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Was wäre wenn...

von

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Versprechen

Ausgiebig gähnte Zoro, nachdem er vom lauten Aufschrei seiner Crewmitglieder geweckt wurde. Verschlafen blickte er sich um. Nami und Robin lagen noch immer auf den Liegen und die anderen schienen währenddessen auch wieder zurück zu sein. Hatte er nicht eben seinen Käpt’n, den Waschbär und das Skelett gehört? Sein Blick schweifte Richtung Wasser. Stutzend zog er eine Augenbraue nach oben. Schwammen dort nicht die beiden Letztgenannten auf der Wasseroberfläche?

„Solche Deppen“, hörte er Nami gereizt sagen. Dann erkannte er seinen Kapitän, der sich langsam durch Wasser kämpfte in Richtung Usopp, welcher Akisa soeben aus dem Wasser auf die Beine half.

‚Was geht denn hier ab?‘ An seinen Sinnen zweifeln verzog er leicht das Gesicht. Die hatten auch nur Schwachsinn im Kopf.

Wieder schloss er sein Auge und legte den Kopf zurück an den Baum, an welchen er die ganze Zeit schon lehnte.

Schon kurze Zeit später hörte er den dämlichen Löffelschwinger reden. Er öffnete sein Auge wieder und erkannte gleich Luffy und Akisa, die im Sand lagen. Ein seichtes Lächeln lag auf seinen Lippen als Luffy im nächsten Moment aufsprang und Richtung Essen lief. Akisa dagegen war sitzen geblieben und sah gedankenverloren auf das Wasser. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Während der Schwertkämpfer aufstand, grübelte er und ging dann zu ihr und blieb schräg hinter ihr stehen. „Willst du nichts essen?“, fragte er relativ tonlos und beobachtete die Wellen. Im Augenwinkel erkannte er, wie sie ihn überrascht musterte.

„Nein. Gerade habe ich keinen Hunger. Ich habe wahrscheinlich zu viel geschlafen“, meinte sie dann. Sie versuchte diesen Satz relativ souverän herüber zu bringen, aber Zoro spürte, dass da mehr war. Es war jedoch nicht seine Art sich aufzudrängen also schwieg er. Sie wandte ihren Blick wieder von ihm ab und seufzte schwer. Wieder wirkte sie abwesend und auch traurig.

„Ich hol dir etwas zu trinken“, meinte er dann in ihre Richtung und ging zu den Anderen, die bereits freudig speisten.

„Ah Zoro! Endlich wieder wach?!“, lachte Usopp. Der Schwertkämpfer murrte nur kurz. Er war noch zu verschlafen und hatte keine Lust auf Albernheiten.

„Warum kommt Akisa denn nicht auch her?“, wollte Chopper wissen. Er erkannte eine leichte Besorgnis in seinen Worten. Auch Luffy kippelte bereits und sah an ihm vorbei zu seiner Freundin

„Sie hat keinen Hunger. Ich übrigens auch nicht. Hey! Gurkenschäler! Gib mir mal ein Wasser!“, meinte er schelmisch grinsend.

„Hol dir dein Wasser selbst, du Moosschädel!“, motzte Sanji sogleich zurück.

„Wie bitte!?“, knurrte Zoro. „Als ob jetzt Wasser trinken würde. Das ist nicht für mich, du Hohlbirne!“

„Was war das?“

„Hohohohohohoho! Die Beiden laufen zur Höchstform auf!“, lachte Brook und schnell setzte der Rest mit ein.

„Könnt ihr euch nicht mal zusammenreißen?“, fragte Nami genervt und biss von ihrer Frucht ab.

„Ah, du nervst, Suppenkoch!“, schnauzte Zoro Sanji nochmals an, griff dann nach einer Flasche Wasser und drehte sich wieder zum Gehen. Kurz fing er den Blick seinen Kapitäns auf, der gerade dabei war eine riesen Stück Fleisch zu vertilgen. Seine Augen sprachen jedoch eine andere Sprache und er verstand. Zoro legte ihm beim vorbeigehen eine Hand auf die Schulter, woraufhin Luffy wieder munter weiter futterte. Er ging an den Liegen vorbei direkt auf den Platz zu, wo Akisa gerade noch gesessen hatte. Jedoch konnte er sie nicht mehr entdecken. Verwirrt sah er sich um.

‚Spuren? Richtung Wald. Was will sie denn in dem Gestrüpp?‘ Konzentriert folgte er den Spuren hinein in den Dschungel. Vorsichtig kämpfte er sich voran und versuchte etwas zu erkennen.

