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Phänomenal egal

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte erst am 18.12. freischalten, danke! Komplett anzeigen

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Phänomenal egal

Phänomenal egal


 

Temari schaute aus dem Fenster. Im Lichtkegel der Straßenlaterne rieselten feine Schneeflocken langsam hinunter auf die Erde. Für Mitte Dezember lag viel Schnee. Viel mehr als in den Jahren davor.

Als Kind der Wüste gefiel ihr die eisige Kälte des Winters weniger, aber der Anblick der kahlen, schneebedeckten Bäume und der zum Weihnachtsfest geschmückten Tannen machte dies wieder wett.
 

Sie griff nach der Tasse, die sie auf die Fensterbank gestellt hatte und umklammerte sie mit den Händen. Sie fühlte die Wärme, die sie ausstrahlte, an den Fingern und der Dampf des Früchtetees, den sie darin aufgegossen hatte, streichelte ihr Kinn.

Sie seufzte. Sie verbrachte diese Zeit gerne in Konoha, auch wenn sie wegen der Chuunin-Prüfung, die im Januar begann, um die Festtage herum in Arbeit ertrank und sie kaum genießen konnte. Auch wenn ihr das Alleinsein am Weihnachtsabend nichts ausmachte, wäre es doch schön gewesen, ihn wieder einmal mit ihren Brüdern zu verbringen, doch Gaaras Pflichten als Kazekage machten dies unmöglich. Leider.
 

Temaris Blick schweifte nach links, wo in der Dunkelheit des Raumes verborgen eine kleine, geschmückte Tanne stand.
 

Ein unbewusstes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

Shikamaru hatte sie gestern Nachmittag angeschleppt. Zusammen mit dem Weihnachtsschmuck von zu Hause, den seine Mutter dieses Jahr nicht brauchte.

Anstatt den Baum zu fällen, wie es fast jeder machte, hatte er ihn samt Wurzeln ausgegraben und in einen übergroßen Keramiktopf gepflanzt. Sie fragte sich, wie er es bei gefrorenem Boden hinbekommen hatte, die Tanne in einem Stück zu lassen, aber gezielt danach gefragt hatte sie ihn nicht. Sie hasste die Verschwendung der Pflanzen, die in ihrer Heimat so wertvoll und kostbar waren und der Anblick der weggeworfenen Bäume um Neujahr an den Wegesrändern verpasste ihr jedes Mal einen Stich. Von daher war es schön, dass er sich so viele Gedanken gemacht hatte, aber …

Er machte sich zu viele Gedanken um sie.

Seit drei Jahren bereiteten sie die Prüfung zusammen vor und sie wusste schon seit Längerem, dass er mehr für sie empfand. Er hatte es nie gesagt, aber so wie er sich Mühe gab, ihren Aufenthalt in Konoha so angenehm wie möglich zu gestalten, wie er sie ansah und mit ihr redete, hatte dies schnell offensichtlich gemacht.

Ja, er war nett und sie mochte ihn, aber sie liebte ihn nicht. Im Großen und Ganzen war er ihr sogar egal.

Und das war ein Problem. Vor allem seit gestern Abend.
 

Temari nahm einen Schluck Tee. Er war gerade abgekühlt genug, dass sie sich nicht den Mund verbrannte. Sie spürte, wie sich die Wärme durch ihren Hals bis in ihren Magen ausbreitete.
 

Sie starrte in die Finsternis und versuchte, den Umriss des Weihnachtsbaumes zu erkennen. Sie hatte vorgehabt, ihn heute im Laufe des Tages in Ruhe zu dekorieren – das hieß, soweit das im Prüfungsstress möglich war –, aber Shikamaru hatte gegen halb zehn einfach ihre Arbeit unter dem Stift weggezogen und sie dazu genötigt, sich sofort an diese Aufgabe zu machen. Damit sie es hinter sich hatte, wie er sagte.

Da sie für den Abend vom Papierkram ohnehin genug hatte, hatte sie ohne Widerspruch zugestimmt.

Und es hatte zu ihrer Überraschung sogar Spaß gemacht. Sie hatten viel gelacht und die Stunde, die sie darin investiert hatten, war im Flug an ihnen vorbeigezogen.
 

Ja, es war spaßig gewesen und trotzdem wünschte Temari sich, dass sie sich nicht so leicht von ihm dazu überreden gelassen hätte. Obwohl …

Gut, es hatte das Unglück eingeläutet, aber Schuld an dem Ganzen war sie selbst.

Dieser dämliche Mistelzweig … Was hatte sie sich nur dabei gedacht, als sie ihn hochgehalten und Shikamaru aus ihrer Laune heraus dazu aufgefordert hatte, sie zu küssen?

Das war nicht klug von ihr gewesen. Sie wollte ihm schließlich keine falschen Hoffnungen machen, aber mit dem Kuss hatte sie das.
 

Ihr Blick wanderte zu dem Punkt, an dem der Zweig in etwa liegen musste. Warum hatte seine Mutter ihn nicht irgendwo bei sich im Haus aufgehängt? Gut, ihr Mann war vor über einem Jahr gestorben, aber …
 

Sie stellte ihre Tasse zurück an ihren Platz auf der kühlen Fensterbank, schloss die Augen und fuhr sich mit den Fingerkuppen über die Schläfen. Sie wünschte sich irgendeine Idee, irgendeinen Geistesblitz herbei, der ihr Problem auf der Stelle in Luft auflöste, doch so einfach war das Leben nicht. Wenn man eine Dummheit beging, musste man mit den Folgen leben. Shikamaru musste zumindest mit den Folgen leben. Sie nicht. Sie störte sich nicht an dem, was passiert war. Weil er ihr eigentlich egal war.
 

Temari betrachtete wieder das sanfte Schneegestöber vor ihrem Fenster. Hunderte Schneeflocken, die allmählich dicker wurden, fielen vom dunklen, frühmorgendlichen Winterhimmel und verpassten dem kleinen Stück vom Weg, den sie im Schein der Laterne sehen konnte, einen Hauch Romantik.

Romantik …

Sie wirkte auf sie so fehl am Platz wie die Person, die gerade in ihrem Bett lag und schlief.
 

Die Erinnerungen an den Kuss kamen ihr wieder in den Sinn.

Ganz am Anfang war es tatsächlich nur Mund auf Mund gewesen und sie hatte sich sogar kurz wieder von ihm gelöst, aber dann …
 

Sie legte ihre Arme auf der Lehne der Couch ab und bettete ihr Kinn darauf.

Temari atmete ein und ihre Innereien verknoteten sich zu einem heillosen Wirrwarr.

Sein Geruch klebte wie Baumharz an einem Stamm an ihr und sie glaubte nicht, dass eine Dusche ausreichte, um ihn loszuwerden.
 

Einen Moment lang hatte sie nicht nachgedacht und sie wusste nicht, warum sie sich dazu hinreißen lassen hatte, doch sie hatte ihn noch einmal geküsst. Er hatte ihren Kuss erwidert und das, was in den nächsten Minuten gefolgt war, spielte sich wie ein Film in ihrem Kopf ab.

Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und seine Hände hatten sich einen Weg unter ihr Shirt gebahnt. Und obwohl sie nicht in ihn verliebt war, hatten seine Berührungen einen wohligen Schauer in ihr ausgelöst.

Sie erinnerte sich daran, wie er sie und sie ihn ausgezogen hatte, die fordernden Küsse, die sie ausgetauscht hatten, bis sie schließlich auf ihr Bett gesunken waren und es getan hatten.

Klar, er hatte sich nur von seinen Gefühlen für sie leiten lassen und in solchen Momenten war für den Verstand kein Platz, aber sie …?

Es war bei Weitem nicht so, dass sie sich für die große Liebe aufgespart hatte – an so eine verklärte und romantische Kitschkacke glaubte sie nicht –, aber Sex ohne Gefühle war nie ihr Ding gewesen.

Ja, es hatte ihr irgendwie gefallen und wenn sie an seine Berührungen dachte, zog sich irgendetwas in ihr zusammen, doch sie liebte ihn nun mal nicht.
 

Er war noch nicht einmal ihr Typ. Er hatte dunkle Haare, die offen viel zu lang waren, meist einen ziemlich gelangweilten Gesichtsausdruck und generell sah er einfach nur durchschnittlich aus.

Und er trug Ohrstecker. Gut, es war ein Brauch innerhalb seines Clans und seines Teams, aber trotzdem. Männer und Schmuck passten nicht zusammen. Tradition hin oder her.

Sie wusste, dass sie auch nicht der Typ Frau war, den er sich an seiner Seite vorgestellt hatte. Ihre Figur war ihm zu dünn und ihr Charakter viel zu anstrengend. Und er wollte in nicht allzu ferner Zukunft eine Familie gründen. Ihre eigenen Pläne waren andere. Sie wollte kein Dasein als Hausfrau und Mutter fristen. Zumindest nicht in den nächsten Jahren und erst recht nicht mit gerade mal Anfang zwanzig.
 

Sie war einundzwanzig, er war achtzehn.

Wie sah es überhaupt aus, wenn sie mit einem Mann zusammen war, der mehr als drei Jahre jünger war als sie selbst? Sie interessierte sich zwar nicht für solche Banalitäten, aber auf das Gerede der Leute hatte sie keine Lust.

Musste sie auch nicht. Eine Beziehung kam eh nicht in Frage, denn sie liebte ihn nicht mal. Er war ihr schließlich egal.
 

Temari beobachtete, wie die Schneeflocken gegen die Scheibe wehten und schmolzen. Auf der Fensterbank von außen hatte sich inzwischen ein hoher Turm an weißem Schnee abgesetzt. Er erinnerte sie an die Wanderdünen, die gelegentlich an Sunagakure vorbeizogen.
 

Sie dachte viel an Konoha, wenn sie zu Hause war. An die grünen Bäume im Sommer, die vielen verschiedenen Pflanzen, die Blumen, die in allen möglichen Farben blühten … und an Shikamaru. Nicht oft, aber ja, sie fragte sich manchmal, was er wohl gerade machte, wenn sie sich langweilte oder aus irgendeinem Grund nicht einschlafen konnte. Aber sie dachte auch an die anderen netten Leute, die sie jedes Mal so freundlich aufnahmen und nie wie eine Fremde behandelten. Doch an ihn dachte sie am meisten. Und sie wusste nicht einmal warum. Er war ihr einfach phänomenal egal.
 

