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Frostiger Empfang

Chilly Reception (Hobbit-Cast)
von

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Ein neuer Fíli


 

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Chilly Reception – Frostiger Empfang

„Ein neuer Fíli“

Teil 01

Autor:

ThornyHedge

Übersetzer:

Lady Gisborne

P16-slash

Inhalt:

[Autorisierte Übersetzung] Nachdem Rob Kazinsky die Hobbit-Produktion unerwartet verlassen hat, übernimmt Dean O’Gorman seine Rolle als Fíli, doch die Mehrheit der anderen Schauspieler lässt ihn spüren, dass er nicht willkommen ist.

Disclaimer:

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von ThornyHedges englischer Originalstory Chilly Reception. Die Personen gehören selbstverständlich nur sich selbst und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^

Link zur Originalstory:

http://archiveofourown.org/works/752678/chapters/1405569

Anmerkung:

Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^

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„Gestern Nachmittag ist Rob Kazinsky von seiner Rolle als Fíli zurückgetreten“, verkündete Peter den übrigen Schauspielern, die im Speisezelt saßen und frühstückten.
 

Angesichts dieser Nachricht spürte Aidan, wie ihm das Herz schwer wurde.
 

„Hast du etwas davon gewusst?“ fragte Adam ihn gleich darauf und lehnte sich dabei so dicht zu ihm herüber, sodass Aidan seinen nach Kaffee riechenden Atem spüren konnte.
 

Aber er schüttelte als Antwort nur wie betäubt den Kopf. Nein. Nein, er hatte nichts gewusst. Verdammter Mistkerl.
 

„Bekommen wir einen anderen Schauspieler als Ersatz?“ wollte Graham wissen und sprach damit aus, was sie alle dachten.
 

„Im Laufe dieses Morgens wird ein Schauspieler hierher kommen, um für die Rolle von Fíli vorzusprechen. Ehrlich gesagt hatte ich ihn schon beim ersten Vorsprechen in Betracht gezogen“, erklärte Peter. „Ich denke, er wird gut zu uns passen. Aidan, Richard… kommt bitte um 11:00 Uhr in mein Büro. Ich möchte, dass ihr einige Szene mit ihm durchspielt.“
 

„Und wer ist es, Peter?“ wollte Richard wissen.
 

„Sein Name ist Dean O’Gorman und er ist praktischerweise ein Kiwi. Ich glaube, der eine oder andere von euch habt schon einmal mit ihm zusammengearbeitet“, berichtete Peter. „Alle anderen können ihren freien Tag genießen.“ Als er gleich darauf den Raum verließ musste sein persönlicher Assistent sich bemühen, mit ihm Schritt zu halten.
 

„Wow, das sind ja schöne Neuigkeiten, was?“ James Nesbitt lehnte sich von der anderen Seite zu Aidan hinüber. „Wie hast du es geschafft, ihn zu vergraulen, Junge?“
 

Daraufhin wandte Aidan sich ihm so abrupt zu und schaute ihn so durchdringend an, dass James beschloss, lieber den Mund zu halten.
 

„Den Namen habe ich noch nie gehört.“ Mit vor Konzentration gerunzelter Stirn versuchte Adam, den ihm unbekannten Schauspieler einzuordnen.
 

„Er spielt in irgendeiner Kiwi-Serie über die nordische Götterfamilie mit“, schaltete sich Stephen Hunter kurz darauf ein. „So ein kurzgewachsener,  blonder Typ, der etwas eingebildet zu sein scheint.“
 

„Jed und ich haben in den Neunziger Jahren mit ihm zusammengearbeitet“, erzählte ihnen William Kircher. „Damals haben wir Die Rückkehr zur Schatzinsel gedreht.“ Nach diesen Worten wechselten William und Jed einen wissenden, beredten Blick, den jedoch keiner der anderen Schauspieler deuten konnte. Dennoch ließ Jeds Grinsen Unbehagen in Aidan aufsteigen.
 

„Ob er etwas taugt?“ überlegte James laut.
 

„Natürlich tut er das“, entschied Martin. „Sonst würde Peter ihn wohl kaum in Betracht ziehen.“
 

„Kíli bekommt einen neuen großen Bruder.“ Graham tauchte hinter Aidan auf und klopfte dem Braunhaarigen auf die Schulter. „Wie aufregend!“
 

Adam holte sein Handy hervor. „Ah!“ rief er plötzlich aus. „Jetzt weiß ich, wer das ist.“ Er rief die Website der IMDB auf. „Er zieht sich gerne vor der Kamera aus“, fuhr er lächelnd fort. „Äh…nicht, dass ich alle seine Filme gesehen hätte. Ich habe nur davon gehört. Viel Action zwischen Männern.“
 

„Sexfilme?“ fragte Graham erstaunt.
 

„Nein“, berichtigte Adam ihn. „Er scheint nur zufälligerweise ausschließlich  Rollen zu bekommen,  in denen er andere Männer küssen muss… Und das ziemlich oft.“ Er schmunzelte. „Das, und seinen Hintern zur Geltung bringen, der, wie ich mich nur zu gut erinnern kann, recht attraktiv ist.“
 

„Wikipedia zufolge hat er mit zehn Jahren seinen schwarzen Gürtel bekommen.“ Martin, der inzwischen sein eigenes Handy hervorgeholt hatte, drehte  es um, damit Aidan und Richard sich Deans Foto ansehen konnten. „Er sieht nicht schlecht aus, nicht wahr?“ fragte er die beiden. „Und er ist nicht sehr viel größer als ich. Ich frage mich, wie Peter das hinbekommen will.“
 

„Das ist die Magie des Films“, klärte James ihn auf. „Aber ich habe ihn auch schon mal  gesehen“, grübelte er schon im nächsten Moment weiter. „Ach du lieber Himmel, natürlich. In dieser schrecklichen Hercules-Serie aus den 1990ern!“
 

„Der junge Hercules“, las Adam vom Bildschirm seines Handys ab. „Dean hat darin Iolaus, Hercules‘  Freund, gespielt. Ich erinnere mich, dass ich die Serie damals gesehen habe. Eine furchtbare Serie. Aber mit heißen Kerlen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Dean hatte damals prächtiges Haar mit umwerfenden blonden Locken…“
 

„…und eine Lederhose. Die kann man nur schwer vergessen“, sagte Richard lächelnd. „Aber ich kann nur betonen, dass auch ich schon gezwungen war, eine Lederhose zu tragen und inn dieser Serie gab es auch viele Kämpfe und eine ganze Menge Kampfkunst. Es macht durchaus Sinn, dass Peter sich für ihn entschieden hat.“
 

Aidan hörte die Stimmen der anderen Schauspieler nur gedämpft, als kämen sie aus großer Entfernung und ihre Bedeutung drang kaum zu ihm durch. „Ich sehe dich dann um elf, Richard“, teilte er dem älteren Schauspieler mit, bevor er aufstand und das Speisezelt verließ, wobei er sein Tablett auf dem Tisch stehenließ. Beinah hätte er schwören können, dass die Worte ‚Streit unter Liebenden‘ an sein Ohr drangen, als die anderen dachten, dass er bereits außer Hörweite wäre.
 

Verfluchter Mist, Rob! dachte er, als er draußen in der kalten Luft stand. Zugegebenermaßen hatte er zu Rob keine wirklich enge Bindung gehabt, Obwohl sie beide Geschwister spielen sollten, die einander sehr nahe standen. Aber er trug an dieser fehlenden Verbundenheit ebenso viel Schuld wie Rob. Was mochte den Briten wohl dazu bewogen haben, zu gehen? Plötzlich wurde ihm bewusst, dass der mögliche Grund kaum eine Rolle spielte, denn erst 88 Tage Dreharbeiten lagen hinter ihnen, unzählige hingegen noch vor ihnen. Er wollte zurück zu seinem Trailer gehen, etwas über diesen Dean O’Was-auch-immer herausfinden und versuchen, diesen daran zu hindern, ebenfalls wieder zu verschwinden. Vor allem nahm er sich fest vor, bei Dean nicht so emotional zu sein, wie er es bei Rob gewesen war, denn dieser hatte sich dabei eindeutig unwohl gefühlt.
 

Zu Aidans angenehmer Überraschung stellte sich Dean O’Gorman weniger später als Dean O’Umwerfend heraus. Bei seiner Suche auf YouTube fand er eine enorme Menge sowohl neues als auch älteres Filmmaterial des Schauspielers. Es stimmte, dass er auf der Leinwand Männer geküsst hatte und das sah mehr als heiß aus. In seiner Jugend hatte Dean eine samtige Stimme und einen wunderschönen, engelsgleichen Lockenkopf gehabt - was Aidan sehr schätzte. Das Filmmaterial von Der junge Hercules war so scheußlich, dass Aidan erschauerte, doch zugleich schmachtete er Deans Hintern in dieser lächerlich engen Lederhose an. Und das sollte wirklich eine Serie für Kinder sein?
 

