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Light: Schon mancher dumme Verlierer wurde der heimliche Sieger. (Ernst R. Hauschka)

Suigetsu war eine verdammte geldgeile Schlampe. Er stand auf alles was glitzerte, teuer war und am besten auch noch selten. Sein größtes Hobby war es, mit seinen Besitztümern zu prahlen, doch bedauerlicherweise konnte er sich die meisten Dinge nicht wirklich leisten. Deswegen suchte er gezielt nach Personen, die ihm seinen Luxus finanzieren konnten und auf diese Weise hatte er schließlich auch Sasuke kennengelernt. Er hatte ihn angemacht. War abgeblitzt. Und seitdem waren sie so etwas wie gute Bekannte, was in Sasukes Fall schon relativ viel bedeutete. Für ihn war es das, was wohl am ehesten an eine Freundschaft herankam. Er tolerierte Suigetsu – auch  wenn er oftmals genervt auf seine Anrufe oder seine Anwesenheit reagierte – und das konnte nicht jeder von sich behaupten.

 

Auf den ersten Blick mochte es so aussehen, als wären sie grundverschieden. Sie stammten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Hatten ganz unterschiedliche Bildungsabschlüsse. Verbrachten ihre Tage auf ganz und gar unterschiedliche Weise und unterschieden sich auch immens, was ihren Umgang mit anderen Menschen betraf. Sasuke war Fremden gegenüber eher abweisend, während Suigetsu nicht lange fackelte und sich ihnen förmlich an den Hals warf. Für ihn spielte der Geldbeutel die entscheidende Rolle und alles andere war zweitrangig, während Sasuke seine Sexualpartner sehr gezielt auswählte und oftmals lieber ganz auf den Sex verzichtete, als sich auf einen Mann einzulassen, den er für unwürdig erachtete. Und er erachtete viele Männer für unwürdig.

 

Die beiden hatten allerdings eine entscheidende Gemeinsamkeit, die mit ihrer Denkweise zu tun hatte. Sie teilten Menschen danach ein, welchen Nutzen sie für sie haben würden und scheuten sich nicht davor, ihren Profit möglichst zu maximieren. Gewissermaßen waren sie sich also sogar ähnlich und vielleicht war es das, was Sasuke an Suigetsu respektierte. Jedenfalls war er auch heute Abend mit ihm ins Shippuden gegangen, dem angesagtesten Schwulenclub der Stadt, und wie immer hatten sie sich eines der schicken kleinen Separees gemietet, die rings um die Tanzfläche herum platziert waren. Suigetsu ging es dabei rein um das Prestige und er legte sehr viel Wert darauf, dass man ihn sah, wenn er vom Personal zu der kleinen Glaskabine geführt wurde. Sasuke ging es darum, dass er seine Ruhe haben und selbst entscheiden konnte, mit wem er etwas zu tun haben wollte und mit wem nicht. So gesehen waren sie auch hier über ganz unterschiedliche Wege zu einer Übereinkunft gekommen, von der beide profitieren konnten.

 

Ihre Abende liefen immer gleich ab. Erst saßen sie gemeinsam auf der breiten, gepolsterten Bank und ließen sich von der Bar ein paar Drinks bringen, später dann stürzte Suigetsu sich ins Getümmel, auf der Suche nach einem neuen Opfer, das er finanziell ausnehmen konnte. Die Scheiben des Separees waren so präpariert, dass man zwar von innen einen wunderbaren Überblick über die Tanzfläche hatte, von außen aber niemand hinein sehen konnte. Von hier aus ließ sich perfekt beobachten, wie der Club sich allmählich füllte und die Menge sich immer weiter aufheizte. Es war ein winziger Fleck Privatsphäre in einem Meer von Menschen, die willig jeden Zentimeter ihrer Selbst zur Schau stellten.

 

„Ich glaub, ich hab da was entdeckt, was mir gefallen könnte“, stellte Suigetsu fest und leckte sich die letzten Reste seines viel zu süßen Cocktails von den Lippen. Er hatte die Augen zusammengekniffen, um das Objekt seiner Begierde keinesfalls im Getümmel zu verlieren und rutschte mehr oder weniger ungeschickt einmal um den kleinen Tisch herum.  „Wir sehen uns dann später.“

 

Sasuke wusste bereits, dass sie sich heute nicht mehr sehen würde. So lief es immer ab. Entweder Suigetsu würde mit dem Kerl mitgehen oder aber er würde abblitzen und daraufhin den Rest des Abends an der Bar verbringen, um dem Typen zu signalisieren, dass ihn die Abfuhr überhaupt nicht juckte. Die Glastür des Separees schwang einmal kurz auf und schloss sich dann hinter ihm wieder, nicht ohne gleichzeitig den intensiven Geruch von Männerschweiß und überschäumendem Testosteron hereinzutragen. Für einen kurzen Moment war es richtig laut geworden, doch nun drang die Musik nur noch gedämpft durch die Glaswände. Gerade so, dass Sasuke es noch als angenehm wahrnahm.

