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Underworld II

Der Satansbraten
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
I'm BACK, BIOTCHES! :D Komplett anzeigen

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Verständnis

~ Marys Sicht ~
 

Heute morgen bin ich neben Hans aufgewacht. Er hat mich ausschlafen lassen und Klein Karen in den Kindergarten gebracht.

Er liegt angezogen neben mir und streicht mir behutsam über die Wange. Ich gähne herzhaft.

»Dir auch einen guten Morgen, mein Engel«, antwortet er mit einem Lächeln.

»Mmhm«, grummele ich und setze mich auf. Man möge meinen, lange zu schlafen würde einem Energie geben. Mir wohl nicht. Oh Mann, ich brauche dringend einen-

»Kaffee?«, fragt Hans und hält mir dienlich eine Tasse entgegen.

»Jaaaa.. «, stöhne ich so lange bis meine Lippen das heiße Getränk berühren und meine Stimme darin versinkt.

Hans kichert und seine Wangen sehen wieder genauso pink aus wie am Tag, als ich ihn traf. Keine Frage, er liebt mich.

Apropos Liebe. Luzifer... So wie er gestern drauf gewesen ist.. Er scheint seine Schwester nicht ausstehen zu können. Ob es mit seinen Eltern genauso ist? Ob er überhaupt weiß, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden?

Nachdenklich schaue ich in meinen dunklen Kaffee.

»Schatz?«, fragt Hans und legt eine Hand auf mein Knie. Ich atme einmal tief durch.

»Wie kommt es, dass du hier bist? Du bist gestern nicht nach Hause gekommen. Ich bin davon ausgegangen, dass du bei ihm geschlafen hast«.

»Hab ich auch, aber...«, fängt er an und seufzt, »ich will nicht, dass du denkst, ich würde lieber Zeit mit ihm verbringen statt mit dir. Denn das stimmt nicht«.

»Ich weiß«, sage ich und nehme noch einen Schluck. Ich bin ja froh, dass er hier ist. Aber ist er es auch? Bei dem ganzen Aufruhr in letzter Zeit habe ich Hans vollkommen vernachlässigt und nur darauf geachtet, was mir guttut. Er muss einem enormen Druck ausgesetzt sein, zu jeder Zeit dafür zu sorgen mich bloß nicht zu verärgern. Und das nur, weil ich so eifersüchtig bin. Das führt doch nur dazu, dass er seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellt. Das ist nicht richtig. Ich will doch, dass er glücklich ist.

»Er bedeutet dir viel. Er ist dir wichtig, das kann ich nicht leugnen«.

»Aber Mary-«.

»Ich will dir nicht verbieten bei der Person zu sein, bei der du gerade sein willst, nur weil ich manchmal ein bisschen eifersüchtig bin. Es ist ok, ich kann dir nicht verbieten ihn auch zu lieben. Du teilst deine Gefühle gern, Hans, deswegen liebe ich dich so. Du bist ein Brunnen, der nie versiegt. Und es ist Zeit, dass ich ihn teilen lerne«.

»Was meinst du damit?«.

»Sei ehrlich, Hans. Liebst du Luzifer?«.

»Aber Mary, ich könnte dich niemals für Luzifer hergeben! Ich weiß du willst nur mein Bestes, aber ich bin glücklich mit dir-«.

»Es geht nicht um mich, Hohlkopf. Es geht um dich. Liebst du ihn?«, frage ich und sehe ihn mit gelassener aber dennoch ernster Miene an.

»Naja...«, beschämt streicht er sich mit der Hand über den Nacken und schaut ins Leere. Dann lächelt er zögerlich und schaut mich an. »Und.. wenn ich "ja" sage?«.

»Wofür liebst du ihn?«, frage ich gespannt und stelle meinen Kaffee auf meinen Nachttisch.

»Wofür?«.

»Genau. Was magst du so an ihm?«. Ich frage ihn das teilweise deswegen, weil ich ihm die Sicherheit geben will, dass er endlich offen mit mir darüber reden kann, ohne zu fürchten dass ich seine Gefühle misbillige. Und teilweise deswegen, weil es mir wirklich ein Rätsel ist, was an ihm so toll sein soll.

»Ok. Erstens«, sagt er und gibt mir ein Küsschen, »ohne ihn hätte ich dich nie kennengelernt«.

Äußerlich grinse ich über seine süße Geste. Innerlich grinse ich, weil ich weiß, dass ich das beste bin, was ihm im Leben widerfahren ist. Er sagte mir mal, dass ich sein Leben wieder farbenfroh gemacht habe. Für mich ist er auch trocken geworden. Trotz allem, was das Höllenthema angeht, hat er mir immer und immer wieder bewiesen, wie ernst es ihm um mich ist. Das respektiere ich.

