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Koori no Hono

Toshiro x Karin
von

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Erika

Erika
 

Karin
 

Das war ja wieder einmal typisch. Noch heute Morgen hatte ich mir vorgenommen, dass ich, falls ich Hitsugaya Toshiro begegnen sollte, mich normal verhalte. Das ich weder anfange zu kreischen, weinen oder ihm die Fresse poliere. Nein völlig zivilisiert. Das hatte ich mir vorgenommen. Natürlich war ich sehr überrascht, dass unser Ratgeber ausgerechnet Toshiro war, aber bei meinem Glück war das wahrscheinlich kein Wunder. Da hatte ich meine Gefühle noch im Griff. Doch leider änderte sich das sobald sich unsere Blicke trafen. Ein Sturm zog in mir auf und ich hatte das Gefühl an diesen heftigen Emotionen zu zerbrechen. Wut. Enttäuschung. Frust. Vorwurf. Sehnsucht. Entschlossenheit. Stolz. Zuneigung. So viel. Die Luft war geladen und ich spürte wie mein Körper erwachte, als hätte er 100 Jahre geschlafen und jetzt endlich sein Gegenstück gefunden. Meine innere Göttin streckte und räkelte sich wie unter einem Sonnenstrahl. Alles in mir schrie danach mich entweder in seine Arme zu werfen oder ihm mit meiner Faust sein Gesicht zu verschönern. Nicht das er es nötig hätte, denn er sah ohnehin umwerfend aus. Seine Lippen bewegten sich und ich hörte meinen Namen. "Karin." Das war’s. Nichts weiter. Sofort legte sich der Sturm und ich begrüsste ihn ebenso leise. Sein Blick haftete an mir und verschlang mich. Ich konnte den Blickkontakt einfach nicht unterbrechen. Und doch registrierte ich das er immer noch sehr gut aussah. Er war ein bisschen gewachsen und etwa gleich gross wie ich. Ich war etwa 1.65 gross, zierlich gebaut. Er war 1.63 mit stolzer Haltung, Hyorinmaru immer noch in der Rechten und seine strubbeligen silberweissen Haare vielen ihm locker um sein Gesicht. Seine Miene war kontrolliert, aber in seinen Augen konnte ich verschiedene Gefühle sehen. Erstaunen. Verlangen. Sehnsucht. Freude. Furcht. Blankes Entsetzen. Verzweiflung. Angst. Stopp! Verzweiflung? Angst? War er etwa nicht glücklich darüber mich zu sehen. War meine Entscheidung etwa ein Fehler gewesen. In meinem Magen bildete sich ein Klumpen aus Säure. Mein Gehirn war kurz davor zu explodieren, durch die vielen Gedanken und Fragen die durch meinen Kopf jagten. Wie versteinert stand ich an meinem Platz.

Er wandte sich als erstes ab. Plötzlich hatte ich Mühe mich auf den Beinen zu halten, als hätte unser Wiedersehen alle Kraft aus mir rausgesaugt. Toshiro ergriff wieder das Wort, doch dieses Mal war es an die ganze Gruppe gerichtet. "Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und möchte euch nun bitten in euer Klassenzimmer zu gehen. Der Unterricht fängt bald an. Falls ihr noch fragen habt, werde ich morgen wieder in der Schule vorbei schauen. Damit drehte sich der Taichou der 10. Division um, und schritt zügig auf das Eingangstor zu. Bald war er aus unserer Sicht verschwunden.

