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Columbia

The City In The Sky
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe den Prolog noch einmal überlesen und hoffe, dass er jetzt ansehnlicher ist :3 Komplett anzeigen

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Über den Wolken ...

[JUSTIFY]Eigentlich mag ich ja Jahrmärkte, aber ich habe keine Ahnung wie ich auf gerade diesem gelandet bin. Er kommt mir nämlich sehr bekannt vor, obwohl es nicht sein kann. Er strahlt Freude aus und die Kinder sowie Erwachsenen wirken alle sehr geschäftig, doch gleichzeitig merkt man, dass er nicht aus unserer Zeit stammt. Die Blicke der Umstehenden sind unangenehm und mein Blick schweift langsam über die schlichten Buden, die meine Vermutung nur weiter bestätigen. Ich bin auf einer bestimmten fliegenden Stadt, Jahre vor meiner Geburt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Meine Atmung ist flach und ich erinnere mich daran, dass ich eine solche Panikattacke schon einmal bekommen hatte. Tränen sammeln sich in meinen Augen und mein Hals brennt, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Das einzige Mal, als ich mich so gefühlt hatte, war auch eine Art Marathonlauf. Ich bin von zu Hause bis zur Bushaltestelle gelaufen, nein fast schon gerannt, und das ohne wirklich Kondition zu besitzen. Das alles resultierte dann darin, dass der verdammte Bus einfach vor meiner Nase wegfuhr und ich mich vor versammelter Bushaltestelle-Jugendlicher fast zum Affen gemacht habe. Ich dachte ich würde sterben an dem Tag, so schwer fiel mir das Atmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch nun sind wohl gänzlich andere Faktoren aufgetaucht, die mir das Atmen erschweren. Nicht nur die Gewissheit, dass ich nicht mehr auf dem nassen Feld stand, durch das ich noch einige Minuten zuvor gelaufen bin, nein sondern auch die Geruchswelt um mich herum hat sich verändert. Vorhin wurde mir noch durch die vielen Grasgerüche und tierischer Ausdünstungen  übel, doch nun könnte ich fast wegen der Süße und Herzhaftigkeit, die in der Luft lag, kotzen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht, dass ich etwas gegen Süßes hätte, aber es roch plötzlich wie auf einem Jahrmarkt und nein, der Weg führte sicherlich nicht in Willy Wonkas Fabrik. Es war ein stinknormaler Feldweg gewesen, mit dem ich fast eine halbe Stunde Zeit einsparte. Wenn man nämlich den Weg dadurch nimmt, ist man schon fast am Ziel angelangt, man muss nur noch einige Meter die Straße folgen und tada! Schon ist man an der Tankstelle angelangt. Wenn man den anderen Weg herum nimmt, muss man über die Hauptstraße und die stinkenden Autogase einatmen. Würg. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erinnerungsfetzen wabern fast schon schmerzhaft in meinem Gehirn umher. Sie vermischen sich mit meinen Eindrücken, die ich gerade von dieser luftigen Höhe empfangen habe und ich bin mir einen Moment unsicher, ob ich mir nicht vielleicht einfach nur den Kopf gestoßen habe. Obwohl … wie soll man sich in einem Feld den Kopf stoßen und dabei so halluzinieren? [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn es ja nur Bilder wären, die sich vor meinen Augen gebildet hätten, dann würde ich diesen Punkt vielleicht bestätigend annehmen, doch es waren auch Gerüche und Geräusche, die mir so überhaupt nicht bekannt vorkommen. Jedenfalls für den ersten Moment nicht. Vorhin stand ich noch mitsamt meiner Q8-Tüte in der Hand im regennassen Feld auf dem Weg zurück nach Hause, als mich plötzlich etwas traf wie der Blitz. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich ist dies dann doch etwas übertrieben, immerhin hatte ich einfach nur plötzlich den Geruch von Zuckerwatte und anderen Leckereien in der Nase und hörte eine Melodie, das mir bekannt vorkam, doch was ich genau vernahm, war mir ein Rätsel. Vielleicht hörte auch einfach nur eine Person aus dem nahegelegenen Wohnviertel laute Musik. Ich schloss meine Augen, um dem Geruch besser folgen zu können, stolperte plötzlich und tauchte dann auf dem Jahrmarkt aus einem meiner Lieblingsspiele auf. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig blicke ich mich um und muss meine Atmung erst einmal regulieren. Es dreht sich alles und ich war mir im ersten Moment nicht sicher, ob es mit dem Versagen meiner Sauerstoffzufuhr zu tun hat oder ob es doch daran liegt, dass ich scheinbar mitten auf einem gut besuchten Jahrmarkt stehe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stoßweise geht mein Atem und ich klammere mich fast hilfesuchend an der Tüte der Tankstelle fest. Das geringe Gewicht von vorhin kommt mir nun zentnerschwer vor, dabei habe ich nur zwei Becher Rahm, Senf, etwas Parmesankäse, Brot, Schokolade und eine Flasche Ice Tea drin. Doch nun hätte ich auch genauso gut ein Sixpack 1,5-Literflaschen tragen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich fühle mich plötzlich so unsäglich träge und mir wird kurz schwarz vor Augen. Ich bin total unsicher, ob ich überhaupt noch Herr meiner Sinne bin, doch der entsetze Schrei einer Dame reißt mich aus meiner Starre. Ich drehe mich langsam um und blicke in weit aufgerissene Augen einer wunderschön gekleideten Dame. Ihr Kleid ist in einem hellen Braunton gehalten und zeigt keinen Zentimeter Haut. Wobei man bei mir dagegen eine Menge sehen kann.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich blicke, genau wie die überaus perplexe Dame, an mir herunter und erkenne im ersten Moment nicht das Problem. Ich habe ein T-Shirt an, mit aufgedrucktem ‚A man chooses, a slave obeys‘-Logo und eine dunkelviolette ¾-Hose. Meine Füße zieren weiße Sandalen, doch ich könnte über die Wahl meines Schuhwerks eher kotzen. Sie zwicken und ich hab das Gefühl wundgelaufen zu sein, obwohl ich nicht wirklich weit gehen musste. Scheiß empfindliche Füße.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Weitere entsetze Schreie folgen und ich lasse meinen Blick kurz über die Menschen gleiten, bis mir der entscheidende Beweis geliefert wird: Columbia Raffle. Ich war im Fehler![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zur Bestätigung, dass ich Recht habe, höre ich etwas weiter entfernt, wie die Schießbudenbesitzer nach Kunden werben und Kinder ihre Eltern zum Handyman ziehen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich schon leichte Schnappatmung habe? Nun steigert sich meine Panik ein weiteres Mal und ich bin total überfordert, da ich nicht weiß, was ich tun soll![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht nur, dass ich scheinbar kilometerweit vom Erdboden entfernt bin, was mir der Name alleine schon bestätigt hat. Nein, auch meine Kleidung zeugt davon, dass ich nicht von hier sein konnte. Hinzu kommt dann auch noch, dass ich mich in einem Spiel befinde, das fast hundert Jahre vor meiner Geburt stattfindet und man die Leute schon gottesfürchtig nennen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das einzige Wort, das sich in meinem Kopf bildet, als mir klar wird, dass ich und nicht die Damen und Herren im Fehler sind, ist: Merde.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]In meinem Kopf rattert es. Erstens ‚wo ist eine Atmungsmaske, wenn man sie brauch‘ und zweitens ‚wie sollst du nun verdammt noch mal aus dieser Situation flüchten‘. Nicht, dass ich gut im Flüchten wäre. Ich denke so einen miserablen Läufer wie mich kann man immer einholen. Es war eher das Problem, dass mich Leute entdeckt hatten, die es nicht hätte tun sollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich kommt mir der Gedanke in den Kopf, ob ich mit meinem Eindringen irgendetwas verändert haben könnte, doch so schnell die Faszination um meine Person auch angefangen hat, so angeekelt wenden sich die Damen auch wieder ab. Ich höre Sätze, die mir verkünden, dass ich eine Schande wäre und wie ich mich bloß so kleiden könne. Doch es ist mir gelinge gesagt scheiß egal. Hauptsache die Personen, die vor mir standen, haben den Weg gefunden, um sich wieder unter die Menschenmengen zu vermischen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich versuche mich dran zu erinnern, was vorher wohl passiert ist, doch das Einzige was mir in den Kopf kommt ist der Weg durch die Felder, der plötzlich glitschig wurde. Darum also die Schlammspuren auf meinen Sandalen. Ob ich vielleicht doch hingefallen bin? Aber ich habe keine weiteren Flecken auf meiner Kleidung. Also wie …[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Es war ein normaler Tag. Es war nichts Außergewöhnliches passiert und der Sommer wurde, zu meinem Leidwesen, immer heißer. Meine Mutter hatte spontan entschieden, dass wir heute Abend doch noch grillen könnten, aber als sie ihren leckeren Kartoffelsalat anrühren wollte, fiel ihr auf, dass kein Rahm und Senf mehr im Haus war. So wurde ich also verdonnert, dies einkaufen zu gehen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch nicht nur das stand auf meiner Einkaufsliste. Es fehlten noch andere Kleinigkeiten, also machte ich mich fix auf den Weg. Einzelne Wolken hatten sich schon gebildet und spendeten hie und da Schatten, aber das Wetter war immer noch schwer und sehr belastend. Die Pollenkonzentration war heute auch nicht gerade die leichteste, jedoch bin ich dann ohne zu viel Murren raus. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da meine Großmutter das Auto gerade benutzte, ging ich zu Fuß zur Tankstelle, die bei gemächlichem Tempo eine halbe Stunde entfernt liegt. Da ich aber nicht über die stinkige Hauptstraße gehen wollte, nahm ich den Feldweg. Super Entscheidung, wenn man Allergiker ist und einem die Nase bei jedem Schritt lief, aber so war ich wenigstens schneller wieder zurück. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Einkauf war schnell getätigt, doch wie das Leben nun mal so war, hatten sich die Pforten geöffnet (und Gott trat hervor) und der Regen fiel prasselnd zu Boden. Dumpfes Donnergrollen war auch schon zu vernehmen, doch ich versuchte mich davon nicht beeindrucken zu lassen. Ich blieb einfach einige Zeit in der Tankstelle und wartete ab, bis nur noch vereinzelte Tropfen fielen. Ich hatte zwar meinen Regenschirm vorsorglich dabei, aber wenn sintflutartige Regengüsse vom Himmel fielen, möchte ich nicht unbedingt nach draußen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach einer schier unendlichen Zeit, konnte ich dann endlich weg und ging wieder den Weg durchs Feld. Der nasse Geruch des Bodens hatte den penetranten der Gräser verdeckt und so machte mir die Umgebung weniger Probleme. Dann plötzlich stieg mir ein wohlbekannter Duft in die Nase. Es roch nach Jahrmarkt. Dieser klebrige Geruch nach Zuckerwatte, gemischt mit herzhaften Speisen, waberte um meine Nase, als ich mich fragend umsah. Wie konnte es auf einem Feld nach Zuckerwatte und Essen riechen? [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Klar, es gab einige Häuser in der näheren Umgebung, doch das würde man dann doch nicht so riechen, oder? Ein leichter Luftzug kam auf und plötzlich wehte mir Musik wie aus einem Leierkasten zu. Entfernt konnte ich ausmachen, um was es sich handelte und ich wurde dann doch etwas neugierig. Ich schlug also den Weg ein, der näher an die Häuser führte, weil mir das Lied seltsam bekannt vorkam, obwohl es mir damals im Spiel entging und zwar ‚Girls just wanna have fun‘. In der Bioshock Infinite-Version, die ich wirklich überhaupt nicht erkannte, als sie lief. Aber manchmal musste man mich mit der Nase auf Sachen stoßen, damit ich etwas erkenne. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich lief also weiter und die Musik wurde lauter und wieder leiser, so wie sich der Geruch intensivierte und wieder abflaute. Ein Kommen und Gehen der Jahrmarkt-Atmosphäre und wäre ich dann nicht über meine eigenen Füße gestolpert, würde ich mich wohl immer noch wundern, woher die Musik wirklich stammte. [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ich muss schlucken und ich suche mich schnell hilfesuchend um, doch ich finde nichts, was mir wirklich weiterhelfen könnte. Ich stehe immer noch in meiner modernen Kleidung inmitten gut gekleideten Damen und Herren und fühle mich zusehends beobachtet, passe ich doch so überhaupt nicht in das Bild der 10er Jahre. Die Schausteller wirken auch alles andere als erfreut, als sie mich entdecken und so gehe ich schnellen Schrittes an eine etwas weniger belebte Stelle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mein Atem geht immer noch stoßweise und ich sehe, wie Kinder lachend an der ‚Hunt the Vox down‘-Bude stehen. Ich muss schlucken und fühle mich plötzlich, als würde ich in der Bude stehen und die Leute auf mich schießen. Doch dem ist so nicht. Gott sei Dank.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der schwere Gang einiger Männer lässt mich zusammenzucken. Vorsichtig luge ich aus meinem kleinen Versteck hervor – ich stehe eigentlich nur hinter einer geschlossenen Bude – und sehe, wie einige Wachposten über den Jahrmarkt gehen und die Leute ab und zu misstrauisch anblicken. Ich würge den Klos in meinem Hals herunter und verstecke mich wieder hinter der Bude. Mein Blick fällt dann auf etwas, das ich vielleicht benutzen könnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich schnappe mir die großen Stoffbahnen und suche den versteckten Eingang zur Bude, den ich nach einiger Zeit dann auch finde und schlüpfe mitsamt Stoff hinein. Hoffentlich bekomme ich das hin, was ich machen wollte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Wie es sich herausstellt, war diese geschlossene Bude eine Art Abstellkammer. Es lag zerrissene Kleidung, verschlissene Utensilien und Sonstiges drin und ich fand sogar etwas, das ich anziehen konnte. Immerhin schien es am besten, ich würde so schnell wie möglich unauffällig werden, um mich dann unter die Menschenmengen zu mischen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das einzige Problem, das weiterhin bestand, saß auf meiner Nase: meine Kunststoffbrille. Für die heutige Zeit war sie vielleicht nicht so auffällig. Es war eine dieser Rayban-Dinger, sündhaft teuer, doch sehr bequem. Meine äußeren Bügel sind schwarz und die inneren grün. Zu betonen, dass ich ohne das Teil blind wie ein Maulwurf bin, brauch ich sicherlich nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich streiche über die beige Bluse, die ich gefunden habe und bin recht zufrieden damit, dass ich überhaupt hineinpasse. Ob sich wohl bei diesem Dimensions- oder Was-auch-immer-wechsel meine Körpermaße verändert hat? Einen Moment hadere ich mit mir, ob ich nicht lieber eine dieser breiten Hosen nehmen soll, doch als ich mir als einzige Frau, die Hosen trägt, Daisy Fitzroy vor Augen führe, ändert sich meine Meinung schnell. Ich finde nach einigem Wühlen einen etwas abgenutzten, braunen Rock und ziehe ihn schlussendlich an. Ich hoffe nun einfach nur noch, dass meine ¾-Hose nicht mehr auffällt, denn ich behielt sie an. Das T-Shirt musste ich wohl oder übel ausziehen, denn unter der hellen Bluse sieht man alles.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Zeit zieht sich dahin, als ich mich umzog, doch das lag auch daran, dass mir zwischendurch ziemlich übel wurde und sich vor meinen Augen alles dreht. Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich endlich soweit und will hinausgehen, als der Vorhang urplötzlich aufgezogen und etwas hineingeworfen wird. Mir stockt der Atem und ich drücke mich soweit es ging in die Schatten und hielt den Luft an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Mann flucht auf sehr adrette Art und Weise und schließt den Vorhang hinter sich. Erleichtert atme ich aus und bereue es fast sofort wieder. Ob sich Booker und Robert auch so gefühlt haben, als sie das erste Mal hier ankamen? Leicht stöhnend versuche ich Halt zu finden und stolpere über etwas, das am Boden liegt. Meine Augen weiten sich, als ich durch das Halbdunkel einen Korb entdecke. Ob heute für mich ein Glückstag war?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnell habe ich meine Tasche und die Q8-Tüte hineingestopft und mit einem Tuch abgedeckt. Er hat zwar an der rechten Seite einen Riss, doch das stört mich für den Moment nicht. Siegesreich blicke ich dann an mir herunter, doch stelle ich entsetzt fest, dass mir immer noch Schuhe fehlen. Und einen Hut, um das Ganze abzurunden.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Schnaufend halte ich mir den Kopf und hasse jetzt schon die Kopfbedeckung, die ich gefunden und aufgesetzt habe. Sie zwickt und zwackt und ist sehr unbequem. Doch so durfte ich nicht so sehr auffallen. Nach erfolglosem Suchen hatte ich dann die Schuhsache auf Eis gelegt und wenn ich gemächlich ging, würde man eh nichts unter dem langen Rock erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich muss meinen ganzen Mut zusammennehmen, um ohne weitere Kontrolle hinauszutreten. Ich hoffe inständig, dass ich nicht wie ein Flickenzirkus aussehe, denn ich kenne ja den Grund nicht, wieso die Kleider hier deponiert waren. Die Stoffbahnen habe ich schlussendlich doch nicht gebraucht, weil ich fündig wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach mehrmaligem Streichen über die Kleidung steige ich hinter dem Vorhang hervor und schirme meine Augen kurz vor der Helligkeit ab. Das Glück stand kurze Zeit auf meiner Seite, weil keiner hinter dieser Bude zu sein schien. Ich blicke noch einmal prüfend an mir herunter und entdeckte hie und da Schönheitsfehler, Flecken und Löcher, doch ich störe mich nicht daran. Ich werfe mir einen Schal über die Schultern, den ich noch gefunden hatte und schob den Korb an meinen Ellbogen, um ihn gemütlicher zu tragen. Die Kleidung war mehr als nur ungewohnt und ich musste einige Gehversuche wagen, um nicht wie ein Trampel zu wirken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann endlich verlasse ich meine Deckung und gehe erhobenen Hauptes weiter. Ich versuche mir so gut es geht nichts anmerken zu lassen, was mit dem Schwindelgefühl und der Gewissheit, dass das nicht Ich war, eine recht schwierige Aufgabe war. Ich lächele etwas scheu die Leute an und bemerke, wie sich einige Damen hinter vorgehaltener Hand unterhielten und mit dem Kopf in meine Richtung deuten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unsicherheit macht sich in mir breit, doch ich gehe weiter. Meine Hände zittern und mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust. Ob es an der Kleidung lag? Oder an meiner Gangart? Roch ich vielleicht anders oder war es einfach meine schiere Anwesenheit, die diese Damen so unangenehm fanden? In meinen Augenwinkeln sammeln sich einige Tränen und ich schlucke sie tapfer herunter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann erst fällt mir ein, woran es liegen könnte, an meiner Brille. Ich hatte vergessen sie auszuziehen und die Leute blickten mich deswegen