerte für den Bruchteil einer Sekunde auf. Kurz darauf stand ein Mann auf dem Flur, gekleidet in einen schwarzen Trenchcoat, der fast bis zum Boden reichte. Seine schwarzen, etwas länger gewachsenen dicken Haare waren zurück gekämmt, dennoch fielen ihm vereinzelt einige Strähnen in die Stirn. Die dunklen braunen Augen waren voller Zorn, das konnte Artemis selbst auf die Distanz erkennen. Der Mann schnaubte einmal in Richtung Büro, dann wandte er sich ab, um zu gehen.

Da er genau auf Artemis zuzukommen drohte, flüchtete dieser sich hinter den Balken und presste sich mit dem Rücken dagegen, zudem fischte er ein Messer aus seinem Talar. Die Pistole war für ihn immer das zweite Mittel, um sich noch eine stärkere Waffe aufzuheben, falls er mit dem Messer keinen Erfolg erzielen konnte. Das war bisher erst wenige Male vorgekommen. Je näher der Mann kam, desto stärker spürte Artemis ein Brennen unter seiner Augenklappe. Das war ein weiteres schlechtes Omen. Waren die Dämonen schwach, meldete sich Artemis' Auge für gewöhnlich nicht. Leonces Anwesenheit hatte beispielsweise nicht mal ein leichtes Kratzen bei ihm ausgelöst. Nur wenn eine starke Aura in seiner Nähe erwachte, reagierte das rechte Auge und begann zu brennen, jucken oder sich anderweitig bemerkbar zu machen. Anscheinend handelte es sich bei diesem Mann um einen recht starken Dämonen, so dass Artemis kurz überlegte, ob er nicht doch lieber zu der Pistole greifen sollte. Zu spät, denn der Mann war bereits auf einer Höhe mit Artemis. Würde er nun seinen Kopf drehen, würde er dem Priester geradezu ins Gesicht starren. Auch wenn ihm dies einiges abverlangte, rührte sich Artemis nicht. Er hatte den Dämonen ganz genau im Blickfeld. Da Dämonen wiederum ihre Schwierigkeiten hatten, Menschen auf die Art wahrzunehmen, wie er die Dämonen wahrnehmen konnte, hatte Artemis noch das Element der Überraschung auf seiner Seite.

Doch das Problem löste sich geradezu von alleine.

Genauso, wie der Dämon aufgetaucht war, verschwand er auch wieder. Während er einige Schritte vorwärts ging, bildete sich neuer Rauch und kaum hatte der Dämon einen Fuß in diesen getan, war er auch bereits wie durch ein Portal verschwunden. Bis auf einige Rauchschwaden war nichts mehr von ihm zurück geblieben.

Erleichtert sank Artemis ein Stück nach unten. Das Messer rutschte ihm geradezu aus der Hand und fiel leise auf den Boden. Zum Glück war dieser aus weichem Holz, so dass es kaum Geräusche verursachte. Als Artemis nach unten sah, bemerkte er, dass sich Schweiß auf seinen Handflächen gebildet hatte.
 

„Warum haben Sie mich so lange warten lassen?“ Ethos machte sich gar nicht erst die Mühe, seine Verärgerung zu kaschieren.

„Sehen Sie, ich habe momentan viel zu tun“, bemerkte Leonce und rieb nervös die Hände ineinander. „Die ganzen toten Polizisten, die übrigen Fälle in der Stadt und den umliegenden Gemeinden...“

„Besäßen vielleicht nicht so ein hohes Potential, würden Sie mich endlich meine Arbeit machen lassen.“

Ethos spielte zunächst das Spiel, welches Leonce begonnen hatte, weiter. Bei dem, was er gehört hatte, würde es nicht mehr lange dauern, bis sich der Kommissar als das zu erkennen geben würde, was er tatsächlich war.

