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Valentine4

von

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Einen Tag später...
 

Am nächsten Morgen wäre es für ihn fast so gewesen, wie jeden anderen

Morgen auch. Läge nicht Tifa neben ihm. Und egal, was er dachte, er kam mit

dieser Situation nicht zurecht. Sie hatte sein Geheimnis gesehen, und dies

musste er noch verkraften. Noch vor ein paar Tagen war er sich noch nicht

einmal sicher gewesen, dass seine Lebenskraft überhaupt etwas besonderes

wahr. Doch als er ihre Augen gesehen hatte, hatte er den Ausdruck gesehen,

die er in jeden Augen las, die ihn ansahen: Angst. Wie sollte er diesen

Blick jeh vergessen können? So viel Leid hatte er schon gesehen, und nun

auch noch das. Aber es half nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Er war

sich sicher, dass sie so schnell sie könne, wieder weg von ihm wollte. Nie

blieb jemand lange bei ihm. Alle hatten sie Angst. Angst vor seinen Augen,

angst vor seiner Kralle, angst vor seinen Worten, seinen Berührungen,

seinen Blicken. Er kannte es, wenn Menschen nahezu in Panik gerieten, wenn

sie ihn sahen. All die Schmerzen, die er gespürt hatte, hatten sich in ihm

niedergebrand. Jeden Stich, jeden Kummer, jeden Hass, sah man ihm an.

Manchmal wünschte er, er könnte seine Augen für immer schließen, sodass sie

nie mehr jemand sehen musste. Sein endgültiger Tod, wie er ihn nannte,

stand für ihn nicht weit weg. Tod bedeutete für ihn, wenn er selbst den

Schmerz in ihm nicht mehr spüren konnte. Gott, wie hatte er diese Frau doch

geliebt. Und so tief, wie seine Liebe zu ihr, saß auch sein Schmerz. Er

wurde von Tifa aus seinen Gedanken gerissen. "Gut geschlafen?" fragte sie.

Vincent war sich sicher, dass es eine dieser Fragen war, von der man

dachte, sie gehöre zum Anstand. "Schlecht, wie jede, Tifa." Er stand ohne

ein weiteres Wort auf und ging in die Küche. Heute war Sonntag, und

diesesmal dachte er mit unbehagen an die Zeit, die er mit Tifa allein war.

Diese war ebenfalls aufgestanden, und stellte sich in den Türrahmen. "Schau

mich an...." flüsterte sie, und er drehte sich zu ihr um. "Warum kann ich

mich in deinen Augen nicht spiegeln?" Sie ging langsam auf ihn zu, und sah

in diese. "Ich sehe nichts. Nichts in ihnen." Er blinzelte kurz. "Sieh

genau hin." Sagte er leise, und sie sah ihm weiterhin in die Augen. "Dieses

rot..." Ihr fehlten die Worte. So etwas hatte sie nie vorher gesehen.

"Fühlst du denn nichts als Trauer, Vincent?" Er schüttelte stumm den Kopf.

Du tust mir so leid, Vincent... Kann ich dir gar nicht helfen? Mit nichts?

Ich will doch keine Angst haben, warum bedrängen mich seine Augen dann so?

Sie machen mich wahnsinnig, wenn ich sie länger betrachte. Sie sind Spott.

Ein Zeichen des Spottes von Hojo. In diesem Körper muss doch Leben stecken!

Warum sehe ich nichts davon in seinen Zügen? Hojo ist schon so lange tot,

und er tut ihm immernoch so schrecklich weh. Es ist ungerecht! Es ist so

verdammt ungerecht! Sieht er es auch so? Will er vielleicht anders sein?

Will er reden, lachen, Freunde haben? Oder büßt er immernoch? Gott...ist

dies wirklich seine Stafe? Lässt du ihn deswegen so leiden? Niemand hat das

verdient!
 

