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Red Flash of Konoha

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da Weihnachten ist, gibt's für alle meine treuen Leser heute ein ganz besonders langes Kapitel ^-^
Merry Christmas! Komplett anzeigen

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Die Nacht, die alles veränderte

Red Flash of Konoha
 

Kapitel 05: Die Nacht, die alles veränderte
 

Er stand auf dem Hokage-Monument, genauer gesagt auf dem Kopf des vierten Hokage, und blickte auf das Dorf herab. In der vergangenen Woche war so viel geschehen, und es würde in noch so viel mehr geschehen, dass der Junge davon zumindest eine kurze Pause brauchte. Naruto kam öfters zum Hokage-Monument, wenn er allein sein und nachdenken wollte.

Wenn er an die vergangenen Tage zurückdachte, fiel ihm zuerst Shisuis Selbstmord ein, was seine Gedanken sofort zu dessen Beerdigung brachte.

Der Großteil der Anwesenden waren Uchiha, was nicht besonders überraschend war, da sie alle in gewisser Weise ein Teil seiner Familie waren; selbst wenn sie nicht zu seinen direkten Angehörigen zählten. Die meisten der anwesenden Nicht-Uchiha waren Freunde aus seiner Akademiezeit, ehemalige Sensei, die ihn besonders mochten, und sogar ein paar seiner Anbu-Kollegen waren gekommen.

Letzten Endes war wohl so ziemlich jeder anwesend, der Shisui in irgendeiner Weise etwas bedeutet hatte. Selbst der Hokage war dort gewesen, obwohl er nie besonders viel Zeit hatte.

Die Beerdigung an sich stach nicht wirklich hervor. Sie war nicht viel anders als die eines gewöhnlichen Zivilisten, da der Schwarzhaarige nun mal weder während einer Mission, noch zum Schutz des Dorfes gestorben war... jedenfalls soweit es bekannt war.

Für die Öffentlichkeit war Shisuis Tod nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Selbstmord.

Das Schlimmste für den Rotschopf war aber nicht die Beerdigung an sich gewesen. Itachi und er hatten zu diesem Zeitpunkt bereits akzeptiert, was geschehen war, und wollten nach vorn sehen. Nein, am Schlimmsten für ihn war die Reaktion seiner kleinen Schwester und ihrer Freunde.

Für die drei Kinder war es die erste Beerdigung gewesen, bei der sie den Verstorbenen persönlich gekannt hatten. Dementsprechend hart hatte es die drei auch getroffen. Sie hatten zwar ihr Bestes gegeben, um Shisui gebührend ihren Respekt zu zollen und nicht zu weinen. Doch keiner hatte das letztlich geschafft.

Sie alle hatten Tränen vergossen.

Naruto stand die ganze Zeit über direkt neben seiner kleinen Schwester, deren Augen schon in dem Moment zu Tränen anfingen, als die Grabrede begann. Damit sie sich zumindest ein wenig besser fühlte, hatte der Rotschopf ihre Hand gehalten. Mito hatte sie nicht losgelassen bis sie wieder Zuhause waren.

Er wusste nur zu gut, dass sie es hasste zu weinen. In ihren Augen war es ein Zeichen von Schwäche. Leider half es nicht, dass sie einen ziemlich sensiblen Charakter hatte und so in manchen Situationen ziemlich schnell zum Weinen gebracht werden konnte. Auch wenn sie immer wieder versuchte sich herauszureden und sagte, dass sie etwas in die Augen bekommen hätte.

Dieses Mal sagte sie jedoch nichts dergleichen. Vermutlich war in diesem Moment ihre Trauer einfach größer als ihr Stolz.

Aber die Beerdigung seines Freundes war nicht die einzige Erinnerung, die er mit seinem Selbstmord verband. Es gab noch ein paar andere wie der Moment, in dem Shisuis Team von seinem Tod erfahren hatte, oder die Erinnerung daran wie sich sein Dojutsu weiterentwickelt hatte.

Bei der bloßen Erinnerung an diesen Moment spürte der Rotschopf noch immer die Phantomschmerzen in seinen Augen. Und so wie damals legte sich auch dieses Mal eine seiner Hände über seine Augen als wollte es sie irgendwie von den Schmerzen abschirmen.

In dieser einen Nacht war so viel geschehen. Es war wirklich nicht übertrieben zu sagen, dass diese eine Nacht sein gesamtes zukünftiges Leben verändert hatte.

'Ich verstehe das einfach nicht. Warum gerade ich?', fragte Naruto sich. Auch nachdem er mehrere Tage Zeit hatte darüber nachzudenken hatte er auf diese eine Frage keine Antwort gefunden. Es war sowieso zweifelhaft, ob er auf diese Frage überhaupt jemals eine Antwort bekommen würde.

Allein die Zukunft könnte das zeigen.

"Ich frage mich, was ihr wohl dazu sagen würdet, Mutter, Vater", sagte Naruto, als er hoch in den Himmel schaute, "Was würdet ihr an meiner Stelle tun?"
 

(Flashback: sechs Tage zuvor)

Das letzte woran sich Naruto erinnern konnte war, dass er an der Klippe des Naka-Flusses gestanden hatte. Darum überraschte es ihn auch nicht wirklich, dass er genau an diesem Ort wieder zu sich kam. Jedenfalls nachdem sich seine anfängliche Verwirrung über das, was geschehen war, gelegt hatte.

Er spürte das harte Holz eines Baumstammes an seinem Rücken, während er langsam seine Augen öffnete. Sie schmerzten nicht mehr annähernd so sehr wie zuvor. Der Rotschopf war sich nicht ganz sicher, aber der Schmerz schien wohl langsam nachzulassen.

Das Gefühl in seinen Augen ähnelte stark dem, als er einmal beim Training sein Sharingan überstrapaziert hatte. Er hatte es dermaßen überanstrengt, dass er ungefähr eine Stunde fast vollkommen blind gewesen war. Die Schmerzen hatte er sogar noch an dem darauffolgenden Tag gespürt, wenn auch nicht mehr ganz so stark.

Es war nicht unbedingt seine liebste Erinnerung, aber für diesen Moment war es der treffendste Vergleich.

"Er kommt wieder zu sich", hörte er seinen Freund sagen und als der junge Namikaze aufsah, hockte Itachi direkt neben ihm, "Naruto, bist du in Ordnung?" Die Besorgnis in seinen Augen war nicht zu übersehen. Und dass es gerade Itachis Augen waren, die sie so offen zeigten, war nicht gerade beruhigend.

"Ja... ich glaube schon... Was ist passiert?", fragte er. Seine Erinnerung war, soweit er wusste, vollkommen intakt. Aber nachdem der Rotschopf plötzlich ohnmächtig geworden war, wollte er einfach sichergehen.

"Nachdem dein Mangekyo erwacht ist, hast du angefangen zu schreien und bist dann ohnmächtig geworden. Offenbar waren die Schmerzen in deinen Augen einfach zu stark", erklärte eine weitere Stimme neben dem jungen Namikaze. Bis dahin hatte er seinen Blick auf das zukünftige Clanoberhaupt gerichtet, weshalb er die andere anwesende Person zunächst vollkommen übersehen hatte.

Doch kaum hatte er diese Stimme gehört, schnellte sein Kopf zur anderen Seite. Naruto traute seinen eigenen Augen nicht.

"Hey!", grüßte ihn Shisui mit einem Lächeln, "Ich hoffe der Schmerz hat nachgelassen."

Der Schock war dem Rotschopf praktisch ins Gesicht geschrieben. Oder war es vielleicht doch Verwirrung? Nun ja, jedenfalls sollte jeder gute Shinobi in der Lage sein seine Gefühle in jeder nur erdenklichen Situation zu kontrollieren.

Bedauerlicherweise hatte Naruto allerdings niemals daran gedacht, dass er möglicherweise irgendwann den Selbstmord eines seiner besten Freundes mitanzusehen, nur um ihn dann kurz darauf wieder quicklebendig vor ihm stehen zu sehen. So war es auch verständlich, dass der junge Namikaze ein paar Sekunden brauchte, um das alles zu verarbeiten.

Obwohl er ihn hatte sterben sehen, war Shisui am Leben.

Nun gab es ein paar Möglichkeiten. Eine davon war, dass all das, was er gerade erlebte, nichts als ein krankes Genjutsu war, das ihn einfach nur mit dem Gesicht seines toten Freundes quälen sollte. Eine andere bestand darin, dass alles zuvor nicht mehr als ein Genjutsu war.

Naruto hoffte inständig, dass es die zweite Möglichkeit war.

"Wie...", begann er, nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte, "Wie kann das sein?" Der Rotschopf wusste, dass das alles möglicherweise nur ein Genjutsu war. Aber er konnte einfach nicht anders als zu hoffen. Zu hoffen, dass sein Freund vielleicht doch noch lebte.

"Jaaa, was das angeht...", meinte der ältere Uchiha, als er sich verlegen am Hinterkopf kratzte, "Entschuldigung...?" Es dauerte wieder einige Sekunden bis die Information es gänzlich zu Naruto geschafft und dieser verstanden hatte, was sein Freund damit meinte.

"Du hast uns heimlich unter ein Genjutsu gesetzt und uns dann deinen Selbstmord gezeigt?!", erkannte er empört. Der Rotschopf konnte es nicht glauben, dass ihr Freund so etwas getan hatte.

Sicher, er selbst hatte diese Möglichkeit vorgeschlagen und anscheinend funktionierte sie auch. Itachis uns sein eigenes Mangekyo waren Beweis genug. Aber Naruto hatte gehofft, dass Itachi und er noch die Möglichkeit hätten sich darauf vorzubereiten den Tod ihres Freundes mitanzusehen. Niemals hätte er gedacht, dass Shisui sie einfach so ins kalte Wasser werfen würde.

"Es tut mir echt leid, aber es war die beste Lösung für uns alle", versuchte Shisui den jungen Namikaze zu beruhigen. Anscheinend klappte es, da dieser nach ein paar tiefen Atemzügen seine Emotionen wieder etwas besser unter Kontrolle hatte.

Trotzdem wollte er Antworten auf seine Fragen, was die verschränkten Arme vor seiner Brust und der ernste Blick in seinem Gesicht deutlich zeigten. Diese Gesten sagten im Grunde: 'Schieß los, und wenn du fertig bist sag ich dir, was ich davon halte'.

"Wo fang ich an? Also, du hast vorgeschlagen ein Genjutsu auf euch anzuwenden und euch so meinen Tod zu zeigen, worauf ich ja erklärt habe, warum es unwahrscheinlich ist, dass es funktioniert. Egal wie real die Illusion auch sein mochte, ihr hättet tief in euerm Inneren gewusst, dass es nur eine Illusion ist. Aus diesem Grund wäre eure Trauer nicht stark genug gewesen, um euer Mangekyo zu erwecken.

Selbst wenn wir den Plan gemacht hätten, dass ich euch irgendwann in den nächsten Tagen unbemerkt in ein Genjutsu versetze, in dem ihr mich sterben seht, hättet ihr sofort gemerkt. Wegen eurer Kenntnis über diesen Plan, hättet ihr dann nämlich auch gewusst, dass es nur eine Illusion ist", erklärte der Schwarzhaarige, "Dann kam mir aber eine Idee. Was wäre, wenn ihr nicht wüsstet, dass es nur eine Illusion ist?

Ihr würdet mein Genjutsu vermutlich vollkommen als Realität akzeptieren.

Darum konnte ich euch bis jetzt nicht sagen, dass es nur ein Genjutsu war. Zuerst musste sich bei euch das Mangekyo ausbilden. Einmal erweckt bleibt es ein Leben lang. Es ist egal, ob es nur die Illusion des Todes eines geliebten Menschen war solange der Schmerz, den man fühlt, echt ist... zumindest hatte ich das gehofft. Und anscheinend hatte ich recht damit."

Naruto ließ die Worte des älteren Uchiha einige Sekunden lang sacken. Seine Erklärung war schlüssig und die Idee war auch ganz gut. Es war beeindruckend wie schnell der Schwarzhaarige sie in die Praxis hatte umsetzen können. Besonders angesichts der Tatsache, dass nur wenige Sekunden zwischen der Erwähnung seitens Narutos und der Umsetzung Shisuis vergangen waren.

So wie es schien war dies aber wirklich die beste Lösung, mal abgesehen von dem Teil, in dem Shisui Itachi und ihn für ihr gesamtes Leben hätte traumatisieren können.

Der Genjutsu-Experte müsste nicht sein Leben opfern, sowohl das zukünftige Oberhaupt der Uchiha wie auch das der Namikaze würde jeweils ein Paar Mangekyos bekommen und Shisui könnte den beiden beibringen mit ihnen umzugehen sodass sie nicht allzu schnell erblindeten. Eigentlich gab es nur eine Sache, die den Rotschopf zum Nachdenken brachte.

"Also gut, ich werde wohl mal drüber hinwegsehen, dass du das alles ohne unser Einverständnis gemacht hast", erklärte Naruto und warf seinem Gegenüber einen ernsten Blick zu bevor er schließlich, sichtlich entspannter, aber nicht weniger besorgt seufzte, "Trotzdem würde ich wirklich gern wissen, warum ich ohnmächtig geworden bin. Kann es sein, dass es an meiner Abstammung liegt? Ich bin ja 'nur' ein Namikaze. Vielleicht war die Umstellung darum etwas zu viel für meine Augen."

Itachi und Shisui tauschten auf den Themenwechsel besorgte Blicke aus. Der Rotschopf hätte schwören können, dass sie aus irgendeinem, ihm noch unbekannten Grund, mehr wussten als er.

"Es kann gut sein, dass deine Augen größerem Stress ausgesetzt waren", meinte Shisui, worauf er sich jedoch schnell mit einem Kopfschütteln korrigierte, "Nein, ich bin mir sogar sicher, dass deine Augen mehr Stress ausgesetzt waren." Auf Narutos fragenden Blick mischte sich Itachi ein.

"Versuch erst einmal dein Mangekyo zu aktivieren. Es ist praktisch so wie mit dem Sharingan", schlug der jüngere Uchiha vor, als er sein eigenes aktivierte. Die Aktivierung des Sharingans bestand im Grunde aus nicht mehr als dem Konzentrieren von Chakra in die Augen. Natürlich musste das Chakra wie auch bei allen anderen Jutsu auf eine bestimmte Weise geformt werden.

Es war für die meisten nicht ganz einfach herauszufinden, wie das Chakra geformt sein musste, aber es half, wenn man sich für den Anfang auf die Emotionen konzentrierte, die man empfand, als man das Dojutsu erweckt hatte. Auf diese Weise war es leichter die richtige Form zu finden. Wenn man das Sharingan dann oft genug aktiviert hatte, sodass man mit der richtigen Form vertraut war, brauchte man nicht mehr an die Emotionen dieses Moments zurückzudenken.

Da Naruto aber noch keine Ahnung hatte, in welche Form er sein Chakra bringen musste, um die nächste Stufe des Sharingens zu aktivieren, konzentrierte es sich auf das Gefühl des Verlustes, das er nach Shisuis vermeintlichem Selbstmord gespürt hatte. Ein paar Sekunden vergingen, nachdem er seine Augen zur Konzentration geschlossen hatte. Als er dann spürte, dass sein Dojutsu reagierte, öffnete er sie wieder.

Shisui und Itachi blickten in diesem Moment in zwei blutrote Augen mit einem schwarzen Muster darin. Es war fast dasselbe Muster, das auch Naruto zuvor in ihnen gesehen hatte, aber nur fast.

"Wie ich mir gedacht habe", murmelte Itachi in seinen nicht vorhandenen Bart, worauf er ein Kunai hervorholte und es zu seinem Freund warf, "Sieh es dir selbst an." Der Rotschopf verlor keine weitere Zeit und schaute sich die Reflexion auf der Klinge an. Zu sagen er wäre überrascht gewesen, wäre eine Übertreibung. Es war mehr eine leichte Verwunderung.

"Seltsam, an diesen Kreis kann ich mich gar nicht erinnern", sagte er nur, während er die Reflexion seiner Augen weiter betrachtete. Hatte sich sein Mangekyo vielleicht noch gar nicht fertig entwickelt, als er das erste Mal einen Blick darauf geworfen hatte? Oder hatte diese Veränderung etwas ganz Anderes zu bedeuten?

Egal was es letztlich zu bedeuten hatte, es blieb Tatsache, dass sich das Mangekyo Sharingan des Namikaze verändert hatte. Das schwarze Dreieinigkeits-Muster war wie auch zuvor vorhanden. Aber nun war noch ein schwarzer Kreis hinzugekommen, und zwar genau in der Mitte zwischen dem äußeren Rand der Iris und ihrem Zentrum.

"Dieser Kreis ist aufgetaucht, als du vor Schmerzen geschrien hast; ich hab's gesehen. Aber das war nicht alles", erklärte Shisui ihm bevor er eine kurze Pause machte, "Kannst du versuchen dich an den Schmerz in diesen Sekunden zu erinnern. Mach dasselbe wie gerade, nur benutz den Schmerz, von dem du ohnmächtig geworden bist, um dein Dojutsu zu aktivieren." Das verwirrte den jungen Namikaze. Er hatte es doch schon geschafft das Mangekyo zu aktivieren. Was erhoffte sich Shisui dadurch?

"Während du bewusstlos warst, haben Shisui und ich eine Theorie entwickelt, warum du ohnmächtig geworden sein könntest. Aber wir können erst sicher sein, wenn du machst, was Shisui gesagt hat", erklärte Itachi ernst. Offenbar hatte er die Gedanken seines Freundes ganz einfach von seinem Gesicht ablesen können.

"Also gut. Ich weiß zwar nicht, was das bringen soll, aber bitte", erwiderte der Rotschopf seufzend. Er wünschte sich wirklich, dass die beiden ihm einfach erzählt hätten, was genau ihre Theorie war, aber er würde es letztlich wohl rausfinden; egal ob das, was er da machen sollte, funktionierte oder nicht.

Erneut schloss der junge Namikaze seine Augen, wobei er sein Mangekyo deaktivierte. Er machte alles wie zuvor. Er konzentrierte Chakra in seinen Augen, während er gleichzeitig versuchte dieses Gefühl hervorzuholen, das er gespürt hatte kurz bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Er versuchte dieses Gefühl der Hilfslosigkeit auf sein Chakra abzustimmen, um so irgendeine Reaktion von seinen Augen zu bekommen.

Zunächst geschah nichts, doch er versuchte es trotzdem weiter. Naruto wusste nicht genau warum, aber irgendwie wusste er, dass dort noch ein anderes Schloss in seinen Augen war; natürlich nur sinnbildlich gesprochen. Das Gefühl des Verlustes seiner Eltern, beziehungsweise seines besten Freundes, kombiniert mit seinem Chakra waren die Schlüssel zur Aktivierung der beiden Formen des Sharingans.

Aber wozu konnte das andere Schloss dann gehören?

Noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte bekam er die Rückmeldung seiner Augen. Er hatte es geschafft die richtige Form für sein Chakra zu finden und er spürte wie sich seine Augen veränderten, als sein Chakra in dieser bestimmten Form in sie floss. Es war ein Gefühl ähnlich dem des Sharingans, aber gleichzeitig auch vollkommen anders.

Nachdem er sicher war, dass sich das Dojutsu in seinen Augen manifestiert hatte, öffnete er sie langsam wieder. Auf den ersten Blick schien alles so auszusehen wie immer, wenn er sein Sharingan aktiviert hatte. Erst auf den zweiten Blick erkannte er die kleinen Unterschiede.

Es war sehr ähnlich, aber nicht identisch. Zum einen konnte er das Chakra, das er normalerweise nur als blaue Energie wahrnahm, die die Menschen in seiner Nähe umgab, nun viel klarer erkennen. Naruto konnte nun nicht mehr nur die blauen Umrisse sehen, von denen Itachi, Shisui und alle anderen Lebewesen umgeben waren, er konnte ganz genau erkennen in welchen Bahnen es durch ihre Körper floss.

Zwar konnte er nicht wie beim Byakugan das Chakranetzwerk erkennen, aber am Chakrafluss war es ihm möglich zu erkennen, wo sich die Tenketsu im Körper befanden. Das war allerdings noch nicht alles.

Nicht nur, dass er mit seinen Augen das Chakra besser erkennen konnte, der Rotschopf nahm zudem noch eine weitere Energie war. Er konnte nicht genau sagen was es war, nur, dass es grün aussah und dass diese Energie alles um ihn herum umgab; egal ob Steine, Bäume oder den Erdboden, einfach alles hatte diese grünliche Umrandung.

Der Rotschopf hätte seiner veränderten Sicht sicherlich noch mehr Beachtung geschenkt, wenn ihn die verwunderten Gesichter und weiten Augen seiner Freunde ihn nicht so irritiert hätten.

"Könntet ihr bitte aufhören mich so anzustarren und mir stattdessen endlich sagen was los ist", bat der junge Namikaze die beiden. Doch es änderte nichts. Die Augen der zwei Uchiha blieben weiterhin auf denen ihres Freundes gerichtet.

"Ich kann es immer noch nicht glauben. Dass diese Legende wirklich wahr sein soll", meinte Itachi erstaunt. In seinen Augen war eine Faszination zu sehen, die man nur selten in ihnen fand.

"Es könnte auch nur ein Zufall sein", erwiderte Shisui, korrigierte sich aber schnell, nachdem er einen weiteren Blick auf Naruto geworfen hatte, "Wobei es ein ziemlich gewaltiger Zufall wäre."

"Aber was sollte es sonst sein?", fragte der jüngere Uchiha, worauf sein älterer Freund nur stumm mit den Schultern zuckte. Nach dieser Geste fand die Geduld des Rotschopfes ein Ende und er nahm wieder ein Kunai zu Hilfe.

Dieses Mal fiel es ihm bei dem Anblick seines Spiegelbildes fast aus der Hand.

Wenn er ehrlich war, hatte er keine Ahnung was genau er erwartet hatte. Der junge Namikaze wusste nur, dass sich seine Augen anscheinend irgendwie verändert haben mussten. Doch niemals, nicht in einer Millionen Jahren, hätte Naruto damit gerechnet, dass sie ein geripptes Muster besitzen würden.

Es war das gerippte Muster des Rinnegans.

Wie war das möglich? Spielten ihm seine Augen einen Streich? Oder war es vielleicht wieder ein Genjutsu? Fragen über Fragen, allesamt darüber ob er nun wirklich das legendäre Dojutsu besaß oder ob es vielleicht doch nur ein Traum war.

"D-das Rinnegan...?", fragte er mit zitternder Stimme. Es war offensichtlich, dass der junge Namikaze es nicht glauben konnte. Er blickte direkt in diese legendären Augen. In die Augen, die angeblich nur ein einziger Mensch bis zu diesem Zeitpunkt besessen hatte; der Rikudo Sennin, der Eremit der sechs Pfade.

Es waren die Augen des Mannes, der laut der Überlieferung das Ninjutsu entwickelt haben sollte und dessen Macht an die eines Gottes grenzte. In einer Legende hatte dieser Mann sogar den Mond erschaffen. Und laut eben jener Legende soll er es mit der Macht seiner Augen, oder genauer mit seinem Dojutsu getan haben: dem Rinnegan.

"Es scheint so", meinte Itachi auf die ungläubige Stimme seines Freundes, "Aber es sieht nicht ganz so aus wie es in den Büchern beschrieben wurde." Bis zu diesem Moment hatte der Rotschopf nur auf das gerippte Muster seiner Augen geachtet. Erst auf die Worte seines Freundes richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die Farbe seiner Augen.

Sie hatten dieselbe blutrote Farbe wie seine Haare. Ein anderes mögliches Beispiel wäre das Sharingan gewesen, aber sie alle interessierte in diesem Moment nicht besonders welchen Farbton Narutos Augen hatten, sondern eher warum.

"Trotzdem wäre es möglich, dass es das Rinnegan ist. Ich meine wir haben keine Ahnung wann genau diese Bücher geschrieben wurden. Vielleicht hat keiner der Autoren jemals das Rinnegan zu Gesicht bekommen", mutmaßte Shisui darauf. Etwas Anderes außer Mutmaßen konnte er aber auch schlecht tun, angesichts der Tatsache, dass das Buch hunderte Jahre vor seiner Geburt geschrieben wurde.

"Das könnte sein. Aber das gerippte Muster stimmt wiederum mit der Beschreibung überein", erwiderte Itachi, während seine Augen immer noch auf die seines Freundes fixiert waren.

"Sicher können wir allerdings nicht sein, stimmt's?", meinte Naruto mehr als nur verunsichert, "Wir wissen immerhin auch nicht, ob ich wirklich das Rinnegan erweckt habe. Es könnte auch nur eine einfache Mutation sein, oder?" Die ganze Situation war einfach viel zu surreal für den jungen Namikaze, als dass er sie einfach so akzeptieren konnte.

Es war nicht unbedingt die Tatsache, dass das legendäre Dojutsu, das Rinnegan, tatsächlich existierte. In der Welt der Shinobi passierten täglich solche unvorstellbaren Dinge. Shinobi überwindeten schließlich tagtäglich die Grenze zum scheinbar Unmöglichen.

Nein, vielmehr war es die Tatsache, dass gerade er, Naruto Namikaze, dieses legendäre Dojutsu erweckt haben sollte. Er sollte jene Augen besitzen, die dem Rikudo Sennin seine fast gottgleiche Macht gegeben hatten. Jene Augen, mit denen er den Mond erschaffen hatte.

Es klang so surreal, dass der junge Namikaze nun ebenfalls eine solche Macht besitzen sollte. Und doch stand er nun dort mit diesen gerippten Augen.

"Naruto hat Recht. Es bringt jetzt nichts nur wilde Spekulationen anzustellen. Egal ob es sich bei diesen Augen um das Rinnegan handelt oder nicht, ist im Moment erst einmal zweitrangig. Wir müssen uns zunächst einmal um das Problem mit unserem Clan kümmern bevor die Situation außer Kontrolle gerät. Anschließend können wir immer noch testen, ob es sich bei Narutos Augen um das Rinnegan handelt", erklärte Itachi ernst.

Es war keineswegs so, dass er selbst nicht neugierig war die wahre Natur von den neuen Augen seines Freundes herauszufinden. Im Gegenteil, er konnte es kaum noch erwarten. Bisher hatten nur drei Dojutsus auf der Welt existiert: das Sharingan, das Byakugan und das Rinnegan. Wobei die Existenz des letzteren nie einwandfrei nachgewiesen werden konnte.

Es gab nur Legenden und Überlieferungen über diese Augen. Zudem war der Rikudo Sennin anscheinend bis dahin der einzige Mensch gewesen, der sie besessen hatte.

Itachi war zwar kein Forscher, aber die Möglichkeit ein legendäres oder vielleicht auch ein vollkommen neues Dojutsu aus erster Hand kennenzulernen war mehr als nur aufregend.

Dennoch konnte sich das zukünftige Clanoberhaupt auch denken, dass das alles für Naruto nicht gerade einfach war. Zuerst den Selbstmord seines besten Freundes mitanzusehen, dann zu erfahren, dass alles nur ein Genjutsu war und zuletzt womöglich noch ein legendäres Dojutsu erweckt zu haben war ein bisschen viel für eine Nacht.

Selbst für einen erfahrenen Shinobi.

Letztlich verschoben die drei Freunde sämtliche Gespräche bezüglich dem noch nicht einwandfrei identifizierten Dojutsu, das Naruto anscheinend erweckt hatte, auf später und wandten sich wieder dem Problem zu, wegen dem Shisui sie dorthin bestellt hatte.

Der einäugige Uchiha erklärte seinen beiden Freunden den Plan, den er sich ausgedacht hatte, während Naruto bewusstlos gewesen war. Allerdings war es mehr eine Rohfassung, die erst mit Itachis und Naruto Hilfe zu etwas wurde, das man tatsächlich als Plan bezeichnen konnte.

Die drei planten die ganze Nacht durch und als schließlich die Sonne am Horizont aufging, gingen sie alle ihrer Wege. Jener Tag schien zu Beginn so zu sein wie jeder andere auch. Nichts hatte sich großartig im Dorf verändert und alle Einwohner Konohas gingen ihrem Alltag nach.

Erst später an diesem Tag würde den Hokage die Nachricht über den Tod eines bestimmten Shinobi erreichen; die Nachricht von Shisui Uchihas Selbstmord.
 

Naruto konnte immer noch nicht fassen, dass ihr Plan bis dahin so gut funktioniert hatte. Es war fast unheimlich wie glatt alles lief.

Allen dreien war bewusst, dass nun wo Danzo damit begonnen hatte Shisui wegen seiner Augen zu jagen, es praktisch keine Möglichkeit gab ihn wieder davon abzubringen. Eigentlich gab es nur zwei Optionen: entweder müsste der alte Kriegshetzer sterben, oder Shisui.

Da es jedoch alles andere als leicht werden würde einen Veteranen wie Danzo ohne weiteres zu töten, mal ganz zu schweigen davon, was geschehen würde, wenn sie versagten, einigten sie sich auf Option Nummer Zwei. Sie fingierten Shisuis Tod.

Shisui hatte bereits erwartet, dass er den Abend von vor sechs Tagen nicht überleben würde, und hatte für diesen Anlass bereits einen Abschiedsbrief geschrieben. Glücklicherweise hatte er nun auch einen Nutzen gehabt, obwohl der Uchiha überlebt hatte. Das einzige, was die drei Freunde noch brauchten, um Shisuis Tod real wirken zu lassen wäre eine Leiche.

Das war eines der größeren Probleme in ihrem Plan, da sie am besten eine Leiche bräuchten, die ihrem Freund ähnlichsah. Doch selbst wenn eine Ähnlichkeit vorhanden wäre, würde wohl spätestens bei einem DNA-Test die Wahrheit ans Licht kommen.

Allerdings war dies nur solange ein Problem bis Shisui die rettende Idee hatte.

Sie würden ganz einfach die Leiche eines feindlichen Shinobi benutzen, der erst vor kurzem autopsiert worden war. Wie sich Itachi erinnerte waren erst vor wenigen Tagen die Körper von ein paar abtrünnigen Kiri-Shinobi ins Dorf gebracht worden. Noch am selben Tag schnappten sich die drei eine der Leichen, vernichteten alle Spuren, dass sich dieser Mann, oder eher die Leiche jenes Mannes, jemals in ihrem Dorf befunden hatte und machten sich ans Werk.

Naruto, als der Siegelexperte der drei, platzierte mit einer unsichtbaren und geruchlosen Tinte ein Siegel auf dem Körper, in das ein Verwandlungsjutsu eingearbeitet war. So nahm der Körper, kaum, dass das Siegel fertig war, für jeden Betrachter die Gestalt von Shisui an. Die einzigen, die diesen Trick hätten durchschauen können, wären die Hyuga mit ihrem Byakugan gewesen.

Das war der erste Teil. Als nächstes zerstörten sie die beiden Augen samt Augenhöhlen der Leiche. So würden sie einerseits verhindern, dass Danzo weiter nach Shisuis linkem Auge suchen würde und andererseits würden damit die Verantwortlichen in Konoha beruhigt, da sich kein Außenstehender möglicherweise das Sharingan der Leiche angeeignet hatte.

Soweit war Shisuis Plan einigermaßen durchführbar. Der letzte Teil wurde aber ziemlich schwierig, da nur er die nötigen Fähigkeiten besaß, um diesen Trick real wirken zu lassen; wortwörtlich.

Der Plan sah nämlich vor, dass Shisuis sich in die Autopsie des Krankhauses schlich und dort den zuständigen Gerichtsmediziner mit seinem linken Mangekyo unter ein Genjutsu setzte, in dem er die Autopsie an Shisui durchführte. So würde die Tatsache, dass es sich bei dem Leichnam nicht um den Uchiha handelte, nie ans Licht kommen.

Zugegeben, es war leichter gesagt als getan, doch Konohas Genjutsu-Experte schaffte es dennoch. Letztlich war das einzig seltsame, woran sich der zuständige Iryionin später noch erinnern konnte, ein merkwürdiges schwarzes Symbol auf einem roten Hintergrund. Es war auf der Schachtel abgedruckt gewesen, aus denen er zu Beginn der Autopsie seine Gummihandschuhe genommen hatte.

Jedenfalls war alles nach Plan gelaufen und ganz Konoha, abgesehen von Naruto, Itachi und natürlich Shisui, hielt den Uchiha nun für tot. Selbst sein eigenes Team.

"Du bist in den letzten Tagen ziemlich oft hier oben", meint plötzlich Itachis Stimme hinter dem Rotschopf. Er drehte sich um und sah wie sich sein Freund ein paar Meter über ihm auf das Geländer lehnte.

"Kannst du es mir verdenken? Dieser Ort ist perfekt zum Nachdenken", erwiderte der junge Namikaze darauf und schaute erneut auf das Dorf unter ihnen, "Es ist viel passiert, und es steht uns noch so viel bevor. Ich frage mich die ganze Zeit was meine Eltern wohl zu all dem sagen würden."

"Eine gute Frage. Vielleicht wäre es deinem Vater gelungen eine friedliche Lösung zu finden, mit der beide Seiten einverstanden gewesen wären. Schließlich war er sowohl Teil des Dorfes als auch Teil des Uchiha-Clans. Er wäre womöglich der erste Hokage gewesen, der es geschafft hätte das Band der Uchiha zum Dorf zu festigen", meinte das zukünftige Clanoberhaupt nachdenklich.

Der erste Hokage, Hashirama Senju, hatte es geschafft die Uchiha zu einer Allianz zu bewegen, um Konoha zu gründen. Sein Bruder Tobirama Senju, der zweite Hokage, hatte die Uchiha praktisch ausgegrenzt, als er dem Clan ihre Aufgabe als Ordnungshüter zuteilte und sie somit an den Stadtrand ziehen mussten, wo die Polizeiwache und das Gefängis standen.

Hiruzen Sarutobi, der dritte Hokage, hatte sein Bestes gegeben um das Band zwischen allen Dorfbewohnern zu stärken, was ihm auch größtenteils gelang. Selbst wenn sich die Uchiha nach außen hin weiterhin etwas distanziert verhielten, konnten sie nicht bestreiten, dass sie sich mehr mit dem Dorf verbunden fühlten als zu den Zeiten des zweiten Hokage.

Als dann aber die Zeit des vierten Hokage, Minato Namikaze, anbrach, fühlten sich die Uchiha stärker mit dem Dorf verbunden als je zuvor. Auch wenn es nur ein Mitglied ihrer Nebenfamilie war, so konnten sie dennoch behaupten, dass jemand aus ihrer Familie, jemand der mit ihrem Clan verwand war, den Posten des Hokage innehatte. Jemand aus ihrer Familie repräsentierte das Dorf Konohagakure.

Dadurch hatten sich das Dorf und die Uchiha stark angenähert. Wäre der Kyūbi vor neun Jahren nicht plötzlich freigelassen worden, dann sähe die Lage in Konoha zu diesem Zeitpunkt vielleicht vollkommen anders aus.

Denn Minato wäre noch am Leben und die Uchiha würden nicht des Verrats beschuldigt werden.

"Ja, vielleicht", seufzte Naruto und sprang hinüber zu seinem Freund, "Lass uns gehen. Wir haben noch viel zu tun." Mit diesen Worten machten sich die zwei Freunde dann auf den Weg zurück ins Dorf.

Die vergangenen sechs Tage hatten die beiden unter Shisuis Aufsicht fast ausschließlich den Umgang mit ihrem Mangekyo geübt. Glücklicherweise hatte keiner der beiden zu diesem Zeitpunkt irgendwelche wichtige Missionen zu erledigen, sodass sie nur die üblichen Pflichten als Anbu zu erledigen hatten.

Kaum dass sie mit ihren Pflichten fertig waren, machten sie sich auf den Weg zu dem Ort, an dem Shisui sich versteckt hielt, und trainierten weiter. Beide kamen bestenfalls nach Hause, um zu schlafen oder etwas zu essen. Ganz zu schweigen davon, dass sie ebenfalls die gemeinsame Zeit mit ihren Geschwistern zurückstellen mussten.

Mito und Sasuke gefiel dieser Umstand natürlich gar nicht. Aber leider konnten weder der junge Namikaze noch der Uchiha etwas daran ändern. Nichtsdestotrotz versprachen sie ihren Geschwistern es in den nächsten Wochen wieder gut zu machen, indem sie ihnen jeweils etwas Neues beibringen würden.

Beide stimmten schmollend zu.

Zurück im Dorf bekamen beide Shinobi sofort wieder die Spannung zu spüren, die die Bürger Konohas den Uchiha entgegenbrachten. Bedauerlicherweise hatte die Nachricht von Shisuis Selbstmord nicht ganz die Wirkung gehabt, auf die die drei gehofft hatten.

Natürlich diente sein Selbstmord vorrangig dazu ihn vor Danzo zu verstecken, doch hätte er auch noch einen weiteren hilfreichen Nebeneffekt haben sollen; er sollte die Uchiha allesamt demoralisieren. Immerhin war Shisui zu diesem Zeitpunkt einer der stärksten, wenn nicht sogar der stärkste Uchiha gewesen.

Wenn also gerade er Selbstmord beging, würde es nicht nur den gesamten Clan schwächen, es würde auch dazu führen, dass viele ihre Einstellung noch einmal überdachten. Es wäre keine dauerhafte Lösung, allerdings würde es den dreien wertvollen Zeiten verschaffen.

Und genauso kam es schließlich auch, als sich Nachricht von Shisuis Selbstmord herumsprach. Nur machte eine Gruppe von betrunkenen Shinobi es dann noch schlimmer, als es schon vorher war.

Am zweiten Tag nach Shisuis offiziellem Selbstmord kam besagte Gruppe, die ausschließlich aus Männern bestand, aus einer Bar herausgetaumelt und zog darüber her, was für ein Feigling dieser Shisui doch wäre einfach sich selbst umzubringen. Natürlich wollte keiner der Uchiha, die diese Worte hörten, das einfach so akzeptieren.

Um alles kurz zusammenzufassen: es endete in einer Schlägerei, bei dem beide Seiten recht schwere Verletzungen davontrugen. Bevor aber jemand in Lebensgefahr geriet, tauchten glücklicherweise einige Jonin auf, die die Männer auseinanderzogen.

Seit diesem Vorfall war die Spannung, die nach dem angeblichen Selbstmord ihres Freundes beträchtlich nachgelassen hatte, stärker als je zuvor. Laut Itachi waren die Ältesten seines Clans alles andere erfreut darüber wie die Dinge sich entwickelten und setzten seinen Vater unter Druck den Coup d'état endlich zu starten.

Fugaku hatte ihnen aber wohl nur gesagt, dass der richtige Zeitpunkt noch nicht da wäre. Es war jedoch nicht mehr als eine Ausrede. Itachi und Naruto kannten das Clanoberhaupt der Uchiha lange genug, um sagen zu können, dass er eine solche Entscheidung keineswegs leichtfertig treffen würde. Er würde nicht einfach so das Dorf angreifen, das sein guter Freund Minato so sehr geliebt hatte.

Wie jeder andere Uchiha war auch Fugaku von dem Misstrauen der Dorfbewohner nicht verschont geblieben. Im Grunde ganz besonders er, da er nun einmal der Anführer ihres Clans war. Dennoch hatte er die ganze Zeit über einen kühlen Kopf bewahrt und versucht die Dinge friedlich zu klären.

Der Coup war nicht einmal seine Idee gewesen.

Ganz im Gegenteil, er versuchte sogar den Coup möglichst hinauszuzögern. Das Problem war allerdings, dass er nicht zu offen gegen die Pläne seines Clans vorgehen konnte. Es würde nur dazu führen, dass er sowohl ihr Vertrauen, wie auch seine Autorität verlieren würde. Und eben diese Autorität war das einzige, was den Großteil des Clans davon abhielt Konoha sofort anzugreifen.

Ihr Anführer hatte ihnen nämlich noch nicht den Befehl dazu gegeben anzugreifen. Doch es wäre nur eine Frage der Zeit bis einer von ihnen seine Geduld verlor und Konoha auf eigene Faust angriff, egal ob ihr Anführer nun einverstanden war oder nicht.

"Hey, Itachi, Naruto!", rief ihnen plötzliche eine Stimme zu. Es war Hokutos Stimme. Sie mussten ihren Kopf nur ein wenig zu ihrer linken drehen und sahen wie ihre Teamkameradin aus dem Inneren des Teehauses vor ihnen zu wank. Es war das Teehaus, in dem sich die Shinobi aus Kakashis Generation gerne trafen, wenn sie gerade keinen Dienst hatten. Aber über die Jahre war es auch zum Treffpunkt für Team Sieben und Team Dreizehn geworden.

"Hey Leute", grüßte der Rotschopf die Anwesenden, "Was gibt's neues?" Unter den Anwesenden befanden sich hauptsächlich die Mitglieder ihres und Shisuis Teams; Minako, Daisuke und natürlich Hokuto. Zudem sah er noch Gekko Hayate und Yugao Uzuki an einem Tisch, nicht weit von ihnen sitzen. Die beiden waren Jonin, nur ein paar Jahre älter als sie.

"Nichts Besonderes. Und bei euch? Wir haben euch in den letzten Tagen kaum gesehen", erwiderte Hokuto neugierig.

"Hokuto-chan!", warf Minako ernst ein, "Shisui-kun ist erst vor ein paar Tagen gestorben. Ich bin sicher die beiden brauchten etwas Zeit für sich. Immerhin haben sie ihren besten Freund verloren!" Dieses strenge Auftreten war extrem untypisch für das sonst so herzensgute und zurückhaltende Mädchen. Aber angesichts der Tatsache, dass sie vor kaum einer Woche nicht nur einen Kameraden, sondern einen ihrer engsten Freunde verloren hatten, war ihr Verhalten durchaus verständlich.

Sie fühlte selbst den Schmerz einen guten Freund verloren zu haben. Daher konnte sie zumindest erahnen, dass es für Naruto und Itachi noch viel schwerer sein musste. Shisui war für sie immerhin wie ein Bruder gewesen.

"Ist schon in Ordnung, Minako. Aber du hast Recht, wir brauchten nur etwas Zeit für uns selbst", antwortete das zukünftige Clanoberhaupt der Uchiha.

"Habt ihr dann jetzt zumindest etwas Zeit, um mit uns zu essen?", fragte Daisuke darauf. Der violetthaarige Junge war nie jemand gewesen, der viel Zeit mit anderen verbracht hatte. Erst seine Zeit in Team Sieben, aber vor allem mit Shisui hatte das geändert.

Auch wenn die Herangehensweisen der beiden vollkommen verschieden war, kamen sie dennoch irgendwie miteinander aus. Im Grunde ergänzten sie sich sogar ziemlich gut; Daisuke ging an alles eher objektiv und rational heran, wie ein außenstehender Beobachter, während Shisui sich mehr auf sein Bauchgefühl verließ.

Aufgrund seiner ruhigen Persönlichkeit sah man es ihm zwar nicht an, doch jeder, sowohl Minako als auch Team Dreizehn, wussten, dass Daisuke der Tod seines Freundes sehr naheging. Doch jeder ging mit dem Verlust eines geliebten Menschen letztlich anders um.

Manche blieben lieber für sich, andere, wie Daisuke, wollten lieber unter Menschen sein.

"Nein, entschuldigt", konnte Naruto nur antworten, als er sich verlegen am Hinterkopf kratzte, "Wir haben noch ein paar Routine-Angelegenheiten zu erledigen." Der Rotschopf hasste es sie anzulügen, ganz besonders wenn es sich um Menschen handelte, die ihm viel bedeuteten. Doch er konnte es nicht vermeiden, da sie nicht wussten, dass Shisuis Selbstmord nur vorgetäuscht war.

"Ihr müsst wirklich arbeiten? Hat der Hokage euch nicht freigestellt? Ich meine, er weiß doch wie nahe ihr Shisui gestanden habt", entgegnete Minako ihnen verwundert. Sie wollte nicht, dass die beiden einfach wieder arbeiteten bevor sie den Tod ihres Freundes wirklich verarbeitet hatten.

Hokuto und selbst Daisuke schauten die zwei darauf mit besorgtem Blick an. Die Tatsache, dass der Uchiha und der Namikaze schon wieder arbeiteten gefiel ihnen wohl genauso wenig wie ihrer brünetten Freundin.

"Ach was, das ist nicht weiter schlimm. Die Arbeit lenkt immerhin etwas ab", gab der Rotschopf nur mit einem kurzen Lächeln zurück. Aber selbst er wusste, dass es wohl sehr viel gezwungener herüberkam als er es gewollt hatte. Wenn auch aus anderen Gründen als Minako, Daisuke und Hokuto vermuteten.

"Naruto-kun, Itachi-kun, ihr solltet wirklich-", wollte Minako gerade anfangen, doch wurde nach schon diesen Worten von einer fremden Stimme unterbrochen.

"Du verdammte Drecksgöre!!", brüllte ein Mann auf der Straße nicht weit von dem Teehaus und sofort schauten sie alle nach, was dieser Tumult zu bedeuten hatte. Ein jeder von ihnen erstarrte bei dem, was die dort sahen.

Ein Stück die Straße herunter stand ein Mann etwa Mitte Dreißig. Er besaß pechschwarzes Haar und ebenso schwarze Augen. Zusammen mit dem Uchiha-Fächer auf dem Rücken seines dunkelblauen Shirts konnte man ihn so eindeutig als ein Mitglied jenes Clans identifizieren. Der Grund für seinen Ärger war wohl mindestens genauso offensichtlich wie seine Familienzugehörigkeit.

Ein Großteil seines Shirts und seiner schwarzen Hose waren mit einer leuchtend orangenen Farbe bedeckt. Die Farbe, die von seiner Kleidung nicht mehr aufgesogen werden konnte, tropfte gerade auf den Boden neben seinen Füßen. Der entsprechende Farbeimer lag nicht weit neben ihm auf dem Boden.

Nur wenige Sekunden zuvor war er so wie immer als Mitglied der Polizei durch das Dorf patrouilliert, um nach irgendwelchen ungewöhnlichen Vorkommnissen Ausschau zu halten. Nicht dass es zu dieser Zeit viele in Konoha gegeben hätte; wenn man mal von den Spannungen zwischen den Uchiha und den restlichen Bürgern absah.

Trotzdem spazierte er wie auch an jedem anderen Tag, an dem er der Patrouille zugeteilt wurde, durch die Straßen und hielt die Augen offen, wie der pflichtbewusste Polizist, der er nun einmal war.

Dann wie aus dem Nichts war plötzlich diese Göre aufgetaucht und hatte diesen Eimer Farbe über ihn gekippt. Es hätte eigentlich nur ein weiterer langweiliger Tag werden sollen. Aber natürlich musste er diesem verfluchten Kind über den Weg laufen! Er hatte im Grunde nichts gegen Kinder, nein. Nur gegen dieses eine Kind hegte er einen Groll.

Sofort hatte er sie an dem Kragen ihres orangenen, ärmellosen Kapuzenpullovers gepackt, sie hochgehoben und gegen die nächstbeste Wand gedrückt.

"Was zum Teufel soll das?!", brüllte er sie nur voller Wut an. Das Mädchen in seinem Griff konnte nichts darauf erwidern. Sie war viel zu schockiert darüber, dass dieser unbekannte Mann sie plötzlich gepackt und anscheinend mit aller Macht gegen die Wand hinter ihr drückte. Das blonde Mädchen konnte kaum noch atmen.

Warum war dieser Mann plötzlich so wütend auf sie? In der einen Sekunde lief sie noch zusammen mit Sasuke und Maki die Straße entlang auf dem Weg zum Ziel ihres nächsten Streichs. In der nächsten stieß sie mit diesem Mann zusammen und landete mit ihrem Hintern auf dem Boden, während sich der Inhalt der Farbeimer auf der Kleidung des Unbekannten verteilte.

Mito hätte verstanden, wenn er sie also Miststück, Drecksbengel oder Monster beschimpft hätte. Das kannte sie alles immerhin schon von den anderen Dorfbewohnern zu genüge und es wäre in Anbetracht der Situation durchaus angebracht gewesen. Immerhin hatte sie seine Kleidung vollkommen ruiniert; auch wenn es dieses Mal ein Versehen gewesen war.

Doch dass der unbekannte Mann so weit gehen würde, sie so stark gegen die Wand zu drücken, dass sie kaum noch Luft bekam, hatte das blonde Mädchen nun wirklich nicht erwartet.

Psychische Schäden waren für Mito an der Tagesordnung. Daran hatte sie sich schon lange gewöhnt. Doch es war Jahre her seit die Dorfbewohner ihr das letzte Mal körperlichen Schaden zugefügt hatten. Das letzte Mal war kurz nach den Chuninauswahlprüfungen gewesen, in denen Naruto, Shisui und Itachi allesamt befördert worden waren.

Bis dahin hatte sie es immer irgendwie geschafft ihre Verletzungen vor dem Rotschopf zu verstecken. Schließlich verbrachte dieser immer so viel Zeit mit ihr, da wollte sie ihm nicht unnötig Sorgen bereiten. Ein paar gebrochene Rippen oder ein verstauchter Arm nahm sie gerne in Kauf, wenn sie dadurch weiterhin Zeit mit Naruto verbringen konnte.

Aber die Verletzungen dieser letzten körperlichen Misshandlung waren so schwer, dass sie sie nicht länger vor ihrer Bruderfigur verstecken konnte. Es war sogar so schlimm gewesen, dass sie das erste Mal in ihrem Leben ins Krankenhaus musste.

Nachdem sie sich von dem Schock erholt hatte, versuchte Mito sich schließlich mit all ihrer Macht aus dem Griff zu befreien. Allerdings ohne Erfolg. Der Kräfteunterschied zwischen ihnen war einfach viel zu groß.

Der Uchiha blickte das panische Mädchen währenddessen weiterhin mit demselben hasserfüllten Blick an wie zuvor. Ihm war es egal wie sehr sie strampelte, schrie oder wie viel Angst er in ihren Augen sah. Es änderte für ihn nichts. Er wollte sie leiden sehen.

Es hatte nichts damit zu tun, dass sie diese leuchtend orangene Farbe über ihn verteilt hatte; das war lediglich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Nein, es hatte damit zu tun, was sie in sich trug. Denn dieses Mädchen war der Jinchūriki des Kyūbi. Des Bijūs, der vor neun Jahren Konohagakure angegriffen und dabei unzähligen Menschen das Leben genommen hatte.

Einschließlich des Lebens seiner Verlobten, Eriko.

Er konnte sich an diesen Abend so gut erinnern als wäre es erst gestern gewesen. Sie waren damals zusammen essen gegangen und wollten ihr Einjähriges feiern. Nein, eigentlich wollte Ren noch mehr tun. Der Uchiha wollte ihr an diesem Abend endlich einen Antrag machen und ihr so zeigen, dass er es wirklich ernst mit ihnen meinte und dass er immer für sie da sein möchte.

Es war ihm egal, dass sie nur eine einfache Zivilistin war. Sicher, Ren konnte ihr nur selten viel über seine Missionen erzählen und was er während ihnen getan hatte. Aber das brauchte er auch gar nicht. Allein bei ihr zu sein reichte aus, um seine Schuldgefühle für jedes einzelne Leben, das er je genommen hatte, abzumildern.

Doch aus seinen Heiratsplänen wurde nichts.

Am Abend des Angriffs hatte der Uchiha es tatsächlich geschafft seinen Mut zusammen zu suchen und ihr einen Antrag zu machen, den Eriko auch überglücklich annahm. Sie bewunderte noch den wundervollen Verlobungsring an ihrer Hand, als von der einen Sekunde auf die nächste das Dach über ihnen zusammenbrach.

Nachdem Ren unter den Trümmern wieder zu sich kam, suchte er sofort nach Eriko. Das Brüllen des neunschwänzigen Fuchses hallt durch die Nacht, doch den Uchiha interessierte es nicht. Für ihn zählte nur seine Verlobte zu finden, und er fand sie auch.

Ihr gesamter Körper war unter den Trümmern begraben. Aber er fand sie dennoch. Oder genauer gesagt war es ihre Hand, die er zwischen den Trümmern entdeckte. Er erkannte den Ring, den er ihr wenige Minuten zuvor geschenkt hatte, sofort wieder.

Dieses Bild sah er jedes Mal aufs Neue, wenn er das blonde Mädchen ansah, welches dieses Monster in sich trug. Das Bild aus jener Nacht, das Bild der zertrümmerten und blutüberströmten Hand der Frau, die er liebte.

Erneut stieg diese Wut in ihm auf. Diese unermessliche Wut, und er drückte das Mädchen noch stärker gegen die Wand. Dass sie dadurch anscheinend kaum mehr atmen konnte, machte ihm wohl nichts aus.

"Ren-san, bitte lass sie runter! Sie hat es nicht mit Absicht gemacht, es war nur ein Versehen!", versuchte Sasuke sein Clanmitglied zu beruhigen. Er glaubte, dass der Grund für die Wut des Mannes allein die verschüttete Farbe wäre. Darum hoffte er ihn noch irgendwie umstimmten zu können.

Allerdings ignorierte der Mann den Jungen und hielt sie einfach weiter am Kragen gepackt. Er holte darauf mit seinem Arm aus, das Kunai fest in seiner Hand. Er wusste nicht, wann er es hervorgeholt hatte, aber es störte ihn nicht. Er würde es nun einfach beenden.

Im Hintergrund hörte er zwei Kinderstimmen, die ihn anflehten, dass er sie herunterlassen soll. Doch wie schon zuvor bei Sasukes Versuch hörte er nicht auf sie. Alles, woran er denken konnte, war, dass das Monster, welches in diesem Gör steckte, schuld an so unendlich viel Leid war.

Wegen diesem verfluchten Fuchs wurde der Uchiha-Clan immer mehr ausgegrenzt. Nur weil dieses Monster das Dorf angegriffen hatte und ihr Clan die Möglichkeit gehabt hätte es zu kontrollieren, wurden sie beschuldigt genau das getan zu haben. Nicht zu vergessen, dass es ihm die Liebe seines Lebens genommen hatte.

Und dafür wollte er Vergeltung.

Er stach mit so viel Kraft auf das blonde Gör ein wie er nur konnte, ihre Augen geweitet vor Angst. Sie wusste genau, was als nächstes geschehen würde, und Ren war froh darüber. Es war die gerechte Strafe für das, was das Monster in ihr angerichtet hatte.

Jedoch schnitt die Klinge des Kunais nicht in Mitos Haut. Eigentlich kam es ihr nicht einmal besonders nah. Denn noch während der Uchiha zustechen wollte, kam wie aus dem Nichts eine Faust angeflogen und schlug ihm ins Gesicht. Der Schlag war stark genug, um ihn auf die andere Straßenseite zu schleudern und ihm dabei noch die Nase zu brechen.

"Shhhh... keine Angst, Mito. Du bist in Sicherheit", erklärte Naruto beruhigend, als er seine kleine Schwester auffing, noch bevor ihre Füße wieder den Boden berührten, und sie in eine feste Umarmung schloss. Langsam ging er dann runter und setzte Mito wieder auf ihre, wenn auch wackligen, Beine.

Der Blondschopf war die ersten Sekunden zu geschockt, um irgendetwas zu tun, geschweige denn um ihm zu antworten. Erst ein paar Momente später erkannte sie das rote Haar wieder und sofort ihr begannen die Tränen über die Wange zu laufen. Sie vergrub ihr Gesicht in dem Shirt ihres Bruders und ließ ihren Gefühlen freien Lauf.