so abwegig an. Schnell nehme ich sie ab und lege sie in den Korb und lasse die folgenden Worte wie ein Mantra durch meinen Kopf gehen: kein Aufsehen erregen, kein Aufsehen erregen …[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch das war schwer, wann man fast nichts mehr sah und die Umwelt mehr als nur verschwommen wirkte. Wie gerne hätte ich mich genauer umgesehen, doch es war einfach nicht möglich. Ich konnte noch nicht einmal erkennen, ob die Leute vor mir auf mich blickten oder nicht. Unsicher ging ich weiter und schluckte meine aufkommende Panik herunter.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ich schlendere gerade umher, als ich ein riesiges Wesen erblicke und ein Mann die Jahrmarktbesucher herbeiruft, um den Handyman zu sehen. Ich schlucke meine Angst herunter und drehe mich so hin, als würde ich gespannt auf dieses riesige Wesen blicken, doch mehr als nur Schemen konnte ich nicht erkennen. Die tuschelnden Stimmen der Leute waren dieses Mal weder an mich noch an meine Kleidung gerichtet und so entspannte ich mich einen Moment lang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hinter mir höre ich das Summen einer jungen Frau und das Klappern einiger Flaschen. Vorsichtig und recht interessiert drehe ich mich um und blicke auf einen Stand, der mir vage bekannt vorkommt. Ich kneife meine Augen leicht zusammen und erkenne, dass die Dame mit den Possession-Flaschen vor mir steht und der Korb mit den einzelnen Flaschen solch klimpernde Geräusche verursacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Interessiert gehe ich einen Schritt näher und versuche etwas auszumachen. Die Flaschen üben solch eine anziehende Wirkung auf mich aus, dass ich mir unsicher bin, ob ich der Versuchung nachgehen soll. Es wäre natürlich schon ziemlich interessant, wenn ich ein Vigor benutzen könnte, doch es ist mir etwas zu risikoreich. Ich lächele die Dame freundlich an und gehe etwas weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich muss ich an etwas denken. Wenn ich in Columbia bin, dann stellen sich mir einige Fragen: Erstens ‚wann bin ich‘, zweitens ‚welche Timeline‘ und drittens ‚gibt es nur einen Lutece?‘. Da ich mir diese Fragen natürlich nicht alleine beantworten kann, muss jemand dafür herhalten. Und da ich nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen kann, würde ich einfach einzelne Fragen stellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Deshalb gehe ich dann zu der Vigor-Dame zurück und räuspere mich leicht: „Entschuldigen Sie. Könnten Sie mir vielleicht sagen, in welche Richtung Monument Island ist?“ Ich versuche so sicher wie nur möglich zu klingen, doch ein leichtes Zittern kann man meiner Stimme dann doch entnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Dame kichert und klimpert mit ihren Vigors: „Monument Island? Sie können Sie nicht verfehlen. Leider sind die Wolken heute hartnäckig.“ Der Korb mit den Flaschen wird mir dargeboten, doch ich schüttele leicht lächelnd den Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielen Dank für die Information. Haben Sie noch einen schönen Tag.“ Schnell drehe ich mich um und gehe weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich habe etwas Angst, dass die Dame mir etwas anhaben will, doch ich konnte nicht genau sagen, wieso sich dieses Gefühl in mir ausbreite. Ein Schaudern läuft über meinen Rücken und ich versuche irgendetwas auszumachen, was natürlich schwer ohne Brille ist.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann passiert das, was ich unbedingt vermeiden wollte: Ich stoße mit jemanden zusammen und damit einem Wachtposten genau in die Arme. Super … oder?[/JUSTIFY]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier dann nachfolgend die Regeln für den Prolog:

Für dein erstes Kapitel in Columbia stelle ich dir allerdings folgende Aufgaben:

Aufgabe 1: Bring dich in Sicherheit, bevor jemand komische Fragen stellt, was deine Kleidung angeht.

Aufgabe 2: Versuche Kleidung zu bekommen, in der du nicht so auffällst. Dabei soll es dir freigestellt sein, ob du dir ein Kleid holst oder versuchst dich als Mann durchzuschummeln, um Hosen tragen zu können.

Aufgabe 3: Entgehe den Sicherheitskräften. Von denen laufen sicherlich welche herum.

Aufgabe 4: Versuche heraus zu finden, in was für einem Columbia du eigentlich gelandet bist.

Aufgabe 5: Kämpfe gegen die Übelkeit, der du dank der Höhenluft ausgesetzt bist, an.

Aufgabe 6 (optional): Versuche die nette Dame, die den Possession Vigur bewirbt, davon zu überzeugen, dir eine Flasche zu geben. Alternativ kannst du diese auch klauen – oder es zumindest versuchen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2017-01-19T21:51:54+00:00 19.01.2017 22:51
Da ich das Fandom nicht kenne, tu ich mir ein bisschen schwer dem allen zu folgen, aber ich glaube, dass ich die wichtigsten Dinge mitgenommen habe xD
Das Kursiv hat mich erst irritiert, aber ich hab's dann spätestens beim zweiten kursiven Abschnitt kapiert, dass das Flashbacks sind (wobei der zweite Flashback früher spielt, als der Erste, oder?), aber als ich das so weit im KOpf hatte, hat's plötzlich Sinn ergeben.
Gerade die Kleidungsproblematik finde ich gut umgesetzt - und das mit der Brille! Echt, du tust mir unheimlich leid, dass du ohne herum laufen musst, um nicht aufzufallen! Ich hoffe für dich, dass sich da noch eine bessere Lösung finden lässt!
Das mit dem "welches Columbia" verstehe ich auch noch nicht ganz, obwohl ich vermute, dass wir's hier mit alternativen Universen zu tun haben?
Den Einstieg fand ich auf jeden Fall gut, auch dass du das Problem mit der Höhenluft konsequent durchgezogen hast und nicht im Laufe der Zeit darauf vergessen hast! Ich schätze es dauert einige Zeit, bis man sich da dran gewöhnt. Also an die Luft!

Zwischendurch hätte ich mir ein paar Dialogzeilen gewünscht, um den Text ein wenig aufzulockern. Ja, wäre jetzt bei dem Verlauf des Kapitels schwierig gewesen, das sehe ich ein, aber hat mir trotzdem ein bisschen gefehlt =)
Von:  Erenya
2015-10-10T09:05:09+00:00 10.10.2015 11:05
So bin ich endlich auch hier angekommen.
Also.
ich fand das mit dem kursiven und nicht kursiven etwas verwirrend. Vor allem als du das erste mal von Nichtkursiv in Kursiv wechselst. Ich weiß bis jetzt nicht, ob das ein Flashback ist oder nicht. Solltest du vielleicht noch einmal drüber gucken.

Für mich als nicht Bioshock Kenner ist es nun schwer was mit dem "in was für einem Columbia" zu kapieren. Keine Ahnung ob ich da nochmal Erleuchtung bekomme, denn so ergibt auch deine Frage an die Frau nur recht wenig Sinn für mich.

Es ist also recht schwer für einen Fandomneuling reinzukommen, vielleicht ändert sich das aber auch in zukünftigen Kapiteln.
Antwort von:  Pfeffersosse
16.10.2015 15:53
Hey. Hm, ich glaube ich habe echt ein wenig zu sehr experimentiert, wie ich das Vergangene mit dem Gegenwärtigen verbinden konnte. Da kam mir das kursiv/nicht-kursiv ganz recht :) weil es oftmals für Vergangenheit eingesetzt wird. Tut mir Leid, wenn das ein wenig verwirrend rüberkommt :/

Aber danke, dass du das mit dem Fandomneuling angesprochen hast, ich denke ich werde (sobald ich die neuen Aufgaben habe) ein Glossar anfertigen, damit ein paar offene Fragen vielleicht beantwortet werden können :) ich verrate einfach mal nicht zu viel, weil ich halt nicht ganz sicher bin, ob schnell herauszufinden ist, was es mit der Frage auf sich hat. Das hängt ganz von meiner Göttin ab.
Und leider hat sich der Prolog immer mehr gezogen, dass ich wohl ein paar erklärende Details ausgelassen hab, Schande über mein Haupt!


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