Zum Inhalt der Seite

Persephone und Hades

Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt
von
Koautor:  Daelis

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hades: Warten

Der Totengott litt mit seiner Liebsten, als er ihre schmerzverzerrte Miene sah, die doch davon zeugte, wie sehr es sie mühte, jeglichen Schmerzenslaut zu unterdrücken, damit sich ihr gemeinsamer Spross nicht ängstigte. So war es nur der Vater, der von Sorge erfüllt wurde.

Bedächtig und schweren Herzens nickte er Persephone zu. Es fiel ihm wahrlich nicht leicht, sie nun in einer solch verletzlichen Lage allein zu lassen, doch er verstand, dass das Wohl der Kleinen nun an erster Stelle stünde und es als Vater vor allen anderen Dingen seine Pflicht wäre, sie zu beschützen und zu behüten. Ohnehin könnte seiner Geliebten der sanfte Apollo wohl besser helfend zur Seite stehen, als er es gekonnt hätte.

Und so wandte Hades sich um, legte schützend die Arme um seine Tochter und hüllte sie in das dunkle, weiche Tuch seines Gewandes, damit sie warm und sicher wäre.
 

Ehe er ging, wandte er sich noch einmal zu seiner Liebsten, wissend, dass sie ihm bald folgen würde – als Unsterbliche, als Göttin, als die Seine in Ewigkeit. „Wir werden dich erwarten, liebste Persephone, und dich abholen, sobald du dich erholt hast“, ließ er sie wispernd wissen und war im nächsten Augenblick schon von der Oberfläche der Welt verschwunden und stieg die steinernen Treppen hinab, die den Weg in die Unterwelt bedeuteten.

Die Tage vergingen schleppend und doch wie im Fluge. Die kleine Lillian Rose war ein Lichtblick im Leben des Totengottes, der sich auf der einen Seite niemals an dem Mädchen satt sehen konnte, das ihn schon jetzt an ihre Mutter erinnerte, und auf der anderen Seite doch so sehr zu ihm gehörte, dass sie längst Teil seines Lebens war, als wäre sie schon immer da gewesen.

Endlich jedoch war die Zeit vorüber und er stieg, die Kleine im Arm, in die Welt der Sterblichen hinauf, um der Mutter ihr Kind an die Brust legen zu können, wo es hingehörte. Zweifellos sehnte seine Liebste sich längst unbändig nach der kleinen Lillian Rose und er konnte es ihr nicht verübeln. Allein die Vorstellung, sich von ihr trennen zu müssen, schmerzte den Gott und zum ersten Mal hatte er wahrhaft Verständnis für Demeters Haltung und konnte begreifen, weshalb sie versucht hatte, Persephone und ihn zu trennen und wie tief die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ging – auf eine gänzlich andere Art und Weise, wie er Persephone liebte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück