Zum Inhalt der Seite

Chronograph

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

-4-

 

Es regnete mal wieder und das nun schon seit Stunden. Sakura und ich hatten in der Bibliothek gewartet in der Hoffnung, dass es bald wieder aufhören würde, doch stattdessen war es nur noch schlimmer geworden. Selbst für Anfang Oktober war es mittlerweile bitterkalt und keiner von uns hatte besonders große Lust gehabt nach draußen zu gehen. Trotzdem wurde es allmählich immer später und meine Kopfschmerzen immer schlimmer. In letzter Zeit kamen sie leider häufiger und die stickige Luft in der Bibliothek trug nicht gerade dazu bei, dass es besser wurde. Also hatte ich schließlich seufzend meine Sachen gepackt und wir hatten uns auf den Rückweg gemacht.

 

Um zur Bushaltestelle zu gelangen, mussten wir zuerst durch den Park. Im Sommer war es hier richtig schön, aber jetzt im Moment sahen die Beete eher karg und trist aus. Die Wege waren mit braunem, matschigem Laub bedeckt und es wunderte mich nicht, dass außer uns niemand hier war. Einzig und allein die Straßenlaternen spendeten ein bisschen Licht und hüllten den Pfad in einen schummrigen Glanz, während die Bäume ihre langen Schatten über uns warfen. Zumindest wurden wir so auch ein wenig vor dem Regen geschützt. Außer unseren Schritten auf dem nassen Boden waren keine Geräusche zu hören und ich beschloss, dass es an der Zeit war, die Stille zu durchbrechen.

 

„Er ist ein bisschen gruselig, oder? Sasuke, meine ich.“

 

Es kam selten vor, dass ich mit Sakura alleine unterwegs war und ich hatte beschlossen, dass ich die Chance nutzen würde, um ein bisschen mehr über Sasuke herauszufinden. Meiner Meinung nach war das nur fair, denn immerhin wusste er so gut wie alles über mich und mein bisheriges Leben. Wo ich gewohnt hatte, wie lange ich dort gewohnt hatte, wo ich zur Schule gegangen war und mit wem ich befreundet gewesen war. Wohingegen ich nahezu nichts über ihn wusste, abgesehen davon, dass er wie Sakura die Akademie besucht hatte.

 

Wächter, die mit besonders wichtigen Menschen verbunden waren, bekamen dort eine Spezialausbildung, genauso wie Wächter deren Verbindung zu ihren Menschen aus irgendeinem Grund getrennt worden war. Allerdings hatte ich keine Ahnung, wie genau so eine Ausbildung aussah oder wie lange sie dauerte. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass es wie in einer normalen Schule ablief – insbesondere weil jeder Wächter seine eigenen ganz besonderen Fähigkeiten hatte. Sasukes Fähigkeit hatte ich bereits kennengelernt. Sakura hatte mir erzählt, dass sie verschiedene Arten von Schutzbarrieren erschaffen konnte und man sie deswegen für die Mission ausgewählt hatte. Unterschiedlicher konnten ihre Kräfte nicht sein und wahrscheinlich bekamen sie deswegen auch so etwas wie Privatunterricht.

 

„Ja, manchmal kann er einem ein bisschen Angst machen“, Sakura lachte befreit und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

 

Mit ihr unterwegs zu sein war so wunderbar unkompliziert und ab und zu gelang es mir sogar zu vergessen, dass sie eigentlich mein Kindermädchen war.

 

„Warum ist er so?“, hakte ich neugierig nach.

 

Sakura seufzte und verlangsamte unbewusst ein wenig ihren Schritt. Scheinbar musste sie nachdenken, bevor sie mir antworten konnte.

 

„Weißt du, ehrlich gesagt denke ich, dass er ein bisschen neidisch auf dich ist“, begann sie dann. „Für ihn war immer klar, dass er auf die Akademie gehen würde. Ein Studium oder sowas kam nicht in Frage, auch wenn es notentechnisch locker drin gewesen wäre, aber im Gegensatz zu dir wurde ihm nie die Wahl gelassen. Dabei habt ihr ja eine sehr ähnliche Ausgangslage.“

 

Ich musste zugeben, dass das ihre Vermutung plausibel klang und möglicherweise einiges von seinem Verhalten erklären konnte, jedoch bei weitem nicht alles. Je mehr ich darüber nachdachte, desto undurchschaubarer erschien er mir. Beispielsweise konnte ich nicht nachvollziehen, warum er mich ständig provozierte wo er nur konnte, wenn er doch genau wusste, dass sich mein Gemütszustand auch auf ihn auswirken würde. Das ergab absolut keinen Sinn. Ein stechender Schmerz fuhr in meinen Kopf und ich blieb unwillkürlich stehen und fasste mir an die Schläfen.