 

Er griff nach seinem Glas und trank einen Schluck. Der Alkohol machte ihn normalerweise müde, aber heute fühlte er sich irgendwie aufgekratzt. Fast schon unruhig. Er beschloss, dass er wohl einfach noch mehr brauchte, um ein wenig runterzukommen und orderte sein Getränk über die kleine Konsole, die in den Tisch eingelassen worden war. Auf diese Weise mussten die gut zahlenden Gäste nicht extra das Separee verlassen, um ihre Bestellung aufzugeben und Sasuke war das gerade Recht. Er hatte wirklich keine Lust, sich durch die Masse an Menschen hindurchzuquetschen, nur um dann mehrere Minuten lang an der Bar zu warten, bis er endlich sein Getränk bekam.

 

Die Zeit zog sich ein wenig zäh und die Unruhe in seinem Inneren wurde immer ausgeprägter. Allmählich fragte er sich, ob man ihn eventuell vergessen hatte und gerade wollte er sogar schon aufstehen, um sich zu beschweren, als die Glastür des Separees doch noch aufschwang.

 

„Sorry Mann, dass es ein bisschen länger gedauert hat. Wir hatten gerade Schichtwechsel und…“

 

Der Kellner hielt mitten im Satz inne und starrte ihn an. Es war nicht so, dass Sasuke es nicht gewohnt war, angestarrt zu werden, aber diesmal hatte es wohl einen anderen Grund als sonst. Blonde, strubbelige Haare. Stechend blaue Augen. Auch wenn er ihn in dem eleganten weißen Hemd fast nicht wiedererkannt hätte, das hier war eindeutig Naruto Uzumaki. Normalerweise waren seine Studenten für ihn eine große anonyme Masse und er fragte sich, warum er sich gerade diesen Namen gemerkt hatte.

 

Die Tür schwang hinter ihm sanft wieder zu und es war fast ein wenig so, als hätte jemand die Lautstärke einer überdimensionalen Stereoanlage schlagartig heruntergeregelt. Was zurück blieb, war ein dumpfes Gefühl, dass sich jedoch nicht nur auf die Akustik beschränkte, sondern sich wie ein schwerer Nebel über die gesamte Glaskabine legte. Ein paar Sekunden lang rührte sich keiner von ihnen und sie starrten sich einfach nur gegenseitig an. Belauerten sich. Er konnte praktisch jeden einzelnen Gedanken von Narutos Gesicht ablesen und die meisten befassten sich damit, dass er ihm am liebsten an die Gurgel wollte.

 

„Wow, du bist sogar als Kellner ein Dilettant“, durchbrach Sasuke schließlich das Schweigen.  

 

Er hatte bewusst genau dieses Wort gewählt, um ihn dadurch nochmal an ihr letztes Gespräch zu erinnern. Seitdem hatte er Naruto kein einziges Mal mehr in seinem Kurs gesehen. Entweder er hatte den Schwanz eingezogen oder er hatte eingesehen, dass er bei Sasuke sowieso nicht bestehen würde, egal was er tat. Etwas fester als notwendig stellte Naruto das Glas vor ihn auf den Tisch und warf ihm dann einen missmutigen Blick zu.

 

„Immer noch besser, als an einem Samstagabend alleine rumzusitzen“, behauptete er.

 

Sasuke überschlug elegant die Beine und lehnte sich dann auf der Bank zurück. Unter gewissen Umständen würde er ihm vielleicht sogar zustimmen. Es gab durchaus Männer, die ihre Abende alleine verbringen mussten, weil sie schlicht und ergreifend keine andere Wahl hatten. Bei Sasuke war das jedoch anders. Er hatte die Einsamkeit selbst gewählt und er genoss sie wie andere einen guten Wein, der jahrelang gereift war.

 

„Richtig, es ist natürlich viel besser an einem Samstagabend für einen erbärmlichen Lohn Männern ihre Getränke zu bringen, die alleine in einem Separee rumsitzen.“

 

Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und er sah Naruto herausfordernd an. Was auch immer es war, irgendetwas reizte ihn an diesem Jungen und er wollte nichts sehnlicher, als dabei zuzusehen, wie er schließlich die Fassung verlor. Die Wut, die in seinen Augen loderte, drohte jeden Moment hervorzubrechen und musste sich irgendwo entladen.

 

„Außerdem könnte ich jederzeit Gesellschaft haben, wenn mir danach wäre“, schob Sasuke noch hinterher.

 

Vielleicht war es der Alkohol. Vielleicht hatte er auch einfach nur zu lange Suigetsus Gelaber zugehört. Aber irgendetwas faszinierte ihn an Naruto Uzumaki und er zog es in Betracht, dass seine Anwesenheit möglicherweise sogar unterhaltsam sein könnte. Der jedoch schenkte seinem Gast gar keine Aufmerksamkeit mehr und füllte stattdessen routiniert ein paar neue Eiswürfel in den Getränkekühler.

 

„Als ob irgendjemand mit so einem unsympathischen Arschloch seinen Abend verbringen würde“, murmelte er.

 

Wahrscheinlich ging er davon aus, dass Sasuke es nicht gehört hatte. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, dass die Musik seine Stimme übertönen würde. Doch Sasuke hatte ihn gehört. Und er war alles andere als begeistert. Grob packte er Naruto am Handgelenk und hielt ihn so davon ab, weiter seiner Arbeit nachzugehen, zwang ihn stattdessen, sich zu ihm umzudrehen.

 

„Was hast du gesagt?“

 

Naruto beugte sich zu ihm nach unten und funkelte ihn wütend an. Nur noch Zentimeter trennten die beiden voneinander und Sasuke konnte wirklich jedes noch so kleine Detail in seiner Miene wahrnehmen. Die leicht aufgeblähten Nasenlöcher. Das unregelmäßige Pochen an seiner Schläfe. Die Konturen seines angespannten Kiefers.

 

„Ich habe gesagt, dass Sie ein eiskaltes, unsympathisches Arschloch sind, Herr Professor Doktor Uchiha.“

 

Da war kein bisschen Furcht in seinen Augen. Kein noch so kleiner Hauch von Zurückhaltung oder Scheu. Naruto bot ihm ohne mit der Wimper zu zucken die Stirn und Sasuke war… verblüfft. Damit hatte er nicht gerechnet. Er sah ihn einfach nur an, betrachtete diesen Jungen, der ihn so aus dem Konzept brachte. Ganz sicher lag es nur am Alkohol. Ganz sicher lag es nur am Alkohol, dass er plötzlich feststellte, dass Naruto eigentlich ganz attraktiv war. Das enganliegende Hemd betonte den muskulösen und gut gebauten Oberkörper, der beim letzten Mal von dem viel zu großen Schlabberpullover verdeckt worden war. Es verlieh ihm einen gewissen Stil. Ließ ihn fast schon elegant aussehen. Fast schon begehrenswert.  

 

Es fühlte sich so an als würde die Zeit im Separee plötzlich nur noch schleichend voranschreiten. Draußen pulsierten die Bässe. Die bunten Lichter bewegten sich fast schon fluchtartig in einem wilden Zickzackmuster,. blieben nie zu lange an einem Punkt, während ein nahezu unendlicher Menschenstrom um sie herumschwappte. Keiner von ihnen hatte sich auch nur einen Millimeter gerührt und Sasuke spürte, wie sich der Puls an Narutos Handgelenk minimal beschleunigte. Natürlich hatte er die veränderten Blicke bemerkt. Hatte bemerkt, wie Sasuke ihn plötzlich viel intensiver musterte und jedes kleine Detail in sich aufsog. Auch Sasukes Puls ging schneller. Das hier war absolut lächerlich. Als würde er sich zu einem seiner Studenten hingezogen fühlen.

 

„Und du bist nichts weiter als ein erbärmlicher Loser“, zischte er verächtlich.

 

Er sagte es mehr zu sich selbst als zu Naruto. Um sich zu beweisen, dass es keinen Grund gab, dass sein Herz gerade schneller schlug und sich ein flaues Gefühl in seinem Magen ausbreitete. Dass es keinen Grund gab, weshalb er sich fragte, wie Narutos Lippen wohl schmeckten, und wie sie sich an anderen Stellen seines Körpers anfühlen würden. Dennoch verfehlte der Satz seine Wirkung nicht. Naruto befreites sich aus seinem Griff und packte ihn unsanft am Kragen seines Hemdes. Sein Geduldsfaden war nun endlich gerissen. Sasuke schmunzelte zufrieden.

