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Frieden

Jeder muss seinen eigenen finden.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen diesmal ein etwas längeres Kapitel, ab dem meine Geschichte nun endgültig vom Original abweicht.
Viel Spaß. Komplett anzeigen

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Wellenreich (einige Wochen zuvor)
 

„Erlebst du zum ersten Mal den Tod eines Kameraden? Das gehört zum Leben eines Ninja.“ Erklärte der Junge mit der Maske ruhig, nachdem Sasuke blutüberströmt und von dutzenden Nadeln durchbohrt zusammengebrochen war. Dann machte er sich daran in seinen Spiegel zurückzukehren. Doch er sollte nie dort ankommen. Eine Druckwelle riss ihn von den Füßen und schmetterte ihn gegen das Eis. Seine Maske sprang als der unsichtbare Schlag ihn traf.

Unbändiger Zorn loderte wie eine Stichflamme in Naruto auf und verbrannte jeden Gedanken bis auf einen: Töte!

Es war um ein vielfaches stärker als in der Nacht als er Iruka gerettet hatte. Und auch das Chakra welches er damals gespürt hatte, war nichts gegen die Energie die jetzt durch seinen Körper strömte. Als würde man eine Kerze mit einem Waldbrand vergleichen.

Und wie lodernde Flammen schlug das Chakra aus seinem Körper, zertrümmerte die Spiegel und warf den Jungen mit der Maske abermals zu Boden. Blitzschnell sprang Naruto hinterher und sah durch einen roten Schleier auf ihn hinab. Alles in ihm drängte zum tödlichen Schlag und so hob er die Hand, welche jetzt mehr einer Klaue ähnelte, um den Schädel des Fremden zu zermalmen.

Da zerbrach die gesprungene Maske schließlich ganz und offenbarte ein bekanntes Gesicht. Es war wunderschön.

'...ku' drang ein leiser Gedanke durch den dichten Schleier grenzenloser Wut, der Narutos Geist umhüllte. 'Haku!' jetzt war er schon bedeutend lauter geworden.

Seine Hand stoppte in der Bewegung als der Junge zu seinen Füßen die Augen öffnete.

Und diesmal hallte mehr als ein einzelnes Wort durch Narutos Gedanken.

„Man kann wirklich stark werden, wenn man jemanden schützen will, der einem etwas bedeutet.“
 

Narutos Faust fuhr herab.

Dicht neben Hakus Ohr splitterte der Stein und der der Druck des heraus strömenden Chakras genügte um den bereits benommenen Jungen endgültig in die Bewusstlosigkeit zu schicken.

Langsam lichtete sich der Nebel. Offenbar hatte auch Kakashi seinen Kampf gewonnen. In einiger Entfernung konnte man bereits seine Umrisse ausmachen. In diesem Moment fasste Naruto einen Entschluss. Eilig hob er Haku auf seine Arme und sprintete zu einer der Treppen hinüber, die zu den Anlegestellen hinunter führten. Unten angekommen legte er den bewusstlosen Jungen auf eines der Flöße mit dem zuvor Material zu Baustelle transportiert worden war. Als Naruto ihn auf das raue Holz legte öffnete er leicht die Augen, doch sein Blick war glasig. Auch wenn er sich nicht sicher war ob Haku ihn hören konnte, beugte er sich zu ihm hinunter und flüsterte etwas in sein Ohr: „Zabuza ist tot. Komm nie mehr zurück!“

Die Augen des Jungen weiteten sich kurz, ehe er wieder in eine gnädige Ohnmacht sank. Dann versetzte Naruto dem Floß einen Stoß und sah zu wie es im Nebel verschwand. Er hoffte Haku würde irgendwo einen schöneren Lebenssinn finden, als einem so einem Monster wie Zabuza zu dienen.
 

Als Naruto wieder auf der Brücke ankam, unterhielt sich Kakashi gerade mit Tazuna, während Sakura sich aufgeregt um Sasukes Wunden kümmerte.

„Naruto! Wo warst du denn?“ Fuhr sein Sensei ihn an, woraufhin Naruto verwirrt stehen blieb.

Noch ehe er antworten konnte mischte Sasuke sich ein. „Ich hab's ihnen doch schon gesagt. Der kleine Feigling hat sich versteckt, während ich den Kerl mit dem Eisversteck besiegt habe.“

Geschockt starrte der Blonde seinen Teamkollegen an, der ihm nun kameradschaftlich seine Hand auf die Schulter legte. „Aber das kann ja mal passieren.“ Sagte er laut, ehe er zischte: „Wenn du nicht mitspielst, verrate ich Kakashi was wirklich mit dem Jungen passiert und verlass dich drauf er wird ihn finden.“

Die Reste der lodernden Wut die Naruto vor wenigen Minuten noch gespürt hatte, wollten wieder aufflammen, doch er kämpfte sie ebenso nieder wie die Enttäuschung über den Verrat desjenigen, den er am noch am ehesten als einen Freund angesehen hätte. Und letzteres fiel ihm um ein vielfaches schwerer.

„Tut mir wirklich Leid Kakashi-sensei, aber die Kunst von diesem Typen sah echt seltsam aus und bei dem ganzen Nebel wusste ich nicht was ich sonst machen sollte.“ Mit einem gezwungenen Grinsen, sah er zu seinem Sensei auf und alles in ihm hoffte, das Kakashi merken würde das etwas nicht stimmte, während er gleichzeitig auf keinen Fall Haku in Gefahr bringen wollte.

Nach einem angespannten Moment schüttelte der Hatake nur den Kopf. „Ich bin wirklich enttäuscht von dir Naruto. Gerade von dir hätte ich etwas mehr Mut erwartet und jemand der Hokage werden will muss immer für seine Freunde einstehen. Nimm dir fürs nächste Mal ein Beispiel an Sasuke.“ Dann wandte er sich wieder an den Brückenbauer. Hätte er nur einen Augenblick länger in Narutos Augen gesehen, hätte er dort zum ersten Mal, den glühend roten Hass gesehen.
 

Wenig später stand Naruto über den leblosen Körper Zabuzas gebeugt. Als Strafe für seine vermeintliche Feigheit hatte der Hatake ihm aufgetragen den Nuke-nin zu beerdigen. Währenddessen haten die anderen sich aufgemacht ihren Sieg und ganz besonders den Uchiah zu feiern, zu dessen Ehren die Brücke fortan „Große Sasuke Brücke“ heißen sollte. Im Grunde war er ganz froh über seine Aufgabe, wäre er mitgegangen hätte er wohl kaum dem Drang widerstehen können dem Uchiah das dämliche Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln.

Gerade als Naruto den großen Körper umgedreht hatte, um ihn auf eine Trage legen zu können, stöhnte Zabuza leise. Beinahe hätte er ihn zu Tode erschreckt. Sein Blick fiel auf das Loch im Bauch des ehemaligen Kiri-Nin, welches Kakashis Chidori hinterlassen hatte. Dieser Kerl musste wirklich einen unglaublichen Lebenswillen haben.

„Nichteinmal das kann dieser kopierende Affe richtig machen.“ Krächzte Zabuza und stieß ein heiseres Lachen aus, das schon bald in einem Hustenanfall unterging. Kleine Blut- und Speicheltropfen landeten auf Narutos Gesicht, der neben dem Sterbenden kniete. Es kümmerte ihn nicht.

Nachdem er sich wider beruhigt hatte, richtete der Nuke-Nin seinen stechenden Blick direkt auf ihn. „Sag mir Kleiner, stimmt es was dieser Uchiah-Bastard erzählt hat? Hat er Haku wirklich abgestochen und in den Fluss geworfen?“

Die Frage irritierte Naruto, denn es lag ehrliche Trauer in der Stimme dieses erbarmungslosen Mörders. „Nein. Ich habe ihn besiegt, aber nicht getötet. Gerade treibt er auf einem Floß stromabwärts.“

Zabuzas Augen weiteten sich, dann verzog sich das maskierte Gesicht zu einem breiten Lächeln. „Danke.“ Eine Träne floss bei diesem Wort. „Ich danke dir wirklich. Hoffentlich findet er seinen eigenen Weg.“

Naruto nickte ernst.