 

 „Naruto, alles in Ordnung bei dir?“, fragte Sakura besorgt.

 

„Geht schon. Nur ein bisschen Kopfschmerzen“, beruhigte ich sie.

 

An sich war ich Kopfschmerzen ja bereits gewohnt, denn sie hatten mich mein Leben lang begleitet. Trotzdem waren diese hier besonders hartnäckig und unangenehm. Zurück in der Wohnung würde ich mich erstmal eine Runde hinlegen und ausruhen. Es pochte wie verrückt hinter meinen Schläfen und sogar das Knirschen des Kieses unter unseren Füßen schien im Moment zu laut zu sein. Jedes Geräusch dröhnte in meinem Kopf wie ein Presslufthammer.

 

„Naruto, bist du sicher, dass es geht?“, erkundigte sich Sakura noch einmal.

 

Es war rührend, wie sie sich um mich sorgte, doch es gab wirklich keinen Grund dazu.

 

„Alles gut“, versicherte ich ihr.

 

Wir gingen weiter und ich versuchte mich auf etwas anderes als den Schmerz zu konzentrieren. Meistens kam er in Wellen, die mal stärker und mal weniger stark ausfielen. Jetzt im Moment ging es tatsächlich ein wenig besser. Ein sanfter Wind wehte über die Wiesen und ließ das Gras tanzen und mich schauern. Warum war es plötzlich so kalt geworden? Ich schlang die Arme um meinen Körper und Sakura tat es mir gleich.

 

Der Weg vor uns teilte sich auf und führte in zwei Richtungen. Manchmal kam mir der Park vor wie ein einziges Labyrinth und am Anfang hatte ich mich auch überhaupt nicht zurechtgefunden. Insbesondere nicht so spät am Abend, wenn es bereits dunkel war. Allerdings war es nun mal der kürzeste Weg zur Bushaltestelle und ich hatte keine Lust länger als notwendig durch den Regen zu laufen. Schweigend gingen wir weiter, bis sich Sakuras Körper plötzlich von einer Sekunde auf die andere anspannte.

 

Es war nur eine kleine Veränderung, die mir jedoch sofort aufgefallen war, und ich spürte, wie sich zunehmend Unruhe in mir breit machte. Immer wieder warf sie prüfend einen Blick über die Schulter und gerade als ich mich auch umdrehen und nachsehen wollte, wer oder was da hinter uns war, packte sie ungeduldig meinen Arm und drängte mich schneller zu gehen. Sie war in höchster Alarmbereitschaft. Irgendetwas musste tatsächlich ihre Aufmerksamkeit erregt haben und ich hatte das dumpfe Gefühl, dass es sich um nichts Gutes handeln konnte.

 

 „Ich glaub, wir sind nicht mehr allein“, zischte sie im Laufen.

 

Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt ihre Augen sprangen unruhig hin und her. Ich glaubte so etwas wie Angst in ihnen erkennen zu können und spürte, wie mir mit einem Mal selbst die Knie weich wurden. Das bedeutete nichts Gutes, auf gar keinen Fall. Ein Geräusch ließ uns beide herumwirbeln, es kam von der Weggabelung, die wir zuvor passiert hatten. Irgendjemand oder irgendetwas war da hinter uns.

 

„Rühr dich nicht vom Fleck“, befahl Sakura. „Ich sehe nach, was das ist. Wir sollten auf keinen Fall voreilig handeln, aber vorsichtshalber werde ich ein Schutzschild um dich aufbauen. Es ist wichtig, dass du dich keinen Zentimeter bewegst, hast du verstanden?“

 

Das Freundliche aus ihrem Gesicht war mit einem Mal vollkommen verschwunden und stattdessen einer ernsten Miene gewichen, die im fahlen Licht der Straßenlaternen irgendwie verzerrt wirkte. Mein Herz pochte so laut, dass ich glaubte den Boden unter mir vibrieren zu spüren. Sakura hätte mir gar nicht befehlen müssen mich nicht zu bewegen, denn ich wäre sowieso nicht dazu in der Lage gewesen. Ich fühlte mich wie festgefroren und ich beobachtete ängstlich, wie sie sich Schritt für Schritt von mir entfernte und zurück in die Richtung ging, aus der wir gekommen waren.