Und dann sein Auftritt in The Almighty Johnsons…hrm. Dieser Anders war ein richtiger Mistkerl. Kein Wunder, dass Jed so seltsam gegrinst hatte. Wusste er etwas über Dean, das der Rest von ihnen noch nicht wusste? Aidan betete vor allem darum, dass die Chemie zwischen ihm und Dean stimmte. Für Robs Fíli hatte er nichts empfunden, dass auch nur entfernt an Verwandtschaft erinnert hätte, denn Rob war auf der einen Seite ein großartiger Schauspieler, auf der anderen  war er aber auch unnahbar gewesen. Aidan hoffte, dass er zu dessen Nachfolger wenigstens eine Art Freundschaft aufbauen konnte.
 

Um 10:45 Uhr machte Aidan sich auf den Weg zu Peters Büro und traf Richard, als er  gerade die Wohnwagensiedlung hinter sich ließ. Eine Weile sprach keiner der beiden ein Wort und sie gingen einfach nur in kameradschaftlichem Schweigen nebeneinander her.
 

„Also“, brach Richard schließlich das Schweigen, „ich habe ihn gegoogelt.“
 

„Ich auch“, erwiderte Aidan lächelnd.
 

„Dann lass uns unseren neuen blonden Freund in der Durinfamilie willkommen heißen.“ Bei diesen Worten tätschelte Richard leicht Aidans Rücken.
 

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Wie sich herausstellte, war Dean nicht nur ziemlich sympathisch, sondern auch gutaussehend und begabt.
 

Das spürten sie alle, sobald sie mit den Proben begannen, denn Dean bewegte sich nicht nur anmutig, sondern hatte auch ein natürliches, harmonisches Verhältnis zur Kamera.
 

„Wie um alles in der Welt kann ich mit euch beiden verwandt sein?“ wunderte sich der Blonde, als Aidan und Richard auftauchen. „Wir sehen einander überhaupt nicht ähnlich.“
 

Dieselbe Frage stellte sich auch Richard, denn Dean war mindestens siebzehn Zentimeter kleiner als er selbst – und Aidan war gute zwölf Zentimeter größer als der. Dean sah so durchtrainiert wie ein Surfer aus und hatte wundervolle Grübchen. Er war einfach nur hinreißend, brachte sie zum Lachen und nahm ihnen vom ersten Moment an die Nervosität.
 

„Um die Details kümmern wir uns“, sagte Peter, nachdem sie eine Stunde mit ihm geprobt und ihn fotografiert hatten, zu Dean. „Ich würde dich nach dem Mittagessen  gerne in deinem Zwergenkostüm sehen. Euch beide auch, Jungs“, wandte er sich anschließend an Richard und Aidan. „Ich möchte ein paar Fotos von euch dreien machen, um zu sehen, was wir tun können, damit ihr mehr wie Verwandte ausseht.“
 

Dann nahm er Dean beiseite, blieb aber in Hörweite von Aidan und Richard stehen. „Ich möchte dich gerne als Fíli dabeihaben“, eröffnete er dem Blonden. „Ich werde den Vertrag nach dem Mittagessen zu deinem Agenten faxen. Es ist schön, dich bei uns zu haben, mein Freund.“ Als Peter ihm die Hand schüttelte, strahlte Dean und steckte damit auch die anderen an. „Diese beiden“, bei diesen Worten wandte er sich wieder Richard und Aidan zu, „können dich am Set herumführen…dir zeigen, wo dein Wohnwagen ist und auch alles andere. Mittagessen gibt es um 12:30 Uhr. Komm um 13:00 Uhr zurück in die Maske und dann machen wir dich zurecht. Willkommen an Bord!“
 

„Schön, dich dabei zu haben.“ Richard hielt Dean seine Hand hin, der sieschüttelte und er errötete leicht, als sie einander länger als unbedingt notwendig anschauten.
 

„Bruder!“ Dean drehte sich zu Aidan um und wurde in eine überraschende Umarmung gezogen, wobei Aidan wurde bewusst, wie wohl er sich in dieser Situation fühlte.
 

„Willkommen beim Hobbit“, sagte Aidan und genoss das Gefühl, Deans Körper, der vor Energie nur so sprühte, an seinem zu spüren. „Lass uns etwas zu essen für dich auftreiben“, fuhr er fort und löste sich von ihm, denn er erinnerte sich wieder daran, dass er sich geschworen hatte, nicht mehr emotional zu sein.
 

„Gib mir nur zwei Minuten für einen schnellen Anruf“, erwiderte Dean lächelnd. „Ich bin direkt hinter euch.“ Als Aidan und Richard vorausgingen, hörten sie Dean in sein Handy sprechen: „Mama? Weißt du was?“
 

Die beiden Braunhaarigen lächelten einander an und waren bereits hin und weg, auch wenn sie es noch nicht einmal wussten.
 

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Das Mittagessen war eine, gelinde gesagt, unangenehme Angelegenheit. Dean fühlte sich noch immer geradezu überwältigt von der Neuigkeit seines Lebens, er geradebekommen hatte, war gleichzeitig aber auch zutiefst verängstigt. Er fühlte sich ein wenig wie an seinem ersten Tag an einer neuen Schule, nur war das Gefühl noch zehnmal schlimmer. Als er Aidan durch die Schlange an der Essensausgabe folgte, warer  von der Vielfalt des Essens beeindruckt und obwohl er kaum Appetit hatte, nahm er sich ein Sandwich, einen Apfel und eine Coca-Cola light.
 

„Komm, Dean“, forderte Richard den Blonden auf. „Wir stellen dich den anderen Jungs vor. Sie sind ein bunter Haufen, aber ganz in Ordnung, wenn man sie erst einmal kennt.“ Er führte Dean zu einem Sechsertisch hinüber. Zwar war dort kein Sitzplatz mehr frei, doch Richard blieb trotzdem stehen. „Alle mal herhören“, sagte er, um die Aufmerksamkeit der anderen Schauspieler auf sich zu lenken. „Das ist Dean O’Gorman. Eigentlich ist es noch nicht offiziell, aber Peter hat ihm gerade die Rolleals Fíli angeboten. Dean, das sind Stephen Hunter, Ken Stott, Graham McTavish, James Nesbitt, John Callen und Peter Hambleton.“
 

„Es ist toll, euch alle kennenzulernen“, sagte Dean daraufhin mit einem Lächeln. Alle sechs nickten kurz  und murmelten ein verhaltenes „Hallo“, bevor sie sich wieder in ihr Gespräch vertieften.
 

„So sind sie jedes Mal beim Mittagessen“, erklärte Aidan. „Dann neigen die Jungs immer dazu, sich in ihren Cliquen zusammenzufinden.“
 

Deans Blick fiel auf Jed und Will, die nicht weit entfernt saßen und hoffte im Stillen auf eine wärmere Begrüßung von ihnen, erwartete, dass sie die beiden ihm wenigstens helfen würden, das Eis zu brechen. Deshalb hob er seine Hand und versuchte, Wills Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Will warf ihm jedoch lediglich einen unbehaglichen Blick zu, während Jed und auch der grauhaarige Schauspieler, der an ihrem Tisch saß, überhaupt nicht in seine Richtung schauten.
 

„Und das ist beim Mittagessen unser kleiner Haufen“, teilte Aidan Dean kurz darauf mit. „Adam Brown, Martin Freeman und Sir Ian McKellen.“
 

„Es freut mich wirklich, euch alle kennenzulernen.“ Dean hielt Martin seine Hand hin. „Ich bewundere deine Arbeit sehr, Martin. Ich habe meine Sherlock-DVDs regelrecht verschlissen.“ Doch Martin schüttelte nur kurz seine Hand, bevor er sich wieder seinem Salat zuwandte. „Und, Sir Ian, …“ Plötzlich fand Dean keine Worte mehr. „Ich…ich fühle mich geehrt, mit Ihnen auf der Leinwand sein zu dürfen.“ Er stellte sein Tablett neben dem von Adam ab und setzte sich auf den freien Stuhl. „Hi“, lächelte er. „Ich bin Dean.“
 

„Freut mich, dich kennenzulernen, Dean.“ Adam musterte ihn über den Rand seiner Brille hinweg, als wäre er ein neu entdeckter, seltsamer Käfer. „Schön, jemanden unter den Schauspielern zu haben, der so groß ist wie ich“, fuhr er fort, aber Dean war nicht sicher, ob das ein Kompliment war.
 

Dann fingen sie an zu essen, aber nur Aidan und Richard richteten währenddessen wirklich das Wort an Dean. Zwar bemühte sich Dean, mit Adam, Martin und Ian ins Gespräch zu kommen, doch sie fertigten ihn mit knappen, teilnahmslosen Antworten ab. Dean konnte sich nicht helfen und begann zu denken, dass er sich zu sehr wie ein Fan, vielleicht auch zu übereifrig benahm, deshalb beschloss er schließlich, den Mund zu halten und knabberte stattdessen an seinem Schinkensandwich.
 

