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Geliebter Blutsbruder

von

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Drei Tote und Bloody Fox in Not

Winnetou erwachte nach ungefähr einer Stunde. Als er die Augen aufschlug und anstatt einer Zimmerdecke ein Blätterdach über sich sah, fuhr er überrascht in die Höhe. Sofort nahm ich ihn fest in den Arm, und als er mich sah, besann er sich wieder, wo er war und was geschehen war. Er lächelte mich liebevoll an, seine Hand strich leicht über meine Wange und dann fragte er: „Winnetou weiß wirklich nicht, womit er deine Liebe verdient hat, Scharlih.“ Gerührt zog ich ihn noch fester in meine Arme und antwortete: „Du hast noch viel, viel Besseres verdient, mein guter Bruder! Du sorgst dich ständig um alle Menschen in deiner Umgebung, während du dich selber am liebsten völlig vernachlässigst! Ich....“ Weiter kam ich nicht, denn er hatte sich aufgerichtet und unterbrach mich: „Mein Bruder mag bescheidener von Winnetou denken und sprechen! Auch er hat seine Fehler, und nicht wenige....“

Nein, das ließ ich jetzt nicht zu, in meinen Augen hatte er keinen einzigen Makel und sollte sich jetzt auch keinen einreden. „Du hast keine Fehler, sondern allerhöchstens minimale Eigentümlichkeiten, und gerade dafür liebe ich dich! Du bist einfach das Beste, was mir je passiert ist, und jetzt will ich keine Wiederworte mehr hören!“ Mit diesen Worten drückte ich ihm einen langen, intensiven Kuss auf die Lippen, so dass er tatsächlich nicht mehr antworten konnte, was anschließend wieder sein wundervolles Lächeln auf sein Antlitz zauberte.
 

Dann war es Zeit, weiter zu reiten, um nicht zu spät zurückzukehren, denn ich wollte nicht, dass man dort in Sorge um uns, vor allem um Winnetou, geriet. Er säuberte sich kurz, zog sich anschließend schnell an, dann saßen wir auf und setzten unseren Ausritt fort.
 

Wir hatten ungefähr die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als mein Freund plötzlich sein Pferd zügelte, dieses ganz still stehen ließ und selbst konzentriert in die Ferne lauschte. Ich tat es ihm gleich, konnte aber absolut nichts hören, was auch kein Wunder war, denn das Gehör Winnetous war einzigartig. Ohne etwas zu sagen, wendete er seinen Iltschi nach Nordosten und ließ ihn im langsamen Trab in die Richtung laufen, in der er das Geräusch wahrnahm. Kurze Zeit später konnte ich erahnen, was es war, es klang wie ein unterdrücktes schmerzliches Stöhnen. Jeder andere wäre jetzt so schnell wie möglich zur Ursache des Geräusches geritten, wir aber handelten wie schon so oft als eine Einheit, brauchten uns überhaupt nicht abzusprechen.
 

Beide saßen wir gleichzeitig ab, führten unsere Hengste so in ein nahegelegenes Gebüsch, dass sie nicht sofort zu entdecken waren und schlichen uns leise, immer hinter kleinen Büschen in Deckung bleibend, zu der Quelle der Schmerzenslaute. Das Gelände hier war von vielen, teils mannshohen Büschen durchzogen, und in Richtung der Geräusche verdichteten sich diese in ein größeres, für das Auge undurchdringliches Buschwerk. Als wir uns diesem näherten, wurde das Gestöhne deutlicher. Vorsichtig, uns nach allen Seiten umschauend, um eventuelle Angreifer rechtzeitig zu sehen, drangen wir durch das Gesträuch. Ungefähr in der Mitte desselben war ein kleiner Platz durch viele Fußstapfen ausgetreten, die von mindestens zehn Personen herrührten. Auf diesem Platz lag ein Mensch, ein Weißer, offensichtlich schwer verletzt, der immer wieder voller Schmerzen aufstöhnte. Auch jetzt begingen wir nicht den Fehler und traten sofort schutzlos zu dem Verwundeten, sondern wir schlichen uns, der eine links, der andere rechts, jeder in einem Halbkreis um die ausgetretene Stelle im Gebüsch herum, um sicher zu gehen, nicht doch in eine Falle zu tappen. Es war aber niemand zu sehen, und so verständigte ich mich mit Winnetou durch Zeichen, dass er bei dem Verletzten bleiben sollte, während ich zur Sicherheit noch einmal die nähere Umgebung absuchte.
 

