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Alles kann sich ändern

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Wird doch noch alles gut?

Bereits zum dritten Mal saß ich senkrecht im Bett und atmete schwer. Ein zittern ging durch meinen Körper. Anfangs konnte ich nur schwer einschlafen. Lange lag ich einfach nur da und starrte an die dunkle Decke. Sobald ich die Augen schloss, sah ich James vor mir. Auch Robin wurde neben mir wach. Wieder einmal. Sie strich mir beruhigend über den Rücken und zog mich eng an sich. Ihr warmer Atem strich über meine Wange. Ich beruhigte mich wieder etwas und fand bald darauf die Ruhe, die ich so dringend brauchte. Dieses Mal schlief auch ich traumlos ein.
 

Am nächsten Morgen machten sich bei uns beiden die Spuren der Nacht bemerkbar. Wir kamen nur sehr schwer aus dem Bett, als der Wecker wie jeden Tag klingelte. Lustlos erhob ich mich und ging mechanisch ins Badezimmer. Dort angekommen spritzte ich mir einen Schwall Wasser ins Gesicht. Deutlich waren die Augenringe zu sehen. Nein, so konnte es auf keinen Fall weitergehen. Als ich in die Küche kam, war Robin damit beschäftigt, Kaffeepulver in den Filter zu tun. Sie setzte sich an den Tisch und lockerte ihre verspannten Muskeln durch kreisende Bewegungen. Wir hatten beide keinen großen Hunger. So gab es an diesem Morgen eben nur einen Kaffee. Das 'Frühstück' verlief ziemlich ruhig. Wir hingen unseren Gedanken nach. Nachdem wir unsere Tassen gespült hatten, ging auch Robin ins Bad. Kurz darauf ging die Dusche an. Unschlüssig saß ich in der Küche und entschied mich, etwas Fernsehen zu gucken. Gähnend erhob ich mich und ging ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Nach einer halben Stunde kam auch Robin aus dem Bad. Als sie ins Wohnzimmer trat, kam sie auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich. "Wir sehen uns dann später, Nami. Ruhe dich noch ein bisschen aus." "Das mache ich, pass bitte auf dich auf." Mit diesen Worten ging sie zur Tür, zog sich ihre Schuhe an und verschwand auch schon aus dieser. 'Ich hoffe, sie kann etwas erreichen und das alles nimmt bald ein Ende.' Seufzend blieb ich auf dem Sofa sitzen und zappte durch die Kanäle.
 

Nami wusste was Robin vorhatte. Lange hatten sie da rüber geredet, was in dieser Situation das beste wäre. Damit lag sie aber gänzlich falsch. Robin hatte sich bereits anders entschieden. Lange überlegte sie in dieser Nacht, ob es die richtige Entscheidung war. Sie wollte Nami helfen, dass das alles bald ein Ende hatte. Gut, es brauchte noch eine Weile bis sie es verarbeiten konnte, aber sie war zuversichtlich, dass sie es zusammen schaffen werden.
 

Zu selben Zeit bei Robin

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Ich ging aus der Haustür und setzte mich in meinen Twingo. Nach wenigen Minuten bog ich rechts ab und parkte auf dem Lehrerparkplatz. Ein schwerer Gang stand mir nun bevor. Mit langsamen Schritten ging ich den langen Weg zur Hintertür entlang. Meine Worte hatte ich bereits zurecht gelegt. Ob diese aber gleich so wiedergegeben werden konnten, war eine andere Frage. Ich zog an der Tür und ging hinein. Sofort machte ich mich auf den Weg zum Büro der Direktorin. Wir waren schon lange befreundet und kannten uns schon vor meinem Beginn in dieser Schule. Sie war mehr eine Mutter als eine Chefin für mich. Immer wieder bot sie mir an, bei Problemen aller Art zu ihr zu kommen. Ich hoffte nun sehr, dass sie meine Entscheidung akzeptieren und verstehen würde. Ich klopfte an die Tür, wartete auf die vertraute Stimme und ging hinein. "Oh, Hallo Robin, mit dir hätte ich nicht so früh gerechnet." Sie kam um den Tisch herum und drückte mich kurz. Ich erwiderte die herzliche Umarmung. Unsicherheit und Zweifel machten sich aber gleich bemerkbar. 'Da musst du jetzt einfach durch. Auch wenn es schwer wird. Tu es für Nami und eure Zukunft.' Mehr als abwesend bemerkte ich, dass ich noch kein Wort gesagt hatte. "Hallo Beatrice, entschuldige, ich wollte einmal in Ruhe mit dir reden." Sie setzte sich vor mir an die Tischkante und deutete mit der Hand vor ihr auf den Stuhl. "Setz dich doch bitte. So wie ich in deinem Gesicht lese, wird es kein gemütliches beieinander sitzen." Während sie sprach setzte ich mich auf den Stuhl. Nickend sah ich sie an. "Du hast Recht, es gibt da tatsächlich unfreuliches zu berichten." Stumm sah ich zur Seite. 'Nein Robin, du musst dich zusammenreißen.' Erfolgreich verhinderte ich das Tränen sich einen Weg über mein Gesicht bahnten. Beatrice nahm meine Hand und drückte sie leicht. Es half und nahm mir die Angst vor dem, was ich nun zu berichten hatte.
 

"Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich habe mich dazu entschlossen zu kündigen." Sie sah mich lange an. Ihrem Gesichtsausdruck zu deuten, hatte sie nicht damit gerechnet. Sie wirkte regelrecht entsetzt. Kein Wunder, ich war bereits 6 Jahre hier und bis jetzt hatte es auch keinerlei Probleme gegeben. Ganz im Gegenteil. Alle Schüler und Lehrer mochten mich. Als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte hörte ich nur ein "oh Robin, warum?" Hörbar atmete ich auch. "Nunja, du solltest wissen, dass ich mit einer Schülerin zusammen bin. Wir haben uns in den Ferien kennengelernt und wussten am Anfang nicht, dass wir es eigentlich nicht durften. Erst später haben wir es dann erfahren. Wir beide wollten es eigentlich für uns behalten, aber dann kam alles anders. Zwei Tage vor Schulanfang hat uns ein Mitschüler von ihr gesehen. Nun erpresst er sie damit. Sie kam gestern ganz aufgelöst nach Hause und erzählte mir dann was passiert war. Er hat sie zum Sex gezwungen. Wenn sie nicht darauf eingegangen wäre, hätte er es an die große Glocke gehangen. Ich werde gleich noch zur Polizei gehen und ihn anzeigen. Nun weißt du, warum ich nicht weiter unterrichten kann und an dieser Stelle einen Schlussstrich ziehen werde." Ich wartete auf eine Reaktion. Im ersten Moment passierte nichts. Mein Herz klopfte immer schneller. Doch dann begann sie zu sprechen. "Ich glaube dir und akzeptiere deine Entscheidung. Auch wenn es nicht richtig war, dass du die Beziehung eingegangen bist, stehe ich hinter dir und unterstütze euch. Die arme kleine. Sie musste wirklich einiges durchmachen." Noch bevor ich etwas erwidern konnte, betätigte sie den Schalter ihres Mikrofons und rief Herrn Meyer ins Direktorenbüro. Sie drückte noch kurz meine Hand und erhob sich dann von dem Tisch. Wenige Minuten später klopfte James an die Tür und trat ein. Als er mich sah, wurde ihm bewusst, warum er ins Büro gerufen wurde. Sein Blick verriet, dass ihm die ganze Sache sehr unangenehm war. Beatrice begann zu sprechen: "Herr Meyer, ich habe gerade gehört was gestern nach dem Unterricht vorgefallen ist. Ich möchte Sie hiermit bitten, Ihre Sachen zu packen und sofort das Schulgelände zu verlassen. Sie sind hiermit auf unbestimmte Zeit vom Unterricht suspendiert. Frau Nowack hat sich dazu entschlossen, Anzeige zu erstatten. Dies werde ich natürlich befürworten. Ich werde mich persönlich dafür einsetzten, dass Sie dem Mädchen nie wieder zu nahe kommen." Er versuchte im ersten Moment alles zu leugnen, aber Beatrice glaubte ihm nicht. Kurz darauf ging er aus dem Büro und knallte unsanft die Tür hinter sich zu. Stumm blickte ich zur Tür und kurz darauf zu Beatrice. "So, dass wäre erledigt. Es ist wirklich sehr schade, dass du uns verlassen willst, aber leider geht es nicht anders. Ich werde dir dann die Unterlagen zusenden. Heute Nachmittag werde ich dann verkünden das du aus privaten Gründen gekündigt hast. Niemand wird erfahren, was diese Gründe sind." Sie kam auf mich zu und redete dann weiter: "du wirst mir sehr fehlen. Ich würde mich freuen, wenn du dich dennoch öfters bei mir blicken lässt." "Das verspreche ich dir. Danke für alles." Sie zog mich an sich und umarmte mich noch einmal. Danach verließ ich das Büro und holte meine Sachen aus dem Lehrerzimmer. Nach einer halben Stunde verließ ich das Gelände, sah mich noch einmal um und machte mich auf den Weg zur Polizei. Es fiel mir alles andere als einfach nach sechs Jahren meinen Job aufzugeben. Nami war mir aber um einiges wichtiger und somit habe ich meine Entscheidung getroffen..



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Say_Say
2015-04-15T00:14:50+00:00 15.04.2015 02:14
Gut so Robin, mit einfach nur reden wäre sie da nicht weiter gekommen!
Das sie Chefin dahinter steht finde ich Klasse. Ach Robin ist wirklich klasse, will nur das beste für Nami und sie schützen. Sie macht das Richtige damit Nami abschließen kann mit dem Kapitel zumal sie dann auch offen ihre Beziehung führen können!
Ich bin gespannt ob nun jetzt noch was von James kommt und wie Nami darauf reagiert. Werde also Mal das letzte Kapitel Lesen ;)
Von:  fahnm
2014-12-07T03:33:30+00:00 07.12.2014 04:33
Spitzen Kapitel
Von:  xXxMephistoxXx
2014-12-06T19:14:34+00:00 06.12.2014 20:14
Was für eine Wendung :-S mal schauen was Nami dazu sagt und ob James das auf sich sitzen lässt.


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