Während sich das blonde Mädchen an den Schultern des Rotschopfes ausweinte, rappelte sich der am Boden liegende Uchiha wieder auf. Er hielt sich seine blutende Nase und warf dem, der für diese Verletzung verantwortlich war, einen wütenden Blick zu.

"Was soll das? Was mischst du dich hier ein, Namikaze?!", brüllte er den Jungen an.

"Alles ist gut. Ich werde nicht zulassen, dass man dir nochmal wehtut, hörst du", versicherte Naruto ihr, als sie darauf aber nicht reagierte, fügte er noch hinzu, "Ich werde dich beschützen." Erst nach diesen Worten sah er wie sich Mito allmählich beruhigte. Doch während es seiner Schwester besserging, gefiel es dem Uchiha hinter ihm gar nicht für dieses Gör ignoriert zu werden.

"Bist du schwerhörig?! Ich hab dich gefragt, was du-", wollte Leo gerade seine Frage mit etwas mehr Nachdruck wiederholen, als er schon wieder von Naruto ignoriert wurde. Dieses Mal unterbrach der Rotschopf ihn aber sogar noch mitten in seinem Satz.

"Sasuke, Maki; ich würde euch gerne um einen Gefallen bitten", meinte er nur, als er sich den beiden Jungen zuwandte, die inzwischen direkt hinter Mito standen. Die beiden hatten es noch nicht ganz geschafft zu verstehen, was genau geschehen war. Sie hatten keine Ahnung, warum dieser Mann plötzlich ihre Freundin angegriffen hatte, obwohl die Sache mit der Farbe doch gar nicht so schlimm gewesen war.

"Bitte bringt Mito sicher zu uns nach Hause", bat er die zwei, welche darauf nur entschlossen nickten, "Gut, ich werde mich hier noch um ein kleines Problem kümmern, anschließend komme ich sofort nach. Solange vertraue ich euch meine kleine Schwester an." Naruto konnte in Sasukes und Makis Augen ganz deutlich sehen, dass sie wirklich alles tun würden, um Mito vor weiterem Schaden zu bewahren. Selbst wenn sie nur Kinder waren.

Trotz der Situation konnte der junge Namikaze nicht anders als sich darüber zu freuen, was für gute Freunde seine Schwester doch in den beiden gefunden hatte.

"Komm, Mito", meinte Maki darauf, als er und der junge Uchiha jeweils eine von ihren Händen ergriffen, "Du hast deinen Bruder gehört, gehen wir." Zwar sagte sie kein Wort und ließ ihren Kopf so hängen, dass ein paar ihrer Haarsträhnen ihre Augen und somit die darin sichtbaren Emotionen verdeckten, doch brauchten weder Maki noch Sasuke sie zu sehen.

Das Zittern ihrer Hände und die noch relativ frischen Tränen auf ihren Wangen waren genug, um auf ihre momentane emotionale Lage zu schließen. Selbst für zwei Neunjährige.

Die zwei Jungen liefen darauf mit ihrer Freundin an den Händen die Straße herunter. Sie schenkten all den verschiedenen Blicken, die ihnen zugeworfen wurden keine weitere Beachtung, sondern konzentrierten sich nur auf ihren Weg, während der Rotschopf und einige andere der Anwesenden sie dabei beobachteten. Jedenfalls so lange bis sie in eine Gasse einbogen und aus ihrem Sichtfeld verschwanden.

Die ganze Zeit über hatte sich in dem Angreifer des Mädchens seine Wut weiter angestaut. Zuerst war dieses verfluchte Gör aufgetaucht und hatte den Farbeimer über ihn gekippt, und dann wurde er auch noch einfach so von demjenigen ignoriert, der ihm seine Nase gebrochen hatte. Er hatte gehörig die Schnauze voll!

"Mir reicht es, Namikaze! Dir ist wohl nicht klar, dass du gerade einen Polizisten angegriffen hast! Dafür wirst du-", begann der Schwarzhaarige gerade mit seiner Tirade und machte entschlossen ein paar Schritte auf ihn zu, als er ein weiteres Mal von dem Jungen unterbrochen wurde. Dieses Mal waren seine Worte aber endlich an den Uchiha selbst adressiert.

"Ich soll einen Polizisten angegriffen haben?", fragte Naruto mit einer so unpassend sanften Stimme, dass es allen Anwesenden kalt den Rücken herunterlief, "Nein, das stimmt nicht." Der Uchiha wollte darauf natürlich etwas erwidern. Doch ihm wurde keine Chance dazu gelassen.

"Ich habe jemanden angegriffen, der ein kleines, unschuldiges Mädchen töten wollte, nur, weil es versehentlich etwas Farbe über ihn geschüttet hatte", antwortete der Rothaarige mit einer Stimme, in der nun zumindest ein kleiner Teil seiner Wut zu hören war.

"Unschuldig!? Dass ich nicht lache! Dieses kleine Mädchen, wie du sie nennst, trägt das Monster in sich, das unzählige Menschenleben auf dem Gewissen hat. Sie ist gefährlich", erklärte der Mann mit einer derartigen Abscheu in seinen Worten, die selbst unter den Dorfbewohnern selten war, "Wir alle wissen, dass der einzige Grund, warum sie bei dir wohnt, ist, damit du ein Auge auf die kleine Schlampe ha-"

Bevor er ein weiteres Wort sagen konnte war seine Stimme verstummt. Stattdessen hörten die Anwesenden wie etwas mit enormer Wucht gegen eine Mauer geschleudert wurde. Der aufgewirbelte Staub verdeckt zunächst die Sicht auf besagtes etwas, aber nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder gelichtet.

"Ich warne dich! Nenn Mito noch einmal so und ich werde dir mehr als nur deine Nase brechen, hast du mich verstanden!!!", mahnte der Rotschopf den Uchiha, während er ihn am Kragen gepackt gegen die Wand drückte. Man konnte es fast schon als ironisch bezeichnen, dass der schwarzhaarige Mann nun in derselben Situation war, in die er auch das blonde Mädchen gebracht hatte.

"Damit eins klar ist; ich habe Mito um ihretwillen bei mir aufgenommen, nicht etwa, weil sie eine Bedrohung darstellt! Ich habe sie bei mir aufgenommen, damit Abschaum wie du ihr nichts mehr antun kann! Und bis jetzt habe ich gedacht, dass es auch ganz gut funktioniert hätte. Aber offensichtlich lag ich damit wohl falsch", meinte Naruto, den letzten Teil flüsternd. In seinem Gesicht machte sich darauf ein Zorn breit, den niemand, nicht einmal seine besten Freunde, jemals zuvor dort gesehen hatten.

"Ich weiß ganz genau, was die Bewohner dieses Dorfes von ihr halten und was sie ihr in der Vergangenheit alles angetan haben. Zwar hatte ich gehofft, dass meine Rolle als ihr Vormund das alles verhindern, oder wenigstens abmildern würde, doch anscheinend lernen es die Menschen dieses Dorfes einfach nicht.

Darum werde ich es jetzt ein für alle Mal klarstellen: Mito Uzumaki ist für mich wie eine kleine Schwester, und solltest du oder irgendjemand anderes aus dem Dorf ihr auch nur ein Haar krümmen, wird es das letzte sein, was ihr getan habt!! Mir ist es dabei vollkommen egal, was für eine Bestrafung mich erwartet. Ich werde es nicht länger dulden, wenn man meiner kleinen Schwester etwas antut!"

Auf diese Worte herrschte absolute Stille auf der Straße. Nur der Lärm der anderen Straßen, auf denen die Leute keine Ahnung hatten, was in diesem Moment geschah, war im Hintergrund zu hören. Wirklich jedes Augenpaar in der Nähe war auf den Uchiha und den Namikaze gerichtet.

Niemand hätte je erwartet, dass der Rotschopf derart wütend werden könnte.

"Du hast deinen Standpunkt klargemacht, Naruto. Du kannst ihn wieder runterlassen", meinte Itachi ruhig, als er eine Hand auf die Schulter seines Freundes legte. Er konnte nur allzu gut nachvollziehen, was der Rotschopf empfand. Schließlich wusste auch der Schwarzhaarige, was die Dorfbewohner der Schwester seines Freundes angetan hatten.

Und wenn das jemand mit Sasuke gemacht hätte... er wusste nicht, ob er sich so hätte beherrschen können.

Naruto ließ den Uchiha darauf langsam wieder auf seine Füße. Der zornige Gesichtsausdruck wich allerdings nicht eine Sekunde aus seinem Gesicht. Auch nachdem er ein paar Schritte zurückgetreten war, blickte er den Mann vor ihm mit denselben kalten Augen an, mit denen die Dorfbewohner so oft seine kleine Schwester ansahen.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er dann einfach, während fast alle Anwesenden noch wie erstarrt dastanden. Nur Itachi reagierte, als er seinem Freund nur wenige Sekunden später nachfolgte. Nachdem sie ein paar Schritte gegangen und sie außer Hörweite der meisten Leute waren, war Naruto der erste, der wieder sprach.

"Wir müssen unsere Pläne nach vorverlegen. Wenn es inzwischen schon so weit kommt, dass man Mito nur wegen einem Eimer Farbe angreift, bleibt uns kaum mehr Zeit", erklärte er. Die Wut war noch immer ein wenig in seiner Stimme zu hören, allerdings nicht mehr ganz so sehr wie zuvor.

"Einverstanden. Nach diesem Vorfall bleibt uns wirklich nichts Anderes übrig als zu handeln. Die Situation darf keinesfalls noch weiter eskalieren", stimmte der Schwarzhaarige zu, "Am besten du gehst nach Hause und kümmerst dich um Mito-chan. Du solltest jetzt besser bei ihr sein. Ich werde ihm Bescheid sagen, dass unsere Pläne vorverlegt werden müssen." Das war leider alles, was er für ihn tun konnte.

"Danke, Itachi", erwiderte Naruto nur und verschwand in einem roten Blitz.
 

(Drei Tage später)

"Bist du bereit?", fragte Naruto den einäugigen Uchiha, der neben ihm auf dem Ast stand. Shisui hatte noch in derselben Nacht, in dem er sein Auge verloren hatte, einen Verband um seine rechte Augenhöhle angelegt. Es war keine dauerhafte Lösung. Aber glücklicherweise plante der Schwarzhaarige auch nicht noch sehr viel länger ohne sein rechtes Auge zu leben.

"Ich schon, aber Itachi ist immer noch nicht hier. Ob er aufgehalten wurde?", meinte Shisui leicht unsicher. Es war gar nicht Itachis Art sich zu verspäten, schon gar nicht bei einem so wichtigen Vorhaben.

"Das ist egal. Wir haben ausgemacht, dass wir um Punkt 22 Uhr anfangen solange mindestens zwei von uns da sind. Itachi hat sicher seine Gründe. Es wird zu zweit zwar etwas schwerer, doch uns bleibt nichts Anderes übrig", erklärte der Rotschopf und setzte sich darauf eine weiße Maske auf.

Anders als ihre Anbu-Masken hatte diese keinerlei besondere Merkmale. Es war nur eine simple Maske mit zwei Augenlöchern, die das Gesicht verdecken sollte; nicht mehr und nicht weniger. Zusätzlich war der junge Namikaze von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet.

Von seinen schwarzen Stiefeln bis hin zu der schwarzen Kapuze, die seine roten Haare verbarg. Alles diente dem alleinigen Zweck seine Identität zu verschleiern. Aus eben diesem Grund trug sein Freund auch genau dieselbe Kleidung.

"Schätze du hast Recht", seufzte der Uchiha, "Dann los, holen wir mein Auge von Danzo zurück!" Auf diese Worte sprang der Schwarzhaarige dann mit Naruto von dem Ast und rannte in Richtung eines der geheimen Eingänge des Root-Hauptquartiers, den Shisui mehr oder weniger durch Zufall vor ein paar Monaten entdeckt hatte.

Auch wenn keiner der drei Jungen den alten Kriegshetzer besonders leiden konnten, mussten sie doch alle zugeben, dass er genau wusste, wo man die Eingänge für eine geheime Untergrundbasis verstecken musste damit sie ja niemand fand. Shisui hatte den Eingang nur als einen zum Root-Hauptquartier identifizieren können, da er Teil der Anbu war und somit praktisch alles über die internen Sicherheitsmaßnahmen des Dorfes wusste; inklusive aller Ein- und Ausgänge ins Dorf hinein und wieder heraus, den Schutzbunkern für Ausnahmesituationen und den sicheren Häusern der Anbu.

Diesen Eingang kannte er jedoch nicht.

Zwar war Root offiziell schon vor einigen Jahren abgeschafft worden, doch viele der höherrangigen Shinobi, einschließlich des Hokage, wussten, dass es noch immer irgendwo existierte.

Dem alten Mann gefiel dies natürlich nicht besonders. Doch solange Danzo sich für den Schutz Konohas einsetzte, hatte er beschlossen ein Auge zu zudrücken. Allerdings hieß das auch, dass er sofort mit seinen besten Anbu-Einheiten zur Stelle wäre, sollte sich der kriegserfahrene Shinobi gegen das Dorf stellen.

Jedenfalls war es ziemliches Glück gewesen, dass sie wussten, wo sich einer der Eingänge befand und nicht erst noch nach ihm suchen mussten. Andernfalls hätte das sehr wahrscheinlich Aufmerksamkeit auf sie gelenkt, die sie absolut nicht gebrauchen konnten.

Die beiden maskierten Jungs kamen schließlich vor einem der vielen Bäume des Waldes zum Stehen. Sie räumten kurz die Sträucher beiseite, die den geheimen Eingang vor den Blicken Neugieriger verbergen sollten und kletterten dann in das Loch im Baum. Von dort oben konnte man nur sehen, dass es ziemlich tief in den Erdboden reichte.

Man musste schon wie Naruto und Shisui in das Loch hineinspringen, um dann nach ein paar Sekunden des freien Falls selbst mit eigenen Augen zu sehen, wie der Raum aussah, in dem das Loch endete. Allerdings gab es nichts besonders Interessantes zu bestaunen; es war nur ein simpler Raum mit grauen Wänden.

Das Interessanteste waren wohl noch die Fackeln, welchen den dunklen Ort etwas erhellen sollten und die Tür, die aus dem Raum herausführte.

Kaum standen die beiden wieder mit ihren Füßen auf festem Untergrund rannten sie auch schon durch die Tür. Der Gang, der diesen mit dem nächsten Raum verband, war genauso monoton gestalten wie der Eingangsbereich. Einzig die Fackeln flackerten vor sich hin, als die Eindringlinge an ihnen vorbeiliefen.

Sie hatten keinen besonders detaillierten Plan ausgearbeitet, angesichts der Tatsache, dass sie nur sehr wenig über die interne Funktionsweise von Root wussten. Ganz zu schweigen davon, wie die Wachen innerhalb der Basis stationiert waren. Sie hätten natürlich einen Schattendoppelgänger vorschicken können, doch der hätte ihre Feinde nur vorgewarnt und das Element der Überraschung wäre dahin.

Dank Narutos Vater, der während seiner Amtszeit als Hokage ebenfalls mit Danzo zu tun gehabt und sich daher vorsichtshalber einen Grundriss von allen unterirdischen Strukturen beschafft hatte, die in Konoha existierten, kannten sie zumindest den Verlauf der Gänge, die Position und die Größe der einzelnen Räume. Zu ihrem Bedauern war der Komplex leider alles andere als klein, sodass es viele Möglichkeiten für den Aufenthaltsort Danzos gab.

Trotzdem hatten sie es doch irgendwie geschafft es auf insgesamt drei Räume einzugrenzen, die Danzo als sein 'Büro' nutzen könnte. Kurz gesagt, es waren Räume, in die man nicht unbemerkt eindringen konnte, da es jeweils nur einen Zugang gab.

Als Naruto und Shisui dann endlich den nächsten Raum erreichten, verloren sie keine Zeit. Sie traten die hölzerne Tür ein und sprangen in die Mitte des Raums, um von dort die Situation zu analysieren. Insgesamt waren dort nur zwei Root-Mitglieder, die wie immer ihre Masken trugen, um ihre emotionslosen Gesichter zu verdecken.

Dank dem Vorausdenken des Rotschopfes, der die Idee hatte spezielle, von ihm selbst entwickelte Schalldämpfungssiegel zu benutzen, die das Geräusch ihrer Schritte fast vollkommen unterdrückte, hatten sie zudem den Überraschungseffekt auf ihrer Seite. Schließlich hatte keiner der beiden sie kommen gehört und da ihr Chakra mitsamt seiner speziellen Signatur ebenfalls durch Siegel unterdrückt war, hatten die Root-Shinobi auch nicht ihre Präsenz ausmachen können.

Den Bruchteil einer Sekunde, in dem ihre Feinde von ihrem plötzlichen Auftauchen zu überrascht waren, als dass sie etwas hätten tun können, nutzten die beiden Eindringlinge gleich aus.

Sie sprinteten jeder auf einen zu und brachten sie dazu jeweils durch die Löcher ihrer eigenen Masken in ihr blutrotes Sharingan zu sehen, welches beide aktiviert hatten noch bevor sie den Raum betreten hatten. Keine Sekunde später fielen die regungslosen Körper der beiden Wachen zu Boden.

Beide waren nun in einem Genjutsu gefangen, aus dem sie nicht so schnell entkommen würden.

"Weiter", sagte der vermummte Schwarzhaarige nur, worauf sein Freund nur nickte und sie sich gemeinsam zu dem ersten der drei Räume aufmachten, in dem sich ihre Zielperson aufhalten könnte. Der Weg dorthin war nicht besonders fordernd für die beiden Jungs.

Die Wachen, die über all die Gänge und Räume verteilt waren, waren fast so schnell ausgeschaltet wie ihre Kollegen am Eingang. Manche lieferten zwar noch kurze Kämpfe, doch letztlich wurden sie alle entweder durch ein Genjutsu oder einen gut gezielten Schlag außer Gefecht gesetzt.

Das Element der Überraschung war dabei auch jedes einzelne Mal auf Seiten der Eindringlinge. Doch als sie an ihrem Zielort ankamen, fanden sie einen leeren Raum vor. Danzo war nicht dort.

Allerdings verloren die beiden keine Zeit und machten sich gleich auf den Weg zu ihrem nächsten Ziel. Sie hatten nicht unbedingt erwartet, den alten Kriegshetzer auf Anhieb zu finden. Immerhin war die Basis verdammt groß und es bestand auch die Möglichkeit, dass er gerade irgendwo im Dorf unterwegs war.