Auch hier war keine Spur mehr von einem lebendigen Wesen zu entdecken und so kehrte ich nach geraumer Zeit wieder zu Winnetou zurück. Dieser hatte inzwischen den halb bewusstlosen Mann untersucht, der offensichtlich eine schwere Kopfwunde davongetragen hatte. Winnetou informierte mich auch sofort: „Das Leben des Bleichgesichtes kann nicht mehr gerettet werden, er wird in Kürze sterben. Eine Kugel ist in seinen Kopf eingedrungen, man kann sie nicht entfernen.“ „Ist er ansprechbar?“ erkundigte ich mich, denn es galt für uns jetzt dringendst zu erfahren, was hier geschehen war. Wenn diese Gruppe, welche die Spuren auf dem kleinen Platz hinterlassen hatte, Banditen waren, mussten wir unbedingt wissen, mit wem wir es zu tun hatten. Wir waren zwar auf Helmers Home in der großen Gesellschaft relativ sicher, doch vor einer Kugel aus dem Hinterhalt war man auch dort nicht unbedingt gewappnet.
 

Auf meine Frage hin schüttelte Winnetou den Kopf. „Sein Geist ist nur halb bei ihm, aufgrund der starken Schmerzen gleitet er aber nicht vollends in die Bewusstlosigkeit ab.“ „Wenn wir ihn nur zum Sprechen bringen könnten! Wir müssen wissen, wer er ist und warum er diese Verletzung davongetragen hat!“ Ich hatte mich während des kurzen Wortwechsels neben dem Apatschen gekniet, als ihm eine Idee kam. Er durchsuchte schnell die Taschen des Verletzten und förderte schließlich ein kleines Fläschchen mit einer undefinierbaren Flüssigkeit darin hervor. Der Geruch ließ auf irgendeinen billigen Fusel schließen, der zum Trinken zumindest für uns mit Sicherheit nicht in Frage kam, um Stirn und Nacken des Mannes damit zu kühlen, aber um so mehr.
 

Kurz nachdem Winnetou dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt hatte, wurde es von Erfolg gekrönt; der Weiße erwachte tatsächlich für kurze Zeit, erschien mir aber völlig verwirrt. Es war deutlich zu sehen, dass ihm nur noch sehr wenig Zeit im Diesseits blieb, also beeilte ich mich, ihm die wichtigsten Fragen zu stellen: „Mister! Könnt Ihr mir sagen, wer Ihr seid und wer Euch verletzt hat?“ Seine Antwort bestand aus einem verworrenen Durcheinander von Satzfetzen, in denen allerdings immer wieder das Wort „Geier“ eindeutig herauszuhören war. Ich schüttelte ihn kräftig und erreichte damit, dass sich seine Augen weit öffneten und er mich mit einem fast klaren Blick ansah. Nochmals fragte ich, diesmal lauter: „Wer seid Ihr? Wer hat Euch verletzt?“ Auch jetzt gab er keine genauen Antworten, allerdings kamen ein paar gut verständliche Satzbruchstücke über seine Lippen: „Die Geier …wir haben sie belauscht …entdeckt … .Meinen Bruder … getötet ….in den Kopf geschossen ….mich auch....planen großen Überfall ….“ Nach diesen wenigen Worten sank sein Kopf zurück, die Augen erstarrten – er war tot.
 