Ihre Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln, doch es verschwand wieder.

Wenn er ihr so egal war, warum konnte sie jetzt nicht einfach nur hier sitzen, ihren Tee trinken und sich an dem Anblick des Schneetreibens vor ihrem Fenster erfreuen?
 

Sie sah, wie in der Nachbarschaft die Beleuchtung eines Baumes aufflackerte. Die Lichter, die hinter dem hellen Vorhang hindurchschienen, vermittelten ihr den Eindruck, als befände sich dahinter ein Stück des Sternenhimmels.

Tse, was für ein romantischer Scheiß … Für so einen Mist hatte sie noch nie etwas übrig gehabt. Es war ihr unbegreiflich, warum sie diese dumme Marotte mit dem Mistelzweig aufgegriffen hatte. Vielleicht wollte sie lustig und spontan sein, aber letzten Endes war ihre Idee in eine Dummheit ausgeartet. Es war nicht schlecht gewesen – ganz und gar nicht –, aber es war ein Fehler gewesen. Ein Fehler, den sie als einmalige Sache abtun konnte und der keinen Einfluss auf ihr weiteres Leben hatte – im Gegensatz zu seinem Leben.

Als ob der Kuss nicht ausreichte, hatte sie dem Ganzen noch die Krone der falschen Hoffnungen aufgesetzt, indem sie mit ihm geschlafen hatte.
 

Temaris Blick schweifte zum Bett, das im Dunkel des Raumes lag und durch das Licht der Laterne nur marginal beleuchtet wurde.

Es sollte ihr gleichgültig sein, aber das war es nicht. Das Fest der Liebe stand bevor und da konnte sie ihm unmöglich das Herz brechen. Genauso wenig konnte sie die neun Tage, bis Weihnachten vorbei war, so tun, als wäre nichts gewesen oder ihm eine heile Welt vormachen. Auch wenn er ihr egal war, wollte sie zumindest fair bleiben. Blieb nur die Frage, wie sie das anstellen sollte, ohne dass es in ein Drama ausartete, das unnötig auf seinen Gefühlen herumtrampelte.
 

Sie trank den Rest des Tees und stellte die Tasse diesmal auf dem niedrigen Couchtisch ab. Keramik schlug auf Glas, dann war es wieder still. Beinahe.

Sie konnte das Rascheln der Bettdecke hören und ein Seufzen, das ihm folgte.
 

»Schon wach?«, fragte Temari in die Dunkelheit hinein.

»Hm, mehr oder weniger«, murmelte Shikamaru monoton. »Wie spät ist es?«

»Kurz nach halb sieben.«
 

Ein weiteres Seufzen und erneutes Rascheln, das nicht so schwer wie das der Decke klang.

Sie stand auf und verschwand in die dunkle Ecke, in der der Baum stand. Sie ging in die Knie und tastete über dem Teppich nach dem Schalter der Lichterkette. Ein Zögern, als sie ihn fand.

Wahrscheinlich war es besser, wenn sie ihn nicht sehen musste, wenn sie mit ihm sprach, doch das wäre ebenfalls nicht fair.

Sie legte den Knopf um und das Wohn- und Schlafzimmer ihrer Gästewohnung wurde in das sanfte Licht der kleinen, bunten Glühlampen getaucht, die am Weihnachtsbaum befestigt waren.
 

Sie drehte sich zu ihrem Bett um.

Er hatte sich das Nötigste angezogen und saß nun mit völlig verschlafener Miene dort. Seine Haare hingen formlos herunter und reichten fast bis auf die Schultern.
 

»Wie kann man freiwillig so früh aufstehen?«, fragte er und brachte sie zum Schmunzeln.
 

Dass er um diese Uhrzeit nicht ausgeschlafen war, wunderte Temari nicht im Geringsten.
 

»Ich konnte nicht mehr schlafen«, erwiderte sie und da sie nicht wollte, dass sie ihre Zeit mit Smalltalk vergeudeten, setzte sie nach: »Außerdem hast du mir ständig die Decke geklaut.«
 

Shikamaru schwieg einen Augenblick.
 

»Vielleicht würdest du nicht so frieren, wenn du etwas mehr auf den Rippen hättest«, bemerkte er. »Ehrlich, es würde nicht schaden, wenn du ein paar Kilo zunehmen würdest.«
 

Jede andere Frau hätte ihm für diese Bemerkung wahrscheinlich eine gescheuert, aber sie nicht. Weil es sie nicht überraschte, dass er es sagte und sie ihm vielleicht sogar Recht gab.

Sie biss sich auf die Unterlippe, um sich das Grinsen zu verkneifen, doch das gelang ihr nicht.
 

»So viel wie ich über die Feiertage esse, wird das eh nicht ausbleiben«, sagte sie belustigt.
 

Sie setzte sich zurück auf die Couch und schaute wieder nach draußen.

Je mehr sie sich über seine Art und Weise amüsierte, desto weniger Reiz verspürte sie, das Vergangene auszudiskutieren. Ihm zu sagen, dass sie ihn nicht liebte, ja, dass sie noch nicht einmal Interesse an ihm hatte, dass er ihr egal war.
 