 

Sie hatte ihre Angst im Griff, war vermutlich auf solche Situationen trainiert worden, doch mir wurde in diesem Moment zum ersten Mal bewusst, wie ernst die ganze Sache wirklich war. Man hatte die beiden nicht umsonst so gut ausgebildet, denn es gab da jemanden, der es auf mich abgesehen hatte. Um genau zu sein handelte es sich um eine ganze Gruppe und die waren mindestens genauso gut ausgebildet – die Schatten.

 

Sakura hatte nun die Stelle erreicht, wo sich der Weg aufteilte und blieb unschlüssig stehen. Scheinbar wusste sie nicht, in welche Richtung sie weitergehen sollte. Wir hatten nicht genau ausmachen können, woher das Geräusch gekommen war. Sie drehte sich zu mir um und sah mir fest in die Augen, als wolle sie mich nochmal daran erinnern, dass ich ihr versprochen hatte, mich nicht zu bewegen. Dann entschied sie sich für den linken Weg. Sie hätte es gemerkt, wenn uns vorher jemand gefolgt wäre und die Verfolger mussten auf der anderen Seite gewartet haben.

 

„Guten Abend, Naruto.“

 

Ich hatte nicht bemerkt, dass er neben mir stand. Instinktiv wollte ich mich wegdrehen und davonlaufen, doch ich war noch immer wie festgefroren. Es war ein anderes Gefühl als wenn Sasuke mich mit seinen Fähigkeiten festhielt. Es fühlte sich an als würde ein Eisstrahl meinen Körper durchbohren und sowohl Lunge als auch Herz fest umschlungen halten. Ich konnte nicht atmen und mein Herz trommelte wie wild. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich den Mann an.

 

Er war komplett dunkel gekleidet und auch sein Haar war dunkel. In der Hand hielt er eine Art Metallstab, der in etwa eine Länge von zwanzig Zentimetern hatte und vorne spitz zulief. Eine Waffe? Was hatte er damit vor? Mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran, dass er damit auf mich losgehen würde. Es bestand kein Zweifel daran, dass er ein Schatten war. Noch bevor ich reagieren konnte, machte er einen Schritt auf mich zu und ein stechender Schmerz zuckte durch meinen Kopf. Unwillkürlich schrie ich auf. Der Schmerz war schier unerträglich. So unerträglich, dass ich mit einem Mal damit abfinden konnte, dass das hier das Ende sein sollte. Ich schloss meine Augen und wartete darauf, dass er mich angreifen würde.

 

„Naruto, bleib wo du bist! Beweg dich nicht!“

 

Das war eindeutig Sakuras Stimme, die von weit her zu kommen schien. Vorsichtig öffnete ich die Augen und musste sie sofort wieder schließen. Alles um mich herum hatte begonnen zu flimmern. Es fühlt sich an, wie wenn man zu lange in eine besonders helle Lichtquelle gesehen hatte, nur dass es mein gesamtes Sichtfeld betraf und noch dazu flackerte wie tausend helle Lichtpunkte. Ein stechender Schmerz durchzuckte immer wieder meinen Kopf. In dem kurzen Moment in dem ich die Augen geöffnet hatte, hatte ich gesehen, dass der Mann nicht an mich herangekommen war. Irgendwo war er wohl auf die unsichtbare Barriere gestoßen, die Sakura um mich herum aufgebaut hatte. Sie hatte mir von ihren speziellen Fähigkeiten erzählt, doch nun erlebte ich sie zum ersten Mal in Aktion.

 

„Eine Barriere. Klug von dir“, raunte der Mann neben mir. Seine Stimme jagte mir eisige Schauer über den Rücken. „Aber es wird dir nichts nützen.“

 

Mein Körper bebte vor Angst. Was meinte er damit? Im Moment kam er nicht an mich ran, aber scheinbar schien ihn das absolut nicht zu stören. Seine Stimme hatte so siegessicher geklungen, dass ich nicht daran zweifelte, dass er sein Ziel schon bald erreichen würde – mich.

 

„Keine Chance“, widersprach Sakura. „Meine Barriere ist perfekt, niemand kommt da durch. Ich wurde nicht umsonst von der Akademie ausgewählt, Naruto zu schützen.“

 

Zu meiner Überraschung begann der Mann neben mir leise zu lachen.