 

„Ich hoffe, du erstickst an deiner scheiß Arroganz“, fauchte Naruto.

 

Er ließ ihn nicht wieder los, starrte ihn einfach nur an. Es war offensichtlich, dass ihm noch ein paar unverschämte Bemerkungen mehr auf der Zunge lagen. Allerdings konnte er sich wohl nicht entscheiden, welche er ihm zuerst an den Kopf werfen sollte. Sasuke schon.  Er lächelte provokant.

 

„Glaub mir, ich hab schon größere Sachen geschluckt.“

 

Naruto sah ihn ungläubig an. Wenn er es nicht besser wüsste, würde Sasuke fast sagen, dass er gerade mit ihm geflirtet hatte. Auf eine sehr plumpe und direkte Art und Weise. Dabei zuzusehen, wie Narutos Gesichtszüge entgleisten, gefiel ihm mehr als es sollte. Er wollte mehr davon. Wollte ihn komplett aus der Bahn bringen und sehen, wie Naruto die Kontrolle über sich selbst verlor.  

 

„Willst du es ausprobieren?“, setzte er noch eins drauf. „Oder ist dein Schwanz dafür nicht groß genug?“

 

Es war der eine Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Er konnte es in Narutos Augen sehen. All die Wut, die sich schon seit ihrer ersten Begegnung in ihm angestaut hatte, brach nun an die Oberfläche und suchte sich ein Ventil, als er den Griff um Sasukes Hemd noch verstärkte und ihn so ganz dicht an sich heranzog.

 

„Du wirst nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, Uchiha.“

 

Sasuke schmunzelte nur. Das wollte er doch erst mal sehen.

 

Naruto fackelte nicht lange und zog ihn am Hemdkragen nach oben, nur um ihn kurz darauf gegen die Wand der Glaskabine zu drücken. Bunte Lichtpunkte tanzten über seinen Oberkörper, als er sich zu ihm nach vorne beugte und Sasukes Lippen mit seinen einfing. Er war ein ganz passabler Küsser, auch wenn der Kuss am Anfang ziemlich stürmisch war und es ein wenig dauerte, bis sie schließlich einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten. Trotzdem musste Sasuke feststellen, dass es angenehm war ihn zu küssen. Ein wenig zumindest.

 

Mit seinen Händen wanderte er die Reihe an Knöpfen entlang und fuhr dann die einzelnen Bauchmuskeln nach. Sasuke spürte jeden hektischen Atemzug und die erhitzte Haut durch den dünnen Stoff des Hemdes. Scheinbar verbrachte Naruto mehr Zeit im Fitnessstudio als in der Bibliothek, was ihm im Moment aber mehr als nur recht sein sollte. An sich war er wirklich ein attraktiver Mann, wenn er nur einfach mal die Klappe halten würde. Aber vielleicht bestand in der Hinsicht ja noch Hoffnung. Immerhin waren sie nicht hier, um irgendwelche Klausurergebnisse zu besprechen.

 

Naruto öffnete die Knöpfe des Hemdes, dessen Kragen er noch vor wenigen Minuten massakriert hatte und küsste sich an Sasukes Hals entlang bis zu seinem Brustbein. Der heiße Atem strich über seine Haut und hinterließ stellenweise eine Gänsehaut. Im Hintergrund konnte er sehen, wie die Menschen ausgelassen weitertanzten, wie sie flirteten und sich gegenseitig mit ihren Blicken auszogen. Es machte ihn an, dass das alles nur wenige Zentimeter von ihm entfernt passierte, während Naruto es hier drin nicht nur bei Blicken beließ. Mit dem Knie drückte er leicht gegen seinen Schritt und musste feststellen, dass Naruto jetzt schon hart war, als er als Reaktion darauf unterdrückt keuchte.

 

Für Sasuke ging das hier alles nicht schnell genug. Er wollte unter keinen Umständen riskieren, dass sein Student möglicherweise vorzeitig in seiner Hose kam, während er selbst noch nicht einmal vollständig hart geworden war. Ungeduldig begann er das weiße Hemd aufzuknöpfen, das so gar nicht zu dem Bild passen wollte, was er sich bisher von Naruto gemacht hatte, und drückte ihn ein Stück von sich weg, um ihn eingehend zu betrachten. Gutes Material. Damit ließ sich auf jeden Fall arbeiten. Die enge schwarze Hose, die wahrscheinlich ebenfalls zu seinem Arbeitsoutfit gehörte, spannte bereits deutlich über seinem Schritt und ließ nur allzu gut erahnen, was Naruto zu bieten hatte.