Gemurmel zog sich durch die Reihen. Viele fanden ihn cool, die kichernden Mädchen hatten sich sogleich in ihn verliebt, die coolen Jungs machten sich lustig über seine Grösse... Nur ich stand wie versteinert immer noch am selben Platz. Nach der Rede hatte Toshiro mich nicht einmal eines Blickes gewürdigt. Nachdem er so sicher diese Rede vorgetragen hatte, war dieser Mistkerl einfach gegangen. Als wäre ihm unser Wiedersehen egal. Als wäre ich ihm egal. Jetzt stand ich immer noch, wie ein begossener Pudel am selben Platz, während die anderen langsam das Klassenzimmer ansteuerten. Ein Mädchen war neben mich getreten, hatte mir die Hand auf die Schulter gelegt. «Hey du!», sagte sie, während sie mich durchschüttelte, «wir müssen ins Klassenzimmer. Kommst du oder nicht?" Ich brachte nur ein Nicken zustande und gemeinsam gingen wir zum Klassenzimmer. Während wir neben einander herliefen, stellte sich das Mädchen neben mir vor. "Ich bin Shinonome Erika. Erfreut dich kennen zu lernen. Ich bin aus Rukongai, Bezirk 27. Mittlerweile bin ich etwa so um die 98 Jahre in Rukongai. Meine Spirituellen Kräfte haben sich erst langsam gezeigt. Und du? Wie heisst du und woher kommst du?" Ihr Geplapper hatte mich aus meinem Sumpf gerissen und ich war wieder klar im Kopf. "Erfreut dich kennen zu lernen Shinonome-san. Ich bin Karin und komme aus der realen Welt. Ich wohne mit meiner Familie in einer Stadt namens Karakura. Am 6. Mai hatte ich Geburtstag und bin jetzt 18 Jahre alt." "Sag nur Erika, Karin. Na dann auf ins Getümmel." Wir waren im Klassenzimmer angelangt und suchten uns einen Platz. Das Klassenzimmer war wie ein Vorlesungsraum in der Universität. Es war wie ein Kolosseum aufgebaut. Unten waren die Wandtafel und der Lehrertisch. Die Plätze der Schüler waren wie aufeinandergestapelt und dann immer eins nach hinten versetzt. Jeder hatte eine gute Sicht auf die Tafel und konnte den Lehrer, der gerade sagte wir sollten uns alle vorstellen, gut verstehen. Erika und ich hatten uns irgendwo in der Mitte ein Platz geschnappt und sassen jetzt beieinander auf der Bank. Nach etlichen draufgängerischen, süssen, gelangweilten, coolen Vorstellungen waren endlich Erika und ich an der Reihe. Sie stand auf und strich sich durch ihre kurzen schwarzen Haare. Ihre roten Augen blitzten unter schwarzen, geschwungenen Wimpern hervor, als sie ihre Lippen zu einem Grinsen verzog und sich vorstellte. "Erfreut euch kennen zu lernen. Ich bin Shinonome Erika und komme aus dem 27. Bezirk in Rukongai. Ich hoffe viel zu lernen und ein guter Shinigami zu werden." Während sie gesprochen hatte, war mir aufgefallen, das Erika hübsch war. Sie ähnelte mit ihrem Verhalten einem Panther. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, wie jemand der wusste mit ihrem Körper umzugehen. Ihre Stimme war klar und trug weit. Sie konnte sicher fantastisch singen. Als Erika sich in einer fliesenden Bewegung wieder hinsetzte, fiel mir auf, dass sie goldene Ohrringe in form einer Katze trug. Das war nicht oft bei Shinigami der Fall. Jetzt war ich an der Reihe, deshalb erhob ich mich und fing an zu sprechen. " Erfreut euch alle kennenzulernen. Ich bin Kurosaki Karin und komme aus der Stadt Karakura in der realen Welt. Am 6. Mai bin ich 18 geworden. Ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen und hoffe viel zu lernen."

Es herrschte absolute Stille im Raum und alle starrten mich an. Schnell setzte ich mich wieder hin. Die Schüler fingen an zu tuscheln 'Sie sagte Kurosaki', 'reale Welt?', 'ist sie die Schwester von...', 'lebt sie noch', 'warum ist so eine hier?'. Langsam wurde es mir unangenehm, doch Erika drehte sich zu mir um und fragte: «Karin bist du Verwand mit Kurosaki Ichigo? Dem Helden der Soul Society?" Seufzend erwiderte ich, ich sei seine Schwester. Da das Getuschel der Anderen immer lauter wurde, forderte der Lehrer, das der nächste mit der Vorstellung weiter machen solle. Vorläufig war ich gerettet.

Ungeduldig wartete ich auf das erlösende Klingeln der Glocke und sobald es ertönte, nahm ich meine Sachen und rannte hinaus. Ich wollte den Fragen der Schüler aus dem Weg gehen. Doch Erika hatte mich eingeholt. Kein Wunder bei ihren langen Beinen.