Wenig später stand Richard auf und sagte: „Ich habe noch etwas zu erledigen, bevor wir weitermachen. Dean, ich bin sicher, dass Aidan dir zeigen kann, wohin du musst.“
 

„Alles klar“, nickte Aidan. „Wir sehen uns in dreißig Minuten, Rich.“ Er wandte sich wieder den anderen zu. „Peter möchte Dean heute Nachmittag in Fílis Kostüm und Make-up sehen.“ Als ihre Reaktion jedoch alles andere als begeistert ausfiel, biss  Aidan sich auf die Unterlippe und schaute Dean entschuldigend an. „Ich glaube, sie warten alle einfach nur ungeduldig darauf, dass sie weiterdrehen können“, sagte er zu ihrer Verteidigung. „Robs Abreise hat ein ganz schönes Durcheinander verursacht.“
 

„Rob muss eine große Bereicherung gewesen sein“, sagte Dean zu den Männern, mit denen er am Tisch saß. „Ich hoffe, ich kann in seine Fußstapfen treten. Na ja, sozusagen. Ich weiß, dass er etwas größer war als ich.“
 

Nach dieser Bemerkung herrschte Totenstille.
 

Unter dem Tisch drückte Aidan in wortlosem Beistand seinen Oberschenkel leicht gegen Deans.
 

Dean betete im Stillen darum, dass die übrigen Schauspieler im Laufe der nächsten Tage mit ihm warm werden würden.
 

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Das ist kein Date


 

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Chilly Reception – Frostiger Empfang

„Das ist kein Date“

Teil 02

Autor:

ThornyHedge

Übersetzer:

Lady Gisborne

P16-slash

Inhalt:

[Autorisierte Übersetzung] Nachdem Rob Kazinsky die Hobbit-Produktion unerwartet verlassen hat, übernimmt Dean O’Gorman seine Rolle als Fíli, doch die Mehrheit der anderen Schauspieler lässt ihn spüren, dass er nicht willkommen ist.

Disclaimer:

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von ThornyHedges englischer Originalstory Chilly Reception. Die Personen gehören selbstverständlich nur sich selbst und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^

Link zur Originalstory:

http://archiveofourown.org/works/752678/chapters/1405569

Anmerkung:

Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^

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Als Fíli, dachte Richard im Stillen, sieht Dean noch hinreißender aus, als er als Dean aussieht…und das ist eine mehr als beachtliche Leistung. Während Rob in Fílis Kostüm nicht sonderlich gut ausgesehen hatte, gelange es Dean, es wie seine zweite Haut aussehen zu lassen. Richard fühlte sich buchstäblich gezwungen, näherzutreten und Dean einmal zu umkreisen, um ihn von allen Seiten betrachten zu können.
 

„Wir haben die Perücke ein wenig verändert, damit sie geschmeidiger aussieht, und einige Zöpfe hinzugefügt, die zu deinen passen, Thorin. Wir dachten, das es eurer Ähnlichkeit als Familie zugutekommen würde. Wir haben die Nase deutlich vergrößert und seine Stiefel haben nun eine Höhe von etwa siebeneinhalb Zentimetern, damit er ungefähr so groß wie sein Bruder ist“, erklärte Clare, eine der Maskenbildnerinnen, Peter. „Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.“
 

Sowohl Richard als auch Aidan, der wenige Minuten später auftauchte, stimmten ihr zu.
 

„Schau dich nur an!“ Aidan strahlte über das ganze Gesicht, als er Deans fellbedeckter Brust einen freundschaftlichen Klaps gab. „Es ist wie für dich gemacht.“
 

„Nun ja, nicht ganz. Dieser Kleber juckt höllisch.“ Er verzog das Gesicht und sah geradezu bezaubernd aus, als er obendrein noch seine Nase rümpfte.
 

„Daran gewöhnst du dich schnell“, versicherte Richard ihm und beschloss in genau diesem Augenblick, Dean zu einem Drink einzuladen. Aber noch nicht jetzt, denn er wollte nicht, dass der Blonde einen falschen Eindruck bekam.
 

„Ich glaube, nun könnten wir als Brüder durchgehen.“ Aidan unterzog sowohl Deans Gesicht als auch sein Haar einer genauen Betrachtung. „Das Haar steht dir sehr gut, Dean“, eröffnete er ihm dann, wobei seine dunklen Augen funkelten. Er wollte gerade noch etwas sagen, als eine Mitarbeiterin aus der Requisitenabteilung mit Fílis zweischneidigen Schwertern erschien.
 

„Huch!“, rief Dean lächelnd aus. „Scheinbar ist Fíli ein Samurai.“
 

„So etwas Ähnliches“, erklärte Aidan ihm. „Du hältst dieses Schwert hier in deiner rechten Hand und das andere dort in deiner linken.“
 

„Ah, okay.“ Der Blonde zog erst ein Schwert aus der Scheide, dann das andere, bevor er einige Schritte zurückging und Kampfhaltung einnahm. „Sehe ich jetzt hart genug aus?“
 

„Noch nicht ganz“, entgegnete Peter. „Aber das wird schon noch. Lasst uns jetzt ein paar Fotos machen.“
 

„Hättest du Lust, mit mir heute Abend etwas trinken zu gehen?“ fragte Aidan an Dean gewandt, als Peter sie aufstellte.
 

„Sehr gerne.“ Diese Frage ließ Dean erleichtert seufzen. Vielleicht war es hier am Ende doch gar nicht so schlecht.
 

Ein paar Meter entfernt war Richard gerade dabei, Thorins harten, finsteren Blick zu perfektionieren.
 

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Das hier ist kein Date, redete sich  Aidan im Stillen ein, als er neben Dean O’Umwerfend auf einem Barhocker saß. Ich baue nur eine Beziehung zu meinem Bruder auf.

Sie verbachten einige wundervolle Stunden zusammen, lachten und arbeiteten an ihrem Text, bis der Barkeeper sie schließlich hinauswarf.
 

Als sie sich vor Deans Trailer voneinander verabschiedeten, gab Aidan seinem Verlangen, den Blonden zu küssen, nicht nach, obgleich er das sehr, sehr gerne getan hätte.
 

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Sechs Uhr am Morgen war früh und das wurde auch Dean klar, sobald sein Wecker klingelte. Zwar gab er sich selbst die Schuld dafür, dass er am Tag zuvor so lange weg gewesen war, doch gleich darauf wurde ihm bewusst, dass es ihm das war es wert gewesen war, denn nun gab es wenigstens eine Person an diesem Set, die ihn nicht behandelte, als hätte er irgendeine ansteckende Krankheit. Dean lächelte bei dem Gedanken daran, dass er in der Maske neben Aidan saß und diese Aussicht gab ihm den Antrieb, den er brauchte, um aus dem Bett und unter die Dusche zu kommen, wo er sich selbst befriedigte, während er an Aidans Lächeln und sein tiefes, raues Lachen dachte.
 

Dean beschloss, von nun an einfach mit dem Strom zu schwimmen und zu versuchen, seine zurückhaltenden Mitschauspieler zu beeindrucken, indem er möglichst in seine Rolle hineinfand. Eine gute Beobachtungsgabe und den typischen Blick eines Schauspielers für Einzelheiten hatte er schon immer gehabt, doch leider ließ ihn ebendieser Blick auch sehen, wie Jed und William ihn am Tag zuvor angeschaut hatten und wie sie ihn auch jetzt wieder im Kostüm anschauten.
 

Er fühlte sich wie in einem dieser schlechten Highschool-Filme, in denen fiese Mädchen sich ein Opfer aussuchten und sie quälten, nur weil sie es konnten. Er hatte gehofft, dass wenigstens diese beiden bereit waren, mit ihm zu sprechen, denn als sie vor Jahren schon einmal zusammengearbeitet hatten, hatte er nicht den Eindruck gehabt, dass es damals irgendwelche Probleme gegeben hatte. Aber vielleicht teilten die beiden seine Meinung auch nicht. Was auch immer der Grund für ihr Verhalten war, Dean musste ihn herausfinden. Irgendjemand musste schließlich den ersten Schritt tun und dieser Jemand konnte genauso gut er sein.
 

Als sie kurz vor elf Uhr eine Drehpause einlegten, beschloss Dean deshalb, seine früheren Schatzinsel-Mitschauspieler anzusprechen. Er nahm sich eine Flasche Wasser aus der Kühlbox und ging zu den beiden hinüber, die geradezu verschwörerisch dicht nebeneinander auf einer Bank saßen und sich leise unterhielten.
 

„Jed!“ sagte er lächelnd, als er zu ihnen hinüberging. „Und Will! Es ist toll, wieder mit euch zusammenzuarbeiten.“
 

„Hallo, Deano.“ Jeds lächelte beinah frostig. „Ich habe gehört, dass Peter dich für die Rolle von Fíli in Erwägung gezogen, sich dann aber für Rob entschieden hatte. Wie fühlt es sich an, die zweite Wahl zu sein?“
 

Bei dieser Bemerkung lachte William leise in sich hinein.
 