„Sie sagen das so, aber ich befolge schließlich auch nur die Vorschriften.“

„Die Vorschriften? Wo steht dort bitte geschrieben, dass Sie einen oder sogar zwei katholische Priester anheuern, bloß weil Sie denken, dass eines Ihrer Schäfchen von einem Vampir gerissen wurde? Ich bitte Sie, Sie wollen sich doch nur selbst die Lorbeeren einheimsen, dass Sie den Fall lösen. Deshalb stellen Sie sich so quer.“

Der Köder, den Ethos sich zurecht gelegt hatte, funktionierte und Leonce biss tatsächlich an. Um nicht zu zeigen, wie viel er wusste, spielte er Leonce absichtlich in die Hände und argumentierte mit falschen Erkenntnissen. Ethos sah, dass es wirkte, denn der Kommissar schien sich mehr und mehr zu beruhigen.

„Was soll ich sagen... Sie haben mich anscheinend erwischt.“

„Schämen Sie sich nicht? Aus so einem niederen Grund so viele Ihrer eigenen Leute geopfert zu haben? Eines steht fest, in den Himmel kommen Sie bestimmt nicht.“

„Ich denke auch nicht, dass das nötig sein wird.“

Genervt rollte Ethos mit den Augen. Nicht nur, dass der Mann ohnehin ein Idiot war, er leitete seine Enttarnung auch noch mit solch einem platten Satz ein. Mit einer für seine Verhältnisse nicht unbeachtlichen Geschwindigkeit stürzte sich Leonce auf den Geistlichen. Dabei entblößte er ein Paar langer Reißzähne, die es auf Ethos' Hals abgesehen hatten.

Der Abstand zwischen den beiden war jedoch groß genug, um Ethos die Möglichkeit zu geben, auf seinen Angreifer zu reagieren. Der Priester drehte sich zur Seite und zog seine Pistole, dessen Visier er auf den Kopf des Kommissars' richtete. Allerdings schien Leonce darauf vorbereitet gewesen zu sein, denn als Ethos seinen ersten Schuss abgab, wich er diesem gekonnt aus. Ethos machte einen Schritt zurück, um den Klauen des falschen Kommissars' zu entkommen.

Leonce blieb stehen und hob seine Hände, die mit langen Fingernägeln besetzten Finger wanden sich in einem grotesken Winkel. Dazu starrte er den Priester mit leblosen, schwarzen Augen an.

„Du sitzt in der Falle, Priester!“

„Was du nicht sagst“, entgegnete Ethos gelangweilt. „Etwas schneller, als ich dachte, aber kein Grund, in Panik zu verfallen.“

Leonce erwiderte nichts darauf, sondern stürmte ein zweites Mal auf Ethos zu. Diesmal machte sich Ethos nicht die Mühe, auszuweichen, sondern zielte auf den Dämon. Wieder wich Leonce aus, genau wie Ethos es geplant hatte. Um seinen Gegner abfangen zu können, sprang Ethos ebenfalls zur Seite, stand demnach genau vor Leonce. Der fauchte den Priester laut an und versuchte, ihm in das Gesicht zu spucken. Gerade noch rechtzeitig konnte Ethos dem Speichel ausweichen. Als dieser auf die weiße Wand hinter ihm traf, war ein leichtes Zischen zu hören. Die grüne Flüssigkeit brannte sich mit einem üblen Geruch in die Wand.

Angewidert schaute Ethos zurück nach vorne. Leonce hatte in der Zwischenzeit den letzten Abstand zwischen sich und Ethos überbrückt und erhob seine riesigen Pranken. Ethos packte die Handgelenke von Leonce, damit er den Kommissar von sich fernhalten konnte. Indem er sein gesamtes Körpergewicht auf Ethos drückte, versuchte Leonce, diesen in die Knie zu zwingen.

Gerade, als Leonce ein weiteres Mal Luft holte, damit er Ethos anspucken konnte, flog die Tür auf. Für den Bruchteil einer Sekunde von seinem Opfer abgelenkt, schaute Leonce zur Seite.

Mit einer geschickten Bewegung schleuderte Artemis sein Messer auf Leonce, was diesen dazu brachte, von Ethos abzulassen. Ethos dagegen wand sich mit einer geschickten Bewegung aus den Händen des Dämons und brachte sich in eine wesentlich günstigere Position.