 

„Bist du dir da sicher?“

 

Ich spürte einen leichten Windhauch eine sanfte Berührung an meinem Unterarm und zwang mich meine Augen erneut zu öffnen. Er hatte mit der Handfläche gegen die Barriere gestoßen und sie hatte den leichten Windstoß verursacht. Dennoch hatte sie gehalten und er war keinen Zentimeter näher an mich herangekommen. Ich sah zu Sakura hinüber. Obwohl ich nahezu nichts erkennen konnte, war mir sofort klar, dass auch sie nicht mehr alleine war. Um sie herum standen vier dunkel gekleidete Gestalten, die sie von allen Seiten her umzingelt hatten.

 

Der Mann neben mir hatte bemerkt, dass ich meine Augen geöffnet hatte, und wandte sich nun mir zu.

 

„Naruto, ich muss schon sagen, deine Mutter ist damals aber besser geschützt worden“, zischte er gehässig. „Hat ihr aber auch nichts genützt.“

 

Er grinste bösartig. Meine Mutter? War er etwa derjenige gewesen, der sie getötet hatte? Die besten Wächter hatten damals nicht verhindern können, dass man sie erwischt hatte. Wie sollte ich da die geringste Chance haben zu entkommen?

 

„Warst du es?“, keuchte ich erschrocken.

 

Er lachte laut.

 

„Ich wäre es gerne gewesen. Und glaub mir, ich hätte dich damals auf keinen Fall entkommen lassen“, sein Gesicht verzog sich zu einer bösartigen Fratze. „Und jetzt genug Zeit verschwendet. Holt euch das Chakra von dem Mädchen, dann kann sie auch ihre Barriere nicht mehr länger aufrechthalten.“

 

Die Männer um Sakura hatten scheinbar auf dieses Kommando gewartet und machten alle gleichzeitig einen Schritt auf sie zu. Sie saß in der Falle. Was sollte ich tun? Irgendwie musste ich ihr da raushelfen. Diese Kerle sahen ganz und gar nicht zimperlich aus.

 

„Was ist wenn sie auch eine Barriere hat?“, rief einer der Männer.

 

„Keine Sorge“, entgegnete der Mann neben mir. „Zufällig weiß ich aus zuverlässiger Quelle, dass sie nur eine Barriere auf einmal schaffen kann. Sie ist zu weit entfernt von dem Jinchuriki, um das Schutzschild auf beide auszudehnen.“

 

Ungläubig schnappte ich nach Luft. Die Männer kamen von allen Seiten immer näher auf Sakura zu und wenn ihr Anführer Recht hatte, konnte sie nur eine Barriere gleichzeitig aufrechterhalten. Das bedeutete, dass sie momentan nicht in der Lage dazu war, sich selbst zu schützen, wenn sie den Anführer weiterhin von mir fern halten wollte. Aber woher konnte er so genau über ihre Fähigkeiten Bescheid wissen und  woher wusste er, dass es ausgerechnet sie war, die man ausgewählt hatte um mich zu schützen? Ganz egal, woher er dieses Wissen nahm, wenn ich nicht sofort handelte, würde es zu spät sein.

 

„Ha!“, rief einer der Männer bei Sakura. „Halt sie fest, ich komm sonst nicht an sie ran.“

 

Sie hatten den Kreis immer enger gezogen und zwei von ihnen hatten sie an den Armen gepackt, sodass sie sich kaum noch bewegen konnte. Mit ihren Beinen schlug und trat sie nach den Männern, die direkt vor ihr standen, doch die wichen ihr geschickt aus. Die Situation war absolut aussichtslos und ich kam mir in dem Moment so unglaublich nutzlos vor. Ich hatte keine Ahnung wie weit Sakuras Barriere reichte und wie weit ich mich bewegen konnte, ohne uns beide in Gefahr zu bringen. Abgesehen davon wusste ich auch nicht, wie ausgerechnet ich etwas gegen diese brutalen Männer ausrichten sollte.

 

„Beweg… dich nicht“, keuchte sie.

 

Von meiner Position aus war es schwer zu erkennen, was an der Weggabelung genau vor sich ging. Noch dazu flimmerte noch immer alles, was ich mit meinen Augen versuchte zu fixieren und ich musste dem unbändigen Drang widerstehen, sie einfach zu schließen. Der Schmerz verursachte bei mir zunehmend Übelkeit und ich fühlte mich so hilflos wie noch nie zuvor in meinem Leben. Zwei der Männer hatten unsanft die Spitzen ihrer Eisenstangen in Sakuras Bauch und Brust gerammt und sie schrie vor Schmerz. Der Anführer, der noch immer dicht bei mir stand, lachte laut und trat einen Schritt nach vorne.