Gemeinsam rannten wir durch die Gassen von Sereitei und durch das Tor nach Rukongai. Wir liefen an Seelen vorbei die allesamt Yukatas trugen und uns fragend hinterherschauten. Vorbei an Gemüse und Obstläden, Töpfereien, Schmieden und Kleiderläden. Nach einigen weiteren Abbiegungen hielten wir bei einer Brücke die über einen kleinen, klaren Bach führte. "Gut sie sind uns nicht gefolgt.», stellte Erika fest und wandte sich mir zu. "Also raus mit der Sprache, ich will alles wissen. Von A bis Z, klar. Das heisst auch alles von Hitsugaya Taichou. Warum ihr euch so angestarrt und euch eure Namen zugeflüstert habt, zum Beispiel. Sonst kannst du was erleben. Ich könnte dich nur so zum Spass in der Nacht mit Honig vollschmieren. Ameisen lieben so was." forderte sie, die Lippen zu einem spitzbübischen Grinsen verzogen. In ihren Augen sah ich nur Entschlossenheit, also gab ich ihr seufzend was sie verlangte, da ich ihre Alternativmassnahmen mich zum reden zu bringen, lieber nicht näher kennen lernen wollte. "Kurosaki Ichigo ist mein älterer Bruder. Er war es der mir Angeboten hat, in Sereitei die Ausbildung zum Shinigami zu machen. Was Toshiro angeht, so kenne ich ihn schon länger. Etwa 5 Jahre. Er hat mich vor einem Hollow gerettet und wir haben uns danach oft getroffen um zu reden und abzuhängen. Aber vor 3 Jahren hat er einfach den Kontakt abgebrochen. Heute habe ich ihn seit er verschwunden ist wieder gesehen. Er wusste auch nicht das ich hier zur Akademie gehen würde. Sollte eine Überraschung werden, aber anscheinen ist die den Bach runter." Erika hatte mich nicht unterbrochen und mir still zugehört. "Magst du ihn?", fragte sie leise, als ob sie nicht sicher war, diese Frage so einfach stellen zu können. "Ich weiss es nicht.», sagte ich. "Ich habe ihn früher sehr gemocht. Er war anders als die Kindsköpfe in meinem Alter. Ernster. Erwachsener. Stärker. Darum hat es mich auch so verletzt, dass er ohne ein Wort gegangen ist. Ich weiss weder wie er zu mir steht noch wie ich heute zu ihm stehe. Er hat sich verändert. Er wirkt Verzweifelter. Auch ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen von damals. Also kann ich dir nicht sagen ob ich ihn jetzt noch mag. Ich müsste ihn neu kennen lernen. Besser gesagt er müsste mich lassen, ihn besser kennen zu lernen. Denn so wie er mich Angesehen hat, weiss ich, das er mich nicht sehen wollte und will. Irgendwas musste passiert sein." Erika neben mir hatte sich während ich gesprochen hatte, an die Brüstung der Brücke gelehnt. Ihre Stirn war in Falten gelegt und sie kaute nachdenklich auf ihrer Lippe. Auch ich lehne mich an die Brüstung. "Ich denke du solltest es dennoch versuchen. Ich meine du bist Kurosaki Karin. Die kleine Schwester des Helden. Ausserdem denke ich du hast die Eier für so einen Sprung. Trau dich und schau was daraus wird. Kleb an Hitsugaya wie Kaugummi an der Schuhsohle. Auch wenn er dich im Moment vielleicht nicht hier haben will, so wird er seine Meinung schnell ändern. Nicht nur, dass ihr eine Vergangenheit habt, ich denke, du bist auch fantastisch. Hast du den gesehen wie er dich gemustert hat. Also ich kenne Männer und ihre Blicke. Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ihm gefallen hat was er gesehen hat. Also los Karin, zeig ihm was in dir steckt. Er sollte sich lieber warm anziehen." antwortete Erika mit fester Stimme. Ich prustete los. Die Vorstellung das Toshiro sich warm anziehen musste, war absonderlich. Er nahm Kälte nicht wie andere war, das er ein Eiszanpaktou hatte. Erika fing auch an zu Grinsen, nachdem ihr bewusst geworden war, was sie gesagt hatte. Sie stimmte in mein glockenhelles Lachen ein und unser Gelächter schallte gemeinsam durch die Gassen von Rukongai.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2015-08-16T23:32:33+00:00 17.08.2015 01:32
Spitzen Kapitel
Karin hat schon mal eine neue Freundin.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  Catalaya
2015-08-16T20:33:53+00:00 16.08.2015 22:33
Na, da bin ich ja schon gespannt wie es weitergeht.
Ich mag dein Schreibstil :)
Antwort von:  Koko_Hekmatyar
17.08.2015 20:02
Danke <3 geb mir mühe


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