Winnetou und ich blickten uns an, beide waren wir uns über das Ausmaß des Gehörten im Klaren. Also war die Geierbande tatsächlich nicht komplett ausgelöscht worden, im Gegenteil, es mussten sich in der Gegend noch mehr Mitglieder eingefunden haben! Mindestens zwei Menschen hatten sie schon wieder auf ihrem Gewissen und planten offensichtlich, für noch mehr Opfer zu sorgen. Jetzt galt es, den Verbrechern irgendwie auf die Spur zu kommen, allein schon, um uns und die Gefährten, vor allem aber die Auswanderer zu schützen. Wir ließen daher den Toten erst einmal liegen und gingen, getrennt von einander, nochmals auf längere Spurensuche. Winnetou war es dann, der mich rief, er hatte nicht weit entfernt offenbar den Platz gefunden, an dem der Überfall auf den Mann und seinem Bruder stattgefunden hatte. Wir sahen uns genauestens um. Anscheinend hatte ein größerer Trupp, wahrscheinlich deutlich mehr als zwanzig Personen, hier über Nacht gelagert. Aus den Spuren konnten wir ersehen, dass diese Leute von zwei Menschen beschlichen worden waren, höchstwahrscheinlich dem Toten und dessen Bruder. Anhand der niedergerissenen Äste und Zweige war eindeutig zu lesen, dass diese beiden kein großes Geschick beim Anschleichen bewiesen hatten und deswegen von den Lagernden entdeckt, ergriffen und anschließend getötet worden waren. Den zweiten Toten fanden wir dann auch unweit des ersten, ebenfalls in den Kopf geschossen.
 

Jetzt galt es, so schnell wie möglich den Gefährten Bescheid zu geben, denn ein jeder, der sich nun in näherer Umgebung hier aufhielt – und die Westmänner waren oft in einem großen Umkreis von Helmers Home zum Jagen unterwegs – war in Gefahr, vor allem, weil im Moment einfach niemand damit rechnete. Wir luden die beiden Toten auf unsere Pferde und ritten im Eiltempo zurück.
 

Als wir ankamen, erregten wir aufgrund unserer zusätzlichen Last natürlich großes Aufsehen und mussten erst einmal in aller Ausführlichkeit sämtliche Anwesenden über die aktuelle Lage in Kenntnis setzen. Im Stillen verabschiedete ich mich wehmütig von den ungezwungenen, friedlichen Stunden und Tagen, die hinter mir und Winnetou lagen, denn wie es jetzt aussah, mussten wir wieder einmal gegen unbekannte Feinde ankämpfen. Aber – und das war eine große Erleichterung für mich – immerhin war ich jetzt bei Winnetou, er musste nicht alleine, wie so oft, der Gefahr ins Auge sehen, ich hatte nun die Möglichkeit, ihn zu unterstützen und wenn nötig, zu beschützen.
 

Zusammen mit den Westmännern, den Apatschen, dem Treckführer sowie Tobias Helmer überlegten wir ausführlich, wie wir nun weiter vorgehen wollten. Es wurde beschlossen, Kundschafter in einem großen Umkreis auszusenden, um herauszufinden, wohin die Banditen sich gewandt hatten. Es konnte außerdem gut möglich sein, dass sie auch schon in unserer Nähe gewesen waren und uns auskundschaftet hatten, was mir aber nicht so viele Sorgen machte; wir waren einfach zu viele, als dass die Verbrecher ernsthaft einen Überfall auf uns planen würden. Jeder von uns war nun allerdings zur äußersten Vorsicht angehalten. Vor allem die Auswanderer mussten jetzt einiges von ihrer gewohnten Freiheit aufgeben und konnten nicht mehr einfach auf gut Glück die Umgebung durchstreifen.
 

Mittlerweile war es Nachmittag geworden. Die Kundschafter wurden eingeteilt; immer zu zweit sollten sie direkt los reiten, um vor allem unsere nähere Umgebung abzusichern. Für mich war es sehr interessant zu sehen, dass sich die Zweiergruppen nicht aus jeweils zwei Apatschen oder zwei Westmännern zusammensetzten, sondern sie hatten sich offenbar in der letzten Zeit alle so gut angefreundet, dass sich in den meisten Gruppen weiß und rot gemischt auf den Weg machten.

Ich konnte es meinem Winnetou ansehen, dass es ihn in den Fingern juckte, sich ebenfalls mit mir zum Auskundschaften auf den Weg zu machen. Er sah mich auch fragend an, ich aber schüttelte nur den Kopf. Er hatte heute seinen ersten größeren Ritt hinter sich und sollte es nun wirklich nicht übertreiben. Sollte es tatsächlich in nächster Zeit zu einem Kampf kommen, musste er dafür so erholt wie möglich sein, denn teilnehmen würde er an einem solchen Kampf auf jeden Fall. Der Apatsche würde sich niemals auf das Krankenlager zurückziehen, während seine Freunde sich der Gefahr aussetzten.
 