 

Mit einem sadistischen Schmunzeln auf den Lippen griff Sasuke in den Getränkekühler und schnappte sich einen etwas größeren Eiswürfel. Dann wechselte er ihre Positionen und drückte Naruto seinerseits gegen die Glasscheibe. Die Haut unter seinen Fingern schien regelrecht zu glühen und ihre Lippen krachten erneut aufeinander. Hungrig. Leidenschaftlich. Vor allem aber voller Ungeduld und Zorn, der sich irgendwo entladen wollte. Narutos Hände krallten sich unsanft in seine Haare, kratzten immer wieder über seine Kopfhaut und unter normalen Umständen hätte er ihm dafür jeden Finger einzeln gebrochen, aber gerade war es ihm einfach nur egal. Er würde dem Jungen schon noch zeigen, wo sein Platz war.

 

Naruto zuckte zusammen, als das kühle Eis seine Haut berührte. Allerdings konnte er nicht zurückweichen, weil sich in seinem Rücken noch immer die Wand befand und Sasuke ließ den Eiswürfel quälend langsam über seinen Oberkörper tanzen. Er schmolz sofort und hinterließ kleine Rinnsale aus frostigem Wasser, die sich ihren Weg über Narutos Brust bahnten und schließlich vom Saum der Hose aufgesogen wurden. Gänsehaut überzog seine Arme und seinen gesamten Oberkörper und Sasuke strich mit seiner freien Hand über die kleinen Erhebungen, folgte so der Spur des Wassers bis zu seinem Hosenbund.

 

Narutos Atmung ging schwer. Er drückte Sasuke seine Hüfte entgegen und der zögerte nicht lange und öffnete geschickt den Knopf und den Reißverschluss der Hose. Statt jedoch unter die Boxershorts zu gleiten, zog er nur neckend am Gummibund und nahm sich einen zweiten Eiswürfel aus der Schüssel. Damit begann er Narutos Nippel zu umkreisen, hauchte gleichzeitig immer wieder dagegen und beobachtete wie sie unter seiner Behandlung schlagartig hart wurden. Wieder bahnte sich das Wasser einen Weg über Narutos Brust hinunter bis zu seinem Bauch, doch diesmal wurde es nicht von der Hose gestoppt. Naruto erschauerte, als die kühlen Tropfen an seiner empfindlichen Mitte angekommen waren und biss sich fest auf die Unterlippe, um nicht aus Versehen zu keuchen.

 

„Stimmt irgendwas nicht?“, fragte Sasuke lauernd.

 

Narutos Gesicht sah angespannt aus. Man konnte genau erkennen, dass er sich nicht anmerken lassen wollte, wie kalt das Wasser tatsächlich war. Gleichzeitig jedoch war da eine Lust in seinen Augen, die nur allzu deutlich zeigte, wie sehr es ihm gefiel.

 

„Alles… in Ordnung“, brachte er mühsam hervor.

 

Sasuke entschied, noch eine Stufe weiterzugehen und ließ die Hand, in der er gerade den Eiswürfel gehalten hatte, in Narutos Boxershorts gleiten.

 

 

*~**~**~**~**~**~**~**~**~*

 

 

Sanft, fast schon zärtlich setzte Naruto ihn auf der Tischplatte ab. Seine Beine zitterten ein wenig vor Anstrengung, genauso wie seine Oberarme, die ihn die ganze Zeit über gehalten hatten. Dennoch umspielte ein zufriedenes Grinsen seine Lippen, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Normalerweise vergab Sasuke aus Prinzip keine Einser, aber müsste er seine Leistung benoten, wäre es wohl eine 1,3. Keine 1,0. Das wäre dann doch zu viel des Guten. Er konnte selbst kaum glauben, dass er das dachte, aber manchmal steckte in einem Dilettanten wohl doch mehr Potential als zunächst angenommen.