»Zweitens: er ist unglaublich im Bett.. <3 «, bemerkt er schüchtern.

»Wie gern hätte ich das überhört -.- «.

»Und drittens... Gibt es eine gute Seite an ihm, die er niemandem zeigen will. Ich weiß es steckt mehr in ihm, als man es ihm ansieht, und wenn wir allein sind, dann ist er so anders.. so... wunderbar«.

Da muss ich lächeln, wie verträumt er aussieht.

»Dann musst du es ihm irgendwie beweisen«, erkläre ich und halte seine Hand, »So wie es aussieht, wurde er noch nie wirklich geliebt. Ich glaube, er benutzt Sex und Alkohol nur um sich von seinen Problemen abzulenken. Er weiß, dass keiner seiner Untertanen jemals verstehen kann, wie es ihm geht. Aber du bist nicht wie die anderen, Hans. Deswegen hat er dich ausgewählt«.

»Meinst du das wirklich?«, fragt er und denkt über meine Worte nach.

Ich nicke.

»Er braucht dich mehr als er zugeben will«.

Hans schnaubt über diese Erkenntnis. Dann lächelt er mich an.

»Danke Mary«, sagt er und drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Er ist so kühl und riecht ein bisschen nach den Wachs-Malstiften aus dem Wohnzimmer.

»Aber bevor ich zu ihm gehe.. «, meint er und zieht mir die Bettdecke weg, ».. würde ich gerne noch das hier tun!«.

Jetzt drückt er mich fest an sich und presst sein Gesicht in meinen Ausschnitt. Dabei gibt er hungrige Geräusche von sich und kitzelt mich.

»H-Hey!! Lass das, das kitzelt!«, lache ich und nehme ihm die Mütze vom Kopf, die ich auf den Nachttisch werfe. Das überrascht ihn und er schaut mit großen Augen zu mir auf.

»Komm her, du untoter Holzkopf«, raune ich und küsse ihn herzhaft, so wie ich es jeden Tag gerne tun würde.

»Mmmh ~«, summt Hans genüsslich und schmilzt in meine Berührung hinein. Ich löse den Kuss und streiche ihm eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Ist Luzifer besser als ich im Bett?«.

Er wird rot und spitzt die Lippen, während er gekünstelt an die Decke schaut.

»Najaaa, also wenn es darum geht... «.

Ich mache einen missbilligenden Ton und schon lacht er mich aus.

»Na warte, das werden wir noch sehen!« sage ich und nehme die Herausforderung an!
 


 


 

Die Stunden vergehen und Hans hat es sich zur Aufgabe gemacht heute Abend mit Klein Karen zusammen Kekse auszustechen. Ich sitze ihnen gegenüber und helfe ein bisschen.

Es ist schön Hans hier zu haben. Nicht, dass er selten hier ist, nur schätze ich unsere gemeinsame Zeit sehr und freue mich ihn zu Hause zu sehen. Bei uns, wo er hingehört.

Unsere Tochter gibt ein Freudenquieken von sich, als Hans ihr Mehl auf die Nasenspitze tupft. Ein schönes Geräusch. Es bedeutet Heimat.

»Papa, können wir für Onkel Luzifer auch welche machen?«, fragt Karen und strahlt ihn an. Ich unterdrücke ein nervöses Schlucken. Eigentlich darf sie ihn nicht kennen. Aber nach der Suchaktion letztens ist es leider darauf hinausgelaufen. Mein Baby kennt den Teufel höchstpersönlich. Na wunderbar.

»Wenn du das willst, Schlumpf«, sagt er und streichelt ihr den Rücken. »Ich werde ihm später welche vorbeibringen«.

Glücklich drückt sie ihr Förmchen in den ausgerollten Keksteig.

»Meinst du sie werden ihm schmecken?«, frage ich Hans und zupfe die Teigreste von den Förmchen ab.

»Wer weiß? Ich habe gesehen, was er so isst. Vielleicht kann ich hiermit seinen Appetit auf Kekse lenken. Das wäre jedenfalls weniger.. gefährlich«.

»Heh. Verrate ihm das nicht, sonst denkt er noch du machst ihn zum Softie«, lache ich.

»Bis dahin wäre es ein langer Weg.. ^^°«.

»Ein Versuch ist es wert«.

»Mama, können wir Spongebob gucken?«.

»Nachdem die letzten Kekse im Ofen sind, ok Spätzchen?«, frage ich und helfe vorsichtshalber mit, damit es schneller voran geht und sie nicht zu lange wach bleibt.

»Aber nur die alten Folgen. Die neuen sind einfach nicht das Wahre«, merkt Hans an und legt ein Stück Keksteig auf das Backpapier.

Ich hebe den Kopf.

»Du bleibst hier?«.

»Na klar«, sagt er und nimmt einen Schluck Kakao, »Ich bin sicher, Luzifer kann auch noch bis morgen warten«. Er zwinkert mir zu.

