Zum Inhalt der Seite

Mystisches Wiedersehen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sehnsucht

Nachdenklich wanderte ich durch das Tal. Unser Dorf war abgeschnitten von jeglicher Zivilisation.

Das konnte oft von Vorteil sein, denn unsere Feinde sponnen sich jedes mal neue , unheilvolle Gerüchte über diesen dicht bewachsenen Wald zurecht. Dabei waren es nur unsere jungen heranwachsende Jünglinge.

Sie stellten so viel Unsinn an und vertrieben durch ihre nichtsnutzigen Streiche jeden Fremden aus unserem Tal.

Ich war nur unterwegs, um zu meinem Ort der Entspannung zu kommen. Als zukünftiger König unseres Dorfes hatte ich sehr viel Stress und da braucht man manchmal etwas Ruhe, um seine Gedanken zu ordnen.

Nach einem langen Marsch durch das Unterholz, kam ich an einer Klippe an, meiner Klippe.

Hier her kam ich immer, wenn mich etwas belastete oder zu viel wurde. Die Aussicht von hier war unbeschreiblich. Auch ihr hatte es hier immer gefallen. Der weite Horizont und das unendlich tiefblaue Meer auf dem sich die untergehenden Sonnenstrahlen spiegelten. Die majestätischen Falken, welche über unseren Köpfen hinweg geflogen waren. Heute sah das Meer trübe aus und auch Falken waren nicht am Himmel zu sehen.

Es schien als ob er genau so wie ich trauern würde, nie vergessen könne was vor einem Jahr geschehen war.

Die Botschaft vom Tod meiner Zwillingsschwester hatte mich tief getroffen und ein klaffendes Loch in meinem Herzen hinterlassen, das selbst meine geliebte Frau nicht füllen konnte. Ihr Einsatz für unser Dorf war unübertroffen. Von Kindesbeinen an wollte sie eine Kriegerin sein, wie unsere ehrwürdigen Vorfahren.

Geschickt mit Pfeil und Bogen und so schnell und präzise mit dem Langschwert. Die Liebe zum Kampf und zu unserem Dorf nahm mir meine Schwester. Plötzlich ertönte hinter mir ein Geräusch. Das Knacken gefallener Äste. Ich wandte mich mit versteinerter Mimik um und sah in ein paar weiß-blaue Augen. Sie waren so hell und klar, gleichzeitig so tiefgründig und magisch. Der Wolf stand ganz ruhig einige Meter vor mir.

Keine Anzeichen von Gewaltbereitschaft. Eine unerwartete Aura umgab das mystische Geschöpf.

Ich spürte wie mich eine angenehme Wärme umgab und der Wind mit den bunten Herbstblättern in der Luft spielte. Nichts ahnend war ich so hypnotisiert von dem Wolf, sodass ich erst ein paar mal blinzeln musste, um zu verstehen was vor meinen Augen passierte. Die Blätter, welche in der Luft zufällig tanzten, umgaben das Tier und auch der Himmel schien aufgehört haben zu trauen und strahlte wie nie zuvor auf mich und das Tier hinab.

„Halvar, mein geliebter Bruder.“

Ich verstand nicht, was sich vor mir abspielte, aber mein Herz reagierte wie von selbst, wie selbstverständlich auf die so vertraute Stimme.

„Hayley, du bist zurück. Du bist zu mir zurückgekehrt.“

Sie lächelte selig und schwebte elegant zu mir herüber. Sanft legte sie ihre zierliche, weiße Hand an meine Wange und mein Kopf schmiegte sich wie in all den Jahren zuvor an sie.

„Halvar, trauere nicht um mich und die Toten, die dieser Krieg gefordert. Im Herzen werde ich immer bei dir sein.“

Glücklich lächelte ich ihr zu. Die Götter mussten mir wohlgesonnen sein und zauberten mir neue Kraft in meine so verdorrten Glieder.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück