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Mattaku Orokana Nanika

Wir haben auch keine Ahnung was wir tun.
von

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I'm Number 4

~Sajor

Als ich aus dem Haus raus war schaute ich die Gasse entlang in der ich vor einigen Tagen noch bewusstlos gelegen hatte. Ich zog mir meine Kapuze über meinen Kopf und ging schnellen Schrittes Richtung Haupttor. Als ich vor dem Tor stand schaute ich nach oben und betrachtete das Tor. Es war eine Weile her seit ich es das letzte mal bei Tag gesehen hatte. Es war unglaublich groß und reich verziert. Ich wollte nicht einmal schätzen wie viel das ganze gekostet haben musste, ich ging einfach nur noch hindurch und machte mich auf den Weg Richtung Heim. Es würde zwar mal wieder ein langer Weg werden, aber das war mir egal. Ich musste so schnell wie möglich nach hause und nach meinem Vater sehen. Allerdings ging ich noch ein mal Richtung Zentralplatz um zu sehen ob ich noch etwas zu Essen von dem Restgeld von neulich kaufen konnte. Als ich am Zentralpunkt war schaute ich mich um, es waren noch nicht viele Menschen dort da es noch früh am Morgen war, allerdings war das Essen um diese Zeit natürlich besonders frisch, es sei denn sie legten das Essen vom Vortag erneut auf die Verkaufsplätze. Als ich einen Stand gefunden hatte an dem die Lebensmittel grade aufgestellt wurden, suchte ich mir schnell die frischsten Dinge heraus und kaufte so viel dass das Restgeld leer wurde und dann machte ich mich auf den Weg nach hause.

Als ich endlich in den Vertrauten Gassen zu dem Haus von meinem Vater und mir ankam ging mir ein Seufzer der Erleichterung aus. Endlich war ich wieder hier. Ich kletterte durch mein Fenster ins Haus, mit Glück hatte mein Vater nicht mal mitbekommen dass ich mehrere Tage nicht da gewesen war. Schnell zog ich mich um und versteckte die neuen Klamotten in einer kleinen Box unter meinem Bett. Dann ging ich langsam die Treppe runter, mit dem Essen in der Hand und sah meinen Vater am Tisch sitzen. "Morgen Dad" ,sagte ich und lächelte ihn an. Als er zu mir sah war ich erleichtert dass alles in Ordnung war. Er schwieg und lächelte mich nur leicht an. Als ich das Essen auf den Tisch stellte sah mich mein Vater an und fragte mich: "Wo warst du die letzten Tage...?2 Mir war klar das diese Frage kommen würde und ich antwortete: "Unterwegs. Ich hatte einiges zu erledigen. Tut mir leid dass ich dir nicht Bescheid geben konnte, es war etwas dringendes dazwischen gekommen und da hatte ich keine Zeit mehr nach hause zu kommen."
 

~Luna

Aus Langweile rollte ich auf meinem Bett hin und her. Es war bereits Abend geworden und meine Eltern waren immer noch nicht zurück. So langsam fing ich an mir Sorgen zu machen, jedoch nicht um meine Eltern. Es ging vielmehr darum, dass ich keine Ahnung hatte, wo mein Vater die Medikamente für mich verstaute und ohne sie würde allein mein Bein mich bald wieder umbringen. Das er sie nicht öffentlich auf dem Küchentisch für mich hinterließ, war allerdings kein Wunder. Dieses Zeug war so stark, das innerhalb von 5 Minuten mein ganzer Körper wie taub war und nichts mehr fühlte. Aus diesem Grund hatte ich mir im Laufe des Tages auch einige blaue Flecke eingefangen, einfach weil ich durch den Verlust meiner Schmerzempfindlichkeit vor alle möglichen Sachen gehumpelt bin.

Jedenfalls machte ich mich auf die Suche nach dem Gefäß das neulich noch auf meinem Nachttisch stand. Ich weiß nicht wie lange ich danach suchte, bevor ich endgültig aufgab. Mir war schwindelig, so sehr hatte mich die Aufgabe ermüdet und ich wollte einfach nur noch schlafen gehen. Wenn ich einmal schlief, würde ich das Bein eh nicht mehr merken und morgen früh wären meine Eltern vermutlich wieder zu Hause.

Möglichst ohne mich weiter anzustrengen schlauchte ich auf mein Zimmer. Es war in Mondlicht getaucht und wirkte wie aus einer anderen Welt, am meisten der Strauß Blumen der nach wie vor auf meinem Tisch stand. Ich nahm mir ein von ihnen und roch an ihr während ich zum Fenster ging. Ich wusste nicht was es für eine Pflanze war, aber ihr Duft war regelrecht betörend. Und während ich meinen Blick über die Stadt schweifen ließ musste ich erneut an ihn denken. Wo er wohl gerade war? Ob er es überhaupt bis zu seinem Vater geschafft hatte? Natürlich hatte er das, er schien ein regelrechter Überlebenskünstler zu sein. Ich lehnte mich aus dem Fenster und atmete die frische Nachtluft im Kontrast zu der Blume ein. Mein Kopf leerte sich von allen Gedanken an Vergangenheit und Zukunft, von meinem Leben an sich. Meinen Arm nach vorn ausgestreckt, öffnete ich meine Hand und verfolgte die davon fliegende Blüte mit meinem Blick. Neidisch, da sie nun frei war und ich gefangen.
 

~Sajor

Es waren schon einige Tage vergangen seit ich Luna gesehen hatte. Es kam mir alles nur noch wie ein böser Traum vor. Ich lebte mein Leben wie früher. Ich ging jeden Tag in die Zentrale und arbeitete um Essen zu kaufen und legte jeden Tag etwas zurück um meinem Vater und mir vielleicht irgendwann etwas Schönes kaufen zu können. Es war ein merkwürdiges Leben das wir führten. Mein Vater ging seinen Geschäften nach und ich meinen. Wir redeten kaum und das schweigen schmückte unser Haus. Immer wenn ich Freizeit hatte, versuchte ich stärker zu werden, allerdings ohne Erfolg. Ich wusste nicht wieso, aber ich konnte nicht stärker werden, oder wenn nur sehr schleppend. Es war hoffnungslos, aber das war mir egal. Ich wollte etwas in dieser Welt erreichen, egal was es mich kostete. Das Ereignis mit Luna hatte mir gezeigt dass man selbst mit einer kleinen Aktion ein ganzen Menschenleben retten kann, welches einem später vielleicht sogar nützlich sein würde. Aber ob dieses Mädchen überhaupt nützlich war?

Mit einem lauten Seufzer beendete ich meinen Gedankengang und sprang von dem Gemäuer auf dem Haus auf dem ich mich befand. "Ich denke ich werde ihr einen Besuch abstatten..." murmelte ich leise und machte mich auf den Weg zur Zentrale. Wie immer waren viele Menschen unterwegs und es gab ein riesen Gedrängel, aber daran hatte ich mich mittlerweile wieder gewöhnt. Langsam machte ich mich auf den Weg zum Südausgang der Stadt. Das Haupttor saß im Norden der Stadt, das Südtor war auch bekannt als 'der letzte Ausweg' da viele Menschen ihn mieden, aus der Angst dort sofort überfallen zu werden. Aber es war gar keine so schlechte Gegend... zumindest solange man die Menschen dort kannte. Es war immer sehr düster in dieser Gegend, wieso wusste niemand. Selbst bei schönstem Sonnenschein war es in dieser Gegend dunkel. Aber das sollte mir wohl egal sein. Langsam aber sicher machte ich mich mit einigen Gedankengängen auf den Weg zu... ihr.
 

~Luna

Mein Bein war wieder vollkommen in Ordnung, dank den eigenartigen Mitteln meines Vater. Ich konnte froh sein dass es nicht gebrochen war, meinte er zig tausend mal, sondern nur ausgekugelt. Die Wunden die ich mir zugefügt hatte waren unter einer dicken Bandage verborgen und ebenfalls fast verheilt. Insgesamt ging es mir inzwischen wieder fast wie vor dem Ganzen. Rennen durfte ich zwar noch nicht aber möglich wäre es wohl ohne Probleme.

Bevor meine Eltern ein weiteres mal auf eine längere Reise gegangen waren, ließen sie mir, nachdem ich stundenlang auf sie eingeredet hatte, nicht nur Geld für meine eigene Verpflegung sondern auch für die Entschädigung da zulassen. Irgendetwas sagte mir, das wir uns schon sehr bald wiedersehen würden.

