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Viel Himmel am Horizont

Winterwichtel 2014 für Kiryava
Autor:   Weitere Fanfics des Autors

Erstellt:
Letzte Änderung: 14.02.2015
abgeschlossen
Deutsch
5776 Wörter, 1 Kapitel
Unterthemen: Les Misérables



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Zwei Augenblicke, flink wie Flügelschläge, im Alltag eines Pariser Straßenkindes.

Nicht verhungern.

Und niemals aufgeben.



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Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Vogelflug E: 14.02.2015
U: 14.02.2015
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5776 Wörter
abgeschlossen
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Von:  Kiryava
2015-02-14T23:56:29+00:00 15.02.2015 00:56
Bevor ich mit dem eigentlichen Kommentar beginne, möchte ich dir nochmal kurz vor Augen führen, was sich bei mir abgespielt hat, als ich die Geschichte bekommen habe. Ich hatte seit zwei Tagen am Stück für meine Matheprüfung gelernt und hatte mir vorgenommen, nur kurz in meine Wichtelgeschichte zu gucken, um zu sehen, welches Fandom ich bekommen habe. Ich öffne also den Anhang und lese übers Vorwort .... und dachte: Hmmm, klingt ja fast nach Les Misérables. Und an dieser Stelle muss gesagt sein, dass ich es zwar auf meiner Wunschliste hatte, aber NIEMALS damit gerechnet hätte, dass mir das jemand schreibt, weil ich ja doch recht deutlich geschrieben hatte, dass ich die Bücher als Grundlage will und ganz ehrlich: Wie kann ich damit rechnen, dass jemand ein Werk fürs Wichteln liest, das (in meiner französischen Ausgabe) 2000 Seiten hat? Apropos: Wie hast du das eigentlich geschafft? :D Und welche Mini-Serie hast du geguckt? Die mit vier Folgen wo Gavroche aus irgendwelchen Gründen ein nicht alternder Teenager ist und Javert brillant und Valjean furchtbar gecastet ist und wo nach den ersten zwei Folgen die Autoren offenbar Drogen genommen haben, weil alles auf einmal komplett anders und sinnlos ist und Enjolras im Schlafanzug in Marius Bett über die Revolution redet? (Sorry.)
Jedenfalls, ich dachte mir, dass es nach Les Misérables klingt, war aber sicher, dass das nicht sein kann. Trotzdem scrolle ich natürlich sofort nach unten, um zu sehen, welche Namen ich entdecken kann und sehe ... Gavroche. Und dann war ich erst mal ein paar Minuten außer Gefecht gesetzt, weil ich mich so gefreut habe.
Nun musst du wissen, Gavroche ist nicht nur mein Lieblingscharakter aus Les Misérables, sondern auch mein Lieblingscharakter überhaupt generell und immer. Das heißt schon allein dass du etwas zu ihm geschrieben hast, hat dir bei mir einen riesigen Stein im Brett verschafft.
Aber das Problem mit Lieblingscharakteren ist ja auch, dass man so furchtbar wählerisch wird, vor allem wenn sie nicht ordentlich geschrieben werden. Und gerade Gavroche wird durch das Musical und so (in meinen Augen) oft nicht ganz richtig dargestellt. Er ist dann nur noch irgendein Straßenjunge, wie man ihn aus zahlreichen anderen Werken kennen könnte und verliert irgendwie seine Einzigartigkeit. Aber ich muss dir sagen (und das ist vollkommen ernst gemeint), dass du ihn perfekt getroffen hast! Hut ab und all meinen Respekt, dein Gavroche ist wirklich klasse. Du zeigst ja "nur" zwei Episoden aus seinem Leben, aber die fangen ihn super ein. Auf der einen Seite das freche Straßenkind, auf der anderen Seite hat er aber auch diese sehr weiche Seite, die sich zum Beispiel in seinem Umgang mit den mômes zeigt. (Ach ja, die mômes, ich feiere es, dass du zumindest einen von ihnen eingebracht hast!)
Aber jetzt mal konkret zu deiner Geschichte: Hatte ich schon gesagt, dass sie perfekt ist? Wenn nicht, dann tue ich es jetzt: Sie ist perfekt.