Wenn dem so war, konnten die beiden Eindringlinge nur hoffen, dass Danzo die Nachricht eines feindlichen Angriffs auf seine geheime Basis schnell erreichte und dermaßen missfiel, dass er dort auftauchen würde, um sich persönlich den Angreifern zu stellen. Und die Nachricht von dem Angriff auf das Root-Hauptquartier würde den Mann ganz sicher bald erreichen. Egal ob er dort war oder irgendwo im Dorf; dafür würde Roots Informationsnetzwerk schon sorgen.

Naruto und Shisui setzten ihren Weg jedoch für's erste fort. Sie würden sich zunächst darauf konzentrieren die drei Räume aufzusuchen, in denen sie Danzo am ehesten vermuteten. Wenn sie danach noch nichts gefunden hätten, würden sie so lange in der Untergrundbasis Chaos anrichten bis er keine andere Wahl mehr hätte als selbst aufzutauchen.

Der alte Mann war dafür bekannt sehr vorsichtig zu sein. Doch es war extrem unwahrscheinlich, dass er einfach zulassen würde, dass zwei Unbekannte seine gesamte Streitmacht auslöschten. Spätestens an diesem Punkt würde er eingreifen; da waren sie sich sicher.

Auf dem Weg zum zweiten Raum erwartete die beiden Eindringlinge sehr viel mehr Widerstand als zuvor. Was nicht wirklich überraschend war.

Inzwischen hatten die Root-Shinobi nämlich bemerkt, dass Feinde in ihre Basis eingedrungen waren und waren darum wachsamer als zuvor. Und da sie das Überraschungsmoment verloren hatten, wurden die Kämpfe von Naruto und Shisui länger und raubten ihnen auch mehr Kraft. Nichtsdestotrotz gelang es ihnen weiter ins Innere der Basis vorzustoßen, wenn es auch etwas länger dauerte.

Schließlich erreichten sie den zweiten Raum. Dieser war ebenfalls leer. Gut, es war ein Root-Shinobi dort, der allem Anschein irgendwelche Dokumente fälschte, aber das war alles. Kein Danzo.

Erneut machten sich die beiden Anbu-Mitglieder auf den Weg. Es wurde nicht einfacher die ganzen Gegner auszuschalten, doch zumindest wurde es auch nicht wirklich schwerer. Den beiden kam es fast so vor als wäre die gesamte Untergrundbasis eine Fabrik, die diese Shinobi in gleichmäßigem Tempo produzieren und dann auf sie loslassen würde. Die Zeitabstände und die Anzahl der Feinde glich sich von Mal zu Mal immer mehr an.

Schließlich, etwa auf halbem Weg zu ihrem letzten Ziel, fanden sie endlich wonach sie suchten. Oder vielleicht wurden auch sie gefunden. Jedenfalls sprangen sie beide instinktiv zurück, als sie hörten wie Shuriken durch die Luft flogen. Sofort darauf schlugen eben solche Wurfsterne genau dort ein, wo sie eben noch gestanden hatten.

Die beiden maskierten Eindringlinge sahen nach oben, von wo die Waffen geworfen worden waren. Und dann sahen sie es.

Naruto und Shisui standen mitten auf einer oktogonalen Plattform, von der insgesamt drei Brücken zu Tunneln führten. Der Raum, oder eher der Bereich, in dem sie sich befanden, war eine Art Knotenpunkt, bei dem mehrere Gänge zusammentrafen. Allerdings nicht nur auf der horizontalen Ebene. Es war zudem auch möglich auf eine höher- oder tiefergelegene Ebene zu wechseln.

Jedoch stand derjenige, der die Shuriken auf die beiden Eindringlinge geschleudert hatte nicht auf der nächsten Plattform über ihnen, sondern hing mithilfe von Chakra an einer der Wände. Gemeinsam mit mindestens drei Dutzend Root-Shinobi.

Normalerweise wären die beiden maskierten Shinobi in einen der Gänge geflohen, damit es ihren Feinden nicht möglich wäre sie aus allen Richtungen anzugreifen. Aber dieses Mal konnten sie es nicht tun. Jedenfalls nicht ohne das Risiko einzugehen ihr Ziel, das sie gerade erst gefunden hatten, wieder zu verlieren.

Denn Danzo war derjenige, der die Shuriken geworfen hatte.

"Was genau bezweckt ihr mit diesem Einbruch? Was ist euer Ziel?", fragte der bandagierte Mann mit seiner gewohnt emotionslosen Stimme. Schweigen war die Antwort, die Danzo bereits erwartet hatte.

Angesichts der Tatsache, dass sie nach Shisui Zählung 37 zu 2 eindeutig in der Unterzahl waren, waren die beiden aber auch besser dran sich im Kopf bereits einen Kampfplan zurecht zu machen.

"Setzt sie fest", befahl der ältere Mann nur. Alle seine Untergebenen schienen darauf gleichzeitig seinem Befehl folgen zu wollen und landeten allesamt auf der oktogonalen Plattform. Ein jeder von ihnen war kampfbereit. Doch sie warteten darauf, dass die Eindringlinge den ersten Schritt tun würden.

Shisui und Naruto warfen noch einmal einen Blick um sich herum und anschließend wieder auf Danzo, um sicher zu sein, dass er noch immer an der Wand hing. Und das tat er. Ohne auch nur ein weiteres Wort oder eine weitere Geste zwischen den beiden, begannen sie ihren Angriff.

In dem Moment, als die zwei Jungen lossprinteten, ließ Shisui eine Handvoll Rauchbomben fallen. So war die gesamte Plattform vollkommen in Rauch gehüllt bevor einer der beiden Eindringlinge in der Lage war einem der Root-Shinobi zu nahe zu kommen. Doch es war keineswegs zu ihrem Nachteil; warum sonst sollte der junge Uchiha dies auch tun?

Nein, kaum, dass sie aus dem Sichtfeld ihrer Feinde verschwunden waren, änderten sie die Richtung, in die sie liefen, und griffen dann die anderen maskierten Shinobi vor ihnen an. Auf diese Weise konnten sie ihre Gegner ein weiteres Mal überraschen, da sie sehr wahrscheinlich nicht damit rechnen würden.

Tatsächlich ging die Taktik auf und es gelang ihnen ein paar Gegner auszuschalten bevor diese ihnen irgendwelchen Schaden zufügen konnten. Allerdings war dies auch der einzige Erfolg für die nächsten paar Minuten. Denn da die Root-Shinobi zahlenmäßig weit überlegen waren und sie sich gegenseitig Rückendeckung gaben, konnten die beiden Anbu-Mitglieder ihnen keinen wirklichen Schaden zufügen. Shisui und Naruto schafften es den kombinierten Angriffen auch nur dank ihres Sharingans auszuweichen.

Schwerter und Kunai schlugen gegeneinander, Tritte und Hiebe wurden ausgeteilt und sofort darauf abgefangen. Es war ein Kampf, der hauptsächlich aus Taijutsu bestand, aber von Zeit zu Zeit neutralisierten sich auch ein paar Ninjutsu, die aufeinanderprallten.

Für die nächsten paar Minuten blieb es also bei dem Tanz zwischen den zwei Eindringlingen und den 31 verbliebenen Shinobi, während sich der Rauch langsam verzog.

Doch diese Situation änderte sich noch bevor der letzte Rauch verschwunden war. Jedoch war es niemand auf der Plattform, der diese Veränderung herbeiführte. Der Verantwortliche hing nämlich so wie auch Danzo mithilfe von Chakra an einer der Wände, während er sich hinter dem Tōton, dem Jutsu der Transparenz, verbarg.

Vorsichtig näherte er sich seinem Ziel, als er versuchte seine Präsenz bestmöglich zu verbergen, da er das Chakraunterdrückungsiegel für den Kampf abgenommen hatte. Er war definitiv einer der besten Infiltrationsexperten Konohas und nur der legendäre Sannin Jiraiya war im Umgang mit dem Tōton besser als er. Dennoch durfte man auch den bandagierten, alten Mann nicht unterschätzen. Immerhin hatte er in beiden Ninja-Weltkriegen gekämpft.

Es war eben diese Erfahrung oder besser gesagt die Instinkte, die er währenddessen entwickelt hatte, durch die der Kriegshetzer den Angriff auf seine Person spürte, ohne so recht zu wissen woher. Doch er folgte seinen Instinkten und sprang sofort weg. Eben dieser Sprung verhinderte, dass er von dem Kick des maskierten Eindringlings getroffen wurde.

Nachdem Danzo erneut mit seinen Füßen Halt an der Wand gefunden hatte, wendete er sich seinem Angreifer zu. Dieser hatte sein Tarnjutsu deaktiviert, da es ihm ganz offensichtlich bei diesem Gegner nicht sehr viel nützen würde. Es würde nur unnötig sein Chakra aufbrauchen.

"Bist du etwa so überheblich, dass du glaubst, du könntest es mit mir aufnehmen?", fragte der Leiter von Root emotionslos. Seine Worte mochten hochmütig klingen, jedoch konnten diejenigen, die ihn kannten, oder zumindest von ihm gehört hatten, nicht abstreiten, dass dieser Hochmut hart verdient war. Man hatte ihm den Titel 'Shinobi der Finsternis' schließlich aus einem guten Grund gegeben.

Auf die Frage des Mannes antwortete der Maskierte natürlich nicht. Das Letzte, was er jetzt brauchte war, dass man seine Identität herausfand. Allerdings konnte er auch nicht einfach tatenlos herumstehen und auf Zeit spielen.

Sein Kamerad hatte es dort unten nicht leicht gegen mehr als zwei Dutzend Feinde gleichzeitig anzukämpfen; selbst wenn er einen modifizierten Schattendoppelgänger an seiner Seite hatte. Dieser konnte zwar ein paar Treffer wegstecken, jedoch auch nicht ewig. Es war und würde niemals mehr sein als ein Doppelgänger.

Aus diesem Grund zog Shisui sein Tantō und stürmte wenige Sekunden später auf Danzo zu. Es war ein recht einseitiger Kampf. Der junge Uchiha griff den Kriegshetzer mit seiner Klinge an, während dieser alle Hiebe mit seinem Gehstock parierte. Keineswegs wollte der Schwarzhaarige es dem alten Mann leichtmachen, oder ihn nicht verletzen; letzteres hätte er zu gerne getan.

Schließlich hatte ihm dieser Mann bei vollem Bewusstsein ein Auge herausgerissen.

Nein, der Grund, warum Danzo in der Lage war diese Hiebe so leicht abzuwehren, war, weil Shisui nicht mit hundert Prozent kämpfen konnte. Mit dem Shunshin wäre er durchaus in der Lage gewesen seinem Gegenüber einen guten Kampf zu liefern, auch wenn es zweifelhaft wäre, ob er ihn gewinnen könnte. Er war stark, kein Zweifel. Doch um es mit jemandem wie Danzo aufzunehmen, dessen Stärke der eines Kage gleichkam, müsste er noch einige Jahre trainieren.

Jedenfalls konnte er das Shunshin nicht so benutzen wie er es gern getan hätte, da es ihn verraten hätte. Oder zumindest einen sehr deutlichen Hinweis geliefert hätte. Schließlich war er der einzige Shinobi, der das Shunshin fest in seinen Taijutsu-Stil integriert hatte.

Letztlich war es ja aber glücklicherweise nicht Shisuis Ziel Danzo zu besiegen oder zu töten. Er müsste ihn nicht einmal verletzen. Alles, was der Uchiha tun müsste, wäre nach einer Öffnung zu suchen, während er ihn mit seinem Schwert angriff. Nur ein Blick in sein linkes Auge. Dann könnte er ihn handlungsunfähig machen, indem er ihn in ein Genjutsu sperrte.

Es wäre nicht für lange, aber hoffentlich lange genug, um sich sein Auge zurück zu holen.

So ging es für einige Zeit weiter. Naruto und sein Schattendoppelgänger hielten die Root-Shinobi irgendwie in Schach und schafften es sogar ein paar weitere auszuschalten. Währenddessen suchte der junge Uchiha nach irgendeiner Lücke in Danzos Verteidigung, die ihm direkten Augenkontakt mit ihm erlauben würde, und der Kriegshetzer versuchte den Kampfstil seines Gegners zuzuordnen, um herauszufinden, welcher seiner Feinde nun einen Schritt gegen ihn und Root gemacht hatte.

Er machte sich keine Sorgen darüber, dass er vielleicht sterben könnte. Ihm war durchaus bewusst, dass dies geschehen könnte. Doch Wissen war Macht. Und um an das Wissen, das er in diesem Moment brauchte zu gelangen, wäre es mehr als kontraproduktiv gewesen sein Gegenüber umzubringen.

Tote konnten bekanntlich nicht reden.

"Du stammst aus Konoha... oder bist zumindest hier trainiert worden", stellte der Shinobi der Finsternis schließlich fest, "Warum stellst du dich gegen Konoha?" Es war wirklich mehr als frustrierend.

Nicht in der Lage sein zu können seinem Gegner weder einen Kratzer zuzufügen, noch ihm direkt in die Augen schauen zu können, gefiel dem Schwarzhaarigen gar nicht. Dass dieser nun auch noch einen Teil seiner Identität ausfindig gemacht hatte, machte es auch nicht besser.

Natürlich antwortete Shisui auch dieses Mal nicht. Stattdessen setzte er gerade zu seinem nächsten Angriff an, als ein Pfeifen durch den Raum hallte. Es kam von der Plattform, auf der Naruto gegen die Armee der Root-Shinobi kämpfte. Sofort wusste der junge Uchiha, was er zu tun hatte und entfernte sich von Danzo.

Dem Rotschopf war bewusst, dass er allein gegen die übrigen 26 Gegner keine Chance hatte. Darum hatte er Shisui auch sofort Bescheid gegeben, als sich der Schattendoppelgänger auflöste und Naruto auf seinen Freund zusprang. Es war ein einfaches Manöver, das, wenn es funktionierte, die Anzahl ihrer Feinde etwas dezimieren sollte.

Sobald er Naruto auf sich zu springen sah, formte Shisui ein paar Fingerzeichen und atmete tief ein. Unterdessen wendete sich der Rotschopf noch in der Luft seinen Verfolgern zu und tat es seinem Freund gleich.

"Katon: Gōkakyū no Jutsu!", murmelten beide gleichzeitig in ihre Masken, als sie wieder ausatmeten. Auf der äußeren Seite ihrer Masken entzündete sich gleich darauf dir Luft. Die Flammen vereinten sich dann zunächst zu zwei großen Feuerkugeln, von denen beide doppelt so groß waren wie die Jungs selbst. Jedoch blieb das nicht lange so.

Die zwei Kugeln vereinten sich anschließend zu einer einzigen gigantischen Kugel. Sie war so riesig, dass sie jeden einzelnen ihrer 26 Verfolger in Flammen gehüllt hätte, wären sie einfach weitergesprungen. Allerdings war ihre Größe auch eine gute Warnung für die Root-Shinobi, die sie ausschalten sollte.

Wie eine geölte Maschine begann die Hälfte von ihnen ein paar Fingerzeichen zu formen und atmeten wie zuvor die beiden Eindringlinge tief ein. Jedoch entstand bei ihnen kein Feuer, sondern Wasser.

"Suiton: Mizurappa!", riefen sie alle, ohne die geringste Emotion in ihren Stimmen. Bei der Kollision von Feuer und Wasser neutralisierten sich die beiden Elemente zunächst gegenseitig und weißer Wasserdampf legte sich über das Gebiet. Die Sicht aller Anwesenden war damit stark beeinträchtigt.

Jedoch mussten Naruto und Shisui es nicht sehen, um zu wissen, was als nächstes passieren würde.

Eine Feuerkugel, die von zwei Shinobi angewendet wurde, und ein Wassergeschoss, das von 13 anderen Shinobi eingesetzt wurden, prallen aufeinander. Jeder noch so unerfahrene Genin, der zumindest ein wenig rechnen konnte, wusste, dass diese Menge an Wasser ausreichen würde, um das Feuer vollkommen zu löschen. Und anschließend würden sie noch von den Wasserstrahlen getroffen werden, die nicht mehr für das Feuer gebraucht wurden.

Die beiden Jungs sprintet darum sofort, als sie die Gelegenheit dazu hatten, aus dem weißen Dampf heraus, um wieder einen Überblick über die Kampfsituation gewinnen und ihre Lage einschätzen zu können.

Doch kaum, dass sie aus dem Dampf heraus waren, würden auch schon die nächsten Angriffe gegen sie gestartet. Feuer-, Wasser- und auch Erdgeschosse kamen auf sie zugeflogen. Dank ihres Sharingans konnten sie allen zwar irgendwie ausweichen, allerdings konnte ihr Dojutsu nichts an ihrer neuen misslichen Lage ändern:

Man hatte sie zurückgedrängt. Genauer gesagt standen sie nun mit dem Rücken zur Wand; und das war wörtlich gemeint nicht metaphorisch. Denn sie waren zwar von allen Seiten umzingelt, doch das hatte nicht zu bedeuten, dass sie nichts mehr tun konnten, um ihre Situation noch zu verändern.

Für die meisten Shinobi wäre es eine aussichtslose Situation gewesen, das stimmt. Doch nicht für diese beiden.

"Ich werde 'es' benutzen. Das wird deine Chance sein", erklärte Naruto flüsternd, sodass seine Stimme kaum zu verstehen war. Sein schwarzhaariger Freund aber hörte laut und deutlich, was er gesagt hatte, und nickte nur. Sie hatten bereits genug Zeit mit Danzos Bauern verschwendet. Es war an der Zeit sich den König vorzuknöpfen.

So begann Naruto weiterhin Chakra in seinem rechten Auge zu sammeln, wie er es bereits seit der Suiton-Angriffswelle getan hatte. Wären sie nämlich auch nur noch einmal unvorbereitet von so einem Angriff getroffen worden, hätten sie das nicht so einfach wegstecken können. Um so ein starkes Kombinationsjutsu zu kontern, bedurfte es schon eines mindestens ebenso mächtigen Ninjutsus.

Nur gut, dass sein Mangekyo-Sharingan Naruto eben so eine Technik zur Verfügung stellte. Leider brauchte er einige Zeit um das Chakra zu sammeln und zu formen, da er noch nicht so vertraut mit ihr war wie mit seinen anderen Techniken.

"Es ist vorbei", meinte Danzo nur, als er sich langsam hinter seine Untergebenen stellte, "Für euch gibt es kein Entkommen mehr." Der bandagierte, alte Mann war durchaus beeindruckt, von dem, was ihm diese beiden gezeigt hatte.