 

„Nehmt ihr ihr gesamtes Chakra weg, dann kann ich mir den Jinchuriki schnappen“, befahl er seinen Männern.

 

Demonstrativ ging er einen Schritt weiter in meine Richtung und streckte mir dabei seine Handfläche entgegen, wie um zu prüfen, bis wohin die Barriere noch reichte. Unwillkürlich wich ich einen Schritt zurück. Am liebsten wollte ich meinem Instinkt folgen und weglaufen um Hilfe zu holen oder einfach losschreien, damit irgendjemand auf uns aufmerksam werden würde. Doch ich wusste, dass der Kerl mich sofort schnappen würde, wenn ich mich auch nur einen Schritt außerhalb der Barriere befand. Die Situation war aussichtslos.

 

Sakuras Beine gaben nach, doch die Männer hielten sie so fest an den Armen gepackt, dass sie nicht zu Boden sinken konnte. Sie hatte keine Kraft mehr sich zu wehren. Die Eisenstangen wurden noch immer gegen ihren Körper gepresst und mit jeder Sekunde, die verstrich, wirkte sie kraftloser. Der Anführer trat noch einen Schritt auf mich zu, die Hand dabei immer noch nach meinem Gesicht ausgestreckt. Ich hielt den Atem an. Er war bis auf wenige Zentimeter an mich herangekommen und ich konnte im fahlen Licht der Straßenlaterne jede Einzelheit seines schrecklichen Gesichts erkennen. Er hatte genau wie Sasuke tiefdunkle Augen, die nun bestialisch funkelten, doch seine Züge waren um einiges kantiger und härter. Seine Haut war rau, sein Mund zu einem erbarmungslosen Schlitz geformt. Dieser Mann war ohne Zweifel gefährlich.

 

Er trat noch einen Schritt auf mich zu und ich konnte sehen wie seine Hand die Barriere durchbrach. Funken sprühten und stoben in alle Richtungen. Erschrocken wich ich noch weiter zurück, doch es war zu spät. Ich war nicht schnell genug und mein Schutzschild war nun vollständig erloschen. Er griff nach meinem Arm und ich schloss die Augen. Das war es also.

Sie würden mich mitnehmen und wer weiß was mit mir anstellen. Vermutlich würden sie mich umbringen. Aber eventuell war es auch besser so, denn dann bestand immerhin noch die Möglichkeit, dass sie Sakura in Ruhe ließen. Sie konnte schließlich auch nichts dafür, dass ausgerechnet sie dafür ausgewählt worden war eine Person zu beschützen, auf die es blöderweise alle abgesehen hatten.

 

„Bitte lasst sie gehen“, flüsterte ich.

 

Ich hielt meine Augen geschlossen und wartete darauf, dass der Anführer mich packen würde. Die Barriere war gebrochen und nun hielt ihn nichts mehr von mir fern.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Tag ihr Lieben,

so langsam kommt mal ein bisschen Schwung in die Geschichte. Erster Auftritt der Schatten und ausgerechnet jetzt ist nur Sakura am Start. Was haltet ihr von ihren Fähigkeiten? Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung dalasst. Ansonsten hoffe ich, ihr hattet alle ein tolles Jahr 2015 und habt ein noch viel tolleres 2016! Lasst es krachen. <3

Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-

Heute ausnahmsweise mal keine Vorschau. ;) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eismann
2016-01-01T19:32:41+00:00 01.01.2016 20:32
Ein spannendes Kapitel!
Um zu deiner Frage zu kommen, was Sasukes Fähigkeit bringt wird sich noch zeigen, Sakura kommt mir momentan ziemlich schwachsinnig vor. Sie hat eine Spezialausbildung zum beschützen, aber kann nichts außer Barrieren zu erschaffen? Müsste man da nicht auch irgendwie kämpfen lernen? Naja mal gucken wie es sich entwickelt.

Lg Eismann
Antwort von:  -Zerschmetterling-
03.01.2016 23:01
Die Situation in der Sakura sich gerade befindet,
ist einfach sehr ungünstig, was ihre Fähigkeiten betrifft.
Deswegen kommt es dir wahrscheinlich schwachsinnig vor. ;)
Du hast aber auf jeden Fall Recht: Sie hat natürlich auch gelernt zu kämpfen
und vielleicht kann sie das ja noch zeigen.
Vielen lieben Dank für dein Feedback
und ich wünsche dir ein glückliches neues Jahr :)
Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-


Zurück