„Eigentlich fühlt es sich ziemlich gut an.“ Dean straffte seine Schultern. „Ich freue mich darauf, Teil eines solch gewaltigen Projektes zu sein und ich dachte auch, es könnte großartig werden, wieder mit euch beiden zusammenzuarbeiten, aber nun werde ich das Gefühl nicht los, dass euch diese Aussicht nicht so sehr gefällt.“
 

„Oh, Dean“, entgegnete William grinsend. „Seit 1996 bist du ein bisschen älter geworden und nicht mehr so kindisch, aber scheinbar kannst du die Regisseure noch immer um den kleinen Finger wickeln.“
 

„Dazu muss er sich nur ausziehen“, fügte Jed trocken hinzu, woraufhin Will erneut leise auflachte.
 

Auf diese Bemerkung fiel Dean keine Antwort ein. Was konnte er sagen? Denken sie wirklich so über mich? fragte er sich und war geradezu schmerzlich erleichtert, an diesem Nachmittag nicht Nori oder Bofur drehen zu müssen. Nicht weinen! schalte er sich in Gedanken selbst. Lass sie dich bloß nicht weinen sehen!
 

„Wir ziehen dich doch nur auf, Deano“, sagte Will schließlich und klopfte ihm auf die Schulter. „Wie wäre es, wenn wir dich heute Abend auf ein paar Bierchen mitnehmen und dir die Gegend zeigen?“
 

„Okay“, stimmte Dean nach kurzem Zögern zu. „Das wäre schön.“
 

„Dann treffen wir uns um 20:00 Uhr vor Tonstudio F“, schlug Jed vor. „Wir zeigen dir das Labor, in dem die Waffen hergestellt werden. Das wird dir gefallen.“
 

„Und dann trinken wir ein paar Bierchen“, entschied Will.
 

„Wir sehen uns dann“, versicherte Dean ihnen und hoffte im Stillen, dass ihm keine furchtbare Zeit bevorstand.
 

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„Bist du gerade dabei, Freundschaften zu schließen?“ fragte Aidan, als Dean wieder zu ihm herüberkam.
 

„Wir haben früher schon einmal zusammengearbeitet“, erzählte Dean ihm. „Die beiden wollen heute Abend mit mir etwas trinken gehen.“
 

„Och“, schmollte Aidan. „Und ich dachte schon, ich würde den Markt bereits beherrschen, weil ich frühzeitig eingestiegen bin."
 

„Ich versuche nur, nett zu den Eingeborenen zu sein“, stellte Dean daraufhin schnell klar. „Du kannst mir glauben, ich würde lieber mit dir ausgehen, Aidan. Es ist nur…“ Er hielt einen Moment inne. „Wir haben vor fast zwanzig Jahren zusammengearbeitet und ich muss ihnen zeigen, was aus mir geworden ist.“
 

Aidan nickte. „Natürlich musst du das. Aber hör zu, wenn du bis elf Uhr zurück bist, dann komm zu meinem Trailer und ich gehe den Text noch einmal mit dir durch.“
 

„Das hört sich großartig an“, gab Dean zurück und meinte es vollkommen ehrlich.
 

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Dean wählte seine Kleidung sehr sorgfältig und entschied sich nach langem Suchen schließlich für eine Jeans und ein dunkelblaues Hemd. Er wusste beim besten Willen nicht, warum er so aufgeregt war, denn schließlich kannte er seine beiden Kollegen schon seit Jahren. Da er sich nach wie vor nicht sicher war, wo sich das richtige Gebäude befand, machte er sich früh auf den Weg. Eine Karte, die in seinem „Willkommenspaket“, enthalten gewesen war, führte ihn gerade rechtzeitig dorthin, um Will anzutreffen.
 

„‘n abend“, grüßte ihn Will mit einem Nicken. „Jed verspätet sich etwas und kommt in ein paar Minuten nach. Komm rein.“ Er öffnete die Tür zum Tonstudio und schaltete das Licht ein. „Das Labor ist gleich da hinten.“
 

„Bist du dir sicher, dass es in Ordnung ist, wenn wir uns nach Feierabend hier herumzutreiben?“ fragte Dean verwundert.
 

„Natürlich. Hier arbeiten alle zu den unmöglichsten Zeiten“, erklärte Will ihm. „Ich möchte wetten, dass irgendein armer Trottel heute das Abendessen verpasst, weil er an irgendetwas für den neuen Fíli arbeiten muss.“
 

„Oh, das will ich doch nicht hoffen“, entgegnete Dean traurig. „Ein nahtloserer Übergang wäre mir lieber.“
 

William öffnete eine Tür, streckte eine Hand in den Raum dahinter und schaltete auch dort ein Licht ein. „Das hier ist ein toller Ort. Für den Film brauchen wir tonnenweise Waffen, wie du vermutlich schon bemerkt hast und hier werden sie sowohl hergestellt als auch gelagert.“
 

Als er das ungeheure Ausmaß des Labors sah, weiteten sich Deans Augen anerkennend. „Dieser Ort ist riesig. Ich würde den Leuten hier sehr gerne bei der Arbeit zusehen“, merkte er an.
 

„Normalerweise arbeiten die Künstler hier an vier Tagen in Zwölf-Stunden-Schichten und morgen ist das Labor, glaube ich, geschlossen.“ Will kratzte sich am Kopf. „Aber sie hätten bestimmt nichts dagegen, wenn du ihnen einen Besuch abstatten würdest, sobald es wieder geöffnet ist. Nun musst du dir diesen Raum dort drüben ansehen.“ Er führte Dean zu einer Tür mit der Aufschrift Lager, die er öffnete, um in dem dahinterliegenden Raum ebenfalls das Licht einzuschalten. Sofort drang der Geruch von Farbe und Klebstoff heraus.
 

„Was ist in diesem R…“, begann Dean, als ihn plötzlich  zwei starke Arme von hinten packten. „Will!“ rief er aus, doch als der Schauspieler sich umdrehte, um ihn anzusehen, war sein Lächeln geradezu finster geworden.
 

„Hallo, Deano.“ Jeds Stimme, die gleich darauf an sein Ohr drang, klang tief und gefährlich. „Genießt du deinen Rundgang?“
 

„W…was soll das werden, Jed?“ stotterte Dean.
 

„Nur ein kleines Willkommensritual“, eröffnete Jed ihm und schob ihn in das Kabinett, in dem Will, der ein Paar Handschellen und eine Rolle Klebeband in den Händen hielt, ihn bereits erwartete.
 

„Was? Nein!“ Dean versuchte, sich aus Jeds eisernem Griff zu winden. „Leute, das ist nicht lustig“, sagte er, während er sich weiterhin verzweifelt wehrte.
 

„Es soll auch nicht lustig sein, Primadonna“, spottete Will, ergriff eines von Deans Handgelenken und schloss eine der Handschellen darum.
 

Jed schob ihn weiter vorwärts, bis an die Rückwand des Kabinetts und neben einen Heizkörper. „Wir lassen dich für ein paar Stunden hier, damit du über dein Benehmen nachdenken kannst“, eröffnete der viel größere Schauspieler ihm.
 

„Mein Beneh…?“ begann Dean, als Will riss einen Streifen Klebeband abriss und es ihm über den Mund klebte. Soll ich mich gegen sie wehren? überlegte Dean fieberhaft. Oder soll ich bei diesem…Scherz einfach mitmachen?
 

Jed schob ihn näher an den Heizkörper heran, während William an seinem Handgelenk zerrte, die Handschellen durch die Metallrohre fädelte, die andere Handschelle um Deans  anderes Handgelenk schloss und ihn so äußerst wirkungsvoll an den Heizkörper fesselte.
 

„Setz dich hin!“ befahl Jed und drückte Dean zu Boden, bevor er Will das Klebeband abnahm und es, Deans Protestlaute ignorierend, in mehreren Lagen um dessen Knöchel wickelte. „Jetzt entspann dich einfach, Blondie“, höhnte Jed, „in diesem netten, abgelegenen Winkel des Sets.“
 

William lachte leise auf. „Wir kommen zurück“, grinste er und wedelte dabei mit den silbernen Handschellenschlüsseln vor Deans Gesicht herum. „Irgendwann!“ Er steckte die Schlüssel in seine Tasche. „Solange benimmst du dich.“
 

Die beiden verließen das Kabinett, schalteten das Licht aus und tauchten Dean in undurchdringliche Dunkelheit.
 

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William hat etwas vergessen


 

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Chilly Reception – Frostiger Empfang

„William hat etwas vergessen“

Teil 03

Autor:

ThornyHedge

Übersetzer:

Lady Gisborne

P16-slash

Inhalt:

[Autorisierte Übersetzung] Nachdem Rob Kazinsky die Hobbit-Produktion unerwartet verlassen hat, übernimmt Dean O’Gorman seine Rolle als Fíli, doch die Mehrheit der anderen Schauspieler lässt ihn spüren, dass er nicht willkommen ist.

Disclaimer:

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von ThornyHedges englischer Originalstory Chilly Reception. Die Personen gehören selbstverständlich nur sich selbst und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^

Link zur Originalstory:

http://archiveofourown.org/works/752678/chapters/1405569 (http://archiveofourown.org/works/752678/chapters/1405569)

Anmerkung:

Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^

Danksagung:

Dieses Kapitel widme ich zamnil für das erste Kommi zu dieser Geschichte - ganz lieben Dank an dich! Ich hoffe, die Story gefällt dir auch weiterhin! :D

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Auch nach mehreren Stunden kehrten Jed und William nicht zurück.
 