„Tust du mir noch einen Gefallen? Mein Schwert Kubikiribōchō verscharre es nicht mit mir zusammen in der Erde. Es muss geschwungen werden, es muss Blut trinken.“ Wieder ein hustendes Lachen. „Nimm es mit, es gehört dir. Ich werde es nicht brauchen da wo...“ Zum Schluss war er immer leiser geworden, seine allerletzten Worte konnte Naruto nicht mehr verstehen.
 

Ihm war zum Weinen zu mute als der das große Schwert Kubikiribōchō aufhob und sich auf den Rücken schnallte. Doch es wollten keine Tränen fließen. Zu heiß brannte der Zorn in seinem Inneren. Naruto war wütend auf Sasuke wegen seines Verrates, er war wütend auf Kakashi der nicht begriff was passierte und er war wütend auf Sakura, einfach weil sie Sakura war. Aber vor allem war er wütend auf sich selbst. Er hätte viel früher erkennen müssen, dass die Welt der Shinobi ein grauenvoller, gnadenloser Ort war, an dem es nicht nur schwarz und weiß gab. Gerade Naruto hätte wissen müssen das nicht jeder der als Monster verschrieen ist, tatsächlich eines ist. Er wusste nicht warum Zabuza all diese furchtbaren Dinge getan hatte, warum er so damals so viele Kinder bei der Prüfung getötet hatte. Doch genauso wenig wusste Naruto warum dieser sonst so gnadenlose Mann sich Hakus angenommen hatte.

Doch eins wusste er: Zabuza hatte nicht nur für sich gekämpft, er hatte Haku etwas gegeben für das es sich zu töten und zu sterben lohnte. Hatte ihn zu einer Waffe gemacht, doch niemals hatte er seine Sanfte Natur gebrochen. Deshalb hatte er den Uchiah nicht töten wollen und ihn auch nicht. So langsam fing Naruto an zu begreifen, was es hieß ein Shinobi zu sein.
 

Im selben Moment in dem der leichte Nieselregen einsetzte hallte eine verächtliche Stimme über die leere Baustelle.

„Also hat er tatsächlich wieder versagt. Der Dämon aus dem Blutnebel, dass ich nicht lache.“ Gatō stand am anderen Ende der Brücke und hinter ihm eine ganze Armee von abgerissenen Gestalten, jeder von ihnen mit einer Waffe in der Hand. „Zum Schluss muss man wirklich alles selber machen. Tötet erst ihn und dann brennt das Dorf nieder, diesmal werde ich ein Exempel statuieren.“

Das dreckige Lachen, welches nach diesen Worten die Luft erfüllte, war der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Brennendes, rotes Chakra wallte in Narutos Körper auf und Kubikiribōchō sprang wie von selbst in seine Hand. Seltsam es fühlte sich ganz leicht an.

Die Söldner blieben verunsichert stehen als sie sahen, wie der blonde Junge das gewaltige Schwert spielend in einer Hand wog. Dann hob er den Kopf. Blutrote Augen, geschlitzt wie die eines Raubtieres, starrten sie aus einem ausdruckslosen Gesicht an, dann überrollte sie eine Welle purer Mordlust. Ehe sich der Gedanke an Flucht, auch nur in ihre die Chance hatte ihre zitternden Beine zu erreichen, war Naruto schon mitten unter ihnen.