Als Leonce bemerkte, dass Ethos nun hinter ihm stand und er somit von den beiden Priestern eingekreist worden war, war es bereits zu spät. Artemis hatte ein weiteres Messer unter seinem Talar hervor gezogen und kam mit einer bedrohlichen Miene auf Leonce zu.

„Was meinst du, Ethos, können wir etwas aus diesem Clown hier heraus quetschen?“

Für gewöhnlich war es nicht Ethos' Art, Dämonen in irgendeiner Art und Weise zu verhören, da er dafür niemals die nötige Geduld hatte aufbringen können. Durch seinen Hass auf diese Kreaturen waren sie meist tot, bevor er auch nur die kleinste Information von ihnen hätte erhalten können. Meistens war dies auch nicht nötig, da sie es selten mit kooperierenden Dämonen zu tun hatten. Außerdem waren die Priester durchaus in der Lage, ihre Anliegen ohne fremde Hilfe zu regeln, zudem waren sie zu stolz, um Hilfe aus der Unterwelt anzunehmen. In diesem Fall konnte er vielleicht eine kleine Ausnahme machen, weil dieser Dämon ihm besonders stark auf die Nerven gegangen war.

„Ich denke, dass wir das bald erfahren werden“, antwortete Ethos, steckte seine Waffe in das Holster zurück und zog das Messer, das Artemis zuvor geworfen hatte, aus dem Schreibtisch heraus. Erneut fiel Ethos auf, wie bedrohlich Artemis wirken konnte, wenn dieser wütend war. Dabei hatte Artemis nicht einmal seine Augenklappe abgenommen. Bisher hatte Ethos erst eine Hand voll Einsätze erlebt, bei denen es Artemis als nötig erachtet hatte, seine Augenklappe zu entfernen und die mehr oder weniger geheime Waffe, die sich darunter verbarg, einzusetzen. Jetzt funkelte Artemis' blaues Auge geradezu vor Zorn, seine zu einem hässlichen Lächeln gekräuselten Lippen verrieten jedoch die bizarre Freude, die dahinter steckte. Ungeachtet seiner lockeren und eher friedlichen Persönlichkeit besaß Artemis einige Charaktereigenschaften, die, ausgenommen von seinen menschlichen Schwächen, dämonischen Zügen zu glichen schienen. Ethos war es bis dato nicht gelungen herauszufinden, ob dies an Artemis selbst oder aber seinem Fluch lag.

„Wer ist der Mann, der vorhin aus deinem Büro gekommen ist?“, begann Artemis das Verhör. „Der Typ in Schwarz.“ Leonce schwieg. „Komm schon, erzähl uns einfach, was wir wissen wollen. Du hast eh bereits verloren.“ Artemis stand nun direkt vor dem Dämon und fuhr mit dem Finger vorsichtig die Klinge seines Messers ganz leicht hinunter und verursachte ein kaum zu vernehmendes Geräusch. Immer, wenn dieses Geräusch ertönte, schien es Leonce eiskalt den Rücken herunter zu laufen. Dennoch brach er sein Schweigen nicht.

„Offensichtlich ist die Strafe, falls er redet, schlimmer als alles, was wir ihm antun könnten“, bemerkte Ethos.

Abwechselnd drehte sich Leonce Artemis, dann wieder Ethos zu, je nachdem, welcher der beiden Priester gerade mit ihm sprach. Obwohl er ganz genau wusste, dass er in der Falle saß und nur wenige Optionen übrig blieben, konnte sich anhand seines Blickes sehr gut nachvollziehen lassen, wie er fieberhaft nach einem Plan suchte, um sich zu retten.

„Ich werde auf gar keinen Fall reden!“, zischte Leonce.

Er beugte sich leicht nach vorne, damit er in die Hocke gehen und zu einem Sprung ansetzen konnte. Da Ethos, im Gegensatz zu seinem Kollegen, bereits Bekanntschaft mit Leonces Speichel gemacht hatte, reagierte der in weiß gekleidete Priester zuerst.