Egal …
 

Es war einfach, wenn es tatsächlich so wäre, aber das war es nicht. Ob sie bei dreißig oder fünfundzwanzig Grad duschte, war ihr egal; die Kälte vor ihrer Tür war ihr im Moment egal und dumme Mistelzweige und Weihnachtsbräuche waren ihr noch mehr egal, aber Shikamaru war es nicht.

Verdammt noch mal, er war ihr nicht egal. Nicht mal im Ansatz. Das sah sie ein. Aber verliebt war sie trotzdem nicht in ihn.
 

Temari horchte in die Stille hinein. Sie erwartete – nein, sie hoffte –, dass er irgendetwas sagte, doch mehr als die dicken Schneeflocken, die gegen die Fensterscheibe klatschten und dabei ein Knistern erzeugten, vernahm sie nicht.

Sie wandte sich wieder in seine Richtung, doch ihre Augen blieben auf der Beleuchtung des Weihnachtsbaumes haften. Die gute Laune, die sie beim Dekorieren gehabt hatten, war immer noch allgegenwärtig. Genau wie das, was sie empfunden hatte, als sie ihn geküsst und sich letztendlich mit ihm auf ihrem Bett gewälzt hatte. Für sie war es Spaß gewesen. Sie hatte einfach nur einem niederen Instinkt, den fast alle Lebewesen hatten, nachgegeben. Nichts weiter.
 

Zumindest wünschte sie sich, dass es so wäre, aber irgendwie …

Verdammt, warum löste die Erinnerung daran, wie er sie berührt und geküsst und genommen hatte, wie sie an seiner Schulter angelehnt eingeschlafen war, so einen Eindruck bei ihr aus? Es war doch nur Sex mit einer Person gewesen, für die sie im besten Fall so etwas wie Freundschaft empfand. Wenn überhaupt.
 

Sie betrachtete den Mistelzweig, der links auf dem Boden vor der Tanne lag. Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle pulverisiert und seine Überreste im Schnee verstreut, aber das, was passiert war, machte es auch nicht wieder ungeschehen. Da hatte sie sich in eine schöne Scheiße manövriert, die es nun auszubügeln galt.
 

Temari beschloss, den Zweig, der das Übel des ganzen Unheils war, zu ignorieren und richtete ihren Blick auf ihr größtes Problem.

Shikamaru schaute sie mit ausdrucksloser Miene an. Sie hatte diesen Gesichtsausdruck schon unzählige Male an ihm gesehen. Sein scheinbares Desinteresse ging ihr oft auf die Nerven, obwohl …

Nein, es war nicht das Desinteresse. Es war seine Fähigkeit, im Angesicht jeder möglichen Situation einen neutralen Blick zu bewahren. Der richtige Umgang mit einem Menschen, in dem man schlecht lesen konnte, war schwierig. Und in Momenten wie diesen unangenehm. Gerade jetzt hätte sie gerne gewusst, was in ihm vorging.
 

»Hm, was ist?«, fragte sie.

»Du bist schwarz unter den Augen.«
 

Sie fuhr sich mit den beiden Zeigefingern dort entlang. Reste von der Mascara, die sie gestern getragen hatte, klebten dort. Sie hatte vergessen, sich abzuschminken.

Und das tat sie immer. Das hieß, wenn sie sich nicht gerade mit einem Kollegen vergnügte und direkt im Anschluss einschlief.

Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie nicht daran gedacht, vor dem Schlafengehen ihre Schminke wegzuwischen. Noch so eine Sache, die ihr egal war.

Nicht so wie er.
 

Temari rieb das Schwarz an ihren Fingern an ihrem Morgenmantel ab und sah ihn erneut an. Im Halbdunkel des Raumes, war es noch schwieriger, etwas in seine Miene hineinzuinterpretieren und so gab sie diesen Versuch auf. Es gab ohnehin nichts, das man interpretieren musste. Sie konnte sich seine Reaktion auch so ausmalen, wenn sie ihm die bittere Wahrheit präsentierte.

So wie sie ihn kannte, würde Shikamaru sich nicht viel anmerken lassen, wahrscheinlich nicht mal groß Worte darüber verlieren, es vielleicht sogar ganz unkommentiert lassen. Er würde die Enttäuschung nicht nach außen zeigen, sie einfach in sich hineinfressen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Aus Selbstschutz. Oder damit sich niemand um ihn Sorgen machen musste. Irgendwas in der Art.

Der Gedanke gefiel ihr nicht. Kein Stück. Sie hatte niemals vorgehabt, ihn unglücklich zu machen. Doch sein Unglück hatte sie mit dieser dummen Aktion mit dem Mistelzweig ausgelöst.
 

Temari atmete tief ein, dann fixierte sie ihn und blickte ihm direkt in die Augen.
 

»Das, was gestern passiert ist …«
 

Sie hielt einen Augenblick inne. In Gedanken vollendete sie den Satz zu einem ›war ein Fehler‹ oder ›hätte niemals geschehen dürfen‹, doch sie brachte es nicht über sich, das so auszusprechen.
 

»… war ziemlich dumm, oder?«
 

Ein Oder am Ende. Jetzt fragte sie ihn tatsächlich nach seiner Meinung. Großartig.
 

»Wie du meinst«, erwiderte er tonlos.
 

Keine klare Antwort, keine Gefühlsregung, nichts. Wie sie vermutet hatte.
 

Sie suchte nach den passenden Worten und da sie sie auf die Schnelle nicht fand, seufzte sie.
 

»Wegen mir müssen wir nicht darüber reden«, unterbrach Shikamaru das Schweigen. »Mir ist klar, dass es von deiner Seite aus ein Ausrutscher war. Oder wie du es auch immer nennen möchtest.«
 

Temari biss sich auf die Unterlippe. Sie fühlte sich von seinen direkten Worten geohrfeigt. Aber vielleicht hatte sie genau das gebraucht. Drumherumreden führte im besten Fall zu Missverständnissen.
 

»Es tut mir leid.«

»Muss es nicht«, sagte er. Seine Mundwinkel zuckten zu dem Ansatz eines Lächelns. »Es war doch ganz nett.«
 

Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln und schaute aus dem Fenster. Das Schneetreiben war noch etwas dichter geworden, doch das interessierte sie gerade nicht. Genauso wie der Mensch, den sie zurückgewiesen hatte, sie nicht interessieren sollte. Aber er tat es.
 

»Alles andere macht doch auch keinen Sinn, so selten wie wir uns sehen«, meinte sie und wusste, dass sie damit genau das Falsche sagte.
 

Sie wollte weder eine Fernbeziehung, noch mit ihm darüber diskutieren. Weil es so unsinnig war, denn sie liebte ihn nicht. Und warum sollte man sich ohne Liebe auf so etwas einlassen? Nur damit sie ihm nicht das Herz brach?
 

»Du bist vier Monate im Jahr hier«, meinte er.
 

Er wollte diskutieren. Natürlich.
 

»Das ist trotzdem nur ein Drittel des Jahres«, gab sie zurück. »Wer will sich das schon antun?«

»Das ist besser als nichts.«

»Es ist nichts.«

»Für mich wäre es besser als nichts.«
 

Temari drehte sich wieder zu ihm um und obwohl er sich sein Ausdruck nicht verändert hatte, legte sich bei seinem Anblick ein Stein in ihren Magen. Das hatte sie nun davon, dass sie herumdruckste, anstatt ihm wie sonst einfach ihre Meinung zu sagen.
 

»Denk doch mal nach«, warf sie ein. »Auf lange Sicht hat so was keine Zukunft. Das kannst du doch nicht ernsthaft wollen.«
 

Shikamaru schnaubte kurz. Vor Belustigung. Oder warum auch immer.
 

»Darum geht’s dir gar nicht, oder?«, setzte er nach.
 

Sie blinzelte.

Er hatte sie durchschaut und das hinterließ kein gutes Gefühl bei ihr.
 

»Ich weiß, dass du nicht … Na, du weißt schon«, fuhr er fort und tat es mit einem Schulterzucken ab, als würde es ihn nicht betreffen. »Und ehrlich gesagt, hab ich auch keine große Lust, mich weiter damit zu befassen. Also lass es gut sein.«
 

Sie sahen sich noch einen Moment an, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Tannenbaum, den Weihnachtsschmuck, der daran befestigt war, die Lichter. Nicht, weil er so nett hergerichtet war, sondern weil sie Shikamarus Blick nicht länger ertragen konnte.

Seine Stimme hatte zwar unbeteiligt und gefasst geklungen – genauso wie sein Gesichtsausdruck, der nicht die geringste Spur Fassungslosigkeit oder dergleichen aufgewiesen hatte –, aber für einen Augenblick hatten seine Augen etwas anderes ausgesagt.

Er war traurig, enttäuscht, vielleicht sogar wütend. Temari wusste nicht, welches Gefühl bei ihm den meisten Platz einnahm, doch sie war von sich selbst enttäuscht, weil sie, anstatt klare Worte sprechen zu lassen, es nur schlimmer für ihn gemacht hatte. Und sie war wütend auf sich, weil sie ihm damit nur noch mehr falsche Hoffnungen gegeben hatte. Auch wenn er etwas anderes gesagt hatte.
 

Sie hörte das Rascheln von Kleidung. Er zog sich weiter an, doch sie betrachtete weiterhin den Baum. Gleich würde er gehen und sie würde ihn nicht davon abhalten. Warum auch, wenn sie ihn nicht liebte?
 

Sie fixierte sich auf eins der Lichter, das sich in einer silbernen Kugel spiegelte.

Weihnachten … Das, worum es bei diesem Fest ging, hatte sie in diesem Jahr niemandem zu geben. Wie ironisch.
 

»Ich geh dann «, sagte Shikamaru und aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie er im Flur verschwand. »Bis später.«
 

Bis später …

Natürlich, sie hatten eine Prüfung, die sie vorbereiten mussten. Die nächsten Wochen würden unangenehm werden, solange kein Gras darüber wachsen konnte. Und das konnte es nicht, solange sie hier im Dorf war.
 

Die Tür ging auf und als sie ins Schloss fiel, löste sich dieser merkwürdige Schwebezustand, in dem sie sich befand.
 

Temari vergrub ihre Finger in den Bezug der Couch und ihre oberen Schneidezähne fuhren unablässig über ihre Unterlippe.

Warum fühlte sie sich so verdammt beschissen, wenn sie im Grunde nichts Falsches getan hatte?