Mit einer einzigen kreisenden Bewegung der Klinge schickte er fünf Männer ins Jenseits. Zwei weitere fielen dem folgenden Aufwärtsschwung zum Opfer, bevor sich die übrigen Männer aus ihrer Starre lösten. Naruto duckte sich unter einer Hastig geschwungenen Keule weg und durchtrennte die Beine des Angreifers knapp unterhalb der Knie. Ohne die Schreie des Mannes zu beachten nutzte er den Schwung um einen senkrechten Schwerthieb zu Blocken. Das herab sausende Katana geriet in die Vertiefung von Kubikiribōchō und wurde nutzlos zur Seite gedrückt, als Naruto seinem Besitzer die Kehle durchtrennte.

Nachdem der Uzumaki mit einem beiläufigen Rückhandhieb eine erhobene Axt zerbrach und ihrem Besitzer den Schädel spaltete, begriff auch der letzte Söldner, dass es hier um das nackte Überleben ging. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzten sie sich auf ihn, als er zum ersten Mal etwas zu ihnen sagte: „Taju Kage-Bunshin-No-Jutsu.“

Als die Rauchwolke sich verzog öffneten sich 100 blutrote Augenpaare.
 

Der Regen war stärker geworden und durchnässte den blonden Genin bis auf die Knochen. Ob seine Glieder vor Kälte oder Erschöpfung zitterten konnte er nicht sagen, nur eins war sicher: Gatō zitterte noch mehr. Dabei wagte er es eigentlich nicht einmal zu atmen, denn sein Kopf lag in der kreisrunden Aussparung von Kubikiribōchō . Der Rand dieses Kreises war rasierklingenscharf und er wusste das sein Leben allein von der Gnade Narutos abhing.

Dieser achtete nicht auf ihn.

Gerade kam er nämlich zu einer folgenschweren Erkenntnis. Er fühlte Frieden. Zum ersten Mal in seinem Leben war da keine Angst, keine Wut, keine Verunsicherung, kein Zweifel. Naruto fühlte sich einfach nur friedlich, denn er wusste er hatte getan was getan werden musste. Lächelnd schloss er die Augen und legte den Kopf in den Nacken, damit der prasselnde Regen ihm das Blut aus dem Gesicht wusch.

„Bitte lass mich leben.“ Die flehende Stimme von Gatō ließ Narutos Glück verblassen. „Ich gebe dir was du willst. Geld, Macht, Alles! Sag es nur und ich-.“ Ein leichter Druck der Klinge ließ ihn verstummen.

„Was ich will?“ Naruto öffnete die Augen, die Iris tiefblau, doch seine Pupillen nicht mehr als senkrechte Schlitze. „Ich will Frieden.“ Dann packte er Kubikiribōchō mit beiden Händen und riss es zu sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dicker1
2015-08-02T17:19:43+00:00 02.08.2015 19:19
Hammer Story :D Die Geschichte muss ich unbedingt im Auge behalten !!
Von:  fahnm
2015-07-28T01:32:43+00:00 28.07.2015 03:32
Hammer Kapitel
Für diesen Verrat wird Sasuke noch bezahlen.
Und Kakashi wird seine Kurzsichtigkeit auch noch bereuen.
Ob Naruto Haku jemals wiedersehen wird?
Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  Sin66
2015-07-26T21:19:27+00:00 26.07.2015 23:19
Das Kapitel ist Klasse geworden.
Super das Naruto Haku gerettet hat,
Sasuke ist Halt ein Verräter und Kakashi
ist halt blind vor Fehler des Uchia depp.
Das Ende von Gato war Mega- Klasse.

Viel Glück weiterhin.Sin66.
Von:  dragonlp71
2015-07-26T18:28:59+00:00 26.07.2015 20:28
Oh ha das War heftig. Ich habe eine frage könntest du naruto einen Spitznamen geben der mit Dämonen zu tun hat wie z.b. Dämon von Konhha , Schwert Dämon oder der friedliche Dämon (Ironie läßt grüßen ) weil er Frieden entfunden hat. Und ich hoffe sasugay wird (hoffentlich von naruto ) richtig die fresse poliert bekommen


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