Zwar hatte Dean keine Uhr bei sich und hätte in der Dunkelheit des Kabinetts ohnehin nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen können, doch seine innere Uhr sagte ihm, dass inzwischen weitaus mehr als drei Stunden vergangen waren.
 

Vor allem der Geruch in dem kleinen Raum setzte ihm immer stärker zu. Normalerweise liebte er den Geruch von Farbe, Latex und anderen mit handwerklicher Arbeit verbundenen Chemikalien, schließlich fühlte er sich durch ihn  an seinen liebsten Zeitvertreib und seine größte Leidenschaft erinnert: die Malerei und die Fotographie. Aber in diesem Vorratskabinett herrschte ein starker, fast betäubender Geruch, der nun, nachdem er ihn zunächst etwas beruhigt hatte, Übelkeit in ihm aufsteigen ließ  und zu allem Überfluss noch dadurch verstärkt wurde, dass die Tür geschlossen war und es keine Belüftung gab.
 

Das Klebeband abzuziehen, das seinen Mund bedeckte, bereitete ihm keine Schwierigkeiten aber um Hilfe zu rufen hatte keinen Sinn, denn er wusste nur zu gut, dass er von allen anderen Menschen, die sich am Set aufhielten, weit entfernt war. Und falls dennoch zufällig einer der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes vorbeigekommen war, dann sicherlich nicht, während er um Hilfe gerufen  hatte.
 

Außerdem war er froh, dass er ein langärmeliges Hemd angezogen hatte, denn ihm wurde zunehmend kalt, weshalb er sich sogar beinah wünschte, dass der Heizkörper ansprang, obwohl der Staub, den er auf dem Metallkoloss ertasten konnte, ihn vermuten ließ, dass dieser wahrscheinlich schon sehr lange nicht mehr benutzt worden war. Nur als riesiger Anker für mich, dachte er niedergeschlagen. Sein einziger Trost war, dass keine der Chemikalien zu nah an der Wärmequelle gelagert wurde.
 

Inzwischen hatte er sowohl die gesamte Oberseite des Heizkörpers als auch das Rohr abgetastet, doch er fand keine Möglichkeit, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, ohne dass die Handschellen aufgeschlossen werden mussten. Bis William mit dem Schlüssel zurückkehrte, saß er wirklich und wahrhaftig fest. Ein resigniertes Seufzen entfuhr ihm und er beschloss, ein wenig zu dösen und sich so die Zeit zu vertreiben.
 

Er kämpfte gegen eine Welle der Übelkeit und ein immer stärker werdendes Zittern, das seinen Körper befiel, indem er die Knie an seine Brust zog, seinen Kopf gegen den Heizkörper sinken ließ und versuchte, seinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Zu gerne hätte er tief durchgeatmet, um sich zu beruhigen, doch insgeheim befürchtete er, dass so etwas in seiner Situation keine gute Idee war. Seine Lunge fühlte sich mittlerweile an, als wäre er zu lange draußen in der Kälte gewesen, wie bereits damals vor einigen Jahren, als er eine Lungenentzündung hatte. Verzweifelt versuchte er, an etwas zu denken, das ihn aufheiterte – mit seiner Mutter Kaffee zu trinken, Aidans Lächeln, Fotos zu machen, die Tatsache, dass er wirklich beim Hobbit-Film dabei war. Dieser Trick schien seinen Zweck zu erfüllen, denn kurz darauf fiel er in einen leichten Schlaf und hoffte noch immer, dass er bald hören würde, wie die Tür geöffnet wurde.
 

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Aidan war enttäuscht, als Dean nicht zum Frühstück erschien, war er doch schon am Abend zuvor nicht zu seinem Trailer herübergekommen. Trotzdem war Aidan bis ein Uhr morgens aufgeblieben und hatte auf ihn gewartet.
 

Seine Enttäuschung musste ihm deutlich ins Gesicht geschrieben stehen, denn als Adam sich auf den Stuhl ihm gegenüber setzte, fragte er: „Warum so traurig, Turner? Hat O’Gorman dich gestern Abend versetzt?“ Er streifte Oris Fausthandschuhe ab, um Marmelade auf seinen Toast schmieren zu können.
 

Die Frage traf ihn so tief, dass Aidan nicht sofort antwortete. „Er ist mit Jed und Will weggegangen, glaube ich“, sagte er schließlich und schob sein Rührei lustlos mit der Gabel auf seinem Teller herum.
 

„Das muss ein ganz schönes Saufgelage gewesen sein“, erwiderte Adam lächelnd. „Er war noch nicht in der Maske angekommen, als ich hinausgegangen bin.“
 

„Hoffentlich haben sie ihn nicht gezwungen, sich so sehr zu betrinken, dass er sich übergeben musste.“ Aidan versuchte nicht einmal mehr, den Anschein zu erwecken, dass er mit seinem Frühstück beschäftigt war. „Ich werde mal zu seinem Trailer gehen und nach ihm sehen“, beschloss er. „Kannst du Peter Bescheid sagen, falls ich zu spät komme?“
 

„Aber klar“, versprach Adam mit einem Mund voller Toast.
 

Aidan räumte sein Tablett ab, ging zur Wohnwagensiedlung hinüber und klopfte erst  leise, dann etwas lauter an die Tür von Deans Trailer, als er keine Antwort bekam. Er versuchte, die Tür zu öffnen, die sich als unverschlossen herausstellte und ging hinein. „Dean?“ rief er, doch der Blondschopf war nirgendwo zu finden. Aidan vermutete, dass sie sich irgendwie verpasst haben mussten und ging daher auf direktem Weg zum Tonstudio.
 

„Guten Morgen“, begrüßte Richard ihn, als er kurz darauf ebenfalls dort ankam. An diesem Morgen wollten sie einige Szenen in Beutelsend erneut mit Dean als Fíli drehen. „Hast du deinen Bruder heute Morgen schon gesehen?“ fragte er mit Thorins Stimme.
 

„Noch nicht“, seufzte Aidan. „Ich glaube, er hat eine lange Nacht mit seinen Kiwi-Freunden hinter sich.“
 

„Aha“, gab Richard zurück. „Die machen immer irgendeinen Blödsinn, wenn sie  betrunken sind und stellen dabei sogar euch Iren in den Schatten“, scherzte er.
 

Aidan verpasste ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, bevor sie in kameradschaftliches Schweigen verfielen, während sie den Technikern zusahen, die ein zweites künstliches Bankett aufbauten. Dennoch wurde Aidan das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte und dieses Gefühl wurde noch verstärkt, als die übrigen Schauspieler, William und Jed eingeschlossen, im Kostüm am Set erschienen.
 

Aidan stand auf, um die beiden zu begrüßen. „Guten Morgen, Jungs. Ihr müsst eine ganz schön lange Nacht hinter euch haben“, sprach er sie an. „Habt ihr Dean bewusstlos neben einer Mülltonne liegen lassen?“
 

„Oh, verdammter Mist!“ fluchte Will im Flüsterton und funkelte dabei Jed  an. „I…Ich habe etwas in meinem Trailer vergessen“, sagte er plötzlich in einem sehr eigenartigen Tonfall.
 

Jed warf ihm daraufhin einen misstrauischen Blick zu. „Vergessen?“
 

„Ja, genau.“ Will räusperte sich. „Ich bin gleich zurück, Jungs.“
 

„Wovon spricht er?“ wollte Aidan von Jed wissen. „Ist etwas nicht in Ordnung mit Dean? Ist ihm schlecht geworden?“
 

„Dem Jungen geht es gut“, versicherte Jed Aidan sofort. „Er hat nur etwas zuviel getrunken, das ist alles.“
 

Von einem Moment zum anderen Aidan verspürte den nahezu unwiderstehlichen Drang, William zu seinem Wohnwagen zu folgen, aber genau in diesem Moment erschien Peter und rief alle anwesenden Schauspieler zu einer kurzen Besprechung zusammen. Als sich die Gruppe jedoch versammelte, gewann Aidans Neugier die Oberhand. Er schlich zur Hintertür hinaus und entdeckte gerade noch die Hinterseite von Bifurs silbergestreifter Perücke, als William durch die Tür zu Tonstudio F verschwand.
 

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Dean wusste, wann der Morgen anbrach, denn unter der Tür des Kabinetts konnte er einen schmalen Lichtstreifen hereinfallen sehen und dieses schwache Licht war das Einzige, das ihn davor bewahrte, den Verstand zu verlieren. Mittlerweile fühlte sich seine Blase an, als würde sie jeden Moment platzen und er konnte einfach nicht aufhören zu zittern – eine Nebenwirkung der Kälte und der Giftstoffe, die er im Laufe der Nacht eingeatmet hatte und an die Jed und William sicher keinen Gedanken verschwendet hatten, als sie beschlossen hatten, ihm diesen Streich zu spielen.
 