„Akisa!“, rief er. Doch keine Antwort. Er lief weiter geradeaus. Sie musste wohl gerannt sein, anders hätte sie es sicher nicht geschafft sich in so kurzer Zeit so weit zu entfernen. Er entdeckte im grün einen leichten weißen Stoff. Er nahm ihn und bildete sogleich eine Faust. Sie musste an den Ästen hängen geblieben sein und sich die Weste zerrissen haben. Hoffentlich hatte sie sich nicht verletzt. Das würde Luffy gar nicht gefallen.

Schnaufend ging er weiter. Die Bäume sahen auch alle gleich aus. Wie sollte er sich hier orientieren? Genervt blieb er wieder stehen. Wie er das hasste…

Er drehte sich nach links und wollte gerade wieder einen Schritt machen, als er etwas im Gras vor sich entdeckte.

„Was ist das?“ Vorsichtig hob er es auf und sofort weiteten sich seine Augen und Unwohlsein breitete sich in ihm aus. „Das ist doch…Akisas Kette!“ Er drückte den Anhänger in seiner Hand und sah sich um. „Akisa! Hey! Bist du hier irgendwo?!“ Doch bis auf ein paar Vögel, die davonflogen, war alles still.

„Verdammt…“ Ihr musste etwas passiert sein. Aber es war alles ruhig. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt. Aufgewühlt ging er weiter. Er musste sie finden. Um jeden Preis. Er hatte schließlich versprochen ein Auge auf sie zu haben, doch er hatte bereits versagt. Zornig auf sich selbst fletschte er die Zähne. „Scheiße.“

Aber es half nichts, er musste zurück zu den anderen und es ihnen sagen. Zusammen hätten sie bessere Chancen sie wiederzufinden. Doch leider war er genauso planlos wie zuvor.

„Da lang“, sagte er zu sich selbst und hoffte inständig, dass es der richtige Weg war. Den ganzen Fußmarsch hatte er die Fäuste geballt, beinahe so fest, dass es wehtat. Zusätzlich bohrten sich die Kanten vom Kettenanhänger in seine Haut, aber das interessierte ihn nicht. Seine Gedanken waren bei etwas ganz anderem. Einer Absprache zwischen zwei Männern und ihrem Kapitän, welche bei Ankunft in der Neuen Welt getroffen wurde.
 

Es war bereits dunkel und die Crew der Strohhutpiraten feierte immer noch ausgelassen die Ankunft in der Neuen Welt. Sie hatten es endlich geschafft. Zwei harte Jahre voller Training lagen hinter ihnen und alle freuten sich auf die Abenteuer, die sie jetzt erleben würden. Brook gab ein Lied nach dem anderen zum Besten, während Chopper, Franky und Usopp hemmungslos mittanzten und sangen. Nami und Robin unterhielten sich, indes sie das Schauspiel beobachteten und Sanji tänzelte wie eh und je um die Beiden herum und servierte ihnen kleine Leckereien. Zoro kippte bereits zufrieden sein zweite Flasche Sake, lehnte sich zurück und schüttelte nur den Kopf beim Anblick des liebestollen Kochs. Sein Käpt’n schien auch bester Laune zu sein. Er saß ihm schräg gegenüber, hielt seinen Becher weit nach oben und lachte lebhaft über die Bilder vor ihm. Akisa, wie eh und je an seiner Seite, kicherte auch munter vor sich hin, bevor sie von Chopper und Usopp zum mitmachen angespornt wurde. Sie griffen ihre Hände und zogen sie nach oben. Belustigt musste der Schwertkämpfer nun auch lächeln. Akisa war eindeutig galanter, was das Tanzen anging. Die anderen vier schienen eher irgendwelche Anfälle vorzutäuschen.

Luffy grinste noch kurz in sich hinein, dann jedoch verschwand sein fröhliches Gesicht und er erhob sich.

„Oi! Zoro! Sanji! Ich muss etwas mit euch besprechen.“

Schlagartig war es ruhig an Bord. Jeder hielt inne und sah den Kapitän fragend an. Zoro stand nun auch auf und folgte zusammen mit Sanji Luffy aufs Oberdeck.

„Was hat er denn auf einmal?“, meinte Usopp nachdenklich in die Runde. Chopper schüttelte den Kopf. „Ich weiß auch nicht.“

„Merkwürdig…“ Nami ließ sich wieder zurück fallen und sah Robin an, die nur unwissend mit einem Schulterzucken antwortete. Verwundet blickte Akisa dem Trio hinterher. Was hatte er vor?

