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Warum erwachsen werden

von

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Kapitel 15

Er bemerkte es sofort. Sah es in den wunderschönen, grünen Augen, spürte es an den weichen Lippen, die nachgiebiger wurden, und hörte es an dem kaum vernehmlichen Keuchen, das der jungen Kehle kam. Peter Pan ließ sich fallen. Ein Schauer rann Hook über den Rücken, ein Schauer tiefster Erregung. Dieser Junge würde ihm gehören. Er durfte ihn mit Haut und Haar vereinnahmen und schon die pure Vorfreude daran steigerte sein Verlangen nach dem willigen Körper.
 

Ihm war bewusst, dass Pan von diesen Dingen, den körperlichen, den sexuellen Dingen, keine Ahnung hatte. Der Junge war unerfahren, aber wissbegierig. Die Abenteuerlust Pans kam ihm hier gerade recht, denn er war keine verschüchterte, weibliche Jungfrau, die sich ihres Körpers schämte und derer Hook recht bald überdrüssig würde. Nein, Pan war ein Junge, welcher genau wusste, was er wollte und gerade wollte er ihn.
 

Abermals beugte er sich vor, um Pans Lippen einzufangen. Er zeigte ihm, dass es noch eine andere Form des Küssens gab als die, welche Pan bisher von ihm kennengelernt hatte. Dieser Kuss war keine Strafe, kein plötzlicher Ausbruch von Leidenschaft, keine sanfte Verführung. Dieser Kuss war Sünde, süße, zur Luststeigerung gedachte Sünde. All seine Erfahrung legte er in diesen Kuss, all sein Wissen, um Pan in einen Zustand der Erregung zu versetzen, der ihn willenlos machte. Schon der reine Gedanke daran, ließ Hook in den Kuss grinsen, doch das war nur der Anfang. Er wollte die wunderschöne Haut, die er am Abend zuvor bewundert hatte, berühren. Mit Hilfe seines Hakens und seiner Hand knöpfte er vorsichtig das Hemd auf. Pan zuckte zusammen, als das kalte Metall seine Haut berührte. Hook sah, wie der Oberkörper sich schnell atmend bewegte. Auch wenn Pan wahrscheinlich nicht wusste, wie ihm geschah, Hook sah ihm deutlich die Erregung an.
 

Als das Hemd lose aufgeknöpft auf Pans Schultern lag, beugte er sich vor. Küsste die empfindsame Stelle an Peters Schlüsselbein und wanderte unter unzähligen Küssen weiter hinab zu dessen Brustwarze. Er leckte daran. Ein Wimmern glitt Pan über die Lippen.

„Was machst du da?“, fragte ihn der Junge mit bebender Stimme.

„Ich schenke dir neue Gefühle“, wisperte Hook und seine Lippen umschlossen die Knospe. Zärtlich knapperte, leckte und saugte er daran. Plötzlich waren Hände in seinem Haar, wühlten darin. In diesem Augenblick bekam Hook die Bestätigung, dass er richtig machte, was er mit Pan tat. Hätte er in diesem Moment seinen Verstand eingeschaltet, wären seine Schuldgefühle mit ihm durchgegangen und er hätte hier und jetzt in seinem Handeln gestoppt, doch Hook hatte seinen Verstand in der hintersten Schublade seines Kopfes zusammen mit dem letzten Rest Anstand verschlossen. Er wollte Pan, wollte ihn komplett vereinnahmen und war im Begriff, genau dieses zu tun.
 

Nachdem er eine Weile auch die andere Brustwarze genüsslich verwöhnt hatte, glitt er an Pans Körper hinab. Seine Zunge zog eine feuchte Spur brennender Lust und stoppte erst, als er am Bauchnabel angelangte. Dort stippte er neckisch hinein, was Pan ein belustigtes Lachen entlockte, indem sich der Klang süßer Erregung versteckte. Nie zuvor hatte Hook etwas Lieblicheres gehört. Die Frage, wie Pan wohl klingen würde, wenn er das Zentrum seiner Lust mit den Lippen umschloss, tauchte in seinem Geist auf. Wenngleich Pan der Unerfahrene war, so hatte doch auch Hook ein neuartiges Erlebnis vor sich. Er wollte unbedingt wissen, wie es war den Jungen zu schmecken.
 

Bisher war Hook in den wenigen Stunden männlicher Zweisamkeit immer derjenige gewesen, der verwöhnt wurde. Er selbst hatte nie Hand an einen der Männer gelegt. In ihrer Ergebenheit hatten sie ihm gedient und die wenigen, die mehr Freude daran verspürten, mit einem Mann zusammen zu sein, als mit einer Frau, hatten in der Ergebenheit ihre Befriedigung gefunden. Mit Pan war es jedoch gänzlich anders. Er begehrte ihn seit dem Moment, als der Junge angefangen hatte, älter zu werden. Seit er die optische Erscheinung eines Kindes abgelegt und zu einem Teenager geworden war. In Hooks Augen war Pan zur sprichwörtlichen Frucht gereift, die es zu galt und genau dies tat er auch. Mit den Lippen tastete er sich tiefer, streifte mit seiner Hand die locker sitzende Hose Millimeter für Millimeter herunter. Gleich war es soweit, gleich könnte… gleich würde er…
 

Knock. Knock.
 

„Kapitän?“, hörte er Mr. Smee‘s Stimme vor der Tür. Für einen Herzschlag hielt Hook den Atem an, zählte bis 10 und ignorierte das Pulsieren der Vene an seiner Augenbraue. Er brachte Smee einfach um. Dieser Witz von einem Gehilfen wäre zu verschmerzen. Wie konnte er ausgerechnet jetzt stören?

„Kapitän?“, rief Smee erneut. „Wir sind soweit. Die Boote sind zu Wasser gelassen, wir können sofort an Land, wenn Ihr wollt.“

„Ich komme gleich“, antworte Hook und er log. Einen feuchten Kehricht würde er tun. Gerade jetzt wollte er nichts lieber, als mit Pan im Bett bleiben und den Jungen nach Strich und Faden verwöhnen.

„Soll ich Euch noch eine Morgenration richten?“

„Nein.“

„Und für den Jungen?“
 

Das Pochen an seiner Stirn wurde stärker, dennoch sah Hook nun endlich zu Pan hoch. Was auch immer er im Sinn gehabt hatte, in Pans Miene sah er, dass seine Chance vergangen war. Erschrocken, vielleicht sogar schockiert sah er ihn aus funkelnden, grünen Augen an. Es war, als wäre ihm gerade bewusst geworden, dass er beinahe etwas Ungeheuerliches mit seinem Feind getan hätte.
 

„Willst du was essen?“, fragte er ihn, nur um einen anderen Ausdruck auf dem Gesicht Pans zu sehen.

„Nein“, antworte Pan, seine Stimme war kratzig.

„Nein!“, rief Hook Smee zu, dann konnte man hören, dass sich die schweren Schritte des molligen Mannes entfernten.
 

Noch immer sah Hook Pan direkt an. Ihrer beider Atem ging stoßweise und daran war nicht länger die Erregung schuld.

„Geh runter“, meinte Pan und schob Hook mit seinen Händen fort. Unverzüglich gab dieser nach, rollte sich aufstöhnend von dem Jungen herunter. Seine Erregung lag schwer zwischen den Schenkeln. Nur zu gerne hätte Hook sich Erleichterung verschafft, wenn er schon nicht mit Pan schlafen konnte, doch er wollte ihn keinesfalls mit diesem Anblick erschüttern. Also tat er etwas anderes. Er dachte an so ziemlich alles, außer Pan, welcher sich das weiße Hemd wieder zuknöpfte. Hook dachte an faltige Damen mit purpurfarbenen Hüten, an Haferschleim, den er in seiner Kindheit ständig zum Frühstück essen musste und an nackte, haarige Piraten, die sich den Dreck von Wochen vom Körper wuschen. Es zeigte Erfolg.
 

„Ich werde dir das Seil wieder umlegen, wenn wir gleich rausgehen“, sagte er.

„Wohin gehen wir?“

„An Land.“

„Und weiter?“

„Wir holen das Gift der Meerjungfrau.“

„Du hast also noch immer vor, es mir zu geben?“, fragte Peter und Hook hörte etwas, das ihn aufhorchen ließ. War Pan verletzt?

„Ja, außer natürlich, du möchtest mir deine Geheimnisse verraten.“

„Was glaubst du, was in meinem Kopf für Geheimnisse lauern?“, wollte er wissen und endlich sah er wieder aus wie Peter Pan – hochnäsig!
 

„Du bewahrst die Geheimisse Nimmerlands, deshalb gehört die Insel auch dir.“

„Die Insel gehört doch nicht mir!“, kam es entrüstet, doch die stolz angeschwollene Brust zeigte überdeutlich, dass Pan entgegen seiner Worte so dachte.

„Wirklich?“ Hook zog seine Braue hoch. „Dein Körper sagt etwas anderes.“
 

Fast sofort verschwand die stolze Haltung erneut aus Pan und der Junge sah ihn sehr ernst an. „Und was sagt mein Körper dir noch?“

Hook wusste, worauf Pan anspielte. „Dass es dir gefällt, wenn ich dich küsse und berühre.“

„Aber warum?“

„Diese Frage kannst nur du beantworten“, antworte Hook recht neutral. Er wollte dem Jungen nicht erklären, dass es gewisse körperliche Reize gab, die auch entstanden, wenn zwei Menschen miteinander intim wurden, die sich eigentlich hassten. Manchmal war gerade Hass ein großer Stimulator.

„Nur ich?“, hakte er nach. „Ja?“

„Ja“, sagte Hook, der gerade unfair spielte. Aber so lange Pan glaubte, dass nur er es war, der ihm die physischen Freuden vermitteln konnte, waren seine Chancen, noch einmal auf Tuchfühlung mit Pan zu gehen, groß.
 

„Kapitän? Kommt Ihr endlich?“, schrie Smee, welcher zurückgekommen war, abermals durch die Tür. Hooks Geduldsfaden riss. Blitzschnell war er an der Tür, riss sie auf und brüllte Smee an.

„WAS GIBT’S?“

„Die Männer“, schluckte Smee eingeschüchtert, „Sie warten.“

„Ich komme gleich!“, dröhnte Hook und schlug die Tür wieder zu. Als er sich wieder Pan zudrehte, war jegliche Form von Unsicherheit verschwunden. Vor Kapitän Hook stand Peter Pan, sein Erzrivale.
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sky-
2015-05-05T08:37:50+00:00 05.05.2015 10:37
Smee dieser Vollidiot. Was muss er auch stören, wo es gerade so interessant wird? Oh Mann… Noch schlechter hätte das Timing nicht sein können. Ich hasse es, auf die Folter gespannt zu werden *grummel*


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