Noch bevor sich Leonce hätte in Sicherheit bringen können, war Ethos hinter ihn getreten, hatte seine Arme ergriffen und nach hinten gezogen. Mit aller Kraft versuchte Leonce, sich aus diesem Griff zu befreien. Artemis wollte seinem Partner gerade zur Hilfe kommen, als dieser ihn anschrie:

„Nicht!“

Abrupt blieb Artemis stehen.

Leonce dagegen drehte seinen Kopf und spuckte nun den in seiner Haltung nahezu erstarrten Artemis an. Als hätte der bereits gewusst, was auf ihn zukommen würde, griff er in einer unmenschlich schnell erscheinenden Geste zur Seite, nahm sich einen der alten Stühle, die in dem Büro standen und hielt sich diesen vor seinen Oberkörper. Der Speichel traf auf den ohnehin ramponiert wirkenden Stoffbezug der Rückenlehne und ätzte sofort ein kleines Loch hinein. Artemis‘ Gesicht erreichte die säurehaltige Flüssigkeit allerdings nicht mehr. Sofort drehte Ethos Leonce nach hinten, presste ihn mit der Vorderseite auf den Schreibtisch und warf sich mit seinem Gewicht auf den Dämonen, damit er diesen in Zaum halten konnte. Noch immer zappelte Leonce heftig hin und her, dazu stieß er laut mehrere Flüche und Verwünschungen aus. Wütend warf Artemis den Stuhl zur Seite, wo er heftig krachend gegen einen Tisch flog und an diesem zerschellte. Langsam kam er auf Leonce zu, beugte sich in einem sicheren Abstand nach unten und sammelte selbst genügend Speichel, um dem Dämon in das Gesicht zu spucken.

„Wie gefällt dir das, du niedere Kreatur?“, fragte Artemis höhnisch und stellte sich wieder auf. Dazu verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken.

„Scheiß Priester! Ich werde dich töten! Ich werde euch beide töten! Und auf eure Kadaver pissen!“

Artemis zog eine Augenbraue nach oben. „Ach so einer bist du? Sogar für einen Dämonen ist das ein ziemlich kranker Fetisch.“

Da Leonce inzwischen in die für Dämonen typische Rage verfallen war, brachte er nichts weiter außer einem wütenden Heulen hervor. Dazu zog er immer stärker seine Hände nach vorne, in dem Versuch, sich zu befreien. Seine Augen leuchteten mittlerweile in einem hellen Rot, das unter anderem dann zutage kam, sobald ein Dämon seine volle Kraft auszuspielen begann. Oder aber sehr verzweifelt war.

„Könnte Herr Dal Monte langsam mit dem Verhör beginnen?“, presste Ethos unter zusammengepressten Zähnen hervor. „Auch ich kann den nicht ewig in Schach halten.“

„Natürlich. Sehr gern, Herr Turino.“

Zum zweiten Mal nahm Artemis das Messer auf und kam auf Leonce zu. Als dieser Artemis anspucken wollte, drückte Artemis Leonces Kopf zur Seite und lehnte sich spielerisch mit der linken Hand darauf, in der anderen wog er das Messer. Wie beiläufig betrachtete Artemis das Messer von allen Seiten, während er sprach.

„Also, sagst du uns jetzt, wer der Typ war, der hier raus spaziert ist?“

„Blackcage ist sein Name“, meldete sich Ethos zu Wort. Jetzt, da Artemis sich auf den Kopf des Dämons lehnte, konnte er ein wenig von dem Druck nehmen, mit dem er auf Leonce einwirken musste, damit er oder Artemis nicht selbst verletzt werden würden. „Und der Name Esrada fiel ebenfalls.“

„Ich werde euch gar nichts sagen“, lachte Leonce.