Ich weiß nicht wieso, aber mein Herz machte einen Sprung, als er das tat. Ich habe ihm gesagt, dass er sich frei entscheiden kann, und seine erste Wahl.. bin ich?

»Was ist? Hab ich Mami die Sprache verschlagen?«.

»Mami, du bist so rot wie deine Haare!«.

Ich halte mir eine aufkommende Träne zurück und gehe um die Kücheninsel herum zu Hans, den ich sofort in die Arme schließe.

»Hey, Schatz.. was hast du denn?«, fragt er leise und drückt mich ganz fest.

»Du machst mich so glücklich«.

»Nawww, komm her«, sagt er und schenkt mir einen Kuss.

»Bäääh!«, macht Karen und schüttelt sich.

»Nun hab dich nicht so«, lache ich und gebe ihr ein Küsschen auf die Wange. Sie macht ein mulmiges Geräusch und wischt sich die Wange. »Mami und Papi haben sich sehr lieb, das ist alles«.

»Und ich muss die Kekse alleine machen!«, sagt sie trotzig und zeigt auf den Keksteig, der wohl nie weniger werden wird, wenn wir ihr nicht helfen.

»Entschuldige, wir machen ja schon weiter«, kichert Hans und macht sich mit mir zusammen ans Werk.

Stolz präsentiert Karen einen Klumpen, den sie mit ihren Patschehänden geformt hat.

»Guck mal, ein Dino!«.

»Und was für ein Dino?«, fragt Hans.

»Ähhh... der, der im Wasser war!«.

Ein Dino im Wasser? Meint sie damit etwa Atlantis? Ich erinnere mich an die Geschichte, dass das Monster von Loch Ness angeblich aus den Gewässern dort stammt.

»Den hätte ich auch gerne gesehen«, gebe ich zu und tue so, als ob das nichts Gruseliges wäre.

Aber das ist schon ok. Ihr ist ja nichts passiert. Ich brauche mir keine Sorgen mehr darum zu machen.

Klein Karen kreuzt die Beine und wippt auf und ab.

»Was ist?«, frage ich.

»Ich muss mal!«, winselt sie.

»Na dann geh schnell«, sagt Hans und schon springt sie auf und watschelt zur Toilette.

»Und wasch dir danach bloß die Hände!«, rufe ich ihr hinterher, »Mit Seife!«.

»Mindestens zwanzig Sekunden lang!«, stimmt Hans mit ein.

»Eiiiins, zweeeei, dreeeei.. «, erschallt es aus dem Flur.

»Erst beim Händewaschen zählen!«, rufen Hans und ich gemeinsam und müssen lachen.

Ein kleines Kinderkichern erklingt, bevor ich die Badezimmertür schließen höre.

Es ist still, nur die Uhr tickt vor sich hin. So friedlich auf einmal. Ich lächele in mich hinein.

»Du musst nicht hierbleiben«, murmele ich.

»Ich will es aber«, antwortet er und räumt die benutzen Förmchen aus dem Weg. »Du hast selbst gesagt, ich kann mich entscheiden bei wem ich sein will. Und ich werde dich heute Abend in die Decke einwickeln, mich ganz dicht an dich kuscheln, und neben dir einschlafen. Und dann..«, er gibt mir ein Küsschen auf den Mundwinkel, »..werde ich neben dir aufwachen«.

Und was ist, wenn er wieder in die Hölle teleportiert wird ohne gefragt zu werden? Dann ist er weg und ich bin wieder allein.

»Mach nicht soein Gesicht. Ich werde nicht wieder verschwinden. Diesmal nicht«.

Ich will ihm glauben. So sehr.

Ich lächle ihn an.

»Das wäre schön«.

Na gut, dann werde ich es versuchen. Ich werde fürs erste daran glauben. Es wird keine Überraschungen geben.

In diesem Moment kommt Klein Karen aus dem Badezimmer.

»ZWANZIG!«, ruft sie und zeigt ihre frisch gewaschenen Händchen.

»Super!«, lobt Hans und schiebt das fertig belegte Backblech in den Ofen. »Wer hat Lust auf Spongebob?«.

»Iiiiich!!«, ruft sie.

»Wer zuerst auf der Couch ist muss nicht spülen!«, rufe ich und sprinte zur Couch, Karen läuft lachend mit und wirft sich nach meiner Landung auf mich.

»Hey!! >:/ «, meckert er und macht den Ofen zu.

Ich grinse ihn nur verschmitzt an. Tja, Hans. Ich bin zwar eine klasse Ehefrau, aber sicherlich kein Engel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das erste neue Kapitel. Und wie schnell das ging! Nicht zu fassen!
Mein untotes Herz hüpft vor Freude.
~ Tomanto Komplett anzeigen

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