"Ich möchte dir zeigen, wie schön das Leben sein kann. Wie soll ich das

tun? Was ist für dich schön im Leben? Was ist es für mich? Ist es überhaupt

etwas, was man beschreiben kann?" fragte sie leise, an sich selbst

gestellt. "Tif...ich..." Vincent sah zu Boden. "Ich habe einen Grund zum

Leben." Noch. "Du hast es doch gesehen. Es ist das, woraus ich meine

Energie schöpfe um zu Leben. Das Leben ist zweckmäßig. Ich bin zwar nicht

überzeugt davon, dass es später noch etwas gibt, aber...es ist für mich

rein Zweckmäßig. Wir sind hier, um den Kreislauf des Lebens zu sichern, und

nicht, um unseren Spaß daran zu haben. Keine Plichten machen Spaß. Würde

das so sein, wären es Freuden." Die Aussage von ihm verwirrte sie, und ihr

fehlten die Worte. "Was spricht dagegen, aus dem Leben....der Pflicht...das

beste zu schöpfen?" wendete sie ein, in der verzweifelten Hoffnung, ihm

irgendwie Mut zu geben. Doch sie wusste, dass das ziemlich schwierig werden

würde. Ein Mensch, der das Leben erst einmal angezweifelt hatte, ist schwer

wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Wer weiß, vielleicht war sie deswegen

an ihn geraten. Als kleiner Hilfeengel sozusagen. Das würde sich noch

herausstellen. Zuerst einmal musste sie ihm etwas geben, worauf er sich

stützen konnte. Ein Fundament. "Sag jetzt nichts, Vincent. Ich kenne deine

Geschichte, auch wenn ich sie mir in den schrecklichsten Albträumen nicht

schlimm genug vorstellen kann, so verstehe ich dich doch. Das hoffe ich

zumindest. Ausserdem will ich noch bei dir bleiben. Ich will endlich mehr

von dir wissen!" Ihre Hand griff nach seiner, wärend sie dies sagte, doch

er zog seine erschrocken zurück. "Du weißt schon viel zu viel!" Er wich von

ihr zurück und hastete dann ins Bad. Selbst seine Hände sind kalt. Was

hindert ihn daran, sich mir anzuvertrauen? Mit Schritten, die sie

unendliche Überwindung kosteten, ging sie ihm nach und öffnete die Tür erst

einen Spalt, um hineinzusehen. Vincent saß, den Kopf in die Hände gestützt,

auf dem Badewannenrand und starrte Gedankenverloren auf die Wand. Er zählte

mit seinen Augen immerwieder die Kacheln, und er nahm Tifa erst wahr, als

er ihren Arm spürte, der sich auf seine Schulter legte. "Warum fliehst du

immer vor einer Antwort?" fragte sie ihn leise und folge seinem Blick, auch

wenn sie seine Interesse an die Kacheln nicht teilen konnte. Der

angesprochene seufzte leise und legte nach kurzem Zögern den Kopf auf ihre

Schulter. "Vielleicht habe ich das sprechen verlernt, über die Einsamkeit.

Ich denke einen Gedanken so lange, bis er mir leid wird, und ich ihn

letztendlich nicht ausspreche, weil er mich aufregt." Tifa nickt leicht und

verständnisvoll. Sie strich zaghaft über seinen Kopf und durch seine Haare.