„Das ist die schlechtere Wahl für dich. Eindeutig.“

„Ihr wisst doch gar nicht, mit wem ihr euch da anlegt. Ihr werdet mich sowieso töten. Und wenn Esrada erst einmal herausfindet, dass ich geplaudert habe, wird mein Tot nur umso grausamer.“

„Demnach steht er eindeutig über dir. Gehört er einem Clan an?“, fragte Artemis weiter. Dabei erhöhte er leicht den Druck, den er auf Leonces Kopf ausübte.

„Wie ich schon sagte, aus mir bekommt ihr nichts heraus.“

Artemis umfasste den Griff des Messers und bohrte die Klinge tief in Leonces Schulter. Dieser heulte wild auf vor Schmerz, besonders, als Artemis das Messer ganz langsam wieder hinaus zog. Trotzdem warteten die beiden Priester vergeblich darauf, dass Leonce redete.

„Ich kann auch woanders hin stechen.“ Prüfend ließ Artemis seinen Blick über den Körper des Gefangenen wandern. Noch während er sich eine geeignete Stelle suchte, die Leonce wirklich Schmerzen bereiten würde, vernahm er ein gurgelndes Geräusch. Grüner Schaum trat Leonce über die Lippen und seine Augen drehten sich unnatürlich weit nach hinten, dass bald nur noch das Weiße in ihnen zu sehen war.

„Der wird doch nicht...“, begann Artemis, doch es war bereits zu spät.

Ethos merkte, wie der Widerstand unter ihm abebbte. Die Gliedmaßen von Leonce erschlafften und der beißende Gestank von Urin legte sich in die Luft. Sofort ließ Ethos Leonce los und trat nach hinten. Artemis griff dessen Kopf an dem dünnen Haar und riss ihn nach oben.

Dort, wo der Adamsapfel sitzen sollte, klaffte ein großes Loch, rosa Fäden aus Fleisch hingen heraus. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich die ätzende Säure am Rand der dünnen Haut des Halses einmal herum und durch die Wirbelsäule gefressen und Artemis hielt nun den Kopf abgetrennt in der Hand. Fluchend drehte Artemis sich um und schleuderte dabei den Kopf zur Seite, der einige Meter über den Boden rollte, an einer der Wände abprallte und die beiden Priester leblos anstarrte. Am liebsten wäre Artemis noch einmal hinterher gesprungen, um die tote Kugel durch den Raum zu treten, doch Ethos war hinter ihn getreten und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Lass es gut sein. Kümmern wir uns lieber darum, einige Hinweise zu finden.“

Artemis zählte bis Drei, atmete mehrere Male tief durch und steckte das Messer schließlich zurück in seinen Talar. „Dieser miese Wichser.“

„Mich ärgert es auch, aber wir können nichts daran ändern, dass Leonce sich selbst umgebracht hat, indem er sich an seinen eigenen Säurespeichel erstickt hat. Das ist eine Leistung, die man beinahe schon wieder anerkennen müsste.“

„Ich würde mein verbleibendes Auge darauf verwetten, dass er wichtige Informationen gehabt hat, die uns hätten weiterhelfen könnten.“

„Das sehe ich genauso. Wer auch immer derjenige war, mit dem er sich unterhalten hatte, seine Angst sprach ganze Bände. Wer lieber so unehrenhaft stirbt, als das Risiko einzugehen, in die Hände eines anderen Dämonen zu fallen, muss eine riesen Furcht gehabt haben.“

Es kam selten vor, dass sich Dämonen offen voreinander fürchteten. Ähnlich wie Menschen in höheren Machtpositionen schienen sie jeweils von sich selbst zu denken, in der besseren Lage zu sein und die größere Fähigkeit zu besitzen oder durch ihre Verbündeten unangreifbar zu werden. Sie versuchten zumindest, diesen Eindruck zu vermitteln. Wie es wirklich im Inneren eines Dämons aussah, wusste wohl nur der Teufel höchstpersönlich. Aber auch unter den Dämonen gab es Ausnahmen, die sich schnell unterordneten. Diese mussten jedoch besonders schwach oder anderweitig in die Kreise besonders mächtiger Dämonen geraten sein, denn normalerweise gingen schwächere Dämonen ihren überlegenen Verwandten eher aus dem Weg, wenn sie keinen Clan um sich geschert hatten. So verhinderten sie es auch, in die Abhängigkeit zu geraten. Wiederum schwache Dämonen taten sich recht oft zusammen und bildeten Clans, wahrscheinlich, weil es ihnen in einigen Situationen das Leben retten konnte und ihr Selbstbewusstsein stärkte. Eine große Rotte schwacher Dämonen konnte selbst einem stärkeren Dämon gefährlich werden.