Die Rahmenhandlung ist super, vor allem weil es eben nicht nur eine Rahmenhandlung ist. Es fügt sich alles so schön zusammen. Ich habe mir ehrlich gesagt recht schnell denken können, dass Matthis einer von Gavroches kleinen Brüdern ist, aber das war vermutlich auch Absicht. Es ist der ältere Bruder, oder? Weil der jüngere war ja noch sehr klein, als sie von Gavroche aufgegriffen wurden und kann sich vermutlich nicht mehr an so viel erinnern. Aber das war nur mein Gedanke. Die Idee mit den Vögeln, die in Scharen in den Park fliegen, ist ziemlich originell und zieht einen auch sofort in die Geschichte. Das ganze ist deshalb so schön, weil ich mir ja Gavroche immer als Spatz vorstelle und die Geste von Matthis, im Alter die Vögel zu füttern, ist irgendwie rührend. Théo ist übrigens auch ein lustiger Kerl, der einen so richtig schön durch die Geschichte führt. Was mir aus irgendwelchen Gründen besonders gut gefallen hat, ist, dass er am Ende Matthis fragt, ob er vielleicht Gavroche sei. Irgendwie tun das Charaktere so selten, so etwas offensichtliches zu fragen und es lag ja auch nahe. Und machte die ganze Geschichte irgendwie noch trauriger, weil der Leser ja im Unterschied zu Théo weiß, was mit Gavroche passiert ist.
Du hast im Vorwort geschrieben, dass du der Meinung bist, es gäbe nicht genug Details. Das finde ich ganz und gar nicht! Allein in der Rahmenhandlung gibt es schon so viel. Théos Brioche (kein Wunder, dass Matthis sich da ärgert), die Schwäne, der Jardin du Luxembourg ... Übrigens finde ich die Geschichte um Matthis Namen auch echt schön, das ist eine super Idee, vor allem da man ja im Buch nie die Namen der beiden Kleinen erfährt. Und das auch so tragisch ist, weil sich ja nie jemand wirklich für sie interessiert hat und ihre Namen - wenn sie denn welche hatten - bestimmt schnell vergessen wurden. Um so mehr freut es mich, dass sie zumindest in dieser Geschichte ein gutes Ende gefunden haben. Im Buch bleibt das ja offen (aber ich denke ein toter Straßenjunge ist selbst für Victor Hugo genug, da haben die beiden Kleinen sicher überlebt. Hoffe ich ;__;)
Aber zurück zu der Geschichte. Also zurück zu Gavroche. Du fängst ja mit einer wirklich schönen Metapher an (wie gesagt, Gavroche ist für mich einfach ein Spatz). Ich finde, du könntest den Abschnitt mit der Metapher fast schon alleinstehend als Drabble oder so verwenden, weil es den Nagel wirklich auf den Kopf trifft. Ich weiß natürlich nicht, wie gut man diese Stelle als Leser versteht, der das Buch nicht ungefähr auswendig kann, aber es hat Gavroches Vergangenheit gut zusammengefasst, ohne langweilig zu werden. Und es gibt einen so passenden Einstieg in die Geschichte. Ich glaube an der Stelle wusste ich, dass ich die Geschichte lieben werde, vorher habe ich es nur geahnt :D
Die erste Episode hat mich wirklich zum Schmunzeln gebracht. Die Idee mit den Zylinder ist echt lustig, vor allem weil ich mir nicht gleich denken konnte, was Gavroche jetzt wohl damit anstellt. Aber wie genial, sich dann einfach als der Geldeinsammler auszugeben :D Ich dachte erst, er macht jetzt eine eigene kleine Show, aber es sollte ja wirklich nur der Zylinder begeistern, und das hat er :D wirklich gut!
Hast du eigentlich eine bestimmt Figur im Kopf gehabt bei dem Mann mit dem Zylinder? Er wird ja nicht sooo ausführlich beschrieben, deshalb ist es in meinem Kopf jetzt Joly (der trägt nämlich auch öfter einen Zylinder :D). Don't tell me otherwise! Also, die erste Geschichte war so ein typische Gavroche-Streich, komplett mit Polizist und mehr Geld am Ende als am Anfang. Und genau so etwas wollte ich ja gerne lesen und wenn du an dieser Stelle aufgehört hättest zu schreiben, hättest du mich schon unglaublich glücklich gemacht.
Aber du hast ja noch eine zweite Episode geschildert, die mir sogar noch besser gefällt, als die erste :D Was Théo irgendwie sehr realistisch gemacht hat, war, dass er von dieser eher besinnlichen Geschichte nicht so angetan war, wie von dem Streich. Wäre ich als Kind wohl auch nicht gewesen. Aber die Geschichte passt tatsächlich noch besser zu Gavroche, als die vorher. Versteh mich nicht falsch, der Gavroche von der vorigen Episode ist auch durch und durch Gavroche, aber den findet man halt so oft. Und er hat eben auch - wie ich oben schon mal angemerkt hatte - eine ruhige, nachdenkliche Seite, und die ist sehr schwer darzustellen, ohne dass es super kitschig wird. Deine version finde ich sehr gelungen und ich war am Ende auch echt berührt von dem kleinen Kerl :') Gavroche always makes me cry.
Ich glaube, die Szene, wo er den anderen Kindern sein Wort aufschreibt, ist meine Lieblingsstelle. Ich weiß nicht genau, warum, vielleicht weil sie so lebendig ist, und weil man sieht, dass Gavroche eben auch nicht alles gelingt. Und weil sie seine beiden Seiten so gut vereint. Er ist zwar auch ein zeternder Schreihals, aber es geht ihm um etwas wichtiges. Und er hätte sein Wissen ja Gerne mit den anderen geteilt (und angegeben), aber sie wollen es nicht. Da wäre ich auch frustriert. "Da sagte er mal die Wahrheit und niemand kaufte sie ihm ab." xD xD