Meine wiedererlangte Bewegungsfreiheit nutze ich nun größtenteils dafür, das Haus in Ordnung zu bringen. Da meine Eltern kaum da waren, sah das Haus meistens wie ein Saustall aus kurz bevor sie von einer Reise wiederkehrten. Ich war eben nie die Ordentlichste gewesen, okay? Hier und da fand ich einige eigenartige Gegenstände die ich niemals hätte finden wollen. Unter meinem Bett fand ich, zu meiner Überraschung wohlgemerkt, ein uraltes Kinderbuch wieder, mit dem mir vor über 10 Jahren das Lesen beigebracht wurde. Es war von Staub regelrecht umhüllt, doch nachdem ich den Einband ein wenig an pustete, erkannte man wieder die wundervolle Verzierung darauf. Ich wollte es aufschlagen doch stoppte. Irgendetwas stimmte nicht, irgendwas merkwürdiges lag in der Luft. Mir war als hörte ich Schritte auf dem Weg vor unserem Haus. Ich schlich durch die Wohnung, legte das Buch beiseite und stellte mich in großzügiger Reichweite vor unsere Haustür. Das meine Eltern jetzt schon zurück kommen, war unmöglich. dennoch sagte mir mein Gespür das dort gleich irgendjemand- ich lachte. Ich lachte aus den tiefen meiner Lunge. Was auch immer mir mein Vater die letzten Tage verabreicht hatte, es wirkte nach wie vor.
 

~Sajor

Es war ein langer und anstrengender Weg, aber das war mir egal. Der Südteil der Stadt war nie wirklich beliebt, genau so wenig wie das Gebiet außerhalb des Südtores. Die Leute dort waren fast alle Eigensinnige. Sie waren auf ihre eigene Justiz fixiert und wollten diese mit allen Mitteln durchsetze, so durch kam es oft zu Schlägereien, Kämpfen und Morden. Aber niemand der hier wohnte lies sich davon abschrecken, da sie ziemliche Sturköpfe waren. Wenn sie herausgefordert wurden haben sie gekämpft, und wollten nicht aufgeben bevor sie nicht starben oder töteten. Obwohl oft versucht wurde diese Gegend unter Kontrolle zu bringen, gelang es seit Jahrhunderten keinem, zumindest behaupteten das alle. Aber Informationen waren halt das Wichtigste in dieser Zeit, ach ja und Waffen. Beides konnte ich bei ihr bekommen, natürlich zu unangemessenen Preisen, aber es war halt immer genau das was man brauchte. Du suchtest einen Speer mit einer Spitze aus Diamant und in Form eines Schwertes? Dann warst du bei ihr eindeutig an der falschen Adresse... So war sie halt, ziemlich eigen und eine Eigensinnige. Trotz dieser Tatsachen mochte ich sie irgendwie, auch wenn ich jedes mal Angst hatte das sie versucht mich umzubringen, ohne sie wäre ich wohl schon längst tot gewesen. Sie hatte nur ein kleines Haus am Rand des Südviertels außerhalb der Stadt, aber sie wusste einfach alles. Sie hatte genügend Idioten die ihr blind folgten welche ihr alles beschafften. Ich hatte die letzte Zeit genug Geld gesammelt um mir alles zu besorgen was ich wollte. Mein Vater wusste nicht das ich Kontakt zu ihr hatte, da er es mir ausdrücklich verboten hatte. Er war der Meinung sie wäre verrückt... obwohl er da nicht unbedingt unrecht hatte. Ihr Haustier war leicht... sonderbar, ihre Kleidung ziemlich ausgefallen, oder meist sogar abgefallen, und ein mal brauchte sie grob geschätzt eine Stunde um überhaupt wahrzunehmen das ich direkt vor ihr saß.

Als ich vor ihrem Haus stand ohne auch nur in die geringsten Probleme zu geraten, merkwürdigerweise, seufzte ich und schaute noch einmal gen Himmel um sicher zu sein das es nicht schon Abend war. Dann klopfte ich drei mal kräftig gegen ihre Tür und trat in das alte Gemäuer ein.
 

~Luna

Der Abend war bereits angebrochen und meine Eltern waren von ihrer momentanen Reise immer noch nicht zurück. Es war mehr als nur eigenartig. Sonst waren sie immer pünktlich, hielten ihren Zeitplan auf den Punkt genau ein. Ihnen musste also irgendwas Größeres dazwischen gekommen sein. Die Frage war nur: Was? Was war so mächtig, dass es meine Eltern aus ihrem Terminplan stieß? Ein paar Stunden Verspätung war eigentlich nichts worüber man sich Sorgen machen sollte, jedoch war das hier etwas anderes. Sie machten nicht einfach einen Hausbesuch sondern wollten jemand verwundeten versorgen. Das bedeutete, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um einen Straftäter handelte, durchaus hoch war. Das bedeute wiederum, dass er wahrscheinlich nicht genug Geld für die Behandlung hatte und irgendwie um das bezahlen herum kommen wollte... Ich stoppte. Seit gefühlten Ewigkeiten lief ich bereits in Kreisen durch mein Zimmer, doch dieser Gedanke brachte mich zum erliegen. Was wenn ihnen etwas zugestoßen war? Man hörte nicht selten von Ärzten die durch ihren Beruf starben.