Warum waren die beiden nicht zurückgekommen? Hassten sie ihn wirklich so sehr? Diese Gedanken gingen ihm um vier Uhr morgens unaufhörlich durch den Kopf, während er immer wieder trocken würgen musste und er war über alle Maßen erleichtert, dass sein Magen leer war, denn es hätte der Verletzung noch die Demütigung hinzugefügt, wenn er sich hätte übergeben müssen.
 

Bestimmt würde Aidan jemanden Auf die Suche nach ihm schicken, schließlich wusste er, dass Dean eigentlich gestern Abend mit seinen früheren Schauspielkollegen hatte ausgehen wollen. Er würde Jed und William fragen und sie würden kommen, um ihn zu befreien. Sie würden… Seine Gedanken wurden immer verworrener, als ihn zu allem Überfluss ein heftiger Schwindel ergriff und er drohte, das Bewusstsein zu verlieren.
 

Schließlich hörte er, wie die Tür geöffnet wurde und schon im nächsten Moment war das Kabinett von dem Licht erhellt, das aus dem Labor hereinschien und ihn zurückschrecken ließ. „Deano?“ Wills raue Stimme drang an sein und bewirkte, dass er heftig vor seinem Entführer zurückfuhr und sich den Kopf an der sich hinter ihm befindenden Wand anschlug. Er stöhnte gequält auf und wich ängstlich vor dem größeren Schauspieler zurück.
 

„W…Will, d…du hattest versprochen…gestern Abend“, brachte er mühsam hervor, konnte die Worte jedoch nicht so mühelos bilden, wie er es gerne getan hätte.
 

„Es tut mir leid, Junge.“ Will beugte sich über ihn und schloss behutsam die Handschellen auf. „Ich bin einfach eingeschlafen und habe dich vergessen.“
 

„V…vergessen?“ Dean fühlte sich zu krank und desorientiert, um wütend zu werden. Er schaute auf seine wundgescheuerten Handgelenke hinunter, die ringsherum blutbeschmiert und von seinen verzweifelten Anstrengungen, sich zu befreien an einigen Stellen aufgeschrammt waren.
 

„Es war nur ein Versehen“, fuhr der ältere Schauspieler fort. „Hoffentlich ist dir nichts passiert.“ Er bemerkte, dass Deans Pupillen etwas erweitert waren, was jedoch zweifellos daher rührte, dass er so viel Zeit in einem dunklen Kabinett verbracht hatte. „Ist alles in Ordnung?“
 

„Nicht wirklich“, gab Dean zurück. „G…Geruch, Finger … taub“, erklärte er Will oder versuchte es zumindest. Vor lauter Frust stiegen ihm Tränen in die Augen und er hatte nicht mehr die Kraft, sie zurückzuhalten.
 

„Befreie dich von den Fesseln und komm schnell in die Maske, Junge“, sagte William und klopfte Dean auf die Schulter. „Nachher werden wir alles wiedergutmachen, also hau uns bitte nicht in die Pfanne“, versprach er, bevor er die Flucht ergriff, wobei er die Handschellen mitnahm.
 

Endlich war Dean wieder frei und versuchte zuallererst, seine Finger zu krümmen, doch seine Hände fühlten sich wie eingeschlafen an. Er tastete sich an seinen Beinen hinab und versuchte, das Klebeband um seine Waden zu lösen, fand aber, so sehr er sich auch bemühte, mit seinen zitternden Fingern keinen Halt.  Vor Anstrengung schluchzte er laut auf und war sogar bereit, seinen Stolz zu vergessen und zur Tür hinauszukriechen.
 

Plötzlich hörte er, wie Aidan nach ihm rief.
 

„Aid!“ rief er mit heiserer Stimme. „Aidan! Ich bin hier drin!“ Vor Anstrengung bekam er einen Hustenanfall, der einen erneuten Schwindelanfall verursachte und ließ seine Stirn auf den Boden sinken, um das Gefühl, dass der ganze Raum um ihn herum sich drehte, zu lindern.
 

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Als Will in Tonstudio F verschwand, verlor Aidan ihn zwar aus den Augen, aber deshalb würde er die Hoffnung, Dean zu finden, trotzdem nicht aufgeben. Nach einer schnellen, oberflächlichen Suche begann er, immer wieder Deans Namen zu rufen, während er durch das Gebäude lief. Als er kurz davor war, das Tonstudio wieder zu verlassen, hörte er endlich Deans Stimme, die als Antwort auf seine Rufe nun nach ihm rief. So schnell er konnte lief er in die Richtung, aus der Deans Stimme gekommen war und gelangte auf diese Weise schließlich in die Waffenwerkstatt, in der das einzige Licht aus einem offenen Vorratskabinett kam.
 

Aidan eilte zu dem Kabinett hinüber, wo er Dean auf dem Boden liegend vorfand, seine Schienbeine mit silberfarbenem Klebeband umwickelt. Der Blondschopf kämpfte gerade darum, sich aufzusetzen, wobei Aidan sofort bemerkte, dass seine Handgelenke wundgescheuert waren und an einigen Stellen sogar bluteten.
 

„Dean, lieber Dean.“ Er kniete sich neben seinen Schauspielkollegen und half ihm in eine sitzende Position. „Was ist mit dir passiert?“
 

„Eingeschlossen“, erklärte Dean, während Aidan ihm mit beiden Daumen die Tränen vom Gesicht wischte. Bei dieser Berührung erschauerte Dean unwillkürlich. „An die Heizung gefesselt … die ganze Nacht. Mir ist schlecht von dem Geruch.“
 

„Lass uns erst mal deine Beine von den Fesseln befreien.“ Aidan gelang es nach wenigen Minuten, seine Nägel unter das Klebeband zu schieben, worauf er sofort begann, die Schienbeine seines Freundes davon zu befreien. „Haben Will und Jed dir das angetan?“
 

„Ich will nicht darüber reden“, entgegnete Dean mit schwacher Stimme. „Brauche frische Luft.“ Ein Zittern lief durch seinen Körper. „Und eine Toilette.“
 

„Okay, Süßer“, erwiderte Aidan besänftigend. „Glaubst du, dass du laufen kannst, wenn ich dich stütze?“
 

Dean nickte. „Ich hoffe es.“
 

Mit Aidans Hilfe kam er langsam auf die Beine, wobei der Dunkelhaarige angesichts des beinah überwältigenden Farbgeruchs im Raum die Nase rümpfte. „Hast du die ganze Nacht dieses Zeug eingeatmet?“
 

„Ja“, bestätigte Dean zu und der bloße Gedanke ließ ihn erneut würgen, wobei seine Knie beinah einknickten.
 

Doch Aidan stütze ihn erneut und hielt ihn fest. „Wir müssen aus diesem Kabinett raus“, sagte er zu dem Blondschopf. „Außerdem denke ich, dass dich unbedingt ein Arzt untersuchen sollte.“
 

Dean nickte zustimmend, schlang einen Arm um Aidans kostümierte Taille und stützte sich schwer auf ihn.
 

„Hier ist eine Toilette.“ Aidan blieb vor der besagten Tür stehen. „Brauchst du meine Hilfe?“
 

„N…nein.“ Dean errötete, als er sich mit beiden Händen am Türrahmen abstützte und sich in den kleinen Waschraum schleppte.
 

Währenddessen holte Aidan sein Handy aus seinem Kostüm hervor und rief Peter an, der seinen Anruf schon beim ersten Klingeln entgegennahm.
 

„Peter“, berichtete er dem Regisseur aufgeregt, „ich habe Dean gefunden. Irgendjemand hat ihm einen sehr üblen Streich gespielt. Bitte, erzähl den anderen nichts von dem, was ich dir jetzt sage. Er war in einem Kabinett in der Waffenwerkstatt eingeschlossen und sogar an einen Heizkörper gefesselt“, erklärte er. „In einem Vorratskabinett, mit vielen Chemikalien und Dämpfen. Es geht ihm gerade wirklich schlecht. Ja, ich rufe die Ärzte an, damit sie zu uns kommen. Ich rufe dich zurück, sobald sie ihn untersucht haben.“
 

Kurz darauf wurde die Toilettentür geöffnet und Dean kam langsam wieder heraus. Seine Haut war schweißnass und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. „Schon viel besser so“, sagte er mit einem leichten Lächeln, bevor er das Bewusstsein verlor und Aidan ohnmächtig in die Arme fiel.
 

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Wir waren Dummköpfe


 

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Chilly Reception – Frostiger Empfang

„Wir waren Dummköpfe“

Teil 04

Autor:

ThornyHedge

Übersetzer:

Lady Gisborne

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Inhalt:

[Autorisierte Übersetzung] Nachdem Rob Kazinsky die Hobbit-Produktion unerwartet verlassen hat, übernimmt Dean O’Gorman seine Rolle als Fíli, doch die Mehrheit der anderen Schauspieler lässt ihn spüren, dass er nicht willkommen ist.