Ah, bevor ich es vergesse, muss ich dir noch kurz sagen, dass ich so begeistert bin, dass du erzählt hast, wie Gavroche angefangen hat, lesen zu lernen. Es wird im Fandom nämlich ständig vergessen, dass er das kann und ich rege mich da regelmäßig drüber auf, denn es heißt im Buch tatsächlich, dass er ein "gamin de lettres" ist (und er schreibt auch einmal on page!). Und ich habe mich immer gefragt, wie er das wohl gelernt hat, aber irgendwie fiel mir nie eine passende Erklärung ein, sodass ich dann immer der Meinung war, er habe sich das einfach selbst irgendwie beigebracht. Jetzt nehme ich aber gerne deine version :D Ich könnte eigentlich zu jedem handlungsabschnitt sagen, wie ic Gavroche ist, und wie gut es zu ihm passt (dass er sich einfach zu Klasse dazusetzt, dass er erst mega skeptisch ist und dann aber doch etwas mitkriegen will....), aber der Kommentar ist jetzt schon mega lang :D. Es ist einfach alles super, okay? :D
Die einzige Kleinigkeit, die mir nicht so gut gefallen hat - und das ist jetzt wirklich eine Winzigkeit, aber ich kann ja auch nicht nur lobhudeln :D - ist, dass ich nicht glaube, dass Gavroche viel Kontakt mit Schulkindern hatte. Er sagt ja relativ am Anfang, dass er von der Schule nur schlechtes gehört habe. Aber damals war die schule ja nur den reichen Leuten (oder eben Schülern eines Konvents, so wie Cosette), vorbehalten und irgendwie ist es schwer vorstellbar, dass Gavroche Kontakt mit solchen Kindern hatte. Nicht, weil er es nicht wollen würde, sondern eher weil ich denke, dass diese Kinder sehr behütet werden. Ich denke er wäre erstaunt gewesen, dass Schule so ablaufen kann, aber nicht, weil andere Kinder ihm Schauergeschichten darüber erzählt haben, sondern weil er das hier und da aufgeschnappt hat und dann noch seine eigene Fantasie ein wenig hat spielen lassen. Naja, aber das ist ja eigentlich auch nicht so wichtig :D
Aber dass er sich dann, wenn er mal so eine seltsame Erscheinung von Schulkindern im Freien sieht, das sofort aus der Nähe anguckt, das glaube ich gerne. Und dann lernt er natürlich auch gleich noch so ein schönes Wort. (Ich bin mir 95% sicher, aber es ist "soleil", oder? Ich dachte erst, er lernt "Spatz", aber das passte von der länge her nicht und hätte auch nicht die Bedeutung gehabt.) Und es ist auch typisch für ihn, dass er das Potential, das Schrift birgt, erkennt, anders als die anderen Straßenkinder.
Und die Beschreibung am Ende, mit dem Licht ist so schön ;_; Ganz besonders gut hat mir auch gefallen, wie du den Schreibvorgang beschrieben hast. Im Film sieht das ja immer toll aus, dann jemand episch was schreibt, aber in Prosa lässt sich da eigentlich nicht so viel machen (irgendwo musste ich auch mal einen epischen Schreibvorgang beschreiben und es klang sehr .... bescheiden).
Und der Elefant kam auch vor! Ich finde es ja so schade, dass es den nicht mehr gibt. Und du hast sogar eine Katze eingebaut! :D Ich liebe die ganzen kleinen Details in der Geschichte, ich hab sie jetzt dreimal gelesen und ich entdecke immer noch mehr :)
Magst du nicht noch ne Fortsetzung schreiben? :) :) :) Naaa? Ich würde auch über Matthis und Théo gerne mehr erfahren, die sind mir auch richtig aus Herz gewachsen mit ihrem vögeln :) Ich will dich natürlich nicht unter Druck setzen xD Die Geschichte ist so schön rund und stimmig, auch dass Matthis zum Schluss noch an Gavroche denkt und wie er ihn verändert hat. So schön ^.^
Gefühlt habe ich das jetzt schon 100 mal gesagt, aber die Geschichte ist wirklich genial und ich liebe sie und alles an ihr und du hast mir damit eine riesige Freude gemacht! Die Welt braucht mehr gute Geschichten über Gavroche! Du hast ihn so eindrücklich dargestellt, dass ich jetzt Lust habe, das Buch mal wieder zu lesen :D Und an dieser Stelle möchte ich dich anfeuern, noch mehr Zeug zu Les Misérables zu schreiben, das wird bestimmt alles so genial wie diese Geschichte hier!
Also nochmal danke danke danke danke :) Ich bin mir sicher, dass ich dir noch viel mehr zu sagen habe, aber es fällt mir jetzt um Moment nicht ein und ich hab schon einen riesigen Wall of Text produziert, also lasse ich es hier mal gut sein :)