 

Eine Weile lang saßen sie einfach nur so da und beobachteten die Leute und das Geschehen um sie herum. Ein seltsamer Frieden war zwischen ihnen eingekehrt und Sasuke genoss die angenehme Ruhe, die dadurch entstand, dass sie ausnahmsweise einmal nicht stritten. Vielleicht sollten sie öfter Sex haben. Nein. Das entsprach ganz und gar nicht seinen Prinzipien. Abgesehen davon war Naruto immer noch sein Student. Zumindest dann, wenn er nicht gerade in diesem Club kellnerte. Apropos, musste er eigentlich gar nicht mehr arbeiten? Irgendwer würde sich sicherlich fragen, wo er so lange blieb.

 

„Und, darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen, Herr Professor Doktor Uchiha?“, fragte Naruto in diesem Moment, als hätte er seine Gedanken gelesen.  

 

In seiner Stimme schwang Belustigung mit, als er sein zerknittertes Hemd vom Boden angelte und in die Ärmel schlüpfte. Seine Hose hatte er bereits wieder angezogen und verwandelte sich so Stück für Stück zurück in den Kellner, als der er gekommen war.

 

 „Sasuke“, korrigierte er knapp.

 

Naruto hielt in seiner Bewegung inne. Seine Hand schwebte über den oberen Knöpfen des Hemdes und er verzog irritiert das Gesicht. Normalerweise hasste Sasuke Menschen, die schwer von Begriff waren, aber dadurch, dass er gerade so zerstört aussah, wirkte seine Verwirrung fast schon sexy.

 

„Hm?“

 

Sasukes Herz klopfte ein wenig schneller. Wahrscheinlich immer noch eine Nachwirkung von der Anstrengung. Und dass er Naruto nun dieses Angebot machte, lag wahrscheinlich auch einfach nur an den Hormonen, die nach dem Sex ausgeschüttet worden waren.

 

„Einfach nur Sasuke. Ich denke, den Doktor können wir uns sparen.“

 

Ein kurzes Lachen huschte über Narutos Gesicht. Seine Lippen kräuselten sich leicht, seine Mundwinkel zuckten und in seinen Augen lag ein schelmischer Glanz. Seine Wut war gänzlich verraucht. Oder besser gesagt in ein Kondom gespritzt worden, dass er vorbildlich in ein Papiertaschentuch gewickelt hatte, um es anschließend unauffällig zu entsorgen.

 

„Schade, ich hatte mich grade daran gewöhnt.“

 

Sasuke konnte nicht anders, als sich von seiner guten Laune anstecken zu lassen. Vielleicht war es an der Zeit, seine Prinzipien zu überdenken. Vielleicht war es an der Zeit, tatsächlich mal einen Hiwi einzustellen, der ihm gelegentlich zur Hand gehen konnte. Und vielleicht war es sogar an der Zeit, seine Meinung über Studenten und im speziellen seine Meinung über Naruto zu überdenken. Aber man musste ja nichts überstützen. Alles zu seiner Zeit. Sasuke schmunzelte und drehte den Kopf zur Seite, damit Naruto es nicht sehen konnte.

 

„Hn.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Tag ihr Lieben,

ich hoffe, ihr habt die Feiertage gut überstanden und seid alle reich beschenkt worden. Das war jetzt das letzte Kapitel und ich hatte zuerst noch überlegt, ob ich es splitten soll, weil es ja doch recht lang geworden ist, hab dann aber keine geeignete Stelle gefunden. Ich hoffe, ihr seht mir das nach. ;) Ich würde mich sehr über euer Feedback freuen und wünsche euch allen einen guten Start in die Woche. <3

Herzliche Grüße
-Zerschmetterling- Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wisteria
2016-06-16T19:18:49+00:00 16.06.2016 21:18
Einfach nur genial!! Toll geschrieben!
LG
Antwort von:  -Zerschmetterling-
25.08.2016 15:32
Dankeschön :)
Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-
Antwort von:  Wisteria
14.01.2017 20:16
Moin,
ich musste es einfach wieder lesen.
Super!
LG
Von:  Onepiece123
2015-12-28T12:47:04+00:00 28.12.2015 13:47
Danke für eine Top-Fanfic! Schönes Kapitel... Wünsch mir jetzt tatsächlich eine Talkshow mit den beiden! Biete mich auch als Testleser an... Schönes Neujahr, dein Onepiece123


Antwort von:  -Zerschmetterling-
28.12.2015 13:50
Dankeschön. :)
Freut mich, dass es dir gefallen hat.
Fehlt noch das Thema, über das sie streiten können
und ich würde auf keinen Fall mit dem Host tauschen wollen :D
Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-


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