Es gab siebenunddreißig Personen, auf die man sich in jedem Fall verlassen konnte; einundzwanzig Apatschen, elf Westmänner, Bloody Fox, Tobias Helmer, Treckführer Schumann sowie Winnetou und mich. Natürlich durften die nicht alle gleichzeitig auf Kundschaft gehen, sonst wäre der Treck und das Haus ohne Schutz geblieben. Die erwachsenen Männer der Auswanderer waren zwar keine Feiglinge, aber im Umgang mit Waffen kamen sie in keinster Weise an uns heran, auch fehlte ihnen allen die nötige Erfahrung im Kampf gegen Feinde. Wir beschlossen deshalb, dass immer fünfzehn Personen vor Ort bleiben sollten.

Westlich des Hauses lag der Llano Estacado, dorthin ritten vor allem diejenigen Kundschafter, die einen Apatschen bei sich hatten, da diese sich in der Wüste bestens auskannten. Auf der östlichen Seite des Hauses erhob sich ein ungefähr fünfzig Meter hoher Hügel, der zur Hausseite hin schroff und felsig steil in die Tiefe führte. Von dieser Seite aus konnte man nicht hinauf gelangen, man musste ihn von der Seite besteigen, was Bloody Fox direkt in Angriff nahm, der für heute ausgelost worden war, hier vor Ort zu bleiben. Er wollte nicht untätig herum sitzen und sagte sich, dass dort oben ein guter Platz für eventuelle Feinde war, die das Anwesen und den Treck ausspionieren wollten, und machte sich sofort auf den Weg.

Ich hingegen wollte, da es jetzt langsam Abend wurde, unsere Pferde versorgen und gleichzeitig hinter dem Haus nach dem Rechten sehen. Es wurde zwar schon allmählich dunkel, aber sollten sich wirklich Spuren hier befinden, würde ich sie mit Sicherheit jetzt noch entdecken können. Winnetou hatte mir wohl angesehen, dass es mir lieber war, wenn er jetzt sitzen blieb und sich noch ein wenig ausruhte, er tat mir dann auch den Gefallen. Nach dem Versorgen der Pferde ging ich also in immer weiter führenden Halbkreisen das Terrain hinter dem Haus ab, ohne irgend etwas Auffälliges zu finden.
 

Gerade wollte ich mich wieder zurück zu meinem Freund begeben, als ich plötzlich lautes Geschrei vom Haus her hörte und einen Moment später die Silberbüchse des Apatschen krachend losging. Das Schreien ging in laute Schreckensrufe über, die sich fast schon panisch anhörten. So schnell wie möglich rannte ich zu dem Platz unter den alten Bäumen vor dem Haus zurück, wo die übriggebliebenen Westmänner und Indianer sowie die meisten Siedler sich bis eben befunden hatten. Jetzt war niemand mehr auf seinem Platz, alle waren zur Ostseite des Hauses hin gestürzt und blickten nun wie gebannt zu dem Hügel hoch, welcher sich dort erhob.

Was ich jetzt sah, ließ mir den Atem stocken. Bloody Fox hatte, wie schon erwähnt, den Hügel von der Seite her erklommen, um sich dort nach eventuellen Feinden umzusehen. Offenbar war er auch tatsächlich auf jemanden gestoßen, der ihm sofort ans Leben wollte. Wie ich später erfuhr, ging Fox gerade ganz nah an der Abbruchkante des Hügels entlang, als sich plötzlich wie aus dem Nichts eine Gestalt löste und sich mit einem Messer auf ihn stürzte. Fox wurde von dem Unbekannten so überrascht, dass er kaum Gegenwehr leisten konnte und wahrscheinlich das Messer zu spüren bekommen hätte, wäre Winnetou nicht gewesen.
 

