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Ich bin jemand und nicht irgendwer

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Ich bin jemand und nicht irgendwer

Ich bin jemand und nicht irgendwer
 

Heute, wieder einer dieser Tage. Meine ganze Kraft, mein ungebrochenes Engagement für meine Arbeit und meine Qualifikationen als Anführer werden auf das dringendste benötigt.

Ich bin nun mal ein gemachter Mann. Eine absolute Koryphäe auf meinem Gebiet.

Ich bin jemand.
 

Nein wirklich, meine Arbeit, vielmehr meine Untergebenen, was sind sie schon ohne mich?

Völlig hilflos, wie zarte Blumen bei Regen, deren Blätter von Lebensfreude strotzend zu groß werden, sodass sie das eigene Gewicht nicht tragen können und abbrechen. Genau das.

Nein.

Nicht auszudenken, wäre ich nur einen Tag nicht vor Ort und für sie da. Die tägliche Anstrengung würde mein Team nicht alleine bewältigen können.

Ich muss der Regenschirm sein, habe gar keine andere Wahl. Muss die Stütze sein, will es auch gar nicht anders. Oh ja, ich bin ein Gewinn. Ich bin wichtig.

Ich bin jemand.
 

Der halbe Weg ist fast geschafft. Damit beginnt die eigentliche Herausforderung, wie ich bereits weis. Nun volle Konzentration und tatsächlich, ich habe mich nicht geirrt.

Meine lieben Leute, sie haben immer noch keine Manieren im Umgang mit der Konkurrenz gelernt.

Eigentlich schade, ich hatte mir bereits Gedanken über eine Kooperation gemacht. Ist diese Chance nun vertan?

Vielleicht sollte ich mich auch freuen. Immerhin bin wieder einmal ich gefragt. Ich muss für mein Team einspringen und den Streit bereinigen, die Karre aus dem Dreck ziehen, die aufgeheizten Gemüter beruhigen und das zeigt mir wieder sehr deutlich, wie nützlich ich doch bin.

Ich bin jemand.
 

Doch mit einem Mal und ohne mein Zutun, schlägt die Stimmung von feindselig in freundlich um.

Plötzlich fühle ich mich ausgeschlossen. Irgendetwas scheine ich verpasst zu haben.

Ärger ist unprofessionell und doch, es fällt mir nicht leicht meine Contenance zu wahren.

Dieser heimliche Austausch von Nachrichten, die ich nicht entziffern kann und noch dazu hinter meinem Rücken und mit der Konkurrenz, gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.

Werden da gerade Entscheidungen über meinen Kopf hinweg getroffen? Meine eigenen Leute, verraten sie mich gerade?

Scheinbar und nicht nur das. Sie sind auch so unachtsam und verstecken nicht mal den Beweis für ihr schändliches Treiben.

Sie ignorieren mich völlig. Scheinen vergessen zu haben, dass ich noch neben ihnen stehe.

Das ist wirklich ein Vertrauensbruch der übelsten Art. An Perversion kaum zu überbieten.

Ich dachte ich hätte ihnen klar gemacht, dass ich so etwas absolut nicht toleriere. Das ich nur ihr Bestes im Sinn habe und dennoch treten sie meine Mühen mit Füßen.

Ich mag es nicht, wenn meine harte Arbeit keine Früchte trägt. Ich bin kein Versager.

Ich bin jemand.
 

Fröhliches Gebell dröhnt immer noch in meinen Ohren und endlich straffe ich die Leinen und ziehe meine Meute weg vom fremden Hund und Besitzer.

Die Hundekekse aus der Tasche des anderen zertrete ich dabei.

Mein Team winselt leise, aber von mir können sie jetzt kein Mitleid erwarten. Dass sie sich das erlauben würden, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Schließlich bin ich jemand und nicht irgendwer.
 

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