Plötzlich fiel Ethos etwas Wichtiges auf.

„Wo wir gerade dabei sind... Die Erfahrung hat uns einiges gelehrt, mitunter, dass wo ein schwacher Dämon auftaucht, meist andere schwache Dämonen nicht weit entfernt sind. Wenn ich mich nicht irre, war der Dämon, der mir im Wald begegnet ist, nicht Leonce. Es ist jedenfalls keine Wunde durch einen Pflock zu sehen.“

„Die gesamte Polizeistation könnte also betroffen sein?“

Wie um Artemis‘ Frage zu bestätigen, erklangen draußen Schritte. Den Geräuschen nach zu urteilen, war eine ganze Schar an Polizisten auf dem Weg zu den beiden Priestern. Mit einem großen Knall flog die Tür auf und das erste Wesen der Dunkelheit betrat kreischend den Raum. Hinter ihm folgte mindestens ein Dutzend weiterer Kreaturen, allesamt mit langen Zähnen und Fingernägeln ausgestattet. Die Dämonen drängten sich in den Flur vor dem Büro, während die beiden Priester sich bereit machten - Artemis auffordernd grinsend, Ethos den Blick streng nach vorn gerichtet - einen weiteren Kampf auf sich zu nehmen.

Anstatt den umständlichen Weg zu nehmen, zogen beide ihre Pistolen und nutzten die geringe Beweglichkeit, die ihre Gegner beim Passieren des Türrahmens hatten. Einer nach dem anderen fiel kreischend zu Boden, bis sowohl alle Patronen aufgebraucht, als auch alle Dämonen beseitigt waren. „Passt perfekt“, stellte Artemis zufrieden fest und steckte, zusammen mit Ethos, seine Waffe wieder ein.

Sofort machte Ethos sich daran, den Schreibtisch von Leonce zu durchsuchen, während Artemis weiterhin Wache stand.

„Als ich Leonce und Blackcage belauscht habe, sagte er irgendwas davon, dass er Leonce alles gegeben hätte, um uns entsprechend zu entgegen zu treten. Irgendetwas muss es also geben, das Leonce eigentlich als Waffe hätte dienen sollen.“

Da er nichts fand, riss Ethos sämtliche Dokumente, die er finden konnte, aus den Schubladen heraus. Durch den harten Stoß wirbelten die Papiere durch die Luft und verteilten sich im ganzen Raum. Wie ein Regen prasselten die einzelnen Blätter auf Artemis herunter. Zuerst schenkte er diesen kaum Beachtung, doch als Ethos die Schubladen aus lauter Verzweiflung und Wut darüber, dass er nichts fand, heraus gezogen hatte, bückte sich Artemis, um eines der Papiere aufzuheben. Er las sich einige Zeilen durch und hielt erschrocken den Atem an.

„Ethos, ich glaube, du kannst aufhören zu suchen.“ Fragend kam Ethos näher. „Ich denke, die wissen ganz gut über uns Bescheid.“ Artemis reichte Ethos den Zettel. Während Ethos las, wurde sein Blick immer stärker von Skepsis durchzogen. „Wie kommen die an solche Informationen? Das, was hier über mich geschrieben wurde, kann nur vom Vatikan selbst stammen. Niemand sonst kann solche Sachen über mich wissen.“

Artemis hatte in der Zwischenzeit weitere Dokumente aufgesammelt. „Hier steht sogar etwas über meine Ehe, nicht nur über dich haben sie Fakten zusammengestellt, die eigentlich niemand haben dürfte. Außerdem habe ich hier eine Auflistung von allen möglichen Dingen, denen wir uns bedienen, um die Biester auszuschalten. Irgendetwas stimmt hier nicht, Ethos.“

Auch Ethos war geschockt und machte sich daran, alles, was er in dem Büro verstreut hatte, wieder zusammen zu tragen. Als er und Artemis damit fertig waren, alle Dokumente wieder einzusammeln, band Ethos diese zu einem Stapel zusammen und klemmte ihn sich unter die Achseln.