Dieser hatte im Moment des Angriffs wohl zufällig den Hügel von seinem Platz aus im Auge gehabt, sofort sein Gewehr ergriffen und den Unbekannten im Augenblick der höchsten Not mit einem gezielten Schuss in den Kopf getroffen. Damit war die Gefahr für Bloody Fox aber noch nicht gebannt. Der Angreifer fiel tödlich getroffen über die scharfe Felskante hinunter in die Tiefe und hätte Fox, weil er gegen ihn geprallt war, mit in den Tod gerissen, wenn dieser sich nicht mit den Händen an der brüchigen Kante festgehalten hätte. Er hing jetzt, sich mit aller Kraft an den Felsen klammernd, frei über den gähnenden Abgrund und es war nur eine Frage der Zeit, bis ihn die Kräfte verlassen und er in die Tiefe stürzen würde.
 

Winnetou hatte die Gefahr sofort erkannt und nicht einen Augenblick gezögert. So schnell und sicher wie eine Gams kletterte er den Felsen, an dem eigentlich gar kein Hochkommen möglich war, hinauf, zwar nicht auf direktem Wege, denn das wäre selbst ihm nicht gelungen, dafür war es dort einfach zu steil, sondern etwas von der Seite her. In dem Moment, als ich die Situation überblicken konnte, war er schon oben angelangt, hatte sich auf die schmale Felskante gelegt, ergriff den Arm von Bloody Fox und hielt diesen unter größten Anstrengungen fest. Hochziehen konnte er ihn aber nicht, dafür war die Kante einfach zu schmal und beide fanden in dem losen Gestein viel zu wenig Halt. Er konnte nur alle Kraft darauf verwenden, Fox zu halten und zu verhindern, dass dieser in Panik geriet, da von der Kante aus immer mehr Gestein herunter bröckelte. Immer wieder sprach der Apatsche ihm Mut zu und versicherte ihm, er würde keinesfalls loslassen, und wenn es noch so lange dauern sollte, bis Hilfe kam.
 

So schnell ich konnte, kletterte ich den Hügel hinauf. Vor mir hatten sich schon ein paar Apatschen sowie Martin Baumann, Old Firehand und Emery, die ebenfalls nicht zu den Kundschaftertruppen gehörten, schnellstmöglich auf den Weg gemacht. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis wir die beiden erreichten, da die Felskante sehr schmal war und in der jetzt aufziehenden Dunkelheit äußerste Vorsicht geboten war. Als ich bei Winnetou ankam, war dieser schweißgebadet und am Ende seiner Kräfte, denn Bloody Fox war ein großer, kräftiger Mann, der es nicht verhindern konnte, öfters ins Pendeln zu geraten. Ich legte mich neben meinen Freund, Emery war schon auf seiner anderen Seite, ebenfalls drei Apatschen, die jetzt Winnetous Körper hielten, während Martin Baumann, der jetzt gleichfalls neben mir angelangt war, und ich versuchten, den Arm von Fox zu ergreifen, den Winnetou festhielt. Auf der anderen Seite tat Emery dasselbe mit dem anderen Arm.
 

Mit vereinten Kräften gelang es uns, Fox heraufzuziehen. Dieser ließ sich daraufhin erst einmal zu Boden sinken und begann, haltlos zu zittern. Winnetou wurde von seinen Apatschen zurückgezogen und stand jetzt auf. Auch ihn überfiel nun ein Zittern, dass er schwer unter Kontrolle bekam. Ich nahm ihn zuerst vollkommen erleichtert in die Arme und bemerkte dabei, dass ihm leicht schwindelte. Jetzt galt es, ihn so schnell wie möglich weg von dieser Kante und dann nach unten in Sicherheit zu bringen. Er hatte sich völlig überanstrengt, was mir natürlich schon Sorgen machte. Emery unterstützte mich dabei, in dem wir zu beiden Seiten des Apatschen langsam und vorsichtig seitlich den Hügel hinunterstiegen. Hinter uns kamen die Mescaleros und Old Firehand sowie Martin Baumann, die sich um Bloody kümmerten, der noch so weiche Knie hatte, dass er fast getragen werden musste.
 

Wir kamen alle glücklich unten an und wurden von den Zurückgebliebenen begeistert empfangen. Vor allem Winnetou galten die Glückwünsche und Bravo-Rufe. Er hatte aber keine Möglichkeit mehr, darauf zu reagieren, denn kaum waren wir vor dem Haus angekommen, brach er auch schon bewusstlos zusammen!



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