Sie fluchte. Ja, vielleicht liebte sie ihn nicht, aber in einer Woche war Weihnachten. Das Fest der Liebe. Ein Fest, an dem man keinem Menschen, der einem etwas bedeutete, so etwas antun sollte. Was auch immer das genau sein mochte.
 

Sie sprang auf und obwohl sie nicht mal wusste, warum sie das tat, riss sie die Wohnungstür auf und eilte ihm nach.
 

Es war eiskalt draußen. Sie schlang den Morgenmantel enger um sich und ging weiter. Bei jedem Schritt sank sie ein Stück im frischen Schnee ein, der in ihre Sandalen lief, die sie auf die Schnelle angezogen hatte, und schmolz zu einer kalten Matschepampe.

Bei jeder Bewegung quietschte es unter ihren Füßen und sie fror mit jeder Sekunde mehr, doch sie beachtete es nicht und hielt ihren Blick weiter starr nach vorne gerichtet.
 

Schneeflocken tanzten verspielt vor ihren Augen und nahmen ihr die Weitsicht, setzten sich auf ihre zerzausten Haare und auf ihre Schultern. Es war wirklich verdammt kalt und sie sehnte sich fast nach der brennenden Mittagshitze in Sunagakure.
 

Temari verkreuzte die Arme, in der Hoffnung, dass sie sich so etwas aufwärmte. Es brachte nichts. Nicht einmal an den Stellen, über die sie mit ihren Händen rieb, verschwand die Gänsehaut.

Gott, was hatte sie sich nur dabei gedacht, ohne Jacke und feste Schuhe nach draußen zu gehen? Wie schwachsinnig … Alles, was sie bisher heute gesagt und getan hatte, war Schwachsinn. Und vieles, das sie in der Vergangenheit gedacht hatte, war unsinnig. Und dass sie sich so lange eingeredet hatte, dass Shikamaru ihr egal war, war der größte Unfug.

Wie zur Hölle war sie überhaupt darauf gekommen?

Wenn er ihr tatsächlich egal wäre, würde sie ihm jetzt in einem unpassendem Outfit, das bei dem Wetter etwas Selbstmörderisches hatte, nicht wie ein Hund hinterherlaufen. Dann hätte sie sich außer für die Prüfung generell nicht mit ihm abgegeben und das gestern Abend wäre niemals passiert. Sie war nicht verliebt in ihn, aber er war ihr alles andere als egal.
 

Sie erkannte außerhalb der Reichweite der nächsten Laterne einen Schemen in der Dunkelheit und obwohl ihre Füße von der Kälte nahe an der Taubheit waren, beschleunigte sie ihren Gang.
 

Eigentlich hatte sie keinen Schimmer, was sie damit bezweckte, wenn sie nichts von ihm wollte, aber …
 

»Jetzt warte doch mal!«, rief sie, als er in Hörweite war.
 

Er blieb stehen und blickte über seine Schulter zu ihr. Er verzog keine Miene. Natürlich.
 

»Geh wieder rein, bevor du dir noch was wegholst«, sagte er.

»Ja, ja«, erwiderte sie. »Ich friere nicht mal.«
 

Shikamaru zog die Augenbrauen hoch und sie lachte in Gedanken. So wie sie vor Kälte zitterte, kaufte er ihr das niemals ab.
 

»Wenn du hergekommen bist, um dein Gewissen zu erleichtern: Das hättest du dir sparen können. Mir geht’s bestens.«

»Ja, sicher«, gab Temari sarkastisch zurück.
 

Er schaute genervt drein, sagte aber nichts.
 

»Jetzt verschwinde schon«, forderte er sie auf, »sonst erfrierst du mit deinem nicht vorhandenen Winterspeck innerhalb der nächsten fünf Minuten.«

»Auch egal«, entgegnete sie nüchtern. »Ich hab’s eh nicht anders verdient.«

»Weil?«

»Weil ich dummes Zeug rede, das jemandem, der mir irgendwie wichtig ist, offensichtlich nicht gut getan hat.«
 

Ein kurzes Schweigen brach aus.
 

»Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte er tonlos.

»Nein«, sagte sie. Ihre Zähne klapperten unkontrolliert und rieb sich erneut die Arme. »Im Augenblick fühle ich gar nichts.«
 

Er seufzte, dann hob er sie plötzlich hoch.
 

Sie schaute ihn irritiert an, dann protestierte sie: »Lass mich runter! Das sieht albern aus.«

»Und?«, gab er zurück. »Für uns interessiert sich gerade eh niemand. Und ich kann dich nicht erfrieren lassen.«

»Wenn ich aber erfrieren möchte?«
 

Über sein Gesicht huschte ein Grinsen, doch er schwieg.
 

»Bin ich nicht zu schwer?«

»Du?«, entgegnete er amüsiert. »Du wiegst doch fast gar nichts. Ich würde mir an deiner Stelle ernsthaft Gedanken machen.«

»Komisch«, bemerkte sie, »gestern schien dich das nicht weiter zu stören.«

»Dass du zu dünn bist, ändert nichts an diesem lästigen Gefühl, das sich vor einiger Zeit wie ein Parasit in mir breit gemacht hat.«
 

Seine Formulierung brachte sie zum Schmunzeln.
 

»Dann lass mich bloß los, bevor dieses Mistvieh noch auf mich übergeht«, scherzte sie.

»Keine Sorge«, erwiderte Shikamaru, »seine Überlebenswahrscheinlichkeit liegt bei dir anscheinend unter Null.«
 

Gut, sie hatte eingesehen, dass er ihr nicht egal war. Sie war ihm in die Minusgrade gefolgt, nur mit Schlafanzug und Morgenmantel bekleidet und nun wusste sie auch, warum sie diese dumme Aktion mit dem Mistelzweig vorgeschlagen, ihn geküsst und sogar mit ihm geschlafen hatte.

Der Parasit hatte schön längst Besitz von ihr ergriffen. Sie hatte es nur nicht bemerkt. Oder nicht bemerken wollen.
 

»Unter Null?!«, wiederholte sie. »Täusch dich mal nicht.«
 

Temari schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihm einen Kuss auf. Etwas in ihr erwärmte sich und sie nahm die Kälte kaum noch wahr.
 

Als sie sich wieder von ihm gelöst hatte, schaute er sie irritiert an.
 

»Nur damit wir uns nicht missverstehen«, sagte sie und schenkte ihm ein Lächeln, »ich bin wirklich fast gar nicht in dich verliebt!«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß irgendwie nicht, ob ich diesen Oneshot mögen oder doof finden soll, aber solange er euch gefällt, bin ich zufrieden.
Was ich mag, ist das Lied, was mich hierzu inspiriert hat. Musikalisch ist »Phänomenal egal« jetzt nichts Besonders, aber es ist wirklich süß, wie Farin seine Aussage, dass ihm die besungene Person total egal ist, Stück für Stück relativiert und sich schließlich eingesteht, dass er fast gar nicht verliebt ist. Da er eine Frau besingt, hatte ich zwar erst vor, aus Shikamarus Sicht zu schreiben, aber irgendwie hätte es nicht zu ihm gepasst und so musste Temari herhalten. :D

Ich danke fürs Lesen! :)
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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Zuckerschnute
2015-07-19T13:31:04+00:00 19.07.2015 15:31
Na da haben Temari und ich ja mal was gemeinsam: ich hasse Kälte auch! Von mir aus könnte es das ganze Jahr 20°C und mehr haben nur an Weihnachten müsste Schnee liegen…
Shikamaru hat ihr einen Tannenbaum angeschleppt? Wie nett von ihm! Wie machen die das eigentlich in Suna? Und feiern Ninjas eigentlich Weihnachten?

Also ich hatte ja von Anfang an das Gefühl, dass Temari sich selbst was vormacht und siehe da, ich hatte recht! Sie hat viel zu sehr betont, dass er ihr egal ist.

Wie immer sehr schön geschrieben, auch wenn ich Temari eigentlich nicht zutraue, dass sie sich dermaßen selbst hinters Licht führt… Aber zu Shikamaru passt das noch weniger, da muss ich dir Recht geben.

Antwort von:  Rabenkralle
22.07.2015 13:06
Und auch hier noch mal ein herzliches Dankeschön. :)
Auf Schnee bin ich auch nicht so erpicht, aber für Kinder ist es ja ganz schön.
Ja, was tut er nicht alles, um die Frau seines Herzens zu erobern? Zu seinem Glück hat es sogar funktioniert. :D
Was Feiertage in Fanfics betrifft, orientiere ich mich meist an Japan. Naruto ist ja sehr japanisch geprägt und da macht es definitiv Sinn, finde ich. In Suna könnten sie Kakteen schmücken, aber das stelle ich mir nicht sonderlich besinnlich vor.

Temaris Gefühle für ihn sind natürlich ein klarer Fall. Wenn man ständig an jemand anderen denkt, muss mehr dahinterstecken, auch wenn man es vielleicht erst nicht einsehen möchte. Und bei dem Song hatte ich sowieso keine andere Wahl. :D

Ich glaube auch, dass Temari ziemlich schnell wüsste, was sie für ihn empfindet. Hier war es nur eine Art Selbstschutzreaktion, da sie sich bewusst ist, dass eine Fernbeziehung schwierig ist. So erkläre ich mir das jedenfalls. :)

Liebe Grüße,
Rabenkralle
Von:  Quiana
2015-01-02T17:39:04+00:00 02.01.2015 18:39
Hallu :)

So, ich bin sehr spät dran mit dem Kommentieren, aber da ich bis gestern außer Haus war, konnte ich leider nicht früher etwas schreiben.

Ich fand und finde es schon immer toll, wie du schreibst. Gut und angenehm zu lesen und keine Fehler im Text. Außerdem kannst du einige Sachen so super rüber bringen, dass man sie sich richtig vorstellen kannst. :)
Und auch den Handlungsablauf hast du dir super ausgedacht und geschrieben. Das war nicht so von jetzt auf gleich, sondern mehr so ein Schritt nach dem anderen. Super - und endlich so, wie es im normalen Leben ja auch (meistens) ist.
Ich kenne Temaris Charakter immer noch nicht so richtig, aber wenn hier steht, dass du sie gut getroffen hats, dann glaube ich das einfach mal :D Shikamaru kam mir jedenfalls sehr realistisch rüber - soweit man das überhaupt von fiktiven Personen behaupten kann :)

Ein sehr schöner, super gut gelungender OS :)