Nein, nein, nein. Das konnte nicht sein. Nicht sie. Nicht meine Eltern. Natürlich gab es immer ein Risiko aber es durfte einfach nicht sein. Sie konnten mich doch nicht einfach so zurück lassen... Wie sollte ich denn überleben? Mein ganzes Leben lang haben sie mich vor der Welt beschützt und nun sollte ich, auf mich allein gestellt, regelrecht Erwachsen werden? Meine Schuhe klackerten wieder im Einklang mit dem Boden, als ich erneut anfing ohne Sinn meine Runden zu drehen. Mein Herz raste, mein Atem war laut und schwer. Meine Arme legte ich um mich, als würde ich versuchen mir selbst Trost zu spenden. Doch das nützte überhaupt nichts.

Ich brauchte Ablenkung. Jetzt, sofort. Und während ich durch die Wohnung rannte, sah ich das Kinderbuch aus dem Augenwinkel im Regal stehen. Langsam nährte ich mich ihm und ergriff es vorsichtig, als könnte es bei jeder einzelnen Berührung zu Staub zerfallen. Ich blätterte durch die mir nur noch vage bekannten Seiten und schmunzelte durch all die Erinnerungen die mir durch den Kopf gingen. Auf einer Seite waren einige Buchstaben wie verblasst und ich musste das Buch hoch halten, damit es genug Licht bekam, damit ich die Wörter entziffern konnte. Dabei hörte ich ein Geräusch, das dem Umblättern einer Seite ähnelte und ich sah, wie ein kleiner Brief zu Boden fiel. Vorsichtig beugte ich mich über ihn, um ihn zu inspizieren, um ihn schlussendlich aufzuheben und zu öffnen.
 

~Sajor

Als ich das Haus betrat, überflug mich ein Gefühl der Übelkeit. Es war nebelig und stickig in diesem Haus, Die Umgebung schimmerte in einem leicht rotem Licht, überall standen Lampen welche dieses ausstrahlten, hin und wieder hatte ich das Gefühl Zeichen an der Wand verblassen zu sehen, aber das hatte ich mir wahrscheinlich eingebildet. Einige Minuten ging ich nur herum und versuchte die Orientierung zu erlangen, aber ich hatte jedes mal wenn ich hier war das Gefühl das sei unmöglich. Durch den Nebel konnte man keine fünf Meter sehen und ich hatte ein permanentes Dröhnen in den Ohren. "Musst du wirklich jedes mal bevor ich herkomme umstellen?!" rief ich in die Dunkelheit und schielte in alle Richtungen. Keine Reaktion. Ich ging weiter und stolperte über einen Harnisch der vor meinen Füßen lag. Nachdem ich einige Meter gehüpft war um mein Gleichgewicht wiederzufinden blieb ich abrupt stehen und sah etwas vor meinen Augen. Auf den ersten Blick konnte ich nichts erkennen doch dann sagte ich genervt: "Wenigstens schneller als beim letzten mal, Luci."

Sie war jung, aber nicht jünger als ich. Vielleicht fünf Jahre trennten uns voneinander, mehr nicht. Allerdings schien sie reifer und dennoch zugleich kindlicher als alle die ich kannte. Man konnte sie nie einschätzen, sie war unberechenbar. Im einen Moment redet man mit ihr ernst über die Geschäfte und im nächsten schläft sie auf dem Tisch, oder besser gesagt, tut sie so als ob sie auf dem Tisch schläft und ignorierte einen. Sie schaute mir mit einem gelangweiltem Blick ins Gesicht und musterte mich von oben bis unten. Ihre langen, glatten, rot-schwarzen Haare umrahmten ihr Gesicht und sie schaute mich mit ihren tiefen schwarzen Augen an. Ich ging einen Schritt zurück und stand ihr aufrecht gegenüber. Dann nahm ich meinen Beutel mit dem Geld das ich für diesen Zweck beiseite gelegt hatte raus und drückte es ihr in die Hand. "Was willst du diesmal?" fragte sie genervt und schaute mich müde an.

"Informationen. Mehr nicht. Ich will etwas über eine bestimmte Person wissen."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wow, wirklich Kapitel 4? Wie wahrscheinlich gemerkt [falls das überhaupt jemand freiwillig so weit liest] sind die Kapitel ziemlich dumm eingeteilt manchmal, von den Kapitelnamen gar nicht die rede... und sie kommen auch nicht immer Sonntags... Naja, ich denke ich mach mal trotzdem weiter, mal sehen ob mal was passiert wa? Weiß es selbst nicht mehr, lange her seit die Szene huier geschrieben wurde... VIEL SPAß!!!

Danke fürs Lesen!!!! x3 <3 Komplett anzeigen

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