Disclaimer:

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von ThornyHedges englischer Originalstory Chilly Reception. Die Personen gehören selbstverständlich nur sich selbst und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^

Link zur Originalstory:

http://archiveofourown.org/works/752678/chapters/1405569

Anmerkung:

Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^

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Das Pfeifen, das bei jedem Atemzug, den Dean tat, deutlich zu hören war, beunruhigte Aidan am meisten. Als kleiner Junge hatte er einen Spielgefährten gehabt, der unter Asthma gelitten hatte und dessen immer wiederkehrende Anfälle von Atemnot hatten ihn jedes Mal zutiefst erschreckt. Wie schon damals stand er der Tatsache, dass Dean kaum Luft bekam, nun erneut vollkommen hilflos gegenüber und bemerkte außerdem entsetzt, dass die Fingernägel des anderen inzwischen bläulich angelaufen waren. Während er den bewusstlosen Blondschopf behutsam vom Boden aufhob und ihn hinaus an die frische Luft trug, um dort auf die Ankunft der Ärzte zu warten, hoffte Aidan insgeheim, dass ihm lediglich das Licht einen Streich spielte.
 

Wie sich jedoch gleich darauf herausstellte, war es keine durch die schlechten Lichtverhältnisse verursachte optische Täuschung gewesen.
 

Dean sah fürchterlich aus und ein Teil von Aidan war sogar erleichtert, dass Dean nach wie vor bewusstlos war, denn auf diese Weise würden ihn seine Atembeschwerden wenigstens nicht in Panik geraten lassen. Trotzdem würde die Angst in Deans Augen, als er ihn gefunden hatte, für immer unwiderruflich in Aidans Gedächtnis eingebrannt bleiben. Was haben sie dir angetan? Und wie konnten sie nur so etwas tun? fragte er sich unaufhörlich, während er Dean vorsichtig auf die Seite legte und dessen Kopf auf seinen Schoß bettete, erleichtert darüber, dass wenigstens sein Puls kräftig und regelmäßig war.
 

Als endlich der Krankenwagen eintraf, war Aidan so erleichtert, dass er beinah selbst in Ohnmacht gefallen wäre.
 

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Wenige Stunden später war Dean in einem Krankenzimmer unterbracht und seine blutenden Handgelenke fest und sauber verbunden worden. Der Blondschopf war in der Notaufnahme wieder zu sich gekommen, doch die ausgestandenen Qualen hatten ihn so sehr erschöpft, dass er immer wieder in einen leichten Dämmerschlaf fiel. Die Ärztin, die ihn untersucht hatte, hatte eine Spülung seines Blutkreislaufes mit einer Salzlösung sowie eine 24-stündige Beatmung mit reinem Sauerstoff verordnet. Zwar war Aidan viel zu aufgeregt, um der Behandlung große Aufmerksamkeit zu widmen, doch er bekam mit, dass sie Dean darüber hinaus eine Spritze mit einem steroiden Medikament verabreicht, um die Entzündung, die sich in seiner Lunge festgesetzt hatte, zu bekämpfen.
 

Dean lag, wie ein Embryo zusammengerollt, auf der Seite und hatte seinen Arm um eine Nierenschale geschlungen, aber glücklicherweise hatte er sich seit über einer Stunde nicht mehr übergeben müssen. Da der Blondschopf nun endlich ein wenig heilsamen Schlaf zu bekommen schien, ging Aidan hinaus auf den Flur, um Peter anzurufen und ihn über Deans Zustand auf dem Laufenden zu halten. Als er gerade das Zimmer verließ, stieß er mit Jed und William zusammen, die unerwartet vor ihm standen und beide ihre Alltagskleidung trugen.
 

„Kíli“, sagte Jed lächelnd. „Was für eine Überraschung.“
 

„Ihr beide seid hier unerwünscht.“ Bei diesen Worten schwang ein bedrohlicher Unterton in Aidans Stimme mit. „Haltet euch von Dean fern. Ihr hättet ihn fast umgebracht.“
 

„Es tut uns schrecklich leid, was passiert ist“, entgegnete Will. „Wir wollten uns nur erkundigen, wie es dem kleinen Kerl geht.“
 

„Die Lunge des kleinen Kerls ist entzündet und sein Blutkreislauf ist durch die Chemikalien in dem Raum, in dem ihr Spaßvögel ihn eingeschlossen hattet, voll von Giftstoffen“, erwiderte Aidan. „Was habt ihr euch dabei gedacht?“
 

„Wir haben überhaupt nicht nachgedacht“, gab Jed zu. „Wir waren Dummköpfe und nun sind wir hier, um uns bei ihm zu entschuldigen.“
 

„Dafür ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“, gab Aidan mit verschränkten Armen zurück. „Er ist sehr krank. Seht selbst.“ Mit diesen Worten deutete er auf das Zimmer, in dem Dean noch immer regungslos und wie ein Embryo zusammengerollt lag, nach wie vor mit einer Infusion verbunden und mit einer Sauerstoffmaske über Mund und Nase.
 

„Also gut.“ William war sichtlich blass geworden. „Wir haben dich verstanden, Turner. Aber er soll wissen, wie leid es uns tut. Es ist alles…aus dem Ruder gelaufen.“
 

„Das ist noch weit untertrieben.“ Mit einem Mal spürte Aidan, wie ein starker Beschützerinstinkt in ihm aufstieg. „Wenn ihr jetzt geht, werde ich Peter nicht erzählen, dass ihr beide Dean das angetan habt. Dean hat mich gebeten, es nicht zu tun, aber ich hätte gerade wirklich große Lust dazu, euch zu verraten.“
 

„Er ist ein guter Junge“, gab Jed traurig zurück. „Sag ihm, dass es uns leid tut.“
 

„Das könnt ihr ihm selbst sagen, sobald er wieder am Set ist“, entgegnete Aidan knapp. „Bitte geht jetzt.“
 

Als die beiden älteren Schauspieler das Krankenhaus daraufhin ohne ein weiteres Wort verließen, konnte sich Aidan endlich entspannen.
 

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Glücklicherweise war der darauffolgende Tag ein Samstag, denn wie sich herausstellte, musste Dean zwei Tage in seinem Krankenbett bleiben. Obwohl die Entzündung und auch die Übelkeit bereits nach 24 Stunden weitgehend überstanden waren, zitterte er immer noch stark und fühlte sich so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen.
 

Aidan blieb ununterbrochen an seiner Seite und ließ ihn keinen Moment lang aus den Augen.
 

Sowohl Richard und Adam als auch Peter besuchten ihn mehr als einmal. Während der gesamten, manchmal beschwerlichen Genesungszeit blieb Dean stets fröhlich und zuversichtlich und e weder er noch Aidan verrieten irgendjemandem, wer dem armen Dean diesen Streich, wie sie ihn inzwischen nannten, gespielt hatte, denn während Aidan sich im Stillen Vergeltung wünschte, wollte Dean nur so schnell wie möglich wieder in den arbeitsreichen Alltag der Dreharbeiten zurückfinden.
 

Die übrigen Schauspieler waren mehr als überrascht, als er am Morgen des folgenden Montages im Kostüm ans Set zurückkehrte.
 

„Dean wird es heute noch etwas langsamer angehen lassen“, erklärte Peter ihnen. „Aber ich denke, ich spreche im Namen aller Anwesenden, wenn ich sage, dass es schön ist, dich wieder hier zu haben, Fíli.“
 

„Es ist schön, wieder hier zu sein“, antwortete Dean und meinte es voll und ganz aufrichtig.
 

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Obwohl sie weniger Szenen drehten als gewöhnlich, war Dean am Ende des Tages erschöpft und nachdem ihn Aidan durch die Schlange an der Essensausgabe geführt hatte, rührte er seinen Hackbraten kaum an.
 

„Ich glaube, ich muss einfach zurück in meinen Wohnwagen und mich richtig ausschlafen“, sagte er und konnte nur mühsam ein Gähnen unterdrücken. „Aidan“, nun sah er schüchtern auf, um dem Blick des Braunhaarigen zu begegnen, „würdest du bei mir bleiben?“
 

Bei diesen Worten spürte Aidan, wie sein Herz vor Freude einen Sprung machte. „Sehr gerne.“
 

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Nimm meine Hand!


 

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Chilly Reception – Frostiger Empfang

„Nimm meine Hand!“

Teil 05

Autor:

ThornyHedge

Übersetzer:

Lady Gisborne

P16-slash

Inhalt:

[Autorisierte Übersetzung] Nachdem Rob Kazinsky die Hobbit-Produktion unerwartet verlassen hat, übernimmt Dean O’Gorman seine Rolle als Fíli, doch die Mehrheit der anderen Schauspieler lässt ihn spüren, dass er nicht willkommen ist.

Disclaimer:

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von ThornyHedges englischer Originalstory Chilly Reception. Die Personen gehören selbstverständlich nur sich selbst und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^

Link zur Originalstory:

http://archiveofourown.org/works/752678/chapters/1405569

Anmerkung:

Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^

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Nach den jüngsten Ereignissen waren Dean und Aidan nahezu unzertrennlich, wenn ihre Beziehung auch, davon abgesehen, dass sie an den Wochenenden in leicht angetrunkenem Zustand gelegentlich miteinander kuschelten, zunächst weitgehend platonisch blieb.
 

Auch die übrigen Schauspieler begannen langsam aber sicher, Dean in ihre Gruppe aufzunehmen und in ihre Aktivitäten mit einzubinden. Inzwischen machte der Blondschopf die Tatsache, dass Rob die anderen gewissermaßen im Stich gelassen hatte und sie insgeheim befürchtet hatten, dass auch er die Flucht ergreifen würde, für ihre anfängliche Ablehnung verantwortlich. Aber Dean tat nichts dergleichen, sondern lächelte unaufhörlich und war stets schon in den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Außerdem fiel es ihm nicht schwer, zu verzeihen, wie Jed und William schon bald erfuhren und niemals kam ein Wort der Klage über seine Lippen.
 

Nachdem seit dem Streich und seinen dramatischen Folgen etwa ein Monat vergangen war, brach schließlich der Tag an, an dem der Kampf der Steinriesen gedreht werden sollte. Peter hatte alle Schauspieler zusammengerufen, um ihnen mithilfe verschiedener Storyboards zu zeigen, wie er sich die Szene vorstellte. Schnell bemerkten sie, dass das im Tonstudio aufgebaute Set, mit Ausnahme der Tatsache, dass sie alle ihre Kostüme tragen würden, mit der späteren Szene äußerlich nicht viel gemeinsam hatte.
 

Der Erfolg der besagten Szene hing vor allem von den schauspielerischen Fähigkeiten der dreizehn Männer ab, die sie drehen sollten, doch Peter machte sich in dieser Hinsicht keine Sorgen. Dean und Aidan hatten eine unglaublich enge Bindung zueinander entwickelt und er war außerordentlich zufrieden damit, wie sich die natürliche Chemie zwischen ihnen auch auf der Leinwand widerspiegelte.
 

Im Tonstudio herrschte reges Treiben, denn die Techniker waren vollauf damit beschäftigt, die Wind- und Regenmaschinen vorzubereiten, die für die richtigen Wetterverhältnisse sorgen sollten. Die inzwischen kostümierten Schauspieler erklommen das Gerüst und kletterten hinauf zu den nachgebauten Klippen, doch während sich Peter die endgültige Szene mühelos vorstellen konnte, bereitete dies dem Rest von ihnen noch einige Schwierigkeiten.
 

Dean fühlte sich zuversichtlich und war vor allem erleichtert, in dieser Szene nicht in Williams oder Jeds Nähe stehen zu müssen, denn obwohl er ihnen verziehen hatte, fühlte er sich in der Gegenwart der beiden noch immer ein wenig unbehaglich. Aber glücklicherweise hatte er seinen Platz zwischen James Nesbitt, den er als einen schlichtweg reizenden Menschen kennengelernt hatte und seinem geliebten Aidan erhalten.
 

Alle Schauspieler waren gebeugt durch die Last ihres Gepäcks und ihrer Waffen und sobald Peter Action rief, wurde zunächst die Windmaschine eingeschaltet. Sofort wirbelte die heftige Windböe die aus Metall gefertigten Perlen an Fílis geflochtenem Schnurrbart auf, die ihn schmerzhaft im Gesicht trafen. Als Aidan sah, was geschehen war, drückte er tröstend die Hand des Blondschopfes, wobei er jedoch nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken konnte. Ich liebe dich, formte er lautlos mit den Lippen, als sie einer hinter dem anderen auf den nachgebauten Felsvorsprung hinaustraten.
 

Das war das erste Mal, dass er Dean diese Worte sagte und der Blondschopf musste zweimal hinschauen, um sicherzugehen, dass er ihn richtig verstanden hatte. Aidan schenkte ihm lediglich ein hinreißendes Lächeln, bevor er sich abwandte, um hinter Glóin den Felsvorsprung entlangzugehen.
 

„Leichter Regen!“ ertönte die Anweisung von Peter, worauf sofort die Regenmaschine eingeschaltet wurde und sie alle mit feinem Sprühregen überschüttete. „Bilbo rutscht versehentlich aus!“ Martin befolgte die Anweisung sofort, worauf Graham mit einem ärgerlichen Brummen half, ihn wieder auf den sicheren Felsvorsprung zu ziehen.
 

„Wir müssen einen Unterschlupf finden!“ Kraftvoll erklang Thorins Stimme am vorderen Ende der Reihe, die die Zwerge gebildet hatten.
 

„Passt auf!“ rief Dwalin.
 

„Euer Blick fällt auf einen gigantischen Riesen aus Stein, der einen Felsbrocken in eure Richtung wirft“, fuhr Peter fort. „Er trifft die Felswand über euren Köpfen in drei, zwei, eins – jetzt!“ Sie alle schrien entweder überrascht auf oder klammerten sich voller Furcht aneinander.
 

„Das ist kein Gewitter, es ist eine Donnerschlacht“, rief Balin und deutete hinauf in den Himmel. „Seht doch!“
 

Ein weiteres Mal ergriff Peter das Wort. „In der Richtung, in die Balin zeigt, seht ihr einen zweiten Steinriesen, der sich gerade von einem Berg in der Nähe erhebt und einen massiven Felsbrocken vom Gipfel bricht“, sagte er.
 

„Du liebe Güte“, hauchte Bofur ungläubig hinter Dean, „die Legenden sind wahr. Riesen. Steinriesen!“
 

„Geht in Deckung!“ rief Thorin. „Oder ihr werdet in die Tiefe stürzen!“
 

Gleich darauf ertönten weitere Anweisungen von Peter. „Felsen krachen gegen die Bergwand über euch und ihr drückt euch so dicht ihr nur könnt an den Stein, damit ihr nicht von den kleinen und großen Trümmern getroffen werdet. Nun beginnt der Boden unter euch zu beben und eure Gruppe, die auf den Beinen des Steinriesen hinter euch steht, ist unmittelbar davor, in zwei Hälften zerrissen zu werden. Der Spalt tut sich zwischen Kíli und Fíli auf! Geht schnell auf eure Plätze!“
 

„Was geschieht hier?“ hörte Dean Kíli, der vor ihm stand, getreu seiner Rolle aufschreien.
 

Im selben Moment begann sich die Plattform unter ihren Füßen zu bewegen, bevor sie genau zwischen Dean und Aidan förmlich auseinanderbrach. Sofort suchte Aidan den Blick des Blondschopfes.
 

„Kíli! Nimm meine Hand!“ rief Dean ihm zu, während er zu ihm hinüberstolperte und seine Hand nach ihm ausstreckte, bevor er entsetzt mitansehen musste, wie Aidan buchstäblich in die Höhe und von ihm fortgerissen wurde. „Kí!“
 

Aidans Gesichtsausdruck zeugte von blankem Schrecken. Es war ein Anblick, der sich Dean an jenem Tag, an dem ihn der Braunhaarige in der Abstellkammer der Waffenwerkstatt gefunden hatte, schon einmal geboten hatte. Dean spürte, wie sein Herz einen Sprung machte, denn in diesem Augenblick war er Fíli, der von seinem jüngeren Bruder getrennt und davon überzeugt war, dass sie jeden Moment sterben würden.
 

Wie sie alle erwartet hatten, ließ sie Peter die Szene noch zweimal wiederholen, bevor er schließlich entschied, dass ihnen die erste Aufnahme am besten gelungen war. Insgeheim war er sich sicher, dass dies eine der denkwürdigsten Szenen des gesamten Films werden würde.
 

Nur wenig später am selben Tag drehten sie die übrigen Szenen mit den Steinriesen und wollten den Drehtag mit der Szene in der Höhle, in der die schlafenden Zwerge durch den Höhlenboden fielen und in die Gefangenschaft des Großorks gerieten, abzuschließen.
 

Fíli und Kíli hatten ihr Nachtlager so nah beieinander wie nur möglich aufgeschlagen und während Bofur und Bilbo ihre Szene spielten, drehte sich Aidan auf die Seite, um Dean mit in der Dunkelheit beinah feierlich leuchtenden braunen Augen anzuschauen.
 

„Hast du das ernst gemeint, was du vorhin gesagt hast?“ wollte er wissen und griff im Schutz der Dunkelheit und der Decken nach Aidans Hand, während ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren. „Dass du mich liebst?“
 

„Ich liebe dich wirklich, Dean“, antwortete Aidan schlicht und drückte die Hand des Blondschopfes. „Ich glaube, ich liebe dich schon seit unserer ersten Begegnung.“
 

„Ich liebe dich auch.“ Bei diesen Worten spürte Dean, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. „Jeder Tag mit dir ist ein Abenteuer.“ Er überbrückte den kurzen Abstand zwischen ihnen und gab Aidan einen Kuss auf den Mund, wie er es sich schon seit Wochen ersehnt hatte.
 

In diesem Moment gab der Boden der Höhle unter ihnen nach und ihr Abenteuer ging weiter.
 

Ende

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  zamnil
2015-05-05T12:39:29+00:00 05.05.2015 14:39
Ich finde deine Geschichte super, ich wäre nie auf die Idee gekommen die Geschichte mal in der realen Welt zu schreiben
Antwort von:  Traumschreiberin
12.10.2017 19:08
Ganz lieben Dank für sein Kommi - freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat ^^


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