Lieben Gruß
Quiana
Antwort von:  Rabenkralle
05.01.2015 13:20
Vielen Dank für dein Kommentar! :)

Macht ja nichts. Ich würde auch gerne noch den einen oder anderen Oneshot nachholen, aber das wird noch eine Weile dauern. Mit Kind hat man eben andere Prioritäten und nicht mehr so viel Zeit. Aber wie heißt es ja so schön: Gut Ding will Weile haben. :D

Es freut mich wirklich sehr, das auch von dir zu hören. Dass mein Geschreibsel beim Leser Kopfkino auslöst, ist ein riesiges Kompliment für mich. :)
Zum Lied hat es auch ziemlich gut gepasst, alles langsam aufzubauen, aber ohne Farin U. ... Wer weiß, was für einen Oneshot ich geschrieben hätte.
Mit Temari hat man ja noch vergleichsweise viele Freiheiten, eben da sie im Manga nie so präsent war, aber es gibt schon eine gewisse Richtung, die Kishimoto einem vorgegeben hat. Sie ist ja mehr so der überlegte und besonnere Charakter, wirkt selbstbewusst und direkt und von daher passt es meiner Meinung nach nicht zu ihr, wenn sie die ganze Zeit mädchenhaft herumkichert oder total schüchtern beschrieben wird. Aber einiges ist sicher Interpretationssache. Bei Shikamaru hat man da schon genauere Vorgaben. :D

Schön, dass dir der Oneshot so gefallen hat, obwohl du mit dem Pairing nichts mehr anfangen kannst. :)

Liebe Grüße,
Rabenkralle
Von:  Tinebine
2014-12-18T19:50:30+00:00 18.12.2014 20:50
Ich kann mich dem Vorredner nur anschließen, es ist nicht kitschig und du hast die Charaktere sehr gut getroffen. Ich kann mir Temari in dieser Situation auch besser vorstellen als Shikamaru. Weiter so ;-)
Antwort von:  Rabenkralle
20.12.2014 08:45
Dankeschön für dein Kommentar! :)
Dann kann ich ja beruhigt sein. Übertriebener Kitsch passt auch so gar nicht zu den beiden.

Liebe Grüße,
Rabenkralle
Von:  L-San
2014-12-16T22:10:45+00:00 16.12.2014 23:10


Hallo!


Ich hole gerade die Kommentare für die Advents-Aktion nach und bin nun bei dir angekommen.
Es freut mich wieder einmal, eine weitere ShikaTema-FF zu sehen, und nebenbei bemerkt eine, die sogar gut geschrieben ist, ja sich von den meisten etwas unterscheidet, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe.
Schon etwas amüsant zu sehen, wie viele Shika-Tema-OS es zu dem Anlass gibt, aber umso größer ist dann auch meine Freude.
Wie dem auch sei, ich fange mal an.
Das Lied, das dir die Inspiration gegeben hat, war eine gute Entscheidung, denn peu à peu hat man Temaris Einstellung gegenüber Shikamaru, der ihr ja doch nicht so egal ist, beobachten können.
Stellenweise war es einfach amüsant zu lesen.^^
Was mir besonders gut gefallen hat, war, wie du Shikamaru und Temari dargestellt hast.
Sie kamen sehr IC rüber.
In den meisten FFs, die ich bisher gelesen habe, kamen sie mir wie liebestrunkene Teenager vor, die oft wie Kichererbsen lachen, was mir weniger gefallen hat, aber hier, bei dir, merkt man doch den reifen Ton der Erzählung.
Die Reaktionen, die Gedanken kommen einfach echt rüber, und genau das ist es, was ich so schätze.
Der Schreibstil ist schön flüssig und trifft perfekt Temari und den Ton der Geschichte, während der Text per se sich angenehm lesen lässt.
Fehler sind mir glaube ich keine aufgefallen, lediglich das eine oder andere Komma, aber das ist ja kein Drama.^^
Habe ich sonst noch was zu sagen?
Ich denke nicht, außer dass der OS bisher zu einer meiner Lieblinge in diesem Adventszirkel gehört.
Vielen Dank für die Teilnahme!^^
Toller OS.


LG
L-San


Antwort von:  Rabenkralle
17.12.2014 09:50
Vielen Dank für dein ausführliches Review! :)
ShikaTema gibt es dieses Jahr mehr, womit ich gar nicht gerechnet habe.
Ich wollte nicht so eine typische Weihnachtsgeschichte schreiben und als ich dem Album "Endlich Urlaub" gelauscht habe, bin ich auf diese Idee gekommen.
Es freut mich auch sehr, dass ich die beiden anscheinend so gut getroffen habe. Ich lege immer sehr viel Wert darauf, dass sie so wenig OOC wie möglich wirken.
Ich finde meinen Schreibstil manchmal etwas zu schlicht, vor allem, wenn ich sehe, was andere Autoren für grafische Beschreibungen machen, bin ich schon etwas neidisch. Aber einfach muss ja nicht schlecht sein. ^^
Kommata sind wirklich mein Schwachpunkt. Die Regeln zur Setzung sind teilweise so schwammig, dass ich ein Komma meist nur noch nach Gefühl setze, was meistens passt, aber eben nicht immer.
Danke für dein Lob! :)

Liebe Grüße,
Rabenkralle


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