Es war immerhin keinesfalls einfach in seine geheime Basis einzudringen und dann noch ein Viertel der dort stationierten Shinobi außer Gefecht zu setzen. Diese beiden Eindringlinge waren etwas Besonderes; er spürte es einfach. Sie waren stark, doch ihr volles Potential hatte keiner der zwei bisher ausgeschöpft.

Es war ganz offensichtlich, dass diese Eindringlinge einmal zu einer großen Gefahr für Konoha werden könnten. Aber genau das konnte Danzo keinesfalls erlauben. Darum müssten sie nun sterben, bevor sie Konoha tatsächlich schaden würden.

Er hatte sich geschworen dieses Dorf zu beschützen, koste es, was es wolle. Und er würde sich an diesen Schwur halten; selbst, wenn das irgendwann einmal seinen Tod bedeuten würde.

Doch gerade in dem Moment, als der Veteran seinen Männern das Signal zum Angriff geben wollte, geschah etwas, womit der alte Mann niemals gerechnet hätte. Hauptsächlich, weil er nie in seinem ganzen Leben etwas Vergleichbares gesehen hatte.

Wie aus dem Nichts entzündeten sich plötzlich Flammen inmitten der maskierten Root-Shinobi. Aber es waren nicht irgendwelche Flammen. Sie waren nicht rot, orange oder sogar blau. Nein, sie waren schwarz wie die Nacht. Sie waren so schwarz, dass man den Eindruck bekam als würden sie absolut alles vernichten, was sich ihnen nähert. Sogar das Licht selbst.

"Amaterasu!", war alles, was der vermummte Rotschopf bei diesem Anblick sagte.

Die Flammen nahmen ihren Anfang auf der Kleidung eines einzelnen Root-Shinobis und breiteten sich von dort aus, während sie sich ebenfalls auf seinen Kameraden entzündeten. Einer nach dem anderen wurde von den seltsamen Flammen angefallen.

Sie versuchten daraufhin etwas Abstand zu den Eindringlingen zugewinnen und irgendwie in Bewegung zu bleiben, doch selbst das half nichts.

Danzo konnte nicht anders als diesen merkwürdigen Anblick ganz genau zu beobachten. Nie in seinem Leben hatte so etwas gesehen und auch nie von einem Kekkei Genkai gehört, das so etwas tun konnte. Flammen aus dem Nichts erscheinen zu lassen war nicht wirklich etwas Besonderes für Shinobi. Diese schwarzen Flammen waren jedoch irgendwie anders.

Zunächst war es nur ein Gefühl seitens des alten Mannes doch für ihn schien dieses schwarze Feuer stärker zu sein als normales. Er bekam die Bestätigung für diese Annahme einige Sekunden später als einer der Root-Shinobi versuchte seine Kampfgefährten mit einem Suiton-Jutsu zu löschen.

Trotz des Wassers wollten die Flammen jedoch nicht ausgehen. Nein, das Wasser hatte anscheinend sogar absolut keinen Effekt. Das Feuer wurde einfach nicht im Geringsten schwächer. Es brannte einfach weiter als wäre nichts gewesen.

Was für ein Jutsu das auch war, er durfte es keinesfalls unterschätzen. In diesem Moment wurden zehn seiner Männer von Flammen verletzt. Und wenn diese seltsamen Flammen schon nicht von Wasser gelöscht oder zumindest abgeschwächt werden konnten, dann würden sie vermutlich mindestens so lange brennen bis das Ziel nicht mehr lebte.

Dem bandagierten Mann schwirrten sicher noch mindestens ein Dutzend Theorien durch den Kopf, doch um diese Technik weiter analysieren zu können, bräuchte er mehr Informationen. Sein Blick kam so von den schwarzen Flammen zurück auf die beiden Eindringlinge und sofort machte Danzo eine interessante Entdeckung.

Es war im Grunde nichts Außergewöhnliches. Aber wenn man wie dieser Mann schon Jahrzehnte lang ein Shinobi gewesen war, lernte man auf seine Instinkte zu hören. Und sein Instinkt sagte ihm die Tatsache, dass einer der beiden Eindringlinge seinen Kopf zufällig in exakt demselben Tempo zu den Feinden drehte, auf denen sich gerade diese seltsam gefärbten Flammen entzündeten, kein bloßer Zufall war.

Nachdem schließlich etwa 12 von Danzos Männer von den Flammen bedeckt waren, geschah es und dieser erhaschte einen Blick auf etwas extrem Interessantes. Es war für nicht mehr als eine halbe Sekunde, doch der alte Mann hatte durch eines der Augenlöcher des Eindringlings ein rot leuchtendes Auge entdeckt… ein rotes Auge mit einem schwarzen Muster darin.

Schon im nächsten Moment hatte er eine gute Vorstellung davon was das für eine seltsame Technik war. Zwar nicht darüber, wie sie funktionierte oder wie man sie stoppen konnte, doch über ihren Ursprung war er sich nun ziemlich sicher; Einer der Eindringlinge musste das Mangekyo-Sharingan besitzen. Das Muster, welches er in dem roten Auge entdeckt hatte, bestand nämlich nicht wie sonst aus einem, zwei oder drei Tomoe.

Plötzlich ergab vieles für den alten Mann viel mehr Sinn.

Zum Beispiel wie es möglich war, dass so viele seiner Shinobi einfach mit Genjutsus ausgeschaltet worden waren. Dieses Dojutsu erlaubte seinem Besitzer Genjutsu durch einen simplen Blick einzusetzen. Anfangs wurden natürlich immer noch Fingerzeichen gebraucht, doch das konnte man mit ein bisschen Training umgehen. Und wenn ein einfacher Blick ausreichte, war es kein Wunder, dass so vieler seiner Leute ausgeschaltet werden konnten.

Zudem erklärte dies auch, warum der andere Eindringling, der ihn zuvor angegriffen hatte, immer wieder versucht hatte Augenkontakt herzustellen. Natürlich hatte Danzo vermieden dies zu tun, nachdem er die Absicht seines Gegners entdeckt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch nicht gewusst warum, doch es war besser dem Feind nicht einfach zu geben, was er wollte.

Es blieb zuletzt natürlich die Frage, woher der eine Angreifer das Mangekyo hatte. Doch das war erst einmal nicht so wichtig. Denn wenn die Eindringlinge tatsächlich ein Mangekyo-Sharingan besaßen würden nur die Besten seiner besten Männer gegen ihn ankommen; oder Danzo selbst.

"Zieht euch zurück, ihr seid ihnen nicht gewachsen", befahl er darauf seinen Männern, die augenblicklich der Aufforderung folgten. Sie entfernten sich darauf ein ganzes Stück von ihrem Anführer, doch blieben so nahe bei ihm, dass sie im Notfall noch eingreifen konnten.

Unterdessen hatte Naruto sein rechtes Auge wieder geschlossen. Das Benutzen von Amaterasu hatte eine ziemlich große Belastung nach sich gezogen. Zwar blutete es nicht, wie bei den ersten Malen, als er dieses Ninjutsu benutzt hatte, doch für die nächsten paar Minuten könnte er sein Mangekyo nicht mehr benutzen. Außerdem hatte sich Danzo offenbar dazu entschieden endlich selbst einzugreifen.

Der Rotschopf wusste nicht genau, was diesen Sinneswandel bewirkt hatte, doch er vermutete, dass es an dem Ninjutsu lag, welches fast die Hälfte seiner verbleibenden Männer ausgeschaltet hatte. Selbst jetzt, wo sich Naruto nicht mehr länger auf die schwarzen Flammen konzentrierte brannten sie dennoch unentwegt weiter.

Und sie würden nicht eher verlöschen bis ihr Ziel vollkommen vernichtet hätten.

Während der junge Namikaze sich mithilfe seiner neuen Flammen um ein paar ihrer Gegner gekümmert hatte, hatte Shisui ein Tausch-Jutsu benutzt, um mit einem Schattendoppelgänger die Plätze zu tauschen, so wie er es zuvorgetan hatte, um dem Kampf auf der Plattform zu entkommen. Jetzt, wo Danzo sich allein gegen Naruto und ihn stellte, würde sich sicher eine Möglichkeit finden lassen, um ihm in die Augen zu schauen. Er müsste unter seinem Tarnjutsu nur diese Gelegenheit abpassen.

Die beiden Eindringlinge waren aber nicht die einzigen, die sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiteten. So nahm Danzo die Bandagen ab, welche sein rechtes Auge verdeckten. Hinter dem weißen Stoff kam dann ein Sharingan zum Vorschein, genauer gesagt Shisuis rechtes Auge.

Eben darauf hatten die beiden Eindringlinge gehofft. Indem er das Sharingan nun offenlegte, stieg zwar die Stärke des bandagierten Mannes, doch gleichzeitig wäre es auch einfacher für Naruto und den jungen Uchiha ihm das Auge abzunehmen.

Beide Seiten waren kampfbereit. Und nachdem die Danzos weiße Bandagen den Boden berührten, warteten sie. Naruto und Shisuis verstärkter Schattendoppelgänger auf der einen, und Danzo auf der anderen Seite. Keiner der drei wollte unbedingt den ersten Schritt machen, da er so dem Gegner die Möglichkeit gegeben hätte darauf reagieren zu können. Aber ohne einen ersten Angriff würde auch kein Kampf zustande kommen.

Da er aber sowieso nur ein Doppelgänger war, entschied sich der vermummte Schwarzhaarige an Narutos Seite anzufangen. Er sprintete auf den alten Mann zu, während er zwei Kunai in seine Hände nahm.

Die zwei Eindringlinge hatten zwar schon viele Geschichten über Danzos angebliche Stärke gehört, doch etwas Genaueres wussten sie nicht über den Kampfstil des Veteranen. Das einzige, was sie sicher wussten, war, dass er wie auch Naruto eine Veranlagung für Fūton-Jutsus hatte und dass er wie Kakashi ein Sharingan besaß.

Darum war es auch klüger zuerst einmal einen Schattendoppelgänger vor zu schicken. So könnte Naruto diesem schön Rückendeckung geben, während er den Kampfstil ihres Gegners beobachtete. Der Rotschopf stand schon mit ein paar Kunai in seinen Händen da, bereit sich mit seinem Sharingan jede einzelne Bewegung Danzos ganz genau einzuprägen.

Doch letztlich kam es ganz anders.

Nachdem der schwarzhaarige Doppelgänger etwa die Hälfte der Distanz zu dem alten Mann überwunden hatte, fing auch dieser an endlich auf seine Gegner zu zubewegen. Es war nicht besonders überraschend, dass sich Danzo für einen direkten Angriff entschieden hatte. Schließlich hatte er diesen Eindringling bereits schon einmal im Nahkampf geschlagen.

Nein, überraschend war es, dass der alte Veteran den heranstürmenden Gegner vollkommen ignorierte.

Er wich dem Hieb seines Angreifers kurz zur Seite aus und setzte seinen Sprint fort. Es war fast so als würde er Shisuis Doppelgänger nicht als Gefahr ansehen. Oder möglicherweise sah er Naruto einfach nur als eine größere Gefahr an, als den jungen Uchiha. Letztere Option gefiel dem Rotschopf gar nicht. Denn das würde bedeuten Danzo hätte zumindest den Verdacht, dass nicht der Shinobi für die schwarzen Flammen verantwortlich gewesen war, der ihn zuvor angegriffen hatte.

Der junge Namikaze wusste, dass sie einen extrem erfahrenen Gegner vor sich hatten. Doch dass er so schnell in der Lage war den Ursprung der schwarzen Flammen zu bestimmen gefiel dem rothaarigen Jungen gar nicht. Er wusste ja nicht einmal, wie der alte Mann das geschafft hatte. Zeit, um weiter darüber nachzudenken, hatte er allerdings nicht.

Sofort als er Danzos wahres Ziel ausmachte, also sich selbst, warf Naruto sofort die Kunai in seinen Händen auf seinen Angreifer. Dieser konnte sie natürlich problemlos abwehren und hielt weiter auf den vermummten Eindringling zu. Dabei formte er gleichzeitig ein paar Handzeichen mit seiner freien, linken Hand und seiner rechten Hand, die gerade so noch aus der Schlinge heraushing, welche er immer trug.

"Fūton: Shinkūha!", sagte Danzo anschließend, während er seinen Kopf in einer schnellen Bewegung von links nach rechts drehte und dabei einmal kräftig ausatmete. Die ausgeatmete Luft verwandelte sich binnen Augenblicken in mehrere Windklingen, die allesamt Naruto als Ziel hatten.

"Katon: Gōkakyū no Jutsu!", rief dieser, nur Sekunden bevor er von dem Wind getroffen worden wäre. Schon als er gesehen hatte, wie Danzo Fingerzeichen formte, hatte er sein eigenes Jutsu vorbereitet. Es sollte den feindlichen Angriff stoppen… es sollte, wohlgemerkt.

Statt wie von dem Rotschopf erhofft die Windklingen zu absorbieren und dadurch nur weiter angefacht zu werden, wurde der riesige Feuerball von eben diesen Klingen einfach zerschnitten. Nicht viele Shinobi beherrschten ihr Element dermaßen gut, dass sogar, wenn sie elementar im Nachteil waren, sie ein gegnerisches Jutsu neutralisieren konnten.

Augenblicklich wich der junge Namikaze zurück und wurde auch gleich von einem Hagel aus Kunai und Shuriken begrüßt. Er blieb in Bewegung und versuchte den Waffen allesamt irgendwie auszuweichen, weshalb er nicht genau umsehen konnte. Doch er vermutete, dass ihm dieses nette Geschenk von Danzos Untergebenen gemacht worden war.

Nachdem der Waffenhagel stoppte und er ein Stück zurückgewichen war, schaute sich der Rotschopf gleich nach Danzo um. Es wäre ungünstig, sollte der Veteran ihn in einem unaufmerksamen Moment angreifen. Leider geschah genau das, als er den alten Kriegshetzer plötzlich neben sich stehen sah, während er seinen Kopf zur Seite gedreht hatte.

Naruto wollte wegspringen oder auch ein Kunai in die Hand nehmen, um sich verteidigen zu können. Doch es war schon zu spät. Die linke Hand des alten Mannes hatte sich bereits fest um seine Kehle gelegt und ihn sogar ein kleines Stück in die Luft gehoben. Das Atmen wurde ihm so nicht unbedingt leichtgemacht.

Trotzdem rappelte sich der junge Namikaze wieder auf und suchte nach Shisui. Oder seinem Doppelgänger. Tatsächlich fand er den Letzteren, wie er gerade von etwa einem halben Dutzend Root-Shinobi angegriffen wurde. Und gerade in dem Moment, als er von dem Rotschopf entdeckte wurde, verwandelte er sich durch einen Treffer seines Gegners in weißen Rauch.

"Zwei Uchiha, einer davon im Besitz des Mangekyo-Sharingan", begann Danzo, wodurch Narutos Aufmerksamkeit zurück auf den alten Mann kam, "Was habt ihr hier zu suchen? Sollte nicht gerade eines eurer Clantreffen stattfinden?" Er sagte dies in aller Ruhe, während er in die glühend roten Augen des Eindringlings blickte.

Ab diesem Moment konnte Shisui nicht länger untätig herumstehen. Eigentlich wollte er ja auf eine gute Gelegenheit warten, um Danzo in ein Genjutsu zu stecken. Allerdings konnte er seinen Freund da unten auch nicht sterben lassen.

Um seine Chancen bei diesem Versuch zu steigern hatte, der junge Uchiha erneut das Chakraunterdrückungssigel an sich angebracht, das einen Großteil des Chakras von ihm unterdrückte. So wurde eine Präsenz verschleiert und sein Chakra reichte gerade so, um das Tōton zu aktivieren und aufrecht zu erhalten.

Vielleicht konnte er die ganze Situation ja zu seinem Vorteil nutzen… Auf diese Überlegung hatte Shisui eine Idee, um seinen Freund aus Danzos Griff zu befreien. Eine ziemlich riskante Idee, die ihn vielleicht, nein, höchstwahrscheinlich selbst in Gefahr bringen würde. Aber wenn es funktionierte, hätten sie auch Danzo ausgeschaltet.

Der junge Uchiha schlich sich darauf möglichst unbemerkt hinter Danzo, wobei er natürlich noch einen guten Abstand beibehielt. Er wollte nicht das unnötige Risiko eingehen von dem Veteranen entdeckte zu werden, nur, weil er testen wollte, wie gut seine Tarnfähigkeiten wirklich waren.

Vorsichtig legte er eine Hand auf das Siegel auf seinem Arm, welches sein Chakra unterdrückte. Er wartete kurz, dachte den Plan in Gedanken noch einmal durch, und zog dann das Siegel ab. Das Timing musste nun stimmen.

Kaum, dass das Siegel von seiner Haut und sein Chakra wieder für seine Feinde spürbar war, formte Shisui blitzschnell die Fingerzeichen, die er seit der Akademie geübt hatte. Schon im nächsten Moment befand er sich im Griff des alten Mannes, wogegen Naruto nun an der Stelle stand, wo er nur einen Augenblick zuvor gestanden hatte.

Während Naruto noch etwas taumelte und nicht ganz verstand, dass Shisui ihn für ein Tausch-Jutsu verwendet hatte, weiteten sich Danzos Augen als er genau das begriff. Dieses Mal war es jedoch der alte Kriegshetzer, der nicht mehr schnell genug reagieren konnte. Shisui hob sich an dem Arm seines Gegenübers hoch und schaute Danzo direkt in die Augen.

Dieser konnte nur mitansehen wie sich das linke Sharingan-Auge dieses Eindringlings plötzlich zu dem Mangekyo-Pendant seines eigenen rechten Auges verwandelte. Danach wurde alles schwarz für ihn.

Kaum, dass Shisui sein Genjutsu gewirkt hatte, ließ Danzos Griff nach und er stand erneut mit beiden Füßen auf festem Boden. Da er nicht wusste, wie lange sein Genjutsu bei dem alten Mann wirken würden, da er ja schließlich im Besitz seines rechten Auges war, beschloss er dieses schnellstmöglich wieder zurück zu holen.

Er benutzte die Chakraskalpell-Technik, die er von Minako gelernt hatte, und entfernte darauf das Auge mithilfe seines Daumens und Zeigefingers. Shisui tat es sehr langsam, damit er es ja nicht beschädigte.

Unterdessen hörte Kampfgeräusche im Hintergrund. Offenbar hatten die Root-Shinobi verstanden, dass ihr Anführer sich zurzeit nicht verteidigen konnte, und wollten dafür sorgen, dass die Eindringlinge ihm nichts antaten; insbesondere Shisui, der ja bereits nach dem Sharingan-Auge griff.