Kann man es verlernen, das Sprechen? Das miteinander denken? "Und wie soll

es weitergehen?" fragte sie ihn dann, gespannt auf seine Antwort, sollte

sie eine bekommen. "Ich warte darauf, dass ich sie wiedersehe. Ich vermisse

sie so..." Tifa spürte, wie er leicht zitterte und versuchte, die Tränen

zurückzuhalten. "Weine ruhig. Auch wenn ich nicht die Frau bin, bei der du

dich gerne aussprechen würdest." "Aussprechen...sie verstand mich, weißt

du? Sie kannte jedes meiner Worte im Voraus. Ich dachte...wir wären

füreinander bestimmt. Ich wollte mit ihr glücklich sein." Mit diesen Worten

drückte er sich an sie, und brachte vor Tränen kein Wort mehr heraus. Gibt

es nichts, was ich tun kann, das er sie vergisst? Sie hielt ihn fest, als

wolle sie damit sein zittern stoppen, und seinen Körper und seine Seele

beruhigen. "Vincent?" Er hob seinen Kopf und sah sie an, als er seinen

Namen hörte. "Was war das, was ich in dieser Nacht gesehen habe?" Er

blinzelte kurz, bevor er leise und mit dünner Stimme zu reden begann. "Es

nützt eh nichts mehr, du kannst es wissen. Es gibt nicht mehr viel, an das

ich mich halten kann in diesem Leben. Es ist dieses Gefühl der Kraft, das

mich alles vergessen lässt. Ich hoffe, sie wiederzusehen, wenn ich nur

stark genug bin. Doch dann wiederrum habe ich Angst, dass es nach diesem

Leben wirklich nichts mehr gibt, und das ich sie nie wieder sehen werde.

Davor habe ich so Angst...ich kann sie nicht beschützen, dort wo sie jetzt

ist, wenn sie überhaupt irgendwo ist. So viele Theorien, und so wenig Zeit.

Sie könnte wiedergeboren sein, sich in Luft aufgelöst haben, auf mich

herabsehen, auf mich warten, mich suchen. Und jede dieser Möglichkeiten ist

schlimm für mich. Egal was und wo sie ist...ich werde nie wieder bei ihr

sein." Eine bedrückende Stille breitete sich nach seinen Worten aus, und

Tifa wusste, dass er Recht hatte. "Und wenn...es noch jemanden wie sie

gibt?" Sie hätte sich ohrfeigen können, als sie diese Worte an ihn

gerichtet hatte. Wie konnte sie nur soetwas sagen? Jetzt, in diesem Moment?

Doch Vincent reagierte ruhig darauf. "Vielleicht gibt es so einen Menschen

sogar. Aber wie soll ich ihn finden, wenn ich zu Müde bin, zu suchen?"

"Vielleicht findet sie dich." flüsterte sie ihm ins Ohr und verließ dann

das Bad. Das geht schneller, als du denkst. Dachte sie insgeheim.
 

Vincent verwirrten ihre letzten Worte, und er ertappte sich zum

wiederholten mal, dass er wieder zu viel nachdachte. Wenn sie nun Recht

hat... Doch wie kann ich nur mit dem Gedanken spielen, sie vergessen zu

wollen?! Er hob den Kopf leicht und sah an die Decke. "Lukretia?" Doch er

hörte nichts. Was hätte er auch hören sollen? Nein...er wartete nicht

wirklich auf eine Antwort. "Ob es sojemand gibt?" fragte er leise, nachdem

er den Kopf wieder gesenkt hatte, und erneut begann die Kacheln zu zählen.

Vincent verharrte mehr als eine viertel Stunde in dieser Haltung, immerfort

auf die Wand starrend. Tifa beendete seine Gedanken indem sie ihm eine

Tasse Tee reichte. "Vincent, Vincent..." leicht tadelnd schüttelte sie den

Kopf und strich durch seine Haare, worauf er den Kopf wegzog und sie ihre

hand zurücknahm. Enttäuscht drehte sie sich um und schlich in die Küche

zurück. Klasse. Entweder ich gehe zu Cloud zurück und er schlägt mich, oder

ich bleibe hier bei diesem Trottel. Ist er denn blind? Verdammt er kann

doch nicht so bleiben! Sie seuftze auf und sah den Regentropfen zu, die

prasselnt an das winzige Küchenfenster schlugen, und eine für sie

einschläfernde Melodie erzeugten, und schon nach kurzer Zeit fielen ihr die

Augen zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (0)

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Von: abgemeldet
2002-06-25T17:06:33+00:00 25.06.2002 19:06
Hallo! (DIE STORY IST NICHT VON MIR)!!!
Die Story habe ich weder gelesen noch geschrieben, also an den Autor: Benutze bitte in Zukunft deinen eigenen Namen (keine Ahnung wie du an mein Passwort gekommen bist), denn der Mitgliedsnahme Sakura ist meiner! Und falls es geht, ändere es doch auch bei der und den anderen 11 Fanfics!(Ich weiß leider nicht wie man das macht...)


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