Luffy ging in Richtung Kopf der Sunny und blieb einige Meter von seinen beiden Gefährten stehen, die sich nahe dem Steuerrad befanden. Sie bildeten ein perfektes Dreieck in den Positionen, in welchen sie verharrten. Noch immer wandte ihr Käpitän ihnen den Rücken zu und schwieg. Zoro und Sanji tauschten skeptische Blicke aus. Was war den auf einmal los mit ihm? Als der Koch gerade nachfragen wollte, unterbrach Luffy auch schon die Stille.

„Ich muss euch um einen Gefallen bitten.“

Sofort horchten Beide auf.

„Einen…Gefallen“, wiederholte Zoro unbewusst.

„Ich hab in den letzten zwei Jahren ein Menge gelernt. Rayleigh hat sich wirklich viel Mühe mit mir gemacht, nicht nur…was das Kämpfen betrifft. Ich hab auch viel über mich gelernt.“ Der Käpt’n wandte seinen Blick dem Nachthimmel zu und hielt kurz inne. Dann jedoch sah er wieder zu Boden und sprach weiter. „Damals auf Marineford war ich unvorsichtig. Ich habe… nicht nachgedacht und am Ende verloren. Mir ist erst viel später bewusst geworden, dass ich noch viel mehr hätte verlieren können. Auf keinen Fall soll so etwas noch einmal passieren.“

Noch immer lauschten seine Freunde gespannt. Er wandte ihnen noch immer den Rücken zu, aber er spürte, wie sie ihn mit ihren Blicken musterten.

„Darum geht’s also…“, meinte Sanji eher zu sich selbst während er tief an seiner Zigarette zog. Zoro nickte leicht, verschränkte die Arme und schloss kurz sein noch funktionstüchtiges Auge. „Du wusstest nicht, dass sie damals auch dort war. Du solltest dir nicht den Kopf deswegen zerbrechen.“

Auf Zoros Aussage drehte sich Luffy nun seitlich zu ihnen.

„Sie hat es euch also erzählt“, lächelte er eher theatralisch. „Aber darum geht es nicht. Ich weiß, was sie kann. Ich habe keine Angst um sie, weil ich glaube, sie würde sich nicht verteidigen können. Selbst damals hat sie sich schon allein durch den Krieg gekämpft und kaum etwas abbekommen. Sie ist…eine Kämpferin“, grinste er. „Na ja, nur hat diese ganze Sache eben ziemlich viel Sand aufgewirbelt.“ Luffy verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah wieder hinauf in die dunkle Nacht. „Ihr wisst bestimmt, dass sich ihr Kopfgeld erhöht hat. Und wegen des Weges, den wir eingeschlagen hatten um euch die Nachricht zu überbringen, hat sich die ganze Sache nochmal komplett verändert.“

„Verstehe. Wegen diesem Bezeichnungszusatz.“ Auch Sanji hatte seinen Blick nun in den in den Nachthimmel gewandt und grinste wissend.

Auch Zoros Gesicht zierte ein vielsagendes Lächeln als er sein Auge wieder öffnete und seinen Kapitän ansah. „Bei dem Bild, das ihr da damals abgegeben habt, ist das auch kein Wunder.“

Nun wandte sich Luffy den Beiden voll und ganz zu. „Ich weiß, dass ich mich komplett auf euch verlassen kann, deswegen brauch ich euch als meine Augen und Ohren. Ich hab mir geschworen nichts und niemanden mehr an sie heran zu lassen, aber ich hab schon auf Fishman-Island gemerkt, dass das wohl schwieriger wird, als ich dachte. Gerade wenn ich mich mit solchen Vollpfosten herumschlagen muss“, lachte er und kratzte sich am Hinterkopf.

„Das war doch bisher auch nicht anders, oder? Aber jetzt, mit direkter Anordnung, werden wir uns wohl noch mehr anstrengen müssen“, meinte Sanji leicht provokativ in Zoros Richtung.

„Du vielleicht. Für mich bleibt dann wohl alles beim Alten“, lachte Zoro nur provokant zurück. Während die Beiden wieder in alte Muster verfielen, kicherte Luffy zufrieden. War ihm doch eigentlich schon vorher bewusst gewesen, dass er sich nicht sorgen brauchte.
 

[Das Mädchen von Strohhut Luffy.]
 

Noch immer stampfte Zoro verärgert durch den Wald. Am liebsten würde er sich selbst in den Arsch treten. Dazu kam noch, dass dieses Gestrüpp einfach kein Ende nahm. Hatte er sich wirklich schon wieder verfranzt?