Leider hatte Naruto etwas dagegen und hielt sie mit ein paar Katon-Jutsus davon ab seinem Freund zu nahe zu kommen.

Als er es dann geschafft hatte das Auge relativ unbeschadet, sprich noch benutzbar, zu entfernen machte sich im Gesicht des jungen Uchiha ein zufriedenes Lächeln breit. Nicht, dass es jemand durch die Maske hindurch hätte sehen können. Doch seine Freude währte leider nur kurz.

Hatte Shisui in dem einen Moment noch sein Auge wieder zurückgeholt, packte schon im nächsten Moment eine andere Hand, den Arm, in dessen Hand er eben jenes Auge hielt. Es war Danzos Hand und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war er nicht besonders froh über das, was Shisui getan hatte.

Doch der junge Uchiha wollte sein Auge natürlich nicht einfach so wieder hergeben, nachdem er sein Leben dafür eingesetzt hatte, es zurück zu bekommen.

Sofort verpasste er dem Veteranen einen Tritt auf die Brust, sodass dieser Shisuis Arm loslassen musste und ein paar Meter zurückgeschleudert wurde. Diese Gelegenheit ließ sich der vermummte Schwarzhaarige nicht entgehen und nutzte ein Shunshin, um schnell zu Naruto Seite zu kommen.

Dieser hatte unterdessen bereits den vorbereiteten Behälter mit einer Nährlösung darin hervorgeholt. Der junge Uchiha verlor keine Zeit und ließ sein Auge in den offenen Behälter fallen. Der vermummte Rotschopf verschloss es anschließend und warf seinem Freund einen Blick zu. Dieser nickte nur.

Im nächsten Moment sprinten beide in die Richtung des nächstgelegenen Tunnels, der sie weiter in die Tiefen des Root-Hauptquartiers bringen würde. Jedenfalls dachten das alle Anwesenden. Doch das wahre Ziel der Eindringlinge war es nicht noch mehr Waffen oder Informationen zu sammeln.

Sie brauchten nur einen Ort, wo sie ungesehen waren, sodass Naruto sie mit dem Hiraishin wegteleportieren konnte, ohne seine Identität preiszugeben.

Die beiden Jungs dachten sie hätten den schweren Teil nun hinter sich. Doch sie lagen falsch.

Während sie in Richtung des nächstgelegenen Tunnels flüchteten, tat Danzo etwas, das er nur sehr selten tat. Er nahm den Verband, der um seine rechte Hand gewickelt war, und nahm ihn ab.

Er dachte kurz darüber nach, ob er vielleicht auch die Vorrichtung an seinem Arm lösen sollte, aber das erschien ihm dann doch etwas zu viel. Das Sharingan in seiner Handfläche, welches durch den weißen Stoff verborgen worden war, würde schon ausreichen, um sich sein Mangekyo-Sharingan wieder zurück zu holen. Darauf formte er ein paar Fingerzeichen und murmelte:

"Izanagi!" Anschließend verschwand er spurlos, als hätte er nie dort gestanden.

Naruto und Shisui war es egal, wie viele Verfolger hinter ihnen her waren. Sie wichen allen Waffen bestmöglich aus, die nach ihnen geworfen wurden. Auch wenn ihre Kleidung anfing sehr darunter zu leiden.

Nicht, dass der Schaden groß genug gewesen wäre, um irgendetwas Wichtiges unter dem Stoff freizulegen, was vielleicht ein Hinweis auf ihre Identität wäre. Es war lediglich schade, dass sie für ihre nächste Infiltrationsmission, die hoffentlich nicht wieder gegen einen von Konohas Verbündeten ging, neue Klamotten besorgen mussten.

Als Shisui dann plötzlich von einem Kick von Naruto weg und anschließend gegen eine Mauer geschleudert wurde, verschwanden sämtliche Kleidersorgen der beiden aus ihren Köpfen. Sofort versuchte der Rotschopf den Angreifer ausfindig zu machen, doch er fand nur die Root-Shinobi, die noch immer ein gutes Stück hinter ihnen waren. Zu weit weg, um einen physischen Angriff zu starten.

Wie aus dem Nichts wurde dann auch Naruto von einem Schlag ins Gesicht getroffen, der ihn ebenfalls ein ganzes Stück durch den Raum schleuderte. Durch irgendeinen glücklichen Zufall hatte er es geschafft den Behälter mit dem Auge seines Freundes nicht fallen zu lassen. Er befand sich immer noch in seiner Hand.

Nachdem sich der vermummte Rotschopf wieder einigermaßen aufgerappelt hatte, schaute er sich erneut nach dem Angreifer um. Doch dieses Mal, noch bevor er seine Augen über den Raum wandern lassen konnte, wurde er plötzlich von etwas zu einer der Wände gezogen. Der junge Namikaze spürte, dass sich etwas um seine Arme und Beine gewickelt hatte.

Zu sagen er wäre überrascht gewesen, als er realisierte, dass es anscheinend die Steinwand selbst war, die sich um seine Gliedmaßen gewickelt hatte, wäre eine Untertreibung gewesen. Nie zuvor hatte er von so einem Doton-Jutsu gehört. Aber wer auch immer dieses Jutsu benutzte, musste hervorragen mit dem Doton umgehen können. Bisher hatte er nur von wenigen Shinobi gehört, die es geschafft hatten Erde und Gestein in so einem Maße zu manipulieren.

"Genug gespielt. Beenden wir diese Farce", erklärte plötzlich Danzos Stimme. Sofort schaute der Rotschopf vor sich und dort stand er. Naruto war sich sicher, dass der alte Mann bis vor einer Sekunde noch nicht dort gestanden hatte.

Der Gefangene sah, dass der Veteran ein Kunai in der linken Hand hielt und es langsam immer näher an seine Kehle brachte, wo er zuvor von dessen Hand gehalten worden war. Er wusste, dass gleich sein Ende kommen würde, wenn nichts geschah.

Wieder schaute er sich nach seinem Freund um und er entdeckte ihn wie er sich gerade aus den Trümmern der Wand wieder aufrappelte. Aber Hilfe brauchte er nicht in der näheren Zukunft von ihm zu erwarten. Schließlich war er in diesem Moment von mindestens 20 Root-Shinobi umstellt. Offenbar war Verstärkung angerückt.

In diesen Sekunden wurde es Naruto dann klar: Er müsste selbst entkommen.

Doch leider besaß er nur ein einziges Jutsu, das es ihm ohne Fingerzeichen und in dieser kurzen Zeit ermöglichen würde aus so einer aussichtslosen Situation zu entkommen; das Hiraishin.

Doch wenn er dieses Jutsu benutzte, würde Danzo sofort wissen, dass es Naruto Namikaze war, der sich Shisui Uchihas Mangekyo-Sharingan angeeignet hatte. Naruto und Danzo waren nie so etwas wie Freunde gewesen, aber sie hatten sich bis dahin zumindest immer toleriert. Sollte letzterer nun aber herausfinden, dass der Rotschopf hinter diesem Angriff steckte, hätte dieser keine ruhige Minute mehr.

Als das Kunai sich schließlich auf der Höhe seiner Kehle befand, war Naruto bewusst, dass ihm keine andere Wahl blieb als das Hiraishin zur Flucht zu benutzen. Danzo würde ihn dann vermutlich als einen Feind betrachten. Aber es war besser als dort unten zu sterben!

Der junge Namikaze konzentrierte sich also auf das Hiraishin-Siegel, welches Shisui bei sich trug. Er würde sich zuerst zu seinem Freund, und sie dann gemeinsam zurück ins Dorf teleportieren. Naruto reichte mit seinem Chakra also nach dem Siegel, das sein bester Freund bei sich trug…

Doch es geschah nichts! Er war immer noch an dieselbe Wand gefesselt wie zuvor!

Naruto wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Von der einen Sekunde auf die andere konnte er sich nicht mehr teleportieren. Er spürte noch ganz genau, wo sich alle Siegel befanden, die er im Dorf angebracht hatte. Er wusste auch noch ganz genau, wie er sein Chakra konzentrieren musste, um sich von einem Siegel zum anderen zu bewegen.

Aber er konnte es nicht mehr. Irgendetwas hielt ihn an dieser Wand fest.

Nun wusste der Rotschopf wirklich nicht mehr, was er noch tun sollte. Weder konnte er Handzeichen machen, da seine Hände gefesselt waren, noch konnte er sein Mangekyo-Sharingan benutzen, da es zu lange gedauert hätte das nötige Chakra zu sammeln und zu formen. Und das Hiraishin konnte er auch nicht benutzen, um zu fliehen.

Eine solche Todesangst hatte der junge Namikaze bis dahin noch nie gespürt. Weder aus irgendeiner Mission, noch in dem Kampf gegen Orochimaru. Und selbst in der Nacht, in der ein Bijū in Konoha gewütet hatte.

Es kam ihm vor als bewegte sich das Kunai in Zeitlupe auf seine Kehle zu. Millimeter um Millimeter kam die Klinge näher und Naruto konnte nur noch denken:

'Ich will noch nicht sterben. Es gibt noch viel, was ich in meinem Leben tun will!

Ich darf noch nicht sterben. Meine Freunde und Kameraden verlassen sich doch auf mich!

Ich kann noch nicht sterben. Schließlich habe ich geschworen, dass ich für Vater und Mutter auf Mito aufpasse!!'

Von dem einen auf den anderen Moment veränderte sich dann einfach alles. Zuerst aktivierte sich sein Dojutsu, ohne dass er selbst etwas tat. Es geschah aus purem Instinkt. Dann hörte er sich plötzlich selbst Worte mit gedämpfter Stimme sagen, die er nie zuvor gehört hatte:

"Tendō: Shinra Tensei!" Auf diese Worte spürte er wie sich das Chakra in seinem Körper sammelte. Und plötzlich schoss es aus jeder einzelnen Zelle seines Körpers.

Er wusste nicht wie oder warum dies geschah, doch im selben Moment als das Chakra seinen Körper verließ, wurde eine Druckwelle erzeugt. Diese schleuderte einfach alles in der näheren Umgebung des Rotschopfes hinweg; egal ob Mensch oder Mauerwerk.

Der Staub, welcher dadurch aufgewirbelt worden war, lag noch einige Sekunden in der Luft, während Naruto versuchte sich auf seinen wackeligen Beinen zu halten. Er verstand nicht, was geschehen war. Seine Chakrareserven waren gerade stark geschrumpft und er stand inmitten eines riesigen Lochs, das mindestens zwei Meter tief war. Oder war es doch eher ein Krater? Der junge Namikaze konnte es nicht sagen. Dafür war einfach noch viel zu viel Staub in der Luft.

Jedenfalls kletterte er schnellstmöglich wieder dort heraus. Denn selbst wenn er nicht wirklich wusste, was gerade passiert war, konnte er nicht einfach untätig herumsitzen.

Auch die stechenden Schmerzen in seinen Augen, die plötzlich nach der Druckwelle aufgetaucht waren, ignorierte der Rotschopf. Für ihn zählte nur, dass er von den Fesseln frei war und sich wieder bewegen konnte. Dass er den Behälter mit Shisuis Auge wie durch ein Wunder noch immer in seiner Hand hielt, fiel ihm nur nebenbei auf.

Sobald der vermummte Eindringling dann oben am Krater angekommen war, ließ er seinen Blick schnell durch den Raum wandern. Diese seltsame Druckwelle, wie auch immer sie zustande kam, hatte anscheinend alles in einem Radius von zwei Metern von ihm weggestoßen. Obwohl das Wort pulverisiert im Zusammenhang mit der steinernen Mauer eher gepasst hätte.

Die Schäden und die Staubwolke waren allerdings auch alles, was Naruto auf der Seite des Raumes entdeckte, auf der Danzo ihn fast umgebracht hätte. Auf der anderen Seite, wo Shisui gegen die Root-Shinobi gekämpft hatte, war aber ebenfalls eine Veränderung zu sehen.

Zum einen lagen einige der feindlichen Shinobi am Boden und der alte Mann, der wohl ebenfalls von der Druckwelle weggeschleudert worden war, ist anscheinend gegen eine der Wände geprallt. Jedenfalls wenn der Abdruck und die Risse in der Wand irgendein Hinweis darauf waren.

Allerdings war weder der alten Kriegshetzer noch Shisui zu sehen.

Dies war jedoch nur der Fall bis Letzterer in einem Shunshin vor Naruto auftauchte.

"Komm, wir verschwinden", erklärte der Schwarzhaarige nur und legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes. Nun, wo er es endlich geschafft hatte von diesen Nervensägen wegzukommen, würde er die Chance zur Flucht ganz sicher nicht verstreichen lassen.

Er hatte mitangesehen wie Danzo seinen Freund fast getötet hätte und auch wie diese Druckwelle plötzlich alles außer Naruto weggeschleudert hatte. Aber genau wie der Rotschopf stellte er die Fragen wegen der Druckwelle erst einmal zurück und konzentrierte sich auf die unmittelbaren Gefahren, sprich Danzo und seine Männer.

Letztere hatte der Schwarzhaarige für's erste ausmanövriert, doch, wenn er sich nicht beeilen würde, wären sie in null Komma nichts wieder an seinen Fersen. Was Danzo anging, so hatte er gesehen wie er weggeschleudert worden war. Zwar wusste er nicht, wo sich der Veteran im Moment aufhielt, doch war er auch nicht besonders wild darauf es herauszufinden.

Stattdessen setzten beide ein Shunshin ein. Sie mussten so schnell wie möglich außer Sichtweite ihrer Feinde, damit Naruto sie dort endlich rausholen konnte.

Wie schon zuvor sprinteten die beiden Eindringlinge auf den nächstgelegenen Tunnel zu, um in ihm zu verschwinden. Aber schon wie zuvor stellte sich ihnen etwas, oder besser gesagt jemand in den Weg. Erneut tauchte plötzlich wie aus dem Nichts eine Faust vor Narutos Gesicht auf. Dieses Mal jedoch schaffte es zumindest Shisui rechtzeitig zu reagieren.

In demselben Augenblick, als er den alten Mann erblickte, stieß er sich mit seinen Füßen vom Boden ab und zog sein Tantō. Der vermummte Eindringling sprang während des Shunshins direkt auf Danzo zu und schaffte es gerade noch so diesen zu erreichen bevor er den jungen Namikaze berühren konnte.

Statt, dass die Faust des alten Mannes also den schwarzgekleideten Shinobi wegschleuderte, wurde Danzo von Shisuis Schwert durchbohrt. Das Schwert ging komplett durch seinen linken Brustkorb hindurch, mitten durch sein Herz.

Für jeden normalen Menschen wäre dies eine tötliche Verletzung, die unweigerlich den Tod mit sich gebracht hätte. Nicht aber für Danzo. Statt, dass das Leben in seinem linken Auge langsam verblasste, löste sich der Körper des Kriegshetzers auf als wäre er nicht mehr als eine einfache Lichtspiegelung gewesen; eine Fata Morgana, wenn man so will.

Im nächsten Augenblick tauchte der alte Mann direkt über ihnen auf. Dieses Mal war es Naruto, der ihren Gegner als erster wiederentdeckte und anschließend seinen Freund sofort mit einem Shunshin aus der Gefahrenzone zog.

Kaum, dass sie erneut zum Stehen kamen, machten sich die beiden Jungs für einen weiteren Angriff bereit. Anders als sie es jedoch erwarteten fanden sie Danzo noch an genau derselben Stelle, an der er sie zuletzt angegriffen hatte. Weder machte irgendwelche Anstalten sie zu verfolgen, noch löste er sich, wie schon einige Male zuvor in Luft auf.

Stattdessen stand er einfach nur da und schaute auf die Handinnenfläche seiner rechten Hand.

Natürlich ließen die beiden diese Gelegenheit nicht einfach so verstreichen, sondern hielten gleich wieder weiter auf den Tunnel zu, durch den sie hoffentlich entkommen würden. Aber sobald sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, klebten ihnen erneut die Root-Shinobi an den Fersen. Mit Shuriken und Kunai versuchten sie vergebens irgendwelchen Schaden bei den Eindringlingen zu verursachen.

Letzten Endes hatten Naruto und Shisui es dann endlich in den Tunnel geschafft. Sie liefen ein Stück ins Innere bevor der vermummte Rotschopf sich noch einmal zu ihren Verfolgern umdrehte. Dabei setzte er dann zum zweiten Mal an diesem Abend sein Mangekyo-Sharingan ein und entfachte zwischen ihnen und Danzos Soldaten schwarze, alles verschlingende Flammen.

Nachdem er dieses Hindernis platziert hatte, das jeden, der es passierte, innerhalb weniger Minuten zu Asche reduziert haben würde, floh der junge Namikaze weiter mit seinem Freund bis sie endlich zu einer Stelle kamen, an dem sich der Gang spaltete. Ein Weg führte nach links, der andere nach rechts. Um ihre Verfolger, die sie von der anderen Seite der schwarzen Flammen noch immer sehen konnten, weiter zu verwirren, warf Naruto eine Rauchbombe.

Der Rauch verdeckte aber nicht nur die Sicht der Root-Shinobi auf die beiden Eindringlinge, sondern auch umgekehrt. So bekamen die beiden Jungs nicht mit, dass Danzo sich inzwischen zu seinen Untergebenen begeben hatte. Jedoch ohne die Vorrichtung, die er für gewöhnlich an seinem rechten Arm trug.

Er machte unbeirrt einen Schritt nach dem anderen auf die alles vernichtenden Flammen zu bis er sie erreichte. Doch selbst dann lief er einfach durch sie hindurch ohne, dass sie irgendwelchen Schaden bei ihm verursachten. Und er kam dem Rauch am Ende des Ganges Schritt für Schritt näher…
 

Kaum, dass sie hinter dem Rauch versteckt waren, hatte Naruto das getan, was er schon die ganze Zeit tun wollte, aber nicht konnte: Er benutzte das Hiraishin und teleportierte Shisui und sich selbst zurück an die Oberfläche. Genauer gesagt brachte er sie in ein sicheres Haus im Zentrum des Dorfes.

Natürlich war es aber nicht irgendein sicheres Haus, das von der Anbu-Einheit benutzt wurde. Es gehörte zu den Verstecken, die Naruto selbst eingerichtet hatte. Es war für den Fall der Fälle gedacht, dass er oder jemand anderes sich innerhalb des Dorfes vor absolut allen versteckt halten musste. Zwar war so eine Situation recht unwahrscheinlich, jedoch keineswegs abwegig.

In den vergangenen Wochen musste er es immerhin gleich zweimal Benutzen.

Nachdem die beiden Jungen angekommen waren, atmeten sie erst einmal tief durch. Sie hatten es geschafft. Sie waren in Danzos Basis eingedrungen, hatten Shisuis gestohlenes Auge zurückgeholt und es anschließend lebend wieder herausgeschafft, ohne dabei eines ihrer bekannteren Jutsus einzusetzen. Ein paar Mal standen ihre Chancen zwar ziemlich schlecht, doch trotzdem konnten sie auf ihre Leistung stolz sein.

Für’s erste wären die Root-Shinobi und Danzo wohl noch damit beschäftigt ihre Basis nach den Eindringlingen abzusuchen, da sie höchstwahrscheinlich vermuteten, dass diese sich noch immer im Inneren befinden würden. Es würde dem Uchiha und Namikaze vermutlich so um die fünfzehn Minuten einbringen, die sie natürlich gut nutzen wollten.

Die beiden Krähenbeschwörer hatten es heil aus dem unterirdischen Versteck herausgeschafft. Allerdings hieß das noch lange nicht, dass ihr Plan nicht noch schiefgehen könnte.

Es hing nun alles von einer einzigen Person ab: Tokiko Nomura, dem Sensei von Team Sieben.

Wenn Shisui sein rechtes Auge wieder benutzen wollte, müsste man es ihm wieder einpflanzen. Und das konnte nun einmal nur ein Iryonin tun, ohne dass für den Patienten oder das zu transplantierende Organ ein Risiko bestand. Es war nicht so einfach, als dass man das Auge einer Person einfach herausreißen und sich dann in die eigene Augenhöhle stopfen konnte. Das hier war die Realität, und kein dummer Manga!

Da Shisui aber vor einigen Tagen 'gestorben' war, brauchten sie einen Shinobi mit medizinischer Ausbildung dem sie vertrauen konnten. Ihnen standen also Minako und Tokiko zur Auswahl. Weil aber erstere ein extrem gutmütiges Wesen hatte und im Übrigen auch keine allzu überzeugende Lügnerin war, einigten sie sich letztlich auf Tokiko.

Als sein Sensei vertraute Shisui ihr natürlich. Doch ein Restzweifel, ob sie bei ihrem Plan mitmachen würde, blieb dennoch bestehen.

Nachdem Naruto und Shisui sich also ein paar Minuten erholt und ihre Kleidung, und somit sämtliche Beweise für das Eindringen in die unterirdische Basis, vernichtet hatten, machten sie sich auf den Weg. Es war kurz nach Mitternacht, daher war im Grunde keine einzige Menschenseele auf den Straßen unterwegs.

Der Vollmond stand hoch am Himmel, während Naruto und Shisui, der seine wahre Gestalt hinter einem Genjutsu versteckte, zum Appartement des erfahrenen Iryonins aufbrachen. Die Jungs versuchten möglichst wenig auf den breiteren Straßen und dafür durch die engeren, weniger genutzten Gassen zu gehen. Allerdings fiel ihnen trotzdem auf, dass an diesem Abend anscheinend keine einzige Seele außer ihnen unterwegs war.

Weder hörten sie die Stimmen von angetrunkenen Arbeitern, die sich zum Abschluss des Tages noch etwas Alkohol gegönnt hatten und nun über die Straßen Heim stolperten, noch sahen sie, dass in irgendeinem Haus auch nur ein Licht brannte. Das einzige, was sie hörten und sahen, war der leise Nachtwind, der durch Konoha zog, und das Licht der Straßenlaternen neben ihnen.

Keiner der beiden war besonders abergläubig, doch beide wussten, dass irgendetwas nicht stimmte.

Nach gut zwanzig Minuten erreichten sie ihr Ziel und klopften bei der jungen Frau an die Tür. Es vergingen ein paar Sekunden bevor das Licht im Inneren anging und sie Schritte hörten. Nachdem diese vor der Tür angekommen waren, hörten sie wie sich ein Riegel gelöst wurde und schließlich wie sich die Tür öffnete.

Vor ihnen stand die Frau, um deren Hilfe sie bitten wollten, in einer einfachen Jogginghose und einem grauen Nachthemd.

"Tokiko-sensei, entschuldige bitte die späte Störung. Aber wir brauche deine Hilfe", erklärte der Rotschopf bestimmt. Die weißhaarige Frau musterte den jungen Namikaze kurz bevor ihr Blick auf ihren zweiten Besucher fiel.

"Ich kenne dich inzwischen ganz gut, Naruto-kun. Mir ist bewusst, dass es für deinen, sagen wir mal unerwarteten Besuch einen guten Grund geben muss. Dürfte ich aber vorher noch erfahren, wer dein Freund hier ist", bat die junge Frau bestimmt, "Ich kann mich nicht erinnern ihn schon einmal im Dorf gesehen zu haben." Obwohl sie gerade erst aufgestanden war, war Tokiko anscheinend bereits hellwach. Sie hatte ihnen einmal erzählt, dass dies eines der wenigen guten Dinge war, die die Nachtschicht mit sich gebracht hatte.

"Könnten wir zuerst reinkommen. Drinnen werden wir dir alles erklären", bat der Rotschopf Tokiko, worauf diese nur deutete, dass die beiden doch eintreten sollen. Hinter ihren beiden Besuchern schloss die Weißhaarige dann die Tür nach draußen in die kühle Nacht. Naruto und sein unbekannter Begleiter setzten sich an einen Tisch, während ihre Gastgeberin begann Tee zu zubereiten.

"Also, wer von euch will anfangen?", fragte sie schließlich, nachdem sie das Wasser aufgesetzt und sich zu den beiden Jungs gesellt hatte. Der ihr Unbekannte ließ darauf einen Seufzer los, der für sie seltsam vertraut klang, und formte ein halbes Tiger-Zeichen. Weißer Rauch umhüllte ihn für ein paar Sekunden bis schließlich Shisuis wahre Gestalt zum Vorschein kam.

Dass die weißhaarige Frau überrascht war, war kein Wunder. Aber wie die meiste Zeit schaffte sie es ganz gut ihr Emotionen, zwar nicht zu verbergen, doch zumindest sehr gut herunter zu spielen. Ihre Überraschung wäre für die Menschen, die sie nicht so gut kannten wie Shisui oder Naruto, nicht mehr als eine leichte Verwunderung gewesen.

"Bevor du fragst, ja, ich bin wirklich Shisui und nein, es gab keine andere Möglichkeit als meinen Tod vorzutäuschen", erklärte ihr der Schwarzhaarige, noch bevor die junge Frau ihre Fragen stellen konnte, "Die Situation ist ziemlich kompliziert."

"Was ist mit deinem Auge passiert? Diese Verletzung ist schon etwas älter, nicht wahr?", fragte Tokiko sofort besorgt, als sie die Bandagen sah, welche die obere rechte Gesichtshälfte ihres Schülers bedeckten. Woran sie erkannte, dass die Verletzung schon älter war, wussten die beiden nicht, da der Schwarzhaarige sie erst an diesem Tag gewechselt hatte.

Sie schrieben es einfach ihrer Erfahrung als Iryonin zu.

"Deswegen sind wir auch hier. Aber hör uns bitte erst einmal zu…", meinte der junge Namikaze und begann dem Lehrjonin alles zu erzählen, was in den vergangenen Wochen geschehen war.

Wie sie geplant hatten, den Uchiha-Clan unter ein Genjutsu zu setzen; wie Shisui von Danzo angegriffen worden war; wie dieser mitsamt seinen beiden besten Freunden seinen Tod fingierte; und schließlich wie sie in Danzos Basis eingedrungen waren.

Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war für sie der letzte Teil besonders schwer zu glauben. Aber sie tat es dennoch. Da ihre beiden Teams oft zusammen trainierten, kannte sie nämlich in etwa die Stärke der beiden. Und wenn sie ihr Wissen über die Fähigkeiten der beiden Jungs mit dem verglich, was diese ihr gerade erzählt hatten, war diese Infiltration doch nicht ganz so unrealistisch.

Ein paar Minuten nachdem Shisui und Naruto ihre Geschichte beendet und die junge Frau ein paar Fragen gestellt hatte, akzeptierte Tokiko mehr oder weniger, was die beiden ihr erzählt hatten. Im Nachhinein war das einzige, worüber sie sich wunderte, warum sie überhaupt so lange gebraucht hatte.

Seltsamerweise kam ihr Team öfters in brenzlige Situationen oder wurde in irgendwelche Angelegenheiten verwickelt, mit denen sie eigentlich gar nichts zu tun hatten. Noch schlimmer war es nur, wenn sie gemeinsam mit Team Dreizehn auf eine Mission gingen.

Niemals hätte sie es laut ausgesprochen, doch Tokiko schwor, dass es an ihren Schülern lag. Wenn sie oder Marina allein auf Missionen gingen hatten sie nicht einmal halb so viele Probleme, wie wenn sie zusammen mit ihren Schülern gingen!

"Ihr seid also zu mir gekommen, damit ich dir wieder dein Auge einpflanze und ihr euch anschließend die Probleme des Uchiha-Clans kümmern könnt?", fragte die weißhaarige Frau noch einmal sicherheitshalber nach, "Könnt ihr mir verraten, was ihr danach vorhabt, ganz besonders du, Shisui-kun?" Tokio verstand die Schwere der Situation, immerhin war sie nicht ohne Grund Jonin geworden. Jedoch gefiel ihr keinesfalls, worauf das alles hinaus laufen würde…

"Um ehrlich zu sein, soweit haben wir noch nicht gedacht", meinte Shisui leicht verlegen, aber wurde gleich wieder ernst, "Doch darüber können wir auch noch später nachdenken. Zuerst müssen wir die Situation im Dorf in den Griff bekommen." Dem Uchiha war durchaus bewusst, was die Konsequenz ihrer Taten sein würde. Wenn sie aber dafür das Dorf und die Menschen, die sie alle so sehr liebten retten konnte, würde er dieses Opfer nur zu gerne bringen.

Tokio musterte ihren Schüler einige Sekunden lang mit einem strengen Blick. Er war noch ein genauso großer Dickkopf wie als Genin. Schließlich ließ sie aber einen Seufzer los.

"Also gut. Ich werde euch helfen", erklärte sie, "Aber sobald die Angelegenheit mit den Uchiha geklärt ist, werden wir uns alle zusammensetzen und diskutieren wie es weitergeht! Ehrlich, ich bin schon froh, dass ihr drei zusammen an einem Plan gearbeitet habt. Für nur eine Person allein, wäre das eindeutig zu viel gewesen. Aber vergesst bloß nicht, dass ihr drei nicht die einzigen seid, die für Konoha und seine Bewohner kämpfen! Wir alle sind eure Kameraden, und ihr könnt euch auf uns verlassen!" Der junge Namikaze stand darauf von dem Stuhl auf, auf dem er bis dahin gesessen hatte, und machte sich auf den Weg in Richtung der Haustür.

"Vielen Dank, Tokiko-sensei!", bedankten sich die beiden Jungs sofort bei der jungen Frau bevor Naruto dann erklärte, "Ich werde mich dann jetzt mal auf den Weg zum Uchiha-Bezirk machen, um Itachi zu finden. Bitte kümmere dich gut um Shisui." Der Weißhaarigen fiel durchaus auf, dass der Rotschopf die zweite Hälfte ihrer Antwort wohl entweder ignoriert hatte oder nicht näher darauf eingehen wollte.

Allerdings schwor sie sich, dass beide Jungs ihrer Forderung nachkommen würden, und wenn sie sie dazu zwingen müsste.

"Kein Grund zur Sorge. Wir können das zwar schlecht in einem Operationssaal machen, aber es sollte kein Problem sein. Die nötigen Instrumente habe ich hier. Alles sollte glatt laufen solange weder das Auge noch Shisuis rechter Sehnerv zu stark beschädigt sind.

Das Ganze sollte eine bis maximal zwei Stunden dauern", erklärte Tokiko als würde sie eine solche Operation jeden Tag durchführen. Dies war natürlich nicht der Fall, doch es beruhigte die beiden Jungs dennoch ein wenig. Außerdem hatte die junge Frau bereits weitaus schwierigere Operationen durchgeführt als das Transplantieren eines Auges.

"Wir zählen auf dich, Tokiko-sensei! Dann bis später", verabschiedete sich Naruto schließlich bevor er aus dem Appartement ging, um nach Itachi zu suchen, von dem sie an diesem Abend noch nichts gesehen hatten. Der junge Namikaze war schon neugierig, was seinen Freund davon abgehalten haben könnte Shisui und ihm nicht bei dem Infiltrieren von Danzos Basis helfen zu können.
 

Als Naruto letztlich im Uchiha-Bezirk ankam, traute er seinen Augen nicht.

Er hatte erwartet den Bezirk vollkommen verlassen vorzufinden, da zu dieser Zeit alle Bewohner friedlich in ihren Betten schlummern sollten. Kinder wie Erwachsene. Natürlich abgesehen von den patrouillierenden Wachen, die auch in der Nacht dafür sorgen sollten, dass innerhalb ihres Bezirks nichts geschah.

Doch dem war nicht so.

Der Anblick, der sich dem jungen Namikaze bot war ein vollkommen anderer: Es war ein ganzer Stadtteil, in dem überall verstreut die toten Körper der ehemaligen Bewohner lagen. Das Blut unter den Leichen hate schon größere Lachen gebildet, also war die Tat schon etwas her.

Anbu-Einheiten waren auch bereits vor Ort, um zu untersuchen, was genau in dem Stadtteil geschehen war. Naruto beobachtete sie allerdings nur, statt sie einfach nach Informationen zu fragen. Er wusste nicht, was geschehen war. Aber nachdem, was Shisui und er an diesem Abend getan hatten, war es besser vorerst unter dem Radar zu bleiben.

Egal ob es nun Freunde oder Feinde waren.

Der Rotschopf hatte zwar mit keinem der Anbu-Mitglieder direkt geredet, doch von seiner Position aus konnte er einige Wortfetzen aus den Gesprächen unter den Anbu verstehen. Es ging zumeist, um die Anzahl der Opfer oder den Zustand der Leichen. Doch der Fetzen, der für ihn dabei von größter Wichtigkeit war, lautete:

"… wir wissen noch nicht warum, aber es scheint so als wäre Itachi Uchiha für dieses Massaker verantwortlich. Dass das zukünftige Clanoberhaupt das alles getan haben soll, einfach unfassbar …"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch allen hat dieses außergewöhnlich lange Kapitel zugesagt. Zugeben, es ist etwas seeehr lang geworden (wusste einfach nicht, wo ich es trennen sollte. Hab mich letztlich einfach dagegen entschieden ^^'). Das nächste sollte allerdings wieder 'Normallänge' haben (irgendwas um die 10.000 Wörter, glaub ich). Aber egal, kommen wir zu den Anmerkungen:

1) Ich habe die Steckbriefe mal mit ein paar Informationen versehen. Wie manche von euch sicher gesehen haben fehlen noch die Spitznamen für ein paar Charaktere. Da ihr von Marina und Daisuke noch nicht im Kampf gesehen habt, werde ich mir für die beiden noch selbst was überlegen müssen. Für Itachis Spitznamen würde ich aber gerne euch um Hilfe bitten.
Es wäre wirklich toll, wenn ihr ein paar Vorschläge für seinen Spitznamen in die Kommentare schreiben würdet. Das einzige, worauf ihr achten müsst, ist, dass Itachi der Spitzname nichts mit dem Uchiha-Massaker zu tun hat, da er ihn Jahre vorher bekommen hat. Ich freue mich schon auf eure Ideen ^^

2) Narutos neues Mangekyo Muster findet ihr hier: Narutos neues Mangekyo. (wieder ein schwarzes Muster auf roten Hintergrund. Narutos Rinnegan hat dasselbe Muster wie das normale. Der einzige Unterschied ist, dass Narutos rot ist statt lila.

3) Für alle, die sich immer noch nicht sicher sind: ja, Naruto hat das Rinnegan. Ich weiß, dass das manche von euch freut und andere nicht so. Allen, die glauben, dass Naruto jetzt total OP ist, kann ich nur sagen, dass dies nicht der Fall ist oder sein wird. Zunächst muss Naruto die einzelnen Pfade überhaupt erst 'freischalten', und das wird recht schwierig, da er rein gar nichts über sie weiß. Nicht zu vergessen, dass er dann noch lernen muss sie richtig zu kontrollieren, was ihn auch eine Menge Arbeit kosten wird! Zuletzt ist Narutos Rinnegan außerdem eine spezielle Form, die auch ein paar Einschränkungen mit sich bringt, da es nicht auf 'natürlichem' Weg erweckt wurde.
Warum genau er überhaupt in der Lage war das Rinnegan zu erwecken und was für Einschränkungen das sind, wird leider erst später erklärt, also habt bitte Geduld!

Jutsus:
Suiton: Mizurappa - Wasserversteck: Jutsu der tobenden Wasserwellen
Amaterasu - Amaterasu
Fūton: Shinkūha - Windversteck: Vakuum Welle
Izanagi - Izanagi
Tendō: Shinra Tensei - Pfad des Gottes: Übermächtige Druckwelle

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  OtakuCifer
2016-01-25T23:56:44+00:00 26.01.2016 00:56
Das war ein überragendes Kapitel, deine Fanfic wird immer besser und ich freu mich ehrlich gesagt jetzt schon wahnsinnig auf das Nächste :)
Hoffe es geht bald weiter!

LG

Cifer
Von:  narutofa
2016-01-04T16:02:43+00:00 04.01.2016 17:02
Das war ein sehr gutes Kapitel. Ich hatte spaß es zu lesen.
Oh man da haben es Naruto und Shisui gerade noch geschafft heil raus zu kommen. aber das war wirklich sehr knapp. ich bin gespannt was noch so kommt. mach weiter so
Von:  Isamu_17
2015-12-27T21:01:16+00:00 27.12.2015 22:01
Wow also hast du das Uchiha Massaker doch mit eingebaut und was ist mit Sasuke??
Von:  fahnm
2015-12-25T02:05:44+00:00 25.12.2015 03:05
Hammer Geiles Kapitel
Mach weiter so
Von:  Phlipster
2015-12-24T11:53:24+00:00 24.12.2015 12:53
Wieder mal ein Hammer Kapitel echt geniale Story. Das Shisui sein Tot nur vorgetäuscht hat war echt überraschend und das Itachi den Clan alleine auslöscht hätte ich auch nicht gedacht, fachtr das macht er zusammen mit Naruto.
Von:  sharingan12
2015-12-24T09:17:18+00:00 24.12.2015 10:17
Hammer geiles kapitel!
Hat mich echt umgehauen ich war so zuversichtlich dass man den Uchihas helfen könnte und auf einmal sind allen schon tot durch die Hand von Itachi.
Bin echt gespannt wie es weiter gehen wird.



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