„Blackcage hatte zu Leonce gesagt "Ich habe dir alles gegeben, um diese beiden lästigen Hindernisse aus dem Weg zu räumen". Ich dachte zuerst, dass von einer Waffe die Rede gewesen sein müsse, da habe ich mich anscheinend getäuscht.“

„Du hast dich nicht getäuscht. Welche Waffe könnte stärker sein, als alles, was es an Informationen über uns gibt, zu sammeln und daraus vielleicht den entscheidenden Vorteil zu ziehen?“, fragte Artemis und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

Ethos nickte nur geistesabwesend und überflog noch einmal, was er gerade in den Händen hielt.

„Wir sollten dieses Material schnellstmöglich Monsignore Nikolas in die Hände geben und hoffen, dass er etwas damit anzufangen weiß. Oder einen Hinweis daraus ziehen kann, mit wem wir es zu tun haben.“

Anstatt sich weiterhin mit Kleinigkeiten aufzuhalten, ging Artemis voran und stieg über die toten Dämonen, damit er auf den Flur gehen konnte. Als Ethos ihm folgen wollte, blieb sein Blick auf einem der Dämonen haften. Es handelte sich um Monsieur Pretout, den Gerichtsmediziner. Aus einer Intuition heraus bückte sich Ethos herunter und zog den blutverschmierten Kittel, den dieser trug, nach oben. Wie er es bereits vermutet hatte, kam ein runder Abdruck auf dem unteren Teil des Bauches zum Vorschein, der gut von einem Holzpflock stammen konnte. Während das Innere ganz gut verheilt zu sein schien, war dennoch das gereizte blutrote Gewebe darunter zu erkennen. Die Stelle war zudem noch immer eingedrückt.

„Kommst du jetzt?“, drängte Artemis, der noch einmal zurückgekommen war.

„Ich würde mir gerne noch einmal den Keller ansehen. Möglicherweise finden wir in der Gerichtsmedizin noch weitere Hinweise, die uns nützlich sein könnten.“

Ohne etwas darauf zu erwidern trat Artemis zurück auf den Flur.

Er machte sich bereits Gedanken darüber, wie die Dämonen an die Informationen über ihn und Ethos kommen konnten. Die meisten Dinge, die er gelesen hatte, waren nur wenigen Menschen geläufig, die sich rund um die Uhr im Vatikan aufzuhalten hatten. Ranghöhere Priester, die einer strengen Kontrolle unterlaufen waren, um überhaupt auf ihren Posten zu kommen, hatten Zugriff auf diese sensiblen Fakten, die die Vergangenheit und Persönlichkeit der Mitarbeiter der Abteilung enthielten. Artemis erschauderte aufgrund der Tatsache, dass irgendjemand, der über mächtige Fähigkeiten zu verfügen schien, solch intime Dinge über ihn wusste. Umso wichtiger war es, den unbekannten Feind aufzudecken und diesen zu eliminieren.

Inzwischen hatte Ethos zu Artemis aufgeholt und trottete, genauso schweigend und in seine Gedanken versunken, neben dem anderen Priester her. Auch Ethos fasste in diesem Moment den Schluss, den unbekannten Gegner schnellstmöglich zur Strecke zu bringen. Allerdings würde er vorher höchstpersönlich dafür sorgen, dass derjenige, der diese Dokumente über ihn und seinen Kollegen verfasst hatte, seine ganz eigenen Höllenqualen durchleben würde, bevor Ethos ihn durch den gnädigen Tod erlösen würde.



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