„Wo zur Hölle ist der bekloppte Strand?“, knurrte er mürrisch. Er hatte keine Zeit für solch einen Unsinn. Wer weiß, was Akisa zugestoßen war und er verplemperte hier seine Zeit nur weil ihn sein Orientierungssinn mal wieder im Stich ließ. Er blieb stehen und atmete tief durch. Vielleicht half es ihm, sich zu konzentrieren und mit seinem Geist die Umgebung zu prüfen. So weit konnte er sich doch nicht entfernt haben. Während er in sich hineinhörte, vernahm er leise Geräusche. Stimmen…

Sofort bewegte er sich in Richtung dieser und entdeckte endlich das Ende des Waldes.

„Akisa!!!! Zoro!!! Wo seid ihr?“, vernahm er dann die Stimme von Chopper. Endlich trat er aus Buschwerk und ihm prallte sofort die bereits langsam untergehende Sonne entgegen.

„Zoro!“, hörte er dann Usopp und Chopper rufen.

„Wo zur Hölle hast du dich rumgetrieben! Wir haben uns Sorgen gemacht!“, meckerte die Langnase sofort.

„Zum Glück geht’s dir gut! Wo ist Akisa? War sie nicht bei dir?“, sprach das Rentier weiter und sah sich verwirrt um. Sofort zog sich in Zoro wieder alles zusammen.

„Wo ist Luffy?“, wollte er dann wissen, ohne auf die Frage einzugehen.

„Er und Sanji sind in die entgegengesetzte Richtung gegangen um euch zu suchen. Was ist denn los?“, fragend sah Usopp ihn an. Zoro ging mit ernster Mine los in Richtung Sunny. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich nun auf der anderen Seite befand und somit einmal quer durch den Wald gerannt war. Je mehr er sich dem Schiff näherte, umso unwohler wurde ihm. Er hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen und wollte seinem Kapitän eigentlich gar nicht gegenübertreten. Aber er war kein Feigling und würde alles auf sich nehmen. Denn das tat ein Mann der Ehre. Von weitem erkannte er bereits den Cyborg und das Skelett auf der Sunny, die nach ihnen Ausschau hielten. Die Navigatorin und die Archäologin befanden sich noch am Strand und der Koch und der Kapitän waren auch bereits zurückgekehrt.

„Da sind sie!“, hörte er Franky rufen und sofort wandten sich alle geschlossen in ihre Richtung.

„Hey!“, begannen nun Usopp und Chopper zu rufen und winkten ihnen zu. Luffy war ihnen bereits einige Schritte entgegen gekommen und sah den Schwertkämpfer unentwegt an.

„Man! Was denkst du dir eigentlich einfach ohne ein Wort abzuhauen? Wir suchen schon ewig nach…“, verwirrt brach Nami ihre Schimpftriade ab und sah zu den drein vor ihr. Sie hatte scheinbar erst jetzt bemerkt, dass immer noch jemand fehlte. Schwer schluckte Zoro als er seinem Käpt’n direkt in die Augen sah bevor dieser langsam seinen Blick senkte.

„Wo ist sie?“, fragte er ziemlich emotionslos. Zoro knirschte mit den Zähnen und schloss sein verbliebenes Auge.

„Ich hab sie…im Wald verloren“, zwang er sich heraus. Luffy zuckte kurz, doch machte er keine Anstalten irgendetwas dazu zu sagen. Auch der Rest schien wie erstarrt. Ob es nun an der Tatsache lag, dass ihre Freundin verschwunden war oder eher an der Aussagekraft von Luffys Haltung, keiner schien sich einmischen zu wollen. Also versuchte der Schwertkämpfer sich zu erklären.

„Sie ist in den Wald gelaufen, während ich das Wasser geholt habe. Ich habe versucht sie zu finden, aber außer einem Fetzen von ihrer Kleidung und dem hier, konnte ich nichts entdecken.“ Er streckte seinen Arm nach vorn, öffnete seine Hand und offenbarte damit den Anhänger, den er die ganze Zeit schon fest umklammert gehalten hatte. Starr blickte der Kapitän nun auf seine Hand. Leichte Nervosität breitete sich in dem Schwertkämpfer aus. War er wütend, geschockt…

Doch Luffy schien unglaublich ruhig. Er nahm ihm die Kette ab und verfiel wieder in die ruhige Haltung, die er zuvor hatte. Doch nun lösten die anderen Crewmitglieder ihre Starren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-09-04T06:00:26+00:00 04.09.2015 08:00
Klasse Kapitel


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